Nassfeste Wellpappe
Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft einseitig oder zweiseitig beklebte, ein- oder mehrwellige Wellpappe, wobei mindestens eine der Decklagen oder Wellen ein Papierfolienverbund ist enthaltend: i) einen Papierwerkstoff der Grammatur 30 bis 600 g/m2 und
ii) eine 1 bis 100 μιη dicke, biologisch abbaubare Kunststoffbeschichtung.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung einseitig oder zweiseitig beklebte, ein- oder mehrwellige Wellpappe, wobei mindestens eine der Decklagen oder Wellen ein Papierfolienverbund ist enthaltend: i) einen Papierwerkstoff der Grammatur 30 bis 600 g/m2 als äußere Schicht, ii) eine 1 bis 100 μιη dicke, biologisch abbaubare Kunststoffbeschichtung als Zwischenschicht und
iii) einen Papierwerkstoff der Grammatur 30 bis 600 g/m2 als innere Schicht.
Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren zur Herstellung dieser Wellpappe.
Mit Polymeren beschichtete Papierprodukte finden zahlreiche Anwendungen, insbe- sondere bei Papiersorten, deren Ink-Jet-Bedruckbarkeit durch die Polymerbeschich- tung verbessert werden kann, also alle graphischen Papiere, Naturpapier, Pappe und Karton. Bei all diesen Anwendungen wird die Oberfläche des Papierwerkstoffs verändert, was für die obengenannten Anwendungen wie Bedruckbarkeit oder Barriereeigenschaften auch erwünscht ist. Papierprodukte, die mit biologisch abbaubaren Poly- mer(mischungen) beschichtet sind, sind aus der WO2010/034712 bekannt.
Es gibt jedoch zahlreiche Anwendungen, wo die Oberflächeneigenschaften des Papiers gerade erwünscht sind. Bei der Wellpappenherstellung bietet die unbehandelte Papieroberfläche deutliche Vorteile. Bei der Herstellung der Wellen auf den sogenann- ten Riffelwalzen verkleben die unbehandelten Papieroberflächen nicht. Auf der anderen Seite sind unbehandelte Papierwerkstoffe für zahlreiche Anwendungen nicht genügend nass- oder ölfest. Ein nachträgliches Tränken oder Wachsen der Papiere führt zu Problemen beim Recyceln der Papierwerkstoffe. Aus DE OS 2124092 sind nassfeste Wellpappen mit einer Welle beschrieben, die den Aufbau Papier/Polyethylen/Papier hat. Nachteil dieser Ausgestaltung ist, dass sich der
Papier/Polyethylenverbund nicht einfach mit den üblichen Methoden (z.B. Deinking bei Zeitungspapier nach dem in EO 09174077.9 beschriebenen Verfahren) recyclen lässt..
Ziel der vorliegenden Erfindung war es somit Wellpappe bereit zu stellen, die zu Papier vergleichbare Oberflächeneigenschaften aufweisen, gleichzeitig aber nass - und ölfest sind, eine höhere Feuchteresistenz aufweisen und zudem sich einfach recyceln lassen.
Die erfindungsgemäße Wellpappe löst diese Aufgabe. Die innere und äußere Oberfläche sind aus einem unbehandelten Papierwerkstoff. Die Strukturverstärkung sitzt im Inneren des Verbunds und verbessert die Barriereeigenschaften wie die Feuchteresistenz, Nassfestigkeit, die Wasserdampffestigkeit, Ölfestigkeit des gesamten Verbunds.
Auch hat die erfindungsgemäße Wellpappe deutliche Vorteile beim Recycling und lässt sich nach dem in EP 09174077.9 beschriebenen Verfahren recyceln. Die Wellpappe wird in einer wässrigen Altpapiersuspension vorgelegt, die a) in Gegenwart mindestens einer Hydrolase aufgeschlagen wird, b) im alkalischen Medium aufgeschlagen wird, und /oder c) im alkalischen Medium in einem Deinking-Prozess behandelt wird, und die Kunststofffolie anschließend von der Altpapiersuspension abgetrennt wird. Das Verfahren wird bevorzugt in nur einer der beschriebenen Ausführungsformen a), b) oder c) ausgeführt. Allerdings ist es auch möglich, beliebige Kombinationen von mindestens zwei Ausführungsformen durchzuführen. In der Regel reicht jedoch eine der genannten Ausführungsformen aus, um eine vollständige Abtrennung der biologisch abbaubaren Polymere von der Papierfaser zu erreichen.
