ANMELDERIN : DP 1661/06 PCT
Webasto AG ' (TGWE 1584 PCT)
Kraillinger Straße 5 09.07.2007
D-82131 Stockdorf
VERTRETER:
Patentanwalt Dr. Thomas Grünberg Widenmayerstrasse 4 D-80538 München
Rolloanordnung für ein Kraftfahrzeug
Die Erfindung betrifft eine Rolloanordnung für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Rolloanordnung ist aus der Praxis bekannt und dient beispielsweise als Abschatteinrichtung für einen transparenten Ausschnitt bzw. Bereich eines Fahrzeugdachs. Diese Rolloanordnung umfasst hierzu eine Rollobahn, die an einer rohrförmigen Wickelwelle gelagert ist, welche mittels einer Wickelfeder in Öffnungsrichtung der Rollobahn vorgespannt ist. An ihrer der Wickelwelle abgewandten Seite weist die Rollobahn einen Zugspriegel auf, der seitlich jeweils über ein Gleitelement in einer Führungsschiene geführt ist. Die Gleitelemente sind mittels eines Antriebsmotors in der jeweils zugeordneten Führungsschiene verfahrbar. Bei einer derartigen Rolloanordnung kann die Rollobahn nur elektrisch in Schließ- bzw. Öffnungsstellung gebracht werden.
Des Weiteren sind Rolloanordnungen für Fahrzeugdächer bekannt, bei denen eine Rollobahn in manueller Weise geschlossen und geöffnet werden kann. Zur Sicherung der Schließstellung ist an einem Zugspriegel, der an einer einer Wickelwelle abgewandten Seite der Rollobahn angeordnet ist, ein starrer Haken ausgebildet, der an einem dachfesten Bereich eines Dachrahmens eingehängt werden kann. Zum Aushängen des Hakens ist an einem Griff zum Öffnen und zum Schließen der Rolloanordnung eine Hilfsmechanik vorgesehen, die ein Lösen des Hakens von dem Dachrahmen bewirkt. Bekannt ist es auch, entsprechende Haken im Bereich von seitlichen, in Führungsschienen geführten Gleitelementen anzuordnen, an denen der Zugspriegel befestigt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gemäß der einleitend genannten Gattung ausgeführte Rollanordnung zu schaffen, bei der neben einer elektrischen Betätigung durch ein einfaches Mittel auch eine manuelle Betätigung realisiert werden kann.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Rolloanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Kern der Erfindung besteht mithin darin, dass an den Gleitelementen des Zugspriegels, die jeweils in einer Führungsschiene geführt sind, ein Kupplungsmechanismus ausgebildet ist, der bei einer elektrischen Betätigung der Rolloanordnung mittels des Antriebsmotors die Gleitelemente mit den Mitnehmern kuppelt und bei einer manuellen Betätigung die Gleitelemente gegenüber den Mitnehmern freigibt. Die Freigabestellung wird über eine entsprechende, im Bereich der Führungsschienen angeordnete Rampen vorgegeben, die die Kupplungselemente in eine Freigabestellung schalten, in welcher eine Wirkverbindung zwischen den Gleitelementen und dem jeweils zugeordneten Mitnehmer auf-
gehoben ist. Die Mechanik zum Schalten der Kupplungselemente ist also in die jeweilige Führungsschiene integriert. Eine aufwändige Betätigungsmechanik im Bereich des Zugspriegels ist nicht erforderlich.
Die Rolloanordnung nach der Erfindung eignet sich insbesondere zum Einsatz im Bereich eines Kraftfahrzeugdachs und dort zur Abschattung einer mittels eines zumindest teilweise transparenten Deckelelementes verschließbaren oder zumindest teilweise freigebbaren Dachöffnung. Vorzugsweise ist in diesem Fall die Rollobahn in Fahrtrichtung, d. h. in Richtung Fahrzeugfront ausziehbar, und ist die Wickelwelle hinter der entsprechenden Dachöffnung angeordnet. Insbesondere kann die Rolloanordnung auch in ein mehrteiliges, als sogenanntes retractable hardtop (RHT) ausgebildetes Cabriolet-Dach integriert sein, das in seinem oberhalb der Fahrzeugvordersitze angeordneten Bereich mit einem Schiebedach versehen ist.
