WO2011023523A1 - Fahrzeugkarosserie mit modularer hinterachskonstruktion - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Karosserie eines Kraftfahrzeugs mit Längsträgern und einer an die Karosserie angebundenen Hinterachskonstruktion, wobei die Hinterachskonstruktion Mittel zur Befestigung der Hinterachskonstruktion an der Karosserie und eine Federung aufweist, und die Hinterachskonstruktion als Verbundlenkerachse oder als Mehrlenkerachse ausgebildet ist. Die Aufgabe, eine gattungsgemäße Karosserie eines Kraftfahrzeugs mit Hinterachskonstruktion zur Verfügung zu stellen, welche auf kostengünstige Weise ein modulares Hinterachskonzept d.h. den wahlweisen Einsatz einer Verbundlenkerachse oder einer Mehrlenkerachse ermöglicht, wird dadurch gelöst, dass die Karosserie Mittel zur Aufnahme der Befestigungsmittel einer Verbundlenker- und einer Mehrlenkerachse und Mittel zur Aufnahme der Befestigungsmittel und der Federung einer Verbundlenker- und einer Mehrlenkerachse aufweist, wobei die Federung der Verbundlenkerachse und der Mehrlenkerachse derart angeordnet sind, dass identische Mittel zur Aufnahme der Federung der Verbundlenker- und der Mehrlenkerachse in der Karosserie verwendbar sind.
Description
Fahrzeugkarosserie mit modularer Hinterachskonstruktion
Die Erfindung betrifft eine Karosserie eines Kraftfahrzeugs mit Längsträgern und einer an die Karosserie angebundenen Hinterachskonstruktion, wobei die Hinterachskonstruktion Mittel zur Befestigung der Hinterachskonstruktion an der Karosserie und eine Federung aufweist, und die
Hinterachskonstruktion als Verbundlenkerachse oder als
Mehrlenkerachse ausgebildet ist. Verbundlenkerachsen und Mehrlenkerachsen sind typische
Ausführungsformen von Hinterachskonstruktionen eines
Kraftfahrzeugs. Beide Hinterachskonstruktionen erfüllen unterschiedliche Anforderungen. Die Verbundlenkerachse stellt eine kostengünstige Radaufhängung zur Verfügung, welche vor allem im Mittel- und Kleinwagenbereich genutzt wird. Sie weist einen geringen Raumbedarf, eine kleine mit dem Rad verbundene Masse sowie günstige Übersetzungen zwischen Rad und Federdämpfern auf. Die Radträger sind an biege- und torsionssteifen Längslenkern befestigt, welche über einen Querträger fest miteinander verbunden sind. Der Querträger ist biegesteif und gleichzeitig torsionsweich ausgelegt, so dass ein eingeschränktes, unabhängiges Einfedern beider Räder ermöglicht wird. Verbundlenkerachsen sind allerdings, von Ausnahmen abgesehen, nicht dafür geeignet, an der Hinterachse ein gleichzeitiges Antriebskonzept zur Verfügung zu stellen, da der Querträger, aber auch die Längsträger, der
Verbundlenkerachse in der Regel notwendigen Antriebswellen im Wege stehen. Um vierradgetriebene Fahrzeuge herzustellen, wird bei der Hinterachskonstruktion auf Mehrlenkerachsen
zurückgegriffen, welche einerseits höhere Komfortansprüche realisieren können und andererseits zwischen den Hinterrädern ausreichend Platz für den Antrieb bereithalten. Bei der
Mehrlenkerachse steuern unterschiedliche Lenker die Spur und den Sturz des Hinterrades während des Radhubes.
Mehrlenkerachsen verfügen in der Regel über einen
Hilfsrahmen, welcher aus Querträgern und Längsträgern
aufgebaut ist und welcher mit αer Fahrzeugkarosserie
verschraubt ist. Die Anbindungen der Verbundlenkerachse und der Mehrlenkerachse sind üblicherweise verschieden, so dass für jeden Achstyp unterschiedliche Heckbereiche für die
Fahrzeugkarosserien hergestellt werden müssen. Dies
erfordert, dass der Rohbau der Karosserie noch vor Einbau der Hinterachskonstruktion derart gesteuert werden muss, so dass unterschiedliche Heckbereiche in der Karosserie für die verschiedenen Achstypen bereitgestellt werden.
