WO2008006573A1 - Verfahren zur montage eines turmkranes - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage eines spitzenlosen Turmkranes und einen spitzenlosen Turmkran, der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren montierbar ist. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine schnellere Montage des Turmkrans und reduziert gleichzeitig das Risiko insbesondere für den Montagearbeiter, der die Einschervorgänge an der Hubauslegerspitze (16) vornehmen muss bzw. beseitigt diese sogar. Der erfindungsgemäße Turmkran, der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren montierbar ist; lässt sich dadurch in wesentlich kürzerer Zeit montieren. Das erfindungsgemäße Verfahren weist die folgenden Schritte auf: Aufbauen eine Turmkranunterteils (20) bis zu einem Spitzenunterteil (21 ) in gewünschter Höhe; Zusammensetzen eines Hubauslegersystems (10) getrennt vom Turmkranunterteil (20) anschließend Aufbauen eines Gegenauslegers (40) und Verbinden des Gegenauslegers (40) mit dem bereits montierten Kranteilen (10, 20).
Description
Verfahren zur Montage eines Turmkranes
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage eines spitzenlosen Turmkranes (insbesondere Turmdrehkranes) und einen spitzenlosen Turmkran, der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren montierbar ist, aufweisend: ein Turmkranunterteil mit einem Spitzenunterteil; ein Hubauslegersystem aufweisend: einen Hubausleger, ein am Hubausleger montiertes Hubwerk, ein am Hubausleger montiertes Katzfahrwerk, ein am Hubausleger eingeschertes Hubseil, ein am Hubausleger eingeschertes Katzfahrseil; und einen Gegenausleger.
Die Montage eines Turmkrans erfolgt bisher so, dass das Kranunterteil mit Spitzenunterteil und Turmspitze montiert wird und anschließend daran zuerst der Gegenausleger mit Hubwerk und dann der Hubausleger mit Katzfahrwerk montiert werden. Anschließend wird das am Gegenausleger befindliche Hubwerk eingeschert. Die Einscherarbeiten machen es erforderlich, dass zum Einscheren ein Montagearbeiter zur Spitze des Hubauslegers gelangt, um dort die Einscherung vorzunehmen. Dieses Verbringen und das anschließende Einscheren in durchaus luftigen Höhen sind zeitaufwendig und für den ausführenden Montagearbeiter mit nicht unerheblichen Risiken verbunden.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereit zu stellen, mit dem eine schnellere Montage des Turmkrans möglich ist und gleichzeitig das Risiko insbesondere für den Montagearbeiter, der die Einschervorgänge an der Hubauslegerspitze vornehmen muss, reduziert bzw. sogar beseitigt werden kann. Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, einen Turmkran bereitzustellen, der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren montierbar ist.
Die Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens wird dadurch gelöst, dass das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
Aufbauen eine Turmkranunterteils bis zu einem Spitzenunterteil in gewünschter Höhe;
Zusammensetzen eines Hubauslegersystem getrennt vom Turmkranunterteil aufweisend die Schritte: • Bereitstellen eines Hubauslegers;
BESTÄTIGUNGSKOPIE
• Montieren eines Hubwerks am Hubausleger;
• Montieren eines Katzfahrwerks am Hubausleger;
• Einscheren eines Hubseils des Hubwerks am Hubausleger;
• Einscheren eines Katzfahrseils am Hubausleger; Verbinden des Hubauslegersystems mit dem Spitzenunterteil und anschließend Aufbauen eines Gegenauslegers und Verbinden des Gegenauslegers mit den bereits montierten Kranteilen.
Vorteilhaft dabei ist, dass das Hubauslegersystem bereits während des Aufbaus des Kranunterteils beispielsweise am Boden montiert werden kann und sämtliche Einscherarbeiten am Boden vorgenommen werden können, wodurch das Befahren des Hubauslegers bis zur Spitze durch einen Montagearbeiter zum Einscheren der Seile wegfällt. Das Montieren des Auslegersystems am Turmkranunterteil ist schnell vorzunehmen, so dass sich die Gesamtmontagezeit des Turmkranes erheblich reduziert.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Hubausleger aus einzelnen Modulen zusammengesetzt wird. Dieses Zusammensetzen aus einzelnen Modulen erleichtert den Antransport der Bestandteile des Turmkranes zum Montageort.