Die Rolloanordnung nach der Erfindung ist wie üblich bezüglich einer Fahrzeuglängsmittelebene im Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet und umfasst mithin beidseits des Zugspriegels spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildete Kupplungselemente, die mit ebenfalls spiegelsymmetrisch ausgebildeten Mitnehmern zusammenwirken. Die Mitnehmer können jeweils mit einem drucksteifen Antriebskabel verbunden sein, welches mittels des Antriebsmotors angetrieben ist . Der Antriebsmotor dient in der Regel auch zum Antrieb eines Schiebedachdeckelementes, wobei zum Ansteuern des Deckelelementes bzw. der Rolloanordnung ein Koppelgetriebe vorgesehen sein kann.
Bei einer konstruktiv einfach zu realisierenden und bevorzugten Ausführungsform der Rolloanordnung nach der Erfindung sind die Kupplungselemente, die an den beiden
Gleitelementen vorgesehen sind, jeweils als Greifhaken ausgebildet, welcher eine im Wesentlichen parallel zum Zugspriegel ausgerichtete Schwenkachse hat. Wenn die Greifhaken mit jeweils einem der Mitnehmer in Eingriff stehen, wird ein ungewolltes, durch die Wirkung der Wickelfeder ausgelöstes Aufwickeln der Rollobahn auf die Wickelwelle verhindert. Das Öffnen und Schließen erfolgt dann durch Ansteuerung des Antriebsmotors. Das Lösen der Greifhaken von den Mitnehmern kann durch einfachen manuellen Eingriff erfolgen, und zwar dadurch, dass der Zugspriegel in manueller Weise nach vorne geschoben wird und die beidseits angeordneten Greifhaken jeweils auf die zugeordnete führungsschienenfeste Freigaberampe auflaufen und aus der Sperrstellung in die Freigabestellung geschaltet werden. In der Freigabestellung können dann die Gleitelemente, an denen der Zugspiegel befestigt ist, durch die von der Wickelfeder ausgeübte Zugkraft in den jeweils zugeordneten Führungsschienen nach hinten gleiten, ohne sich über die Greifhaken an den Mitnehmern zu verhaken. So kann ein manuelles Öffnen der Rolloanordnung in einfacher Weise realisiert werden.
Zweckmäßigerweise fahren die Kupplungselemente an der jeweils zugeordneten, fahrzeugfesten Freigaberampe zur Freigabe des Gleitelementes gegenüber dem Mitnehmer in einer Schließstellung der Rollobahn auf. Die Freigaberampen sind also an der der Wickelwelle abgewandten Seite des mittels der Rollobahn abzuschattenden Bereichs angeordnet. Dies bedeutet, dass der Zugspriegel in einer in elektri¬ scher Weise mittels des auf die Mitnehmer wirkenden Antriebsmotors hergestellten Schließstellung der Rollobahn noch ein geringfügiges Spiel in Schließrichtung hat, wodurch die Kupplungselemente durch Ausüben einer manuellen Kraft auf den Zugspriegel auf die jeweilige Freigaberampe gefahren und in Freigabestellung geschaltet werden können.
Um den Schaltzustand der Kupplungselemente reversibel gestalten zu können, umfasst eine zweckmäßige Ausführungsform der Rolloanordnung nach der Erfindung des Weiteren führungsschienenfeste Sperrrampen, die jeweils von einem der Kupplungselemente in einer Öffnungsstellung der Rollobahn zum Umschalten aus der Freigabestellung in die jeweilige Sperrstellung überfahren werden.
