Vorrichtung zur Messung des Zylinderinnendrucks von Brennkraftmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung des Zylinderinnendrucks von Brennkraftmaschinen mit innerer Verbrennung und hier insbesondere von Gasmotoren, mit einem ersten Ventil, das sich in den Zylinderinnenraum öffnet, mit einer Messkammer, die durch das erste Ventil in Verbindung mit dem Zylinderinnenraum gebracht werden kann, bzw. von diesem getrennt werden kann und mit einem Drucksensor, der im Bereich der Messkammer angeordnet ist, um im geöffneten Zustand des ersten Ventils den Druck im Zylinderinnenraum zu messen. Weiters betrifft die Erfindung eine Messeinrichtung zur Detektion von Anrissen in thermisch kritischen Bereichen einer Brennkraftmaschine, insbesondere in Ventilstegen, mittels eines Ultraschallsensors, sowie ein Verfahren zur Detektion von Anrissen in thermisch kritischen Bereichen einer Brennkraftmaschine mittels eines Ultraschallsensors mit einer Messeinrichtung. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Verbrennungsregelung, insbesondere bei Diesel-Brennkraftmaschinen, wobei in zumindest einem Zylinder der Zylinderdruck gemessen wird.
Bei der Konstruktion bei Brennkraftmaschinen mit innerer Verbrennung besteht zunehmend die Anforderung, den Zylinderinnendruck während des Betriebes zu messen. Eine solche Messung wird mittels sogenannter Indizierventile durchgeführt, die einen Drucksensor in einer Messkammer aufweisen, die über ein Ventil mit dem Zylinderinnenraum in Verbindung bringbar ist. Mittels solcher Indizierventile besteht die Möglichkeit einer genauen Klopferkennung, es kann aber auch der Brennverlauf analysiert werden und die Zylindergleichstellung (Cylinder Ba- lancing) überprüft werden. Solche Indizierventile sind beispielsweise aus der EP 0 811 833 A oder der DE 29 39 324 A bekannt.
Insbesondere bei Gasmotoren liegen jedoch besondere Verhältnisse vor, die die optimale Gestaltung solcher Indizierventile schwierig machen. Gasmotoren werden häufig zur Stromerzeugung verwendet und stehen deshalb in Dauerbetrieb, so dass der Austausch des Drucksensors bei herkömmlichen Indizierventilen oft erst nach längerer Laufzeit im Zuge einer routinemäßigen Wartung durchführbar ist. Bis zu einem solchen Austausch muss die Brennkraftmaschine ohne die Funktionalität der Druckmessung betrieben werden. Weiters besteht bei Gasmotoren das Problem, dass im Unterschied zu Brennkraftmaschinen mit Selbstzündung, also Dieselmotoren, die Anordnung eines Indizierventils weitab vom Brennraum entfernt in der Regel nicht möglich ist, da einer thermische Überlastung des Indizierventils und des Indizierkanals auftreten würde.
Es ist bekannt, dass Risse an Bauteilen mittels Ultraschall detektiert werden können. Um Risse in thermisch hoch belasteten Bereichen, beispielsweise im Bereich der Ventilstege eines 'Zylinderkopfes einer Brennkraftmaschine feststellen und messen zu können, sind aber in den meisten Fällen zeitaufwendige Demontagearbeiten erforderlich. Risse werden dabei oft nicht rechtzeitig erkannt, so dass diese mitunter sich bis zum Wassermantel wachsen, und zu einem Motorausfall führen können.
Es ist ein bekannter Ansatz, zur Verbrennungsregelung bei Diesel-Brennkraftmaschinen die Zylinderdrücke zu messen.
Die JP 04-0390633 A offenbart eine Brennkraftmaschine, wobei pro Zylinder ein Zylinderdrucksensor vorgesehen ist, um vor der Zündung im Kompressionstakt die Zylinderdrücke in jedem Zylinder zu erfassen. Es ist allerdings sehr kosten- aufwändig für jeden Zylinder einen Zylinderdrucksensor vorzusehen.
