Beschreibung
Verfahren zum Betreiben einer mehrstufigen Dampfturbine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer mehrstufigen Dampfturbine sowie eine Dampfkraftanlage, umfassend eine mehrstufige Dampfturbine, einen Kessel und eine Kühlmediumzuführung .
Aus thermodynamischen Gründen ist es erforderlich die Frischdampftemperaturen zu erhöhen, um den Wirkungsgrad von modernen Dampfturbinenanlagen zu verbessern. Derzeit werden Dampfturbinen für Frischdampftemperaturen von ca. 6300C und Frischdampfdrücke von ca. 300 bar konstruiert und gefertigt. Die Auswahl der Materialien für den Rotor und das Gehäuse spielt eine bedeutende Rolle. Der Einsatz von Nickel-Basis- Legierungen als Hochtemperaturwerkstoff für Frischdampftemperaturen von geplanten 7000C scheint möglich. Der Rotor und das Gehäuse einer für 7000C geeigneten Dampfturbine könnte somit aus einer Nickel-Basis-Legierung hergestellt werden, wobei dies eine sehr kostenintensive Lösung darstellen würde.
In Hochdruck-Teilturbinen werden die Materialien in der Umge- bung des Einströmbereiches extrem thermisch belastet. Im Abdampfbereich der Hochdruck-Teilturbine ist die Temperatur und der Druck des Frischdampfes gering im Vergleich zu der Temperatur und dem Druck des Frischdampfes. Der Einsatz der teuren Nickel-Basis-Legierung im Abdampfbereich ist daher nicht zwingend erforderlich.
Es ist daher üblich, Hochdruck-Teilturbinen aus unterschiedlichen Werkstoffen zu fertigen. So könnte beispielsweise der Rotor als Schweißkonstruktion ausgeführt werden, wobei im Frischdampfbereich eine Nickel-Basis-Legierung und im Abdampfbereich ein konventioneller Werkstoff verwendet wird. Dies würde zu insgesamt geringeren Herstellungskosten führen. Eine solch gefertigte Hochdruck-Teilturbine würde den im Be-
trieb auftretenden Belastungen standhalten. Allerdings sind die Dampftemperaturen im Abdampfbereich der Hochdruck-Teilturbine während eines Leerlaufbetriebes bzw. Schwachlastbetriebes vergleichsweise hoch, wodurch der konventionelle Werkstoff thermisch zu sehr belastet wird. Dieses Problem tritt insbesondere bei einem Heißstart auf, da die Frischdampftemperaturen nicht beliebig abgesenkt werden können, um die thermische Belastung der Einströmung zu begrenzen.
In der DD 148 367 wird ein Verfahren zum Erniedrigen der
Arbeitsfähigkeit des Dampfes bei einem Lastabwurf beschrieben, wobei die Lösung darin besteht, dem Frischdampf über Einspritzdüsen Wasser beizumengen, wodurch die Temperatur des Dampfes sinkt.
Wünschenswert wäre eine aus unterschiedlichen Materialien ausgebildete Hochdruck-Teilturbine, die für unterschiedliche Lastbedingungen, wie z. B. Schwachlast oder Hochlast geeignet ist .
An dieser Stelle setzt die Erfindung an, deren Aufgabe es ist, ein Verfahren zum Betreiben einer Dampfturbine und eine Dampfkraftanlage anzugeben, wobei die Dampfturbine kostengünstig hergestellt werden kann.
Die auf das Verfahren hin gerichtete Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer mehrstufigen Dampfturbine, wobei der Dampfturbine Frischdampf und nach einer Zwischenstufe ein Kühlmedium zugeführt wird.
Die Erfindung geht von dem Aspekt aus, dass eine Hochdruck- Teilturbine im Abdampfbereich aus einem konventionellen Werkstoff ausgeführt werden kann, wenn der Abdampfbereich im Leerlauf oder Schwachlastbetrieb geeignet gekühlt wird. Die erfolgt erfindungsgemäß, in dem nach der Zwischenstufe in der Dampfturbine ein Kühlmedium zugeführt wird. Somit wird der Bereich der Dampfturbine nach dieser Zwischenstufe abgekühlt. Der vor dieser Zwischenstufe vorhandene Bereich der Dampftur-
bine kann aus einer Nickel-Basis-Legierung ausgeführt sein, wobei der im Abdampfbereich eingesetzte Werkstoff aus einem konventionellen Werkstoff ausgeführt werden kann, da die Temperaturen im Abdampfbereich nunmehr gezielt gesenkt werden können.
