Beschreibung
Infotainmentsystem Die Erfindung betrifft ein Infotainmentsystem .
Infotainmentsysteme werden regelmäßig in Kraftfahrzeugen verwendet, um beispielsweise eine Wiedergabe vorgegebener
Infotainmentdaten auf einem Bildschirm zu ermöglichen. Dabei kann beispielsweise ein Bildschirm in einer Mittelkonsole oder in einem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs angeordnet sein und mittels des Infotainmentsystems zur Wiedergabe der
Infotainmentdaten angesteuert werden. Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt , ist es, ein
Infotainmentsystem zu schaffen, das eine möglichst einfache und kostengünstige Wiedergabe von Infotainmentdaten ermöglicht .
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Pa- tentanspruchs . Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet .
Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Infotainmentsystem, das eine Steuereinheit und eine Verarbeitungseinheit umfasst . Die Steuereinheit und die Verarbeitungseinheit sind mittels einer Datenverbindung miteinander gekoppelt . Die Verarbeitungs- einheit ist ausgebildet , vorgegebene Infotainmentdaten, die in einem ersten Datenformat bereitstehen, . zumindest teilweise in ein zweites, unkomprimiertes Datenformat umzusetzen und die um- gesetzten Infotainmentdaten in dem zweiten, unkomprimierten Datenformat mittels der Datenverbindung der Steuereinheit zur
Verfügung zu stellen. Die Steuereinheit ist ausgebildet , die
Infotainmentdaten in dem zweiten, unkomprimierten Datenformat zu empfangen und die empfangenen Infotainmentdaten mit weiteren, vorgegebenen Infotainmentdaten, die in dem zweiten vorge- geben Datenformat bereitstehen, zusammenzuführen . Die Steuereinheit ist ferner ausgebildet, die zusammengeführten
Infotainmentdaten zumindest teilweise für eine Wiedergabe auf zumindest einer der Steuereinheit zugeordneten Wiedergabeeinheit bereitzustellen .
Ein derartiges InfotainmentSystem hat den Vorteil, dass für eine Wiedergabe von Infotainmentdaten auf der zugeordneten Wiedergabeeinheit keine hochperformante Steuereinheit benötigt wird. Die Infotainmentdaten werden von der Verarbeitungseinheit bereits in dem zweiten, unkomprimierten Datenformat bereitgestellt . Die Infotainmentdaten in dem zweiten, unkomprimierten Datenformat eignen sich vorzugsweise bereits zu der Wiedergabe mittels der Wiedergabeeinheit . Eine Dekomprimierung und/oder Verarbeitung der Infotainmentdaten kann somit auf Seiten der Steuereinheit vorzugsweise entfallen . Es reicht somit vorzugsweise aus, wenn die Verarbeitungseinheit entsprechend leistungsfähig ausgebildet ist, die Umsetzung oder Konvertierung der vorgegebenen Infotainmentdaten in das zweite,
unkomprimierte Datenformat auszuführen. Dadurch kann der Bedarf an hochperformanten Steuergeräten in dem Kraftfahrzeug reduziert werden, wodurch ein kostengünstiges Infotainmentsystem realisiert werden kann .
Die Verarbeitungseinheit kann mit weiteren Steuereinheiten ge- koppelt sein und ausgebildet sein, den weiteren Steuereinheiten die Infotainmentdaten in dem zweiten, unkomprimierten Datenfor-
mat bereitzustellen. Dabei können identische oder unterschiedliche unkomprimierte Infotainmentdaten den jeweiligen Steuereinheiten bereitgestellt werden. Die Verarbeitungseinheit und die Steuereinheit können jeweils als Baueinheit ausgebildet sein, die getrennt voneinander angeordnet sind. Das InfotainmentSystem ist vorzugsweise in einem Kraftfahrzeug angeordnet . Die Steuereinheit und die Verarbeitungseinheit können beispielsweise jeweils als Steuergerät aus- gebildet sein und bilden jeweils getrennte Baueinheiten. Dabei können die Steuereinheit und die Verarbeitungseinheit verteilt angeordnet sein.
