Sicherheitselement und Herstellverf ahren daf ür
Die Erfindung bezieht sich auf ein Sicherheitselement für Sicherheitspapiere, Wertdokumente oder dergleichen, mit einem Träger, der zumindest teilweise transparent oder transluzent ist, einem am Träger angebrachten ersten Druckbild und einem am Träger angebrachten zweiten Druckbild, das unter dem ersten Druckbild angeordnet ist.
Die Erfindung bezieht sich weiter auf ein Wertdokument mit einem solchen Sicherheitselement.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Herstellungsverfahren für ein Sicherheits- element für Sicherheitspapiere, Wertdokumente oder dergleichen, bei dem ein Träger mit einem ersten Druckbild und mit einem zweiten Druckbild, das unter dem ersten Druckbild liegt, versehen wird.
Zu schützende Gegenstände werden häufig mit einem Sicherheitselement ausgestattet, das eine Überprüfung der Echtheit des Gegenstandes erlaubt und zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dient.
Zu schützende Gegenstände sind beispielsweise Sicherheitspapiere, Ausweis- und Wertdokumente (wie z.B. Banknoten, Chipkarten, Pässe, Identifi- kationskarten, Ausweiskarten, Aktien, Anleihen, Urkunden, Gutscheine,
Schecks, Eintrittskarten, Kreditkarten, Gesundheitskarten, ...) sowie Produktsicherungselemente, wie z.B. Etiketten, Siegel, Verpackungen.
Die Fälschungssicherheit eines Sicherheitselementes ist dann besonders groß, wenn das Sicherheitselement in Durchsicht wahrnehmbare Motive zeigt, die
in einer bestimmten Lage zueinander liegen und/ oder schwer nachzuahmen bzw. zu kopieren sind.
Im Stand der Technik gibt es verschiedenste Ansätze und Mittel, ein Sicher- heitselement fälschungssicher zu gestalten. Aus der WO 2007/115656 A2 ist ein Sicherheitselement bekannt, das ein lichtdurchlässiges Trägermaterial aufweist, welches auf einer Seite mit einem ersten periodischen Punkt- oder Liniendruckmuster und auf einer zweiten Seite ein dazu im Wesentlichen spiegelbildliches zweites periodisches Punkt- oder Liniendruckmuster auf- weist. Die WO 2008/098739 A2 beschreibt ein Sicherheitselement, bei dem sich Vorder- und Rückseiteninformation ergänzen.
Im Stand der Technik ist es weiter bekannt, Bilder durch ein Linienraster zu drucken. Die WO 2004/020217 AI bildet diese Linienrasterung dahingehend fort, dass die Modulation nur an einer Kante der Linien vorgesehen wird. Die gegenüberliegende Kante ist glatt. Eine solche Modulation wird als einseitige Modulation eines Linienrasters oder als einseitig moduliertes Linienraster bezeichnet. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitselement zu schaffen, das an Vorder- und Rückseite unterschiedliche Motive und bei Durch- lichtbetrachtung ein weiteres Motiv in guter Qualität zeigt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Sicherheitselement für Sicherheitspa- piere, Wertdokumente oder dergleichen, mit einem Träger, der zumindest teilweise transparent oder transluzent ist, einem auf dem Träger angebrachten ersten Druckbild, einem auf dem Träger angebrachten zweiten Druckbild, das in einer anderen Ebene liegt als das erste Druckbild, wobei das erste Druckbild und das zweite Druckbild jeweils durch Linienraster gebildet
sind, wobei zumindest eines der beiden Linienraster einseitig moduliert ist, die beiden Linienraster parallel zueinander ausgerichtet sind und die Druckbilder und deren Linienraster so aufeinander abgestimmt sind, dass in Durchsicht sich die Linienraster blickwinkelabhängig unterschiedlich ergän- zen.
Die Aufgabe wird weiter gelöst durch ein Wertdokument mit einem solchen Sicherheitselement. Die Aufgabe löst schließlich auch ein Herstellungsverfahren nach Anspruch 8, bei dem die Linienraster so aufeinander abgestimmt werden, dass sich in Durchsicht die Linienraster bei einem bestimmten Blickwinkel so ergänzen, dass ein von einem der Linienraster gebildetes Motiv ausgelöscht ist. Das erfindungsgemäße Sicherheitselement erreicht einen Kippeffekt mithilf e von Linienrasterstrukturen, die sich mit einen relativ einfachen Druck herstellen lassen. Durch die einseitige Strukturierung eines Linienrasters gemäß WO 2004/020217 AI, deren Offenbarung diesbezüglich vollumfänglich in diese Anmeldung aufgenommen wird, lässt sich durch Verkippung auf ein- fache Weise eine Verschattung oder Verdeckung des Motives, das mit der einseitigen Linienrasterung strukturiert ist, erreichen. Es ist deshalb in einer Weiterbildung vorgesehen, dass die Linienraster so aufeinander abgestimmt sind, dass sich in Durchsicht die Linienraster bei einem bestimmten Blickwinkel so ergänzen, dass ein von dem einseitig strukturierten Linienraster gebildetes Motiv ausgelöscht ist.
