-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Übertragung
von Daten in einem Fahrzeug.
-
Unterhaltungssysteme
werden im Kraftfahrzeug zunehmend eingesetzt und immer beliebter.
So ist es bekannt, Monitore an der Rückseite von Sitzen vorzusehen,
insbesondere werden diese in Kopfstützen der vorderen Sitze eingebaut.
Solche Systeme werden auch als ”Rear
Seat Entertainment” (RSE) Systeme
bezeichnet.
-
Es
ist es bekannt, Daten mittels einer als LVDS (Low Voltage Differential
Signaling) bezeichneten Signalisierung (nachfolgend ”LVDS”) zu dem
Monitor zu übertragen.
-
Zur Übertragung
der benötigen
Daten an die Monitore eines Rear Seat Entertainment Systems sind
eine Vielzahl von Kabeln notwendig: Insbesondere ist für die Bilddaten
ein vergleichsweise aufwändiges,
mehrfachgeschirmtes LVDS-Kabel vorzusehen, um eine entsprechend
gute Qualität
des Videosignals zu gewährleisten.
Weiterhin ist es oftmals nötig,
einen CAN-Anschluss pro Monitor zur Übertragung bzw. zum Empfang
von Steuersignalen vorzusehen. Auch sind Kabel für die Übertragung von Audiosignalen
vorgesehen. Beispielsweise werden Kopfhörer mit dem Unterhaltungssystem
verbunden.
-
Die
zusätzlich
benötigten
Kabel erhöhen
die Kosten für
das Unterhaltungssystem, neben dem benötigten Material ist die Verlegung
aufwändig
insbesondere im Hinblick auf die elektromagnetische Verträglichkeit
(EMV) in dem Kraftfahrzeug.
-
Auch
sind die Möglichkeiten
begrenzt, Kabel in den Kopfstützen
zu verlegen, weil oft nur zwei vergleichsweise dünne Rohre zur Befestigung der
Kopfstütze
vorgesehen sind. Insbesondere können
die beiden Rohre der Kopfstützen
bereits für
andere Anwendungen, z. B. die crash-aktive Kopfstütze (CAK), benötigt werden.
-
Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorstehend genannten Nachteile
zu vermeiden und insbesondere eine im Hinblick auf die Qualität beim Verbau
einfache fahrzeugtaugliche Lösung
zur Anbindung eines Unterhaltungssystems zu schaffen.
-
Diese
Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der
unabhängigen
Patentansprüche
gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich auch aus den abhängigen Ansprüchen. Im
Rahmen der Erfindung liegen dabei auch Weiterbildungen der Vorrichtungsansprüche, welche
den abhängigen
Verfahrensansprüchen
entsprechen.
-
Zur
Lösung
der Aufgabe wird ein Verfahren angegeben zur Übertragung von Daten in einem Fahrzeug über eine
digitale Schnittstelle, bei dem die Daten Audiosignale umfassen,
wobei die Audiosignale logisch getrennt von anderen Signalen über die digitale
Schnittstelle übertragen
werden.
-
Hierbei
sei angemerkt, dass das Fahrzeug z. B. ein Personenbeförderungsmittel,
ein Kraftfahrzeug, ein Flugzeug, ein Boot, ein Zug o. ä. sein kann.
-
Ein
Vorteil besteht darin, dass die Audiosignale zusammen mit weiteren,
z. B. mit Videosignalen, über
die digitale Schnittstelle übertragen
werden und somit keine separaten Kabel für die Übertragung der Audiosignale
durch das Fahrzeug geführt
werden müssen.
-
Eine
Weiterbildung ist es, dass die Audiosignale in einem logischen Kanal
der digitalen Schnittstelle, insbesondere in einem Seitenband, übertragen
werden.
-
Eine
andere Weiterbildung ist es, dass die Audiosignale als ein Bitstrom,
insbesondere im wesentlichen synchron zu einem Bustakt der digitalen Schnittstelle, übertragen
werden.
-
Somit
ist es nicht notwendig, einen separaten Takt zur Synchronisation
der Audiosignale zu übertragen.
Insbesondere können
aufwändige
Maßnahmen
zur Taktrückgewinnung
entfallen.
