B E S C H R E I B U N G
Verfahren zur Herstellung eines Wärmetauschers
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Wärmetauschers mit meh- reren Gehäuseteilen, welche derart zusammengesetzt werden, dass ein von einem zu kühlenden Fluid durchströmter Kanal und von einem Kühlfluid durchströmter Kanal gebildet werden.
Derartige Wärmetauscher werden in Verbrennungsmotoren beispielsweise als Lade- lüftkühler oder Abgaskühler eingesetzt.
Bekannt sind in diesem Anwendungsbereich verschiedene Bauformen, insbesondere Rohrbündelwärmetauscher, Plattenwärmetauscher oder Druckgusswärmetauscher. Insbesondere bei Wärmetauschern, welche lediglich einen von einem zu kühlenden Fluid und einen vom Kühlfluid durchströmten Kanal aufweisen, ist es zur Erhöhung der Kühlleistung notwendig, den Kühlfluid führenden Kanal möglichst nah an den vom zu kühlenden Fluid durchströmten Kanal heranzuführen bzw. zusätzliche Wärmeübergangsflächen beispielsweise durch Rippen zu erreichen. Durch das Hineinragen von derartigen Kühlrippen in den vom zu kühlenden Fluid durchströmten Kanal wird zwar der Strömungswiderstand erhöht, jedoch die Kühlleistung in einem erheblichen Maße gesteigert.
Ein derartiger mit zwei durchströmten Kanälen ausgestatteter Druckgusswärmetauscher ist beispielsweise aus der DE 20 2006 009 464 U1 bekannt. Hierbei wird in ein äußeres, ein- oder mehrteiliges Gehäuseteil ein inneres Gehäuse angeordnet, dessen Außenwände den vom Kühlfluid durchströmten Kanal vom zu kühlenden Fluid durchströmten Kanal trennt. Zwischen dem äußeren Gehäuse und dem inneren Gehäuse wird somit der vom Kühlfluid durchströmte Kanal gebildet. Von zumindest einer Gehäusewand des inneren Gehäuses, welche als Trägerteil dient, erstrecken
sich Rippen in den innenliegenden vom zu kühlenden Fluid durchströmten Kanal. In den bekannten Ausführungen werden diese Rippen bei der Herstellung aus Druck- guss mit dem inneren Gehäuseteil beziehungsweise dem Trägerteil einstückig hergestellt. Insbesondere wird hier ein Aluminiumdruckguss verwendet, welcher den Vorteil eines geringen Gewichtes aufweist.
Nachteilig an einer derartigen Ausführung ist jedoch, dass die Kosten eines im Druckguss hergestellten Wärmetauschers relativ hoch sind und durch die relativ breit zu bauenden Rippen Gewichtsnachteile und ein höherer Materialverbrauch entste- hen. Beim Guss bestehen Grenzen in der Rippenbreite, da bei zu dünnen Rippen insbesondere im Fußbereich der Rippen eine mangelnde Stabilität vorliegt. Ebenso sind beim Guss Grenzen bezüglich des Abstandes der Rippen zueinander gesetzt.
Zusätzlich ist aus der DE-OS 2 324 649 ein Wärmetauscher bekannt, der aus ein- zelnen ringförmigen Winkelelementen besteht, die ineinander gesetzt werden. Der innere Rand des Ringes ist geschlitzt ausgeführt, so dass die Enden zu Rippen umgebogen werden können, die im äußeren Bereich des Kanals in den Kanal ragen. Auch diese Rippen sind einteilig mit den Winkelelementen hergestellt. Dr innere Bereich bleibt frei von Rippen, so dass ein schlechterer Wirkungsgrad des Wärmetau- schers die Folge ist.
In der DE 297 07 104 U1 wird ein Wärmetauscher offenbart, bei dem U-Profile, die als Rippen dienen, an der Innenwand des inneren Gehäuses durch Schweißen befestigt werden. Aufgrund der sehr schlechten Zugänglichkeit ist diese innere Befesti- gung mit hohen Herstell kosten verbunden.