Bei einer speziellen Ausführungsform der Rolloanordnung nach der Erfindung ist das jeweilige Kupplungselement der Gleitelemente ein bistabiles Element, das mittels eines Federelementes in seine zwei Schaltstellungen vorgespannt ist, das zwei Wirkrichtungen hat, die abhängig sind von der Stellung des Kupplungselementes gegenüber einer Totpunktlage. Wird also das Kupplungselement mittels einer der Rampen über die Totpunktlage gedrückt, so schnappt es aufgrund der Federkraft des Federelementes in seine Frei- gäbe- bzw. Sperrstellung. Das Federelement ist beispielsweise als Blattfeder oder als Spiralfeder ausgebildet.
Um die Gleitelemente nach einem manuellen Öffnen der Rolloanordnung wieder mit den Mitnehmern zu kuppeln, kann der Zugspriegel entweder in manueller Weise in Schließrichtung gezogen werden, bis die durch die Sperrrampe in Sperrstellung geschalteten Kupplungselemente an den an einer beliebigen Stelle der Führungsschienen angeordneten Mitnehmern einrasten. Alternativ können aber auch die Mitnehmer durch Betätigung des Antriebsmotors durch Zurückfahren in eine der Öffnungsstellung der Rollobahn zugeordnete Position in Eingriff mit den Kupplungselementen gebracht werden. Bei einer speziellen Ausführungsform der Rollobahn nach der Erfindung unterfahren die Mitnehmer hierbei jeweils eines der mittels der Sperrrampen in Sperrstellung geschalteten Kupplungselemente. Diese werden
hierbei nach oben gedrückt, ohne dass ein Umschalten in Freigabestellung ausgelöst wird.
Um auszuschließen, dass sich einer der Mitnehmer beim Unterfahren des jeweils zugeordneten Kupplungselementes an diesem verhakt, weisen die Mitnehmer vorzugsweise jeweils eine Rampe auf, an der das betreffende Kupplungselement entlang gleitet.
Um Fehlschaltungen auszuschließen, ist vorzugsweise ein von oben auf das Kupplungselement wirkendes Gegendruckelement vorgesehen, das verhindert, dass das Kupplungselement in Freigabestellung schaltet, wenn es von dem Mitnehmer unterfahren wird. Das Gegendruckelement wirkt somit als Totpunktsicherung.
Des Weiteren kann im Bereich jeder Führungsschiene eine Sicherheitssperrrampe vorgesehen sein, die das betreffende Kupplungselement in einer Zwischenstellung des Zugspriegels zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung der Rollobahn in Sperrstellung schaltet. Damit es nicht erforderlich, dass der Zugspriegel nochmals in die der kompletten Öffnung der Rollobahn zugeordnete Stellung verfahren werden muss, wenn er beim manuellen Schließen soweit in Schließrichtung überdrückt wurde, dass versehentlich ein Schaltvorgang zum Schalten der Kupplungselemente durch deren Auffahren auf die Freigaberampen ausgelöst wurde, wodurch ein Kuppeln der Gleitelemente mit den Mitnehmern unmöglich gemacht wurde.
Um eine Fehlbedienung der Rolloanordnung auszuschließen, können die Kupplungselemente des Weiteren jeweils mit einer Schaltmechanik versehen sein, die diese jeweils quer zur Ausziehrichtung reversibel versetzt, so dass das Kupplungselement bei einem manuellen Ausziehen der Rollobahn
aus der Öffnungsstellung in die Schließstellung nicht auf die zugeordnete Freigaberampe trifft, mithin kein Schaltvorgang bei einem versehentlichen Überdrücken des Zugspriegels in Schließrichtung ausgelöst wird. Die Schaltmechanik versetzt die Kupplungselemente vorzugsweise im Bereich der hinteren Sperrrampen, d. h. beim Schalten der jeweiligen Kupplungselemente in Sperrstellung, in Fahrzeugquerrichtung, so dass diese nicht mehr mit der vorderen Freigaberampe fluchten. Ein zweiter Schaltpunkt zum Versetzen der Kupplungselemente in der entgegen gesetzten Richtung, d. h. zum Zurücksetzten der Kupplungselemente, kann im Bereich der vorderen Freigaberampen angeordnet sein, und zwar derart, dass die Kupplungselemente, wenn sie nach vorne in Fahrzeugquerrichtung gegenüber den Freigaberampen versetzt in Höhe der Freigaberampen verfahren wurden, auf ihrem Weg zurück vor oder bei Erreichen der Mitnehmer zurückversetzt werden und damit wieder mit den vorderen Freigaberampen fluchten und durch Zusammenwirken mit diesen in Freigabestellung gebracht werden können.
