Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluid- Stroms
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ad¬ sorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms, eine Ver- wendung einer Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms, ein Verfahren zum Regenerieren und/oder Entsorgen, Befüllen und/oder Installieren einer Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms und ein Verfahren zur Adsorptionsbehandlung eines
Fluids oder Fluidstroms, insbesondere Erdgas oder Flüssiggas für Brennstoffzellen. Die Erfindung betrifft insbesondere eine Vorrichtung zur Entschwefelung eines gasförmigen Kohlenwasserstoffstroms und ein entsprechendes Verfahren, insbesondere für den Einsatz in Kombination mit einem Brennstoffzellengerät .
Die meisten Brennstoffzellen benötigen Wasserstoff bzw. Wasserstoffreiche Gase als Brennstoff zur Wärme- und Stromerzeu¬ gung. Deshalb werden gegenwärtig beträchtliche Anstrengungen unternommen, um in katalytischen Brennstoff-Umwandlungs- Systemen Wasserstoff aus logistischen Brennstoffen wie Diesel, Benzin, Naphtha, Flüssiggas und Erdgas zu erzeugen. Langfris¬ tig hängt jedoch der erfolgreiche Einsatz von Brennstoffzellen von der Verfügbarkeit von regenerativ erzeugtem Wasserstoff ab .
Die katalytische Umsetzung von flüssigen oder gasförmigen Kohlenwasserstoffen, um ein Wasserstoffreiches Gas, wie das soge¬ nannte Reformatgas, zu erhalten, erfolgt dabei in mehreren
hintereinandergeschalteten Schritten: der eigentlichen
Reformierreaktion, einer nachgeschalteten Wassergas-Shift- reaktion sowie möglicherweise einer CO-Feinreinigungsreaktion, wie z. B. der selektiven CO-Methanisierungsreaktion . Die meisten der Primärenergieträger, die zur katalytischen Erzeugung von Wasserstoff in Frage kommen, beinhalten jedoch Anteile von Schwefel. Diese werden dem Brennstoff teilweise ab¬ sichtlich als sogenannte Odorierungsmittel zugegeben, um Men¬ schen vor eventuellen Leckagen zu warnen. Odorierung dient als Sicherheitsmaßnahme bei der Verwendung von sonst geruchlosen Gasen und bezeichnet das Hinzufügen von Riechstoffen (Odorierungsmittel) , die einen für die Gefährdung typischen Geruch aufweisen sollen. Odorierungsmittel rufen noch in großer Verdünnung Alarmassoziationen beim Menschen hervor. Flüssiggas und Erdgas enthalten deshalb neben natürlichen Schwefelverbindungen, wie H2S und COS, typischerweise schwefelhaltige Odorie¬ rungsmittel wie Tetrahydrothiophen (THT) oder Merkaptane oder Gemische aus Methanthiol, Ethanthiol, Propan-l-thiol und 2- Methyl-propan-2-thiol, und tert . -Butylmercaptan (TBM) .
Es ist jedoch bekannt, dass Schwefelverbindungen bei
Reformierkatalysatoren sowie bei der Brennstoffzelle selbst irreversible Deaktivierungen hervorrufen. Eine geeignete Ent¬ schwefelungsstufe ist deshalb eine Voraussetzung für die Nut- zung von Kohlenwasserstoffen als Brennstoff in einer Brennstoffzelle. Die verfahrenstechnischen Umsetzungen der Entschwefelung unterscheiden sich stark in Abhängigkeit vom eingesetzten Kohlenwasserstoff. Für die Entschwefelung von Erdgas und Flüssiggas werden möglichst einfache adsorptive Entschwe- felungsstufen angestrebt, die bei Raumtemperatur und Raumdruck mit möglichst hoher Selektiviät betrieben werden können.
Adsorptive Entschwefelungsverfahren mit festen Adsorbentien werden bei vielen BrennstoffZellenanwendungen verwendet und sind hinsichtlich der Prozessanforderungen, z.B. Raumtemperatur und Raumdruck, relativ einfach zu realisieren. Beispielsweise beschreibt die WO 2010/023249 AI ein Adsorbermaterial und ein Verfahren zur Entschwefelung von kohlenwasserstoffhaltigen Gasen. Geringe Temperaturen und Reaktionsdrücke bedeuten jedoch auf der anderen Seite vergleichsweise geringe Schwefel- Aufnahmekapazitäten . Die Folge sind relativ große
Adsorberbetten bzw. schnelle Austauschintervalle. Die Kapazi- tat des jeweiligen Adsorbens hängt stark von der Zusammenset¬ zung des Kohlenwasserstoffs sowie von der Konzentration und Art der Schwefelverbindungen ab. Die verwendeten Materialien sind z. B. klassische und imprägnierten Aktivkohlen,
Zeolithsysteme, Metall- und Mischmetall (oxid) katalysatoren, Tonmineralien sowie Kombinationen der Materialien in Mischbett- und Multikomponentensystemen .
Es besteht ein Bedarf für Vorrichtungen zur Adsorptionsbehandlung, z.B. Entgiftung, von Fluiden oder Fluidströmen, oder zur Entschwefelung von Kohlenwasserstoffen für Brennstoffzellen, die sicherheitsrelevante Maßnahmen und Funktionalitäten beim Ein- oder Ausbau der Vorrichtungen in die Gasleitung ermöglichen. Die sichere Installation bzw. der sichere Wechselvorgang der Vorrichtung ist eine zentrale Fragestellung für ein logis- tisches Konzept zur Aus- und Nachrüstung z.B. von Brennstoff¬ zellenanlagen mit Schwefelfilteranlagen.
Eine der wichtigsten Herausforderungen bezüglich des Aufbaus eines logistischen Konzeptes zur Versorgung mit und Entsorgung von Entschwefelungskartuschen für Brennstoffzellen stellt der Transport von gebrauchten Entschwefelungskartuschen dar. Der Filterwechsel wird in der Regel von Servicetechnikern oder Gastechnikern durchgeführt, welche meistens keine spezielle
Ausbildung im Umgang mit Gefahrgut aufweisen können. Es werden unter anderem aus diesem Grund Entschwefelungs-Adsorbentien entwickelt, die keiner Gefahrgutklassifizierung unterliegen. Nach Gebrauch können die Adsorbentien jedoch je nach Material in Abhängigkeit von den Gasbegleitstoffen des zu entschwefeln- den Gases neben Schwefelverbindungen verschiedene andere toxi¬ sche Gasbestandteile anreichern und damit ihre Eigenschaften verändern .
Eine allgemein gültige Einstufung des Adsorbens in einer ge- brauchten Entschwefelungskartusche kann aus diesem Grund nicht erfolgen. Je nach Adsorbens und Gaszusammensetzung können neben den Schwefelverbindungen unterschiedliche andere Stoffe adsorbiert sein oder auch nicht. Zur Vermeidung einer möglichen Exposition von Personen muss sichergestellt werden, dass ein Austausch des gebrauchten Adsorbens durch Öffnen der Kartusche nur durch Personen mit Fachkunde und Sicherheitsausrüs¬ tung durchgeführt wird. Es gibt daher einen Bedarf an sicheren Geräten zur Adsorptionsbehandlung, z.B. Geräten für die Entschwefelung von gasförmigen Kohlenwasserstoffen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine sichere Vorrichtung zur Ad¬ sorptionsbehandlung eines Fluids anzugeben, bei der der An- schluss an eine Fluidleitung, die Regenerierung und/oder Entsorgung des Adsorbens und der Wechselvorgang der Vorrichtung möglichst einfach und sicher sowie der Betrieb der Vorrichtung mit großer Zuverlässigkeit erfolgt.
In einer Ausführungsform wird eine Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms angegeben, umfas- send einen Behälter zur Aufnahme von Adsorbermaterial , wobei der Behälter eine Fluideintrittsöffnung und eine Fluidaus- trittsöffnung aufweist, und zwei Fluidanschlussvorrichtungen, wobei eine der Fluidanschlussvorrichtungen an der Fluidein-
trittsöffnung vorgesehen ist und die andere der Fluidan¬ schlussvorrichtungen an der Fluidaustrittsöffnung vorgesehen ist, wobei die Fluidanschlussvorrichtungen fluiddicht verrie¬ gelt und derart ausgebildet sind, dass sie jeweils mit einem Fluidleitungsanschlussstück verbindbar und entriegelbar sind und unter der Voraussetzung, dass sie mit dem jeweiligen
Fluidleitungsanschlussstück verbunden sind, entriegelbar oder entriegelt sind.
Eine Ausführungsform betrifft die Verwendung einer Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms nach der vorstehenden Ausführungsform zur Entschwefelung eines Brennfluids, insbesondere Erdgas oder Flüssiggas, für Brenn¬ stoffzellen . In einer weiteren Ausführungsform wird ein Verfahren zum Regenerieren und/oder Entsorgen, Befüllen und/oder Installieren einer Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms nach der oben aufgeführten Ausführungsform bereitgestellt, umfassend mindestens einen der Schritte: Entfernen der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms, deren Behälter zu regenerierendes und/oder ent¬ sorgendes Adsorbermaterial enthält, von einer Einrichtung, an oder in der eine Adsorptionsbehandlung durchgeführt wurde, durch Lösen der Fluidanschlussvorrichtungen von Fluidleitungs- anschlussstücken, die mit der Einrichtung verbunden sind;
Transportieren des Behälters mit dem zu regenerierenden und/oder entsorgenden Adsorbermaterial und verriegelten Fluidanschlussvorrichtungen während der Behälter mit behandeltem oder zu behandelndem Fluid gefüllt ist; Transportieren des Be- hälters mit dem zu regenerierenden und/oder entsorgenden
Adsorbermaterial und verriegelten Fluidanschlussvorrichtungen zu einer Regenerier- und/oder Entsorgungsstation; Spülen des Behälters, der zu regenerierendes und/oder entsorgendes
Adsorbermaterial enthält, mit Gas, Schutzgas, Inertfluid,
Inertgas oder Luft; Entleeren des Behälters von dem zu regene¬ rierenden und/oder entsorgenden Adsorbermaterial; Regenerieren und/oder Entsorgen des zu regenerierenden und/oder entsorgenden Adsorbermaterials ; Befüllen des Behälters mit regenerier- tem oder unbenutztem Adsorbermaterial; Spülen des Behälters mit Schutzgas, Inertfluid, Inertgas oder dem Fluid, das von einem durch die Adsorptionsbehandlung zu entfernenden Adsorp- tiv befreit ist, während und/oder nach dem Befüllen des Behäl¬ ters mit dem regeneriertem oder unbenutztem Adsorbermaterial; Durchführen eines Druck- und/oder Leckagetests zur Überprüfung der Dichtigkeit des befüllten Behälters mit verriegelten
Fluidanschlussvorrichtungen; Transportieren des Behälters mit dem regenerierten oder unbenutztem Adsorbermaterial und verriegelten Fluidanschlussvorrichtungen, während der Behälter mit Schutzgas, Inertfluid, oder Inertgas gefüllt ist; Trans¬ portieren des Behälters mit dem regenerierten oder unbenutztem Adsorbermaterial und verriegelten Fluidanschlussvorrichtungen zu einer Einrichtung, an oder in der eine Adsorptionsbehandlung durchgeführt werden soll; Verbinden von Fluidleitungsan- schlussstücken mit der Einrichtung, an oder in der eine Adsorptionsbehandlung durchgeführt werden soll; Installieren der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluid- stroms an oder in einer Einrichtung, an oder in der eine Adsorptionsbehandlung durchgeführt werden soll, während der Be- hälter gefüllt ist mit regeneriertem oder unbenutztem
Adsorbermaterial und einem Element ausgewählt aus Schutzgas, Inertfluid, Inertgas oder dem Fluid, das von einem durch die Adsorptionsbehandlung zu entfernenden Adsorptiv befreit ist, durch Verbinden der Fluidanschlussvorrichtungen mit Fluidlei- tungsanschlussstücken, die mit der Einrichtung verbunden sind.