-
Insbesondere
ist es eine Weiterbildung, dass die Audiosignale mit zusätzlichen
vorgegebenen Bitmustern (z. B. in Form einer Präambel) über die digitale Schnittstelle übertragen
werden.
-
Bitmuster
können
z. B. Maßnahmen
zur Synchronisation und/oder für
CRC Verfahren sein. Entsprechend könnten Bitmuster in einer Präambel übertragen
werden.
-
Hierdurch
kann effizient eine Anpassung der Sampling-Rate erreicht werden.
Das Audiosignal kann von dem Empfänger z. B. synchron zu dem
Videosignal wiedergegeben werden, ohne dass es einer aufwändigen zusätzlichen
Synchronisation zweier unabhängiger
Bitströme
für Audio
und Video bedarf. Durch das Einfügen
von Bitmustern in das Audiosignal wird bei der Kodierung auf der
Seite des Senders bereits eine Synchronizität zu dem Videosignal hergestellt.
Der Empfänger
kann das Audiosignal unmittelbar verarbeiten, der Aufwand für Synchronisation
oder Zwischenspeicherung ist reduziert. Ebenfalls kann dieses Bitmuster
eine Checksumme (CRC) umfassen. Hierdurch kann eine Fehlererkennung
beim Empfänger
durchgeführt
werden.
-
Auch
ist es eine Weiterbildung, dass die anderen Signale ein Videosignal
und/oder eine Kontrollinformation umfassen, die insbesondere getrennt voneinander über die
digitale Schnittstelle übertragen
wird/werden.
-
Ferner
ist es eine Weiterbildung, dass die Kontrollinformation in einem
logischen Kanal der digitalen Schnittstelle, insbesondere in einem
Seitenband, übertragen
wird.
-
Im
Rahmen einer zusätzlichen
Weiterbildung werden die Kontrollinformationen in beide Richtungen über die
digitale Schnittstelle übertragen.
-
Eine
nächste
Weiterbildung besteht darin, dass die digitale Schnittstelle zumindest
teilweise gemäß und/oder
basierend auf LVDS oder APIX betrieben wird.
-
Eine
Ausgestaltung ist es, dass die digitale Schnittstelle eine zweiadrige
Verbindung umfasst.
-
Eine
alternative Ausführungsform
besteht darin, dass über
die digitale Schnittstelle mindestens zwei Komponenten eines Unterhaltungssystems
miteinander verbunden sind, wobei eine Zentraleinheit über die
digitale Schnittstelle die Daten an mindestens eine Verarbeitungseinheit überträgt.
-
Bei
dem Unterhaltungssystem handelt es sich beispielsweise um ein Rear
Seat Entertainment (RSE) System. Insbesondere können in einem Kraftfahrzeug,
Verarbeitungseinheiten in Kopfstützen
der vorderen Sitze vorgesehen sein und so den Passagieren auf den
Plätzen
hinter den vorderen Sitzen z. B. multimediale Inhalte präsentieren.
-
Hierbei
sei angemerkt, dass die multimedialen Inhalten Videoinhalte und/oder
Audioinhalte umfassen können.
So können
neben Filmen auch Musikbeiträge
angeboten werden, wobei auf einer Anzeige z. B. zusätzliche
Informationen zu den Musikbeiträgen
(Titel, Album, Interpret, nächster
Titel, etc.) dargestellt werden können.
-
Eine
nächste
Ausgestaltung ist es, dass die Verarbeitungseinheit eine Anzeigeeinheit
sowie einen Anschluss zur Bereitstellung des Audiosignals umfasst.
-
Auch
ist es eine Ausgestaltung, dass das Audiosignal in der Verarbeitungseinheit
mittels eines Kopfhöreranschlusses
drahtgebunden oder über eine
Funkschnittstelle, insbesondere über
eine Infrarotschnittstelle, bereitgestellt wird.
-
Eine
Weiterbildung besteht darin, dass die Verarbeitungseinheit eine
Bedieneinheit aufweist zur Interaktion mit der Zentraleinheit.