Weiters ist es denkbar, insbesondere bei einer Brennkraftmaschine mit mehreren Zylinderbänken pro Zylinderbank nur einen einzigen Drucksensor vorzusehen. Nachteilig ist allerdings, dass dynamische Effekte, in nicht überwachten Zylindern nur unzureichend erfasst werden können, insbesondere bei in der Zündfolge weit vom gemessenen Zylinder entfernten Zylindern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Lösung anzugeben, die einen einfachen Aufbau aufweist, robust ist und eine zuverlässige Messung des Zylinderinnendrucks ermöglicht. Insbesondere soll das erfindungsgemäße Indizierventil auch kontinuierliche Messungen über längere Zeiträume ermöglichen und einen Austausch des Drucksensors während des Betriebes der Brennkraftmaschine ermöglichen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rissmessung von thermisch kritischen Bereichen, insbesondere der Ventilstege, in kurzer Zeit durchführen zu können. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, Risse rechtzeitig festzustellen, bevor diese zu Motorausfällen führen können. Ferner ist es Aufgabe de Erfindung, auf möglichst einfache und kostengünstige Weise eine genaue Verbrennungsregelung zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß werden diese Aufgabe dadurch gelöst, dass im Bereich der Messkammer zumindest ein zweites Ventil vorgesehen ist, das zumindest in der geöffneten Stellung des ersten Ventils in eine geschlossene Stellung bringbar ist, um die Messkammer nach außen hin abzuschließen.
Durch die Bauart mit zwei Ventilen ist es möglich, eine sehr kompakte Bauform zu realisieren und die thermische Beanspruchung der Bauteile gering zu halten.
Eine besonders kompakte Ausführung wird ermöglicht, wenn das erste Ventil einen beweglichen Ventilkörper aufweist, in dem der Drucksensor angeordnet ist.
Bei dieser Bauart ist der Drucksensor in der Regel koaxial im Ventilkörper angeordnet, so dass besonders wenig Raum im Zylinderkopf für das Indizierventil beansprucht wird.
Das Entfernen des Drucksensors während des Betriebes der Brennkraftmaschine wird insbesondere dadurch erleichtert, dass der Drucksensor an einem Sensorhalter befestigt ist, der entfernbar im beweglichen Ventilkörper des ersten Ventils gehalten ist.
In einer ersten bevorzugten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung ist das erste Ventil als nach innen öffnendes Tellerventil ausgebildet, das eine vom Zylinderinnenraum abgewandte Sitzfläche aufweist, die mit einem ersten Ventilsitz zusammenwirkt. Der besondere Vorteil dieser Ausführungsvariante besteht darin, dass bei geschlossenem ersten Ventil der Zylinderinnendruck dazu beiträgt, das Ventil in der geschlossenen Stellung zu halten. In diesem Zusammenhang ist es besonders günstig, wenn das zweite Ventil als Tellerventil ausgebildet ist und eine zur Messkammer gewandte Sitzfläche aufweist, die mit einem zweiten Ventilsitz zusammenwirkt.
Eine alternative Ausführungsvariante sieht vor, dass das erste Ventil als nach außen öffnendes Tellerventil ausgebildet ist, das eine zum Zylinderinnenraum hingewandte Sitzfläche aufweist, die mit einem ersten Ventilsitz zusammenwirkt.
Alternativ dazu kann das Ventil nach innen öffnen, was es erlaubt, das Ventil im geschlossenen Zustand auch als Druckwächter zu verwenden. Darüber hinaus ist es möglich, in diesem Fall einen kleineren Außendurchmesser zu realisieren.
Eine kontinuierliche Druckmessung über längere Zeiträume kann in besonders bevorzugter Weise dadurch erreicht werden, dass die Sitzfläche des ersten Ventils und die Sitzfläche des zweiten Ventils zumindest in der geöffneten Stellung des ersten Ventils thermisch gekoppelt sind. In der geöffneten Stellung des ersten Ventils wird dabei der in den Ventilkörper eingetragene Wärmestrom über die Sitzfläche des zweiten Ventils abgeleitet. Die thermische Kopplung besteht primär in einer räumlichen Nähe der Sitzflächen des ersten, bzw. zweiten Ventils kann aber auch durch die Werkstoffwahl entsprechend beeinflusst werden, indem thermisch hoch leitfähige Werkstoffe für den Ventilkörper vorgesehen sind. In thermischer Hinsicht besonders bevorzugt ist es, wenn die Sitzfläche des ersten Ventils und die Sitzfläche des zweiten Ventils auf einem gemeinsamen Ventilkörper angeordnet sind. Neben den thermischen Vorteilen wird auch ein mechanisch besonders einfacher Aufbau erreicht.
Eine konstruktiv besonders einfache Lösung kann dadurch realisiert werden, dass die Messkammer über mindestens einen Kanal mit einer Umfangsfläche des Ven-
tilkörpers des ersten Ventils in Verbindung steht. Dabei ist in der Regel die Mess- kammer zentrisch im Ventilkörper angeordnet und kann entsprechend kompakt ausgeführt werden.
