Beschreibung
Titel
Rückschlagventil und Injektor mit hydraulischem Übersetzer und Rückschlagventil
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Rückschlagventil nach der Gattung des Anspruchs 1 und einen Injektor nach der Gattung des Anspruchs 10.
Derartige Rückschlagventile sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Diese Rückschlagventile weisen üblicherweise ein Ventilgehäuse auf, in das eine Bohrung eingebracht ist, wobei in der Bohrung ein Ventilsitz ausgebildet ist. Weiter weisen diese Rückschlagventile ein kugelförmiges Ventilglied auf, das in der Bohrung angeordnet ist und es ist ein Hubanschlagelement für das Ventilglied vorgesehen, an dem dieses bei geöffnetem Rückschlagventil zur Anlage kommt.
Diese Rückschlagventile sind für viele Anwendungen geeignet, jedoch gibt es insbesondere beim Einsatz in Injektoren mit hydraulischem Druckübersetzer, wie sie bei modernen Kraftstoffeinspritzsystemen für Brennkraftmaschinen eingesetzt werden, Anwendungsfälle, in denen sich die herkömmlichen Rückschlagventile als nicht haltbar genug erwiesen haben. Bei herkömmlichen Rückschlagventilen führt das seitliche
Ausweichen des Ventilglieds in der geöffneten Stellung des Rückschlagventils dazu, dass erst beim Auftreffen des Ventilglieds auf dem Ventilsitz das Ventilglied durch den Ventilsitz wieder zentriert wird. Dies führt zu einer Relativbewegung zwischen Ventilglied und Ventilsitz. Diese Relativbewegung verursacht Verschleiß und verkürzt die Lebensdauer von Ventilsitz und Ventilglied erheblich.
Offenbarung der Erfindung
Vorteile der Erfindung
Das erfindungsgemäße Rückschlagventil mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 hat den Vorteil, dass das Ventilglied in geöffnetem Zustand in der Vertiefung des Hubanschlagelements zentriert wird und dadurch das Ventilglied des erfindungsgemäßen Rückschlagventils genau mittig auf dem Ventilsitz auftrifft, wenn das Rückschlagventil wieder schließt, so dass ein nennenswerter Verschleiß zwischen Ventilsitz und Ventilglied nicht feststellbar ist. Außerdem kann bei diesem
Ausführungsbeispiel auf eine Ventilfeder verzichtet werden, was die Herstellungskosten und den Bauraumbedarf des erfindungsgemäßen Rückschlagventils erheblich reduziert. Durch die verringerten Massen spricht dieses Rückschlagventil besonders schnell an. Durch die zumindest mittelbare axiale Fixierung des Hubanschlagelements mittels einer Schweißverbindung sind hierfür keine zusätzlichen Bauteil erforderlich, wodurch die
Herstellungskosten und der Bauraumbedarf des erfindungsgemäßen Rückschlagventils ebenfalls verringert sind.
Um das den Kraftstoff bei geöffnetem Ventilglied an dem Ventilglied und dem Hubanschlagelement vorbei beziehungsweise hindurchzuführen, ist in dem
Hubanschlagelement wenigstens eine Querbohrung vorgesehen, die einen Ringspalt zwischen dem Hubanschlagelement und der Bohrung mit einer Längsbohrung im Hubanschlagelement verbindet. Die Längsbohrung ist dabei vorzugsweise zur Vertiefung hin als Drosselbohrung ausgebildet und der Übergang von der Vertiefung zur Drosselbohrung ist scharfkantig ausgeführt, um beim Öffnen des Rückschlagventils die
Bewegung des Ventilglieds vor dem Auftreffen auf das Hubanschlagelement zu dämpfen. Der Übergang der Drosselbohrung zu dem der Vertiefung abgewandten Bereich der Längsbohrung ist demgegenüber strömungsgünstig ausgebildet, um ein schnelles Abheben des Ventilglieds vom Hubanschlagelement beim Schließen des Rückschlagventils zu ermöglichen.