Die Schaltmechanik ist beispielsweise von zwei in entgegengesetzten Richtungen wirkenden Querrampen gebildet, die das jeweilige Kupplungselement bzw. den jeweiligen Greifhaken quer zur Ausziehrichtung der Rollobahn versetzen. Die Schaltmechanik arbeitet mithin derart, dass bei einem manuellen Zurückfahren des Zugspriegels in die der Öffnungsstellung der Rollobahn zugeordnete Position ein derartiger Versatz der Kupplungselemente erfolgt, dass sie nicht mehr mit den zugeordneten Freigaberampen fluchten. Wird nun die Rollobahn durch manuellen Zug an dem Zugspriegel in Schließstellung und hierbei bis zu den Freigaberampen gebracht, kommen die Kupplungselemente nicht mit den Freigaberampen in Kontakt. Sie verhaken sich aber beim Zurückfahren an dem jeweiligen Mitnehmer. Beim
nochmaligen Ziehen des Zugspriegels in Schließrichtung sind die Kupplungselemente durch die Schaltmechanik aber bereits in der entgegen gesetzten Richtung versetzt, so dass diese auf die Freigaberampen auffahren können und die Gleitelemente in eine der Öffnungsstellung der Rollobahn zugeordnete Stellung verfahren werden können, ohne sich über die Kupplungselemente an den Mitnehmern zu verhaken. Eine solche Schaltmechanik kann auch von so genannten Schaltherzen bzw. einer "Push-push"-Mechanik gebildet sein.
Vorzugsweise ist das Gleitelement ein Kunststoff- spritzgießteil, an dem einstückig ein Doppelanschlag für das Kupplungselement ausgebildet ist, der die Sperrstellung und die Freigabestellung des insbesondere als Greifhaken ausgebildeten Kupplungselementes definiert. Alternativ können auch getrennte Anschläge für die Freigabestellung und die Sperrstellung des Kupplungselementes an dem Kunststoffspritzgießteil ausgeformt sein. Denkbar ist es- auch, getrennt hergestellte Stifte an dem Gleitelement zu fixieren, die Anschläge für das betreffende Kupplungselement bilden.
Um einem Benutzer der Rolloanordnung nach der Erfindung auch einen Schaltpunkt aufzuzeigen, an dem die Kupplungseiemerite aus der Sperrstellung in die Freigabestellung schalten, sind bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Rolloanordnung nach der Erfindung elastische Pufferelemente vorgesehen, gegen die jeweils eines der Gleitelemente beim Auffahren der Kupplungselemente auf die jeweilige Freigaberampe gedrückt wird. Es kann auch ein elastisches Pufferelement vorgesehen sein, gegen das der Zugspriegel gedrückt wird. Das elastische Pufferelement bzw. die elastischen Pufferelemente ist bzw. sind bei-
spielsweise jeweils aus einem Gummiklotz oder dergleichen gebildet .
Die Art der Bedienung der Rolloanordnung nach der Erfindung kann einem Benutzer durch geeignete Formgebung eines Betätigungsgriffs oder einer Griffmulde, der bzw. die im Bereich des Zugspriegels angeordnet ist, vermittelt werden.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Rolloanordnung nach der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel einer Rolloanordnung nach Erfindung ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Draufsicht auf ein Fahrzeugdach, das mit einer Rolloanordnung nach der Erfindung versehen ist;
Fig. 2 eine stark schematisierte Ansicht der Rolloanordnung;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Gleitelements und eines Mitnehmers;
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht des Mitnehmers und des Gleitelements in gekuppeltem Zustand;
Fig. 5 ein Zusammenwirken eines Kupplungselements mit einer vorderen Rampe;
Fig. 6 den Mitnehmer und das Gleitelement im entkuppelten Zustand;
Fig. 7 ein Zusammenwirken des Kupplungselements mit einer hinteren Rampe; und
Fig. 8 ein Zusammenwirken des Kupplungselements mit einer Totpunktsicherung.