Somit wird im Gegensatz zur DD 148 367 nicht der gesamte Frischdampf durch das Einspritzen von Wasser abgekühlt, sondern lediglich ein bereits in der Dampfturbine abgekühlter und entspannter Dampf weiter durch das Kühlmedium abgekühlt, wodurch eine sprunghafte Senkung der Temperatur des in der Dampfturbine befindlichen Dampfes erfolgt.
Vorzugsweise wird das Kühlmedium aus einem Gemisch aus Treib- dampf und Wasser gebildet.
Dies ist eine vergleichsweise schnelle und günstige Lösung, ein geeignetes Kühlmedium bereitzustellen, denn durch die hohe Verdampfungswärme des Wassers erfährt die eingeschlos- sene Dampfmenge eine starke Temperatur- und somit auch Druckabsenkung.
Vorzugsweise wird der Treibdampf aus dem Kessel entnommen. Dadurch kann in einer bestehenden Dampfkraftanlage ohne wei- teres der Kessel, der auch als Dampferzeuger bezeichnet wird, leicht umgerüstet werden, um Treibdampf zu erhalten.
Alternativ dazu kann in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Treibdampf über eine Bypassleitung aus der FrischdampfZuführung abgezweigt werden. Dies wäre neben der Abzweigung direkt aus dem Kessel eine weitere einfache und kostengünstige Möglichkeit, einen geeigneten Treibdampf bereitzustellen, der durch die Zumischung von Wasser als Kühlmedium in der Dampfturbine eingesetzt werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Kühlmedium im Leerlaufbetrieb oder im Schwachlastbetrieb zugeführt.
Bevorzugterweise wird das Kühlmedium insbesondere zu Beginn eines Heißstarts zugeführt. Während eines Heißstarts ist die Temperatur der Materialien der Hochdruck-Teilturbine vergleichsweise hoch, so dass bei einem Heißstart der Frisch- dampf die gesamte Hochdruck-Teilturbine thermisch belastet. Insbesondere wird, da die Dampfturbine während des Anfahrens mit Schwachlast betrieben und somit der Dampf im Abströmbereich vergleichsweise hohe Temperaturen aufweist, die Hochdruck-Teilturbine während eines Heißstarts besonders ther- misch belastet.
Bevorzugterweise wird das Kühlmedium während eines Anfahrvorgangs bis zur Erreichung einer Synchronisation und/oder einer Mindestleistung zugeführt. Dies hat den Vorteil, dass die Hochdruckdampftemperatur durch Regeln des Kühlmediummassen- stroms konstant gehalten werden kann.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird die Dampfturbine derart weitergebildet, dass nach einer zweiten Stufe ein Zusatzkühlmedium zusätzlich zugeführt wird.
Dies hat den Vorteil, dass der Abströmbereich der Hochdruck- Teilturbine weiter abgekühlt wird, wodurch im Abströmbereich geeignete konventionelle Werksstoffe verwendet werden können.
Das Zusatzkühlmedium wird hierbei bevorzugterweise aus dem Kühlmedium abgezweigt, was eine kostengünstige Möglichkeit ist, eine bestehende Kraftwerksanlage umzurüsten.
In einer vorteilhaften Ausführungsform wird das Zusatzkühlmedium aus einem in einer Leitschaufel angebrachten Kanal ausgeströmt. Dadurch ist es möglich, Zusatzkühlmedium sozusagen schnell und großflächig in den Strömungskanal der Strömungsmaschine strömen zu lassen. Die Vermischung des Zusatzkühlme- diums mit dem Strömungsmedium ist hierbei vergleichsweise hoch, so dass die Temperatur sprunghaft gesenkt wird.
Die auf die Dampfkraftanlage hin gerichtete Aufgabe wird gelöst durch eine Dampfkraftanlage, umfassend eine mehrstufige Dampfturbine, einen Kessel und eine Kühlmediumzuführung, wobei die Kühlmediumzuführung nach einer Zwischenstufe in die Dampfturbine mündet. Die Vorteile entsprechen im Wesentlichen den beim Verfahren erwähnten.
Vorzugsweise ist die Kühlmediumzuführung strömungstechnisch mit dem Kessel und einem Wasserreservoir verbunden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Kühlmediumzuführung strömungstechnisch mit einer Bypassleitung aus einer FrischdampfZuführungsleitung und einem Wasserreservoir verbunden.
