Vibrationsplatte mit winklig angeordneten Unwuchtwellen
Die Erfindung betrifft eine Vibrationsplatte nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Vibrationsplatten zur Bodenverdichtung sind bekannt und bestehen im Prinzip aus einer eine Bodenkontaktplatte aufweisenden Untermasse und einer mit der Untermasse federnd beweglich gekoppelten, einen Antrieb (z.B. einen Verbrennungs- oder Elektromotor) aufweisenden Obermasse. Der Antrieb treibt eine zu der Untermasse gehörende, die Bodenkontaktplatte beaufschlagende Schwingungserregereinrichtung an.
Die Schwingungserregereinrichtung leitet eine gerichtete Schwingung in die Bodenkontaktplatte ein. Die schwingende Bodenkontaktplatt wirkt in den Boden ein, um ihn zu verdichten. Weiterhin kann die von der Schwingungserregereinrichtung erzeugte resultierende Gesamtkraft einen Vortrieb in Längsrichtung sowie eine Lenkung der Vibrationsplatte erreichen. Da dieser Aufbau im Prinzip seit langem bekannt ist, erübrigt sich eine eingehendere Beschreibung.
Als Schwingungserregereinrichtung ist ein so genannter Ein-Wellen-Erreger bzw. Schleppschwinger bekannt, bei dem der Antrieb eine eine Unwuchtmasse tragende Unwuchtwelle drehend antreibt. Die Unwuchtwelle reißt bei ihrer Umdrehung die Bodenkontaktplatte nach oben und nach vorne, um eine Vorwärtsbewegung zu erreichen. Danach wird die Bodenkontaktplatte durch die Wirkung der Unwuchtwelle nach unten gedrückt und schlägt auf den zu verdichtenden Boden auf.
Bei größeren Vibrationsplatten weist die Schwingungserregereinrichtung zwei oder drei mechanisch bzw. formschlüssig gekoppelte, parallel zueinander angeordnete Unwuchtwellen auf. Bei dem so genannten, z. B. aus der EP 0 358 744 Al Zwei-Wellen-Erreger sind zwei jeweils eine Unwuchtmasse tragende Unwuchtwellen formschlüssig gekoppelt und gegenläufig drehbar angeordnet. Die Phasenlage der Unwuchtwellen zueinander kann mecha- nisch über eine Kulisseneinrichtung oder ein Differenzialgetriebe verstellt werden. Als Antriebe für die Verstellung sind Hydraulikzylinder, Bowdenzü- ge oder Spindeln bekannt. Durch die Verstellung der Phasenlage der Un-
wuchtwellen zueinander kann die Richtung eines resultierenden Kraftvektors verändert werden, was zu einer Änderung des Vortriebsverhaltens führt. Insbesondere kann auf diese Weise eine Vorwärts- und eine Rückwärtsfahrt der Vibrationsplatte erreicht werden.
Bei einer Weiterentwicklung ist die Unwuchtmasse auf einer der Unwuchtwellen in zwei oder mehrere relativ zueinander verstellbare Teil-Unwuchtmassen aufgeteilt. Wenn die Teil-Unwuchtmassen auf der Unwuchtwelle asymmetrisch zueinander verstellt werden, lässt sich ein Giermoment um die Hochachse der Schwingungserregereinrichtung erzeugen, wodurch die Vibrationsplatte gelenkt werden kann. Bei einer symmetrischen Verstellung, insbesondere, wenn wie bei der EP 0 358 744 Al auf der betreffenden Unwuchtwelle Teil-Unwuchtmassen fest angebracht sind und andere Teil-Unwuchtmassen relativ dazu beweglich sind, lässt sich die resultierende Un- wuchtwirkung verstellen, was eine Einstellung der resultierenden Unwuchtkräfte ermöglicht.
Üblicherweise sind die Unwuchtwellen bei bekannten Schwingungserreger - einrichtungen parallel zueinander angeordnet. Mit modernen Vibrationsplat- ten ist es somit möglich, eine Vorwärts- und eine Rückwärtsfahrt zu erreichen sowie die Vibrationsplatte auf der Stelle zu drehen bzw. um eine Kurve zu fahren. Bei einigen Anwendungen wünscht der Benutzer jedoch eine Querbewegung der Vibrationsplatte, um z. B. hinter seitliche Vorsprünge fahren zu können. Bei der Bodenverdichtung von seitlich geneigten Flächen drifted die Vibrationsplatte oft schräg nach unten ab, so dass der Bediener die Vibrationsplatte zur Kompensation schrägstellen muss. Dabei wird der Boden jedoch am oberen und unteren Rand nur durch eine Ecke der Bodenkontaktplatte verdichtet, was zu ungenügenden Verdichtungsergebnissen führt.