Hinsichtlich des erfindungsgemäßen spitzenlosen Turmkranes sieht die erfindungsgemäße Lösung vor, dass das Hubauslegersystem so ausgelegt ist, dass der Turmkran nach Montage des Hubauslegersystems und vor der Montage des Gegenauslegers stabil steht. Durch ein gezieltes Auslegen des Hubauslegersystem dahingehend, dass ein stabiler Stand nach der Montage möglich ist, bevor ein Gegenausleger montiert wird, reduziert sich die Montagezeit erheblich.
Eine weitere vorteilhafte Lehre der Erfindung sieht vor, dass der Hubausleger aus einzelnen Modulen zusammengesetzt ist. Als besonders vorteilhaft erweist sich die Erfindung, wenn es sich bei dem Turmkran um einen Turmdrehkran handelt.
Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend für eine bevorzugte Ausführungsform gestalteten Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
Figur 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Hubauslegersystems,
Figur 2 eine schematische Darstellung der Montage des erfindungsgemäßen Hubauslegers gemäß Figur 1 und
Figur 3 eine schematische Darstellung der Montage eines Gegenauslegers.
Figur 1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Hubauslegersystems 10, bestehend aus mehreren Einzelsegmenten 17a bis 17f, die den Hubausleger 17 bilden. Das Katzfahrseil 15 ist in Figur 1 bereits im eingescherten Zustand dargestellt. Das Katzfahrseil 15 ist mit einem Katzfahrwerk 14 und einer Laufkatze 12 verbunden, die hier mit einer Unterflasche dargestellt ist. An der dem Kran unterhalb zugewandten Seite des Hubauslegers 17 befindet sich eine Anschlagvorrichtung 18 zur Befestigung mit dem Turmunterkran 20. Hier ist ebenfalls ein Hubwerk 11 angeordnet, das mit einem in Figur 1 bereits eingeschert dargestellten Hubseil 13 verbunden ist. An der von einem Kranunterteil 20 abgewandten Seite befindet sich ein Festpunkt 16 für das Hubseil 13. Das Hubseil 13 steht in Verbindung mit der Unterflasche der Laufkatze 12 und dem Festpunkt 16.
In Figur 2 ist die Montage des Hubauslegersystems 10 mit dem Turmunterteil 20 dargestellt. Das Kranunterteil 20 umfasst eine Grundplatte 22, auf der ein seiner Höhe anpassbaren Turm 23 angebracht ist, an dessen oberen Ende sich ein Schwenkwerk 25 mit einem drehbaren Schwenkteil (Drehrahmen) 24 befindet. Ebenfalls dort angeordnet ist das Spitzenunterteil 21. Auf dem oberen Ende wird, wie dargestellt, das Hubauslegersystem 10, das durch einen mobiles Kranfahrzeug 30 auf die gewünschte Höhe angehoben worden ist, in Pfeilrichtung A auf das Kranunterteil 20 abgesenkt und anschließend mit dem Kranunterteil 20 verbunden. Anschließend wird das mobile Kranfahrzeug 30 von dem Hubauslegersystem 10 getrennt und der so entstehende Teilkran, bestehend aus dem Kranunterteil 20 und dem Hubauslegersystem 10, steht frei, da die Auslegung der Bauteile hierfür speziell vorgenommen wurde. Das in der Figur 2 montierte Hubauslegersystem 10 entspricht dem in der Figur 1 erklärten. Sämtliche Antriebe, bewegliche Teile und die dafür notwendigen Seile befinden sich bereits vollständig montiert innerhalb des Systems 10 und sind abgesehen von kleineren Einstellarbeiten einsatzfähig, nachdem die Energie zuvor bereitgestellt wurde.