Bevorzugterweise weist die Dampfturbine eine zweite Stufe auf, die mit einer Zusatzkühlmediumzuführung strömungstechnisch verbunden ist.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen, die in den Figuren dargestellt sind, näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 eine Darstellung einer Dampfkraftanlage,
Figur 2 eine Schnittdarstellung einer Hochdruck-Teilturbine,
Figur 3 Temperaturkurven innerhalb der Hochdruck-Teilturbine .
In der Figur 1 ist eine Dampfkraftanlage 1 zu sehen. Die Dampfkraftanlage 1 umfasst einen Dampferzeuger 2. Eine andere Bezeichnung für einen Dampferzeuger 2 lautet Kessel 2. Der Dampferzeuger 2 umfasst einen Sammelbehälter 3, in dem der
Dampf gesammelt werden kann. Des Weiteren umfasst die Dampf- kraftanlage 1 eine Hochdruck-Teilturbine 4, eine Mitteldruck- Teilturbine 5 und eine Niederdruck-Teilturbine 6. In der
Fachwelt ist die Einteilung in Hochdruck-, Mitteldruck- und Niederdruck-Teilturbine nicht einheitlich definiert. Es existiert eine DIN-Norm, nach welcher eine Hochdruck-Teilturbine 4 derart definiert ist, dass eine solche vorliegt, wenn der aus der Hochdruck-Teilturbine 4 ausströmende Dampf in einem Zwischenüberhitzer 7 erhitzt wird und anschließend in eine Mitteldruck-Teilturbine 5 strömt.
In dem Dampferzeuger 2 wird Frischdampf erzeugt, der über eine Leitung 8 der Hochdruck-Teilturbine 4 zugeführt wird.
Die Hochdruck-Teilturbine 4, als Ausführungsform einer Dampfturbine, umfasst mehrere Stufen. Am Ausströmstutzen 9 strömt Dampf zum Zwischenüberhitzer 7 und wird dort erhitzt und anschließend zum Einströmstutzen 10 der Mitteldruck-Teilturbine 5 geführt. In der Mitteldruck-Teilturbine 5 entspannt sich der Dampf weiter, wobei er nach dem Austritt aus der Mitteldruck-Teilturbine 5 in die Niederdruck-Teilturbine 6 strömt. Nach der Niederdruck-Teilturbine 6 strömt der Dampf in einen Kondensator 11, wo er zu Wasser kondensiert.
Mittels einer Pumpe 12 wird das kondensierte Wasser über eine weitere Leitung 13 zum Dampferzeuger 2 geführt.
Die Hochdruck-Teilturbine 4 wird derart betrieben, dass nach einer Zwischenstufe 14 ein Kühlmedium zugeführt wird. Dazu weist die Dampfkraftanlage 1 eine Kühlmediumzuführung 15 auf, die nach der Zwischenstufe 14 in die Hochdruck-Teilturbine 4 mündet .
Das Kühlmedium wird aus einem Gemisch aus Treibdampf und Wasser gebildet. Das Wasser wird aus einem Wasserreservoir 16 entnommen, das über einem Ventil 17 dem Treibdampf zugemischt werden kann. Der Treibdampf wird aus einer Abzweigleitung 18 entnommen, die in dem Sammelbehälter 3 des Dampferzeugers 2 mündet. Somit wird Frischdampf aus dem Dampferzeuger 2 über die Abzweigleitung 18 und einem Ventil 19 am Knotenpunkt 20 mit dem Wasser aus dem Wasserreservoir 16 vermischt und über
die Kühlmediumzuführung 15 nach der Zwischenstufe 14 in die Hochdruck-Teilturbine 4 geführt.
In einer alternativen Ausführungsform kann die Abzweigleitung 18 und das Ventil 19 entfallen und dafür der Treibdampf aus der Leitung 8 am Abzweigknotenpunkt 21 über eine Bypasslei- tung 22 und einem Ventil 23 dem Knotenpunkt 20 zugeführt werden .
Der Massenstrom des Treibdampfes und des Wassers kann über Drosseln, die nicht näher dargestellt sind und den Ventilen 17, 19, 23 eingestellt werden. Die Drosseln und/oder die Ventile 17, 19, 23 können an ein Steuersystem angekoppelt werden, das die Durchflussmenge regelt. Die Regelung kann hier- bei derart ausgeführt werden, dass mit wachsender Zeit nach Erreichen einer Mindestlast die Durchflussmenge sukzessive reduziert wird und schließlich komplett ausgeschaltet wird.