In Fig. 1 ist ein Kraftfahrzeug 10 mit einem Fahrzeugdach 12 dargestellt, das mit einem Dachausschnitt 14 versehen ist, der mittels eines transparenten Deckelelements 16 verschließbar ist.
Zur Abschattung des Dachausschnitts 14 umfasst das Fahrzeugdach 12 eine Rolloanordnung 18, die in Fig. 2 in Alleinstellung dargestellt ist. Die Rolloanordnung 18 umfasst eine Rollobahn 20, die aus einem flexiblen, rollbaren Gewebe gebildet ist und an einer Wickelwelle 22 aufwickelbar bzw. von dieser abwickelbar ist. Die Wickelwelle umfasst ein Wickelrohr 24, an dem ein Ende der Rollobahn 20 fixiert ist und die mittels einer in üblicher Weise ausgebildeten Wickelfeder 26 in Umfangsrichtung vorgespannt ist, so dass sich die Rollobahn 20 selbsttätig auf das Wickelrohr 24 aufwickeln kann.
An ihrem der Wickelwelle 22 abgewandten Ende weist die Rollobahn 20 einen sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Zugspriegel 28 auf, der an seinen seitlichen Endbereichen jeweils mit einem Gleitelement 3OA bzw. 30B versehen ist, das in einer Führungsbahn einer dachfesten Führungsschiene 32A bzw. 32B in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar und in Fahrzeugquerrichtung spielfrei geführt ist.
Zum Antrieb weist die Rolloanordnung 18 einen Antriebsmotor 32 auf, der auf zwei gegensinnig angetriebene drucksteife Antriebskabel 34A und 34B wirkt, die jeweils mit einem Mitnehmer 36A bzw. 36B verbunden sind, der ebenfalls in einer Führungsbahn der Führungsschiene 32A bzw. 32B in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar ist und mit dem
jeweils zugeordneten Gleitelement 30A bzw. 3OB kuppelbar ist.
Das Gleitelement 3OB, das spiegelsymmetrisch zu dem Gleitelement 30A ausgebildet ist, ist in Fig. 3 detailliert dargestellt und stellt ein Kunststoffspritzgießteil dar, das einen hinteren, beidseits seitlich angeführten Gleitabschnitt 38 und einen vorderen einseitig geführten Gleitabschnitt 40 aufweist. An der der Führungsseite des vorderen Gleitabschnitts 40 abgewandten Seite ist ein als Greifhaken ausgebildetes Kupplungselement 42 schwenkbar gelagert, dessen Schwenkachse 44 in Fahrzeugquerrichtung, d. h.-im Wesentlichen parallel zu dem Zugspriegel 28 ausgerichtet ist, der mit dem das Gleitelement 3OB verbunden ist. Das Gleitelement 3OB weist ein entsprechendes Kupplungselement 42 auf.
Das Kupplungselement 42 stellt ein bistabiles Element dar, das mittels einer Feder 46, die hier als Spiralfeder ausgebildet ist, aber auch als Blattfeder ausgebildet sein kann, in eine Sperrstellung und in eine Freigabestellung vorgespannt werden kann, wobei in Fig. 3 die Sperrstellung des Kupplungselements 42 dargestellt ist, in der das Kupplungselement 42 zum Eingriff mit dem Mitnehmer 36B positioniert ist, der mit dem Antriebskabel 34B verbunden ist. Der Mitnehmer 36B umfasst zur Kupplung mit dem Gleitelement 3OB einen Mitnehmerblock 48, an dessen vorderen Stirnseite eine Wirkfläche 50 des Kupplungselements 42 angreifen kann.