Um dieses Problem abzustellen, ist beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 10 2004 032 808 Al bekannt, eine Verbundlenkerachse mit einem Fahrschemel, d.h. einem Hilfsrahmen, auszustatten, welcher die Benutzung von
Anbindungspunkten einer Karosserie für eine Mehrlenkerachse erlaubt. Mit anderen Worten kann eine kostengünstige
Verbundlenkerachse ohne Karosserieänderungen anstelle der für diese Karosserie vorgesehenen Mehrlenkerachse verwendet werden. Problematisch bei der vorgeschlagenen Lösung ist jedoch, dass diese Verbundlenkerachse aufgrund des
Hilfsrahmens ein deutlich höheres Gewicht aufweist und gleichzeitig die Kosten zur Herstellung der
Verbundlenkerachse deutlich steigen. Dies ist insbesondere deshalb problematisch, da Verbundlenkerachsen üblicherweise in den kostengünstigeren Kraftfahrzeugen verwendet werden und
einem hohen Kostendruck unterliegen. Wird für jeden Hinterachstyp eine spezifische Karosserie zur Verfügung gestellt, sind aber die Kosten zur Bereitstellung einer modularen Hinterachskonstruktion ebenfalls hoch.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Karosserie eines
Kraftfahrzeugs mit Hinterachskonstruktion zur Verfügung zu stellen, welche auf kostengünstige Weise ein modulares
Hinterachskonzept, d.h. den wahlweisen Einsatz einer
Verbundlenkerachse oder einer Mehrlenkerachse, ermöglicht.
Gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung wird die
aufgezeigte Aufgabe für eine gattungsgemäße Karosserie eines Kraftfahrzeugs dadurch gelöst, dass die Karosserie Mittel zur Aufnahme der Befestigungsmittel einer Verbundlenker- und einer Mehrlenkerachse und Mittel zur Aufnahme der
Befestigungsmittel und der Federung einer Verbundlenker- und einer Mehrlenkerachse aufweist, wobei die Federung der
Verbundlenkerachse und der Mehrlenkerachse derart angeordnet sind, dass identische Mittel zur Aufnahme der Federung der Verbundlenker- und der Mehrlenkerachse in der Karosserie verwendbar sind. Es hat sich gezeigt, dass durch die Bereitstellung von
Mitteln zur Aufnahme der Befestigungsmittel einer
Verbundlenκerachse und einer Mehrlenkerachse in einer einzigen Fahrzeugkarosserie zusammen mit der Maßnahme, dass die Aufnahme der Federung beider Achstypen identisch ist, einen kostengünstigen modularen Aufbau der
Hinterachskonstruktion ermöglicht. Die Fahrzeugkarosserie kann deshalb einheitlich sowohl für den Fahrzeugtyp mit
Verbundlenkerachse als auch beispielsweise für den vierradgetriebenen Fahrzeugtyp mit Mehrlenkerachse verwendet werden, ohne dass eine deutliche Gewichtzunahme bei einer der beiden Hinterachskonstruktionen entsteht. Besonders von
Vorteil ist, dass der Karosseriebau ungesteuert verlaufen kann und hohe Investitionen für einen gesteuerten
Karosserierohbau vermieden werden. Die Entscheidung, ob an der Karosserie eine Verbundlenkerachse als kostengünstige Variante oder eine Mehrlenkerachse montiert wird, muss erst mit Einbau der Hinterachskonstruktion gefällt werden. Der Aufwand und die Kosten zur Bereitstellung verschiedener
Achskonzepte hat sich damit deutlich reduziert.
Gemäß einer ersten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Karosserie weist die Karosserie Mittel zur Aufnahme der
Befestigungsmittel der Hinterachskonstruktion auf, welche von der Verbundlenker- und von der Mehrlenkerachse verwendbar sind. Dadurch, dass Verbundlenkerachse und Mehrlenkerachse gleichzeitig Mittel zur Aufnahme der Befestigungsmittel der Hinterachskonstruktion der Karosserie verwenden, kann die
Anzahl der in der Karosserie bereitgestellten Aufnahmemittel beschränkt werden, was zur Kosteneinsparung beiträgt.