-
Hierbei
können
Kontrollinformationen von der Verarbeitungseinheit an die Zentraleinheit,
z. B. über
einen Rückkanal
der digitalen Schnittstelle, übertragen
werden. So ist es von Vorteil, dass der Benutzer der Verarbeitungseinheit
mittels der Bedieneinheit eine Selektion des darzustellenden Inhalts treffen
kann. Auch ist es möglich,
dass der Benutzer Funktionen betreffend die Wiedergabe des Inhalts,
z. B. Pause, Abspielen, Anhalten, Spulen in unterschiedliche Richtungen
mit verschiedenen Geschwindigkeiten bzw. Überspringen von Inhalten mit vorgegebener
oder vorgebbarer Sprungdauer, über die
Bedieneinheit wahrnehmen kann.
-
Die
vorstehend genannte Aufgabe wird auch gelöst durch eine Vorrichtung insbesondere
eines Unterhaltungssystems in einem Fahrzeug zum Anschluss an eine
digitale Schnittstelle, wobei die digitale Schnittstelle zur Übertragung
von Videosignalen und/oder von Audiosignalen eingerichtet ist und
wobei die Audiosignale logisch getrennt von den Videosignalen (über die
digitale Schnittstelle) übertragbar sind.
-
Eine
Ausgestaltung ist es, dass die Vorrichtung eine Verarbeitungseinheit
oder eine Zentraleinheit zur Versorgung mindestens einer Verarbeitungseinheit über die
digitale Schnittstelle umfasst.
-
Weiterhin
wird zur Lösung
ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen umfassend eine Vorrichtung wie hierin
beschrieben.
-
Im
Rahmen der Erfindung liegt auch ein Übertragungssystem insbesondere
in einem Fahrzeug mit einer digitalen Schnittstelle, die zur Übertragung
von Videosignalen und/oder von Audiosignalen derart eingerichtet
ist, dass die Audiosignale logisch getrennt von den Videosignalen übertragbar
sind oder übertragen
werden.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen dargestellt und
erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1 ein
Blockschaltbild umfassend eine Zentraleinheit, die über eine
digitale Schnittstelle mit einer Verarbeitungseinheit verbunden
ist, wobei über die
digitale Schnittstelle Videosignale, Audiosignale sowie Kontrollinformationen
insbesondere bidirektional übertragen
werden können;
-
2 eine
mögliche
Rahmenstruktur (Frame) für
ein Audiosignal mit einem Synchronisationsteil und einem Nutzdatenteil.
-
Insbesondere
aufgrund zunehmender grafischer Auflösungen in Bildpunkten (Pixel)
sowie gesteigerten Farbtiefen wird z. B. in Kraftfahrzeugen neben
LVDS auch APIX (Automotive Pixel Link) zur Übertragung von Bildinformationen
eingesetzt.
-
Der
hier vorliegende Ansatz ermöglicht
eine kosteneffiziente Lösung
für eines
Unterhaltungssystems, insbesondere für ein Rear Seat Entertainment (RSE)
System mit Audioanschlüssen
z. B. über
Kopfhörer,
in einem Fahrzeug.
-
Beispielhaft
wird nachfolgend das RSE System beschrieben. Entsprechend kann aber
jede Form von Unterhaltungssystem eingesetzt werden, die benötigten Komponenten
sind nicht darauf beschränkt, zumindest
teilweise in einem vorderen Sitz integriert zu sein. So können ebenso
Konsolen oder in dem Sitz vorhandene Halterungen zur Aufnahme und/oder
Halterung zumindest eines Teils des Unterhaltungssystems vorgesehen
sein.
-
Ein
spezielles Beispiel für
ein RSE System betrifft ein Kraftfahrzeug, bei dem die hinteren
Sitze einzeln oder gemeinsam ein Unterhaltungssystem umfassend eine
Anzeigeeinheit (auch: Monitor oder Display) beispielsweise in Kombination
mit einer Bedieneinheit und einer Audioschnittstelle, z. B. zum Anschluss
eines Kopfhörers,
aufweisen. Typischerweise kann ein Passagier auf der Rückbank mittels des
RSE Systems einen Kopfhörer
anschließen
und so einen audiovisuellen Inhalt erhalten, z. B. TV, DVD, Streaming
Video, etc.