Bei diesen Anwendungsfällen wäre es hilfreich, wenn die Vibrationsplatte eine Querbewegung vollführen könnte. Um eine derartige Querbewegung zu erreichen, müsste jedoch von der Schwingungserregereinrichtung eine entsprechende Kraftwirkung in Querrichtung erzielt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vibrationsplatte anzugeben, die mit drei Freiheitsgraden bewegbar ist, also in Längsrichtung (Haupt-
Fahrtrichtung), in Querrichtung und drehend um die Hochachse, bei gleichzeitig minimaler Anzahl von Unwuchtwellen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vibrationsplatte gemäß Pa- tentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
Eine erfindungsgemäße Vibrationsplatte weist eine meist einen Antrieb umfassende Obermasse, eine mit der Obermasse elastisch gekoppelte, wenig- stens eine Bodenkontaktplatte aufweisende Untermasse, und eine die Bodenkontaktplatte beaufschlagende Schwingungserregereinrichtung auf. Die Schwingungserregereinrichtung weist wenigstens vier, jeweils um eine Drehachse drehend antreibbare Unwuchtmassen auf, wobei die Drehachsen von wenigstens zwei der Unwuchtmassen winklig zu den Drehachsen der ande- ren Unwuchtmassen stehen.
Die Unwuchtmassen werden üblicherweise jeweils von einer Unwuchtwelle getragen, so dass die Drehachse einer Unwuchtmasse auch gleichzeitig die Drehachse der sie tragenden Unwuchtwelle ist. Unter winkliger Anordnung der Drehachsen ist eine Anordnung zu verstehen, die nicht parallel oder koaxial ist. Während bisher die Drehachsen der Unwuchtmassen üblicherweise parallel zueinander angeordnet wurden, wird jetzt erfindungsgemäß eine winklige Anordnung für wenigstens zwei der Unwuchtmassen vorgeschlagen. Die winklige Anordnung der Drehachsen auf der Bodenkontakt- platte führt dazu, dass die Unwuchtmassen nicht nur Kraftwirkungen in Längsrichtung (Haupt-Fahrtrichtung der Vibrationsplatte) erzeugen, sondern auch Kraftkomponenten in Querrichtung. Bei geeigneter Ansteuerung der Drehung der Unwuchtmassen ist es somit möglich, eine Querbewegung der Vibrationsplatte zu erzeugen. Weiterhin kann nach wie vor auch ein Giermo- ment um die Hochachse der Vibrationsplatte generiert werden, um die Vibrationsplatte zu lenken.
Durch die Rotation der Unwuchtwellen erzeugen die darauf angeordneten Unwuchtmassen jeweils einen Fliehkraftvektor, der in einer Ebene rotiert, die zur Drehachse der Unwuchtwelle senkrecht steht. Wenn die Drehachsen der Unwuchtwellen auf der Bodenkontaktplatte winklig zueinander angeordnet sind, wirken dementsprechend auch die Kraftvektoren der Unwuchtmas-
sen in unterschiedlichen Ebenen. Je nach Ansteuerung der Unwuchtwellen können Kraftwirkungen in unterschiedliche Richtungen erzeugt werden, die ein entsprechendes Bewegungsverhalten der Bodenkontaktplatte bewirken.
Selbstverständlich können auch Unwuchtmassen vorgesehen sein, deren Drehachsen koaxial oder parallel zueinander angeordnet sind. So sind jegliche Mischformen von Anordnungen denkbar, um ein gewünschtes Fahr-, Richtungs- und Verdichtungsverhalten der Vibrationsplatte zu erreichen.
Weiterhin ist es möglich, Unwuchtmassen mit unterschiedlich hohen Massenbeträgen vorzusehen. Eine derartige Ausführungsform trägt z. B. der Erkenntnis Rechnung, dass die Vibrationsplatte im überwiegenden Fall im Vorwärts- und Rückwärtsfahrbetrieb eingesetzt wird, während Drehungen sowie Kurven- und Schrägfahrten eher die Ausnahme darstellen bzw. gerin- gere Kraftwirkungen erfordern. Dementsprechend sollten die Unwuchtmassen, die für die Vorwärts- und Rückwärtsfahrt dienen, höhere Massenbeträge aufweisen, als die Unwuchtmassen, die lediglich eine Kurven- oder Querfahrt bewirken sollen.
