WO2010085927A1 - Zusammensetzung und system für den nachweis von sauerstoff und biologischen liganden - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem System (1), das eine Substanz (7) enthält, deren hauptsächliche Bestandteile Eisen(II)-acetat (Fe(II)ac2), eine weiße Dispersionsfarbe, ein gewisses Maß an Gelatine und Natriumhydrogencarbonat sind, das die Substanz leicht basisch macht. Aussetzen dieser Substanz in eine sauerstoffhaltige Umgebung, wie beispielsweise Luft, führt zu einer Dunkelrotfärbung der Substanz innerhalb einer vorzugebenden Zeitspanne. Die Substanz (7) wird von einer Vorrichtung (1) aufgenommen, die auf die Verpackung eines betreffenden Produktes aufgebracht wird.
Description
ZUSAMMENSETZUNG UND SYSTEM FUR DEN NACHWEIS VON SAUERSTOFF UND BIOLOGISCHEN LIGANDEN
Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem System mit einer Substanz zur Anzeige der Einwirkung der Umgebung auf umgebungsabhängige Materialien, wobei insbesondere die Substanz ihre visuellen Eigenschaften in Abhängigkeit von der Zeit und der Umgebung ändern, und die Umgebungstemperatur eine Rolle spielt.
Derartige Systeme sind aus der WO 02/46741 Al bekannt. In dieser Druckschrift wird ein sogenannter Zeitindikator offenbart, mit dem die Zeit gemessen wird, die vergangen ist, nachdem eine sauerstoffempfindliche Schicht durch Entfernen einer Abdeckung der Einwirkung von Luftsauerstoff ausgesetzt ist. Dabei verfärbt sich zunächst der Rand der sauerstoffempfindlichen Schicht, die rund in der Draufsicht und kreissegmentförmig im Querschnitt ausgebildet ist. Je nach Dicke der Schicht ist erkennbar, wie lange die Schicht einer Sauerstoffatmosphäre ausgesetzt war.
Als nachteilig an diesem System wird es empfunden, dass die allgemeine Form der sauerstoffempfindlichen Schicht sowie die Schichtdicke verhältnismäßig genau in ihren geometrischen Abmessungen aufgetragen werden müssen, was in der Praxis nicht unproblematisch ist. Ferner ist nicht sicher, ob die verwendeten Substrate für die sauerstoffempfϊndliche Schicht auch lebensmitteltauglich sind. Weiterhin ist die Verfärbung von Grün nach Gelb nicht so kontrastreich, dass auch ein ungeübtes Auge den Farbumschlag mühelos erkennen kann.
Weiterhin sind aus der WO 98/52035 und der EPO 231 499 sowie aus der US 5,797,344 jeweils sauerstoffempfindliche Vorrichtungen und Substanzen bekannt geworden, die eingebettet sind in halbdurchlässige Schichten, die Sauerstoff nur in geringen Mengen diffundieren lassen, sodass mit der Dicke der semipermeablen Schicht die Diffusionsgeschwindigkeit des Sauerstoffs eingestellt werden kann. Alle Substanzen der oben genannten Druckschriften ändern ihre Farbe bei Einwirkung von Sauerstoff, haben jedoch den Nachteil, dass sie einerseits nicht lebensmitteltauglich sind und andererseits die Farbänderungen nicht kontrastreich genug sind, um von jedermann hinreichend gut erkannt werden zu können.
Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System bereitzustellen, das einerseits lebensmitteltauglich ist und andererseits eine ausgeprägte Farbänderung bei Einwirkung von Sauerstoff erzeugt.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen der Hauptansprüche gelöst.
Erfindungsgemäß ist die Substanz mit einer Redoxreaktion und mindestens einem Übergangsmetallkomplex, der unter Einwirkung von Sauerstoff einen Farbwechsel bewirkt, gekennzeichnet durch einen vorbestimmten Anteil Eisen(II)-acetat (Fe(II)ac2) und einen vorbestimmten Anteil Natriumhydrogencarbonat (NaHCOs), wobei die Mischung einen vorbestimmten ph-Wert im basischen Bereich aufweist.
