Feinteilige, stärkehaltige Poiymerdispersionen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft feinteilige, stärkehaltige Polymerdispersionen, die erhältlich sind durch Emulsionspolymerisation von ethyfenisch ungesättigten Monomeren in Gegenwart mindestens eines Redoxinitiators und Stärke, Verfahren zur Herstellung der Dispersionen und ihre Verwendung als Leimungsmittel für Papier.
Aus EP-B-O 276 770 und EP-B-O 257 412 sind Leimungsmitte) auf Basis feinteiliger, wässriger Dispersionen bekannt, die durch Copolyrnerisation von ethylenisch ungesättigten Monomeren wie Acrylnitrii und (Meth)acrylsäureestern und gegebenenfalls bis zu 10 Gew.-% anderen Monomeren wie Styrol nach Art einer Emulsionspolymerisation in Gegenwart von Peroxidgruppen enthaltenden Initiatoren, insbesondere von Redoxiniti- atoren, und abgebauter Stärke erhältlich sind.
In der EP-A-O 307 812 werden als Leimungsmittel u.a. auch feinteilige, wässrige, kationische Polymerdispersionen beschrieben, die durch Emulsionscopolymerisatton von
(i) Acrylnitrii, Methacrylnitril, Methacrylsäuremethylester und/oder Styrol,
(ii) mindestens einem Acrylsaure- oder Methacrylsäureester von jeweils einwertigen, gesättigten C3-Ca-Alkoholen, Vinylacetat, Vinylpropionat und/oder Butadien-1 , 3 und ggf.
(iii) anderen ethylenisch ungesättigten Monomeren in einer wässrigen Lösung einer abgebauten kationischen Stärke in Gegenwart eines Redoxinitiators erhältlich sind.
Aus der EP-A-O 536 597 sind wässrige Polymerdispersionen bekannt, die durch radika- iische Emulsionscopolymerisation ungesättigter Monomere in Gegenwart eines Stär- keabbauproduktes erhältlich sind. Das Stärkeabbauprodukt entsteht durch Hydrolyse in wässriger Phase und zeigt bei Raumtemperatur eine vollständige Löslichkeit in Wasser bei einem gewichtsmittleren Molekulargewicht Mw von 2500 bis 25000. Als Monomer- gemische werden bevorzugt Mischungen aus Styrol und (Meth)Acrylsäureestern von einwertigen, gesättigten d-Ci2-Alkoho!en in Kombination von bis zu 10 Gew.-% von Acrylsäure und/oder Methacryisäure eingesetzt. Die Dispersionen werden als
Bindemittel, Klebstoff, Schlichtemitte! für Fasern oder zur Herstellung von Überzügen verwendet.
Aus der EP-B-1 056 783 sind ebenfalls wässrige, feinteilige Polymerdispersionen be- kannt, die zur Oberflächenleimung von Papier, Pappe und Karton eingesetzt werden. Die Dispersionen sind durch radikalisch initiierte Emulsionspolymerisation von ethyie- nisch ungesättigten Monomeren in Gegenwart von abgebauter Stärke mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht Mn von 500 bis 10000 erhältlich. Die Monomermischun-
gen bestehen aus (i) mindestens einem gegebenenfalls substituierten Styrol, (ii) mindestens einem (Meth)acrylsäure-Ci-C4-alkylester sowie (iii) gegebenenfalls bis zu 10 Gew.-% anderen ethylenisch ungesättigten Monomeren. Die Polymerisation erfolgt in Gegenwart eines pfropfaktiven, wasserlöslichen Redoxsystems.
Aus der WO-A-00/23479 sind ebenfalls Leimungsmttte! bekannt, die erhältlich sind durch radikalisch initiierte Emulstonscopolymerisation eines Monomerengemisches (A) aus beispielsweise (i) mindestens einem gegebenenfalls substituierten Styrol, (ii) gegebenenfalls mindestens einem C4-Ci2-Alkyi(Meth)acry!at und (iii) mindestens einem Monomer aus der Gruppe Methylacrylat, Ethylacrylat und Propylacrylat in Gegenwart von (B) Stärke mit einem mittleren Molekulargewicht von 1000 oder größer, wobei das Gewichtsverhältnis von (A) : (B) 0,6 : 1 bis 1,7 : 1 beträgt, das Leimungsmittel frei von Emulgatoren oder oberflächenaktiven Mitteln eines Molekulargewichts von weniger als 1000 ist und praktisch keine Säuregruppen aufweisenden Monomeren einpolymerisiert enthält. Als Komponente (B) des Leimungsmittels kommt vorzugsweise kationische Stärke, insbesondere oxidierte kationische Maisstärke in Betracht, die Komponente (A) besteht vorzugsweise aus einer Mischung von Styrol, n-Butylacrylat und Methyiacrylat.
Aus der EP-B-1 165 642 ist eine weitere Poiymerdispersion und eine Verfahren zu ih- rer Herstellung bekannt, wobei man eine Monomermischung, die mindestens ein Vi- nylmonomer enthält, in einer wässrigen Lösung einer Stärke poiymerisiert, die einen Substitutionsgrad (DS), bezüglich der kationischen oder anionischen Substituenten» von 0,01 bis 1 und in kationisϊerter und/oder anionisierter Form eine Grenzviskosität von >1 ,0 dl/g hat. Die bei der Polymerisation eingesetzte Stärke ist entweder nicht ab- gebaut oder nur geringfügig oxidiert, jedoch in keinem Fail enzymatisch abgebaut. Das entstehende Polymer hat eine Filmbildungstemperatur von -50 bis +2000C. Es ist beispielsweise aus Acryiaten und Styrol und gegebenenfalls Acrylnitril aufgebaut. Die so herstellbaren Polymerdispersionen werden als Leimungsmittel für Papier verwendet.
Nach dem aus der WO-A-02/14393 bekannten Verfahren werden Leimungs- und Be- schichtungsmittel für Papier durch radikalisch initiierte Emulsionspolymerisation eines Monomergemisches aus (i) mindestens einem (Meth)Acrylsäureester von einwertigen, gesättigten C3-Ca-A!koholen und (W) einem oder mehreren weiteren ethylenisch ungesättigten Monomeren in Gegenwart von Stärke und/oder eines Stärkederivates herge- stellt, wobei man Monomere und Initiator kontinuierlich einer wässrigen Stärkelösuπg zuführt und den Initiator in zwei Teilmengen unter speziell definierten Bedingungen dosiert.