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Verfahren zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms angegeben,
insbesondere zur Entschwefelung von Erdgas oder Flüssiggas für Brennstoffzellen, umfassend: Bereitstellen einer Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms nach der oben aufgeführten Ausführungsform, wobei der Behälter mit einem Adsorbermaterial zur Adsorptionsbehandlung von Fluiden gefüllt ist oder wird, Verbinden einer Fluidzuleitung mit einem ersten Fluidleitungsanschlussstück und einer Fluidablei- tung mit einem zweiten Fluidleitungsanschlussstück, Verbinden des ersten und des zweiten Fluidleitungsanschlussstückes mit den zwei Fluidanschlussvorrichtungen der Vorrichtung zur Ad- Sorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms und dadurch Entriegeln der Fluidanschlussvorrichtungen, und Einbringen eines Fluids in oder Leiten eines Fluids durch die Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung des Fluids. Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsformen, den Figuren und den Unteransprüchen.
Alle hier beschriebenen und sich nicht gegenseitig ausschlie- ßenden Merkmale von Ausführungsformen können miteinander kombiniert werden. Gleiche Elemente der Ausführungsformen sind in der folgenden Beschreibung mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Elemente einer Ausführungsform können in den anderen Ausführungsformen genutzt werden ohne weitere Erwähnung. Aus- führungsformen der Erfindung werden nun durch die nachfolgenden Beispiele anhand von Figuren genauer beschrieben, ohne sie dadurch einschränken zu wollen. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform;
g. 3 eine schematische Darstellung einer weiteren Vorrich tung gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 4a eine schematische Darstellung einer weiteren Vorrich- tung gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 4b eine schematische Darstellung einer weiteren Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform; Fig. 5a eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 5b eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 5c eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 5d schematische Darstellungen (Figuren 5d0 bis 5d3) ei- ner Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform;
Fig. 5e Darstellungen eines Beispiels einer Vorrichtung gemäß der Ausführungsform der Fig. 5d; und Fig. 6 eine prozentuale Skalierung der THT (Tetrahydro- thiophen) -Durchbruchskapazität des Beispiels 1 von W02006/028686 in Abhängigkeit von der Raumgeschwin¬ digkeit und dem L/D-Verhältnis . In der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen werden die Begriffe Adsorber, Adsorbens, Sorbens und Adsorbermaterial synonym verwendet. Ferner wird die Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms im Folgenden auch
Kartusche genannt. Die Fluidanschlussvorrichtungen sind im
Folgenden anhand von Gassteckdosen mit einer im 90°-Winkel abgewinkelten Form beschrieben, aber nicht darauf beschränkt.
Zudem werden Ausführungsformen der Erfindung im Folgenden an- hand der Entschwefelung eines Brenngases für Brennstoffzellen beschrieben, ohne die Erfindung darauf zu begrenzen. Außerdem wird in der folgenden Beschreibung von Ausführungsformen als Fluid ein Gas eingesetzt, ohne die Erfindung darauf zu be¬ schränken. Ferner werden im Folgenden Ausführungsformen der Erfindung in Verbindung mit der adsorptiven Behandlung eines
Fluidstroms beschrieben, können jedoch auch zur Behandlung eines stationären Fluids eingesetzt werden.
In einer Ausführungsform wird eine Vorrichtung zur Adsorpti- onsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms angegeben, umfas¬ send einen Behälter zur Aufnahme von Adsorbermaterial , wobei der Behälter eine Fluideintrittsöffnung und eine Fluidaustrittsöffnung aufweist, und zwei Fluidanschlussvorrichtungen, wobei eine der Fluidanschlussvorrichtungen an der Fluidein- trittsöffnung vorgesehen ist und die andere der Fluidanschlussvorrichtungen an der Fluidaustrittsöffnung vorgesehen ist, wobei die Fluidanschlussvorrichtungen fluiddicht verrie¬ gelt und derart ausgebildet sind, dass sie jeweils mit einem Fluidleitungsanschlussstück verbindbar und entriegelbar sind und unter der Voraussetzung, dass sie mit dem jeweiligen
Fluidleitungsanschlussstück verbunden sind, entriegelbar oder entriegelt sind. Die Fluidanschlussvorrichtungen können zudem derart ausgebildet sein, dass sie unter der Voraussetzung, dass sie nicht mit dem jeweiligen Fluidleitungsanschlussstück verbunden sind, fluiddicht verriegelt sind.
Die Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms kann zur Entschwefelung eines Brennfluids, insbe-
sondere Erdgas oder Flüssiggas, für Brennstoffzellen verwendet werden. Die Vorrichtung kann auch nur mit einer Fluidan- schlussvorrichtung ausgestattet sein. Die Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms wird hier auch Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung oder Vorrichtung genannt.
Erfindungsgemäße Ausführungsformen ermöglichen eine Adsorpti¬ onsbehandlung von Fluiden mit einer intrinsisch sicheren Vorrichtung, z.B. zur Entschwefelung von Kohlenwasserstoffen, welche nach Ausbau aus der Gasleitung gasdicht verschlossen ist. Beispielsweise verriegelt sich die intrinsisch sichere Vorrichtung beim manuellen Ausbau aus der Gasleitung funktionsbedingt selbsttätig. Eine Exposition mit Schadstoffen sowie der Austritt von brennbaren Gasen werden damit sicher vermie- den. Die Vorrichtung gemäß Ausführungsformen kann nach dem
Ausbau an eine Entsorgungsfirma verschickt werden, von ausge¬ bildeten Personen geöffnet werden und die Adsorber der entsprechenden Wiederaufarbeitung bzw. Entsorgung zugeführt werden, bevor die Vorrichtung mit neuem Material wiederbefüllt wird und erneut dem Zyklus zugeführt werden kann.
In Ausführungsformen können die entriegelten Fluidanschluss- vorrichtungen die Fluidleitungsanschlussstücke sichern, z.B. gegen unerwünschtes Ablösen. Ferner können die Fluidanschluss- Vorrichtungen derart ausgebildet sein, dass die Fluidleitungs¬ anschlussstücke beim Entriegeln der Fluidanschlussvorrichtun- gen gesichert werden. Außerdem können die Fluidanschlussvor- richtungen derart ausgebildet sein, dass sie mittels
der jeweiligen Fluidleitungsanschlussstücke manuell oder selbsttätig verriegelbar sind, z.B. durch Betätigen oder Ablösen der jeweiligen Fluidleitungsanschlussstücke. In Ausfüh¬ rungsformen ist mindestens eine der Fluidanschlussvorrichtun- gen derart ausgebildet, dass sie mit dem jeweiligen Fluidlei-
tungsanschlussstück nacheinander oder gleichzeitig verbindbar und entriegelbar ist.
Fig. 1 zeigt als ein Beispiel einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eine Kartusche 10. Die Kar- tusche 10 umfasst einen Behälter 11, dessen Wände aus einem Material, z.B. Edelstahl, bestehen, das den Innenraum 12 des Behälters zur dichten Aufnahme von Gasen geeignet macht. Der Behälter kann beispielsweise aus Kunststoff oder Metall gefer¬ tigt sein, besonders bevorzugte Materialien sind PE (Poly- ethylen) z. B. PE 80, PE 100, PE-Xa, PE-Xb, PE-Xc, Aluminium, eloxiertes Aluminium, Edelstahl, Kupfer, oder andere für Erdgas zugelassene Materialien. Eine Kombination der genannten Materialien ist ebenfalls denkbar. Der Behälter 11 besitzt als Fluideintrittsöffnung eine Eintrittsöffnung 14 und als Fluidaustrittsöffnung eine Austrittsöffnung 16. An den Öffnungen 14 und 16 ist jeweils als Fluid- anschlussvorrichtung eine Gassteckdose 17 gasdicht angebracht. Die Gassteckdosen 17 besitzen jeweils einen Fluiddurchflusska- nal 19 und können an einem Ende 13 an den Behälter 11 angeschweißt sein oder abnehmbar mit dem Behälter 11, z.B. mittels eines in Fig. 1 nicht gezeigten gasdichten Gewindes, gasdicht verbunden sein. Die Gassteckdosen 17 sind am jeweiligen anderen, dem Behälter 11 abgewandten Ende 15 im dort unverbundenen Zustand jeweils gasdicht verriegelt, was in Fig. 1 schematisch und beispielhaft mit Riegeln 18 als Schließkörper dargestellt ist. Die Gassteckdosen 17 sind derart ausgebildet, dass sie jeweils am Ende 15 mit einem Gasstecker 20 als Fluidleitungs- anschlussstück verbindbar und entriegelbar sind und unter der Voraussetzung, dass sie mit dem jeweiligen Gasstecker 20 verbunden sind, entriegelt sind. Alternativ können die Gassteckdosen 17 derart ausgebildet sein, dass sie unter der Voraus-
setzung, dass sie mit dem jeweiligen Gasstecker 20 verbunden sind, entriegelbar sind.
In Ausführungsformen können die Fluidanschlussvorrichtungen am Behälter 11 verschweißt und/oder verklebt sein. Dadurch ist keine zerstörungsfreie Demontage der sicheren Fluidanschluss- vorrichtung möglich.
In einer Ausführungsform der Vorrichtung weisen die Fluidanschlussvorrichtungen jeweils einen Fluiddurchflusskanal und einen bewegbaren Schließkörper auf, wobei der Schließkörper den Fluiddurchflusskanal fluiddicht verschließt und die Fluid¬ anschlussvorrichtungen derart ausgebildet sind, dass der je¬ weilige Schließkörper durch Verbinden der Fluidanschlussvor- richtung mit dem Fluidleitungsanschlussstück bewegt wird und den Fluiddurchflusskanal öffnet, und/oder durch Lösen des Fluidleitungsanschlussstückes bewegt wird und den Fluiddurch- flusskanal verschließt. Der Schließkörper kann derart vorge¬ spannt sein, dass, wenn die Fluidanschlussvorrichtung nicht mit einem entsprechenden Fluidleitungsanschlussstück gekoppelt ist, die Fluidanschlussvorrichtung verriegelt ist und, wenn das Fluidleitungsanschlussstück gelöst wird, selbsttätig verriegelt wird.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Ausführungsform der Gassteckdose 17 und des Gassteckers 20, wobei die Darstellungen in Fig. 2 von links nach rechts den Vorgang des Verbindens des Gasste¬ ckers 20 mit der Gassteckdose 17 veranschaulichen. In dieser Ausführungsform ist das Ende 15 der Gassteckdose 17, wenn es nicht mit dem Gasstecker 20 verbunden ist, mit dem durch den Gasstecker 17 verschiebbaren Riegel 18 als Schließkörper gasdicht verschlossen. Der verschiebbare Riegel 18 ist inner¬ halb einer Riegelvorrichtung 21 vorgespannt, beispielsweise mit einer Feder (nicht gezeigt) , und bis zu einem Anschlag-
punkt verschiebbar gelagert. Der Riegel 18 ist derart vorge¬ spannt, das er, wenn kein Gasstecker 20 mit der Gassteckdose 17 verbunden ist, die Öffnung des dem Behälter 11 abgewandten Endes 15 des Gassteckers 20 gasdicht verschließt. Um den Gas¬ stecker 20 mit der Gassteckdose 17 zu verbinden, wird in die- ser Ausführungsform zunächst der Gasstecker 20 neben dem Riegel 18 in eine Öffnung der Riegelvorrichtung eingeführt (linke Darstellung in Fig. 2. Der Gasstecker 20 wird dann derart vor dem Ende 15 der Gassteckdose 17 verlagert, dass der Riegel 18 zu seinem Anschlagpunkt verschoben wird und die Öffnung der Gassteckdose freigelegt wird und mit dem Gasstecker ausgerich¬ tet ist (mittlere Darstellung in Fig. 2) . Schließlich wird der Gasstecker 20 in den Durchflußkanal 19 der Gassteckdose vorge¬ schoben und eine gasdichte Verbindung des Gassteckers 20 mit der Gassteckdose 17 ist hergestellt (rechte Darstellung in Fig. 2) . Zur Sicherung des Gassteckers 20 gegen Herausziehen kann der vorgespannte Riegel 17 in eine entsprechende Nut (nicht gezeigt) am Gasstecker einrasten. In der vorliegenden Ausführungsform sind die Gassteckdosen 17 also derart ausgebildet, dass sie unter der Voraussetzung, dass sie mit dem je- weiligen Gasstecker 20 verbunden sind, entriegelt sind. Zum
Ablösen des Gassteckers 20 wird dieser aus der Gassteckdose 17 gezogen, der vorgespannte Riegel 18 wird dabei wieder vor die Öffnung der Gassteckdose verschoben, wodurch sich die Gassteckdose selbsttätig gasdicht verriegelt.
