DE4001475C2 - Meßeinrichtung zur Erfassung des Drucks im Brennraum einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Meßeinrichtung zur Erfassung des Drucks im Brennraum einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßeinrichtung zur Erfassung des
Drucks im Brennraum einer Brennkraftmaschine
mit mindestens einem
Druckaufnehmer.
Moderne Brennkraftmaschinen enthalten eine Reihe von Kon
troll-, Steuer- und Regeleinrichtungen zur Ermittlung und
Beeinflussung des Verbrennungsverlaufs, um eine Brennkraft
maschine effektiv und schadstoffarm betreiben zu können. Eine
wichtige Größe, aus der auf den Verbrennungsverlauf im Brenn
raum geschlossen werden kann, ist der Zylinderdruck. Zur
Ermittlung des Zylinderdrucks sind eine Reihe von Meßmöglich
keiten bereits bekannt.
Bei Serien-Großmotoren werden im allgemeinen Quarzdruckauf
nehmer verwendet, die an geeigneten Stellen im Motor einge
baut sind und Verbindung zum Brennraum haben. Solche Anordnun
gen werden auch während der Entwicklung von Brennkraftmaschi
nen, z. B. von Fahrzeugmotoren, verwendet. Die Quarzdruckauf
nehmer sind jedoch besonders bei hohen Beanspruchungen störan
fällig und sehr teuer. Für den serienmäßigen Einsatz in Groß
serien-Motoren, z. B. Fahrzeugmotoren, ist diese Art von Druck
aufnehmern nicht geeignet.
Weiter sind allgemein Anordnungen bekannt, bei denen Druckauf
nehmer über eine Bohrung mit dem Brennraum verbunden sind,
wobei sich über die Bohrung der Zylinderdruck bis zum Druck
aufnehmer fortpflanzt. Die Öffnung der Bohrung zum Brennraum
hin kann jedoch verschmutzen und sich zusetzen, so daß die
Druckmessung ungünstig beeinflußt wird oder ganz ausfällt. Zu
dem ist die Anbringung einer solchen Bohrung meist schwierig
und damit teuer. Die Lage der Bohrung und des Druckaufnehmers
sind auch nicht optimal, um klopfende Verbrennungen in klopf
gefährdeten Bereichen am Rand feststellen zu können.
Weiter sind Meßmethoden bekannt, die nicht direkt den Brenn
raumdruck ermitteln, sondern indirekt die an den Zylinder
block oder Zylinderkopf weitergegebene Beanspruchung, wie
z. B. Gehäuseschwingungen, in Form von Beschleunigungssignalen
messen. Dazu sind beispielsweise Unterlegscheiben als Druck
aufnehmer unter den Zündkerzen oder unter den Zylinderkopf
schrauben bekannt. Der Nachteil dieser Methode besteht darin,
daß nicht direkt der Brennraumdruck ermittelt wird, sondern
relativ weit weg davon gemessen wird. Als Übertrager wird
meist der Motorblock oder ein Teil davon benutzt. Deshalb sind
neben den Anregungen durch den Verbrennungsdruck auch alle
anderen, durch die Bewegung von mechanischen Teilen der Brenn
kraftmaschine hervorgerufenen Belastungen im Signal enthal
ten. Es ist daher schwierig, aus einem solchen Signal defi
nierte Aussagen über den Verbrennungsverlauf zu machen oder
ein solches Signal als Istwert-Signal für eine Regeleinrich
tung, beispielsweise eine an sich bekannte Klopfregeleinrich
tung, aufzubereiten.
Weiter ist ein Druckaufnehmer zur Erfassung der beim Klopfen
einer Brennkraftmaschine auftretenden Schwingungen bekannt
(DE-GM 79 12 425), der aus einer Widerstandsstrecke aus Kohle
pulver besteht, die mit druckübertragenden Teilen der Brenn
kraftmaschine verbunden ist. Als druckübertragende Teile wer
den der Zylinderkopf, der Zylinderblock oder die Zylinderkopf
dichtung verwendet. Entsprechend ist die Widerstandsstrecke
aus Kohlepulver unter einer Zylinderkopfschraube in einem Be
hälter am Zylinderblock oder am äußeren Seitenrand der Zylin
derkopfdichtung angebracht. Somit erfolgt auch hier die Mes
sung des Brennraumdrucks indirekt mit Hilfe von Übertragern
mit den oben genannten Nachteilen.