Die Datenverbindung ist ausgebildet, Infotainmentdaten in dem zweiten, unkomprimierten Datenformat mit einer ausreichenden Übertragungsgeschwindigkeit zwischen der Verarbeitungseinheit und Steuereinheit zu übertragen, so dass eine entsprechende Wiedergabe mittels einer Wiedergabeeinheit ermöglicht wird. Das Zusammenführen der weiteren vorgegebenen Infotainmentdaten und der empfangenen Infotainmentdaten kann beispielsweise ein Hinzufügen der weiteren vorgegebenen Infotainmentdaten zu den von der Verarbeitungseinheit bereitgestellten Infotainmentdaten oder umgekehrt umfassen .
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Verarbeitungseinheit ausgebildet , zumindest teilweise die Infotainmentdaten in dem zweiten, unkomprimierten Datenformat für eine Wiedergabe auf zumindest einer der Verarbeitungseinheit zugeordneten wei- teren Wiedergabeeinheit bereitzustellen . Dies ermöglicht eine Wiedergabe von Infotainment auf mehreren Wiedergabeeinheiten,
wobei die auf den unterschiedlichen Wiedergabeeinheiten wiederzugebenden Infotainmentdaten vorzugsweise nur von der Verarbeitungseinheit entsprechend in das zweite, unkomprimierte Datenformat umgesetzt werden. Die den Wiedergabeeinheiten bereitge- stellten Infotainmentdaten können dabei identisch oder unterschiedlich sein.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die der Verarbeitungseinheit vorgegebenen Infotainmentdaten, die in einem ersten Datenformat bereitstehen, als analoge Daten ausgebildet. Die vorgegebenen Infotainmentdaten können beispielsweise als Farb-Bild-Austast-Synchron-Signal bereitstehen. Die mittels der Verarbeitungseinheit umgesetzten Infotainmentdaten werden vorzugsweise als digitale Daten bereitgestellt . Alternativ können die der Verarbeitungseinheit vorgegebenen Infotainmentdaten» die in dem ersten Datenformat bereitstehen, als unkomprimierte oder komprimierte digitale Daten ausgebildet sein.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfassen die vor- gegebenen Infotainmentdaten Video- und/oder Audiodaten . Vorzugsweise umfassen die vorgegebenen Infotainmentdaten Videodaten. Alternativ oder zusätzlich können die Infotainmentdaten auch Audiodaten umfassen. Dies ermöglicht auf besonders einfache Weise, Video- und/oder Audiodaten als Infotainmentdaten der Steuereinheit bereitzustellen . Dabei ist die der Steuereinheit zugeordnete Wiedergabeeinheit vorzugsweise als Bildschirm und/oder Lautsprecher ausgebildet . Beispielsweise können die weiteren, vorgegebenen Infotainmentdaten der Steuereinheit eine Instrumentendarstellung des Kraftfahrzeugs repräsentieren, so z.B. Geschwindigkeits - und/oder Drehzahlanzeige . Die empfangenen Infotainmentdaten können beispielsweise eine Darstellung
einer Navigationsanwendung repräsentieren. Mittels der Steuereinheit werden die empfangenen Infotainmentdaten in dem zweiten, unkomprimierten Datenformat mit den weiteren, vorgegebenen Infotainmentdaten zu einer gemeinsamen Darstellung zusammenge- führt. Diese gemeinsame Darstellung kann auf der der Steuereinheit zugeordneten Wiedergabeeinheit, die beispielsweise einen Bildschirm in dem Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs umfasst , als Instrumentenansicht mit integrierter Navigationsanwendung dargestellt werden. Dadurch kann besonders einfach eine Misch- darstellung von Infotainmentdaten unterschiedlicher Datenquellen realisiert werden .
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Verarbeitungseinheit und die Steuereinheit ausgebildet, mittels der Datenverbindung neben den Infotainmentdaten in dem zweiten, unkomprimierten Datenformat Steuerdaten auszutauschen . Mittels der Datenverbindung können die Steuerdaten vorzugsweise bidirektional zwischen den beiden Einheiten übertragen werden . Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand von Figuren näher erläutert . Es zeigen:
Fig . 1 ein Darstellungssystem, Fig . 2 ein Wiedergabebeispiel .
Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen. In Figur 1 ist ein Infotainmentsystem S dargestellt , das eine Verarbeitungseinheit HU und eine Steuereinheit CTRL umfasst .
Das Infotainmentsystem S ist vorzugsweise in einem Kraftfahrzeug angeordnet und ausgebildet, Insassen des Kraftfahrzeugs Infotainmentdaten, umfassend beispielsweise Video- und/oder Audiodaten, mittels einer vorgegebenen Benutzerschnittstelle zur Verfügung zu stellen.