Die beiden Stellungen des Kupplungselements 42, d. h. die Freigabestellung und die Sperrstellung, sind jeweils mittels eines Anschlags 52 bzw. 54 definiert, welche an einem gemeinsamen, im Querschnitt dreieckigen als Doppelanschlag dienenden Anschlagzapfen 56 ausgebildet sind, der
einstückig an dem spritzgegossenen Mitnehmer 3OB ausgebildet ist.
Das Kupplungselement 42 dient dazu, dass die Rolloanordnung 18 bei- Bedarf auch manuell betätigt werden kann. Zu manuellen Betätigung der Rolloanordnung 18 ist im Bereich des Zugspriegels 28 eine Grifflasche 58 ausgebildet. Zum Schalten des Kupplungselements 42 in seine beiden Stellungen, d. h. in .Freigabestellung bzw. in Sperrstellung, weist die Rolloanordnung Rampen auf. Zum Schalten In Freigabestellung sind im Bereich eines vorderen Randes 60 des Dachausschnitts 14 fluchtend mit dem dem jeweiligen ' Gleitelement 3OA bzw. 3OB zugeordneten Kupplungselement 42 vordere Freigaberampen 62A und 62B vorgesehen, die derart wirken, dass das jeweilige Kupplungselement 42, wenn es auf die Freigaberampe 62A bzw. 62B auffährt, aus der Sperrstellung in die Freigabestellung verschwenkt wird, wie Fig. 5 zu entnehmen ist. Das jeweilige Kupplungselement 42 wird hierbei durch die jeweilige Rampe 62A bzw. 62B über eine Totpunktlage gedrückt, so dass die Feder 46 das Kupplungselement 42 in seine Freigabestellung schnappen lässt. In dieser Freigabestellung der Kupplungselemente 42 können die jeweils zugeordneten Gleitelemente 3OA und 3OB nicht mit dem jeweils zugeordneten Mitnehmer 36A bzw. 36B in Eingriff gebracht werden, da die Kupplungselemente 42 beim Loslassen des Zugspriegels 28 bzw. von dessen Grifflasche 58 über den jeweiligen Mitnehmer 36A bzw. 36B hinweg fahren. Durch die Kraft der Wickelfeder 26 werden dann also die Gleitelemente in den Führungsschienen 32A und 32B in Richtung Fahrzeugheck verfahren und wird die Rollobahn selbsttätig auf der Wickelwelle 22 aufgewickelt.
Im Bereich eines hinteren Randes 64 des Dachausschnitts 14 sind im Bereich der Führungsschienen 32A und
32B von oben auf das Kupplungselement 42 wirkende hintere Rampen 66A und 66B ausgebildet, die als Sperrrampen wirken und bei einem Verfahren der Gleitelemente 3OA und 3OB nach hinten, d. h. in Richtung Fahrzeugheck, das jeweilige Kupplungselement 42 über seine Totpunktlage hinausdrücken, so dass dieses in Folge der Kraft der Feder 46 in seine Sperrstellung schnappt, wie Fig. 7 zu entnehmen ist.
Die vorderen Freigaberampen 62A und 62B und die hinteren Sperrrampen 66A und 66B sind jeweils dachfest bzw. führungsschienenfest ausgebildet .
Im Bereich der hinteren Endlage des Mitnehmers 3OA bzw. 3OB ist des Weiteren an jeder Führungsschiene 32A und 32B eine in Fig. 8 dargestellte TotpunktSicherung 68 ausgebildet, die einen zapfenartigen, von oben auf das Kupplungselement 42 wirkenden Vorsprung darstellt, der an der betreffenden Führungsschiene 32A bzw. 32B ausgebildet ist. Die ein Gegendruckelement darstellende Totpunktsicherung 68 dient dazu, dass das Kupplungselement 42, wenn es von dem Mitnehmer 36A bzw. 36B unterfahren wird, aufgrund des von dem Mitnehmer 36A bzw. 36B ausgeübten Drucks nicht bis zu der in Fig. 8 gestrichelt dargestellten Totpunktlage gedrückt wird und ungewollt in seine Freigabestellung schnappt .
Die Rolloanordnung 18 arbeitet in nachfolgend beschriebener Weise.