Angemessene Schließ- bzw. Haltekräfte können dadurch erreicht werden, dass ein Ventilkörper des ersten Ventils über eine Feder in die geschlossenen Stellung des ersten Ventils vorgespannt ist.
Die Wartungsfreundlichkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird insbesondere dadurch erhöht, dass eine in den Zylinderkopf einzuschraubende Hülse vorgesehen ist, an der ein Ventilsitz für das erste Ventil und ein Ventilsitz für das zweite Ventil angeordnet sind. Ein häufig auftretendes Problem vom Indizierventilen ist es, dass die Funktion des Drucksensors durch Verschmutzung, Verkokung und dergleichen beeinträchtigt wird. Um hier die Stammzeiten zu erhöhen und die Wartungsintervalle zu verlängern, ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, dass das erste Ventil und das zweite Ventil in eine Spülstellung bringbar sind, in der beide Ventile zumindest teilweise geöffnet sind, um die Messkammer sowohl zum Zylinderinnenraum als auch nach außen hin zu öffnen. Dabei wird in der Spülstellung eine relativ hohe Gasmenge mit hoher Geschwindigkeit durch die Messkammer hindurch nach außen geblasen, wodurch der Drucksensor gereinigt werden kann. Bei entsprechender konstruktiver Ausbildung kann eine gewisse Spülwirkung im Zuge des Umschaltens des ersten Ventils von der geöffneten in die geschlossene Stellung und umgekehrt erreicht werden. Eine besonders wirksame Spülung wird jedoch erreicht, wenn die Spülstellung einen kurzen vorbestimmten Zeitraum hindurch gehalten wird.
Eine weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, dass ein Ventilkörper des ersten Ventils und ein Ventilkörper des zweiten Ventils mechanisch voneinander getrennt angeordnet sind. Dabei ist es bevorzugt, wenn die Betätigung des ersten Ventils mit der Betätigung des zweiten Ventils gekoppelt ausgeführt ist. Dadurch kann die Betätigung der Ventile unabhängig voneinander vorgenommen werden.
Um eine Rissmessung von thermisch kritischen Bereichen in kurzer Zeit durchführen zu können, ist vorgesehen, dass die Messeinrichtung eine Sonde aufweist, welche in eine Bohrung, vorzugsweise eine Injektorbohrung eines Zylinderkopfes, eingeführt ist, wobei die Sonde einen vorzugsweise als Hülse ausgebildeten Sensorhalter zur Aufnahme des Ultraschallsensors aufweist, welche mit zumindest einer Messöffnung versehen ist. Dabei ist vorgesehen, dass die Sonde in eine Injektorbohrung (Düsenloch) eines Zylinderkopfes eingeführt wird und dass Ultraschallquellen über eine vorzugsweise seitlich im Sensorhalter angeordnetes Messfenster in den thermisch kritischen Bereich ausgestrahlt und empfangen
werden, wobei vorzugsweise die Ultraschallwellen mittels einer Umlenkeinrichtung - bezogen auf den Sensorhalter - von axialer Richtung in eine radiale Richtung umgelenkt werden.
Die Messöffnung kann durch ein in der Mantelfläche des Sensorhalters angeordnetes Fenster gebildet sein.
Um die Qualität der Messung zu erhöhen, ist es vorteilhaft, wenn der Sensorhalter in einer fest mit dem Zylinderkopf verbundenen Montagehülse axial verschiebbar und/oder verdrehbar eingesetzt ist. Die Montagehülse wird durch eine Klemmeinrichtung mit dem Zylinderkopf verbunden. Dadurch, dass der Sensorhalter in der Montagehülse verschieb- und drehbar gelagert ist, kann die Abtastung durch Ultraschall in einem zylindrischen Koordinatensystem erfolgen. Dies verbessert die Aussagequalität wesentlich und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass auch schräg stehende Anrisse entdeckt werden.
Um Messungen in kurzer Zeit durchführen zu können und Fehlerquellen möglichst auszuschließen, ist es vorteilhaft, die Messung zu automatisieren. Zur Realisierung einer automatisierten Messung kann die Sonde mit zumindest einer Traversiervorrichtung verbunden sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn in zumindest zwei Bewegungsachsen der Sonde je eine Traversiervorrichtung vorgesehen ist.