Altpapier und die Wiedergewinnung von Altpapier aus Papierprodukten sind von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung in der Papierindustrie, da auf diesem Wege Ressourcen (Zellstoff) geschont werden können. Der Begriff„Altpapier" richtet sich nach der DIN 6730 und ist demnach definiert als Papier oder Pappe, die gebraucht oder ungebraucht aus der Erzeugung oder Verarbeitung zurückgeführt und als Halbstoffe erneut einem Fabrikationsprozess zugeleitet werden sollen. Allein in Deutschland lag im Jahr 2003 die Altpapiereinsatzquote, d.h. der Altpapieranteil an der gesamten inländischen Papierproduktion, bei 65 %. Üblicherweise wird Altpapier als Sekundärrohstoff in der Papier- und Pappeherstellung eingesetzt. Allerdings lässt sich Altpapier nicht beliebig oft recyceln. Mit jedem Verwertungszyklus werden die Fasern infolge mechanischer Belastung verkürzt und verlieren nach ca. 4 bis 6 Zyklen die Fähigkeit, sich zu einem Blattgefüge erneut zu verbinden, was wiederum negative Auswirkungen auf die
Papierfestigkeit hat. Bei der Wellpappeherstellung werden Papiere mit neu- und hochwertigen Papierfasern verwendet. Aus diesem Grund ist der Altpapieranteil bei der Wellpappe sehr gering. Wir haben nun gefunden, dass sich der Anteil von Altpapier in der erfindungsgemäßen Wellpappe deutlich erhöhen lässt und gleichzeitig die Eigen- Schäften des Verbunds wie die Festigkeit des Papiers auf hohem Niveau gehalten werden können. Im Papierverbund übernimmt die innere Kunststoffbeschichtung oder besser Kunststofffolie einen wichtigen Strukturbeitrag.
Unter dem Begriff„Papierprodukte" fallen im Sinne der vorliegenden Erfindung alle Arten von Papier und insbesondere Pappe und Karton.
Als Faserstoffe zur Herstellung dieser Papierprodukte kommen sämtliche dafür gebräuchlichen Qualitäten in Betracht, z.B. Holzstoff, gebleichter und ungebleichter Zellstoff, Papierstoffe aus allen Einjahrespflanzen sowie Altpapier (auch als Ausschuss, sowohl gestrichen als auch ungestrichen). Diese Faserstoffe können entweder allein oder in beliebiger Mischung miteinander zu Herstellung der Pulpen, aus denen die Papierprodukte hergestellt werden, eingesetzt werden. Zu Holzstoff gehören beispielsweise Holzschliff, thermomechanischer Stoff (TM P), chemo-thermomechanischer Stoff (CTMP), Druckschliff, Halbzellstoff, Hochausbeute-Zellstoff und Refiner Mechanical Pulp (RMP). Als Zellstoff kommen beispielsweise Sulfat-, Sulfit- und Natronzellstoffe in Betracht. Geeignete Einjahrespflanzen zur Herstellung von Papierstoffen sind beispielsweise Reis, Weizen, Zuckerrohr und Kenaf.
Üblicherweise werden den Zellstoffen Leimungsmittel in einer Menge von 0,01 bis 3 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 1 Gew.-%, jeweils fest, bezogen auf trockenen Papierstoff, zugesetzt und richten sich nach dem gewünschten Leimungsgrad der auszurüstenden Papiere. Des Weiteren kann der Papierwerkstoff weitere Stoffe enthalten, wie z. B. Stärke, Pigmente, Farbstoffe, optische Aufheller, Biozide, Verfestiger für Papier, Fixiermittel, Entschäumer, Retentionsmittel, und/oder Entwässerungsmittel.
Die zentrale Kunststoffschicht kann jedes für die Papierbeschichtung übliche biologisch abbaubare Polymer enthalten.
Biologisch abbaubare Polymere sind dem Fachmann bereits bekannt und u. a. in Ull- mann's Encyclopedia of Industrial Chemistry (online-Version 2009), Polymers, Bio- degradable, Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KG, Weinheim, 2009, Seiten 131 offenbart. Insbesondere fallen unter den Begriff der biologisch abbaubaren Polymere im Sinne der vorliegenden Erfindung: Polymilchsäure (PLA), Polycaprolacton (PCL), Poly- hydroxyalkanoat (PHA), Polyalkylencarbonat wie Polypropylencarbonat (PPC) oder Polyethylencarbonat (PEC), Chitosan und Gluten und eines oder mehrerer Polyester auf Basis von aliphatischen Diolen und aliphatisch/aromatischen Dicarbonsäuren wie zum Beispiel Polybutylensuccinat (PBS), Polybutylensuccinat-adipat (PBSA), Polybuty-
lensuccinat-sebacat (PBSSe), Polybutylenadipat-co-terephthalt (PBAT), Polybutylen- sebacat-co-terephthalt (PBSeT), Polybutylensuccinat-co-terephthalt (PBST). Außerdem sind Compounds aus einem oder mehreren der genannten biologisch abbaubaren Polymere mit natürlichen Polymeren wie Stärke, Glucose, oligomeres Glucosen, Cellu- lose, Cellulosederivate, Ligninen, Citosan, Gluten, Collagen, Zein und deren Copoly- ester geeignet.