Die Untermasse kann auch derart ausgestaltet sein, dass sie mehrere Bodenkontaktplatten aufweist, die von der Schwingungserregereinrichtung beaufschlagt werden. Auf diese Weise hat die Vibrationsplatte die Möglichkeit, sich an einen welligen Untergrund anzupassen. Zudem können einzelne Bodenkontaktplatten zur Vorwärtsbewegung bzw. Lenkung der gesamten Vi- brationsplatte genutzt werden, während andere Bodenkontaktplatten ausschließlich zur Bodenverdichtung dienen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Drehachsen der Unwuchtmassen auch nicht in einem Winkel von 90° zueinander stehen, so dass der Begriff "wink- Hg" Winkelbeträge zwischen 0° und 90° bzw. 90° und 180° (0<α<90; 90<α< 180) beträgt. Dann stehen die Drehachsen der Unwuchtmassen derart schräg zueinander, dass zumindest ein Teil der Unwuchtmassen sowohl Kraftkomponenten in Vorwärtsrichtung (Haupt-Fahrtrichtung X) als auch in Querrichtung erzeugen.
Vorteilhafterweise ist wenigstens einem Teil der Unwuchtmassen jeweils eine Phaseneinstelleinrichtung zugeordnet, um die Phasenlage der zugeordneten
Unwuchtmasse bezüglich den Phasenlagen der anderen Unwuchtmassen verstellen zu können. Durch eine Verstellung der Phasenlagen können die Richtung und der Betrag der resultierenden Kraftvektoren verändert werden, um die gewünschte Kraftwirkung zu erzielen. Dies ermöglicht die geforderte Lenkbarkeit und Querbeweglichkeit der Vibrationsplatte.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine der Unwuchtmassen als Referenzunwuchtmasse angesehen wird, der keine eigene Phaseneinstelleinrichtung zugeordnet ist, während den anderen Unwuchtmassen jeweils eine eigene Pha- seneinstelleinrichtung zugeordnet ist. Auf diese Weise sind die Phasenlagen dieser Unwuchtmassen bezüglich der Referenzunwuchtmasse individuell verstellbar.
Da die Referenzunwuchtmasse keine eigene Phaseneinstelleinrichtung benö- tigt, kann sie direkt von einem Antrieb antrieben werden, was den mechanischen Aufwand gering hält.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Drehachsen der Unwuchtmassen sternförmig zueinander angeordnet, wobei die Winkel zwischen den Drehachsen gleiche Winkelbeträge oder auch unterschiedliche Winkelbeträgen haben können.
Somit werden wenigstens vier Unwuchtmassen bzw. sie tragende Unwuchtwellen an der Untermasse vorgesehen, deren Phasenlagen zueinander mit Hilfe von wenigstens drei einzelnen Phaseneinstelleinrichtungen (die Referenzunwuchtmasse benötigt keine Phaseneinstelleinrichtung) zueinander verstellt werden können.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn sich die Drehachsen der Unwuchtmassen im Wesentlichen in einem Punkt schneiden. Dies ermöglicht - wie später noch dargelegt wird - einen besonders einfachen, rein mechanischen Antrieb, ist also - auch bei sternförmiger Anordnung der Drehachsen der Unwuchtmassen - nicht zwingend erforderlich.
Vorzugsweise sind die Drehachsen der Unwuchtmassen derart angeordnet, dass die von den Unwuchtmassen bei ihrer Drehung erzeugten Kraftvektoren in unterschiedlichen Ebenen wirken. Nur dann ist es möglich, auch Kraft-
kompoπenten quer zur Längsrichtung der Vibrationsplatte zu erreichen, um die Vibrationsplatte auch in Querrichtung zu verfahren. Dabei sollten bei wenigstens einem Teil der Unwuchtmassen die bei deren Drehung erzeugten Kraftvektoren in Ebenen wirken, die nicht zueinander parallel, sondern winklig zueinander stehen.
Vorteilhafterweise sind diejenigen Unwuchtmassen, die bezüglich ihrer Schwerpunkte jeweils zueinander benachbart sind, also im Verhältnis zu den anderen Unwuchtmassen vergleichsweise geringe Abstände zueinander aufweisen, gegenläufig drehend angetrieben. Durch die gegenläufige Drehung der Unwuchtmassen, die zweckmäßigerweise gleiche Massenbeträge aufweisen, kann der daraus resultierende Kraftvektor in an sich bekannter Weise eingestellt werden.