Außerdem sind auf Stärke basierende Polymere bekannt, die durch Polymerisieren von (i) 35 bis 65 Gew.-% eines ethylenisch ungesättigten Monomers, das frei von Carbo- xylgruppen ist, (ii) 35 bis 65 Gew.-% einer ethylenisch ungesättigten Mono- oder Dicar- bonsäure oder deren Salzen und (iii) 0 bis 15 Gew.-% eines anderen ethylenisch un-
gesättigten Monomers in wässrigem Medium in Gegenwart von Stärke herstellbar sind, vgl. WO-A-2004/078807. Als Stärke kann man sowohl native Stärke, Dextrin als auch Stärkederivate einsetzten. Die entstehenden Polymeren sind wasserlöslich. Sie werden ais Leimungsmittel für Papier, Pappe und Karton verwendet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, weitere stärkehaltige Polymerdispersionen zur Verfügung zu stellen, die gegenüber den bekannten, vergleichbaren Poiymerdis- persionen verbesserte Anwendungseigenschaften aufweisen, z.B. eine verbesserte Leimungswirkung auf alaunhaltigen Papieren ergeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit feinteiligen, stärkehaltigen Polymerdispersionen, die erhältlich sind durch radikalisch initiierte Emulsionscopolymerisation von ethylenisch ungesättigten Monomeren in Gegenwart mindestens eines Redoxinitiators und Stärke, wenn man als ethylenisch ungesättigte Monomere
(a) 25 bis 50 Gew.-% mindestens eines gegebenenfalls substituierten Styrols, Me- thacrylsäuremethyjester, Acrylnitril und/oder Methacrylnitril,
(b) 1 bis 49 Gew.-% mindestens eines Acrytsäure-Ci-C4-alkylesters und/oder eines Methacrylsäure-C2-C4-alkylesters, (c) 1 bis 49 Gew.-% mindestens eines Acrylsäure-C5-C22-alky!esters und/oder eines Methacrylsäure-C5-C22-alkylesters und
(d) 0 bis 10 Gew.-% mindestens eines anderen ethyienisch ungesättigten copolyme- risierbaren Monomers,
und als Stärke
(e) 15 bis 40 Gew.-% mindestens einer abgebauten Stärke einsetzt, die eine Molmasse Mw von 1000 bis 65 000 hat,
wobei die Summe (a) + (b) + (c) + <d) + (e) = 100% beträgt und sich auf den Gesamtfeststoffgehalt bezieht, und wenn man die Polymerisation in Gegenwart von mindestens 0,01 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzten Monomeren, mindestens eines PoIy- merisationsreglers durchführt.
Bevorzugt sind solche Polymerdispersionen, für deren Hersteilung man als ethylenisch ungesättigte Monomere
(a) 30 bis 40 Gew.-% mindestens eines gegebenenfalls substituierten Styrols, Me- thacrylsäuremethylester, Acrylnitril und/oder Methacrylnitril, (b) 15 bis 25 Gew.-% mindestens eines Acrylsäure-CrC4-alkyiesters und/oder eines Methacrylsäure-C2-C4-alkylesters,
(c) 15 bis 25 Gew,-% mindestens eines Acrylsäure-Cs-Ctβ-aikylesters und/oder eines Methacrylsäure-C3-Cie-aikylesters und
(d) 0 bis 10 Gew.-% mindestens eines anderen ethytenisch ungesättigten copolyrne- risierbaren Monomers,
und als Stärke
(d) 25 bis 35 Gew.-% mindestens einer abgebauten Stärke einsetzt, die eine Molmasse Mw von 2500 bis 35 000 hat,
wobei die Summe (a) + (b) + (c) + (d) + (e) - 100% beträgt und sich auf den Gesamtfeststoffgehalt bezieht.
Die feinteiligen, stärkehaltigen Polymerdispersionen sind vorzugsweise dadurch erhäit- liehe, dass man bei der Polymerisation der Monomeren als Regler mindestens eine organische Verbindung einsetzt, die Schwefel In gebundener Form enthält.
Besonders bevorzugt sind solche Poiymerdispersionen, für deren Herstellung man ais ethylenisch ungesättigte Monomere
(a) ein Monomer aus der Gruppe Styroi, Methacrylsäuremethylester, Acryfnitril und/oder Methacryinitril,
(b) Acrylsäure-n-butyiester, Acrylsäure-iso-butylester, Acrylsäure-sek-butylester und/oder Acry Isä ure-tert .-butylester, (c) Acrylsäure-2-ethylhexylester und/oder Methacrylsäure-2-ethy!hexylester und (d) mindestens ein Monomer aus der Gruppe Vinyiacetat, Vinylpropionat, Hydroxye- thylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, N-Vinylformamid, Acrylamid, Methacryla- mid, N-Vinyipyrrolidon, N-Vinylcaprolactam, N-Vinylimidazof, Acrylsäure, Methac- rylsäure, Acryiamidomethylpropansuifonsäure, Vinylsulfonsäure, Styrolsuffonsäu- re und Salze der Säuregruppen enthaltenden Monomeren
und als Regler tert.-Dodecylmercaptan einsetzt.
Die Regler werden beispielsweise in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugs- weise 0,05 bis 5,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Monomeren, eingesetzt.
Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur Herstellung der feinteiligen, stärkehaltigen Polymerdispersionen, wobei man
(a) 25 bis 50 Gew.-% mindestens eines gegebenenfalls substituierten Styrols, Methacrylsäuremethylester, Acrylnitrtl und/oder Methacryinitril,
(b) 1 bis 49 Gew.-% mindestens eines Acrylsäure-CrC4-alkylesters und/oder eines Methacrylsäure-Ca-Ct-alkylesters,
(c) 1 bis 49 Gew.-% mindestens eines Acrylsäure-Cs-C22-alkylesters und/oder eines Methacrylsäure-Cs-Cza-alkylesters und (d) 0 bis 10 Gew.-% mindestens eines anderen ethylenisch ungesättigten copolyme- risierbaren Monomers,
und
(e) 15 bis 40 Gew.-% mindestens einer abgebauten Stärke, die eine Molmasse Mw von 1000 bis 65 000 hat, wobei die Summe (a) + (b) + (c) + (d) + (e) - 100% beträgt und sich auf den Gesamtfeststoffgehalt bezieht, in Gegenwart eines Redo- xinitϊators und von mindestens 0,01 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzten Monomeren, mindestens eines Polymerisationsreglers polymerisiert
Als Monomere der Gruppe (a) kommen gegebenenfails substituierte Styroie, Methac- rylsäuremethyiester, Acrylnitril und/oder Methacrylnitri! in Betracht. Bevorzugt in Betracht kommende Monomere dieser Gruppe sind Styrol und Methacrylsäuremethy- lester. Unter gegebenenfalls substituierten Styrolen sollen beispielsweise α> Methylstyrol, am Ring haiogenierte Styroie wie Chlorstyrol oder Ci- bis C4-substituierte Styroie wie Vinyltoluol verstanden werden. Die Monomeren der Gruppe (a) sind zu beispielsweise 25 bis 50, vorzugsweise 30 bis 40 Gew.-% in der Reaktionsmischung aus den Komponenten (a), (b), (c), (d) und (e) enthalten.