Natürlich können auch beide Linienraster einseitig moduliert werden und so ausgebildet werden, dass sie sich in Durchsicht blickwinkelabhängig zu mindestens zwei verschiedenen Motiven ergänzen. Drucktechnisch ist es
dabei bevorzugt, wenn beide Linienraster die einseitige Modulierung auf derselben Seite ihrer Linien haben.
Die beiden Linienraster sind parallel zueinander ausgerichtet, um das erfin- dungsgemäße blickwinkelabhängige Ergänzen der Linienraster zu erreichen. Vorzugsweise haben die Linienraster quer zur Linienrichtung auch die gleiche Ortsfrequenz. Der Blickwinkel verändert dann die Phase, welche die Linienraster zueinander haben und erreicht damit das Ergänzen, welches auch ein Verschaffen sein kann. Die Druckbilder liegen in verschiedenen Ebenen. Das kann z. B. dadurch erreicht werden, dass sie auf Ober- bzw. Unterseite des Trägers angeordnet sind.
Natürlich können die Rasterstrukturen leicht versetzt zueinander angebracht oder gedruckt werden; dennoch ist die Funktion gewährleistet. Eine mög- liehst exakte Register haltigkeit (Ober-/ Unterseite) sollte allerdings angestrebt werden.
In der Praxis hat sich ergeben, dass ein möglichst großer Abstand (z. B. durch Materialstärke) zwischen den Druckbildern vorteilhaft ist. Es können aber auch schon ab einem Abstand von 20 μιη Effekte erzielt werden. Die besten Ergebnisse wurden mit mindestens 70 μπι Abstand erzielt.
Eine weitere Möglichkeit ist das Bedrucken von zwei Trägerschichten, die im Prozessschritt zusammengeführt werden können (z. B. Kartenfertigung im „Sandwichverfahren").
Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Seite herkömmlich vorzudrucken und die andere Seite mit einem Laser-, Inkjet-, Laserdruckverfahren zu bebildern. Dies erlaubt eine Personalisierung.
Die Umsetzung der Druckbilder kann allgemein als eine Nummer, Zahl, Ornamentik, bildhafte Darstellung, auch Portrait und eine Kombination daraus erfolgen. Die Erfindung ermöglicht es, zwei Motive im Wechselspiel durch Verkippen des Trägers zu erkennen.
Das Herstellverfahren kann auch mehrstufig ausgeführt werden, um eine Individualisierung eines Sicherheitselementes zu erreichen. Dazu ist es mög- lieh, die einseitige Modulierung mindestens eines Linienrasters erst nach dem Druck, beispielsweise durch Einwirkung geeigneter Laserstrahlung, vorzunehmen. Das Herstellungsverfahren erzeugt also zuerst eine Vorstufe des Sicherheitselementes, an dem zum Abschluss des Herstellungsverfahrens eine einseitige Modulation mindestens eines Linienrasters ausgeführt wird, um das Sicherheitselement zu individualisieren.
Die Reihenfolge des Aufbringens des Linienrasters und der Erzeugung der halbseitigen Modulation kann also an die jeweiligen Rahmenbedingungen angepasst werden, insbesondere muss die Modulation nicht beim Aufdruck des Linienrasters erfolgen, sondern kann auch nachträglich ausgebildet werden.
Die Druckbilder können unterschiedliche Farben aufweisen, insbesondere kann der Druck farbig in verschiedenen Farben ausgeführt sein, wobei erstes und zweites Druckbild unterschiedlich variiert werden können.
Zusätzlich zu den Druckbildern können noch weitere muster- oder bilddarstellende Elemente vorgesehen werden, die flächig oder den Linienrastern angepasst ausgeführt werden können. Auf diese Weise kann beispielsweise
die Aufmerksamkeit eines Betrachters bei Aufsicht von der eigentlichen Kippinformation abgelenkt werden, die dann erst beim Kippen wahrgenommen wird. Das Sicherheitselement hat weiter den Vorteil, dass seine kennzeichnende Struktur ohne Hilfsmittel für einen Betrachter erkennbar ist.