Die Verarbeitungseinheit HU ist beispielsweise als eine Hauptsteuereinheit ausgebildet , die auch als Head-Unit bezeichnet werden kann. Die Verarbeitungseinheit HU umfasst vorzugsweise einen oder mehrere Prozessoren, so z.B. Grafikprozessoren, die vorzugsweise ausgebildet sind, die Infotainmentdaten zu verarbeiten. Die Steuereinheit CTRL ist beispielsweise als eine zu der Verarbeitungseinheit HU separate Baueinheit ausgebildet , so z.B. als Steuergerät für ein Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs . Die Verarbeitungseinheit HU und die Steuereinheit CTRL sind dabei beispielsweise verteilt in dem Kraftfahrzeug angeordnet .
Die Steuereinheit CTRL ist mit einer ersten Wiedergabeeinheit DSP1 gekoppelt , die beispielsweise einen Bildschirm und/oder Lautsprecher umfasst . Die erste Wiedergabeeinheit DSP1 ist beispielsweise einer Instrumententafel eines Armaturenbrettes des Kraftfahrzeugs zugeordnet . Die Steuereinheit CTRL kann mit weiteren ersten Wiedergabeeinheiten DSP1 gekoppelt sein, so z.B. einem Frontsichtbildschirm, der auch als Head-Up-Display be- zeichnet werden kann. Die Kopplung zwischen der Steuereinheit CTRL und der jeweiligen Wiedergabeeinheit DSP1 ist beispielsweise als digitale Multimedia-Schnittsteile, so z.B. als eine HDMI - oder DVI- Schnittstelle, ausgebildet . Grundsätzlich können auch andere, so z.B. analoge, Schnittstellen verwendet werden .
Die Verarbeitungseinheit HU kann mit zumindest einer zweiten Wiedergabeeinheit DSP2, so z.B. einem zentralen Bildschirm in einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs, gekoppelt sein. Die Kopplung ist vorzugsweise analog zu der Kopplung zwischen Steu- ereinheit CTRL und der jeweiligen ersten Wiedergabeeinheit DSP1 ausgebildet . Die Verarbeitungseinheit HU ist vorzugsweise ausgebildet, vorgegebene Infotainmentdaten eines ersten Datenformats in Infotainmentdaten eines zweiten, unkomprimierten Datenformats umzusetzen. Dazu können die vorgegebenen
Infotainmentdaten beispielsweise mittels eines analogen Signals FBAS, das beispielsweise als Farb-Bild-Austast-Synchron-Signal ausgebildet ist, eingangsseitig bereitgestellt werden . Alternativ können die vorgegebenen Infotainmentdaten auch entweder als unkomprimierte oder komprimierte Daten bereitgestellt werden . Auch kann die Verarbeitungseinheit HU zumindest einen Speicher umfassen, auf dem die vorgegebenen Infotainmentdaten gespeichert sind. Die vorgegebenen Infotainmentdaten umfassen beispielsweise Multimediadaten, so z.B. Videodaten, Grundsätzlich können die vorgegebenen Infotainmentdaten auch Audiodaten um- fassen. Beispielsweise können die vorgegebenen
Infotainmentdaten einer Navigationsanwendung zugeordnet sein und repräsentieren beispielsweise einen vorgegebenen Karten- oder Straßenabschnitt . Die Verarbeitungseinheit HU ist ausgebildet, so z.B. mittels des zumindest einen Grafikprozessors , die vorgegebenen Infotainmentdaten in dem ersten Datenformat in Infotainmentdaten des zweiten, unkomprimierten Datenformats umzusetzen und bereitzustellen .