Als biologisch abbaubare Polymere eignen sich für die zentrale Kunststoffschicht insbesondere teilaromatische Polyester. Unter teilaromatischen Polyestern auf Basis von aliphatischen Diolen und aliphatisch/aromatischen Dicarbonsäuren werden auch Polyesterderivate verstanden wie Polyetherester, Polyesteramide oder Polyetheresterami- de. Zu den teilaromatischen Polyestern gehören lineare nicht kettenverlängerte Polyester (WO 92/09654 A1 ). Insbesondere sind aliphatisch/aromatische Polyester aus Bu- tandiol, Terephthalsäure und aliphatischen C6-C18-Dicarbonsäuren wie Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebazinsäure und Brassylsäure (beispielsweise wie in
WO 2006/097353 bis 56 beschrieben) geeignete Mischungspartner. Bevorzugt werden kettenverlängerte und/oder verzweigte teilaromatische Polyester. Letztere sind aus Schriften WO 96/15173 bis 15176, 21689 bis 21692, 25446, 25448 oder der WO 98/12242, bekannt, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird. Mischungen un- terschiedlicher teilaromatischer Polyester kommen ebenso in Betracht.
Für die zentrale Kunststofffolie sind insbesondere teilaromatische Polyester geeignet, die wie folgt aufgebaut sind: i) 40 bis 70 mol %, bezogen auf die Komponenten i bis ii, eines oder mehrerer Di- carbonsäurederivate oder Dicarbonsäuren ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebazinsäure, Azelainsäure und Brassylsäure, ii) 60 bis 30 mol %, bezogen auf die Komponenten i bis ii, eines Terephthalsäure- derivats, iii) 98 bis 102 mol %, bezogen auf die Komponenten i bis ii, eines C2-C8- Alkylendiols oder C2-C6-Oxyalkylendiols, iv) 0,00 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten i bis iii, eines Kettenverlängerers und/oder Vernetzers ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einem di- oder polyfunktionellen Isocyanat, Isocyanurat, Oxazolin, Epoxid, Carbonsäureanhydrid und/oder einem Verzweiger, der zumindest drei Ester und/oder Amidbindungen eingehen kann,
v) 0,00 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten i bis iv, eines organischen Füllstoffs ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus nativer oder plastifizierter Stärke, Naturfasern, Holzmehl und/oder eines anorganischen Füllstoffs ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Kreide, gefälltes Calcium- carbonat, Graphit, Gips, Leitruß, Eisenoxid, Calciumchlorid, Dolomit, Kaolin, Siliziumdioxid (Quarz), Natriumcarbonat, Titandioxid, Silikat, Wollastonit, Glimmer, Montmorillonite, Talkum, Glasfasern und Mineralfasern und vi) 0,00 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten i bis iv, mindestens eines Stabilisators, Nukleierungsmittels, Gleit- und Trennmittels, Tensids, Wachses, Antistatikums, Antifog-Mittels, Farbstoffs, Pigments, UV- Absorbers, UV-Stabilisators oder sonstigen Kunststoffadditivs.
Teilaromatische Polyester der obengenannten Zusammensetzung lassen sich gegebe- nenfalls in Mischungen mit Polymilchsäure hervorragend nach dem in EP 09174077.9 beschriebenen Verfahren recyceln.
Besonderes geeignet sind teilaromatische Polyester mit einer Schmelzevolumenrate (MVR) nach EN ISO 1 133 (190 °C, 2,16 kg Gewicht) von 5 bis 50 cm3/10 min, insbe- sondere von 5 bis 25 cm3/10 min und besonders bevorzugt von 5 bis 12 cm3/10 min.
Für die zentrale Kunststoffschicht eignen sich weiterhin insbesondere die folgenden Copolymermischungen der Zusammensetzung: (a) 5 bis 95 Gew.- % vorzugsweise 30 bis 90 Gew.-%, insbesondere bevorzugt 40 bis 70 Gew.-% eines biologisch abbaubaren, aliphatisch-aromatischen Polyesters und
(b) 95 bis 5 Gew.-% vorzugsweise 70 bis 10 Gew.-%, insbesondere bevorzugt 60 bis 30 Gew.-% eines oder mehrerer Polymere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polymilchsäure, Polycaprolacton, Polyhydroxyalkanoat, Chitosan und Gluten und eines oder mehrerer Polyester auf Basis von aliphatischen Diolen und aliphatisch/aromatischen Dicarbonsäuren wie zum Beispiel Polybutylensuc- cinat (PBS), Polybutylensuccinat-adipat (PBSA), Polybutylensuccinat-sebacat (PBSSe), Polybutylenterephthalt-co-adipat (PBTA) und
(c) 0 bis 2 Gew.-% eines Verträglichkeitsvermittlers enthalten.
