BEHÄLTNIS MIT EINEM SEPTUMVERSCHLUSS UND VERSCHLUSSKAPPE MIT SEPTUMVERSCHLUSS
Die Erfindung betrifft ein Behältnis für eine Flüssigkeit mit einem Septumverschluss. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine als Septumverschluss dienende Verschlusskappe für ein Behältnis.
Behältnisse der gattungsbildenden Art sowie Septumverschlüsse sind in den unterschiedlichsten Ausführungen aus der Praxis bekannt. Septumverschlüsse sind meist aus einem thermoplastischen Elastomer hergestellt und ermöglichen die aseptische Injektion von Reagenzien sowie Probenentnahmen ohne Beeinträchtigung der Sterilität oder der Unversehrtheit des Inhalts eines entsprechenden Behältnisses. Septumverschlüsse bestehen üblicherweise aus einem gummiartigen Material und sind mittels Injektionsnadeln durchstechbar, wodurch ein Zugang in das Behältnis realisierbar ist, wobei über diesen Zugang Flüssigkeit aus dem Behältnis heraus oder in das Behältnis hinein verbringbar ist. Septumverschlüsse werden beispielsweise bei Laboranwendungen sowie bei der In-vitro-Diagnosik oder zu parenteralen Anwendungen verwendet.
Mit einem Septumverschluss soll vor allem die Handhabung der Probennahme oder die Hineingabe eines Mediums erleichtert und das Kontaminationsrisiko verringert werden. Der eigentliche Septumverschluss ist steril zu halten. Daher ist der Septumverschluss regelmäßig durch eine entfernbare Kappe überdeckt, die entweder einen Durchgang aufweist oder zur Handhabung des Septumverschlusses entfernt werden muss.
Die aus der Praxis bekannten Septumverschlüsse sind nicht zuletzt aufgrund der Notwendigkeit des eigentlichen Septumverschlusses nebst zusätzlicher Verschlusskappe aufwendig und daher in der Handhabung umständlich. Zudem stellen sie einen nicht unerheblichen Kostenfaktor dar.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, sowohl ein Behältnis für eine Flüssigkeit mit einem Septumverschluss als auch eine Verschlusskappe als
Septumverschluss anzugeben, wonach bei einfachster Konstruktion eine einfache Handhabung möglich ist.
Erfindungsgemäß ist die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale der nebengeordneten Patentansprüche 1 und 18 gelöst. Danach ist das gattungsbildende Behältnis für eine Flüssigkeit mit einem Septumverschluss dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss eine Kappe mit mindestens einem Durchgang umfasst und dass der Durchgang durch ein elastisches Verschlussmaterial ausgefüllt und geschlossen ist.
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass es möglich ist, den eigentlichen Septumverschluss mit einer konventionellen Verschlusskappe zu kombinieren, nämlich dadurch, dass die Kappe einen Durchgang umfasst, der durch ein elastisches Verschlussmaterial ausgefüllt und somit geschlossen ist. Folglich dient das elastische Verschlussmaterial als Septum, wobei dieses integraler Bestandteil der Kappe ist. Da es sich hier um ein einstückiges Werkstück handelt, ist sowohl die Herstellung als auch die Handhabung gegenüber dem Stand der Technik vereinfacht.
In vorteilhafter Weise ist der Verschluss aus Kunststoff oder Metall hergestellt. Außerdem kann der Verschluss zur Identifizierung des Inhalts des Behältnisses dienen. Dazu weist der Verschluss - in weiter vorteilhafter Weise - eine vorgebbare Farbe oder einen Farbcode auf. Sonstige Codierungen/Beschriftungen des Verschlusses bzw. der Verschlusskappe sind denkbar.
Insbesondere im Rahmen einer einfachen Handhabung ist es von Vorteil, wenn der Verschluss als Schraubverschluss ausgeführt ist. Ebenso ist es jedoch auch denkbar, den Verschluss als Druckverschluss bzw. als Bördelkappe oder Kronkorkenver- schluss auszubilden. Andere Varianten eines Verschlusses sind denkbar, nämlich stets dann, wenn der Verschluss geeignet ist, einen integralen Durchgang mit Verschlussmaterial vorzusehen.
Bei dem den Durchgang schließenden Verschlussmaterial kann es sich um einen weichen Kunststoff oder um Gummi handeln. Wesentlich ist jedenfalls, dass das
Material geeignet ist, von einer Injektionsnadel durchstoßen bzw. durchstochen zu werden.
In weiter vorteilhafter Weise sind in der Kappe zwei oder mehrere Durchgänge, beispielsweise drei Durchgänge, ausgebildet. Sämtliche Durchgänge sind jeweils durch ein Verschlussmaterial geschlossen, wobei sich die Durchgänge und entsprechend auch das Verschlussmaterial in Form und/oder Größe unterscheiden können. Somit lässt sich der Verschlusskappe eine weitere Kodierung zuordnen, beispielsweise in Bezug auf Handhabungsvorschriften oder in Bezug auf die Herausnahme oder Hineingabe von Substanzen. Somit ist es denkbar, durch die Form, Größe oder auch Farbe des Verschlussmaterials einen Verfahrensablauf bzw. Handhabungsschritte vorzugeben.