-
Auch
ist es möglich,
dass eine Vielzahl solcher Unterhaltungssysteme in einem Fahrzeug
oder einem Flugzeug vorgesehen sind und entsprechend viele Passagiere
mit Bild- und/oder
Toninformationen versorgen, die z. B. von einem zentralen Server
oder einem sonstigen Kommunikationsmedium in Form eines Broadcast-,
Multicast- und/oder Unicast-Dienstes
bereitgestellt werden.
-
Weiterhin
kann in einem Kraftfahrzeug ein Unterhaltungssystem auch für einen
Beifahrer auf einem vorderen Platz des Kraftfahrzeugs vorgesehen sein.
Die notwendigen Komponenten, umfassend z. B. die Anzeigeeinheit,
können
z. B. in die Armaturen des Kraftfahrzeugs, ggf. beweglich, d. h.
ausklappbar, integriert sein.
-
1 zeigt
eine Zentraleinheit (Head-End) 120, die über eine
digitale Schnittstelle 130 mit einer Verarbeitungseinheit 140 verbunden
ist.
-
Die
Zentraleinheit 120 umfasst einen Grafikchip 101,
der ein Videosignal Vid einem Schnittstellenbaustein 104 bereitstellt.
Weiterhin ist in der Zentraleinheit 120 ein Mikrokontroller 102 vorgesehen, der
mit dem Schnittstellenbaustein 104 Kontrollinformationen
Ctrl (auch bezeichnet als Steuerinformationen) austauschen kann.
Schließlich
ist beispielhaft in der Zentraleinheit 120 ein digitaler
Signalprozessor 103 vorgesehen, der ein Audiosignal Audio
dem Schnittstellenbaustein 104 bereitstellt.
-
Die
unterschiedlichen Daten Ctrl, Vid und Audio werden über die
digitale Schnittstelle 130 zu der Verarbeitungseinheit 140 übertragen.
Insbesondere kann die digitale Schnittstelle 130 über einen Rückkanal
in Richtung zu der Zentraleinheit 120 verfügen, der
beispielsweise eine Übertragung
von Steuerinformationen Ctrl von der Verarbeitungseinheit 140 an
die Zentraleinheit 120 ermöglicht.
-
Die
Verarbeitungseinheit 140 kann beispielsweise ein (Teil
eines) Unterhaltungssystem(s), z. B. eines RSE System(s) eines Fahrzeugs
sein. Insbesondere können
mehrere Verarbeitungseinheiten von einer Zentraleinheit 120 versorgt
werden.
-
Anstelle
der bzw. zusätzlich
zu den Komponenten Grafikchip 101 und digitaler Signalprozessor 103 kann
die Zentraleinheit 120 auch Mittel aufweisen zur Bereitstellung
von Audio- und/oder Videodaten, z. B. in Form sogenannter Streaming
Videos. Beispielsweise kann die Verarbeitungseinheit 140 mit einem
gestreamten Inhalt versorgt werden, sei es in Form von Audio- und/oder
Videodaten. Insbesondere ist es möglich, dass die Zentraleinheit 120 Informationen
betreffend die Fahrzeug- oder
Reisedaten bereitstellt, z. B. eine Route und die Position des Fahrzeugs
oder Flugzeugs auf dieser Route. Beispielhaft können derartige Informationen
visuell mittels des Grafikchips 101 erzeugt werden.
-
Die
Verarbeitungseinheit 140 umfasst einen Schnittstellenbaustein 105,
der mit der digitalen Schnittstelle 130 verbunden ist.
-
Bei
der digitalen Schnittstelle 130 handelt es sich z. B. um
eine Verbindung, über
die digitale Daten zwischen den Schnittstellenbausteinen 104 und 105 ausgetauscht
werden. Ein solcher Austausch kann unidirektional oder zumindest
teilweise bidirektional erfolgen. Insbesondere können geeignete Protokolle vorgesehen
sein, die eine Bestätigung
für empfangene
Daten versenden bzw. fehlerhaft empfangene Daten neu anfordern oder
aber ein Fehlen von Daten anzeigen (z. B. verlorene Datenpakete
werden nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer als solche erkannt).
Auch kann die digitale Schnittstelle 130 eine Rückkanal
von der Verarbeitungseinheit 140 zu der Zentraleinheit 120 aufweisen.
Die digitale Schnittstelle 130 ist vorzugsweise zumindest
zweiadrig ausgeführt.