Das erfindungsgemäße Rückschlagventil ist besonders vorteilhaft bei einem Injektor mit einem hydraulischen Druckübersetzer für eine Brennkraftmaschine einsetzbar.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar. Alle in der Zeichnung, deren Beschreibung in den Patentansprüchen beschriebenen Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
Zeichnung
Es zeigen
Figur 1 einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rückschlagventils und
Figur 2 einen erfindungsgemäßen Injektor mit hydraulischem Druckübersetzer und erfindungsgemäßen Rückschlagventil.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
In Figur 1 ist ein Bauteil, welches beispielsweise ein Druckübersetzerkolben eines hydraulischen Druckübersetzers sein kann, mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. In diesem Bauteil 1 ist ein nachfolgend näher erläutertes Rückschlagventil angeordnet wobei das Bauteil 1 ein Ventilgehäuse für das Rückschlagventil bildet. Im Ventilgehäuse 1 ist eine gestufte Bohrung 3 vorgesehen. Zwischen zwei Abschnitten der Bohrung 3 mit unterschiedlichen Durchmessern ist ein Ventilsitz 5 ausgebildet.
In der Bohrung 3 ist ein zumindest annähernd kugelförmiges Ventilglied 7 angeordnet. Das Ventilglied 7 wirkt mit dem Ventilsitz 5 im Ventilgehäuse 1 zusammen und verschließt das Rückschlagventil, sobald das Ventilglied 7 auf dem Ventilsitz 5 aufliegt.
An den Ventilsitz 5 anschließend weist die Bohrung 3 einen Abschnitt 3a mit einem Durchmesser auf, der etwas größer ist als der Durchmesser des Ventilglieds 7. Zum Ende des Ventilgehäuses 1 hin ist die Bohrung 3 offen und weist einen Abschnitt 3b mit
gegenüber dem Abschnitt 3a größerem Durchmesser auf. Durch die Durchmesseränderung vom Abschnitt 3a zum Abschnitt 3b ist in der Bohrung 3 eine dem Ventilsitz 5 abgewandte Ringschulter 10 gebildet.
Zur Begrenzung des Öffnungshubs des Ventilglieds 7 ist in die Bohrung 3 von deren offenem Ende des Ventilgehäuses 1 her ein Hubanschlagelement 12 eingesetzt. Das Hubanschlagelement 12 ist dabei im Durchmesser gestuft ausgebildet und weist einen im Abschnitt 3a der Bohrung 3 angeordneten Abschnitt 12a auf, dessen Durchmesser etwas kleiner ist als der Durchmesser des Abschnitts 3a der Bohrung 3, so dass zwischen dem Abschnitt 12a des Hubanschlagelements 12 und dem Abschnitt 3a der Bohrung 3 ein Ringspalt 14 vorhanden ist. Das Hubanschlagelement 12 weist außerdem einen im Abschnitt 3b der Bohrung 3 angeordneten Abschnitt 12b mit gegenüber dem Abschnitt 12a größerem Durchmesser auf. Der Durchmesser des Abschnitts 12b des Hubanschlagelements 12 ist nur wenig kleiner als der Durchmesser des Abschnitts 3b der Bohrung 3. Durch die Durchmesseränderung des
Hubanschlagelements 12 ist an diesem eine dem Ventilsitz 5 zugewandte Ringschulter 13 gebildet.
Auf der dem Ventilglied 7 zugewandten Seite des Hubanschlagelements 12 ist eine trichterförmige Vertiefung 16 eingebracht, die beispielsweise etwa kegelstumpfförmig oder kalottenförmig ausgebildet ist. Der Durchmesser der Vertiefung 16 ist kleiner als der Durchmesser des Ventilglieds 7, so dass das Ventilglied 7 teilweise in die Vertiefung 16 eintauchen kann. Die Vertiefung 16 ist zumindest annähernd koaxial zur Längsachse 4 der Bohrung 3 angeordnet und das Ventilglied 7 ist zumindest koaxial in der Bohrung 3 angeordnet und in Richtung der Längsachse 4 beweglich.