Zudem ist es bekannt, den Druck im Brennraum einer Brennkraft
maschine mit Hilfe eines magnetostriktiven Elements zu erfas
sen, welches an der Brennraumeinfassung der Zylinderkopfdich
tung angeordnet sein kann (DE 36 20 733 A1; Spalte 5, Zeilen
32 bis 37). Ein Druckübertragungsfluid ist hier nicht vorgese
hen.
Es ist auch bekannt, das Klopfen einer Brennkraftmaschine
durch eine Temperaturmessung zu erfassen, wozu ein temperatur
empfindliches Element, insbesondere eine stark temperaturver
änderliche Flüssigkeit in einer Zylinderkopfdichtung angeord
net ist (DE 30 06 603 C2). Die Flüssigkeit ist hier nur von
Temperatur und nicht vom Brennraumdruck beeinflußt.
In einer weiter bekannten Anordnung für eine Zylinderdruckmes
sung einer Brennkraftmaschine ist eine Druckübertragungsmem
bran eines Drucksensors unmittelbar dem Brennraumdruck ausge
setzt (DE 37 27 221 A1). Ein Fluid zur Druckübertragung ist
hier nicht vorgesehen.
Zudem ist ein mit Öl gefüllter Hohlring als Unterlegscheibe
unter einen Zündkerzenflansch bekannt (DE-PS 746 666), der je
doch nicht unmittelbar dem Brennraumdruck ausgesetzt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Meßeinrich
tung zur Erfassung des Drucks im Brennraum einer Brennkraftma
schine zur Verfügung zu stellen, mit der der Brennraumdruck
einfach, direkt und genau gemessen werden kann.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 besteht die Meßeinrichtung aus mindestens
einem Druckaufnehmer und wenigstens einer mit einem Drucküber
tragungsfluid gefüllten Meßkammer, die im Spalt zwischen Zy
linderkopf und Zylinderblock der Brennkraftmaschine derge
stalt angeordnet ist, daß eine zylinderseitige Meßkammerwand
als unmittelbare Übertragungswand die Begrenzung zum Zylinder
volumen bzw. zum Brennraum im Bereich der Zylinderwand bil
det. Der Druckaufnehmer ist durch das Druckübertragungsfluid
in der Meßkammer beaufschlagt.
Damit kann vorteilhaft der Brennraumdruck direkt und weitge
hend unverfälscht von anderen Schwingungen gemessen werden,
so daß das Signal des Druckaufnehmers eindeutige Aussagen
über den Verbrennungsverlauf gestattet und gut als Eingangs
signal für Steuer- und Regelungseinrichtungen geeignet ist.
Die Meßeinrichtung ist einfach aufgebaut und als hydrauli
sches oder pneumatisches System ausgebildet, in dem die Meß
kammer oder die Meßkammern nach Anspruch 6 mit einem flüssi
gen oder gasförmigen Druckübertragungsfluid gefüllt sind. Da
mit werden die Druckänderungen im Brennraum über die Meßkam
merwand auf das Druckübertragungsmedium weitergeleitet, das
seinerseits Verbindung mit der Sensorfläche eines Druckaufneh
mers hat.
Einen besonderen Vorteil bietet die Meßkammer, wenn die Druck
signale in einer Klopfregelanlage verarbeitet werden sollen.
Bekanntlich liegen die klopfgefährdeten Bereiche insbesondere
im Bereich zwischen Zylinderkopf und Zylinderblock. Durch die
erfindungsgemäße Anbringung der Meßkammer wird die Druckmes
sung direkt an diesen klopfgefährdeten Bereichen durchge
führt, so daß ein Klopfen schnell und mit großer Sicherheit
erkannt werden kann. Der normale Zylinderdruckverlauf kann
aus dem Drucksignal herausgefiltert werden oder durch geeigne
te Druckaufnehmer bzw. deren Anbringung von vornherein unter
drückt werden, so daß im Ausgangssignal der Meßeinrichtung
nur noch Klopfschwingungen erscheinen. Das Meßsystem kann so
ausgelegt werden, daß auch hochfrequente Druckwellen zu mes
sen sind (Stoßwellen).