Um sicherzustellen, dass die Standstabilität des Turmkranes auch im Volllastbetrieb gewährleistet ist, wird ein Gegenausleger 40 montiert. Dieses ist in Figur 3 dargestellt. Der Gegenausleger 40 ist vom mobilen Kranfahrzeug 30 bereits auf die gewünschte Höhe angehoben worden. Der Gegenausleger 40 wird dann in Pfeilrichtung B an den Hubausleger herangeführt und mit diesem verbunden. Das Verbinden entsteht beispielsweise durch das Anbringen von Bolzen. Anschließend können noch Gegengewichte montiert werden. Anschließend wird die Energieversorgung für den am Hubausleger 10 befindlichen Antrieben bereitgestellt und der Turmdrehkran 100 ist nach weiteren Feineinstellarbeiten einsatzbereit.
Bezugszeichenliste
100 Turmdrehkran
10 Hubauslegersystem
11 Hubwerk
12 Laufkatze
13 Hubseil
14 Katzfahrwerk
15 Katzfahrseil
16 Festpunkt
17 Hubausleger
17a - - 17f Hubauslegersegment
18 Anschlagvorrichtung
20 Kranunterteil
21 Spitzenunterteil
22 Grundplatte
23 Turm
24 Schwenkteil
25 Schwenkwerk
30 mobiles Kranfahrzeug
40 Gegenausleger
41 Gegengewicht
A Montagerichtung Hubauslegersystem
B Montagerichtung Gegenausleger
Claims
1. Verfahren zur Montage eines spitzenlosen Turmkranes (100) aufweisend die Schritte:
- Aufbauen eine Turmkranunterteils (20) bis zu einem Spitzenunterteil (21 ) in gewünschter Höhe;
- Zusammensetzen eines Hubauslegersystems (10) getrennt vom Turmkranunterteil (20) aufweisend die Schritte:
• Bereitstellen eines Hubauslegers (17);
• Montieren eines Hubwerks (11 ) am Hubausleger (17);
• Montieren eines Katzfahrwerks (14) am Hubausleger (17);
• Einscheren eines Hubseils (13) des Hubwerks am Hubausleger (17);
• Einscheren eines Katzfahrseils (15) am Hubausleger (17);
- Verbinden des Hubauslegersystems (10) mit dem Spitzenunterteil (21 );
- anschließend Aufbauen eines Gegenauslegers (40) und Verbinden des Gegenauslegers (40) mit dem bereits montierten Kranteilen (10, 20).
2. Verfahren gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Hubausleger (17) aus einzelnen Modulen (17a - 17f) zusammengesetzt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Gegenausleger (40) ein Gegengewicht (41 ) montiert wird, wobei die Montage vor oder nach dem Verbinden des Gegenauslegers (40) mit den übrigen Kranteilen (10, 20) erfolgt.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Turmkran (100) um einen Turmdrehkran handelt.
5. Spitzenloser Turmkran, der nach einem der Ansprüche 1 bis 4 montierbar ist, aufweisend:
- ein Turmkranunterteil (20) mit einem Spitzenunterteil (21 ),
- ein Hubauslegersystem (10) aufweisend: • einen Hubausleger (17) ,
• ein am Hubausleger (17) montiertes Hubwerk (11 ),
• ein am Hubausleger (17) montiertes Katzfahrwerk (14),
• ein am Hubausleger (17) eingeschertes Hubseil (13),
• ein am Hubausleger (17) eingeschertes Katzfahrseil (15) und - einen Gegenausleger (40), dadurch gekennzeichnet, dass das Hubauslegersystem (17) so ausgelegt ist, dass der Turmkran (100) nach Montage des Hubauslegersystems (17) und vor der Montage des Gegenauslegers (40) stabil steht.
6. Turmkran gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubausleger (17) aus einzelnen Modulen (17a - 17f) zusammensetzbar ist.
7. Turmkran gemäß Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass am Gegenausleger (40) ein Gegengewicht (41 ) montierbar ist, wobei die Montage vor oder nach dem Verbinden des Gegenauslegers (40) mit dem übrigen Kranteilen erfolgt.
8. Turmkran gemäß einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Turmkran (100) um einen Turmdrehkran handelt.
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