In anderen Ausführungsformen kann im dem Behälter 11 abgewandten Ende 15 der Gassteckdose 17 ein Absperrhahn, z.B. ein Kugelhahn, ein Kükenhahn oder ein Kolbenhahn integriert sein, wobei entsprechend eine Kugel, ein Küken oder ein Kolben als bewegbarer Schließkörper dient.
Gemäß einer Ausführungsform (nicht gezeigt) sind mindestens eine Gassteckdose 17 und der zugehörige Gasstecker als kombi-
nierte Steck- und Drehkupplung ausgeführt, wobei die Steck- und Drehkupplung einen internen, im ungekoppelten Zustand verschlossenen und im gekoppelten Zustand geöffneten Kugelhahn aufweist. In einem Beispiel (nicht gezeigt) weist der Gasste¬ cker ein Innenkupplungsstück und die Gassteckdose ein Außen- kupplungsstück als Steckkupplungsteile auf. Zusätzlich umfasst die Steck- und Drehkupplung im Ende 15 der Gassteckdose 17 ei¬ nen Kugelhahn als Drehkupplungsteil. Der Kugelhahn und die In¬ nen- und Außenkupplungsstücke sind derart ausgeführt, dass der Kugelhahn durch Drehung des Innenkupplungsstückes des Gasste- ckers im Außenkupplungsstück der Gassteckdose 17 geöffnet wird und so die Gassteckdose 17 entriegelt wird.
Zusätzlich ist im vorliegenden Beispiel die Steck- und Drehkupplung so ausgeführt, dass der Gasstecker bei der Drehung an der Gassteckdose gesichert wird. Beispielsweise kann bei der
Drehung ein vorgespannter Zapfen am Gasstecker in eine Ausnehmung in der Gassteckdose einrasten, um den Gasstecker an der Gassteckdose gegen ein unerwünschtes Ablösen zu sichern. Die¬ ser Zapfen ist nur durch eine kombinierte Dreh- und Schubbewe- gung wieder aus der Ausnehmung lösbar.
Im vorliegenden Beispiel ist an dem Innenkupplungsstück des Gassteckers zudem eine Nut vorgesehen, in die ein in der Gassteckdose vorgesehener korrespondierender Vorsprung beim Ein- führen des Gassteckers eingreifen kann. Zusätzlich sind am
Gasstecker eine rote und eine grüne Markierung vorgesehen. Die Gassteckdose besitzt ein Sichtfenster, das mit den Markierungen je nach Position des Gassteckers in der Gassteckdose kor¬ respondiert .
Zum Verbinden des Gassteckers mit der Gassteckdose der vorlie¬ genden Ausführungsform wird der Gasstecker derart ausgerichtet, dass die Nut in den Vorsprung der Gassteckdose eingreifen
kann. Dann wird der Gasstecker in die Gassteckdose soweit eingeführt, so dass im Sichtfenster die rote Markierung erscheint. Dadurch ist der Gasstecker mit der Gassteckdose verbunden, während die Gassteckdose 17 gasdicht verriegelt ist. Anschließend wird der Gasstecker in der Gassteckdose 17 ge- dreht, wobei die Gassteckdose durch Öffnen des Kugelhahns ent¬ riegelt wird und der Gasstecker gleichzeitig gegen Ablösen ge¬ sichert wird. Dieser Zustand wird durch Aufscheinen der grünen Markierung im Sichtfenster angezeigt. Die Gassteckdose 17 ist in der vorliegenden Ausführungsform somit derart ausgebildet, dass sie unter der Voraussetzung, dass sie mit dem Gasstecker verbunden ist, entriegelbar ist.
Gemäß der vorliegenden Ausführungsform wird zum Ablösen des Gassteckers dieser in der Gassteckdose gedreht, in einer Rich- tung entgegengesetzt zur Drehung bei der Entriegelung. Der Kugelhahn wird dabei verschlossen, wodurch die Gassteckdose gasdicht verriegelt wird. Gleichzeitig wird der Gasstecker entsichert und im Sichtfenster erscheint die rote Markierung. Dann kann die Verbindung des Gassteckers mit der Gassteckdose gelöst werden.
Die Gasstecker sind gemäß Ausführungsformen jeweils mit einer Gasleitung als Fluidleitung verbunden, was in Fig. 2 nicht gezeigt ist. In Ausführungsformen sind die zwei Fluidleitungsan- schlussstücke also derart ausgebildet, dass sie jeweils mit einer der zwei Fluidanschlussvorrichtungen und einer Fluidleitung, z.B. einem flexiblen Gasschlauch, verbindbar sind. Ferner können die entriegelten Fluidanschlussvorrichtungen die mit ihnen verbundenen Fluidleitungsanschlussstücke sichern. Im Beispiel der Fig. 2 ist diese Sicherung, wie oben beschrieben, durch Einrasten des Riegels 17 in eine Nut am Gasstecker 20 realisierbar .
Gemäß Ausführungsformen enthält der Behälter 11 ein oder mehrere Adsorbermaterialien (nicht gezeigt in den Figuren), z.B. Adsorbermaterialien zur Entschwefelung von Flüssiggas, Gas Erdgas oder anderen Kohlenwasserstoffen. Ferner kann der Behälter mehrere Adsorbermaterialien enthalten und die Adsorber- materialien können in einem Mischbett oder als Multikompo- nentenadsorbermaterial vorliegen. Die verwendeten
Adsorbermaterialien sind z. B. klassische
und imprägnierten Aktivkohlen, Zeolithsysteme, Metall- und Mischmetall (oxid) katalysatoren, und andere bekannte Materia- lien sowie Kombinationen der Materialien in Mischbett und
Multikomponentensystemen . Die Materialien sollen nur beispielhaft erwähnt sein und die Erfindung ist bezüglich der Materia¬ lien nicht beschränkt. Beispiele für adsorptive
Entschwefelungsadsorbentien und -Systeme sind in WO
2004/060840 A2, WO 2006/028686 AI und US 2009272675 AI be¬ schrieben, deren vollständige Offenbarung durch Bezugnahme hier enthalten ist.
Weiter kann gemäß Ausführungsformen die Vorrichtung zur Ad- sorptionsbehandlung eine thermisch auslösende Fluidabsperrein- richtung und/oder einen Fluidströmungswächter umfassen. Die thermisch auslösende Fluidabsperreinrichtung kann eine thermisch auslösende Absperreinrichtung (TAE) 30 sein, wie sie mit der Kartusche 101 in Fig. 3 schematisch dargestellt ist. Die thermisch auslösende Absperrvorrichtung 30 enthält ein Lot, das im Falle eines Brandes schmilzt und den Gasdurchfluss un¬ terbricht. Weiterhin kann alternativ oder zusätzlich zur thermisch auslösenden Absperreinrichtung als Fluidströmungswächter optional ein Gasströmungswächter (nicht gezeigt in Fig. 3) in- tegriert sein, der den Gasdurchsatz sofort selbsttätig unterbricht, wenn die Gasleitung vorsätzlich oder versehentlich beschädigt wird. Die Funktionsweise einer thermischen Absperr-
einrichtung sowie eines Gasströmungswächters sind z. B. im
DVGW Arbeitsblatt G600 vom April 2008 ausführlich beschrieben.
In einer Ausführungsform kann der Behälter zur reversiblen Befüllung mit dem Adsorbermaterial ein Öffnungs- und Ver- Schlusselement umfassen, das eine Sicherheitsvorrichtung zur
Vermeidung von Manipulationen durch Unbefugte aufweist, ausgewählt aus: eine Abdeckung des Öffnungs- und Verschlusselements und eine Spezialverschraubung, die ausschließlich mit Spezial- werkzeug geöffnet werden kann. Die Sicherheitsvorrichtung kann auch eine Versiegelung sein.
Für die (Wieder- ) Befüllung und Entleerung des Behälters mit dem Adsorbens kann in einer Ausführungsform die Kartusche so ausgeführt sein, dass der Behälter 11 an einer Stelle mittels einer Verschraubung der Kartusche zu öffnen ist. Beispiele dieser Ausführungsform sind in Fig. 4a und 4b als Kartuschen 103 und 105 gezeigt. Die Behälter der Kartuschen 103 und 105 bestehen, wie insbesondere aus Fig. 4b ersichtlich ist, je¬ weils aus zwei Hälften 40 und 42. Die Hälfte 40 besitzt ein Innengewinde und die Hälfte 42 besitzt ein Außengewinde und die Hälften 40 und 42 können über diese Gewinde miteinander gasdicht verschraubt werden. Diese Verschraubung enthält zu¬ sätzliche Sicherheitselemente zur Vermeidung von Fremdmanipu¬ lation. Im Beispiel der Fig. 4a ist eine abnehmbare Manschette 50 über der Verschraubung vorgesehen, die den Umfang des Behälters umgibt und mittels einer Spezialverschraubung 52 über der Verschraubung befestigt ist oder werden kann. Die Spezialverschraubung 52 kann nur mit entsprechenden Werkzeugen geöffnet werden, die nicht im Handel erhältlich sind. Das Sicher- heitselement zum Schutz vor Öffnen durch Unbefugte kann gemäß des Beispiels der Fig. 4b auch eine Abdeckung 54 sein, die an einer der Hälften der Kartusche 105 angebracht ist und die Verschraubung der zwei Hälften 40 und 42 verdeckt. Eine andere
Ausführungsform betrifft eine Kombination aus Abdeckung und Manschette mit Spezialverschraubung .
Zum Befestigen der Kartusche z.B. an einer Wand, kann an der Manschette ein Haken angebracht sein, an welchem die Kartusche an einer entsprechenden Öse (nicht gezeigt) , die an der Wand vorgesehen ist, befestigt werden kann. Die Öse kann natürlich auch an der Manschette angebracht werden und der Haken an der Wand. Diese Art der Aufhängung ist z. B. von Wandfeuerlöschge¬ räten bekannt. Die definierte Anbringung einer solchen Aufhän- gung hat den Vorteil, dass die Gasstecker des Gasein- und ausgangs der Kartusche nicht versehentlich falsch angeschlos¬ sen werden können, wenn die entsprechenden Gaszuleitungen so montiert sind, dass der Anschluss auf die Aufhängung abge¬ stimmt ist, z. B. durch eine definierte Länge des Gasschlau- ches. Natürlich können auch voneinander verschiedene Fluidan- schlussvorrichtungen für den Gasein- und -ausgang der Kartusche verwendet werden. In einer weiteren Ausführung der Erfindung sind daher die Fluidanschlussvorrichtungen und/oder die zugehörigen Fluidleitungsanschlussstücke für die Fluidein- trittsöffnung und für die Fluidaustrittsöffnung in unterschiedlichen Geometrien ausgebildet. So kann eine Verwechslung der Anschlüsse ausgeschlossen werden. Die richtige
Durchströmung ist insbesondere für die Durchströmung von Mul- tikomponenten-Adsorbersystemen wichtig. In einer anderen Aus- führung der Erfindung sind die Gassteckdosen drehbar an die
Kartusche montierbar, so dass der Servicetechniker beim Einbau der Kartusche größtmögliche Flexibilität hinsichtlich An¬ schlüsse der Gasschläuche und Platzverhältnisse hat.