Es kann bereits eine in ihrer Ausdehnung kleine Meßkammer an
einer Stelle am Umfang der Zylinderwand ausreichend sein.
Zweckmäßig dürften allerdings zur frühzeitigen Erkennung von
Klopfereignissen an unterschiedlichen Stellen mehrere, am Um
fang verteilte Meßkammern sein. Nach Anspruch 2 wird vorteil
haft die Meßkammer durchgehend ringförmig um den Zylinder
herum geschlossen ausgebildet. Damit werden insbesondere
Klopfereignisse an allen Bereichen um den Ring zuverlässig
und schnell erfaßt, wobei es möglich ist, an eine solche Meß
kammer nach Anspruch 4 nur jeweils einen Druckaufnehmer anzu
schließen.
Um eine definierte Aussage über den Verbrennungsverlauf in
jedem Zylinder machen zu können, ist es nach Anspruch 3 vor
teilhaft, an mehreren oder an jedem Zylinder wenigstens eine
Meßkammer anzuordnen.
Wenn mehreren oder jedem Zylinder eine Meßkammer zugeordnet
ist und gemäß Anspruch 4 jede dieser Meßkammern an einen
Druckaufnehmer angeschlossen ist, können genaue, zylinderspe
zifische Aussagen über den Verbrennungsverlauf in jedem ange
schlossenen Zylinder gemacht werden. Eine solche Anordnung er
fordert eine Reihe von Druckaufnehmern und Verarbeitungs
einrichtungen, die mehrere Drucksignale verarbeiten können.
Eine einfachere Ausführungsform wird dadurch erhalten, daß
nach Anspruch 5 mehrere Meßkammern, die insbesondere an mehre
ren Zylindern angeordnet sind, mit einer Druckübertragungslei
tung verbunden sind und an diesem ganzen System nur ein Druck
aufnehmer angeschlossen ist. Es werden dann beispielsweise
klopfende Verbrennungen erkannt und über die zeitliche Abfol
ge der Verbrennungen (Zündfolge) den einzelnen Zylindern zuge
ordnet.
Anhand einer Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfin
dung mit weiteren Merkmalen, Einzelheiten und Vorteilen näher
erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch eine schematische Darstellung
eines Zylinders mit einer Meßkammer,
Fig. 2 den Druckverlauf bei einem Kolbenhub mit Klopfschwin
gungen,
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf einen Motorblock bzw.
eine Zylinderkopfdichtung mit je einer Meßkammer mit
zugeordnetem Druckaufnehmer pro Zylinder,
Fig. 4 eine Ausführungsform entsprechend Fig. 3, bei der je
doch die Meßkammern über eine Druckübertragungsleitung
verbunden sind und an nur einen Druckaufnehmer ange
schlossen sind,
In Fig. 1 ist schematisch ein Schnitt durch einen Teil einer
Brennkraftmaschine 1 dargestellt mit einem Zylinderblock 2,
einem Zylinderkopf 3, einer Zylinderkopfdichtung 4 und einem
Kolben 5 mit Kolbenringen 6.
Der Kolben 5 ist in seiner oberen Totpunktstellung (OT) darge
stellt, über der noch ein Teil des Brennraums 7 liegt, wobei
dieser über (schematisch dargestellte) Ventile 8 und 9 mit
Brenngas bzw. Abgas beladen und entladen wird. Weiter ist
eine Zündkerze 10 schematisch angedeutet.
Mit den Pfeilen 11 sind die klopfgefährdeten Bereiche bezeich
net.
Im Spalt zwischen Zylinderblock 2 und Zylinderkopf 3 bzw. am
Umfangsrand der Zylinderkopfdichtung 4 ist eine ringförmige
Meßkammer 12 angeordnet, die mit einer zylinderseitigen Meß
kammerwand 13 als unmittelbarer Druckübertragungswand an das
Zylindervolumen bzw. den Brennraum 7 angrenzt. Die Meßkammer
wand 13 ist so ausgeführt, daß sie mit (geringen) Formverände
rungen auf Druckschwankungen im Brennraum 7 reagiert.