Die Ausführung als in eine in die Injektorbohrung eingeschobene Düsenloch- Sonde erlaubt die Kontrolle der kritischen Bereiche an der zusammengebauten Brennkraftmaschine. Lediglich die Injektoren müssen zur Messung entfernt werden. Der Sensor sendet dabei Ultraschallimpulse aus und detektiert die von Störungen reflektierten Echos. Dadurch lassen sich sehr früh und schnell Risse erkennen, bevor die Risse zum Beispiel sich bis zum Wassermantel ausbreiten können und zu einem Motorausfall führen können. Vor allem bei Serienanlauf können so wertvolle Aussagen über die tatsächliche Zuverlässigkeit der Komponente gewonnen werden.
Um gute und wiederholbare Messergebnisse zu erhalten, wird als Ultraschallsensor ein Eintauchfühler (Immerisionssensor) verwendet. Derartige Ultraschallsensoren sind von einem Koppelmedium, beispielsweise Wasser oder Dieselöl, umgeben. Die Ultraschallwelle läuft dabei zuerst im Koppelmedium und tritt - nach Spiegelung der Welle an der Umlenkeinrichtung - in das Messobjekt ein. Die Spiegelung kann durch eine Metallfläche der Umlenkeinrichtung erfolgen.
Der Sensorhalter ist zumindest teilweise mit dem Koppelmedium gefüllt. Dadurch, dass der Sensorhalter von der Montagehülse umgeben ist, und beim Herausziehen des Sensorhalters dieser beispielsweise durch einen O-Ring gegen-
über der Montagehülse abgedichtet ist, wird vermieden, dass das Koppelmedium in den Brennraum fließt.
Durch Wahl des Winkels und der Kontur der Spiegelfläche der Umlenkeinrichtung kann die Messeinrichtung an den jeweiligen Einsatzfall und den verwendeten Ultraschallstrahlsensor angepasst werden.
In einer besonders kompakten Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Ultraschallsensor innerhalb des Sensorhalters angeordnet ist. Diese Ausbildung eignet sich besonders bei Leichtmetallzylinderköpfen. Zur Detektion von Rissen in Leichtmetallzylinderköpfen, beispielsweise Aluminium-Zylinderköpfen, genügen schon kleine Schallleistungen. Der Sensor kann in die Sonde integriert sein.
Zur Detektion von Rissen in Graugusszylinderköpfen können höhere Schallleistungen mit größeren Ultraschallsensoren erforderlich sein. In diesem Fall wird der Ultraschallsensor auf dem Sensorhalter angeordnet.
Eine einfache und kostengünstige Verbrennungsregelung wird ermöglicht, wenn entsprechend der Zündfolge in nur jedem zweiten Zylinder der Zylinderdruck und vorzugsweise daraus die Verbrennungslage berechnet wird und dass die Verbrennung des folgenden Zyklus in diesem Zylinder aufgrund des ermittelten Zylinderdruckes bzw. der Verbrennungslage so geregelt wird, dass der tatsächliche Zylinderdruck bzw. die tatsächliche Verbrennungslage einem Sollwert für den Zylinderdruck bzw. die Verbrennungslage angeglichen wird. Somit ist für die Hälfte aller Zylinder eine genaue Zylinderdruckmessung möglich, wobei in diesen Zylindern dynamische Effekte präzise erfasst werden können.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn in Zylindern, in welchen der Zylinderdruck nicht gemessen wird, der Zylinderdruck bzw. die Verbrennungslage aus den gemessenen Zylinderdrücken, vorzugsweise aus dem Mittelwert der gemessenen Zylinderdrücken in den in der Zündfolge benachbarten Nachbarzylindern ermittelt wird. Zylinder, in welchen der Zylinderdruck bzw. die Verbrennungslage aufgrund der gemessenen Zylinderdrücke in den Nachbarzylindern ermittelt wird, werden hinsichtlich der Einspritzmenge, des Einspritzzeitpunktes und der Einspritzdauer so gesteuert, dass der Zylinderdruck bzw. die Verbrennungslage bei der Verbrennung möglichst an einen Sollwert für den entsprechenden Betriebspunkt angeglichen wird.