Erfindungsgemäß ist die Substanz mit mindestens einem Übergangsmetallkomplex, der unter Einwirkung von Sauerstoff durch Redoxreaktion einen Farbwechsel bewirkt, gekennzeichnet durch einen vorbestimmten Anteil des Übergangsmetallkomplexes (z.B. Eisen(II)-acetat (Fe(II)ac2)) und einen vorbestimmten Anteil Natriumhydrogencarbonat (NaHCOs), wobei die Mischung einen vorbestimmten pH- Wert im basischen Bereich aufweist.
Dabei erweist es sich als vorteilhaft, dass der pH- Wert der Mischung größer als 7 und kleiner als 12 ist, vorzugsweise jedoch bei einem pH- Wert von etwa 9 liegt.
Vorteilhaft ist es außerdem, dass die Übergangsmetallkomplexe mindestens ein Element der ersten Übergangsmetallreihe aufweisen.
Auch ist es vorteilhaft, dass die Geschwindigkeit der Redoxreaktion durch die Menge der Zugabe von Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) gesteuert wird.
Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass eine vorbestimmte Zugabe von handelsüblicher Dispersionsfarbe, deren Farbgebung vorzugsweise weiß ist, verwendet wird.
Ein anderer Vorteil liegt darin, dass die weiße Dispersionsfarbe farblich leicht getönt werden kann, zum Beispiel mit einer leichten Grünfärbung.
Ferner ist es vorteilhaft, dass die handelsübliche Dispersionsfarbe mit einer Gelatine in einem vorbestimmten Mischverhältnis zwischen Wasser und Trockengelatine vermischt ist.
Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass das Substrat der Mischung eine vorbestimmte Schichtdicke im Wesentlichen < 0,1 mm nach dem Auftragen aufweist.
Vorteilhaft und wichtig ist es auch, dass alle Mischkomponenten, vor der Zusammensetzung der Mischung sauerstofffrei sind, insbesondere die Dispersionsfarbe vor dem Mischen vollkommen sauerstofffrei gehalten wird.
Vorteilhaft ist es ebenfalls, dass das Substrat der Mischung auftragbar und/oder druckfähig ist, sodass das Substrat in einer dünnen Schicht auf einem Träger maschinell aufgebracht werden kann.
Erfindungsgemäß sind ferner Übergangsmetallverbindungen zu verwenden, die unter Einwirkung von Luftsauerstoff oxidieren und dadurch gekennzeichnet sind, dass ein
signifikanter Farbwechsel durch biokompatible Liganden wie Aminosäurederivate oder Nucleobasen eintritt.
Dabei ist es vorteilhaft eine Eisen(II)-Komplexverbindung zu verwenden, die unter Einwirkung von Luftsauerstoff zu Eisen(III)- Verbindung oxidiert, wobei Liganden, wie Aminosäurederivate oder Nucleobasen gebildet werden und ein Farbwechsel von farblos nach rot eintritt.
Femer ist dass erfindungsgemäße System mit einer Substanz zur Anzeige der Einwirkung der Umgebung auf umgebungsabhängige Produkte dadurch gekennzeichnet, dass die erfindungsgemäße Substanz umgeben ist von einem sauerstoffundurchlässigen Material, das vorzugsweise aus Aluminium besteht und ca. 30 μm dick ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Substanz enthaltend mindestens einem Übergangsmetallkomplex, der unter Einwirkung von Sauerstoff durch eine Redoxreaktion mit Luftsauerstoff einen Farbwechsel erfahrt, ist dadurch gekennzeichnet, dass im wesentlichen ein vorbestimmter Anteil Eisen(II)-acetat (Fe(II)ac2) und ein vorbestimmter Anteil Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) miteinander vermischt werden, wobei die Mischung einen vorbestimmten pH- Wert im basischen Bereich aufweist.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind der Detailbeschreibung zu entnehmen.