Die modulierten Linienraster können vorzugsweise mit einer Strichstärke zwischen 20 μιη und 200 μπι, besonders bevorzugt zwischen 50 μπι und 150 μη realisiert werden.
Das Sicherheitselement kann insbesondere als Sicherheitsfaden, Aufreißfaden, Sicherheitsband, Sicherheitsstreifen, Patch oder als Etikett zum Aufbringen auf ein Sicherheitspapier, Wertdokument oder dergleichen ausgebil- det sein. Insbesondere kann das Sicherheitselement transparente Bereiche oder Ausnehmungen überspannen.
Unter dem Begriff Sicherheitspapier wird hier insbesondere die noch nicht umlauffähige Vorstufe zu einem Wertdokument verstanden, die neben dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement beispielsweise auch weitere Echtheitsmerkmale (wie z.B. im Volumen vorgesehene Lumineszenzstoffe) aufweisen kann. Unter Wertdokumenten werden hier einerseits aus Sicherheitspapieren hergestellte Dokumente verstanden. Andererseits können Wertdokumente auch sonstige Dokumente und Gegenstände sein, die mit dem er- findungsgemäßen Sicherheitsmerkmal versehen werden können, damit die Wertdokumente nicht kopierbare Echtheitsmerkmale aufweisen, wodurch eine Echtheitsüberprüfung möglich ist und zugleich unerwünschte Kopien verhindert werden.
Unter Transluzenz bzw. transluzent wird in dieser Beschreibung die partielle Lichtdurchlässigkeit eines Körpers verstanden, also die Eigenschaft, Licht durchlassen, ohne transparent zu sein. Transluzenz ist also in Abgrenzung zur Transparenz (= Bild- oder Blickdurchlässigkeit) zu sehen. Die reziproke Eigenschaft der Transluzenz ist die Opazität. Im Sinne dieser Beschreibung ist ein Körper transluzent oder transparent, wenn der Transmissionsgrad im Bereich der sichtbaren optischen Strahlung (= Licht) mindestens 90% beträgt. Bei Transmissionsgraden zwischen 10 % und 90% ist der Körper teilweise transparent oder transluzent und bei einem Transmissionsgrad von weniger als 10 % opak.
Ein erfindungsgemäßer zumindest teilweise transparenter oder transluzenter Körper besteht beispielsweise aus Papier aus Baumwollfasern oder anderen natürlichen Fasern oder aus Synthesefasern, d.h. einer Mischung aus natürli- chen und synthetischen Fasern. Des Weiteren kann der Körper aus einer Folie bzw. Kunststofffolie oder einem Folienverbund bestehen oder aus einem Verbund aus mindestens einer Papierlage, die auf ihren beiden Oberflächen von mindestens einer Folie bzw. Kunststoff folie und/ oder mindestens einer Lackschicht abgedeckt ist. Auch kann es sich um einen Kartenkörper han- dein.
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren kann so weitergebildet werden, dass die beschriebenen bevorzugten Ausbildungen und Ausführungsformen des Sicherheitselementes hergestellt werden.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielshalber anhand der beigefügten Zeichnungen, die auch erfindungswesentliche Merkmale offenbaren, noch näher erläutert ist. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung eines Sicherheitselementes,
Fig. 2 eine Darstellung ähnlich der Fig. 1 zur Verdeutlichung der Wirkungsweise des Sicherheitselementes der Fig. 1,
Fig. 3 in drei Teilfiguren unterschiedliche Ansichten bei verschiedenen Betrachtungswinkeln des Sicherheitselementes der Fig. 1,
Fig. 4 zwei Teilfiguren zur Erläuterung der Funktionsweise einer wei- teren Ausführungsform eines Sicherheitselementes,
Fig. 5 und 6 zeigen Figuren zur Verdeutlichung einer Individualisierung eines Sicherheitselementes, ähnlich dem der Fig. 1. Die Figuren sind zur besseren Darstellbarkeit nicht maßstabstreu dargestellt, insbesondere was Dicken angeht. Im Übrigen tragen Elemente, die sich in verschiedenen Ausführungsformen funktionell und/ oder strukturell gleichen oder entsprechen, in allen Figuren jeweils dasselbe Bezugszeichen, um Beschreibungswiederholungen zu vermeiden. In der nachfolgenden Be- Schreibung von Schnittstellungen wird als Vorderseite oder Oberseite des Sicherheitselementes die in der Darstellung der Fig. 1 oben liegende Seite bezeichnet. Die Rückseite ist dementsprechend die unten liegende Seite. Diese Konvention dient lediglich der einfacheren Beschreibung und soll keine
Einschränkung hinsichtlich Aufbau und/ oder Anwendung des Sicherheitselementes sein.