Die Meßkammer 12 bzw. deren Ringvolumen ist mit einem Druck
übertragungsfluid gefüllt.
In Fig. 2 ist der in der Meßkammer 12 aufgenommene Druckver
lauf des Brennraumdrucks in Abhängigkeit der Kolbenstellung
bzw. Kurbelumdrehung (KW) dargestellt: In einem ersten Be
reich 14 steigt der Druck zur Kompression bei nach oben be
wegtem Kolben bis zum oberen Totpunkt (OT) an. Durch die nun
erfolgte Zündung steigt im Bereich 15 der Druck nach OT noch
etwas an und fällt dann bei nach unten bewegtem Kolben wieder
ab. Im Bereich etwa des höchsten Druckes besteht die Gefahr
von Klopfereignissen, die als ermittelte Klopfschwingungen 16
eingezeichnet sind.
In Fig. 3 ist schematisch eine Brennkraftmaschine mit vier
Zylindern 17, 18, 19, 20 und je einer zugeordneten Meßkammer
21, 22, 23, 24 dargestellt. Jede der Meßkammern ist über eine
kurze Leitung mit einem zugeordneten Druckaufnehmer 25, 26,
27, 28 verbunden. Damit kann für jeden Zylinder einzeln der
Verlauf des Brennraumdrucks ermittelt werden und ggf. zylin
derspezifisch eine Klopfregelung durchgeführt werden.
In einer einfacheren Ausführung nach Fig. 4 sind wiederum den
Zylindern 17, 18, 19, 20 je eine ringförmige Meßkammer 21,
22, 23, 24 zugeordnet. Die Meßkammern sind jedoch hier über
eine gemeinsame Druckübertragungsleitung 29 verbunden, an die
nur ein einziger Druckaufnehmer 30 angeschlossen ist. Mit
dieser Anordnung sind beispielsweise klopfende Verbrennungen
nur global zu ermitteln und nicht mehr einem Zylinder spe
ziell zuzuordnen.
Claims (6)
1. Meßeinrichtung zur Erfassung des Drucks im Brennraum einer
Brennkraftmaschine
mit mindestens einem Druckaufnehmer (25, 26, 27, 28; 30),
wenigstens einer mit einen Druckübertragungsfluid gefüll
ten Meßkammer (12; 21, 22, 23, 24), die im Spalt zwischen
Zylinderkopf (3) und Zylinderblock (2) der Brennkraftma
schine (1) dergestalt angeordnet ist, daß eine zylindersei
tige Meßkammerwand (13) als unmittelbare Übertragungswand
die Begrenzung zum Zylindervolumen bzw. zum Brennraum (7)
im Bereich der Zylinderwand bildet, wobei der Druckaufneh
mer (25, 26, 27, 28; 30) durch das Druckübertragungsfluid
in der Meßkammer (12; 21, 22, 23, 24) beaufschlagt ist.
2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßkammer (12; 21, 22, 23, 24) ringförmig um den
Zylinder herum geschlossen ist.
3. Meßeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß an mehreren oder jedem Zylinder einer Brennkraft
maschine wenigstens eine Meßkammer (12; 21, 22, 23, 24) an
geordnet ist.
4. Meßeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß jede der Meßkammern (21, 22, 23, 24) über eine Druck
übertragungsleitung an einen eigenen, zugeordneten Druck
aufnehmer (25, 26, 27, 28) angeschlossen ist.
5. Meßeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Meßkammern (21, 22, 23, 24) mit einer Druck
übertragungsleitung (29) verbunden sind, an die ein einzi
ger Druckaufnehmer (30) angeschlossen ist.
6. Meßeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Druckübertragungsfluid flüssig
oder gasförmig ist.
Priority Applications (1)
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DE4001475A1 DE4001475A1 (de) | 1991-07-25 |
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- 1990-01-19 DE DE19904001475 patent/DE4001475C2/de not_active Expired - Fee Related
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