Im nun Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen und Versuchsbeschreibungen im Einzelnen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 : eine schematische Darstellung eines Querschnitts einer Vorrichtung (1), die dazu dient, das sauerstoffempfindliche Substrat auf ein Verbraucherprodukt aufzubringen;
Fig. 2: die Draufsicht einer schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Vorrichtung (1) zum Aufbringen auf ein Lebensmittelprodukt.
Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts der Vorrichtung 1, die eine umgebungsempfmdliche Substanz 7 aufnehmen kann. Die Vorrichtung 1 besteht aus einer Mehrzahl von verschiedenen Schichten, die notwendig sind, um die sauerstoffempfindliche Substanz 7 auf eine Verpackung gebrauchsfähig aufzubringen. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel dient die obere Schicht 11 zur Aufnahme mindestens einer Druckfarbe, die für Beschriftungszwecke der Vorrichtung 1 bzw. des Etiketts herangezogen werden kann. Die zweite Schicht 2 symbolisiert eine Schutzfolie aus Aluminium, die etwa 30 μm dick sein kann. Darunter ist eine Klebeschicht 3 angeordnet, die keine feste unlösbare, sondern eine ablösbare Klebung bewirkt, angeordnet. Ferner weist in der gleichen Ebene die Vorrichtung 1 einen weiteren Klebstoff 4 auf, der eine Permanentklebung im Randbereich der Vorrichtung 1 bewirkt. Darunter ist eine sogenannte Barriereschicht 5 angeordnet, die verschiedene Stärken annehmen kann, wobei sich die Dicke dieser Schicht 5 (Barrierefolie) auf die Diffusionszeiten des Sauerstoffs auswirken. Unterhalb der Barriereschicht 5 ist eine Schicht 7 mit dem entsprechenden Wirkstoff, im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemäße Substanz in einer dünnen Schicht, die < 0,1 mm ist, aufgetragen. Die Barriereschicht 5 wird von einem permanent haftenden Klebeschicht 6 befestigt. Der Wirkstoff 7 bzw. die erfmdungsgemäße Substanz der Vorrichtung 1 wird von einer Trägerfolie 8 aus Aluminium getragen, die etwa 30 μm stark ist. Damit wird erreicht, dass der Wirkstoff 7 vor dem bestimmungsgemäßen Gebrauch absolut von Sauerstoff abgeschirmt bleibt. Unterhalb der Trägerfolie 8 befindet sich eine vollflächige Klebeschicht 9, die eine permanente Klebung der Alufolie 8 auf dem Trägerband 10 bewirkt. Unter dem vollflächig aufgetragenen Klebstoff 9 ist ein Trägerband 10 ersichtlich, das dazu dient, die fertigen Etiketten 1 auf einer Rolle 11' für eine automatische Spendung in einer speziellen Anlage auf die verschiedenen Produkte aufzubringen. In einem anderen Ausführungsbeispiel sind die beiden Alufolien 2, 8 im Randbereich miteinander verschweißt.
Die Fig. 2 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein Etikett 1, das oval ausgeformt ist. Die obere Schicht 11 ist hier durch eine Linie 12 zweigeteilt und kann in der oberen Hälfte bedruckbare Felder für Werbezwecke beinhalten. Die obere Hälfte 14 wird von einem
Permanentkleber gehaltenund die untere Hälfte 14' wird durch einen temporär haftenden Kleber gehalten. Etwa in der Mitte ist eine runde Fläche 13 aufgetragen und symbolisiert mit einer ausgewählten Farbgebung, z.B. grün, den ungebrauchten Zustand des Etiketts 1. Darunter ist ein weiteres Feld 14 zur Kennzeichnung der Abreißlasche 14 symbolisiert. Die Schutzfolie überdeckt die eigentliche Wirkstofffläche 7, die mit dem Verschluss des verpackten Produkts in Verbindung steht. Beim Öffnen des Produkts wird die Schutzfolie gleichzeitig mit abgezogen, um so den Migrationsprozess des Sauerstoffs zum Wirkstoff hin automatisch beim Öffnen des Produktes zu starten.