Die Dampfturbine 4 wird hierbei derart betrieben, dass das Kühlmedium im Leerlaufbetrieb oder im Schwachlastbetrieb der Hochdruck-Teilturbine 4 zugeführt wird.
Das Kühlmedium wird während eines Anfahrvorgangs bis zur Erreichung einer Synchronisation und/oder einer Mindestleistung zugeführt. Unter einer Synchronisation ist die Synchronisation mit der Netzfrequenz zu verstehen. Unter Mindestleistung ist eine Leistung zu verstehen, bei der die Hochdruckturbine genügend Leistung abgibt und so niedrige Abdampftemperaturen aufweist .
In der Figur 2 ist eine Querschnittsansicht der Hochdruck- Teilturbine 4 zu sehen. Die Hochdruck-Teilturbine 4 umfasst ein Außengehäuse 24 und ein Innengehäuse 25. Am Innengehäuse 25 sind mehrere Leitschaufeln 26 angeordnet, wobei aus Grün- den der Übersichtlichkeit lediglich eine Leitschaufel mit dem Bezugszeichen 26 versehen wurde. Innerhalb des Innengehäuses 25 ist ein Rotor 27 drehbar gelagert. Der Rotor 27 umfasst mehrere Laufschaufeln 28, wobei aus Gründen der Übersicht-
lichkeit lediglich eine Laufschaufel mit dem Bezugszeichen 28 versehen wurde. Die Hochdruck-Teilturbine 4 weist eine Einströmung 29 auf, in die der Frischdampf aus dem Dampferzeuger 2 zugeführt wird. Der somit zugeführte Frischdampf wird durch die Leitschaufeln 26 und Laufschaufeln 28 geführt, wobei sich der Frischdampf entspannt und die Temperatur sinkt. Zwischen dem Rotor 27 und der Innenfläche des Innengehäuses 25 wird ein Strömungskanal 30 gebildet, der in einen Ausströmstutzen 31 endet.
Die Hochdruck-Teilturbine 4 wird derart ausgeführt, dass eine Kühlmediumzuführung 15 derart angeordnet ist, dass das Kühlmedium nach der Zwischenstufe 14 in den Strömungskanal 30 geführt werden kann. Der Bereich bis zur Zwischenstufe 14, ins- besondere der Bereich um die Einströmung 29 ist thermisch besonders belastet und sollte daher aus einer Nickel-Basis-Legierung ausgeführt sein. Durch das Einströmen des Kühlmediums nach der Zwischenstufe 14 über die Kühlmediumzuführung 15 findet eine Abkühlung des Strömungsmediums im Strömungskanal 30 statt, die dazu führt, dass im Abströmbereich 32 die Temperatur gesenkt wird und daher ein günstigeres Material als die Nickel-Basis-Legierung verwendet werden kann. Der Rotor 27 kann daher aus zwei Komponenten hergestellt werden, wobei die erste Komponente 33 aus der Nickel-Basis-Legierung und die zweite Komponente 34 aus einem günstigeren Material ausgeführt werden kann. Die erste Komponente 33 und die zweite Komponente 34 werden mittels einer Schweißung 35 miteinander verbunden .
Die Dampfkraftanlage 1 kann durch die Zuführung von einem Zusatzkühlmedium nach einer zweiten Stufe zusätzlich gekühlt werden. Die zweite Stufe ist in der Figur 2 nicht näher dargestellt, liegt aber in Strömungsrichtung gesehen nach der Zwischenstufe 14. Das Zusatzkühlmedium wird aus dem Kühlme- dium abgezweigt.
Die Hochdruck-Teilturbine 4 wird hierbei derart ausgeführt, dass die Leitschaufeln 26 der zweiten Stufe Kanäle aufweisen.
Diese Leitschaufeln 26 der zweiten Stufe werden demnach mehr oder weniger hohl ausgeführt, wobei der Hohlraum mit dem Zusatzkühlmedium gefüllt werden kann. Das Zusatzkühlmedium strömt aus diesen Kanälen aus der Leitschaufel 26 der zweiten Stufe und vermischt sich mit dem im Strömungskanal 30 befindlichen Strömungsmedium. Das bedeutet, dass ab dieser Stelle, nach der zweiten Stufe eine weitere Abkühlung des Strömungsmediums stattfindet und ab dieser Stelle die thermische Belastung verringert wird.