Beispielsweise kann auf zusätzliche karrosserieseitige
Aufnahmemittel für die Befestigung von Schubblechen, welche zur Stabilisierung des Hilfsrahmeπs einer Mehrlenkerachse vorgesehen sind, dadurch verzichtet werden, dass gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Karosserie die Karosserie Mittel zur Aufnahme der Befestigungsmittei einer Verbundlenkerachse aufweist, welche zur Aufnahme von
Befestigungsmitteln von Schubblechen verwendbar sind, die zur
Stabilisierung des Hilfsrahmens einer Mehrlenkerachse
vorgesehen sind.
Eine vereinfachte Befestigung der Verbundlenkerachse an der Karosserie kann gemäß einer nächsten Ausführungsform dadurch gewährleistet werden, dass die Längsträger der
Verbundlenkerachse über eine vertikale Lagerung an die
Karosserie angebunden sind. Die entsprechenden Aufnahmemittel der Karosserie sind dann nämlich auch in einfacher Weise für die Aufnahme der Befestigungsmittel der Schubbleche geeignet.
Vorzugsweise weist die Karosserie zur Befestigung der
Mehrlenkerachse mindestens eine am hinteren Längsträger der Karosserie befestigte Konsole auf. Diese Konsole kann aus mehreren Anbauteilen bestehen. Sie führt zwar bei Einbau der Verbundlenkerachse zu einem leicht erhöhten Gewicht der
Karosserie, diese Gewichtszunahme ist aber im Vergleich zu dem aus dem Stand αer Technik bekannten Konzept
vergleichsweise gering. Ferner stellt die Konsole eine besonders einfache Bereitstellung von Anbindungspunkten für eine Mehrlenkerachse dar, so dass insgesamt die Kosten dieser Karosserievariante aufgrund des nicht gesteuerten Rohbaus besonders gering sind. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Karosserie weist die Federung der Hinterachskonstruktion mindestens zwei Federbeine mit integriertem Dämpferelement oder mindestens zwei Federelemente mit separaten
Dämpferelementen auf. Die Federbeine mit integriertem
Dämpferelement ermöglichen eine platzsparendere Konstruktion der Hinterachse, sind aber kostenintensiver. Die getrennte
Ausführung von Federelement und separatem Dämpferelement ist insgesamt kostengünstiger.
Eine besonders einfache Aufnahme der Federung wird in einer nächsten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Karosserie dadurch zur Verfügung gestellt, dass im Längsträger der
Karosserie Federbein-Aufnahmetopf oder Feder-Dämpfer- Aufnahinetopf zur Aufnahme der Federung der
Hinterachskonstruktion vorgesehen sind. Die Feder-Dämpfer- Aufnahmetopf weisen vorzugsweise zwischen der Aufnahme des Federbeins und des Dämpferbeins einen Tiefensprung auf, um die Stabilität des Dämpfer-Aufnahmetopf, welcher aus einer tiefgezogenen Halbschale besteht, zu verbessern. Es hat sich gezeigt, dass es vorteilhaft ist, das separate Dämpferelement gegenüber dem Federelement in Richtung
Fahrzeugfront versetzt anzuordnen. Hierdurch wird eine besonders einfache Möglichkeit geschaffen, die Dämpfer- und Federelementpositionen der unterschiedlichen
Hinterachskonstruktionen, d.h. der Verbundlenkerachse und der Mehrlenkerachse, gemeinsam zu nutzen und gleichzeitig eine gute Hinterachskinematik zu erzielen. Gleichzeitig können bei dieser Anordnung der Dämpfer- und Federelemente besonders leicht identische Aufnahmemittel der Fahrzeugkarosserie genutzt werden.
Eine besonders gute Hinterachskinematik lässt sich dadurch erzielen, dass das Dämpferelement vor dem Achsmittelpunkt des jeweiligen Hinterrades und/oder das Federelement hinter dem Achsmittelpunkz des jeweiligen Hinterrades angeordnet ist.
Um gleichzeitig den Komfort bei geänderter Position der Feder- und Dämpfereiernente zu gewährleisten, ist es gemäß einer nächsten weiteren Ausgestaltung vorteilhaft, dass die Verbundlenkerachse und/oder die Mehrlenkerachse eine
vertiefte Lagerung für die Dämpferelemente aufweist. Die vertiefte Lagerung der Dämpferelemente gewährleistet
insbesondere einen maximalen Dämpferweg, um eine möglichst komfortable Federung zu ermöglichen. Auch für die vertiefte Lagerung der Dämpfer ergeben sich verbesserte Möglichkeiten bei vor dem Achsmittelpunkt angeordnetem Dämpferelement.