Gemäß Ausführungsformen kann der Behälter 11 derart ausgebildet sein, dass er vertikal installierbar ist und angrenzend an die Fluideintrittsöffnung einen Hohlraum oder einen Hohlraum mit oder begrenzt von einem flexiblen und/oder porösen Inert-
material oder Kunststoffschaum-Füllung aufweisen, z.B. zum
Auffangen von Kondensat. Beispiele für diese Ausführungsformen sind in den Figuren 5a und 5b als Kartuschen 107 und 109 dargestellt, die anschließend an die Fluideintrittsöffnung 14 ei¬ nen ungefüllten oder gefüllten Hohlraum besitzen. Ein entspre- chender Hohlraum kann alternativ oder zusätzlich an der Fluid- austrittsöffnung vorgesehen sein. Derartige Hohlräume führen einzeln oder in Kombination auch zu einer Verbesserung der Strömungsverteilung des durchströmenden Gases. In einer Variante dieser Ausführungsformen kann der Hohlraum eine
Kondensatableitung besitzen.
Wie aus Fig. 5a erkennbar ist, ist der Innenraum des Behälters 11 der Kartusche 107 durch eine poröse, inerte und fluid- und/oder gasdurchlässige Trennwand 60 in zwei Kammern 62 und 64 unterteilt. Die Kammer 62 dient zur Aufnahme des
Adsorbermaterials , während die Kammer 64, die an die Ein¬ trittsöffnung 14 angrenzt, zum Auffangen von Kondensat dient. Die Kammer 64 ist im Betriebszustand der Kartusche ein
ungefüllter Hohlraum.
Die in Fig. 5b dargestellte Kartusche 109 enthält angrenzend an die Eintrittsöffnung 14 einen Hohlraum oder Raum 66, der mit porösem und/oder flexiblen Inertmaterial oder einer Kunststoffschaum-Füllung ausgestattet ist. Darin können nach dem Eintritt des Fluids oder des Gases in die Kartusche 109 im
Fluid oder Gas enthaltene flüssige Anteile als Kondensat auf¬ gefangen werden. Als poröses und/oder flexibles Inertmaterial oder als Kunststoffschaum-Füllung eignen sich beispielsweise künstlich hergestellte Stoffe mit zelliger Struktur und/oder niedriger Dichte auf Basis eines Kunststoffs. Beispiele für einen derartigen Kunststoff sind PUR-Weichschaum, Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) , vernetztes Polyethylen (PE-X) , und Polyethylenterephthalat (PET) . Besonders bevorzugt sind Elas-
tomere, wie z.B. PUR-Weichschaum, oder Schäume, die auf Kera¬ mik oder Metall basieren oder diese umfassen.
Hier beschriebene Abmessungen und/oder Längen sind Beispiele und können übliche Fertigungs- und Messtoleranzen aufweisen.
In einer Ausführungsform liegt die äußere Länge des Behälters zwischen der Fluideintrittsöffnung und der Fluidaustrittsöff- nung in einem Bereich von 700 bis 800 mm. Beispielsweise be¬ trägt die Länge zwischen der Fluideintrittsöffnung und der Fluidaustrittsöffnung 729 mm, 717 mm, 723 mm, 750 mm oder 756 mm.
In einer weiteren Ausführungsform besitzt die Vorrichtung einschließlich der Fluidanschlussvorrichtungen eine Länge im Be- reich von 850 mm bis 900 mm, beispielsweise 871 mm.
In Ausführungsformen hat der Behälter einen Außendurchmesser von 110 mm und/oder einen Innendurchmesser von 90 mm. In einer Ausführungsform kann eine Gesamtlänge LI der Kartusche einschließlich der Fluidanschlussvorrichtungen 871 mm betragen. Eine Länge L2 des Behälters zwischen der Fluideintrittsöffnung und der Fluidaustrittsöffnung kann 729 mm betragen. Die Fluidanschlussvorrichtungen können jeweils eine um einen 90°-Winkel abgewinkelte Form, z.B. eine L-Form mit zwei Schenkeln besitzen. Eine der Fluidanschlussvorrichtungen, z.B. die Fluidanschlussvorrichtung an der Fluideintrittsöffnung, kann im an der Kartusche montierten Zustand parallel zur Länge des Behälters eine Länge L3 von 53 mm besitzen. Hat diese Fluidanschlussvorrichtung eine L-Form, beträgt eine Länge L4 der Fluidanschlussvorrichtung zwischen dem freien Schenkel der L-Form und dem Behälter 21 mm. Die andere der Fluidanschluss¬ vorrichtungen, z.B. die Fluidanschlussvorrichtung an der
Fluidaustrittsöffnung, kann im an der Kartusche montierten Zustand parallel zur Länge des Behälters eine Länge L5 von 89 mm besitzen. Hat diese Fluidanschlussvorrichtung eine L-Form, beträgt die Länge L6 der Fluidanschlussvorrichtung zwischen dem freien Schenkel der L-Form und dem Behälter 56 mm. Als Bei- spiel ist in Fig. 5c schematisch die Kartusche 110 mit L- förmigen Fluidanschlussvorrichtungen nicht maßstabgetreu mit den vorstehenden Außenmaßen LI bis L6 gezeigt.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Behälter 717 mm lang und eine erste Öffnung ausgewählt aus der Fluideintritts- öffnung und der Fluidaustrittsöffnung umfasst ein Rohrstück mit einer Länge von 33 mm. Ferner kann in dem Rohrstück ein Pressverbinder vorgesehen und mit der zugehörigen Fluidanschlussvorrichtung verbunden sein.
Gemäß einer Ausführungsform ist in einer zweiten Öffnung ausgewählt aus der Fluideintrittsöffnung und der Fluidaustritts- öffnung eine Verschraubung oder Schottverschraubung vorgesehen. Die Schottverschraubung kann den Behälter um 6 mm verlän- gert.
Ferner können in Ausführungsformen der Vorrichtung die Fluidanschlussvorrichtungen 17 jeweils eine um 90°-Winkel abgewinkelte Form besitzen. Außerdem können die Fluidanschlussvor- richtungen 17 an ihrem jeweiligen freien Ende jeweils eine Anschlussöffnung, z.B. mit einem Innendurchmesser von 20 mm, zur Verbindung mit dem jeweiligen Fluidleitungsanschlussstück aufweisen. Der Abstand zwischen den Zentren der Anschlussöffnungen kann beispielsweise in der Ausführungsform der Fig. 5c zwischen 835 und 850 mm liegen oder ungefähr 839 mm betragen.
Fig. 5d zeigt schematisch als weitere Ausführungsform der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eine Kartusche 111 in den
Gesamt- bzw. Teildarstellungen der Figuren 5d0 bis 5d3. Der Behälter der Kartusche 111 umfasst, wie in der Querschnitts¬ ansicht der Fig. 5d0 dargestellt ist, ein Rohrstück 1, auf dem an einem Ende eine Endkappe 2 und an dem anderen Ende eine Endkappe 3 vorgesehen sind. Die Endkappe 3 und das zugehörige Ende des Rohrstücks 1 sind durch Verschweißen miteinander verbunden. Das Rohrstück 1 und die Endkappe 2 besitzen komplementäre Gewinde und sind darüber miteinander verbunden, wobei ein O-Ring 5 zur Abdichtung zwischen dem Rohrstück 1 und der
Endkappe 2 vorgesehen ist. Für den O-Ring 5 ist in der
Endkappe 2 eine ringförmige Nut vorgesehen.
In der Endkappe 3 ist die Fluideintrittsöffnung 14 vorgesehen, die mit einer Schottverschraubung 6 versehen ist, die in einer Länge L15 von 6 mm aus der Fluideintrittsöffnung 14 heraus- ragt. In der Schottverschraubung 6 ist als Fluidanschlussvor- richtung 17 eine Sicherheits-Steckdose 9 vorgesehen. Die
Fluidaustrittsöffnung 16 ist in der vorliegenden Ausführungsform mit einem Rohrstück 8 von 33 mm Länge verschweißt. In dem Rohrstück 8 ist ein Pressverbinder 7 eingefügt, mit dem als Fluidanschlussvorrichtung 17 eine zweite Sicherheits-Steckdose 9 verbunden ist. Je ein Sieb mit der Maschenweite 0,5 mm ist in der Kartusche innerhalb der Endkappe 3 vor der Fluidein¬ trittsöffnung 14 und ungefähr in der Mitte des Innenraums der Kartusche 111 vorgesehen.
Der Behälter der Kartusche 111, d.h. das verbundene System aus dem Rohrstück 1, den Endkappen 2 und 3 und dem Rohrstück 8 besitzt eine Länge LH von 750 mm. Das Rohrstück 1 hat eine Län¬ ge L12 von 598,5 mm. Die Endkappe 3 hat eine Länge L13 von 100 mm, während die Endkappe 2 eine Länge L14 von 105 mm besitzt. Das Rohrstück 1 und die Endkappe 3 besitzen einen Innendurchmesser von 90 mm. Die Endkappe 2 hat hingegen einen Innendurchmesser von 96 mm. Das Rohrstück 1, und die Endkappen 2
und 3 besitzen jeweils einen Außendurchmesser von 110 mm. Das Rohrstück 8, der Preßverbinder 7 und die Sicherheits- Steckdosen 9 haben jeweils einen Innendurchmesser von 20 mm. Die ringförmige Nut für den O-Ring 5 hat einen Innendurchmes¬ ser von 104 mm. Der O-Ring kann aus einem flexiblen Material gefertigt sein, das beständig ist gegenüber dem zu behandeln¬ den Fluid, z.B. aus Teflon.
Fig. 5d umfasst auch Detaildarstellungen 5dl, 5d2 und 5d3. Die Detaildarstellung der Fig. 5dl zeigt eine Draufsicht auf die Endkappe 2 der Kartusche 111 mit der daran vorgesehenen
Sicherheits-Steckdose 9. Die Detaildarstellung Fig. 5d2 veranschaulicht einen vergrößerten Ausschnitt Z des Rohrstücks 8 und des Pressverbinders 7, und zwar als seitliche Draufsicht entlang der Pfeile A auf die Fig. 5dl. Fig. 5d3 stellt eine perspektivische Gesamtansicht der Kartusche 111 dar.
Fig. 5e veranschaulicht ein Beispiel der Vorrichtung gemäß der Ausführungsform der Fig. 5d mit technischen Einzelheiten. Die Abmessungen der einzelnen Komponenten mit den Bezugszeichen 1 bis 9 sind in der Teileliste näher erläutert. Das Beispiel der Figur 5e besitzt eine Allgemeintoleranz gemäß ISO 2768-m. Mindestens eine der Sicherheits-Steckdosen 9 kann eine Allgas- Sicherheits-Steckdose GT DN 15 sein. Tabelle: Teileliste der Fig. 5e
Pos . Menge Einheit Benennung
1 1 Stück Rohrstück DN 110 x 10,0
2 1 Stück Endkappe, lang DN 110 x 10,0, mit Ge¬ winde
3 1 Stück Endkappe, lang DN 110 x 10,0, ohne Ge¬ winde
4 2 Stück Sieb mit Maschenweite 0,5 mm
5 1 Stück O-Ring, Durchmesser 96 x 5
6 1 Stück Schottverschraubung SV12MS PN 16/40
7 1 Stück Pressverbinder 20x1/2 λ λ IG
8 1 Stück Rohrstück, Durchmesser 20, 33 mm lang
9 2 Stück Sicherheits-Gassteckdose DN 15
Überraschenderweise wurde festgestellt, dass eine Durch¬ strömung der Kartusche von unten nach oben positive Auswirkungen auf die gewünschte homogene Anströmung der Adsorbentien hat. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist deshalb die Kartusche so ausgebildet, dass sie senkrecht in¬ stalliert und von unten nach oben durchströmt werden kann. Ferner kann sie, wie oben erläutert, zwischen Gaseintrittsöff¬ nung 14 und Adsorber einen optional mit porösem Inertmaterial gefüllten oder damit begrenzten Hohlraum zum Auffangen von Kondensat aufweisen. Ist der Hohlraum als flexible poröse Inertmaterialschicht, z.B. flexibler poröser Kunststoff- Schaum, ausgeführt, kann dies bezüglich der Befüllung und Abriebfestigkeit der Adsorbentien zusätzlich vorteilhaft sein. Z.B. bei einer Füllung der Adsorbentien zwischen einer flexiblen Inertmaterialschicht in einem Hohlraum am Boden und einer entsprechend gleichen Schicht in einem Hohlraum am Kopf der Kartusche werden die Adsorberpartikel zwischen den beiden Schichten eingeklemmt. Die Flexibilität einer solchen
Inertmaterialschicht, z.B. eines Kunststoff-Schaums , bietet Vorteile bezüglich der Abriebfestigkeit der Adsorber z. B. beim Transport der Kartusche. Neben der Bildung von Abrieb kann auch der Eintrag von Staub in nachfolgende Katalysatorstufen reduziert werden, insbesondere wenn der Kunststoff- schäum gleichzeitig Filtrationswirkung zeigt und damit verhindert, dass pulverförmige Bestandteile des Adsorbens mit dem Gas ausgetragen werden.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann die Kartusche umfassen: einen wiederverschließbaren Behälter mit zwei Sicherheitsgasanschlüssen, d.h. am Gasein- und Gasausgang, eine Gaseintritts- und/oder Gasaustrittszone zur Verbesserung der Strömungsverteilung des durchströmenden Gases, eine einfachen Aufhängung und/oder mehreren Sicherheitselementen zum Schutz gegen Öffnen durch Unbefugte.