In der Folge wird die vorliegende Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 und Fig. 2 schematisch zwei unterschiedliche Ausführungsvarianten der Erfindung der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Schnitt;
Fig. 3 und Rg. 4 die Ausführungsvarianten der Fig. 1 bzw. Fig. 2 in unterschiedlichen Betriebszuständen;
Fig. 5 eine erfindungsgemäße Messeinrichtung in einem Längsschnitt;
Fig. 6 diese Messeinrichtung in einer Detailansicht;
Fig. 7 eine Reihen-Brennkraftmaschine mit vier Zylindern; und
Fig. 8 eine 6-Zylinder-Brennkraftmaschine mit zwei Zylinderbänken.
Im Zylinderkopf 1 einer Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung ist ein allgemein mit 2 bezeichnetes Indizierventil vorgesehen. Das Indizierventil 2 besteht aus einer Hülse 3, die in den Zylinderkopf 1 eingeschraubt ist. Das Indizierventil 2 öffnet sich an seiner Unterseite in den Brennraum Ia eines nicht näher dargestellten Zylinders.
In der Hülse 3 ist ein Ventilkörper 4 in Axialrichtung beweglich gelagert, der an seinem dem Brennraum Ia zugewandten Ende einen Ventilteller 5 aufweist, der gleichzeitig das erste Ventil darstellt. Oberhalb des Ventiltellers 5 ist eine Messkammer 6 vorgesehen, die über Kanäle 7 im Ventilkörper 4 mit dessen Außenseite in Verbindung steht. In der Messkammer 6 ist ein Drucksensor 8 angeordnet, der über einen Sensorhalter 9 im Ventilkörper 4 gehalten ist.
Bei der Ausführungsvariante von Fig. 1 öffnet sich das erste Ventil 5 zum Brennraum Ia hin, indem die Sitzfläche 10 des ersten Ventils 5 von einem Ventilsitz 11 abhebt, der in der Hülse 3 zum Brennraum Ia hingewandt angeordnet ist. Dementsprechend ist die Sitzfläche 10 vom Brennraum Ia wegorientiert. Der Ventilsitz 11 des ersten Ventils 5 ist an der Hülse 3 an der Unterseite eines ringförmig umlaufenden Vorsprunges 12 angeordnet, an dessen Oberseite ein weiterer Ventilsitz 15 vorgesehen ist, der mit einer Sitzfläche 14 eines zweiten Ventils 13 zusammenwirkt. Wenn das erste Ventil 5 vollständig geöffnet ist, liegt die Sitzfläche 14 des zweiten Ventils 13 am Ventilsitz 15 der Hülse 3 an. Aufgrund der räumlichen Nähe des Ventiltellers 5 zu der Sitzfläche 14 kann die im Betrieb der Brennkraftmaschine in den Ventilteller 5 eingetragene Wärme effizient an die Hülse 3 und damit an den Zylinderkopf 1 abgegeben werden.
Der Ventilkörper 4 ist durch eine Feder 16 nach oben hin, also in die geschlossene Stellung des Ventils 5, vorgespannt.
Die Ausführungsvariante nach Fig. 2 unterscheidet sich von der Fig. 1 dadurch, dass die Sitzfläche 20 des ersten Ventils 5 zum Brennraum Ia der Brennkraftmaschine hin orientiert ist. Dementsprechend ist der Ventilsitz 21 in der Hülse 3 von dem Brennraum Ia wegorientiert. Das zweite Ventil 13 besitzt eine Sitzfläche 24,
die mit einem Ventilsitz 25 in der Hülse 3 zusammenwirkt. Im Gegensatz zur Ausführungsvariante von Hg. 1 spannt die Feder 16 der Ausführungsvariante von Fig. 2 den Ventilkörper 4 nach unten vor, so dass in Übereinstimmung mit der Ausführungsvariante von Fig. 1 das erste Ventil 5 in die geschlossene Stellung vorgespannt ist.
Beiden Ausführungsvarianten ist gemeinsam, dass eine mittlere Stellung einstellbar ist, in der sowohl das erste Ventil 5 als auch das zweite Ventil 13 in teilweise geöffnetem Zustand befinden. Auf diese Weise ist es möglich, die Messkammer 6 und damit den Drucksensor 8 durch die aus dem Brennraum Ia ausströmenden Gase zu spülen.
Fig. 3 zeigt die Ausführungsvariante von Fig. 1 bei geöffnetem ersten Ventil 5. Fig. 4 stellt die Ausführungsvariante von Fig. 2 bei geöffnetem ersten Ventil 5 dar.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, die Messung der Zylinderinnendrucks von Gasmotoren und ähnlichen Brennkraftmaschinen in robuster und dauerhafter Weise durchzuführen.