Allerdings muss die gewünschte Bodenfreiheit für das Fahrzeug beachtet werden.
Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die
erfindungsgemäße Karosserie auszugestalten und
weiterzubilden. Hierzu wird verwiesen auf die dem
Patentanspruch 1 nachfolgenden Patentansprüche sowie auf die Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine perspektivische Unteransicht einer
erfindungsgemäßen Fahrzeugkarosserie ohne Hinterachskonstruktion, Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht eine zugehörige
Hinterachskonstruktion in Form einer
Verbundlenkerachse,
Fig. 3 in einer perspektivischen Darstellung eine
zugehörige Hinterachskonstruktion in Form einer
Mehrlenkerachse und
Fig. 4 eine schematische Schnittansicht des Längsträgers im hinteren Bereich der Fahrzeugkarosserie gemäß Fig. 1. Fig. 1 zeigt nun in einer perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Karosserie 1 eines Kraftfahrzeugs. Im hinteren Bereich der
Fahrzeugkarosserie 1 sind Längsträger 2, 3 vorgesehen, welche Mittel zur Aufnahme der Befestigungsmittel einer
Verbundlenker- und einer Mehrlenkerachse 4, 5, 6, 7 , 8, 9 aufweisen. Die Mittel zur Aufnahme der Befestigungsmittel einer Verbundlenker- und einer Mehrlenkerachse können
beispielsweise, wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel, durch Verschraubungsmöglichkeiten 4, 5 in den Längsträgern 2, 3 ausgebildet sein, welche als Anbindungspunkt für die
Verbundlenkerachse oder als Befestigungspunkte für
Schubbleche verwendet werden.
Für die Mehrlenkerachse sind an den Längsträgern 2, 3 in Form einer Konsole 6, 7, 8 und 9 Mittel zur Aufnahme der
Mehrlenkerachse vorgesehen. Die Mehrienkerachse, in Fig. 1 nicht dargestellt, verwendet die Anbindungspunkte 6a, 7a, 8a, 9a zur Befestigung des Hilfsrahmens der Mehrlenkerachse.
Darüber hinaus weist das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel einer Fahrzeugkarosserie 1 Aufnahmemittel zur Aufnahme der Federung der Verbundlenker- und Mehrlenkerachse auf, welche als Feder-Dämpfer-Aufnahmetöpfe 10, 11 in den Längsrräger eingelassen sind. Sie bilden dort eine Art Schottbiech, was zu einer deutlichen Versteifung des Längsträgers 2, 3 in diesem Bereich führt. Die Konsole 6, I1 8, 9 der
Fahrzeugkarosserie 1 bleibt an der Fahrzeugkarosserie 1 erhalten, auch wenn eine Verbundlenkerachse 12 montiert wird,
welche die durch die Konsole zur Verfügung gestellten
Anbindungspunkte nicht benötigt.
Die Verbundlenkerachse verwendet lediglich die Mittel 4, 5 zur Aufnahme der Befestigungsmittel der Verbundlenkerachse sowie die Feder-Dämpfer-Aufnahmetöpfe 10, 11 zur Anbindung. Das zusätzliche Gewicht, welches durch die Bereitstellung der Konsole in der Fahrzeugkarosserie 1 in Kauf genommen wird, und die zusätzlichen Kosten der Fahrzeugkarosserie 1 aufgrund der bereitgestellten Konsole stehen aber in keinem Verhältnis zu der Kostenreduzierung aufgrund des ermöglichten nicht gesteuerten Rohbaus der Karosserie 1, welcher durch die
Bereitstellung der Konsole 6, 7, 8, 9 auf einfache Weise erreicht wird. Nicht gesteuert bedeutet, dass der Rohbau der Karosserie 1 bis zur Montage der Hinterachskonstruktion 12, 22 nicht in zwei Wege, einen für eine Karosserie 1 mit
Mehrlenkerachse 22 und einen anderen für eine Karosserie 1 mit Verbundlenkerachse 12, aufgeteilt werden muss. Fig. 2 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine an die Fahrzeugkarosserie 1 angepasste Hinterachskonstruktion in Form einer Verbundlenkerachse 12. Die Längsträger 13, 14 der Verbundlenkerachse sind über einen Querträger 15 miteinander verbunden. Die Längsträger 13, 14 der Verbundlenkerachse 12 sind über eine vertikale Lagerung 16, 17 an die