Verträglichkeitsvermittler der Gruppe (c) sind Carbonsäureanhydride wie Maleinsäureanhydrid und insbesondere epoxidgruppen-haltige Copolymere auf Basis Styrol, Ac-
rylsäureester und/oder Methacrylsäureester. Die Epoxidgruppen tragenden Einheiten sind vorzugsweise Glycidyl(meth)acrylate. Epoxidgruppen-haltige Copolymere des obengenannten Typs werden beispielsweise von der BASF Resins B.V. unter der Marke Joncryl® ADR vertrieben. Als Verträglichkeitsvermittler besonders geeignet ist bei- spielsweise Joncryl® ADR 4368.
Besonders bevorzugte Copolymermischungen enthalten daher
(a) 20 bis 90 Gew.- % bevorzugt 30 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt 35 bis 45 Gew.-% eines biologisch abbaubaren, aliphatisch-aromatischen Polyesters, (b) 80 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 70 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt 65 bis 55 Gew.-% eines oder mehrerer Polymere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polymilchsäure und Polyhydroxyalkanoat und
(c) 0 bis 2 Gew.-% eines epoxidhaltigen Poly(meth)acrylats. Als Polymilchsäure der Gruppe (b) wird bevorzugt eine eingesetzt, die folgendes Eigenschaftsprofil aufweist:
einer Schmelzvolumenrate MVR bei 190 °C und 2,16 kg nach EN ISO 1 133 von
0,5 bis 100 ml/10 min, bevorzugt 5 bis 70 ml/10 min, besonders bevorzugt 9 bis
50 ml/10 min,
- einem Schmelzpunkt unter 240 °C,
einem Glaspunkt (Tg) größer 55 °C,
einem Wassergehalt von kleiner 1000 ppm,
einem Monomeren-Restgehalt (Lactid) von kleiner 0,3 Gew.% und
einem Molekulargewicht von größer 10 000 Dalton.
Bevorzugte Polymilchsäuren sind beispielsweise NatureWorks® 6201 D, 6202 D, 6251 D, 3051 D und insbesondere 3251 D (Polymilchsäure der Fa. NatureWorks). Die Polymilchsäuren können auch den alleinigen polymeren Bestandteil der Kunststoffschicht ausmachen.
Unter Polyhydroxyalkanoaten der Gruppe (b) werden in erster Linie Poly-4- hydroxybutyrate und Poly-3-hydroxybutyrate verstanden, weiterhin sind Copolyester der vorgenannten Hydroxybutyrate mit 3-Hydroxyvaleraten oder 3-Hydroxyhexanoat umfasst. Poly-3-hydroxybutyrate-co-4-hydroxybutyrate sind insbesondere von der Fa. Metabolix bekannt. Sie werden unter dem Handelsnamen Mirel® vertrieben. Poly-3- hydroxybutyrate-co-3-hydroxyhexanoate sind von der Fa. P&G oder Fa. Kaneka bekannt. Poly-3-hydroxybutyrate werden beispielsweise von der Fa. PH B Industrial unter dem Markennamen Biocycle® und von der Fa. Tianan unter dem Namen Enmat® vertrieben.
Die Polyhydroxyalkanoate weisen in der Regel ein Molekulargewicht Mw von 100 000 bis 1 000 000 Dalton und vorzugsweise von 300 000 bis 600 000 Dalton auf. Die Poly-
hydroxyalkanoate können auch den alleinigen polymeren Bestandteil der Kunststofffolie ausmachen.
Polycaprolacton wird beispielsweise von der Fa. Daicel unter dem Produktnamen Plac- cel® vermarktet. Es kann allein oder vorzugsweise in Polymermischungen in der Kunststoffschicht eingesetzt werden. Das Polycaprolacton kann als Komponente b) eingesetzt werden oder den alleinigen polymeren Bestandteil der Kunststoffschicht ausmachen. Unter Polyalkylencarbonat wird insbesondere Polyethylencarbonat und Polypropylen- carbonat verstanden. Polyethylencarbonat ist ein Polymer hergestellt aus Ethylenoxid und Kohlendioxid. Polypropylencarbonat ist ein Polymer hergestellt aus Propylenoxid und Kohlendioxid. Polypropylencarbonat ist besonders bevorzugt und kann allein oder in Kombination mit anderen biologisch abbaubaren Polymeren in der Kunststoffschicht eingesetzt werden.
Selbstverständlich können auch andere biologisch abbaubare Polymere - allein oder in Mischung mit anderen Polymeren - für die Kunststoffschicht verwendet werden. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass auch diese Polymere eine hohe Fließfähigkeit aufweisen.