Ais Monomere der Komponente (b) werden Acrylsäure-Ci-C4-aikylester und/oder Me- thacrylsäure-C2-C4-alkylester eingesetzt. Die in Betracht kommenden Ester der Acryl- säure und der Methacrylsäure leiten sich von einwertigen C2- bis C4-Alkohoien ab. Als Acryisäureester kommt außerdem noch Methylacrylat in Betracht. Beispiele für Monomere dieser Gruppe sind Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, n-Propylacrylat, n- Propylmethacrylat, isopropylacrylat, Isopropyimethacrylat, n-Butyiacrylat, n-
Butylmethacryiat, Isobutyimethacrylat, tert.-Butylacrylat, tert.-Butylmethacrylat und Iso- butylacrylat Bevorzugt eingesetzte Monomere dieser Gruppe sind n-Butylacrylat, Iso- butylacrylat und tert.-Butylacry!at. Die Monomeren der Gruppe (b) sind beispiefsweise zu 1 bis 49 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 25 Gew.-% in der Reaktionsmischung aus den Komponenten (a), (b), (c), (d) und (e) enthalten.
Als Monomeren der Gruppe (c) werden Acrylsäure-C5-C22-alkyiester und/oder Methac- ryisäure-C5-C22-alkylester eingesetzt. Diese Ester leiten sich von einwertigen Cs- bis C22-Alkoholen ab. Sie können entweder allein oder in Mischung untereinander bei der Polymerisation verwendet werden. Beispiele für Monomere der Gruppe (c) sind n- Pentylacrylat, n-Pentylmethacrylat, Neopentylacrylat, Neopentyimethacrylat, Cyclohe- xylacrylat, Cyclohexyimethacrylat, 2-HexySacrylat, 2-Hexylmethacrylat, 2-
Ethylhexylacrylat, 2-Ethyfhexyimethacrylat, n-Octylacry!at, n-Octylmethacrylat, isoocty- lacrytat, isooctyimethacryiat, n-Decylacrylat, n-Decylmethacryiat, Dodecyiacrylat, Do- decylmethacrylat, Palmitylacrylat, Palmitylmethacrylat, Stearylacrylat, Stearylmethacry- lat, Behenyiacrylat und Behenylmethacrylat. Bevorzugt eingesetzte Monomere der Gruppe (c) sind Cyclo hexylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat und 2-Ethyihexylmethacrylat. Die Monomeren der Gruppe (c) sind beispielsweise zu 1 bis 49 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 25 Gew.-% in der Reaktionsmischung aus den Komponenten (a), (b), (c), (d) und (e) enthalten.
Um die Polymeren zu modifizieren, kann man die Polymerisation gegebenenfalls in Gegenwart mindestens eines weiteren Monomeren (d) durchführen. Ais Monomere (d) eignen sich prinzipiell sämtliche Monomere, die von den Monomeren (a), (b) und (c) verschieden sind. Beispiele für solche Monomere sind Vinylacetat, Vinylpropioπat, Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacryiat, N-Vinylformamid, Acrylamid, Methacry- iamid, N-Vinyipyrroiidon, N-Vinylimidazol, N-Vinylcaprolactam, Acryisäure, Methacryl- säure, Acrylamidomethylpropansulfonsäure, Styrolsulfonsäure, Vinylsulfonsäure und Salze der Säuregruppen enthaltenden Monomeren. Die sauren Monomeren können in partiell oder in vollständig neutralisierter Form eingesetzt werden. Als Neutraläsie- rungsmittel werden beispielsweise Natronlauge, Kalilauge, Natriumcarbonat, Natrium- hydrogencarbonat, Calciumhydroxid und Ammoniak verwendet.
Weitere Beispiele für Monomere (d) sind Dia!kyiaminoalkyl(nneth)acry!ate und Dialky- !aminoalkyl(meth)acry!amide wie Dimethyiaminoethylacrylat, Dtmethylaminoethyl- methacrylat, Diethylaminoethylacryiat, DiethylaminoethyirnethacrySat, Dimethylami- nopropylacrylat, Dimethyiaminopropylmethacrylat, Dimethylaminoethyiacrylamid, Di- methylaminoethylmethacrylamid, Dimethylaminopropylacrylamid und Dimethyiami- nopropylmethacrylamid. Die basischen Monomeren können in Form der freien Basen, als Salze mit organischen Säuren oder Mineralsäuren oder in quatemierter Form bei der Polymerisation eingesetzt werden. Die Monomeren der Gruppe (d) sind beispieis- weise zu 0 bis 10 Gew.-% in der Reaktionsmischung aus den Komponenten (a), (b), (c), (d) und (e) enthalten. Falls man sie zur Modifikation der Polymeren einsetzt, betragen die bevorzugt verwendeten Mengen 1 bis 8 Gew.-%, bezogen auf die Reaktionsmischung aus den Komponenten (a), (b), (c), (d) und (e).
Die Polymerisation der Monomeren erfolgt in Gegenwart einer abgebauten Stärke, die eine Molmasse Mw von 1000 bis 65 000 hat. Die mittleren Molekulargewichte Mw der abgebauten Stärken können leicht durch dem Fachmann bekannte Methoden ermittelt werden, z. B. mittels Gelpermeationschromatographse unter Verwendung eines Viel- winkeilichtstreudetektors.
Um eine solche Stärke zu erhalten, kann man von sämtlichen Stärkesorten ausgehen, z. B. von Stärke aus Kartoffeln, Mais, Weizen, Reis, Tapioka, Sorghum oder Wachs-
stärken, die einen Gehalt an Amylopektin von >80, vorzugsweise >95 Gew.-% haben wie Wachsmaisstärke oder Wachskartoffelstärke. Die Stärken können anionisch und/oder kationisch modifiziert, verestert, verethert und/oder vernetzt sein. Bevorzugt werden anionische oder kationisierte Stärken.