Wie bereits zuvor erwähnt, ist es von Vorteil, wenn das Verschlussmaterial - als solches - erkennbar ist. Dies ist stets dann gewährleistet, wenn das Verschlussmaterial eine andere Farbe wie der Verschluss bzw. Deckel hat. Bei Vorkehrung mehrerer Durchgänge könnte das Verschlussmaterial je Durchgang eine andere Farbe haben, um auch insoweit eine weiterreichende Farbkodierung vorgeben zu können.
Grundsätzlich ist es denkbar, dass das Verschlussmaterial ausschließlich den Durchgang oder die Durchgänge ausfüllt, nämlich bündig mit dem Material der Verschlusskappe abschließt.
Im Rahmen einer ganz besonders vorteilhaften Ausgestaltung füllt das Verschlussmaterial den Durchgang oder die Durchgänge und den Deckel von der Innenseite her stirnseitig aus und bildet dabei eine integrale Deckeldichtung innerhalb des Deckels. Eine solche Ausgestaltung hat den großen Vorteil, dass weitere Dichtmaßnahmen nicht erforderlich sind.
Zur Bereitstellung eines sterilen Septums könnte die Verschlusskappe insgesamt durch eine Schutzhülle, beispielsweise eine Folie, abgedeckt sein, die gewährleistet, dass die Oberfläche des Deckels und somit das das Septum bildende Verschlussmaterials steril bereitgestellt wird. Die Folie wird zur Handhabung abgerissen,
d.h. entfernt, so dass das Septum frei zugänglich ist. Ebenso ist es denkbar, dass der Verschluss eine ganz besondere Abdeckung für die Kappe umfasst, die den Durchgang bzw. die Durchgänge und somit das Verschlussmaterial zur Reinhaltung überdeckt und die von der Kappe lösbar bzw. wegflipbar ist. Eine solche Abdeckung könne aus dem gleichen Material wie die Verschlusskappe selbst hergestellt sein, wobei zum Entfernen der Abdeckung ein perforierter Rand bzw. eine Art Sollbruchstelle, beispielsweise in Form von Stegen, vorgesehen sein kann.
Die Abdeckung dient einerseits zur sterilen Bereithaltung des Septumverschlusses und andererseits zur Schaffung eines Frischesiegels, so dass stets erkennbar ist, ob das Behältnis bzw. der Septumverschluss bereits benutzt worden ist.
In fertigungstechnischer Hinsicht ist es von Vorteil, wenn die Kappe und die Abdeckung einteilig hergestellt sind. Dazu könnte der Verschluss nebst dem elastischen Verschlussmaterial und gegebenenfalls nebst Abdeckung spritzgusstechnisch hergestellt werden, vorzugsweise im Overmouldingverfahren. So könnte die Verschlusskappe einteilig in einem Werkzeug in mehreren Prozessschritten hergestellt werden.
Des Weiteren ist eine besondere Verschlusskappe beansprucht, die als Septumverschluss für ein Behältnis dienen kann. Eine solche Verschlusskappe umfasst die Merkmale entsprechend den voranstehenden Ausführungen und lässt sich zum Schließen unterschiedlichster Behältnisse verwenden.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt
die einzige Figur in einer schematischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Behältnisses, welches mit einer ebenfalls erfindungsgemäßen Verschlusskappe ausgestattet ist.
Gemäß der Darstellung in der einzigen Fig. ist das Behältnis 1 durch einen besonderen Verschluss geschlossen, nämlich durch einen sogenannten Septumver- schluss. Der Verschluss umfasst eine Kappe 2 mit beispielsweise drei Durchgängen 3, die durch ein elastisches Verschlussmaterial 4 ausgefüllt und geschlossen sind.
Die einzige Fig. lässt des Weiteren erkennen, dass die Durchgänge 3 in ihrer Geometrie unterschiedlich ausgeführt sind, so dass sich dadurch eine Kodierung vorgeben lässt.
Das Verschlussmaterial 4 lässt sich beispielsweise durch die Kanülenspitze einer Spritze durchstoßen, wodurch ein Zugang in das Innere des Behältnisses 1 realisierbar ist. Dadurch lässt sich Flüssigkeit aus dem Behältnis herausnehmen oder in das Behältnis hineingeben.
Wird die in der Fig. nicht gezeigte Kanüle bzw. Kanülenspitze aus dem Verschlussmaterial 4 und somit aus dem Durchgang 3 herausgezogen, schließt sich der Durchgang aufgrund der Elastizität des Verschlussmaterials wieder von selbst, so dass sich das Behältnis abermals im geschlossenen Zustand befindet. Eine lediglich angedeutete Abdeckung 5 bildet in ungebrauchtem Zustand einen Frischeschutz und garantiert eine sterile Bereitstellung des Septumverschlusses. Nach Gebrauch ist es denkbar, dass die Abdeckung 5 wieder auf die Kappe 2 aufgeklipst werden kann, um nämlich den Septumverschluss abzudecken und somit zu schützen.
Hinsichtlich weiterer Merkmale, die sich der einzigen Fig. nicht entnehmen lassen, sei zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung verwiesen.
Schließlich sei angemerkt, dass das voranstehend erörterte Ausführungsbeispiel lediglich der beispielhaften Erörterung der beanspruchten Lehre dient, diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
Bezugszeichenliste
1 Behältnis
2 Kappe
3 Durchgang
4 elastisches Verschlussmaterial
5 Abdeckung (der Kappe)