Es ist selbstverständlich, dass der Begriff "Unwuchtmasse" verallgemeinert verwendet wird und nicht voraussetzt, dass die Unwuchtmasse durch ein einheitliches Masseelement gebildet werden muss. Vielmehr kann eine Unwuchtmasse auch durch mehrere Teil-Unwuchtmassen gebildet werden. Jedoch ist es Voraussetzung, dass die Teil-Unwuchtmassen auf der gleichen Unwuchtwelle mit gleicher Drehzahl und Phasenlage zueinander drehen. Unterschiedliche Unwuchtmassen hingegen müssen wenigstens hinsichtlich ihrer Phasenlage zueinander vestellbar bzw. gegenläufig drehbar sein können.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind meh- rere Einzelerreger vorgesehen, die jeweils wenigstens eine der Unwuchtmassen und eine die jeweilige Unwuchtmasse tragende Unwuchtwelle aufweisen. Die Einzelerreger sind hinsichtlich der Drehzahl und /oder der Phasenlage der Unwuchtmasse individuell ansteuerbar. Auf diese Weise werden kleine Einheiten in Form der Einzelerreger vorgesehen, die im einfachsten Fall nur eine einzelne Unwuchtwelle aufweisen. Die Phasenlage und gegebenenfalls die Drehzahl dieser Unwuchtwelle können individuell, also unabhängig von der Drehzahl oder der Phasenlage weiterer Unwuchtwellen angesteuert werden. Die gesamte Schwingungserregereinrichtung weist dann wenigstens vier dieser individuell ansteuerbaren Einzelerreger auf, wobei wenigstens zwei der Einzelerreger winklig zu den restlichen Einzelerregern stehen.
Die Phasenlage der Unwuchtwelle bezieht sich auf ihre relative Drehstellung im Verhältnis zu den weiteren, mit ihr zusammenwirkenden Unwuchtwellen.
Vorzugsweise weist die Obermasse einen Antrieb zum Antreiben der Schwin- gungserregereinrichtung auf. Der Antrieb kann z. B. die hydraulische Antriebs-energie für Hydraulikmotoren liefern, die Jeweils eine oder mehrere Unwuchtwellen an der Untermasse antreiben.
So kann z. B. jeder der Einzelerreger einen die Unwuchtwelle drehend an- treibenden Motor aufweisen.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist jeder der Einzelerreger einen Hydraulikmotor auf, der durch den an der Obermasse angeordneten Antrieb, z. B. ein Verbrennungsmotor mit Hydraulik - pumpe, antreibbar ist. Alternativ dazu kann der Motor auch ein Elektromotor sein.
Bei der soeben beschriebenen individuellen Antreibbarkeit der einzelnen Unwuchtwellen, bei denen die gegenseitige Relativstellung bzw. Phasenlage nicht durch eine formschlüssige Kopplung sichergestellt ist, ist es zweckmäßig, die Position jeder Unwuchtwelle in wenigstens einer Stellung durch einen Positionsgeber zu erfassen. Damit kann einerseits jede der Unwuchtwellen durch den ihr zugeordneten Motor individuell angetrieben werden, während andererseits über den Positionsgeber die tatsächliche Position der Un- wuchtwelle regelmäßig oder ständig überwacht wird. Der Positionsgeber sollte die Position der Unwuchtwelle (bzw. Unwuchtmasse) wenigstens in einer Stellung, d. h. während einer Umdrehung der Unwuchtwelle einmal erfassen, woraus die Drehzahl der Unwuchtwelle ermittelt und auch Zwischenstellungen interpoliert werden können. Selbstverständlich kann der Positi- onsgeber auch derart ausgestaltet sein, dass er die Drehstellung der Unwuchtwelle und damit deren Drehzahl permanent erfasst. Die genaue Erkennung der Drehstellung ist wichtig, um daraus die Phasenlage der Unwuchtwelle ableiten zu können.
Mit Hilfe einer Zentralsteuerung lassen sich die Einzelerreger koordinieren, so dass jeder Einzelerreger die ihm individuell vorgegebene Soll-Drehzahl und/oder Soll-Phasenlage erreicht. Die Zentralsteuerung wertet dabei einen
von einem Bediener gewünschten und/oder von einem Arbeits- oder Fahrprogramm vorgegebenen Wunsch aus, um das gewünschte Verhalten der Bodenkontaktplatte zu erreichen.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind die die Unwuchtmassen jeweils tragenden Unwuchtwellen durch ein Getriebe miteinander gekoppelt und über einen gemeinsamen Antrieb antreibbar. Das Getriebe ermöglicht eine formschlüssige Kopplung, so dass die relative Phasenlage der einzelnen Unwuchtwellen bzw. Unwuchtmassen zueinander stets bekannt ist und eingehalten werden kann. Die Phasenänderungseinrichtungen müssen dann bezüglich einer definierten, bekannten Ausgangs-Phasenlage lediglich noch die geforderten Änderungen der Phasenlage vornehmen.