Sofern das Molekulargewicht Mw der Stärken nicht bereits in dem Bereich von 1000 bis 65 000 liegt, werden sie vor dem Beginn der Polymerisation bzw. in einem separaten Schritt einem Moiekulargewichtsabbau unterworfen. Bevorzugt ist eine Vorgehensweise, bei der man eine Stärke vor Beginn der Polymerisation enzymatisch und/oder oxi- dativ abbaut. Die Molmasse Mw der abgebauten Stärke liegt vorzugsweise in dem Bereich von 2500 bis 35 000.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung kationisierter Stärken. Kationisierte Stärken sind bekannt. Sie werden beispielsweise durch Umsetzung von nativer Stärke mit min- destens einem Quaternierungsmittel wie 2,3-Epoxipropyltrimethylammoniumchlorid hergestellt. Die kationisierten Stärken enthalten quatemäre Ammoniumgruppen.
Der Anteil kationischen oder anionischer Gruppen in der substituierten Stärke wird mit Hilfe des Substitutionsgrades (DS) angegeben. Er beträgt beispielweise 0,005 bis 1,0 vorzugsweise 0,01 bis 0,4.
Man kann sämtliche Stärken verwenden. Gebräuchliche kationisierte Stärken werden beispielsweise durch Umsetzung von nativen Stärken wie Kartoffel-, Weizen-, Mais-, Reis- oder Tapiokastärke mit mindestens einem Quaternierungsmittel hergestellt. Der Abbau der Stärken erfolgt vorzugsweise vor der Polymerisation der Monomeren, kann jedoch auch während der Polymerisation der Monomeren vorgenommen werden. Er kann oxidativ, thermisch, acidolytisch oder enzymatisch vorgenommen werden. Vorzugsweise erfolgt der Stärkeabbau enzymatisch und/oder oxidativ direkt vor Beginn der Emulsionspolymerisation in der Vorrichtung, in der die Polymerisation durchgeführt werden soll oder in einem separaten Schritt. Man kann eine einzige abgebaute Stärke oder auch Mischungen aus zwei oder mehreren abgebauten Stärken bei der Polymerisation einsetzen. Die Stärke ist beispielsweise zu 15 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 35 Gew.-% in der Reaktionsmischung aus den Komponenten (a), (b), (c), (d) und (e) enthatten.
Die erfindungsgemäßen feinteiiigen, stärkehaltigen Polymerdispersionen sind dadurch erhältlich, dass man die Polymerisation in Gegenwart von mindestens 0,01 Gew.-%, bezogen auf die eingesetzten Monomeren, mindestens eines Poiymerisationsregters durchführt. Prinzipiell kann man sämtliche bekannten Regler einsetzen, die das MoIe- kulargewicht der entstehenden Polymerisate erniedrigen. Bevorzugt verwendete Regler sind jedoch organische Verbindungen, die Schwefel in gebundener Form enthalten, beispielsweise Mercaptane, Di- und Poiysulfide, Ester und Sulfide von Thio- und Dithi-
ocarbonsäuren sowie Enolsulfide. Außerdem kommen Haiogenverbindungen, Aldehyde, Ketone, Ameisensäure, Enolether, Enamine, Hydroxylamin, halogenierte Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Ethyibenzol und XyIoI als Regler in Betracht.
Beispiele für Regler auf Basis organischer Verbindungen, die Schwefel in gebundener Form enthalten, sind Mercaptoethanol, Mercaptopropanol, Mercaptobutanoi, Thiogiy- kolsäure, Thioessigsäure, Thiopropionsäure, Thioethanolamin, Natriumdimethyidithio- carbamat, Cystein, Ethylthioglykolat,Trimethyfofpropantri-thioglykolat( Pentaerythrit- tetra(mercaptopropionat), Pentaerythrit-tetra-thioglykolat, Trimethylolpropan- tri(mercaptoacetat), Methylen-bis-thioglykolsäurebutylester, Thioglycerin, Glycerinmo- nothioglykolat, n-Octadecylmercaptan, n-Dodecyimercaptan, tert.-Dodecyimercaptan, Butylmercaptan, Thiophenol, Mercaptotrimethoxysiian und Acetylcystein.
Als Regler eignen sich auch Halogenverbindungen wie Trichlormethan, Tetrachlorme- than und Bromtrichlormethan, Aldehyde wie Acetaldehyd, Propionaldehyd, Crotonai- dehyd oder Butyraldehyd, Alkohole wie n-Propanoi und Isopropanoi sowie Buten-3-ol und Allyllalkohoi. Weitere geeignete Regler sind Vitamin-A-acetat, Vitamin-A-palmitat, Geranial, Nera!, Geraπiol, Geranylacetat, Limonen, Länaiylacetat, Terpinolen, v- Terpinen, α-Terpinen, R(-)-α-Phellandren, Terpäneol, Resorcin, Hydrochinon, Brenzka- techin, Phloroglucin und Diphenyiethyien. Weitere Beispiele für Regler auf Basis von Terpinolen und ungesättigten alicyclischen Kohlenwasserstoffen findet man z. B. in Winnacker-Küchler, Chemische Technologie, Band 6, Seiten 374 bis 381 , Carl Hanser Verlag, München Wien, 1982.
Die Regler werden bei der Polymerisation in einer Menge von mindestens 0,01 Gew,- %, bezogen auf die Monomeren, eingesetzt. Die Mengen richten sich im Wesentlichen nach der Wirksamkeit des bzw. der jeweils eingesetzten Regler. Sie liegen beispielsweise in dem Bereich von 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren (a), (b), (c) und (d). Die Polymerisation wird vorzugsweise in Gegenwart von tert.-Dodecyimercaptan als Regler durchgeführt.
Um die Polymerisation zu initiieren, setzt man erfindungsgemäß einen Redoxinitiator ein. Es handelt sich dabei vorzugsweise um pfropfaktive, wasserlösliche Redoxsysie- me, beispielsweise aus Wasserstoffperoxid und einem Schwermetallsalz oder aus Wasserstoffperoxid und Schwefeldioxid oder aus Wasserstoffperoxid und Natriummetabisulfit. Weitere geeignete Redoxsysteme sind Kombinationen aus tert- Butyihydroperoxid/Schwefeldioxid, Na- oder K-Persulfat/Naträumbisulfit, Ammoniurn- persulfat/Natriumbisulfit oder Ammoniumpersulfat/Eisen(!l)sulfat. Vorzugsweise wird Wasserstoffperoxid in Kombination mit einem Schwermetallsalz wie Eisen(ll)suifat, eingesetzt. Häufig enthält das Redoxsytem zusätzlich ein weiteres Reduktionsmitte! wie Ascorbänsäure, Natriumformaldehydsuffoxylat, Natriumdisulfit oder Natriumdithionit. Da die Polymerisation der Monomeren in Gegenwart von Stärke erfolgt und da Stärke
ebenfalls als Reduktionsmittel wirkt, wird meistens auf die Mitverwendung weiterer Reduktionsmittel verzichtet. Die Redoxinitiatoren werden beispielsweise in einer Menge von 0,05 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Monomeren, eingesetzt.