Gemäß einer anderen Ausführungsform wird ein Verfahren zum Regenerieren und/oder Entsorgen, Befüllen und/oder Installieren der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder
Fluidstroms angegeben, umfassend mindestens einen der Schrit¬ te: Befüllen des Behälters mit dem Adsorbermaterial, z.B. un¬ ter Schutzgas, Inertfluid, Inertgas oder dem Fluid, das von einem durch die Adsorptionsbehandlung zu entfernenden Adsorp- tiv befreit ist; Spülen des Behälters während und/oder nach dem Befüllen des Behälters mit dem Adsorbermaterial, z.B. mit Schutzgas, Inertfluid, Inertgas oder dem Fluid, das von einem durch die Adsorptionsbehandlung zu entfernenden Adsorptiv befreit ist; Durchführen eines Druck- und/oder Leckagetests zur Überprüfung der Dichtigkeit des befüllten Behälters mit ver¬ riegelten Fluidanschlussvorrichtungen; Installieren der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms vor oder in einer dafür vorgesehene Einrichtung während der Behälter gefüllt ist mit Adsorbermaterial und einem Ele- ment ausgewählt aus Inertfluid, Inertgas oder dem Fluid, das von einem durch die Adsorptionsbehandlung zu entfernenden Adsorptiv befreit ist; und Installieren der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms nach der vorstehenden Ausführungsform vor oder in dem Gehäuse einer Brennstoffzelle und/oder vor oder nach einem Gasverdichter einer Brennstoffzelle.
Befüllen des Behälters mit Adsorbermaterial bedeutet hier, dass der Behälter vollständig oder unvollständig mit
Adsorbermaterial derart gefüllt wird, dass in beiden Fällen im Behälter freies Volumen für Fluid oder Gas vorhanden ist. So kann der Behälter auch mit Gas oder Fluid gefüllt sein.
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Verfahren zum Regenerieren und/oder Entsorgen, Befüllen und/oder Installieren der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms bereitgestellt, umfassend mindestens einen der folgenden Schritte.
Einer der Schritte beinhaltet Entfernen der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms, deren Behälter zu regenerierendes und/oder entsorgendes Adsorber- material enthält, von einer Einrichtung, an oder in der eine Adsorptionsbehandlung durchgeführt wurde, durch Lösen der Fluidanschlussvorrichtungen 17 von Fluidleitungsanschlussstü- cken 20, die mit der Einrichtung verbunden sind. Das Lösen der Fluidanschlussvorrichtungen 17 von den Fluidleitungsanschluss- stücken 20 kann erfolgen, während der Behälter mit behandeltem oder zu behandelndem Fluid gefüllt ist.
Ein weiterer möglicher Schritt des Verfahrens zum Regenerieren und/oder Entsorgen, Befüllen und/oder Installieren der Vor- richtung zur Adsorptionsbehandlung umfasst Transportieren des Behälters mit dem zu regenerierenden und/oder entsorgenden Adsorbermaterial und verriegelten Fluidanschlussvorrichtungen unter Sicherheitsvorkehrungen und/oder unter Schutzgas,
Inertfluid oder Inertgas. In dem Verfahren zum Regenerieren und/oder Entsorgen, Befüllen und/oder Installieren der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung können alle, einzelne oder mehrere Transportschritte unter Sicherheitsvorkehrungen , wie z.B. unter Schutzgas, Inertfluid oder Inertgas, durchgeführt
werden, wobei das Schutzgas, Inertfluid oder Inertgas inner¬ halb und/oder außerhalb des Behälters vorgesehen werden kann. Beispiele für weitere Sicherheitsvorkehrungen beim Transport sind: Eine geeignete Verpackung mit speziellem Schutz für einzelne Bauteile, wie z.B. die Fluidanschlussvorrichtungen, da- mit während des Transports keine physikalischen Schädigungen an der Kartusche auftreten können; eine Markierung mit Warnhinweisen, z.B. „Nicht öffnen, Kartusche kann Rückstände ge¬ fährlicher Inhaltsstoffe enthalten"; und Verhindern von Gasaustausch mit dem Äußeren des Behälters durch intrinsisch si- chere Anschlüsse.
Ferner kann, in einem Schritt des Verfahrens zum Regenerieren und/oder Entsorgen, Befüllen und/oder Installieren der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung, der Behälter mit dem zu regenerierenden und/oder entsorgenden Adsorbermaterial und verriegelten Fluidanschlussvorrichtungen zu einer Regenerier- und/oder Entsorgungsstation transportiert werden. Dort kann zum Beispiel unter Schutzvorkehrungen die Vorrichtung geöffnet und das Adsorbermaterial ausgetauscht oder regeneriert werden. In der Regenerier- und/oder Entsorgungsstation kann die Ausrüstung vorhanden sein und dort eingesetzt werden, die zur sicheren Handhabung und Regenerierung der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms und/oder zur sicheren Handhabung, Regenerierung und/oder der Entsorgung des Adsorbermaterials nötig ist. Umfasst der Behälter zur rever¬ siblen Befüllung mit dem Adsorbermaterial ein Öffnungs- und Verschlusselement, das eine Sicherheitsvorrichtung zur Vermei¬ dung von Manipulationen durch Unbefugte aufweist, kann in der Regenerier- und/oder Entsorgungsstation zur Handhabung der Sicherheitsvorrichtung eine Spezialausrüstung oder Spezial- werkzeug vorhanden sein und eingesetzt werden, die/das nicht im Handel erhältlich ist, sondern nur Fachleuten zugänglich ist. Beispielsweise kann der Behälter der Vorrichtung eine
Sicherheitsvorrichtung umfassen, ausgewählt aus: eine Abdeckung des Öffnungs- und Verschlusselements und/oder eine Spe- zialverschraubung, die ausschließlich mit Spezialwerkzeug geöffnet werden kann/können. Die Sicherheitsvorrichtung kann auch eine Versiegelung sein, die nur von Fachleuten geöffnet werden kann.
Beispiele für weitere mögliche Schutz- oder Sicherheitsvorkehrungen in der Regenerier- und/oder Entsorgungsstation sind: Spülung der Kartusche mit Inertgas vor dem Öffnen, denn in ei- nigen Fällen eines Adsorptivs kann beim Öffnen eine explosive Gasmischung entstehen oder es können beispielsweise im Falle von Schwefeladsorbern pyrophore Reaktionen mit Luft ablaufen; Öffnen und Umbefüllen der verbrauchten bzw. zu regenerierenden Adsorbermaterialien unter gängigen Sicherheitsvorkehrungen für das Personal in der Regenerier- und/oder Entsorgungsstation, beispielsweise persönliche Schutzausrüstung, wie Schutzbrille und Atemschutz, Luftaustausch und Absaugung der evtl. kontaminierten Luft; und oxidative Nachbehandlung des Spülgases, das möglicherweise Fluidreste der Kartusche enthält.
Ferner kann das Verfahren zum Regenerieren und/oder Entsorgen, Befüllen und/oder Installieren der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung mindesten einen der folgenden Schritte umfassen: Spülen des Behälters, der zu regenerierendes und/oder zu ent- sorgendes Adsorbermaterial enthält, mit Schutzgas, Inertfluid, Inertgas oder anderen Gasen wie Luft; Entleeren des Behälters von dem zu regenerierenden und/oder entsorgenden
Adsorbermaterial, z.B. unter Schutzgas, Inertfluid, oder
Inertgas; Entsorgen und/oder Regenerieren des zu regenerieren- den und/oder entsorgenden Adsorbermaterials ; Befüllen des Behälters mit regeneriertem oder unbenutztem Adsorbermaterial, z.B. unter Schutzgas, Inertfluid, Inertgas oder dem Fluid, das von einem durch die Adsorptionsbehandlung zu entfernenden Ad-
sorptiv befreit ist; Spülen des Behälters mit Schutzgas,
Inertfluid, Inertgas oder dem Fluid, das von einem durch die Adsorptionsbehandlung zu entfernenden Adsorptiv befreit ist, während und/oder nach dem Befüllen des Behälters mit dem rege¬ neriertem oder unbenutztem Adsorbermaterial; und Durchführen eines Druck- und/oder Leckagetests zur Überprüfung der Dichtigkeit des befüllten Behälters mit verriegelten Fluidan- schlussvorrichtungen .
Zum Beispiel ist folgender Ablauf einer Entfernung eines be- nutzen Adsorbermaterials aus der Kartusche möglich: zunächst wird der Behälter mit 2 gespült, bis das Restgas im Behälter entfernt ist. Danach wird der Behälter geöffnet. Dann wird das Absorbermaterial aus dem Behälter entnommen und in einem Spe- zialbehälter abgefüllt zur Entsorgung. Ferner wird in einem Beispiel der Behälter mit dem regeneriertem oder unbenutztem Adsorbermaterial unter Luft befüllt und anschließend mit
Inertgas gespült. Dabei kann eine geringe Menge Restluft im Behälter verbleiben, denn das Inertgas dient vorwiegend dazu, den Großteil der Luft im Behälter für Folgeanwendungen zu ver- drängen.
Weiterhin kann das Verfahren zum Regenerieren und/oder Entsorgen, Befüllen und/oder Installieren der Vorrichtung aufweisen: Transportieren des Behälters mit dem regenerierten oder unbe- nutztem Adsorbermaterial und verriegelten Fluidanschluss- vorrichtungen zu einer Einrichtung, an oder in der eine Adsorptionsbehandlung durchgeführt werden soll; und/oder Verbinden von Fluidleitungsanschlussstücken 20 mit der Einrichtung. Außerdem kann die Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms an oder in der Einrichtung installiert werden, während der Behälter gefüllt ist mit regeneriertem oder unbenutztem Adsorbermaterial und einem Element ausgewählt aus Schutzgas, Inertfluid, Inertgas oder dem Fluid, das von
einem durch die Adsorptionsbehandlung zu entfernenden Adsorp- tiv befreit ist, durch Verbinden der Fluidanschlussvorrichtun- gen 17 mit Fluidleitungsanschlussstücken 20, die mit der Einrichtung verbunden sind. Ausführungsformen des Verfahrens zum Regenerieren und/oder
Entsorgen, Befüllen und/oder Installieren der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung ermöglichen, dass die benutztes
Adsorbermaterial enthaltende Vorrichtung zur Adsorptionsbe¬ handlung von einer Einrichtung, an oder in der die Adsorpti- onsbehandlung durchgeführt wurde, entfernt und zu einer Rege¬ nerier- und/oder Entsorgungsstation transportiert werden kann, während sich das mit der Adsorptionsbehandlung behandelte oder zu behandelnde Gas in der Vorrichtung zur Adsorptionsbehand¬ lung befindet. Ferner ermöglichen Ausführungsformen des Ver- fahrens zum Regenerieren und/oder Entsorgen, Befüllen und/oder Installieren der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung, dass die unbenutztes oder regeneriertes Adsorbermaterial enthalten¬ de Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung zu einer Einrichtung, an oder in der die Adsorptionsbehandlung durchgeführt werden soll, transportiert werden kann, während sich Schutzgas in der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung befindet.