Fig. 1 zeigt vereinfacht perspektivisch ein Sicherheitselement 1. Basis für das Sicherheitselement 1 ist ein Träger 2, der beispielsweise durch eine Kunststofffolie verwirklicht werden kann. Diese Kunststofffolie ist transparent oder auch nur transluzent ausgebildet, wie später noch erläutert wird. Das Sicherheitselement 1 kann beispielsweise für eine Banknote vorgesehen sein. Insbesondere kann sie teilweise über einem in der Banknote vorgesehenen Fenster angeordnet werden.
An der Oberseite 3 des Sicherheitselementes 1 befindet sich eine Druckschicht. Gleiches gilt für die Unterseite 4. Die Druckschicht auf der Oberseite 3 stellt z. B. ein erstes Motiv dar, das durch Linienrasterung erhalten wurde. Somit befindet sich an der Oberseite 3 ein erstes Linienraster 5. Auch an der Unterseite 4 ist ein zweites liniengerastertes Motiv gedruckt, das durch ein zweites Linienraster 6 gebildet ist. Beide Linienraster sind als einseitig modulierte Linienraster ausgebildet, d. h. die Informationsmodulation liegt bei allen Linien nur an einer Kante, wohingegen die andere Kante nicht modu- liert ist. Die Modulation ist in der vereinfachten Darstellung der Fig. 1 durch gestufte Strukturen erreicht. Andere Strukturierungen sind gleichermaßen möglich, wie beispielsweise Wellen, Bögen oder Kreisstrukturen.
Fig. 2 zeigt, dass die beiden Linienraster sich je nach Blickwinkel eines Be- trachters 7 unterschiedlich ergänzen. Die parallel verlaufenden Linienraster 5 und 6 verschieben sich durch Kippen des Trägers 2 bzw. durch entsprechende Veränderung des Blickwinkels senkrecht zur Längsrichtung der Linien. In Fig. 2 sind exemplarisch unterschiedliche Blickrichtungen A, B und C eingetragen. Jede Blickrichtung bewirkt eine andere Phase der parallel verlaufen-
den Linienmuster. Die Auswirkung dieser Phasenverschiebung zeigt die Fig. 3 in drei Teilbildern, die den entsprechenden Blickwinkeln der Fig. 2 zugeordnet sind. Bei Betrachtung aus der Blickrichtung A ergänzen sich die Linienraster so, dass die Modulation ausschließlich durch das Linienraster 5 bestimmt wird, da nur dessen modulierte Kante sichtbar ist. Die andere Kante des Linienrasters 6 ist überdeckt. Zur besseren Erkennbarkeit zeigt die Fig. 3 Ansichten des Sicherheitselementes 2 von der Unterseite.
Bei Blickrichtung B ist die modulierte Kante des Linienrasters 5 fast vollstän- dig abgedeckt, und in Blickrichtung C sind die Linienraster so gegeneinander verschoben, dass lediglich die modulierte Kante des Linienrasters 6 erkennbar ist. Die modulierte Kante des Linienrasters 5 ist hingegen abgedeckt.
Fig. 3 zeigt deutlich, dass die Verwendung eines einseitig modulierten Li- nienrasters wesentlich für den Kippeffekt ist. Bei einer zweiseitigen Modulation, wie sie im Stand der Technik eigentlich üblich ist und unter Kontrastgesichtspunkten auch wünschenswert wäre, gäbe es einen Zustand wie Blickwinkel A oder im Blickwinkel B nicht, in dem die modulierte Information eines Linienrasters vollständig sichtbar ist, obwohl seine andere Kante abge- deckt ist. Aufgrund der einseitigen Modulation der Linienraster, bei der eine Kante der Linien immer glatt, d. h. nicht moduliert, ausgeführt ist, ist die Abdeckung einzelner Linienkanten unschädlich.