Vorteilhafterweise sind die Unwuchtwellen sternförmig um eine bezüglich der Bodenkontaktplatte vertikale Zentralachse derart angeordnet, dass sich die Drehachsen der Unwuchtmassen mit der Zentralachse schneiden. Das Getriebe weist zwei auf der Zentralachse koaxial übereinander angeordnete, zueinander gerichtete und von dem Antrieb angetriebene Zentral-Kegelräder auf. Jeder der eine Unwuchtmasse tragenden Unwuchtwellen ist ein An- triebs- Kegelrad zugeordnet, das mit einem der Zentral-Kegelräder kämmt, um die jeweilige Unwüchtwelle anzutreiben. Bis auf eine der Unwuchtwellen, die die Referenzunwuchtmasse trägt, sollte bei den anderen Unwuchtwellen im Drehmomentenfluss zwischen den Antriebs-Kegelrädern und der jeweiligen Unwuchtmasse eine Phaseneinstelleinrichtung vorgesehen sein, um die relative Drehstellung der Unwuchtmasse bzw. der sie tragenden Unwuchtwelle bezüglich der anderen Unwuchtmassen verändern zu können.
Mit Hilfe der Zentral-Kegelräder wird ein zentraler Antrieb zur Verfügung gestellt, von dem aus die sich sternförmig von der Zentralachse weg erstrek- kenden Unwuchtwellen ihre Antriebsenergie erhalten können. Auf diese Weise kann mit einer Minimalzahl von Zahnrädern ein Getriebe realisiert werden, das die Antriebsenergie von einem einzelnen Antrieb auf die diversen Unwuchtwellen verteilt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn eines der Antriebs-Kegelräder mit einem der Zentral-Kegelräder kämmt, während das in Umfangsrichtung der Zentral-Kegelräder gesehen nächste Antriebs-Kegelrad mit dem anderen Zentral-
Kegelrad kämmt. Die Antriebs-Kegelräder sollten dabei zwischen den Zen- tral-Kegelrädern angeordnet sein. Aufgrund des Wechsels der Seiten, an denen die Antriebs-Kegelräder mit dem jeweils zugeordneten Zentral-Kegelrad kämmen, ist es möglich, eine gegenläufige, formschlüssig gekoppelte Dreh- bewegung der zueinander benachbarten Unwuchtwellen zu erreichen.
In einer anderen Ausführungsform ist auf der vertikalen Zentralachse lediglich ein Kegelrad als Zentral-Kegelrad angeordnet. Die jeweils gewünschte Drehrichtungsänderung von einer Welle zur benachbarten Welle wird durch ein Umkehrgetriebe erreicht, das jeder zweiten Welle zugeordnet ist. Als besonders geeignet haben sich hierfür Planetengetriebe erwiesen. Bei ihnen kann der jeweilige Drehsinn durch ein Blockieren des Hohlrads oder des die Planetenräder tragenden Planetenträgers erreicht werden. Die gewünschte Phasenverstellung ist dann durch Verdrehen des blockierten Elements (Hohlrad oder Planetenträger) in bekannter Weise möglich.
Diese und weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend anhand von Beispielen unter Zuhilfenahme der begleitenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Seitenansicht eine erfindungsgemäße
Vibrationsplatte ;
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Bodenkontaktplatte mit einer Schwingungserregereinrichtung bei einer erfindungsgemäßen Vibrationsplatte gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3 einen schematischen Schnitt durch einen bei der Schwingungserregereinrichtung von Fig. 2 verwendeten
Einzelerreger;
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Bodenkontaktplatte mit einer
Schwingungserregereinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Bodenkontaktplatte mit einer
Schwingungserregereinrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 6 Beispiele für Anordnungen von Unwuchtwellen;
Fig. 7 eine schematische Draufsicht auf eine Bodenkontaktplatte bei einer vierten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 8 einen Schnitt durch die Draufsicht von Fig. 7.
Fig. 1 zeigt in schematischer Seitenansicht eine Vibrationsplatte zur Bodenverdichtung mit einer Untermasse 1 und einer Obermasse 2. Die Untermasse 1 ist mit der Obermasse 2 über eine Federeinrichtung 3 elastisch beweglich gekoppelt. Die Federeinrichtung 3 kann z. B. Gummielemente umfassen, die zwischen der Untermasse 1 und der Obermasse 2 angebracht sind.
Die Untermasse 1 weist eine Bodenkontaktplatte 4 auf, die mit dem zu verdichtenden Boden in Berührung steht und eine Schwingungserregereinrich- tung 5 trägt. Die Schwingungserregereinrichtung 5 erzeugt Schwingungen, die in die Bodenkontaktplatte 4 eingeleitet werden und einerseits zur Bodenverdichtung sowie andererseits zur Lenkung und zum Vortrieb der Vibrationsplatte dienen.