Aus der DE-GM 200 22 237 U1 ist wiederum ein Wärmetauscher bekannt, dessen innerer Wärmetauscherblock über am Außengehäuse befestigte U- oder L-Profile befestigt wird, welche am Außengehäuse flexibel über Schrauben befestigt werden. Rippen zur Erhöhung des Wärmeübergangs werden nicht offenbart.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Wärmetauscher bereitzustellen, der bei gleich bleibender Kühlleistung im Vergleich zu den bekannten Wärmetauschern kostengünstiger herstellbar ist und ein geringeres Gewicht aufweist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass zumindest eines der Gehäuseteile als Trägerteil dient und am Trägerteil Öffnungen ausgebildet werden, in die Rippen gesteckt werden, welche stoffschlüssig mit dem Trägerteil verbunden werden. Somit müssen die Rippen nicht mitgegossen werden, was den Formgebungsaufwand erheblich vereinfacht und es möglich macht, kostengünstig hergestellte Rippen zu verwenden. Das Gehäuseteil, welches als Trägerteil dient, kann somit in der Formgebung verändert werden und ebenfalls bezüglich des Gewichtes optimiert und reduziert werden, da kein zusätzliches Material zur Stabilisierung der Rippen am Trägerteil verwendet werden muss.
Vorzugsweise erfolgt die Verbindung zwischen den Rippen und dem Trägerteil durch Schweißen, welches kostengünstig durchzuführen und automatisiert werden kann.
Insbesondere ist hier eine Verbindung durch Reibrührschweißen zu empfehlen, mit welchem auch Aluminiumdruckgussteile zuverlässig miteinander oder mit anderen Bauteilen verbunden werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Trägerteil durch ein Druckgussver- fahren hergestellt, bei dem die Öffnungen in das Trägerteil eingegossen werden. Somit ist keine zusätzliche Nachbearbeitung erforderlich. Dennoch bleibt die Formgebung des Trägerteils einfach.
In einer alternativen Ausführungsform wird das Trägerteil durch Tiefziehen herges- teilt, wodurch zusätzlich Kosten eingespart werden können.
Vorteilhafterweise werden die Rippen am Stück im Stranggussverfahren hergestellt und anschließend auf die gewünschten Längen gekürzt, was beispielsweise durch Sägen erfolgen kann, so dass auch hier nur geringe Herstellungskosten anfallen.
Vorzugsweise werden die Rippen nach dem Einstecken in die Öffnungen an ihren auf dem Trägerteil aufliegenden axialen Längs- und Querseiten umschweißt. Hierdurch entsteht eine geschlossene Oberfläche des Trägerteils, so dass eine geschlossene Trennwand nach dem Zusammenbau zwischen Kühlfluid führendem Ka-
nal und zu kühlenden Fluid führenden Kanal erreicht wird. Gleichzeitig werden die Rippen dauerhaft mit dem Trägerteil verbunden.
Vorteilhafterweise wird eine Rippe durch einen ersten Schenkel eines zumindest zweischenkeligen Profils gebildet, der in die Öffnung des Trägerteils gesteckt wird, wobei nach dem Einstecken der zum ersten Schenkel senkrecht stehende zweite Schenkel auf einer Ausnehmung am Trägerteil aufliegt. Diese Ausnehmung kann beispielsweise bereits beim Druckgussverfahren am Trägerteil ausgeführt werden. Durch eine derartige Ausführung wird eine Vorfixierung in Montagerichtung der Rip- pen am Trägerteil erreicht, wodurch die Herstellung weiter vereinfacht wird.
In einer weiterführenden Ausführungsform wird als Profil ein U-Profil mit drei Schenkeln verwendet, bei dem der dritte Schenkel ebenfalls als Rippe dient. Bei dieser Ausführung wir die Vorfixierung noch einmal verstärkt. Bei der Herstellung und dem Aufsetzen der Rippen wird ein Kippen der Rippe vor dem Schweißvorgang vollständig verhindert. Des Weiteren muss nur die halbe Anzahl an Profilen in die entsprechenden Öffnungen eingeführt werden.