Fig. 4 zeigt, dass das geschilderte Konzept auch zum Verschatten verwendet werden kann. Wird ein Linienraster, im Beispiel das Linienraster 5, nicht moduliert, ergibt sich je nach Blickwinkel eine vollständige Überdeckung der modulierten Kante des anderen Linienrasters. Dieser Zustand ist in der linken Teilfigur der Fig. 4 dargestellt. Aus einer anderen Blickrichtung, die in der rechten Teilfigur zu sehen ist, ist das nichtmodulierte Linienraster 5 hin-
gegen so gegenüber dem modulierten Linienraster 6 verschoben, dass die modulierte Kante des Linienrasters 6 sichtbar ist. Damit ist das dadurch codierte Motiv erkennbar. Im Ergebnis erhält man ein einfach herstellbares Verschattungsbild, das nur bei einem bestimmten Blickwinkel erkennbar ist.
Die Figuren 5 und 6 veranschaulichen, dass die Herstellung des geschilderten Sicherheitselementes auch zweistufig erfolgen kann. Dies erlaubt eine Individualisierung des Sicherheitselementes. Dazu wird mindestens eines der beiden Linienraster ohne Modulation ausgeführt. Das andere Linienras- ter kann optional mit einer Modulation versehen werden. Dieser Zustand ist in Fig. 5 dargestellt, in der das Linienraster 6 beispielsweise so moduliert ist, dass das Druckbild das Portrait eines Ausweisinhabers darstellt. Das Linienraster auf der anderen Seite des Trägers ist hingegen nicht moduliert. Die rechte Teilfigur der Fig. 5 zeigt deshalb ein unstrukturiertes Linienraster 5a. Dieses Linienraster 5a kann, wie Fig. 6 verdeutlicht, nun in einem Bearbeitungsschritt 8 strukturiert werden, um eine weitere Information in Form einer Individualisierung vorzusehen. Im Ergebnis erhält man ein strukturiertes Linienraster 5b. Zweckmäßigerweise ergänzen sich die Motive des Linienrasters 6 und des individualisierten Linienrasters 5b, beispielsweise kann das Linienraster 5b eine Ausweisnummer codieren, und das Linienraster 6 zeigt das Bild des Ausweisinhabers.
Für das Herstellverfahren des geschilderten Sicherheitselementes ist eine gute Passerung zwischen den Linienrastern 5 und 6 anzustreben. Alle hierfür geeigneten Druckverfahren kommen für die Herstellung infrage, insbesondere Offsetdruck-, Super-Simultandruck-, Tintenstrahldruckverfahren, Laserdruckverfahren etc.
Natürlich kann der Druck der Linienraster farbig ausgeführt werden, insbesondere können für die Linienraster 5 und 6 unterschiedliche Farben verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich kann mindestens eines der Linienraster 5, 6 auch vollständig durch Laserung erzeugt werden, indem ein Laser auf die entsprechende Seite des Trägers 2 einwirkt und derart verändert, dass das Linienraster visuell erkennbar wird. Dies kann bevorzugt bei Pässen oder Ausweisen angewendet werden, bei denen in oder auf bestimmten Schichten, die bevorzugt mit die Laserstrahlen absorbierenden Stoffen versehen sind, eine individuelle Information eingebracht wird, beispielsweise eine Signatur oder ein Bild. So kann man z. B. die beiden Seiten eines Kartenkörpers, der als Träger fungiert, entsprechend lasern. Auch das Entfernen einer Druckschicht, die als Laserstrahlung absorbierender Vordruck aufgebracht wurde, bzw. eine mittels Laserstrahlung veränderte Dotierung ist möglich.
An den Träger 2 ist lediglich die Anforderung zu stellen, dass er einen ge- wissen Grad an Transparenz oder Transluzenz zeigt. Verwendet man einen transparenten Träger 2, erscheint in Durchlichtbetrachtung das Motiv besonders klar, jedoch kann auch ein transluzenter Träger genügen.
Das verwendete Substrat kann insbesondere ein- oder mehrschichtig sein und auch geeignete Beschichrungen tragen. Bedrucken, Bekleben, Kaschieren, Laminieren oder andere Oberflächenbehandlungen sind möglich. Auch können die Druckschriften zumindest zum Teil auch innerhalb eines Substrates liegen. Wesentlich ist nur, dass sie in beabstandeten Ebenen liegen.
Natürlich kann das erfindungsgemäße Sicherheitselement auch mit anderen Sicherheitsmerkmalen kombiniert werden, um einen besseren Schutz vor Nachahmung oder Kopieren zu erreichen.
Bezugszeichenliste Sicherheitselement
Träger
Oberseite
Unterseite
erstes Linienraster
zweites Linienraster
Beobachtung
Bearbeitungsschritt