Im Hubanschlagelement 12 ist eine im Durchmesser mehrfach gestufte durchgehende Längsbohrung 20 eingebracht, die einerseits in die Vertiefung 16 und andererseits am offenen Ende der Bohrung 3 am Hubanschlagelement 12 mündet. Die Längsbohrung 20 weist in ihrem zur Vertiefung 16 hin verlaufenden Bereich 20a einen kleinen
Durchmesser auf und bildet somit eine Drosselbohrung 20a. Die Mündung 20b der Längsbohrung 20 in die Vertiefung 16 weist einen wesentlich größeren Durchmesser auf als die Drosselbohrung 20a. Der Übergang von der Mündung 20b in die
Drosselbohrung 20a ist abrupt und scharfkantig ausgebildet, so dass die Strömung ausgehend von der Vertiefung 16 in die Drosselbohrung 20a stark behindert wird. An die Drosselbohrung 20a schließt sich auf deren der Vertiefung 16 abgewandten Seite ein weiterer Bereich 20c der Längsbohrung 20 an, der einen größeren Durchmesser als die Drosselbohrung 20a aufweist. Der Übergang vom Bereich 20c der Längsbohrung 20 in die Drosselbohrung 20a ist strömungsgünstig ausgebildet, wobei beispielsweise ein wie in Figur 1 dargestellter etwa konischer oder ein gerundeter Übergang vorgesehen ist. Im Abschnitt 12a des Hubanschlagelements 12 ist wenigstens eine Querbohrung 22 eingebracht, durch die der Bereich 20c der Längsbohrung 20 mit dem Ringspalt 14 verbunden ist. Vorzugsweise sind mehrere über den Umfang verteilt angeordnete Querbohrungen 22 im Hubanschlagelement 12 vorgesehen.
Das Hubanschlagelement 12 ist vorzugsweise aus gehärtetem Stahl hergestellt, um einen geringen Verschleiß sicherzustellen, da beim Öffnen des Rückschlagventils das Ventilglied 7 auf das Hubanschlagelement 12 auftrifft. Das Ventilglied 7 ist ebenfalls vorzugsweise aus gehärtetem Stahl hergestellt, wobei als Ventilglied 7 beispielsweise übliche Kugeln für Kugellager verwendet werden können, die als Standardteile verfügbar sind. Durch die trichterförmige Vertiefung 16 wird das Ventilglied 7 bei dessen Hubbewegung zentriert und dadurch erreicht, dass das Ventilglied 7 bei dessen Schließbewegung zumindest annähernd zentrisch auf den Ventilsitz 5 trifft, so dass auch der Verschleiß des Ventilsitzes 5 gering gehalten werden kann.
In geöffnetem Zustand des Rückschlagventils wird die Mündung 20b der Längsbohrung 20 in der Vertiefung 16 des Hubanschlagelements 12 durch das Ventilglied 7 verschlossen. Ein Abströmen von Flüssigkeit ist durch den Ringspalt 14, die wenigstens eine Querbohrung 22 und die Längsbohrung 20 im Hubanschlagelement 12 ermöglicht. Durch den scharfkantigen Übergang von der Mündung 20b der Längsbohrung 20 in der Vertiefung 16 in die Drosselbohrung 20a ist die Verdrängung von Flüssigkeit aus der Vertiefung 16 in die Längsbohrung 20 erschwert, hier ist ein erhöhter Strömungswiderstand vorhanden. Beim Öffnen des Rückschlagventils tritt das
Ventilglied 7 in die Vertiefung 16 ein und verdrängt aus dieser Flüssigkeit in die Längsbohrung 20. Durch den erhöhten Strömungswiderstand wird die Bewegung des Ventilglieds 7 gedämpft, so dass dessen Aufprall am Hubanschlagelement 12 weniger
heftig ist. Beim Schließen des Rückschlagventils ist ein schnelles Abheben des Ventilglieds 7 vom Hubanschlagelement 12 sichergestellt, da die Einströmung von Flüssigkeit aus der Längsbohrung 20 in die Vertiefung 16 durch den strömungsgünstig ausgebildeten Übergang vom Bereich 20c in die Drosselbohrung 20a ermöglicht ist. 5
Beim Einbau des Rückschlagventils in das Ventilgehäuse 1 wird zunächst das Ventilglied 7 in die Bohrung 3 eingeführt. Anschließend wird das Hubanschlagelement 12 von der offenen Seite des Ventilgehäuses 1 her in die Bohrung 3 in Richtung der Längsachse 4 eingeführt, bis die Ringschulter 13 des Hubanschlagelements 12 an der L O Ringschulter 10 des Ventilgehäuses 1 zur Anlage kommt. Durch die axiale Lage des Hubanschlagelements 12 wird der maximale Hub des Ventilglieds 7 festgelegt, den dieses zwischen seiner Anlage am Ventilsitz 5 und am Hubanschlagelement 12 ausführen kann.