In einer Injektorbohrung 101 eines Zylinderkopfes 102 einer Brennkraftmaschine ist die Sonde 103 einer Messeinrichtung 104 eingeführt. Die Messeinrichtung 104 weist eine Montagehülse 105 auf, welche als Führung für die Sonde 103 dient. Die Montagehülse 105 ist in der Injektorbohrung 101 analog zu einem Injektor befestigt, beispielsweise eingeklemmt.
Innerhalb der Montagehülse 105 ist der Sensorhalter 106 mit dem Ultraschallsensor 110 verschieb- und/oder verdrehbar gelagert. Der Sensorhalter ist zumindest teilweise mit einem Koppelmedium gefüllt, wobei der Ultraschallsensor 110 vom Koppelmedium bedeckt ist. Das Koppelmedium kann beispielsweise Wasser oder Dieselöl sein. Der Ultraschallsensor 110 ist innerhalb des Sensorhalters 106 angeordnet oder auf diesen aufgesetzt.
Die Sonde 103 ist mit zumindest einer durch ein Fenster in der Mantelfläche des Sensorhalters 105 gebildeten Messöffnung 107 versehen, durch welche die Ultraschallwellen 108 in den zu messenden Bauteil, im vorliegenden Fall den Zylinderkopf 102, immitiert und wieder empfangen werden.
Mit Bezugszeichen 111 ist in Fig. 6 ein Entlüftungskanal bezeichnet.
Der Entlüftungskanal 111 dient dazu, um Probleme mit der Bildung von Gasblasen zu vermeiden. Durch den Entlüftungskanal 111 kann die Montagehülse 105 über nicht weiter dargestellte Leitungen unter kontrollierten Druck gespült werden. Um das Koppelmedium nicht in den Brennraum zu verlieren, kann der Sen-
sorhalter 106 in die Montagehülse 105 zurückgezogen werden. Diese weist dazu den selben Innendurchmesser auf, wie die Injektorbohrung 101.
Der Ultraschallsensor 110 ist als Immersionssensor ausgebildet. Die Ultraschallwelle 108 läuft dabei zuerst in der Koppelflüssigkeit und tritt danach über die Umlenkeinrichtung 109 in das Messobjekt ein.
Die Ultraschallwellen 108 des Ultraschallsensors 110 treten leicht nach unten geneigt aus, um möglichst die Risswurzel des Risses 112 zu treffen. Die Winkel α zwischen der Mittellinie 108a des Strahles der Ultraschallwellen 108 und der Mittelachse 103a der Sonde 103 ist größer 0°. Eine Aussage über die Risstiefe wird eventuell durch Zurückziehen der Sonde 103 möglich.
Um die Messungen in kurzer Zeit durchführen zu können und Fehlerquellen möglichst auszuschließen, kann diese automatisiert werden. Dazu kann die Sonde 103 mit zumindest einer Traversiereinrichtung verbunden werden, welche vorzugsweise eine rotatorische Bewegung der Sonde 103 ausführen kann.
Bei dem in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel werden die Zylinder Zl, Z2, Z3, Z4 beispielsweise in der Zündfolge 1-4-3-2 gefeuert. In jedem - entsprechend der Zündfolge - zweiten Zylinder Zl, Z3 ist ein Drucksensor 210 angeordnet, über welchen der Zylinderdruck unmittelbar gemessen und daraus die Verbrennungslage ermittelt werden kann. Die Zylinderdrücke der restlichen nicht gemessenen Zylinder Z3, Z2 werden beispielsweise aus den Mittelwerten der Zylinderdrücke der gemessenen Nachbarzylindern Zl, Z3 ermittelt. Der Fehler durch die nur teilweise Messung der Zylinderdrücke kann somit auf Mindestmaß beschränkt werden.
Fig. 8 zeigt eine V-Brennkraftmaschine mit sechs Zylinder Zl, Z2, Z3, Z4, Z5, Z6, welche beispielsweise in der Zündreihenfolge 1-4-5-6-2-3 gefeuert werden. Auch hier befindet sich in jedem zweiten Zylinder, nämlich in den Zylinder Zl, Z5, Z2 ein Drucksensor 210, über den der Zylinderdruck des entsprechenden Zylinders während der Verbrennung direkt erfasst wird. Die Zylinderdrücke der restlichen Zylinder Z4, Z6, Z3 werden wieder beispielsweise durch Mittelwertbildung der Zylinderdrücke der benachbarten gemessenen Zylinder Zl7 Z5, Z2 ermittelt.