In einem Beispiel des Verfahrens zum Regenerieren und/oder Entsorgen, Befüllen und/oder Installieren der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung befindet sich eine Kartusche, die zu re¬ generierendes und/oder zu entsorgendes Adsorbermaterial ent¬ hält, an einer Einrichtung, an der eine Entschwefelungsbehand¬ lung durchgeführt wurde. Die Kartusche umfasst den Behälter 10 und die Gassteckdosen 17 des Beispiels der Figur 4b. Die Gas- Stecker 20, die mit der Einrichtung und den Gassteckdosen 17 verbunden sind, werden von den Gassteckdosen 17 gelöst, während sich im Behälter Erdgas befindet. Beim Lösen werden die Fluidanschlussvorrichtungen 17 am Behälter 10 mit den Riegeln
18 verschlossen, so dass der die Kartusche gasdicht verriegelt ist. Dann wird die Kartusche zur Regenerier- und/oder Entsorgungsstation transportiert. Dort wird das in der Kartusche vorhandene Erdgas unter Sicherheitsvorkehrungen zur Vermeidung von Explosionen oder Kontakt mit Personal entfernt und die Kartusche wird optional mit Schutzgas gespült. Die Kartusche wird dann durch Lösen des Gewindeverschlusses geöffnet. Nun wird die Kartusche, optional unter einer Schutzgasatmosphäre, von dem verbrauchten Adsorbermaterial befreit, mit frischem oder regeneriertem Adsorbermaterial gefüllt und anschließend mit Schutzgas gespült. Schließlich wird die Kartusche zu einer Einrichtung, an oder in der eine Entschwefelungsbehandlung durchgeführt werden soll, transportiert und an die Einrichtung angeschlossen, während sich Schutzgas in der Kartusche befindet .
Gemäß Ausführungsformen kann die Einrichtung, an oder in der eine Adsorptionsbehandlung durchgeführt werden soll, eine Brennstoffzelle oder ein Gasverdichter einer Brennstoffzelle sein. Die Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms oder die Einrichtung, an oder in der eine Adsorptionsbehandlung durchgeführt werden soll, kann einen Ad- sorptivdetektor oder Schwefeldetektor aufweisen und die Regenerierung und/oder Entsorgung der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms kann in Abhängigkeit von der Detektion eines Adsorptivs oder von Schwefelverbindungen durchgeführt werden. Ferner kann die Einrichtung, an oder in der eine Adsorptionsbehandlung durchgeführt werden soll, mit mindestens einem Absperrventil versehen sein, das in Strö¬ mungsrichtung vor oder nach der Vorrichtung zur Adsorptionsbe- handlung eines Fluids oder Fluidstroms installiert ist.
Zu einem Service-Zyklus können neben der Befüllung, dem Ein- und Ausbau, der Regenerierung und der Entsorgung auch Sicher-
heitsmaßnahmen, hier auch Sicherheitsvorkehrungen genannt, gehören. Ein Beispiel einer Ausführungsform ist die Durchführung eines Druck- und/oder Leckagetests vor der Auslieferung der Kartusche. Mit einem derartigen Test kann die technische Dich¬ tigkeit überprüft werden. In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann vor der Auslieferung der Kartusche ein Druck- und/oder Leckagetest mit 2 oder anderen be¬ kannten Inertgasen, wie z. B. CO2, He, Ne, oder Ar erfolgen. Dies hat zum Vorteil, dass nach Einbau der Kartusche in die Gasleitung und Öffnen des Gashahns in der Kartusche kein ex- plosionsfähiges Gemisch entstehen kann oder nachfolgende Bau¬ teile beschädigt werden können. Wird die Befüllung der Kartu¬ sche dagegen unter Luft durchgeführt und kein Spülvorgang in den Befüllvorgang integriert, beinhaltet die Kartusche Luft, welche bei Vermischung mit dem Brenngas explosionsfähige Gemi- sehe bilden kann oder zu Problemen in nachgeschalteten Anlagenteilen kommen kann. Wird z. B. ein reduzierter und damit pyrophorer Reformerkatalysator, beispielsweise ein Ni- Katalysator oder ein Wasser-Gas-Shift-Katalysator enthaltend Cu/Zn, mit Luft in Kontakt gebracht, können heftige
Oxidationsreaktionen entstehen und im schlimmsten Fall Metallbrand verursachen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Kartusche anstatt mit Inertgas mit dem Hauptbestand- teil eines zu behandelnden Gases gespült und ausgeliefert wer¬ den. Beispiel hierzu ist schwefelfreies Erdgas oder reines Me¬ than bzw. technisches, schwefelfreies Propan oder Butan für die Verwendung von Flüssiggas. Bei der Beschickung des Behälters mit regeneriertem oder unbenutztem Adsorbermaterial können einen oder mehrere der folgenden Schritte durchgeführt werden: Kontrolle der Einwaage über gravimetrische oder volumetrische Verfahren; Rütteln oder Vib-
rieren während der Befüllung des Behälters, um eine optimale Setzung der Schüttung zu gewährleisten; und Luftabsaugung der Feinstaubpartikel als Sicherheitsvorkehrung.
Ein Spülvorgang kann nach erfolgter Befüllung des Behälters mit Adsorbermaterial mit Inertgas, wie z. b. N2, und/oder vor der Durchführung eines Druck- oder Leckagetests erfolgen: Z.B. wird erst der Behälter mit 2 gespült, bis der zu definierende Restsauerstoffgehalt in der Kartusche unterschritten wird, dann wird der Druck mit dem gleichen Inertgas auf Druck- und/oder Leckagetestniveau erhöht. Danach folgt der Druck¬ oder Leckagetest, z. B. über Bestimmung der Druckdifferenz, des Druckabfalls oder einer Leckage-Rate bei einem geeigneten Druck. Nach erfolgreichem Druck- oder Leckagetest wird das 2 wieder abgelassen bis ca. Raumdruck erreicht wird. Die An- Schlüsse werden verschlossen und die Kartusche steht unter N2. Eine weitere Spülung ist typischerweise nicht erforderlich.
Die Regenerierung des Adsorbermaterials kann thermisch erfol¬ gen, z. B. mit Dampf, Luft oder anderen heißen gasförmigen Me- dien bei Temperaturen größer als 200°C. Eine Entsorgung kann z.B. zerstörend unter Wiedergewinnung der Metalle stattfinden: Z. B. wird aus einem Cu/Mn Adsorber entsprechend Schwefel abgeröstet, dann werden Cu und Mn über thermische Verfahren geschmolzen, getrennt und als Lösung wiedergewonnen.
Beispiele für Schutzgas, Inertfluid oder Inertgas sind N2, Ar, He, Nitrogen enriched Air (NEA) , CO2, oder das jeweilige reine Gas, das mit dem Adsorbermaterial behandelt werden soll.
Die Installation der Kartusche kann wahlweise vor der Brenn- stoffzelle (extern) oder im Brennstoffzellengehäuse (intern) erfolgen. Bei einer externen Installation ist zu beachten, dass das entschwefelte Gas nach Durchströmung der Kartusche keine Odoriermittel mehr enthält und im Falle einer Leckage
kein Warngeruch abgegeben wird. Die Gasstrecke nach der Kartusche und vor Eintritt in das Brennstoffzellengerät kann des¬ halb so ausgebildet sein, dass sie keine Einbauten enthält. Eine mögliche Lösung ist beispielsweise die Befestigung eines Gasschlauches oder eines ähnlichen Leitungsstückes im Brenn- stoffzellengehäuse, so dass die Befestigung von außen nicht zugänglich ist. Wird das zugängliche freie Ende des Gas- schlauchs, an dem der Gasstecker montiert ist, mit der vorge¬ sehenen Gassteckdose an der Kartusche verbunden, kann kein nicht-odoriertes Gas austreten. Da die Gasstrecke bis zur Gas- Steckdose keine weiteren Einbauten oder Verschraubungen enthält, kann die Gasstrecke nach erfolgter Druckprüfung als technisch dauerhaft dicht eingestuft werden. Der Wechselvorgang sowie der Betrieb der Kartusche können mit dem beschrie¬ benen Aufbau sicher erfolgen.
Bei einer internen Installation sind gemäß Ausführungsformen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie z. B. Gaswarnsensoren oder eine Absaugung der Gehäuseluft vorhanden. Gasleckagen können damit unabhängig vom Odoriermittelgehalt detektiert oder die Bildung einer explosionsfähigen Atmosphäre verhindert werden. Bei internen Installationen wird gemäß Ausführungsformen unterschieden, ob die Kartusche vor oder nach einem Gasverdichter installiert wird. Bei Installationen vor einem Verdichter kann bei betriebsbedingten Störungen Unterdruck ent- stehen, bei einer Installation nach einem Gasverdichter kann von einem leichtem Überdruck als Betriebsdruck ausgegangen werden .
Neben den Drücken resultieren unterschiedliche Betriebstempe- raturen bei den unterschiedlichen Installationsvarianten. Bei Installationen in einem Brennstoffzellengehäuse sind Tempera¬ turen von bis zu 70°C denkbar, während bei externen Installa-
tionen Umgebungstemperaturen z.B. in Kellerräumen vorherrschen .
Daher ist in Ausführungsformen die Kartusche und/oder das verwendete Adsorbermaterial bei Temperaturen von -10 bis
+90 °C und einem Druckbereich von - 500 mbar über Atmosphärendruck bis + 10 bar über Atmosphärendruck, bevorzugt bei einem Temperaturbereich von -10 bis +80°C und einem Druckbereich von -300 mbar über Atmosphärendruck bis +3 bar über Atmosphärendruck, und besonders bevorzugt bei einem Temperaturbereich von -10 bis + 70°C und einem Druckbereich von -100 mbar über Atmosphärendruck bis + 100 mbar über Atmosphärendruck einsetzbar. Die hier verwendete Einheit „bar über Atmosphärendruck" entspricht der Einheit barg und bedeutet bar relativ zu Atmosphä¬ rendruck .
In einer weiteren Ausführungsform wird ein Verfahren zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms angegeben, insbesondere zur Entschwefelung von Erdgas oder Flüssiggas für Brennstoffzellen, umfassend: Bereitstellen der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms nach einer der hier beschriebenen Ausführungsformen, wobei der Behälter mit einem Adsorbermaterial zur Adsorptionsbehandlung von Fluiden gefüllt ist oder wird, Verbinden einer Fluidzuleitung mit einem ersten Fluidleitungsanschlussstück und einer Fluidablei- tung mit einem zweiten Fluidleitungsanschlussstück, Verbinden des ersten und des zweiten Fluidleitungsanschlussstückes mit den zwei Fluidanschlussvorrichtungen der Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms und dadurch Entriegeln der Fluidanschlussvorrichtungen, und Einbringen ei- nes Fluids in oder Leiten eines Fluids durch die Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung des Fluids.