Die Verarbeitungseinheit HU ist mit der Steuereinheit CTRL mit- tels einer Datenverbindung CNT gekoppelt . Die Datenverbindung CNT ist ausgebildet , die Infotainmentdaten in dem zweiten,
unkomprimierten Datenformat der Steuereinheit CTRL zur Verfügung zu stellen. Dabei ist die Datenverbindung CNT beispielsweise ausgebildet, die Infotainmentdaten mit einer besonders hohen Übertragungsgeschwindigkeit, so z.B. zwischen 500 und 3000 MBit/s, zumindest unidirektional über eine Entfernung von beispielsweise bis zu 12 m zur Steuereinheit CTRL zu übertragen . Dabei kann die Datenverbindung CNT ausgebildet sein, ein oder mehrere Kanäle zur Übertragung der Infotainmentdaten, insbesondere der Videodaten in dem zweiten, unkomprimierten Daten- format, bereitzustellen. Zusätzlich zu den Infotainmentdaten in dem zweiten, unkomprimierten Datenformat können auch Daten in komprimierter Form mittels der Datenverbindung CNT zwischen der Steuereinheit CTRL und Verarbeitungseinheit HU übertragen werden. Auch kann die Datenverbindung CNT ausgebildet sein, neben den Infotainmentdaten in dem zweiten, unkomprimierten Datenformat, Steuerdaten, so z.B. mittels Ethernet-Protokolls , bidirektional zwischen der Verarbeitungseinheit HU und der Steuereinheit CTRL zu übertragen. Beispielsweise können über diesen Steuerdatenkanal Handshake- und/oder Statusdaten als Steuerda- ten übertragen werden.
Die Verarbeitungseinheit Hü kann auch mit weiteren Steuereinheiten CTRL gekoppelt sein, die analog ausgebildet sind. Dabei kann die jeweilige Steuereinheit CTRL direkt mittels einer wei- teren jeweiligen Datenverbindung CNT mit der Verarbeitungseinheit HU gekoppelt sein. Alternativ ist aber auch eine Kopplung zwischen den Steuereinheiten CTRL und der Verarbeitungseinheit HU im Sinne einer Reihenschaltung als so genannte Daisy-Chain- Kette möglich.
Die Steuereinheit CTRL ist ausgebildet, die von der Verarbeitungseinheit HU bereitgestellten Infotainmentdaten in dem zweiten, unkomprimierten Datenformat zu empfangen und mit weiteren vorgegebenen Infotainmentdaten, die vorzugsweise auch in dem zweiten, unkomprimierten Datenformat bereitstehen, zusammenzuführen. Die weiteren vorgegebenen Infotainmentdaten können beispielsweise in zumindest einem Speicher der Steuereinheit CTRL gespeichert sein. Dabei kann das Zusammenführen der
Infotainmentdaten beispielsweise ein Hinzufügen der weiteren vorgegebenen Infotainmentdaten zu den von der Verarbeitungseinheit HU bereitgestellten Infotainmentdaten oder umgekehrt umfassen.
Die Steuereinheit CTRL und die Verarbeitungseinheit HU können ferner mit einem Datenkommunikationssystem CAN, so z.B, ein
Controller-Area-Network System, gekoppelt sein, mittels dessen auch Steuerdaten übertragen werden können.
In Figur 2 sind drei Wiedergaben 1-3 dargestellt, Eine erste Wiedergabe 1 ist beispielsweise einer Navigationsanwendimg zugeordnet und gibt eine Darstellung eines Straßenabschnitts wieder. Beispielsweise resultiert die erste Wiedergabe 1 aus Infotainmentdaten, die mittels der Verarbeitungseinheit HU in dem zweiten, unkomprimierten Datenformat der Steuereinheit CTRL bereitgestellt werden. Die weiteren vorgegebenen
Infotainmentdaten der Steuereinheit CTRL repräsentieren beispielsweise eine Instrumentendarstellung, die in einer zweiten Wiedergabe 2 dargestellt ist, so z.B. Geschwindigkeits- , Drehzahlinstrumente . Dabei kann ein vorgegebener Bereich der In- strumentendarstellung beispielsweise für die Navigationsanwendung reserviert sein. Mittels des Zusammenführen der empfange-
nen und weiteren vorgegebenen Infotainmentdaten durch die Steuereinheit CTRL, wird dieser vorgegebene reservierte Bereich der Instrumentendarstellung durch die von der Verarbeitungseinheit bereitgestellten Infotainmentdaten ausgefüllt, so dass eine dritte Wiedergabe 3 resultiert, die als Gesamt- oder Mischdarstellung sowohl die Instrumentendarstellung als auch den Straßenabschnitt umfasst . Das Zusammenführen der Infotainmentdaten mittels der Steuereinheit CTRL kann beispielsweise mittels eines Layering- oder Texturing-Verfahrens erfolgen,
Bezugszeichenliste
1-3 Wiedergabebeispiele
CAM Datenkommunikationssystem
CNT Datenverbindung
CTRL Steuereinheit
DSP1 , DSP2 Wiedergabeeinheit
FBAS analoges Signal
HU Verarbeitungseinheit
S Infotainmentsystem