-
Der
Schnittstellenbaustein 105 stellt in der Verarbeitungseinheit 140 das
dekodierte Videosignal Vid und die dekodierte Kontrollinformation
Ctrl zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung. Beispielsweise wird das Videosignal
Vid in der Verarbeitungseinheit 140 geeignet zur Anzeige
gebracht. Hierzu weist die Verarbeitungseinheit 140 beispielsweise
einen Monitor (in 1 nicht gesondert dargestellt)
auf.
-
Die
Kontrollinformation Ctrl kann z. B. in der Verarbeitungseinheit 140,
z. B. auf dem Monitor der Verarbeitungseinheit 140 – eingeblendet
z. B. als Text über
einem Video-Inhalt – angezeigt
werden. Auch kann die Verarbeitungseinheit 140 eine Bedieneinheit
aufweisen, die Kontrollinformation Ctrl generiert und z. B. über einen
Rückkanal
mittels der digitalen Schnittstelle 130 von der Verarbeitungseinheit 140 zu
der Zentraleinheit 120, insbesondere zu deren Mikrokontroller 102, überträgt und dort
eine entsprechende Aktion auslöst.
So kann anhand der Bedieneinheit eine Interaktion von einem Benutzer
von der Verarbeitungseinheit 140 ausgelöst werden. Insbesondere können z.
B. Inhalte selektiert, Aktionen betreffend die Inhalte ausgelöst (z. B.
Anhalten eines abgespielten Inhalts, Abspielen des Inhalts, Überspringen
von Inhalten, etc.) oder sonstige Informationen (z. B. fahrzeugspezifische
oder reisespezifische Informationen) angefordert und ggf. zur Anzeige
gebracht werden.
-
Die
digitale Schnittstelle 130 umfasst bevorzugt eine Vielzahl
logischer Kanälen
für Bussignale und
für Seitenbandkanäle. Ein
Teil der Bandbreite der Seitenbandkanäle bzw. der Kanäle für Bussignale kann
zur Übertragung
eines Bitstroms für
die Audiosignale Audio z. B. zu einem an die Verarbeitungseinheit 140 angeschlossenen
Kopfhörer
verwendet werden.
-
Insbesondere
kann ein Seitenbandkanal für die
Audiosignale Audio genutzt werden. Hierdurch können über die digitale Schnittstelle 130 geeignet generiert
und codierte Audiosignale Audio seriell an die Verarbeitungseinheit 140 übertragen
und dort mittels einer einfachen Schaltung seriell zurück gewandelt
werden. Insbesondere ist es nicht nötig, einen aufwändigen Dekoder
oder digitale Signalprozessoren in der Verarbeitungseinheit 140 vorzusehen.
Dies trägt
dazu bei, die Kosten der Verarbeitungseinheit zu senken.
-
Allerdings
sei darauf hingewiesen, dass das hier vorgestellte Konzept ebenso
funktioniert für
den Fall, dass entsprechende Dekoder und/oder mindestens ein digitaler
Signalprozessor in der Verarbeitungseinheit 140 vorgesehen
ist.
-
Dieser
Ansatz gilt unabhängig
davon, ob ein Audiosignal drahtgebunden über einen Anschluss Analog
oder ob das Audiosignal über
eine Infrarot-Verbindung IR zu einem Kopfhörer gelangt.
-
Um
eine einfache Wandlung der Audiosignale in der Verarbeitungseinheit 140 zu
ermöglichen, können die
Audiosignale in Form digitaler Daten über die digitale Schnittstelle
synchron zu einem Bustakt übertragen
werden. In diesem Fall ist es nicht notwendig, einen separaten Takt
zu übertragen
und spart eine aufwändige
Taktrückgewinnung
auf der Seite der Verarbeitungseinheit 140.
-
Bevorzugt
kann eine Synchronisation eines im Bustakt über die digitale Schnittstelle 130 übertragenen
Datenstroms mit einer ggf. niedrigeren Datenrate in der Verarbeitungseinheit
dadurch erreicht werden, dass der Datenstrom bestimmte Bitmuster
(”idle” bzw. ”sync” Bitmuster)
enthält.