An der Obermasse 2 ist eine Deichsel 6 zur Führung durch einen Bediener angebracht. Alternativ oder ergänzend dazu kann die Vibrationsplatte auch ferngesteuert sein, so dass keine Deichsel 6 erforderlich ist.
Bestandteil der Obermasse 2 ist unter Umständen auch ein Antrieb, z. B. ein Verbrennungsmotor, der die erforderliche Energie für den Antrieb der Schwingungserregereinrichtung 5 erzeugt. Die Energie wird mechanisch (z. B. über einen Riementrieb), hydraulisch (mit Hilfe einer Hydraulikpumpe) oder elektrisch (mit Hilfe eines von dem Antrieb angetriebenen Generators) auf die Schwingungserreger einrich tung 5 übertragen, wo Unwuchtwellen in bekannter Weise drehend angetrieben werden.
Im Falle einer mechanischen Übertragung der Antriebsenergie genügt es, die Abtriebsseite des Riementriebs mit wenigstens einer der Unwuchtwellen zu koppeln, die über Getriebe mit den weiteren Unwuchtwellen verbunden ist. Für den Fall einer später noch anhand der Figuren 7 und 8 erläuterten An- Ordnung eines Antriebsmotors mit vertikaler Abtriebswelle ist es möglich, zwischen der aus dem Motor kommenden vertikalen Abtriebswelle und einer Antriebswelle, auf der wenigstens ein später noch erläutertes Zentral-Kegel- rad angebracht ist, eine Ausgleichskupplung vorzusehen. Auf diese Weise kann das Zentral-Kegelrad direkt von dem Motor angetrieben werden.
Bei einer hydraulischen Energieübertragung wird mit Hilfe der Hydraulikpumpe an der Obermasse ein Hydraulikdruck erzeugt, der über einen oder mehrere Hydromotoren an der Untermasse die jeweiligen Unwuchtwellen in Drehung versetzt. Bei einer elektrischen Energieübertragung wird die vom Generator erzeugte elektrische Energie auf Elektromotoren übertragen, die die mit ihnen gekoppelten Unwuchtwellen in Drehung versetzt.
Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf die Bodenkontaktplatte 4, auf der vier Einzelerreger 7 winklig zueinander angeordnet sind und die Schwingungserregereinrichtung 5 bilden.
Die beiden, in Fahrtrichtung X gesehen, vorderen Einzelerreger 7 sind mit einem stumpfen Winkel zueinander angeordnet, während die jeweils hintereinander liegenden Einzelerreger 7 bezüglich ihrer Drehachsen 17 spitze Winkel zueinander bilden.
Fig. 3 zeigt in einer Schnittdarstellung den schematischen Aufbau eines Einzelerregers 7.
in einem röhrenförmigen Gehäuse 8 ist eine Unwuchtwelle 9 drehend gelagert. Die Unwuchtwelle 9 trägt eine Unwuchtmasse 10.
Die Unwuchtwelle 9 wird von einem Hydraulikmotor 1 1 drehend angetrieben. Dem Hydraulikmotor 1 1 wird Hydraulikflüssigkeit über eine Hydrau- likleitung 12 von einer nicht dargestellten Hydraulikversorgung zugeführt. Die Hydraulikversorgung kann bei der Vibrationsplatte im Wesentlichen an der Obermasse 2 angeordnet sein. Bestandteil der Hydraulikversorgung ist
z. B. ein Diesel-, Benzin- oder Elektroaggregat, das eine Hydraulikpumpe antreibt. Die Hydraulikpumpe erzeugt einen Hydraulikdruck in einer Hy- draulikflüssigkeit, die in einem Hydraulikspeicher gespeichert werden kann. Weiterhin muss ein Hydraulikvorratsbehälter zum Sammeln und Aufbewah- ren der Hydraulikflüssigkeit vorgesehen sein. Aufgrund der starken Schwingungswirkung in der Untermasse 1 ist es zweckmäßig, wenn die meisten Komponenten der Hydraulikversorgung in der von der Untermasse 1 schwingungsmäßig entkoppelten Obermasse 2 angeordnet sind. Dadurch ist es nur noch erforderlich, eine Verbindung von der Hydraulikversorgung zu dem Hy- draulikmotor 1 1 mit Hilfe der Hydraulikleitung 12 herzustellen.
Stromab von dem Hydraulikmotor 1 1 ist ein als Stellglied dienendes Hydraulikventil 13 angeordnet, das den Hydraulikabfluss nach dem Hydraulikmotor 11 steuert und damit die Drehzahl des Hydraulikmotors 11 beeinflusst. Selbstverständlich kann das Hydraulikventil 13 auch stromauf von dem Hydraulikmotor 11 angeordnet werden.