Die Emulsionspoiymerisation der Monomeren (a) bis (d) erfolgt in wässrigem Medium in Gegenwart einer Stärke (e) mit einer Moimasse Mw von 1000 bis 65 000. Die Monomere können nach Art der Emulsionspolymerisation sowohl in Zulauffahrweise als auch in Batchfahrweise polymerisiert werden. Vorzugsweise legt man eine wässrige Lösung einer abgebauten kationisierten Stärke und eines Schwermetallsalzes vor und gibt die Monomeren entweder getrennt oder als Mischung und separat davon den oxi- dierend wirkenden Teil des Redox-Initiators, vorzugsweise Wasserstoffperoxid, kontinuierlich oder absatzweise zu. Auch eine Gradientenfahrweise, die aus der WO 02/14393 bekannt ist, kann zur Herstellung der stärkehaltigen Polymerdispersio- nen angewendet werden.
Dabei kann die Zugabe über den Dosierzeitraum gleichmäßig oder ungleichmäßig, d. h. mit wechselnder Dosiergeschwtndtgkeit erfolgen.
Die Polymerisation wird üblicherweise unter Ausschiuss von Sauerstoff durchgeführt, bevorzugt in einer Inertgasatmosphäre, z. B. unter Stickstoff. Während der Polymerisation ist für eine gute Durchmischung der Komponenten zu sorgen. So wird das Reaktionsgemisch vorzugsweise während der gesamten Dauer der Polymerisation und einer sich gegebenenfalls daran anschließenden Nachpolymerisation gerührt. Die Polymerisation wird üblicherweise bei Temperaturen zwischen 30 und 110 0C, vorzugsweise bei 50 bis 100 0C durchgeführt. Möglich ist auch eine Verwendung eines Druckreaktors oder Durchführung einer kontinuierlichen Polymerisation in einer Rührkessel-Kaskade oder einem Strömungsrohr.
Zur Erhöhung Dispergierwirkung können dem Polymeräsationsansatz übliche ionische, nichtionische oder amphotere Emulgatoren zugesetzt werden. Übliche Emulgatoren werden nur gegebenenfalls eingesetzt. Die angewendeten Mengen betragen 0 bis 3 Gew.-% und liegen vorzugsweise in dem Bereich von 0,02 bis 2 Gew.-% bezogen auf die Summe der eingesetzten Monomere (a) bis (d). Übliche Emuigatoren sind in der Literatur eingehend beschriebe, siehe beispielsweise M. Ash, I. Ash, Handbook of In- dustrial Surfactants, Third Edition, Synapse Information Resources Inc. Beispiele für übliche Emuigatoren sind die Umsetzungsprodukte von langkettigen einwertigen Alkoholen (Cio- bis C22-Alkanole) mit 4 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid pro Mol Alkohol oder ethoxyiierte Phenole oder mit Schwefelsäure veresterte afkoxylierte Alkohole, die meistens in mit Alkalilauge neutralisierter Form verwendet werden. Weitere übliche Emulgatoren sind beispielsweise Natriumatkylsulfonate, Natriumalkylsulfate, Natriumdodecylbenzolsulfonat, Sulfobernsteinsäureester, quartäre Alkylammoniumsa!-
ze, Alkylbenzylammoniumsalze, wie Dimethyl-Ci2- bis Ciβ~alkylbenzylammonium- chloride, primäre, sekundäre und tertiäre Fettaminsaize, quartäre Amidoaminverbin- dungen, Alkylpyridiniumsalze, Alkylimidazoiiniumsalze und Aikyloxazoliniumsalze.
Während der Emuistonspoiymerisation kann man die Monomere entweder direkt in die Vorlage dosieren oder man kann sie in Form einer wässrigen Emulsion oder Miniemulsion dem Polymerisationsansatz zuführen. Dazu werden die Monomere unter Verwendung der bereits genannten üblichen Emulgatoren in Wasser emulgiert.
Die Polymerisation wird bei pH-Werten von 2 bis 9, vorzugsweise im schwach sauren Bereich bei pH-Werten von 3 bis 5,5 durchgeführt. Der pH-Wert kann vor oder während der Polymerisation mit üblichen Säuren wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Essigsäure oder auch mit Basen wie Natronlauge, Kalilauge, Ammoniak, Ammoniumcarbonat, usw. auf den gewünschten Wert eingestellt werden. Bevorzugt wird die Dispersion nach Beendigung der Polymerisation mit Natronlauge, Kalilauge oder Ammoniak auf einen pH-Wert zwischen 5 und 7 eingestellt.
Um die restlichen Monomeren möglichst weitgehend aus der stärkehaltigen Polymerdispersion zu entfernen, führt man zweckmäßigerweise eine Nachpolymerisation durch. Hierfür setzt man der Poiymerdispersion nach Beendigung der Hauptpolymerisation einen Initiator aus der Gruppe Wasserstoffperoxid, Peroxide, Hydroperoxide und/oder Azostarter zu. Die Kombination der Initiatoren mit geeigneten Reduktionsmitteln, wie beispielsweise Ascorbinsäure oder Natriumbisulfit, ist ebenfalls möglich. Bevorzugt werden öllösliche, in Wasser schwerlösliche Initiatoren verwendet, z. B. übliche organische Peroxide wie Dibenzoylperoxid, Di-tert.-Butylperoxid, tert-
Butyfhydroperoxid, Cumylhydroperoxid oder Bis-cyclohexylperoxidicarbonat eingesetzt.