-
Durch
derartige Bitmuster kann effektiv eine Anpassung der Sample-Rate
erreicht und die Verarbeitungseinheit 140 mit dem Bustakt
der digitalen Schnittstelle 130 synchronisiert werden.
-
In
dem digitalen Signalprozessor 103 der Zentraleinheit 120 können Audiosignale
so erzeugt werden, dass sie synchron zum Bustakt über einen der
beiden Seitenbandkanäle
zur Übertragung
bereitgestellt werden. Der andere Seitenbandkanal kann z. B. für Kontrollinformationen
Ctrl genutzt werden.
-
Vorteilhaft
werden die über
die digitale Schnittstelle 130 zu übertragenden Daten von der Zentraleinheit 120 derart
von dem digitalen Signalprozessor 103 aufbereitet, dass
die Audiosignale ohne aufwändige
Dekodierung in der Verarbeitungseinheit 140 direkt genutzt
werden können.
-
Dies
kann z. B. dadurch erreicht werden, dass keine Daten, die größer als
ein Frame sind von der Verarbeitungseinheit 140 zwischengespeichert oder
gepuffert werden müssen,
sondern die erhaltenen Audiosignale (nach entsprechender Umsetzung) unmittelbar
verarbeitet werden können.
Entsprechend kann eine Abstimmung der über die digitale Schnittstelle 130 übertragenen
Daten an die Verarbeitung in der Verarbeitungseinheit 140 angepasst werden.
Somit werden die Daten direkt von der Zentraleinheit 120 über die
digitale Schnittstelle 130 an die Verarbeitungseinheit 140 ”gestreamt”, wo sie
vorzugsweise unmittelbar (sei es in Ton und/oder Bild) dargestellt
bzw. ausgegeben werden.
-
Insbesondere
kann der digitale Signalprozessor 103 in der Zentraleinheit 120 dafür sorgen, dass
alle Verarbeitungseinheiten die Audiosignale Audio zeitsynchron
erhalten, insbesondere (zeitlich) passend zu dem Videosignal Vid.
-
Dies
kann z. B. erreicht werden, indem der Seitenbandkanal vollständig ausgelastet
ist und die Audiosignale entsprechend geeignet in dem Seitenbandkanal
eingebettet sind.
-
Eine
mögliche
Realisierung stellt 2 dar. Ein Frame n zeigt einen
logischen Rahmen für
ein Audiosignal umfassend Bits zur Synchronisation (Sync Bits) 201 sowie
Nutzdaten 202. Die Nutzdaten 202 haben beispielsweise
eine Datenrate von 11,52 Mbps, die Bruttodaten (201 und 202)
haben beispielsweise eine Datenrate von 13,78 Mbps. Neben dem Frame
n ist ein weitere Frame n + 1 gestrichelt angedeutet.
-
So
kann das Audiosignal Audio gemäß 1 von
dem Schnittstellenbaustein 105 dekodiert und einem Sync-Detektor 106 (z.
B. Signalsplitter und/oder ein Signal-Separator) zur Verfügung gestellt werden. Der Sync-Detektor 106 löst z. B.
die Bits zur Synchronisation 201 aus dem Bruttodatenstrom
(vgl. Frame n in 2) heraus und synchronisiert
sich auf die übertragenen
Frames. Bei Verwendung einer Checksumme kann der Sync-Detektor 106 Übertragungsfehler
erkennen und geeignet reagieren, z. B. eine Fehlerkorrektur veranlassen.
-
Beispielsweise
kann der Sync-Detektor 106 in Form eines anhand des Bustaktes
(der digitalen Schnittstelle 130) getriggerten Schieberegisters
(Seriell-/Parallel-Wandlung) ausgeführt sein. Anschließend kann
ein Einbit-Wandler 107 vorgesehen sein, der mittels eines
weiteren Schieberegisters eine Seriell-Wandlung durchführt und über einen
Treiber 109 einen analogen Ausgang zum Anschluss eines
Kopfhörers
versorgt. Alternativ oder zusätzlich
ist es möglich,
dass der Ausgang des Sync-Detektors 106 über einen
IR-Enkoder 108 eine Seriell-Wandlung mittels eines weiteren
Schieberegisters durchführt
und entsprechend eine Infrarot-Leuchtdiode 110 antreibt zum
Anschluss eines Infrarot-Kopfhörers.