Fahrzeugkarosserie 1 bzw. an deren Längsträger 2,3 befestigt. Wie an dem Ausführungsbeispiel der Verbundlenkerachse 12 zu erkennen ist, ist der Dämpfer 18 vor dem Achsmittelpunkt 19 des jeweiligen Hinterrades angeordnet und das Federelement 20 hinter dem Achsmittelpunkt. Zusammen mit der vertieften
Lagerung 21 des Dämpferelements 18 wird eine im Hinblick auf die Fahrdynamik bzw. Hinterachskinematik optimierte
Verbundlenkerachse 12 bereitgestellt. Die vertiefte Lagerung des Dämpferelements 18 gewährleistet zusätzlich einen
ausreichenden Dämpferweg für erhöhten Komfort. Fig. 3 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine ebenfalls an die Fahrzeugkarosserie 1 angepasste
Hinterachskonstruktion in Form einer Mehrlenkerachse 22. Die Mehrlenkerachse 22 besteht aus zwei Querträgern 23, 24, welche durch zwei Längsträger 25, 26 miteinander verbunden sind und den Hilfsrahmen für die Mehrlenkerachse bilden. Die Schubbleche 27, 28 können beispielsweise in der
Fahrzeugkarosserie 1 am Längsträger 2, 3 befestigt werden, wo im Falle des Einbaus einer Verbundlenkerachse 12 die
horizontale Lagerung der Verbundlenkerachse erfolgt. Der durch die Längs- und Querträger 23, 24, 25, 26 gebildete
Hilfsrahmen nutzt die Anbindungspunkte 6a, 7a, 8a und 9a der Fahrzeugkarosserie 1 über deren Anbindungspunkte 29, 30, 31, 32. Somit verwendet die Mehrlenkerachse auch Aufnahmemittel, welche durch die Fahrzeugkarosserie 1 für die
Verbundlenkerachse 12 bereitgestellt werden.
Wie in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in Fig. 3 dargestellt, ist das Dämpferelement 33 vor dem
Achsmittelpunkt 35 des Hinterrades angeordnet. Das
Federelement 34 ist schließlich hinter dem Achsmittelpunkt 35 angeordnet, so dass eine optimierte Hinterachskinematik erzielt wird. Beide Feder- und Dämpferelemente 33, 34 nutzen zur Anbindung an die Fahrzeugkarosserie 1 die kombinierten Feder-Dämpfer-Aufnahmetöpfe 10, 11 des in Fig. 1
dargestellten Ausführungsbeispiels einer Fahrzeugkarosserie 1. In den Figuren 2 und 3 ist der Einfachheit halber nur einseitig ein Feder- und Dämpferelementpaar dargestellt.
Selbstverständlich muss eine entsprechende Anordnung auch auf der gegenüberliegenden Seite vorgesehen sein. Auch in Fig. 3 ist zu erkennen, dass die Lagerung des Dämpferelements 33 gegenüber der Lagerung des Federelements 34 vertieft
vorgesehen ist, um den Dämpferweg entsprechend groß zu halten.
Fig. 4 zeigt nun in einer Schnittansicht den Aufbau des hinteren Längsträgers 2 der Fahrzeugkarosserie aus Fig. 1. Zu erkennen ist einerseits der Längsträger 2, welcher
durchgehend von der Mitte bis zum Heck des Fahrzeugs
ausgebildet ist. Zur Anbindung des Hilfsrahmens der
Mehrlenkerachse sind Teile der Konsole 7, 9 in Fig. 4
dargestellt. Die Aufnahmepunkte 7a und 9a dienen zur
Befestigung der Konsole in den Punkten 30 und 31. Der in den Längsträger 2 eingelassene Feder-Dämpfer-Aufnahmetopf 11 weist einen Bereich IIb auf, welcher zur Aufnahme des
Dämpferelements 18, 33 vorgesehen ist. Das Federelement 20, 34 der Verbundlenkerachse 12 oder der Mehrienkerachse 22 wird im Bereich IIa des Feder-Dämpfer-Aufnahmetopf 11 aufgenommen. Zwischen beiden Bereichen ist eine Stufe 11c vorgesehen, welche zur Aussteifung der Struktur des Aufnahmetopfs 11 dient. Wie man auch aus Fig. 4 erkennen kann, ist der Feder- Dämpfer-Aufnahmetopf 11 wie ein Schottblech in den
Längsträger 2 eingelassen, so dass eine aussteifende Wirkung durch den Aufnahmetopf 11 im Längsträger 2 erzielt wird.