An einem dem Hydraulikmotor 1 1 gegenüberliegenden Ende der Unwuchtwelle 9 ist ein Positionsgeber 14 angeordnet. Der Positionsgeber 14 - z. B. eine Drehwinkelerfassungseinrichtung - ist in der Lage, die Position der Unwuchtwelle 9 in wenigstens einer Stellung zu erfassen. Dies kann z. B. optisch, magnetisch, induktiv oder kapazitiv erfolgen. Aus der Möglichkeit, wenigstens einmal während einer Umdrehung der Unwuchtwelle 9 deren Stellung zu erfassen, lassen sich die Drehzahl und die Phasenlage der Unwucht- welle 9 ermitteln. Weiterhin ist es ohne weiteres möglich, durch Interpolation über die Zeit mit ausreichender Genauigkeit die Stellung der Unwuchtwelle 9 zu jedem beliebigen Zeitpunkt festzustellen.
Die Position der Unwuchtwelle 9 ist deshalb von Bedeutung, weil die von ihr getragene Unwuchtmasse 10 bei Rotation eine starke Fliehkraftwirkung erzeugt. Die Fliehkraft der Unwuchtmasse 10 wirkt mit den Fliehkräften der weiteren, zu der Schwingungserregereinrichtung gehörenden Einzelerregern 7 (Fig. 2) zusammen und erzeugt so eine gesamtresultierende Kraftwirkung, die das Bewegungsverhalten der von den Einzelerregern 7 beaufschlagten Bodenkontaktplatte 4 bestimmt. Nur dann, wenn sowohl die Drehzahl der Unwuchtwellen 9 als auch ihre Phasenlagen zueinander präzise abgestimmt
sind, kann sich die Bodenkontaktplatte 4 in der gewünschten Weise bewegen.
Die erfindungsgemäße Schwingungserregereinrichtung weist wenigstens vier dieser Einzelerreger 7 auf, die in geeigneter Weise auf der Bodenkontaktplatte 4 angeordnet sind. Hinsichtlich der möglichen Anordnungsformen wird später noch Stellung genommen.
Der in Fig. 3 gezeigte Einzelerreger 7 weist darüber hinaus einen Regler 15 auf, der ein von dem Positionsgeber 14 erzeugtes Signal auswertet und wenigstens die Drehzahl und /oder die Lage der Unwuchtmasse 10 in Bezug auf einen bestimmten Zeitpunkt (Phasenlage) ermittelt.
Der Regler 15 erhält darüber hinaus - wie später noch erläutert wird - ein Sollwertsignal 16, mit dem die erforderliche Soll-Drehzahl oder Soll-Phasenlage vorgegeben wird. Der Regler 15 steuert dementsprechend das Hydraulikventil 13 an, um mit Hilfe des Hydraulikmotors 1 1 die gewünschte Drehzahl und Phasenlage der Unwuchtwelle 9 bzw. Unwuchtmasse 10 zu erreichen.
Wie in Fig. 2 gezeigt, sind erfindungsgemäß wenigstens vier Einzelerreger 7, die jeweils eine Unwuchtwelle 9 und eine von dieser getragenen Unwuchtmasse 10 aufweisen, in geeigneter Weise anzuordnen. In geeigneter Weise bedeutet, dass die Drehachsen 17 von wenigstens zwei der Unwuchtmassen 10 bzw. Unwuchtwellen 9 winklig zu den Drehachsen 17 der anderen Unwuchtmassen 10 stehen müssen. Bei dem in Fig. 2 gezeigten Beispiel ist erkennbar, dass jeweils zwei Einzelerreger 7 derart angeordnet sind, dass die Drehachsen 17 ihrer jeweiligen Unwuchtmassen 10 parallel zueinander und axial versetzt angeordnet sind. Unwuchtwellen 9 bzw. Unwuchtmassen 10, die parallel zueinander bzw. axial versetzt oder koaxial zueinander stehen, werden nicht als "winklig" zueinander angesehen. Eine winklige Anordnung setzt voraus, dass die Drehachsen 17 von zwei Unwuchtwellen 9 mit einem anderen Winkel als 0° oder 180° zueinander stehen. Dies ist für jeweils zwei Einzelerregerpaare 7 bei der Ausführungsform von Fig. 2 der Fall. Die in Fig. 2 gezeigte Anordnung wird auch als "sternförmig" angesehen, obwohl sich die Drehachsen 17 der Einzelerreger 7 nicht in einem Punkt schneiden.