Beispielsweise hat sich Polymilchsäure mit einer Schmelzevolumenrate (MVR) nach EN ISO 1 133 (190 °C, 2,16 kg Gewicht) von 5 bis 70 cm3/10 min, besonders bevorzugt von 9 bis 50 cm3/10 min und insbesondere bevorzugt von 5 bis 25 cm3/10 min als Mi- schungspartner in solchen Polymermischungen bewährt. Weiterhin sind Mischungen von fließfähigen Polyestern mit den zuvor genannten fließfähigen Polymermischungen für die Papierbeschichtung geeignet.
Wie zuvor beschrieben sind die biologisch abbaubaren, aliphatisch-aromatischen Poly- ester und Polymermischungen aus der WO 2010034712 bekannt. Auf diese Schrift sowie die darin zitierte Literatur wird sowohl für die Zusammensetzung dieser Polyester als auch für die Verfahren zu deren Herstellung an dieser Stelle ausdrücklich Bezug genommen. Das Merkmal "biologisch abbaubar" ist im Sinne der vorliegenden Erfindung dann für einen Stoff oder ein Stoffgemisch erfüllt, wenn dieser Stoff oder das Stoffgemisch entsprechend DIN EN 13432 einen prozentualen Grad des biologischen Abbaus von mindestens 90 % aufweist.
Im Allgemeinen führt die biologische Abbaubarkeit dazu, dass die Polymere und Polymermischungen (im Folgenden auch abgekürzt Polymer(mischungen) genannt) in einer angemessenen und nachweisbaren Zeitspanne zerfallen. Der Abbau kann enzy-
matisch, hydrolytisch, oxidativ und/oder durch Einwirkung elektromagnetischer Strahlung, beispielsweise UV-Strahlung, erfolgen und meist zum überwiegenden Teil durch die Einwirkung von Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen, Pilzen und Algen bewirkt werden. Die biologische Abbaubarkeit lässt sich beispielsweise dadurch quantifizieren, dass Polymer(mischungen) mit Kompost gemischt und für eine bestimmte Zeit gelagert werden. Beispielsweise wird gemäß DIN EN 13432 CO2-freie Luft durch gereiften Kompost während des Kompostierens strömen gelassen und dieser behandelte Kompost einem definierten Temperaturprogramm unterworfen. Hierbei wird die biologische Abbaubarkeit über das Verhältnis der Netto- CO2-Freisetzung der Probe (nach Abzug der CO2-Freisetzung durch den Kompost ohne Probe) zur maximalen CO2-Freisetzung der Probe (berechnet aus dem Kohlenstoffgehalt der Probe) als prozentualer Grad des biologischen Abbaus definiert. Biologisch abbaubare Polymer(mischungen) zeigen in der Regel schon nach wenigen Tagen der Kompostierung deutliche Abbauerscheinungen wie Pilzbewuchs, Riss- und Lochbildung.
Andere Methoden zur Bestimmung der Bioabbaubarkeit werden beispielsweise in ASTM D 5338 und ASTM D 6400-4 beschrieben.
Wellpappe besteht aus ein oder zwei Decklagen, den Wellen und bei mehrlagigen Wellpapparten aus einer oder mehreren Zwischenlagen. Je nach Anzahl der vorhandenen Decklagen/Zwischenlagen und Wellen spricht man von einseitig beklebter Wellpappe, die aus einer Lage gewellten Papiers, das auf Papier oder Karton geklebt ist, besteht. Einwellige, zweiseitig beklebte Wellpappe besteht aus einer Lage gewellten Papiers, das zwischen zwei Lagen Papier und Karton geklebt ist. Zweiwellige Wellpap- pe besteht aus zwei Lagen gewellten Papiers, die durch eine Lage Papier oder Karton miteinander verklebt sind und deren freie Außenfläche ebenfalls mit je einer Lage Papier oder Karton beklebt sind. Ähnlich ist höherwellige Wellpappe aufgebaut. Die Festigkeiten werden in Sorten unterteilt und sind in der DIN 55468 nachzulesen. Insbesondere für den Seeversand werden Wellpappen mit einer nassfesten Verklebung und nassfesten Papieren verwendet. Nassfeste Papiere sind entweder gewachst oder mit Leimungsmitteln oder Nassfestharzen getränkt und/oder in der Masse zugegeben. Auf diese Weise nassfest gestaltete Papiere lassen sich nicht recyceln. Die Wachse bzw. Leimungsmittel behindern das Recycling. Der Recyclinganteil insbeson- dere der für die Deck- und Zwischenlage verwendeten Kraftliner ist gering. Andererseits werden gerade für die Herstellung der Kraftliner hoch- und neuwertige Papierfasern eingesetzt und es wäre wirtschaftlich sehr interessant, wenn man diese Papierfasern rückgewinnen könnte. Die erfindungsgemäße Wellpappe weist vorzugsweise als Welle und Zwischenlage oder auch als Decklage Kraftliner auf, die den Aufbau Papierwerkstoff/ Kunststoff-
Schicht aus biologisch abbaubaren Polymeren oder vorzugsweise Papierwerkstoff/ Kunststoffschicht aus biologisch abbaubaren Polymeren/ Papierwerkstoff aufweisen.