-
Weiterhin
kann ein der Sync-Detektor 106 einen RF-Wandler bzw. einen
RF-Enkoder 111 versorgen, der über eine Funkschnittstelle 112 ein
Signal für
einen Funkempfänger
(nicht dargestellt) bereithält,
der entsprechend das Audiosignal umsetzt. Der Funkempfänger kann
beispielsweise ein Kopfhörer oder
ein Lautsprecher mit einer Funkschnittstelle sein.
-
Hierbei
sei angemerkt, dass der über
die digitale Schnittstelle 130 übertragene serielle Datenstrom
seriell oder parallel weiterverarbeitet bzw. dem Kopfhörer bereitgestellt
werden kann. Entsprechend kann anstatt der seriellen Schnittstelle
eine parallel Schnittstelle zum Betreiben des Kopfhörers zur
Verfügung
stehen und entsprechend versorgt werden.
-
Derartige
Logikschaltungen lassen sich z. B. mittels programmierbarer Logikbausteine
(PLDs) umsetzen und können
z. B. in eine Treiberstufe für die
IR-LED 110, in eine Analogwandlerstufe oder in einen Bustransceiver
integriert sein.
-
Insbesondere
kann der hier vorgeschlagene Ansatz zur Verarbeitung bzw. Bereitstellung
der Audiosignale Audio völlig
unabhängig
von dem Videosignal Vid bzw. der Kontrollinformation Ctrl erfolgen.
Insbesondere stehen etwaige Rückkanäle ohne
Beeinträchtigung
zur Verfügung.
-
Weitere Vorteile:
-
Der
hier vorgestellte Ansatz ermöglicht
eine Übertragung
aller für
ein Unterhaltungssystem benötigter
Daten und Signale über
ein gemeinsames Kabel, hier über
die digitale Schnittstelle, die beispielhaft in Form eines Kabels
ausgeführt
ist.
-
So
ist es von Vorteil, dass keine hochfrequent modulierten Audiosignale über lange
Kabelstrecken in einem Fahrzeug übertragen
werden. So werden Signaldämpfungen
bzw. Signalverluste wirkungsvoll verhindert, die Übertragung
der Signale über
die digitale Schnittstelle ist für
eine maximal festgelegte Kabellänge
weitgehend ohne Beeinträchtigung
des übertragenen
Inhalts.
-
Die
elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)
wird durch die Audiosignale nicht verschlechtert gegenüber den
bereits übertragenen
Videosignalen.
-
Aufgrund
der Verwendung eines Kabels reduziert sich die Anzahl der benötigten Stecker
sowie die Anzahl der notwendigen Anschlagpunkte.
-
Auch
wird die Verbausicherheit mittels des hier beschriebenen Ansatzes
deutlich verbessert.
-
Zusätzlich wird
Gewicht eingespart: Weniger Kabel erfordern weniger Material. Insbesondere
wird Kupfer als teurer Rohstoff eingespart. Auch sind die Kabelschächte in
Fahrzeugen oftmals bereits stark gefüllt, so dass es von Vorteil
ist, wenn wenige zusätzliche
Kabel benötigt
werden.
-
Aufgrund
des einen Kabels für
die unterschiedlichen Datenarten wird auch die Nachrüstung von
Unterhaltungssystemen im Fahrzeug erheblich vereinfacht.
-
- 101
- Grafikchip
- 102
- Mikrokontroller
- 103
- digitaler
Signalprozessor (DSP)
- 104
- Schnittstellenbaustein
der Zentraleinheit 120
- 105
- Schnittstellenbaustein
der Verarbeitungseinheit 140
- 106
- Sync-Detektor
(Detektion eines Synchronisationssignals in einem Audiosignal, z.
B. in einem Audio-Bitstrom)
- 107
- Einbit-Wandler
- 108
- IR-Enkoder
- 109
- Treiber
- 110
- IR-Leuchtdiode
- 111
- RF-Wandler,
Enkoder
- 112
- Funkschnittstelle
- 120
- Zentraleinheit
- 130
- digitale
Schnittstelle
- 140
- Verarbeitungseinheit
- 201
- Sync
Bits (Bits zur Synchronisation)
- 202
- Nutzdaten