In einer hierzu weiterführenden Ausführungsform wird der zweite Schenkel in einer Dicke hergestellt, die im Wesentlichen der Höhe der Ausnehmungen am Trägerteil entspricht, wobei die Ausmaße des zweiten Schenkels und der Ausnehmungen derart gewählt werden, dass nach dem Einstecken der Rippen eine im Wesentlichen glatte Oberfläche des Trägerteils entsteht. Hierdurch kann nach dem Zusammenbau eines derartigen Wärmetauschers der Druckverlust in dem Kanal, welcher durch die nicht berippte Seite des Trägerteils begrenzt wird, minimiert. Des Weiteren wird die Herstellung der Reibrührschweißnaht deutlich vereinfacht, da das Schweißwerkzeug über keine Hindernisse oder Kanten gefahren werden muss.
In einer weiter optimierten Ausführung sind am Trägerteil mehrere Rippenreihen de- rart versetzt zueinander angeordnet, dass jeweils eine erste axiale Längs- und / oder Querseite des zweiten Schenkels einer ersten Rippenreihe im Wesentlichen in Verlängerung einer zweiten axialen Längs- und /oder Querseite des zweiten Schenkels einer folgenden zweiten Rippenreihe angeordnet wird. Hierdurch wird die Anzahl der
notwendigen Schweißnähte reduziert und gleichzeitig ein Versetzen der Rippenreihen zueinander möglich.
Eine derartige Herstellung eines Wärmetauschers ist kostengünstig durchzuführen, wobei dennoch eine hohe Kühlleistung erreichbar ist und das Gewicht weiter minimiert werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
Figur 1 zeigt einen Ausschnitt einer Trägerplatte mit Rippen eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Wärmetauschers in Draufansicht.
Figur 2 zeigt die Ausführung der Trägerplatte gemäß Figur 1 in Seitenansicht.
Figur 3 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Ausschnitts einer Trägerplatte mit Rippen, welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist in Draufsicht.
Figur 4 zeigt die zur Figur 2 korrespondierende Seitenansicht.
Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Ausschnitt eines als Gehäuseteil eines Wärmetauschers dienenden Trägerteils 1 , welches in vorliegender Ausführungsform als Trägerplatte ausgebildet ist. Das Trägerteil 1 weist Öffnungen 2 auf, in die Rippen 3 ein- gesteckt werden. Dies ist insbesondere in Figur 2 zu erkennen. Die Rippen 3 werden in dieser Ausführungsform durch ein U-Profil 4 gebildet, welches drei Schenkel aufweist. Dabei bilden der erste und der dritte, zum ersten Schenkel 5 parallel verlaufende Schenkel 6 nach dem Zusammenbau jeweils eine Rippe 3. Der zweite Schenkel 7 verbindet die beiden Schenkel 5 und 6 miteinander und ist im 90°-Winkel zu den Schenkels 5, 6 angeordnet.
Das Trägerteil 1 weist zusätzlich zu den Öffnungen 2, durch die die Schenkel 5, 6 ragen, Ausnehmungen 8 auf, die an einer Oberfläche 9 des Trägerteils 1 ausgebildet sind. Die Höhe der Ausnehmungen 8 entspricht dabei im Wesentlichen der Dicke
des zweiten Schenkels 7, so dass die Oberfläche 9 nach dem Einstecken der Rippen 3 im Wesentlichen glatt ist. In der Figur 1 ist die Draufsicht auf das Trägerteil 1 dargestellt, so dass die zweiten Schenkel 7 von oben zu erkennen sind. Des Weiteren sind hier zur besseren Übersicht lediglich teilweise Schweißnähte 10 dargestellt, mit- tels derer die U-Profile 4 am Trägerteil 1 befestigt werden. Es ist zu erkennen, dass dabei eine erste axiale Längsseite 11 einer ersten Rippenreihe 12 an eine entgegengesetzte zweite axiale Längsseite 13 einer folgenden zweiten Rippenreihe 14 grenzt beziehungsweise in Verlängerung dieser angeordnet ist, so dass in diesem Bereich zur Befestigung lediglich eine Schweißnaht 10 erforderlich ist.