L 5 Das Hubanschlagelement 12 ist in der Bohrung 3 des Ventilgehäuses 1 mittels einer Schweißverbindung zumindest mittelbar in axialer Richtung fixiert. Vorzugsweise ist das Hubanschlagelement 12 selbst an seinem Umfang durch eine Schweißverbindung 26 in der Bohrung 3 mit dem Ventilgehäuse 1 stoffschlüssig verbunden, wie in Figur 1 in der oberen Hälfte dargestellt. Die Schweißverbindung 26 ist dabei nahe dem offenen Ende
> 0 des Ventilgehäuses 1 angeordnet. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass nach dem Einsetzen des Hubanschlagelements 12 in die Bohrung 3 wie in Figur 1 in der unteren Hälfte dargestellt ein Schweißring 28 eingesetzt wird, durch den das Hubanschlagelement 12 in axialer Richtung fixiert wird und der mittels einer Schweißverbindung 30 mit dem Ventilgehäuse 1 stoffschlüssig verbunden wird.
In Figur 2 ist ein Anwendungsbeispiel für das erfindungsgemäße Rückschlagventil schematisch dargestellt. Ein Injektor ist in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 55 bezeichnet. Der Injektor 55 wird über eine Hochdruckleitung (ohne Bezugszeichen) von einem Common Rail 57 mit unter hohem Druck stehenden Kraftstoff versorgt. In 30 dem Injektor 55 ist ein hydraulischer Druckübersetzer 59 vorgesehen. Der hydraulische Druckübersetzer 59 umfasst einen Übersetzerkolben 61, der einen Niederdruckraum 63 von einem Hochdruckraum 65 trennt. In dem Druckübersetzerkolben 61 ist eine Längsbohrung 3 vorhanden. In der Bohrung 3 ist ein stilisiert dargestelltes
Rückschlagventil 67 angeordnet, welches verhindert, dass Kraftstoff aus dem Hochdruckraum 65 in den Niederdruckraum 63 strömen kann. Dieses Rückschlagventil 67 ist ein Rückschlagventil gemäß dem vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1.
Der Hochdruckraum 65 ist mit einem Druckraum 69 in dem eine Düsennadel 71 angeordnet ist, hydraulisch verbunden. Über ein erstes Magnetventil 73, welches als 3/2-Wegeventil ausgebildet ist und den hydraulischen Druckübersetzer 59 steuert, und ein zweites Magnetventil 75, welches den Druck im Druckraum 69 steuert, wird die Düsennadel 71 geöffnet und geschlossen.
Der Übersetzerkolben 61 ist vorzugsweise aus einem Wälzlagerstahl mit einem Kohlenstoffgehalt von etwa 1% hergestellt. Der Übersetzerkolben 61 ist mit einem sehr geringen Spiel geführt und weist auf seiner Außenfläche eine Verschleißschutzschicht auf. Der Wärmeeintrag in den Übersetzerkolben 61 bei der Herstellung der
Schweißverbindung 26,30 zur Fixierung des Hubanschlagelements 12 in der Bohrung 3 des Übersetzerkolbens 61 muss somit möglichst gering gehalten werden, um das Führungsspiel des Übersetzerkolbens 61 nicht zu beeinflussen und die Verschleißschutzschicht des Übersetzerkolbens 61 nicht zu beschädigen, durch thermische Einflüsse beim Schweißen und/oder Wärmeverzug und dadurch späteres zu geringes Führungsspiel des Übersetzerkolbens 61 und somit erhöhten Verschleiß.