Ziel der Entwicklung des vorliegenden Wirkstoffs zur Kennzeichnung der Lebensdauer eines Lebensmittelprodukts war es, ein System bereitzustellen, das, nachdem es der Luft ausgesetzt wird, nach ca. drei bis zehn Tagen einen sichtbaren Farbwechsel erkennen läßt, der besagt, ob das jeweilige Lebensmittel noch konsumierbar ist. Dazu ist es selbstverständlich, dass alle Bestandteile dieses Wirkstoffs 7 lebensmitteltauglich bzw. lebensmittelrechtlich unbedenklich sind.
Um einen derartigen Wirkstoff, der auch in der Praxis zu verwenden ist, zu erhalten, erscheint es sinnvoll, eine Redoxreaktion zum Farbwechsel des Wirkstoffes zu verwenden, da diese weniger temperaturabhängig sein sollte, als beispielsweise eine Säure/Base- Reaktion, da bei ersterer Reaktion Elektronen, bei z weiterer Reaktion jedoch Protonen ausgetauscht werden müssen. Da Übergangsmetallkomplexe oftmals beim Wechsel der Oxidationsstufe signifikante Farbänderungen aufweisen, wurden eine Reihe von Untersuchungen im Hinblick auf die Zielsetzung durchgeführt. Da Elemente der ersten Übergangsmetallreihe zum größten Teil essenzielle Spurenelemente sind, sollten diese daher auch lebensmittelrechtlich problemlos sein.
Mit diesem Lösungsansatz wurde ein System entwickelt, das eine Reihe von einzelnen Bestandteilen enthält. Als Basiskomplex wird ein Eisen(II)-acetat, Feac2, [Fe(CH3COO)2] verwendet. Im zweiwertigen Zustand ist dieses Eisen(II)-acetat farblos und verändert nach der Oxidation durch Luftsauerstoff beim Wechsel zu Fe(III) seine Farbe zu Ziegelrot bis Braunrot. Da Eisen als essenzielles Metall für den menschlichen Organismus und Acetationen als Bestandteil der Essigsäure, zum Beispiel auch handelsüblicher
Essigessenz, sollten diese Bestandteile der Substanz lebensmittelrechtlich auch unbedenklich sein.
Als weiteren Bestandteil der erfindungsgemäßen Substanz wird eine weiße Dispersionsfarbe herangezogen, da Dispersionsfarben zum einen die Herstellung der Druckfähigkeit des Gesamtsystems gewährleisten und zum anderen infolge des weißen Untergrunds eine bessere Sichtbarkeit des Farbumschlages erreicht wird. Eine Farbe, die ausschließlich Titandioxid als Pigmentmittel und Wasser als Lösungsmittelbasis aufweist, ist ebenfalls lebensmittelrechtlich unbedenklich. Entscheidend für die Anwendbarkeit des gesamten Systems ist die völlige Sauerstofffreiheit der einzelnen Bestandteile der Substanz. Es ist daher zur Herstellung der Farbe u.a. auch entgastes Wasser zu verwenden, wobei abwechselndes Einfrieren und Einfluss von Vakuum ein Mittel zur Entgasung der Bestandteile darstellen kann. Dabei muss selbstverständlich auch das TiO2 (Titandioxid) zunächst im Vakuum getrocknet werden. Ein nachträgliches Entgasen handelsüblicher Dispersionsfarben ist zwar im Labormaßstab prinzipiell möglich, jedoch praktisch wegen der hohen Viskosität verhältnismäßig schwierig in der Durchführung.