Die verwendeten Kraftliner sind vorzugsweise wie folgt aufgebaut: i) Papierwerkstoff der Grammatur 30 bis 600 g/m2 , vorzugsweise 40 bis 400 und insbesondere bevorzugt 50 bis 150 g/m2,
ii) eine 1 bis 100 μιη , vorzugsweise 5 bis 80 μιη und insbesondere bevorzugt 10 bis 60 μιη dicke biologisch abbaubare Kunststoffschicht.
Insbesondere bevorzugt sind Kraftliner, die wie folgt aufgebaut sind: i) einen Papierwerkstoff der Grammatur 30 bis 600 g/m2 , vorzugsweise 40 bis 400 und insbesondere bevorzugt 50 bis 150 g/m2 als äußere Schicht, ii) eine 1 bis 100 μιη , vorzugsweise 5 bis 80 μιη und insbesondere bevorzugt 10 bis 60 μιη dicke biologisch abbaubare Kunststoffschicht als Zwischenschicht und
iii) einen Papierwerkstoff der Grammatur 30 bis 600 g/m2, vorzugsweise 40 bis 400 und insbesondere bevorzugt 50 bis 150 g/m2 als innere Schicht. Der zwei- oder mehrschichtige Papierverbund (Kraftliner) wird vorzugsweise durch Laminier- und Extrusionsverfahren hergestellt. In diesem Zusammenhang soll explizit auf die WO 2010/034712 und die darin beschriebenen Verfahren wie insbesondere auch Verfahren zur Coextrusion verwiesen werden.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Polymere oder Compounds als Folie zu extru- dieren. Dabei kommen die Verfahren der Schlauchfolienextrusion und der Chill-Roll- Extrusion zur Folienherstellung in Betracht..
Bei dünnen Schichten kommt auch der Auftrag eines Hotmelts, gewissermaßen als Spezialfall der Extrusionsbeschichtung oder der Dispersionsauftrag in Betracht. Dieses Verfahren ist beschrieben in Ullmann, TSE Troller Coating. Der Schmelzkleber (Hot- melt) wird aus einem auf ca. 150 bis 200°C vorgewärmten Vorratsbehälter in die Düse gepumpt, über die der Oberflächenauftrag erfolgt. Im Falle einer Breitschlitzdüse wird die Papierbahn mit hoher Geschwindigkeit direkt an der Düsenlippe vorbeigeführt. Der Spalt, die Bahnführung, die Bahngeschwindigkeit und die Gleichmäßigkeit des
Schmelzestroms bestimmen die Qualität der Kunststoffschicht. Beschichtungen von 1 bis 5 g/m2 sind üblich - je nach Glätte des Substrates. Auf diese Weise lassen sich sehr dünne Extrusionsbeschichtungen auftragen.
Dispersionsbeschichtungen erfordern keine Aufheizung vor der Applikation. Die Auf- tragstechnologie ist vergleichbar mit der der Schmelzekleber, wenn es um flächige Beschichtungen geht. Die Bahngeschwindigkeiten sind mit bis zu 3000 m/min. am
höchsten. Damit sind Dispersionsbeschichtungen auch online auf Papiermaschinen möglich.
Die Kunststoffbeschichtung mit Polymeren wie Polypropylencarbonat kann auch mit Lösungen der Kunststoffe beispielsweise in Alkoholen erfolgen. Es sind ein- und mehrschichtige Verbünde aus Papier- und Kunststoffschichten in jeder Schicht (Welle oder Deckschicht) möglich und sinnvoll, um das Aufquellen der Kartonschichten zu minimieren.
Die Dicke der Kunststoffechicht der Wellenbahn unterliegt an sich keiner besonderen Beschränkung. Das Flächengewicht der Kunststoffschicht beträgt z. B. 1 bis 100 g/m2. Für die Papierschichten der Wellenbahn kommen die unterschiedlichsten Materialien in Frage, z. B. weißer oder brauner Kraftliner, Halbsloff, Altpapier, Wellenstoff oder Schrenz. Die Schichtdicken dieser Papierschichten können in weitem Rahmen variieren und z. B. bis 300 g/ m2 und darüber betragen.
In der Regel weist der Papierfolienverbund eine Gesamtdicke von 31 bis 1000 g/m2 auf. Vorzugsweise kann durch Laminierung ein Papierfolienverbund von 80 bis 500 μm und besonders bevorzugt durch Extrusionsbeschichtung ein Papierfolienverbund von 50 bis 300 pm hergestellt werden.
Die so erhaltene Wellenbahn wird dann in üblicher Weise mit einer oder zwei Deckenbahnen zu einseitig oder doppelseitig gedeckler Wellpappe verklebt wobei selbslver- ständlich auch eine doppelte oder dreifache Wellpappe mit zwei oder drei Wellenbahnen und einer bzw. zwei Zwischendeckenbahnen möglich ist.