Zur Nachpolymerisation wird das Reaktionsgemisch beispielsweise auf eine Temperatur erhitzt, die der Temperatur entspricht, bei der die Hauptpoiymerisation durchgeführt wurde oder die um bis zu 200C, vorzugsweise bis zu 100C höher liegt. Die Hauptpolymerisation ist beendet, wenn der Polymerisationsinitiator verbraucht ist bzw. der Monomerumsatz beispielsweise mindestens 98%, vorzugsweise mindestens 99,5% beträgt. Zur Nachpolymerisation wird vorzugsweise tert.-Butylhydroperoxid eingesetzt. Die Nachpolymerisation wird beispielsweise in einem Temperaturbereich von 35 bis 1000C, meistens 45 bis 950C durchgeführt.
Nach Beendigung der Polymerisation kann man einen Komplexbildner für Schwermetallionen in einer solchen Menge zur Polymerdispersion zusetzen, daß sämtliche Schwermetallionen komplex gebunden sind. Die stärkehaltigen Polymerdispersionen enthalten dispergierte Teilchen mit einer mittleren Teilchengröße von 20 bis 500 nm, vorzugsweise 50 bis 250 nm. Die mittlere Teilchengröße kann mittels dem Fachmann bekannten Methoden wie beispielsweise Laserkorretationsspektroskopie, Ultrazentrifu-
gation oder HDF (Hydrodynamische Fraktionierung) bestimmt werden. Ein weiteres Maß für die Teilchengröße der dispergierten Poiymerteilchen ist der LD-Wert Zur Bestimmung des LD-Wertes (Lichtdurchlässigkeit) wird die jeweils zu untersuchende Polymerdispersion in 0,1 gew.-%iger wässriger Verdünnung in einer Küvette der Kanten- länge 2,5 cm mit Licht der Weilenlänge 600 nm vermessen und mit der entsprechenden Durchlässigkeit von Wasser unter den gleichen Messbedingungen vergleichen. Die Durchlässigkeit von Wasser wird dabei mit 100 % angegeben. Je feinteiiiger die Dispersion ist, desto höher ist der LD-Wert, der nach der zuvor beschriebenen Methode gemessen wird. Aus den Messwerten kann die mittlere Teilchengröße errechnet werden, vgl. B. Vemer, M. Bärta, B. Sedläcek, Tables of Scattering Functions for Sphe- rical Particies, Prag, 1976, Edice Marco, Rada D-DATA, SVAZEK D-I
Der Feststoffgehalt der stärkehaltigen Polymerdispersion beträgt beispielsweise 5 bis 50 Gew.-%, und liegt vorzugsweise in dem Bereich von 15 bis 40 Gew.-%.
Die oben beschriebenen stärkehaltigen Polymerdispersionen werden als Leimungsmittel für Papier, Pappe und Karton verwendet. Sie können sowohl als Oberflächeniei- mungsmittel als auch als Masseleimungsmittel in den jeweils üblichen Mengen eingesetzt werden. Bevorzugt ist die Anwendung als Oberflächenleimungsmittei. Dabei kön- nen die erfindungsgemäßen Dispersionen mit allen bei der Oberflächenieimung geeigneten Verfahrensmethoden verarbeitet. Die Polymerdispersionen können beispielsweise mit einer Leimpresse, einer Filmpresse oder einem Gate-Rofi Applicator auf die O- berfiäche des zu leimenden Papiers aufgetragen werden. Für die Anwendung wird die Dispersion üblicherweise der Leimpressenflotte in einer Menge von 0,05 bis 3 Gew.-% bezogen auf Festsubstanz zugesetzt und richtet sich nach dem gewünschten Leimungsgrad der auszurüstenden Papiere. Desweiteren kann die Leimpressenflotte weitere Stoffe enthalten, wie z. B. Stärke, Pigmente, optische Aufheller, Biozide, Verfestiger für Papier, Fixiermittel, Entschäumer, Retentionsmittel, und/oder Entwässerungsmittel. Die Mengen an Polymer, die auf die Oberfläche von Papierprodukten aufgetra- gen werden, betragen beispielsweise 0,005 bis 1 ,0 g/m2, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 g/m2. Die erfindungsgemäßen Leimungsmittel haben gegenüber den bekannten Leimungsmitteln den Vorteil, dass sie schon bei geringen Auftragmengen auf aiaunhaiti- gen sowie auf Polyaluminiumchlorid enthaltenden (PAC) Papieren eine bessere Leimungswirkung ergeben.
Sofern aus dem Zusammenhang nichts anderes hervorgeht, bedeuten die Prozentangaben in den Beispielen immer Gewichtsprozent. Die Teilchengrößen wurden mittels eines High Performance Particle Sizer (HPPS) der Fa. Malvern unter Verwendung eines He-Ne-Lasers (633 nm) bei einem Streuwinkel von 173° bestimmt.
Die LD-Werte wurden in 0,1 %iger wässriger Lösung der zu bestimmenden Dispersion mit einem Gerät der Fa. Hach DR/2010 bei einer Wellenlänge von 600nm bestimmt.
Beispiel 1
!n einem 2I-Planschiiffkoiben mit Rührer und Innentemperaturmessung wurden 128,3 g einer katatäonisierten Maisstärke (DS-Wert von 0,045) vorgelegt. Unter Rühren wurden 485,9 g entmineralisiertem Wasser, 14 g einer α-Amylase (1%) und 1,4 g CaI- ciumacetat-Hydrat 25%ig zugegeben. Das Gemisch wurde anschließend auf 850C erhitzt und 30 min gerührt. Danach wurden 7,0 g Eisessig und 1,4 g Eisen-(ll) sulfat- Heptahydrat 10%ig zugegeben. Im Anschluß daran wurden 6,24 g einer 18 %igen Wasserstoffperoxidiösung über einen Zeitraum von 30 min. zudosiert. Danach wurde ein Monomerzulauf, bestehend aus 49,3 g entmineralisiertem Wasser, 0,26 g eines Gemisches des Na-Salzes von Alkansulfonaten mit einer mittleren Kettenlänge von C15 (40%ig), 3,5 g t-Dodecylmercaptan, 122,5 g Styrol, 61 ,25 g 2-Ethylhexylacrylat und 61 ,25 g t-Butylacrylat gestartet und über120 min zudosiert. Gleichzeitig startete man der Zulauf von 56,2 g 18 %iger Wasserstoffperoxidiösung über einen Zeitraum von 150 Minuten. Das Gemisch wurde 30min nachpolymerisiert und dann auf 500C abgekühlt. Man fügte dann innerhalb von 60 min 17,6 g iert-Butyihydroperoxid 10%ig zu, gab danach 1 ,1 g einer 40%igen wässrigen Lösung des Tetra-Na-Salzes der Ethy- lendiamintetraessigsäure zu und kühlte das Reaktionsgemisch auf 300C ab,
Es wurde eine feinteilige Polymerdispersion mit einem Feststoffgehalt von 37,7% und einem LD-Wert (0,1%) von 55% erhalten. Die mittlere Teiichengröße betrug 113 nm.