Es ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass die Kartusche in Kombination mit einem Absperrventil, welches vor der Kartu¬ sche installiert ist, betrieben wird. In einer anderen Ausführung der Erfindung kann die Kartusche in Kombination mit einem Schwefelwächter betrieben werden. Der Betrieb in Kombination mit einem Schwefelwächter ermöglicht dynamische Wechselzyklen der Kartuschen je nach aufgenommener Schwefelmenge und unabhängig von regionalen Unterschieden in der Erdgaszusammensetzung . Gemäß hier beschriebenen Ausführungsformen ist die Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms derart ausgebildet oder ausgerichtet, dass das Fluid durch die Vor¬ richtung vertikal von unten nach oben geleitet wird. Wird das Fluid durch die Vorrichtung vertikal von unten nach oben geleitet, kann, falls sich die Adsorberschüttung z. B. durch starkes Rütteln oder Transportvorgänge setzt, an der Wand des Kartuschenbehälters, im Gegensatz zu einer horizonta¬ len Installation und Durchströmung, kein Randströmungseffekt und damit kein frühzeitiges Durchbrechen von Schwefelsubstanzen eintreten.
Ferner bietet die Strömungsführung von unten nach oben Vorteile bezüglich der Betriebssicherheit in Hinblick auf Mitführung von kondensiertem Wasser in z.B. Erdgas. Es ist bekannt, dass Wasser in Gasleitungen zumindest in Gasform auftreten kann. Bei einer möglichen Kondensation, z.B. während des Gaseintritts in kühlen Bereichen eines Kellerraums, bei Akkumulation und beim Transport von flüssigem Wasser im Gas können die ein- gesetzten Adsorbentien deshalb mit flüssigem Wasser in Kontakt gebracht werden. In diesem Fall können die Adsorbentien mit Wasser unerwünschte Reaktionen eingehen oder aber ihre Funktionalität verlieren und damit den einwandfreien Betrieb nicht
aufrechterhalten. Um die Gefahr zu verringern, dass das
Adsorbens mit flüssigem Wasser in Kontakt kommt, kann das Ver¬ fahren so durchgeführt werden, dass die Kartusche senkrecht von unten nach oben durchströmt wird. Ist zudem zwischen Gaseintritt und Adsorber ein Hohlraum oder ein mit hochporösem Intertmaterial befüllter oder begrenzter Hohlraum vorgesehen, kann darin mögliches Kondensat zurückgehalten werden. Die Kombination aus Strömungsführung von unten nach oben mit dem beschriebenen Hohlraum kann zudem positive Auswirkungen auf die Strömungsverteilung im Gaseintrittsbereich haben. Überraschenderweise wurde nämlich festgestellt, dass eine Durchströmung der Kartusche von unten nach oben positive Auswirkungen auf die gewünschte homogene Anströmung der Adsorbentien hat, wie bereits oben im Zusammenhang mit den Figuren 5a und 5b erläutert wurde.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der hier beschriebenen Verfahren wird die Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms in Kombination mit einem Adsorptivde- tektor oder Schwefeldetektor betrieben und der Austausch der Vorrichtung wird in Abhängigkeit von der Detektion eines Ad- sorptivs oder von Schwefelverbindungen durchgeführt. Ferner kann die Vorrichtung zur Adsorptionsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms in Kombination mit einem Absperrventil be¬ trieben werden, das in Strömungsrichtung vor oder nach dem Behälter installiert ist. Durch diese Maßnahmen kann die Sicherheit des Betriebs der erfindungsgemäßen Vorrichtung erhöht werden .
In einer anderen Ausführungsform des Verfahrens, insbesondere in Kombination mit einem Schwefeldetektor, kann das Fluid nach dem Durchleiten durch die Vorrichtung eine Reinheit < 50 ppb Rest-Schwefel aufweisen.
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens, wird das Fluid bei Temperaturen von -10 bis +90°C und einem Druck in einem Druckbereich von -500 mbar über Atmosphärendruck bis + 10 bar über Atmosphärendruck durch die Vorrichtung geleitet. Dadurch wird ein Verfahren zur Erzeugung eines entschwefelten Brenngases für Brennstoffzellen geschaffen, bei dem das Brenngas, insbesondere Erdgas und Flüssiggas, durch den Einsatz ge¬ eigneter Adsorbentien bei Temperaturen von -10 bis +90°C und einem Druckbereich von - 500 mbar über Atmosphärendruck bis + 10 bar über Atmosphärendruck, bevorzugt bei einem Temperatur- bereich von -10 bis +80°C und einem Druckbereich von -300 mbar über Atmosphärendruck bis +3 bar über Atmosphärendruck, und besonders bevorzugt bei einem Temperaturbereich von -10 bis + 70 °C und einem Druckbereich von -100 mbar über Atmosphärendruck bis + 100 mbar über Atmosphärendruck entschwefelt wird. Bei Installationen der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Brennstoffzellengehäuse sind nämlich Temperaturen von bis zu 70°C möglich, während bei externen Installationen Umgebungstemperaturen beispielsweise in Kellerräumen vorherrschen können .
In Ausführungsformen kann der Behälter der Kartusche rohrför- mig oder zylinderförmig ausgebildet sein, jedoch sind andere Formen des Behälters denkbar. Hier angegebene Gleichungen und Erläuterungen, die sich auf rohrförmige Kartuschen-Behälter beziehen, sind bei nicht-rohrförmigen Kartuschen analog zu verstehen .
Gemäß einer Ausführungsform der Vorrichtung und des Verfahrens kann der Behälter ein Schüttungslänge-zu-Schüttungsdurch- messer-Verhältnis (L/D-Verhältnis ) von 0,1 bis 40 aufweisen, und/oder im Behälter kann eine Raumgeschwindigkeit < 10.000 h-1 bezogen auf die Gesamtmenge des Adsorbermaterials eingestellt sein. In einer vorteilhaften Ausführungsform befindet sich das
minimale L/D Verhältnis in einem Bereich von 1 bis 20 und in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform in einem Bereich von 1 bis 10. Ferner beträgt die Raumgeschwindigkeit in einer besonders bevorzugten Ausführungsform weniger als 2.000 h-1 bezogen auf die Gesamtmenge des Adsorbermaterials . Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Schüt- tungs-zu-Partikeldurchmesser-Verhältnis Werte größer als 10, in einer besonders bevorzugten Ausführungsform Werte größer als 20 auf. Diese Ausführungsformen bewirken ein besonders günstiges Durchbruchsverhalten der Vorrichtung zur Adsorpti- onsbehandlung eines Fluids oder Fluidstroms wie im Folgenden erläutert ist.
Das Schüttungslänge-zu-Schüttungsdurchmesser-Verhältnis (L/D- Verhältnis) ist das Verhältnis der Länge des Schüttbettes zu dessen Durchmesser. Die Gleichung hierfür lautet:
L/D-Verhältnis = ^sdramas«
Lschüttung : Durchströmte Länge der Schüttung in axialer Richtung DSchüttung : Durchmesser einer zylinderförmigen Schüttung
Ein höheres L/D-Verhältnis bedeutet einen längeren Weg durch den Adsorber und damit eine längere Verweilzeit (s. u.) im Adsorberbett . Daher wirkt sich ein L/D-Verhältnis im Bereich von 0,1 bis 40 positiv auf den Durchbruchszeitpunkt aus. Bei einer Variation des L/D-Verhältnisses ändert sich, im Falle eines rohrförmigen Behälters der Kartusche, der Durchmesser der Schüttung bzw. des Behälters. Dies hat bei konstantem Bettvolumen und Gasvolumenstrom eine Veränderung der Strö- mungsgeschwindigkeit zur Folge. Diese Veränderung ist sowohl im freien Querschnitt des Behälters der Kartusche, welche hier auch als Reaktor bezeichnet wird, als auch innerhalb der
Schüttung vorhanden. Die folgende Gleichung zeigt die Abhängigkeit der Leerrohrgeschwindigkeit von Volumenstrom und Reak¬ tordurchmesser .
* Gss _ »Gas
Wo = ieaKts*
Wo : Strömungsgeschwindigkeit des Fluids im leeren Rohr (Leer¬ rohrgeschwindigkeit)
^'Gas : Gasvolumenstrom
A : Reaktorquerschnittsfläche
DReaktor : Reaktordurchmesser
Eine höhere Leerrohrgeschwindigkeit kann sich negativ auf die Durchbruchskapazität des Adsorbens auswirken, da die zu ent¬ fernenden Moleküle weniger Zeit für die Sorption zur Verfügung haben. Dies kann somit einen beschleunigenden Effekt auf den Durchbruchszeitpunkt haben.
Einen ähnlichen Einfluss auf die Durchbruchskapazität bewirkt die Wahl der Raumgeschwindigkeit. Die Raumgeschwindigkeit (RG) ist der Kehrwert der Verweilzeit und einer der wichtigsten Be¬ triebsparameter für Katalysatoren und Adsorbentien. Sie wird nach der folgenden Formel berechnet:
RG = V ¥
Wo : Strömungsgeschwindigkeit des Fluids im leeren Rohr (Leer¬ rohrgeschwindigkeit)
V : Schüttbettvolumen
A : Reaktorquerschnittsfläche
Die Raumgeschwindigkeit wird üblicherweise in der Einheit 1/h angegeben und auf NL/h/L Adsorbens bezogen. Die Leerrohrge¬ schwindigkeit wird in der Chemietechnik oft indirekt durch die Raumgeschwindigkeit ausgedrückt, da diese zur Leerrohrge¬ schwindigkeit direkt proportional ist und zusätzlich den Zu- sammenhang mit dem verwendeten Bettvolumen ausdrückt. Jedoch ist kein Zusammenhang zu der Form des Schüttbettes gegeben. Wie aus der Formel ersichtlich, ist sie zur Strömungsgeschwindigkeit direkt proportional. Daher wirkt sich eine höhere Raumgeschwindigkeit ebenfalls beschleunigend auf den Durch- bruchszeitpunkt aus. Messwerte zeigten, dass sich niedrige
Raumgeschwindigkeiten positiv auf die Durchbruchskapazität des gewählten Adsorbens und verzögernd auf den Durchbruchszeit¬ punkt auswirken. Aus diesem Grund werden in Ausführungsformen niedrige Raumgeschwindigkeiten kleiner ungefähr 10000 h-1 ge- wählt. Ein weiterer wichtiger Grund für die Wahl von niedrigen Raumgeschwindigkeiten ist die benötigte Standzeit des
Adsorbens. Das Serviceintervall beispielsweise von Brennstoff¬ zellen-Hausheizungsanlagen soll ein Jahr nicht unterschreiten. Eine bestimmte Mindestmenge an Adsorber ist deshalb notwendig, um die erforderliche Gasreinheit über den Zeitraum zu reali¬ sieren .
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Schüttungs-zu-Partikeldurchmesser-Verhältnis Werte größer als 10, in einer besonders bevorzugten Ausführungsform Werte größer als 20 auf. Das Schüttungs-zu-Partikeldurchmesser- Verhältnis ist folgendermaßen definiert:
D/dp = Verhältnis = dP
Dscnüttung : Durchmesser einer zylinderförmigen Schüttung dp : mittlerer Partikeldurchmesser.
Die Porosität, auch als Lückengrad bezeichnet, ist an der Wand eines Festbettadsorbers höher als im restlichen Schüttbett. Daher kann es an der Wand zu sogenannten Randströmungseffekten kommen. Diese Effekte können zu einem früheren Durchbruchs¬ zeitpunkt z.B. einer Schwefelverbindung führen. Die mittlere Porosität von Kugelschüttungen beträgt zwischen 0,37 und 0,4. Die Randporosität beträgt bei diesen Schüttungen etwa 0,5. Handelsübliche Entschwefelungsadsorbentien, wie z. B. das kugelförmige Material FCDS-GS12 der Fa. SüdChemie AG weist eine mittlere Porosität von 0,32 auf. Um Randströmungseffekte zu vermeiden, wird in einer Ausführungsform mindestens ein D/dP- Verhältnis größer ungefähr 10 eingehalten.