Die erfindungsgemäß hergestellte, kunststofrverstärkte Wellpappe besitzt gegenüber üblicher Wellpappe zahlreiche Vorteile:
• Die Wellpappe besitzt außerordentlich hohe Stapelstauchdruckwerte, Reißfes- tigkeit und Durchstoßfestigkeit insbesondere nach Feuchtklimaeinwirkung, sind sehr stark erhöht
• Die Berstfestigkeit insbesondere nach Feuchtklimaeinwirkung, ist sehr stark erhöht.
Die Herstellung der Welle kann zweistufig erfolgen. Hierbei wird in einem ersten Schritt eine Papierbahn wie zuvor beschrieben mit einem biologisch abbaubaren und recycle- baren Kunststoff durch Extrusionsbeschichtung, Schmelzkleberauftrag oder Dispersi- onsbeschichtung beschichtet.
Im zweiten Schritt werden eine oder mehrere beschichtete Papierlagen in einer Maschine zwischen 2 breiten Zahnrädern (Riffelwalzen) mit wellenförmiger Verzahnung
bei ca. 100 bis 200 °C bevorzug bei 160-180 °C mit hoher Geschwindigkeit in die typische Wellenfbrm gebracht (geriffelt). Formgebung und Forderung des Wellenmaterials erfolgt in einem Schritt durch die ineinandergreifenden Zahnräder.
Dreischichtige Wellen (Papier/Kunststoff/Papier) lassen sich aus den bereits extrudier- ten oder laminierten Kraftlinem auf herkömmlichen Anlagen mittels Riffelwalzen - wie sie beispielsweise in der DE OS 2124092 beschrieben sind - herstellen. Vorteilhaft ist es die mehrschichtige Wellenbahn durch Heißsiegelung in einem Arbeitsgang mit der Riffelung auf der Wellpappenmaschine herzustellen (siehe DE 2842869). Wenn eine Kunststoffschicht an der Oberfläche liegt, kann es zum Ankleben des Kunststoffs an der Riffelzahnung kommen. In diesem Fall wird die Kunststoffschicht durch Teflonbeschichtung der Zahnräder oder durch eine mitlaufende, von der Kunststoffschicht leicht trennbare Folie vor direktem Temperatureinfluß geschützt, um eventuelles kleben zu verhindern. Die Folie kann beispielsweise in ca. 10-50 μm PP oder PE-HD ausgeführt werden, da die Homopolymere dieser beiden Polyolefine nur eine sehr geringe Haftung auf biologisch abbaubaren Kunststoffen (z.B. Polymilchsäure, PLA, PBAT, PBSeT, PBSSe, PHA, PCL. PPC) aufweisen.
Nach der Riffelung wird auf die Wellenspitzen über ein Leimwerk ca. 80 °C heiße Stärkelösung aufgetragen, mit der die Wellenoberfläche anschließend mit dem der oberen Deckschicht verbunden wird. Der gleiche Vorgang wird anschließend für die untere Deckschicht ausgeführt.
Weitere Verklebungen mit weiteren Kombinationen aus Deckschicht und Welle können folgen, um hochfeste Kartons mit mehreren Wellenlagen herzustellen.
Anstelle der Verklebung mit Stärke können auch Mischungen aus Stärke und/oder einer verfilmungsfähigen, biologisch abbaubaren Dispersion wie einer Polyester- Polyurethandispersion (z.B. Luphen® D DS 3585) erfolgen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen Hotmelt anstelle des Stärkesystems als Kleber einzusetzen. Mit derartigen Wellpappen lässt sich die Feuchtigkeitsresistenz der Wellenverbindung verbessern.
Außerdem kann die Verbindung zwischen Wellenbahn und Deckschicht durch eine Welle hergestellt werden, deren Außenschichten mit Kunststoff beschichtet sind. Dann ist lediglich die thermisch induzierte Verklebung oder Verschweißung der Kunststoffoberfläche der Wellenbahn mit der Papier- oder Kunststoffbberfläche der Deckschicht möglich.
Die fertige Kartonbahn wird anschließend durch automatisierte Schneidevonrichlungen in produktionsgerechte Abmessungen geschnitten, gefalzt, gestanzt und zu Kartonverpackungen verarbeitet.