Ein weiterer Bestandteil des erfindungsgemäßen Wirkstoffs 7 stellt eine geeignete Gelatine dar, deren Funktion die Ausbildung dünner und flexibler Schichten erleichtert. Mit der Schichtdicke der Gelatineschicht über dem eigentlichen Wirkstoff 7 ist die Durchlässigkeit für Luftsauerstoff steuerbar. Dabei muss sowohl die Gelatine selbst als auch das zum Anrühren verwendete Wasser vollkommen entgast sein. Auch dieser Bestandteil stellt selbstverständlich ebenfalls kein lebensmittelrechtliches Problem dar.
Ein weiterer Bestandteil der Substanz ist Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3). Die Oxidationsreaktion des Eisens mittels Luftsauerstoff führt zur Bildung von Wasser aus dem Sauerstoff. Dazu sind Protonen nötig, die vom zugesetzten Natriumhydrogencarbonat abgefangen werden. Die Reaktion wird somit verlangsamt. Als ideal hat sich die Zugabe der Base bis zu einem pH- Wert der Mischung von etwa 9 erwiesen. Prinzipiell muss die Mischung im basischen Bereich liegen und einen pH- Wert > 7 bis etwa 12 aufweisen. Auch das Natriumhydrogencarbonat muss vollständig entgast sein, um zu gewährleisten, dass vor dem Startpunkt zur Reaktion kein Sauerstoff an das Eisen(II)Acetat gelangt.
Natriunihydrogencarbonat wird als Hauptbestandteil handelsüblicher Backpulver bzw. generell als Treibmittel verwendet und ist insofern auch kein Problem in lebensmittelrechtlicher Hinsicht. Eine typische Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Systems sind beispielsweise 1 g Dispersionsfarbe, 0,5 g Fe(II)ac2, 0,8 g NaHCO3 und ca. 40 g Gelatine, die vorschriftsmäßig mit Wasser im Verhältnis 1 : 40 angerührt wird.
Alle Versuche, die zur erfindungsgemäßen Mischung der Substanz geführt haben, wurden auf der Basis von 40 g Gelatine durchgeführt. Dabei wurde die Dispersionsfarbe zwischen 0,5 bis 10 g variiert. Unterhalb von 0,5 g weist die Dispersionsfarbe zu wenig Deckkraft auf, wobei mit mehr als 10 g die Dispersionsfarbe zu viskos wird, um wirklich dünne Schichten bilden zu können. Die Versuche mit Fe(II)-acetat wurden in den Grenzen zwischen 0,3 bis 1 g durchgeführt. Bei weniger als 0,3 g ist die zu bildende Farbe (Rot) zu blass, während bei einem Gewicht von > 1 g der Farbumschlag verhältnismäßig früh beginnt, sodass der Wirkstoff nur für bestimmte Anwendungsfälle zu gebrauchen ist.
Bei der Zugäbe von Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) wurden die Gewichtsanteile in den Grenzen zwischen 0,5 bis 2 g variiert. Hierbei richtet sich die Menge nach der Menge des Fe(II)-acetats, wobei die wichtigste Bedingung dabei ist, dass der ideale pH- Wert eingestellt wird, der bei etwa 9 liegt.
Ein weiterer wichtiger Entwicklungaspekt für die Brauchbarkeit in der praktischen Anwendung war es, herauszufinden, welche Schichtdicken bei verschiedenen Mischungsverhältnissen der einzelnen Bestandteile optimal sind. Dabei hat sich herausgestellt, dass der Einfluss der einzelnen Bestandteile der Substanz auf die Reaktionszeit von Bedeutung sein kann, das für jeden Anwendungsfall im Einzelnen optimiert werden muss. Wichtig bei der Mischung der einzelnen Bestandteile ist, dass der Anteil an Gelatine deutlich größer ist als der Anteil der Dispersionsfarbe, wobei etwa ein Verhältnis von 1 : 40 angegeben werden kann.