Das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Fahrzeugkarosserie 1 mit den zugehörigen Achskonstruktionen 12, 22 zeigt, dass es möglich ist, eine Fahrzeugkarosserie bereitzustellen, welche mit geringem Aufwand eine moduiare Hinterachskonstruktion bereitstellt, so dass ein nicht
gesteuerter Rohbau der Karosserie erreicht werden kann. Dies senkt die Kosten für die Bereitstellung zusätzlicher
Varianten an Antrieben und Hinterachskonstruktionen eines Kraftfahrzeuσs .
Claims
1. Karosserie (1) eines Kraftfahrzeugs mit Längsträgern (2, 3) und einer an die Karosserie angebundenen
Hinterachskonstruktion (12, 22), wobei die
Hinterachskonstruktion Mittel (16, 17, 27, 28, 29, 30, 31, 32) zur Befestigung der Hinterachskonstruktion (12, 22) an der Karosserie (1) und eine Federung (18, 20, 33, 34) aufweist, und die Hinterachskonstruktion als
Verbundlenkerachse (12) oder als Mehrlenkerachse (22) ausgebildet ist,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Karosserie Mittel (4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11) zur Aufnahme der Befestigungsmittel und der Federung (18, 20, 33, 34) einer Verbundlenker- (12) und einer
Mehrlenkerachse (22) aufweist, wobei die Federung (18, 20, 33, 34) der Verbundlenkerachse (12) und der
Mehrlenkerachse (22) derart angeordnet ist, dass
identische Mittel (10, 11) zur Aufnahme der Federung (18, 20, 33, 34) der Verbundlenker- (12) und der
Mehrlenkerachse (22) in der Karosserie (1) verwendbar sind.
2. Karosserie nach Anspruch 1,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Karosserie Mittel (4, 5) zur Aufnahme der
Befestigungsmittel der Hinterachskonstruktion aufweist, welche von der Verbundlenker- (12) und von der
Mehrlenkerachse (22) verwendbar sind.
3. Karosserie nach Anspruch 1 oder 2,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Karosserie Mittel (4, 5) zur Aufnahme der
Befestigungsmittel einer Verbundlenkerachse aufweist, welche zur Aufnahme von Befestigungsmitteln von
Schubblechen (27, 28) verwendbar sind, welche zur
Stabilisierung des Hilfsrahmens (23, 24, 25, 26) einer Mehrlenkerachse (22) vorgesehen sind.
4. Karosserie nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Längsträger (13, 14) der Verbundlenkerachse an die Karosserie über eine vertikale Lagerung (16, 17)
angebunden sind.
5. Karosserie nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Karosserie (1) zur Befestigung der Mehrlenkerachse
(22) mindestens eine am hinteren Längsträger der
Karosserie befestigte Konsole (6, 7, 8, 9) aufweist.
6. Karosserie nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Federung der Hinterachskonstruktion (12, 22)
mindestens zwei Federbeine mit integriertem
Dämpferelement oder mindestens zwei Federelemente (20, 34) mit separaten Dämpferelementen (18, 33) aufweist.
7. Karosserie nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s im Längsträger (2, 3) der Karosserie Federbein- Aufnahmetopf oder Feder-Dämpfer-Aufnahmetopf (10, 11) zur Aufnahme der Federung (18, 20, 33, 34) der
Hinterachskonstruktion (12, 22) vorgesehen sind.
8. Karosserie nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das separate Dämpferelement (18, 33) gegenüber dem
Federelement (20, 34) in Richtung Fahrzeugfront versetzt angeordnet ist.
9. Karosserie nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Dämpferelement (18, 33) vor dem Achsmittelpunkt (19, 35) des jeweiligen Hinterrades und/oder das Federelement (20, 34) hinter dem Achsmittelpunkt des jeweiligen
Hinterrades (19, 35) angeordnet ist.
10. Karosserie nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Verbundlenkerachse (12) und/oder die Mehrlenkerachse (22) eine vertiefte Lagerung (21) für die Dämpferelemente (18, 33) aufweist.
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