Ausgehend von dem in Fig. 4 dargestellten Kupplungszustand zwischen den Gleitelementen 3OA und 3OB und den Mitnehmern 36A und 36B, in der das Kupplungselement 42 mit dem Mitnehmer 36A bzw. 36B im Eingriff steht und eine e- lektromotorische Betätigung der Rolloanordnung 18 durch Verfahren der Mitnehmer 36A und 36B möglich ist, kann ein
Benutzer durch Greifen der Grifflasche 58 den Zugspriegel 28 in Richtung Fahrzeugfront ziehen, bis die Kupplungsele¬ mente 42 der Gleitelemente 3OA und 3OB auf die jeweils zugeordneten vorderen Freigaberampe 62A bzw. 62B auffahren. Bei dem Auffahren der Kupplungselemente 42 auf die vorderen Freigaberampen 62A und 62B werden sie über ihre Totpunktläge hinaus gedrückt, wodurch sie aufgrund der Wirkung der Spiralfeder 46 in die • durch den Anschlag 52 definierte Freigabestellung schnappen. Nun kann die Rollobahn 20 sich durch die Wirkung der Wickelfeder 26 selbsttätig auf der Wickelwelle 22 aufwickeln, wobei die Kupplungselemente 42 jeweils über den jeweils zugeordneten, zunächst in der vorderen Position verbleibenden Mitnehmer 36A bzw. 36B hinweg nach hinten fahren.
Auf dem Weg nach hinten treffen die Kupplungselemente 42 jeweils auf eine der hinteren Sperrrampen 66A und 66B, welche das betreffende Kupplungselement 42 nach unten über die Totpunktlage hinaus drückt, so dass dieses durch die Wirkung der Feder 46 in seine Sperrstellung schnappt, wie Fig. 7 zu entnehmen ist.
Um nun die Mitnehmer 36A und 36B wieder in Eingriff zu bringen mit dem jeweils zugeordneten Kupplungselement 42, können die Mitnehmer 36A und 36B durch Betätigen des Antriebsmotors 32 elektromotorisch in den Führungsbahnen der Führungsschienen 32A und 32B nach hinten unter den Kupplungselementen 42 hindurch nach hinten verfahren werden. Hierbei verschwenken die Mitnehmer 36A und 36B das jeweils zugeordnete Kupplungselement 42 geringfügig nach oben, wobei die jeweilige Totpunktsicherung 68 verhindert, dass die Kupplungselemente 42 in ihre jeweilige Freigabestellung schnappen. Beim Unterfahren durch den jeweiligen Mitnehmer 36A bzw. 36B gleiten die Kupplungselemente entlang einer hinteren Anfahrrampe 70 des jeweiligen Mitneh-
mers 36A, 36B. Nach dem Unterfahren schnappen die Kupp- lungselemente wieder in ihre durch den Anschlag 54 definierte Sperrstellung zurück, so dass die Mitnehmer 36A und 36B bei einem elektromotorischen Verfahren in Richtung Fahrzeugfront an den Wirkflächen 50 der Kupplungselemente 42 angreifen und die Rollobahn 20 ausziehen, so dass der Dachausschnitt 14 abgeschattet wird.
Bezugszeichen
10 Kraftfahrzeug
12 Fahrzeugdach
14 Dachausschnitt
16 Deckelelement
18 Rolloanordnung
20 Rollobahn
22 Wickelwelle
24 Wickelrohr
26 Wickelfeder
28 Zugspriegel
3OA, B Gleitelement
31 Antriebsmotor
32A, B Führungsschiene
34A,B Antriebskabel
36A,B Mitnehmer
38 Gleitabschnitt
40 Gleitabschnitt
42 Kupplungselement
44 Schwenkachse
46 Feder 8 Mitnehmerblock 0 Wirkfläche 2 Anschlag 4 Anschlag 6 Anschlagzapfen 8 Grifflasche
60 vorderer Rand 2A,B vordere Rampe 4 hinterer Rand 6A, B hintere Rampe 8 TotpunktSicherung 0 Anfahrrampe