In einem weiteren Versuch wurden grüne Eisen(II)-Komplexverbindungen untersucht, die ebenfalls durch Luftsauerstoff zu roten Fe(III)-Verbindungen oxidierbar sind. Das Problem bei einer derartigen Substanz könnte allerdings sein, dass zusätzlich zu den Acetationen in
bislang literaturbekannten auch Pyridinliganden enthalten sind, deren lebensmittelrechtliche Unbedenklichkeit nicht vollständig ausgeräumt zu sein scheint, was weiteren Untersuchungen vorbehalten bleibt.
Eine Variation dieser über Stickstoff an das Metall koordinierten Liganden durch Aminosäuren zeigte jedoch nicht den erforderlichen Farbumschlag, da hier auch die resultierenden Eisen(II)- Verbindungen bereits orange gefärbt sind. Ferner sind Untersuchungen zu Komplexen, in denen Stickstoffliganden enthalten sind und biologisch unbedenklich sind, durchgeführt worden.
Claims
1. Substanz enthaltend mindestens einen Übergangsmetallkomplex, bei dem durch Redoxreaktion ein Farbwechsel unter Einwirkung von Sauerstoff bewirkt wird, gekennzeichnet durch
ein Eisen(II)-acetat(Fe(II)ac2) und ein Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3),
wobei die Mischung einen vorbestimmten pH- Wert im basischen Bereich aufweist.
2. Substanz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der pH- Wert zwischen > 7 und 12, vorzugsweise jedoch bei einem pH- Wert von etwa 9 liegt.
3. Substanz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergangsmetallkomplexe mindestens ein Element der ersten Übergangsmetallreihe aufweisen.
4. Substanz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle Mischkomponenten vor dem Zusammenfügen der Mischung sauerstofffrei sind.
5. Substanz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit der Redoxreaktion durch die Menge der Zugabe von Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) gesteuert wird.
6. Substanz nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine vorbestimmte Zugabe von Dispersionsfarbe, deren Farbgebung vorzugsweise weiß ist.
7. Substanz nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersionsfarbe handelsüblich ist.
8. Substanz nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersionsfarbe mit einer handelsüblichen Gelatine in einem vorbestimmten Mischverhältnis zu Wasser und Trockengelatine zusammengemischt ist.
9. Substanz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat der Mischung eine vorbestimmte Schichtdicke im Wesentlichen < 0,1 mm aufweist.
10. Substanz nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die handelsübliche Dispersionsfarbe vollkommen sauerstofffrei ist.
11. Substanz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat der Mischung auftragbar oder druckfahig ist.
12. Übergangsmetallverbindung, die unter Einwirkung von Luftsauerstoff oxidiert, dadurch gekennzeichnet, dass ein signifikanter Farbwechsel durch biokompatible Liganden wie Aminosäurederivate oder Nucleobasen ermöglicht wird.
13. Übergangsmetallverbindung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine Eisen(II)-Komplexverbindung, die unter Einwirkung von Luftsauerstoff zu Eisen(III)-Verbindung oxidiert, wobei Liganden, wie Aminosäurederivate oder Nucleobasen gebildet werden.
14. System (1) mit einer Substanz zur Anzeige der Einwirkung der Umgebung auf umgebungsabhängige Produkte, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Anspruch bezeichnete Substanz (7) umgeben ist von einem saustoffundurchlässigen Material, das vorzugsweise aus Aluminium besteht und ca. 30 μm dick ist.
15. Verfahren zur Herstellung einer Substanz mit mindestens einen Übergangsmetallkomplex, der durch Redoxreaktion unter Einwirkung von Sauerstoff einen Farbwechsel zeigt, dadurch gekennzeichnet, dass im wesentlichen ein vorbestimmter Anteil Eisen(II)Acetat (Fe(II)ac2) und ein vorbestimmter Anteil Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) miteinander vermischt werden, wobei die Mischung einen vorbestimmten pH- Wert im basischen Bereich aufweist.
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