Beispiel 2
In einem 2i-P!anschliffkofben mit Rührer und Innentemperaturmessung wurden 82,5 g einer kationisierten Kartoffelstärke (DS-Wert = 0,1) vorgelegt. Unter Rühren wurden 460,5 g entmineralisiertem Wasser, 10 g α-Amylase (1%ig) und 1 ,1 g Caiciumacetat- Hydrat 25%ig zugegeben. Das Gemisch wurde auf 85°C erhitzt und 30 min bei dieser Temperatur gerührt. Danach gab man 10,0 g Eisessig und 2,8 g Eisen-(ll) suifat- Heptahydrat 10%ig zu und anschließend 4,3 g einer 18 %igen Wasserstoffperoxidiösung. Dann startete man einen Monomerzuiauf bestehend aus 135,0 g entmineralisiertem Wasser, 0,21 g eines Gemisches des Na-Saizes von Alkansulfonaten mit einer mittleren Kettenlänge von C15 (40%ig), 2,5g tert.-Dodecyimercaptan, 92,0 g Styrol, 46 g 2-Ethylhexy!acrylat und 46 g t-Butylacrylat. Die Zulaufdauer des Monomerenzulaufs betrug 90 min. Gleichzeitig startete man einen Zulauf von 49,6 g 18 %iger Wasserstoffperoxidiösung über einen Zeitraum von 120 min. Das Gemisch wurde 30min nachpolymerisiert und dann auf 500C abgekühlt. Anschließend fügte man zur Nachpolymerisation 2,4 g t-Butylhydroperoxid 10%ig zu und rührte das Reaktionsgemisch 30min bei 500C und kühlte es danach auf 300C ab.
Es wurde eine feinteüäge Polymerdispersion mit einem Feststoffgehait von 25,4% und einem LD-Wert (0,1 %) von 72% erhalten. Die mittlere Teilchengröße betrug 95 nm.
Beispiel 3
In einem 21-Planschliffkoiben mit Rührer und Innentemperaturmessung wurden 59,24 g einer kationisierte Maisstärke (DS-Wert = 0,04) vorgelegt. Unter Rühren wurden 244,7 g entmineraüsiertem Wasser, 8 g einer α-Amyiase (1 %ig) und 0,9 g Calciumacetat- Hydrat 25%ig zugegeben. Das Gemisch wurde auf 850C erhitzt und 30 min bei dieser Temperatur gerührt. Danach gab man 8,0 g Eisessig und 2,2 g Eisen-(ll)-sulfat- Heptahydrat 10%ig und anschließend 3,5 g einer 18 %igen Wasserstoffperoxidlösung zu. Dann startete man einen M onomerzulauf bestehend aus 107,8 g entmineraüsiertem Wasser, 0,17 g eines Gemisches des Na-Salzes von Alkansuifonaten mit einer mittleren Kettenlänge von C15 (40%ig), 2,0 g tert.-Dodecylmercaptan, 73,5 g Styrol, 36,7 g 2-Ethy!hexy!acryiat und 36,7 g tert-Butyiacryiat. Die Zulaufdauer betrug 90 min. Gleichzeitig startete man einen Zulauf von 39,6 g 18 %iger Wasserstoffperoxid I ösung über einen Zeitraum von 120 min. Das Gemisch wurde 30min nachpoiymerisiert und dann auf 500C abgekühlt. Anschließend fügte man zur Nachpolymerisation 2T4 g t- Butylhydroperoxid 10%ig zu und rührte das Reaktionsgemisch 30min bei 5O0C und kühlte es danach auf 3O0C ab. Dann wurde durch Zugabe von 20,7 g NaOH 25%ig die Dispersion neutral gestellt.
Es wurde eine feinteilige Poiymerdispersion mit einem Feststoffgehalt von 27,2% und einem LD-Wert (0,1 %) von 65% erhalten. Die mittlere Teilchengröße betrug 74 nm.
Beispiel 4
In einem 21-PlanschliffkoIben mit Rührer und (nnentemperaturmessung wurden 60,4 g einer kationisierte Stärke (DS-Wert = 0,045) vorgelegt. Unter Rühren wurden 243,6 g entmineralisiertem Wasser, 8g einer α-Amy läse (1 %ig) und 0,9 g Calciurnacetat-Hydrat 25%ig zugegeben. Das Gemisch wurde auf 85°C erhitzt und 30 min bei dieser Temperatur gerührt. Danach fügte man 8,0 g Eisessig und 2,2 g Eisen-(il) sulfat Heptahydrat 10%ig zu und gab dann 3,5 g einer 18 %igen Wasserstoffperoxidlösung zu. Danach startete man einen Monomerzulauf bestehend aus 107,8 g entmineralisiertem Wasser, 0,17 g eines Gemisches des Na-Salzes von Alkansuifonaten mit einer mittleren Ketten- lange von C15 (40%ig), 2,0 g tert.-Dodecylmercaptan, 73,4 g Styrol, 36,7 g Ethyfhexy- lacrylat und 36,7 g tert.-Butylacryiat Die Zuiaufdauer betrug 90 min. Gleichzeitig starte- te man einen Zulauf von 39,6 g 18 %iger Wasserstoffperoxidlösung über einen Zeitraum von 120 min. Das Gemisch wurde 30min nachpoiymerisiert und dann auf 50°C abgekühlt. Dann gab man 1 ,9 g tert.-Butylhydroperoxid 10%ig zu, rührte es weitere 30 min und kühlte es danach auf 3O0C ab. Dann fügte man 20,8 g NaOH 25%ig zu, wodurch die Dispersion neutral gestellt wurde. Man erhielt eine feinteiitge Polymerdisper- sion mit einem Feststoffgehalt von 26,7% und einem LD-Wert (0,1 %) von 66%. Die mittlere Teilchengröße betrug 87 nm.