Die folgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung erläutern aber nicht einschränken. Beispiel 1 (zweilagige Welle)
A) Herstellung des beschichteten Papiers:
Die Technikumsbeschichtungsanlage (ER-WE-PA) bestand aus einem Hauptextruder A (Reifenhäuser, 80 mm Durchmesser - 30 D) und 3 Extrudern (B, C, D) mit 60 mm Durchmesser/ 25 D Länge. Bei Einsatz von Ecoflex F BX 701 1 (ein Polybutylente- rephthalatadipat der Fa. BASF SE mit einem MVR von ca. 2,5 cm3/10 min, alle im Folgenden verwendeten MVR-Werte sind nach EN ISO 1 133 (190 °C, 2,16 kg Gewicht) bestimmt) ließ sich ein Durchsatz von ca. 90 kg/h bei 81 1/min erzielen. Der Durchsatz des Hauptextruders (Reifenhäuser, 80 mm Durchmesser - 30 D) betrug 190 kg/h bei einer Drehzahl von 77 1/min. Der Durchsatz der Extruder wurde variiert, um möglichst dünne Schichtdicken zu erreichen.
Die Koextrusions-Anlage verfügte über ein Werkzeug zur Düsenkoextrusion, die eine Koextrusion von bis zu 7 Schichten mit einer Düsenbreite von 1000 mm und einer Regelspaltweite von 0,5 mm zuließ. Durch Einsätze in den Schmelzekanal konnten verschiedene Schichten gemeinsam verwendet werden. Die Anlage war mit einem Zwei- schicht-Adapter Einsatz (Fa. Cloeren, mit Randeinkapselung) der Form AAABBBB mit dem Hauptextruder als Extruder A und einem 60 er als Extruder B ausgerüstet. Die äußere Schicht A wurde mit 40 % der Gesamtdicke, die innere Schicht B auf dem Karton mit 60 % der Gesamtdicke gefahren. Als Papier wurde ein Wellenrohpapier auf Basis 100% Altpapier verwendet.
Das Papier wurde vor dem Auftreffen der Kunststoffschmelze mit einer Flammionisie- rungsanlage (Gasbrenner) oder einer Coronaentladungsanlage aktiviert. Alle Beschichtungen wurden mit einer Massetemperatur von 250 °C und einem normalen Anpressdruck auf die Chill-Roll von 4 bar auf den Karton extrudiert. Dabei wurde die Bahngeschwindigkeit zwischen 30 m/min und 200 m/min variiert. Höhere Geschwindigkeiten führten auf der Technikumsanlage in Abhängigkeit vom Produkt zu einer Schmelzeresonanz.
Eingesetzte Polyester: Polyester 1
Ecoflex® F BX 701 1 (ein Polybutylenadipat-coterephthalat der Fa. BASF SE) mit ei- nem MVR von 2,5 cm3/10 min.
Polyester 2
Ein Polybutylenterephthalatsebacat mit einem MVR von 6,4 cm3/10 min. Polymilchsäure
NatureWorks® 3251 D der Fa. NatureWorks mit einer MVR (190°C, 2.16 kg nach IS01 133) von 30 ml/10 min.
Extrusionsbeschichtung
Ein Compound aus 24 % Polyester 2 16 % Polyester 1 und 60 % Polymilchsäure wurde in Haupt und Nebenextruder A und B eingesetzt. Die Massetemperatur betrug 258 °C. Bei einer maximalen Bahngeschwindigkeit von 170 m/min wurde eine mittlere Schichtdicke von 16,5 μιη (- 48 % der Referenzschichtdicke) erreicht. Die Beschichtung ließ- sich nur mit Faserriss in der Kartonmatrix ablösen. Fließinstabilitäten wie ein An und Abschwellen des Durchsatzes oder eine dynamische Variation der Schmelzebahnbreite (Schmelzeresonanz) traten erst ab 240 m/min auf. Es wurde ein besonders niedriger Neck-in beobachtet.
B) Herstellung der Welle
Der unter A) beschriebene Papierfolienverbund wurde auf einer Wellenanlage PTI Austria Huweli 2 mit ineinandergreifenden Zahnrädern der Typ A-Welle geriffelt. Zur Riffelung wurde die Kunststoffschicht durch Teflonbescbichtung vor direktem Tempera- tureinfluss geschützt, um eventuelles Kleben des Folienverbunds an dem Zahnrad zu vermeiden. Die Riffelung erfolgte bei 17CTC. Anwendungseigenschaften
Die Feuchteresistenz der Welle wurde mittels des Flachtauchwiderstands (CMC) nach DIN EN ISO 7263 unter einem Normalklima nach DIN EN 20187 bestimmt. Die Proben hatten die Maße 160 x 12,7 mm und wurden nicht klimatisiert und klimatisiert, d.h. 48 Stunden bei 30°C und 90% Luftfeuchtigkeit gelagert, vermessen.
Tabellel : Flachtauchwiderstand
Die in der Tabelle aufgeführten Ergebnisse zeigen, dass bereits die einseitig mit biologisch abbaubarem Polymer beschichtete Welle deutlich nassfester ist als die unbeschichtete Welle. Außerdem startet man von einem deutlich höheren Niveau, sodass insgesamt eine deutlich festere Welle erhalten wird.