Hochdruck-Teilturbinen 4 werden in manchen Ausführungsformen mit einem Dampfanzapfstutzen ausgebildet. Diese Dampfanzapf- stutzen werden im normalen Lastbetrieb der Hochdruck-Teilturbine 4 als Anzapfung benutzt, wobei über den Dampfanzapfstut- zen Dampf aus dem Strömungskanal 30 abgeführt wird. Im Leerlauf oder im Schwachlastbetrieb wird dieser Dampfanzapfstutzen zu der Kühlmediumzuführung quasi verwandelt, über diese das Kühlmedium in die Hochdruck-Teilturbine 4 gelangt. Der Dampfanzapfstutzen weist daher eine Doppelfunktion auf. Einerseits zum Abführen von Dampf aus dem Strömungskanal 30 im Lastbetrieb und andererseits zum Zuführen von Kühlmedium während eines Schwachlastbetriebes oder im Leerlauf.
Die Hochdruck-Teilturbine 4 umfasst die zweite Stufe, die mit einer Zusatzkühlmediumzuführung strömungstechnisch verbunden ist. Die Zusatzkühlmediumzuführung ist strömungstechnisch mit dem Dampferzeuger 2 und dem Wasserreservoir 16 verbunden, was in der Figur 1 nicht näher dargestellt ist.
In der Figur 3 ist der Temperaturverlauf innerhalb der Hochdruck-Teilturbine 4 in Abhängigkeit der Stufenanzahl N (ni - n7) dargestellt. Die Stufen ni, n2, ..., n7 stehen für positive ganze Zahlen, die der Anzahl an Stufen entsprechen. Die genaue Anzahl an Stufen ist für das genaue Verständnis der Er- findung nicht erforderlich, weswegen die Anzahl an Stufen durch die Indizes 1 bis 7 ersetzt wurden. Die Kurve 36 zeigt den Temperaturverlauf in Abhängigkeit der Stufen im Normalbetrieb. Es ist deutlich zu sehen, dass die Temperatur von ca.
700°C auf ca. 4200C nach der Stufe n6 sinkt. Dies erfolgt durch thermodynamische Umwandlungen, wobei der Frischdampf entspannt wird und die Temperatur gesenkt wird.
Die zweite Kurve 37 zeigt den Verlauf der Temperatur in Abhängigkeit der Stufen N im Leerlauf oder Schwachlastbetrieb, wenn keine erfindungsgemäßen Maßnahmen durchgeführt werden. Mann sieht deutlich, dass die Temperatur bis zur Stufe n4 kaum sinkt und nach der Stufe n4 sogar ansteigt. Das bedeu- tet, dass die Stufen ab ca. n3 im Abströmbereich thermisch belastet werden, weil die Temperaturen dort durchweg höher als 6000C sind. Die dritte Kurve 38 zeigt den Verlauf der Temperatur T in Abhängigkeit der Stufen N im Schwachlast oder Leerlaufbetrieb, wenn nach der Stufe n4, die als Zwischen- stufe 14 zu verstehen ist, dass Kühlmedium der Hochdruck- Teilturbine 4 zugeführt wird. An der senkrecht gestrichelten Linie erkennt man sehr deutlich, dass die Temperatur an der Stelle einen deutlichen Sprung von ca. 6300C auf 4700C zeigt. Das bedeutet, dass ab dieser Stelle die Hochdruck-Teilturbine 4 weniger thermisch belastet wird, weil die Temperaturen in diesem Bereich nicht über 5000C steigen.
Die vierte Kurve 41 zeigt den Temperaturverlauf T in Abhängigkeit der Stufen N, wenn die Zwischenstufe 14 an der Stelle n3 erfolgt und an der Stelle n4 das Zusatzkühlmedium nach der zweiten Stufe zusätzlich zugeführt wird. Man erkennt ganz deutlich, dass nach der Zwischenstufe 14, d. h. in der Darstellung gemäß Figur 3 kurz nach der Stufe n3 die Temperatur sprunghaft von ca. 6400C auf 5400C sinkt und anschließend nach der weiteren Zuführung von zusätzlichem Zusatzkühlmediums die Temperatur von ca. 5300C auf 4900C sinkt.