Beispiel 5
In einem 21-Planschliffkoiben mit Rührer und Innentemperaturrnessung wurden 79,55 g einer anionischen Kartoffef-Stärke (ds-Wert = 0,044} vorgelegt. Unter Rühren wurden 430 g entmineralisiertem Wasser, 2,30 g einer α-Amyiase (1 %ig) und 1 ,02 g Calcium- acetat-Hydrat 25%ig zugegeben. Das Gemisch wurde auf 850C erhitzt und 30 min bei dieser Temperatur gerührt. Danach fügte man 9,22 g Eisessig und 2,60 g Eisen-(ll) suifat Heptahydrat 10%ig zu und gab dann 4,9 g einer 18 %tgen Wasserstoffperoxidlösung zu. Danach startete man einen Monomerzulauf bestehend aus 124,17 g entmine- ralisiertem Wasser, 0,20 g eines Gemisches des Na-Salzes von Alkansulfonaten mit einer mittleren Ketteniänge von C15 (40%ig), 2,3 g tert.-Dodecy!mercaptan, 84,64 g Styrol, 42,32 g Ethylhexyiacryiat und 42,32 g tert.-Butylacrylat. Die Zuiaufdauer betrug 90 min. Gleichzeitig startete man einen Zulauf von 39,6 g 18 %iger Wasserstoff perσ- xidiösung über einen Zeitraum von 120 min. Das Gemisch wurde 30min nachpolymeri- siert und dann auf 5O0C abgekühlt Dann gab man 2,19 g tert.-Butylhydroperoxid
10%ig zu, rührte es weitere 30 min und kühlte es danach auf 30cC ab. Dann fügte man 28,94 g NaOH 25%ig und 100 ml Wasser zu, wodurch die Dispersion neutral gestellt wurde. Man erhielt eine feinteitige Poiymerdispersion mit einem Feststoffgehalt von 25,47% und einem LD-Wert (0,1%) von 83%. Die mittlere Teilchengröße betrug 98 nm.
Vergleichsbeispiel 1 (entsprechend Beispiel 2 aus EP-A-0307816)
in einem Polymerisationsgefäß, das mit Rührer, Rückflusskühler, Mantelheizung und Dosiervorrichtung ausgestattet war, wurden unter Stickstoffatmosphäre und Rühren 31 ,1 g einer oxidativ abgebauten Kartoffelstärke (Amylofax 15 der Fa. Avebe) in
199,5 g entmineralisiertem Wasser vorgelegt. Man löste die Stärke unter Rühren durch Erhitzen auf 85 0C. Bei dieser Temperatur fügte man nacheinander 5,6 g Eisessig, 0,05 g Eisen (ll)su ifat (FeSO4 x 7H2O) sowie 1,2 g einer 30 gew,-%igen Wasserstoffpe- roxidiösung zu. Nach 20 Minuten gab man nochmals 1 ,2 g der 30 gew.-%igen Was- serstoffperoxidlösung zu. Anschließend dosierte man innerhalb von 2 h eine Mischung bestehend aus 66 g n-Butylacryiat, 58,5 g Styrol, 0,07 g Natriumlauryisulfat und 43,5 g entmineralisiertem Wasser. Gleichzeitig begann der Initiatorzulauf von 21 g einer 5,5 gew.-%igen Wasserstoffperoxidlösung, der ebenfalls über 2 h mit konstanter Dosiergeschwindigkeit zudosiert wurde. Nach Beendigung der Zuläufe wurde noch eine Stunde bei 85 0C nachpolymerisiert. Nach Filtration (125 μm) erhielt man eine Dispersion mit einem Feststoff geh alt von 33,9 %, mit einem LD-Wert (0,01%) von 86 und einer Teiichengröße von 110 nm (Laserkorrelationsspektroskopie).
Die nach den Beispielen und dem Vergleichsbeispiel 1 erhaltenen Polymerdispersio- nen wurden als Oberfiächenieimungsmitte! für Papier getestet. Das Prüfpapier sowie die Prüfmethoden sind unten beschrieben. Die jeweils erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Prüfmethoden:
Die Bestimmung des Leimungsgrades erfolgte nach Cobb60 gemäß DIN EN 20 535. Der HST-Wert wurde nach dem Hercuies Sizing Test gemäß Tappi Norm T 530 ermit- telt. Die Tintenschwimmzeit wurde gemäß DIN 53 126 mit einer Papierprüftinte blau durchgeführt. Die Tonerhaftung wurde gemäß EN 12883 bei einer konstanten Geschwindigkeit an einem IGT Tester bestimmt Der dynamische Kontaktwinkel wurde gemäß ASTM D5725 mittels Fibro DAT 1100 ermittelt.
Beschreibung des DAT -Test (Dynamic Contact Angle and Absorption Test):
Aufgabe eines Tropfens Testflüssigkeit (Isopropanol/Wasser 1 :10) auf die Papieroberfläche und Messung der Veränderung des Kontaktwinkels gegen die Zeit. Beobachtet wird dieses mit einer Videokamera. Der Kontaktwinkel ist der Innenwinkel zwischen der Tropfen-Tangente und der Papieroberfläche. Je höher der Wert bei der jeweiligen Zeit, desto besser ist die Leimungswirkung. (Zeitschritte: 1 - 3 - 5sec.)
Anwendungstechnische Prüfung als Oberflächenleimungsmittel:
Eine anionisch modifizierte Kartoffelstärke wurde unter Erhitzen auf 95°C für 30 Minuten in Lösung gebracht. Anschließend wurde die Stärkelösung mit der zu prüfenden Poiymerdispersion versetzt, und mit Wasser verdünnt, so dass in der fertigen Mischung eine Stärkekonzentration von 8% vorlag. Die Mischung aus Stärkelösung und Polymerdispersion wurde anschließend mittels einer Leimpresse auf ein Papier mit einer Grammatur von 64g/m2, weiches in der Masse mit AKD (Alkyldiketen) und Alaun schwach vorgeletmt ist, bei einer Temperatur von 25°C aufgetragen. Die Präparationsaufnahme lag im Bereich von 20-25%. Anschließend wurden die so behandelten Papiere mittels Kontakttrocknung bei 900C getrocknet, 24h bei 50% Luftfeuchte klimatisiert und dann den Prüfungen unterzogen.
Als Testpapier diente ein alaunhaltiges Papier, das schwach vorgeleimt war und folgende Zusammensetzung hatte:
60% DlP (de-inked pulp)
25,5% gebleichtes Birkensulfat
1 ,0% Aluminiumsulfat
12,5% Precarb 100 (Füllstoff)
0,5% Blancophor® P (Weißmacher)
1 ,3% Basoplast® 2009 LC (Leimungsmittel)
0,03% Polymin® KE 78 (Retentionsmittel)
Die Mengen an Polymerdispersion in der Leim pressenflotte betrugen 0,5g/l (bezogen auf Feststoff der Polymerdispersion).
Tabelle 1