Die Figuren 3 und 4 zeigen eine entsprechende Darstellung einer alternativen Ausführungsform zu den Figuren 1 und 2. Daher werden im Folgenden für gleiche Teile auch gleiche Bezugszeichen verwendet. Der Unterschied zwischen den beiden Ausführungen besteht darin, dass statt des U-Profils 4 hier ein Winkelprofil 17 zur BiI- düng der Rippen 3 verwendet wird. Auch dieses Winkelprofil 17 besteht aus zwei Schenkeln 5, 7, welche senkrecht zueinander stehen, so dass auch hier der zweite Schenkel 7 wiederum in einer Ausnehmung 8 am Trägerteil 1 angeordnet ist. Bei einer derartigen Ausführung ist es zusätzlich möglich, das Versetzen einer ersten Rippenreihe 12 zu einer zweiten Rippenreihe 14 so zu gestalten, dass nicht nur die ers- te axiale Längsseite 11 der ersten Rippenreihe 12 jeweils in Verlängerung der zweiten axialen Längsseite 13 der zweiten Rippenreihe 14 angeordnet ist, sondern zusätzlich zu dieser Anordnung der Längsseiten 11 , 13 zueinander auch Querseiten 15, 16 des zweiten Schenkels 7 in gleicher Weise zueinander angeordnet sind, so dass auch hier eine erste axiale Querseite 15 der ersten Rippenreihe 12 in Verlänge- rung zur gegenüberliegenden zweiten Querseite 16 der zweiten Rippenreihe 14 angeordnet ist. Hierdurch verringert sich deutlich die Anzahl der notwendigen Schweißnähte und somit die insgesamt zu schweißenden Längen.
Ein derartiges Trägerteil 1 kann im Folgenden beim Zusammenbau beispielsweise wiederum über Schweißen an einem im Wesentlichen topfförmigen nicht dargestellten Gehäuseteil befestigt werden, so dass in dem topfförmigen Teil beispielsweise ein von einem zu kühlenden Fluid durchströmter Kanal gebildet wird. Dieses dann bestehende Gehäuseteil kann beispielsweise wiederum durch ein topfförmiges Gehäuseteil umschlossen werden, so dass zwischen den Außenwänden des innenlie-
genden Gehäuseteils und den Innenwänden des außenliegenden Gehäuseteils ein vom Kühlfluid durchströmter Kanal gebildet werden kann, um so einen Wärmetauscher aufzubauen.
Die Herstellung des Trägerteils 1 mit den Rippen 3 erfolgt nun in der Weise, dass zunächst das Trägerteil 1 durch ein Druckgussverfahren hergestellt wird. Hierbei können die Öffnungen 2 sowie die Ausnehmungen 8 im Druckgussverfahren mit ausgebildet werden.
Alternativ wäre auch eine spätere mechanische Bearbeitung zur Ausbildung der Öffnungen 2 und der Ausnehmungen 8 möglich. Die Profile 4, 15 werden vorzugsweise im Stranggussverfahren hergestellt und beispielsweise durch Sägen getrennt, so dass hierdurch die einzelnen Rippen 3 entstehen, welche in die Öffnungen 2 gesteckt werden. Anschließend wird entlang der axialen Quer- und Längsseiten 11 , 13, 15, 16 der zweiten Schenkel 7 der Rippen 3 bildenden Profile 4, 15 vorzugsweise durch Reibrührschweißen eine Verbindung zwischen den Profilen 4, 15 und dem Trägerteil 1 hergestellt und gleichzeitig werden die Öffnungen 2 verschlossen, so dass eine dichte räumliche Trennung zwischen der Oberfläche 9 und einer Unterseite 17 des Trägerteils 1 stattfindet, wodurch diese Wand als Trennwand zwischen den beiden Fluid durchströmten Kanälen eines Wärmetauschers dienen kann.
Ein mit einem derartig aufgebauten Trägerteil 1 mit Rippen 3 hergestellter Wärmetauscher ist kostengünstig herstellbar und weist eine hohe Kühlleistung bei niedrigem Gewicht auf, da die Rippen beispielsweise aus Aluminium hergestellt werden können und eine optimierte Geometrie bei einer derartigen Herstellung erreicht werden kann.
Es sollte deutlich sein, dass es möglich ist, statt eines Trägerteils aus Druckguss beispielsweise ein Trägerteil als Tiefziehteil herzustellen und zu verwenden, ohne auf die genannten Vorteile verzichten zu müssen.