Beispiele Es wurden Versuche an einer Entschwefelungstestanlage als Bei¬ spiele für Ausführungsformen der Erfindung durchgeführt. Die Entschwefelungsanlage verfügt über vier zylinderförmige Kartu¬ schen als Vorrichtungen zur Adsorptionsbehandlung, welche parallel mit verschiedenen Gasen durchströmt werden konnten. Die Kartuschen waren jeweils an der Gaseintrittsöffnung und an der Gasaustrittsöffnung mit Gassteckdosen versehen und mit entsprechenden Gassteckern mit einer jeweiligen Gasleitung verbunden. Die Gassteckdosen und Gasstecker stammen vom Hersteller Viega, Bauteil: 1/2" Type TAE (G2016T) #526 788, die Gasleitungen bestanden jeweils aus Gasschläuchen des Herstellers Viega, Bauteil 1/2" x 500 mm (G2023) #531 904.
Ziel des Versuchs 1 war es, Auswirkungen des L/D-Verhältnisses und der Raumgeschwindigkeit zu dokumentieren, um zu zeigen dass beide Parameter einen direkten Einfluss auf die Adsorpti¬ onsleistung, z.B. auf die Entschwefelungsleistung, des Materials bzw. der Kartusche haben. Ziel des Versuchs 2 war es, die Strömung im Eintrittsbereich der Kartusche zu analysieren.
Das ein- und austretende Gas konnte mit einem Gaschromato¬ graphen, der mit dem Gasausgang und dem Gaseingang der Anlage verbunden war und mit einem gepulstem flammenphotometrischem Detektor (GC-PFPD) ausgerüstet war, spezifisch auf Schwefel- Verbindungen analysiert werden. Mass Flow Controller der Fa. Brooks ermöglichten die exakte Regelung der zugeführten Gase. Als Testadsorbentien wurde ein sequentielles Entschwefelungs¬ bett wie in WO 2006/028686 AI im Verhältnis 3 zu 1 gewählt. Das verwendete Adsorbermaterial bestand aus Ca-ausgetauschem 13X-Zeolith (FCDS-GS12) gemäß Beispiel 1 der WO 2006/028686 AI sequentiell in Kombination mit einem Cu/Mn-
Mischmetalloxidmaterial (FCDS-GS6) gemäß Beispiel 2 der WO 2006/028686 AI. Der 13X-Zeolith besaß ein Si : Al-Äquvalenz- verhältnis von 1,17 und einen Calciumaustausch von 70 %, wobei die restlichen Metallionen Natrium und/oder Kalium umfassten. Das Cu/Mn-Mischmetalloxidmaterial besaß 34 Gew% Manganverbin¬ dungen 54 Gew% Eisenoxid, umfassend Fe203, und 12% Aluminium¬ oxid mit einer Oberfläche von 294 m2/g. Weitere Testdaten sind in Tabelle 1 dargestellt.
Allgemeine Testdaten
Druck p abs bar 2
Temperatur T °C 40
Schüttgutdaten
Schüttgutgesamtvolumen V [ml] 2,1
Schüttgutvolumen Bsp.l V Bsp.1 WO06/028686 [ml] 1,5 WO06/028686
Schüttgutvolumen Bsp.2 V Bsp.2 WO06/028686 [ml] 0, 6 WO06/028686
Partikelgröße Bsp.l WO06/028686 d p Bsp.l WO06/028686 [mm] 0, 8-1
Partikelgröße Bsp.2 WO06/028686 d p Bsp.2 WO06/028686 [mm] 0, 8-1
Schüttdichte Bsp.l WO06/028686 p schuett Bsp.l [g/ml] 0, 65
WO06/028686
Schüttdichte Bsp.2 WO06/028686 p schuett Bsp.2 [g/ml] 0,74
WO06/028686
TestgasZusammensetzung
Methan CH4 [%] 98 %
Kohlenstoffdioxid C02 [%] 1,00%
Stickstoff N2 [%] 0,75
Tetrahydrothiophen THT [ppm] 10
Ethylmercaptan EM [ppm] 10
Carbonylsulfid COS [ppm] 10
Schwefelwasserstoff H2S [ppm] 5
Tabelle 1: Allgemeine Daten der Entschwefelungstests
Die Sorbentien wurden durch Mahlen und Sieben auf die Korngrößenfraktion 0,8 bis 1 mm gebracht. Da eine exakte Volumenbe- Stimmung bei den kleinen Sorbentienvolumina sehr schwierig ist, wurden separat Schüttdichtemessungen mit den Materialien gemacht und für die Tests die Sorbentienmengen eingewogen. Auf diese Weise konnte sichergestellt werden, dass für jeden ein¬ zelnen Versuch gleiche Sorbentienmengen eingesetzt wurden.
Versuch 1
Über den konkreten Einfluss des L/D-Verhältnisses von Schütt¬ gutreaktoren auf die Adsorberleistung ist wenig bekannt. Die- ser Einfluss ist jedoch für die Auslegung einer Adsorptions¬ kartusche sehr wichtig, weswegen Tests mit L/D-Verhältnissen durchgeführt wurden (vgl. Tabelle 2) . Es wurden Raumgeschwindigkeiten im Bereich zwischen 3000 und 15000 1/h eingestellt. Die Versuche waren so aufgebaut, dass je Versuchsdurchlauf ei- ne Raumgeschwindigkeit und vier festgelegte L/D-Verhältnisse gemessen wurden. Tabelle 2 listet die Testvarianten auf.
Tabelle 2: Varianten der Entschwefelungstests
Nachdem das Versuchsgas die mit Adsorbentien befüllten Kartu sehen durchströmte, wurde mit dem GC-PFPD Detektor das Durch bruchsverhalten in Abhängigkeit des L/D Verhältnisses aufge-
zeichnet. Als Durchbruch wird der Zeitpunkt oder die Durch¬ bruchskapazität bezeichnet, bei der zum ersten Mal eine spezi¬ fische Schwefelverbindung im Gas nach dem Adsorberbett detek- tiert wird. Die Bestimmungsgrenze lag bei 200 ppb pro Schwe¬ felverbindung. Aus dem definierten Gasvolumen und den defi- nierten Schwefelbestandteilen und -konzentrationen im Gas lässt sich errechnen, wie viel Schwefel durch den Kartusche läuft. Dies wird als Durchbruchskapazität bezeichnet. Hieraus lässt sich über die eingewogene Sorbentienmasse die Beladung zum Durchbruchszeitpunkt errechnen.
Tabelle 3 zeigt beispielsweise die gemessenen Durchbruchskapa¬ zitäten des Entschwefelungsbettes, das dem Beispiel 1 der W02006/028686 nachgebildet war, als Verhältnis von Masse Ver¬ bindung zu Masse des Sorbens. Die Durchbruchskapazitäten wur- den anhand des Durchbruchszeitpunktes bestimmt. Als Durchbruch wurde in diesem Fall eine Konzentration von 1 ppm THT
(Tetrahydrothiophen) am Kartuschenausgang definiert. Über das bis zu diesem Zeitpunkt durchgesetzte Volumen und über den Ge¬ halt an Schwefelverbindungen konnte errechnet werden, welchen Schwefelgehalt der Adsorber aufgenommen hatte.
Tabelle 3: Durchbruchskapazitäten für THT zum Durchbruchszeitpunkt 1 ppm
Fig. 6 zeigt den Einfluss der Raumgeschwindigkeit sowie des L/D-Verhältnisses bildhaft, die Durchbruchskapazität des L/D-
Verhältnisses von 2 und der Raumgeschwindigkeit 10000 sind je¬ weils als 100% definiert.
Es konnte somit bestätigt werden, dass aus höheren L/D Ver¬ hältnissen höhere Durchbruchskapazitäten resultieren. Auf der anderen Seite sind die Bauhöhe und der resultierende Druckver¬ lust des Behälters der Kartusche zu beachten, weshalb ein zu langer Behälter der Kartusche nicht erwünscht ist. Es konnte gezeigt werden, dass ein L/D Verhältnis von ca. 4 ein guter Kompromiss in der Auslegung der Kartusche darstellt.
Versuch 2
Ziel des Versuchs 2 war es, die Strömung im Eintrittsbereich der Kartusche zu analysieren. Für strömungstechnische Untersu- chungen wurde ein zylinderförmiger Kartuschen-Prototyp aus klarem Plexiglas gefertigt. Dieser ermöglichte es, strömungs¬ dynamische Gasverteilungen visuell zu beurteilen. Der Innendurchmesser des Prototypen betrug 14, die Länge ca. 55 cm. Das Volumen betrug etwa 8 Liter. Die Kartusche verfügte an beiden Enden des Zylinders über abnehmbare Deckel und konnte so ge¬ öffnet und gefüllt werden. In die Deckel waren erfindungsgemäß Gassteckdosen, in den vorliegenden Beispielen Gassteckdosen der Firma Viega, eingeschraubt, in die entsprechende Gasste¬ cker mit daran angeschlossenen Gasleitungen eingebracht waren.
Mit Hilfe von künstlich erzeugtem Nebel wurde die Einströmung in die Kartusche sichtbar gemacht. Es wurden verschiedene Ein¬ bauten getestet, um zu überprüfen, ob diese eine vergleichbare Wirkung auf die Strömung ausüben.
Mit Hilfe eines Mass Flow Controllers (MFC) der Firma Brooks wurde der Gasvolumenstrom geregelt. Der MFC wurde hierfür auf das verwendete Medium, Stickstoff 3.0, mit Hilfe eines DRYCAL-
Durchflussmessgeräts des Herstellers Westphal im Volumenstrom¬ bereich zwischen 70 und 600 Normlitern pro Stunde kalibriert. Dem Stickstoffström wurde über ein T-Stück Nebel aus einer handelsüblichen Disco-Nebelmaschine des Typs FOG-700 zuge¬ mischt. Das Gas/Nebelgemisch trat über die Anschlüsse in die Kartusche ein. Eine visuelle Dokumentation erfolgte mittels einer HD-Kamera, welche auf einem Stativ vor dem Testaufbau fixiert ist. Um den Kontrast zu erhöhen, wurde die Kartusche rückwärtig mit schwarzem Tonpapier beklebt. Eine Voraussetzung des Versuchs war es, dass sich der Nebel im Gasmedium optimal vermischte und kein Setzungsverhalten aufwies. Dies konnte durch einen Test bestätigt werden, indem die Kartusche mit Nebel gefüllt und anschließend der Gasstrom ge¬ stoppt wurde. Der Nebel "schwebte" daraufhin konstant und zeigte kein Absetzungsverhalten.
Es wurde ein Volumenstrom von 400 NL/h N2 eingestellt, was ei¬ ner Raumgeschwindigkeit von ca. 50 NL/h/L entspricht. In dem ersten Versuchslauf wurde das Einströmungsverhalten des Gases beobachtet bei einer Einströmung von oben nach unten durch eine inerte poröse Schicht aus Hartkunststoffschäum, die in dem Behälter der Kartusche in einem Abstand von der Gaseintritts¬ öffnung vorgesehen war. Im Vergleich hierzu wurde in einem zweiten Versuchslauf bei einer Gaseinströmung von unten nach oben eine Einströmung durch eine inerte poröse Schicht aus
Hartkunststoffschäum desselben Materials wie beim ersten Versuchslauf, die in der Kartusche in einem Abstand von der Gas¬ eintrittsöffnung vorgesehen war, durchgeführt. Es war gut zu erkennen, dass die Strömung bei Einströmung von oben nach un- ten stärker "durchschoss " , d.h. sich ungleichmäßiger in dem
Behälter der Kartusche verteilte. Ein optimales und gewünsch¬ tes Strömungsverhalten war bei Einströmung von unten nach oben zu beobachten. Bereits innerhalb weniger Zentimeter der Behäl-
terhöhe stellte sich eine sogenannte Pfropfenströmung, d.h. die Ausbildung einer pfropfen-förmigen Nebelwolke, am Boden der Kartusche ein. Eine gleichmäßige Beaufschlagung des Adsorbens und damit eine optimale Ausnutzung der Füllung des Adsorbens ist die Folge eines solchen Strömungsverhaltens.