Die Regler 15 der Einzelerreger 7 können über eine nicht gezeigte Zentralsteuerung miteinander gekoppelt werden. Die Zentralsteuerung gibt die Sollwertsignale 16 für die einzelnen Einzelerreger 7 vor. Jeder Regler 15 gewährleistet dann für die ihm zugeordneten Einzelerreger 7, dass sich die Un- wuchtwelle 9 in der gewünschten Weise verhält. Die von der Zentralsteuerung vorgegebenen Sollwertsignale 16 können sich für jeden der Einzelerreger 7 unterscheiden. Wesentliche Unterscheidungsparameter sind dabei Soll-Drehzahl, Soll-Phasenlage und Soll-Drehrichtung. Die Änderung der Drehrichtung ist optional und erfordert einen zusätzlichen Bauaufwand bei der Realisierung des Hydraulikmotors 1 1 bzw. des Hydraulikventils 13. Im Normalfall wird eine Änderung der Drehrichtung nicht erforderlich sein.
Alternativ dazu kann auch ein Einzelerreger vorgesehen sein, der keinen individuell zugeordneten Regler 15 aufweist. Dann werden die Signale der Po- sitionsgeber 14 der diversen Einzelerreger 7 an einen nicht dargestellten Zentralregler geführt, der sämtliche Signale von allen Einzelerregern 7 auswertet. Der Zentralregler steuert dann entsprechend individuell jedes der Hydraulikventile 13 an, um für jeden der Einzelerreger 7 individuell das gewünschte Verhalten der Unwuchtwelle 9 zu erreichen.
Die Zentralsteuerung bzw. der Zentralregler enthalten geeignete Arbeitsoder Fahrprogramme, mit denen die vom Bediener über Bedienelemente (Fernsteuerung, Bedienhebel, Tasten) vorgegebenen Wünsche für das Fahr- und Schwingungsverhalten der Vibrationsplatte in Steuervorgaben für die Einzelerreger umgesetzt werden können. Wünscht der Bediener z. B. einen Übergang aus der Standverdichtung der Vibrationsplatte in eine Vorwärtsfahrt, bewirkt die Zentralsteuerung bzw. der Zentralregler eine Verstellung der Phasenlage bei wenigstens einem der Einzelerreger 7, wodurch die resultierende Gesamtkraft ihre Wirkungsrichtung ändert.
Für einen zuverlässigen Normalbetrieb ist es anzustreben, dass sich die Unwuchtwellen 9, soweit möglich, exakt mit der gleichen Drehzahl drehen. Da jedoch zusätzlich auch ständig die Lage der Unwuchtwellen 9 überwacht wird, können Drehzahlabweichungen jederzeit korrigiert werden, damit die gewünschte Phasenlage zwischen den Unwuchtwellen 9 eingehalten wird. Ein fortschreitendes Abweichen der Drehzahl ist damit ausgeschlossen.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung in Form von unterschiedlich angeordneten Einzelerregern 7 auf der Bodenkontaktplatte 4. Im Zentrum sind sechs Einzelerreger 7 sternförmig um eine Zentralachse (Hochachse) derart angeordnet, dass sich die Drehachsen 17 der einzelnen Unwuchtwellen in einem Punkt 18 schneiden. Zusätzlich sind weitere Einzelerreger 19 auf der Bodenkontaktplatte 4 angeordnet, die jeweils mit ihren Unwuchtwellen Kraftwirkungen in die Haupt-Fahrtrichtung X bzw. in entgegengesetzte Richtung erzeugen, um die Fahrtbewegung der Vibrationsplatte zu unterstützen. Mit Hilfe der sternförmig angeordneten Einzelerreger 7 ist es möglich, die Vibrationsplatte durch Erzeugung eines Giermoments um die durch den Punkt 18 verlaufende Hochachse zu lenken oder in eine Richtung quer oder schräg zu der Hauptfahrtrichtung X zu bewegen. Bei entsprechender Ansteuerung ist es somit möglich, die Vibrationsplatte in beliebiger Richtung mit beliebiger Ausrichtung auf dem Untergrund zu verfahren.
Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei der die Einzelerreger 7 derart auf der Bodenkontaktplatte 4 angeordnet sind, dass die Drehachsen 17 der jeweiligen Unwuchtwellen parallel, senkrecht oder winklig zu der Hauptfahrtrichtung X stehen. Im Ergebnis können damit ähnliche Fahreigenschaften wie bei der Vibrationsplatte gemäß Fig. 4 erreicht werden. Bei der Wahl der Anordnung stehen dem Fachmann nahezu beliebige Möglichkeiten zur Verfügung, da er mit Hilfe der hydraulisch angetriebenen und individuell ansteuerbaren Einzelerreger 7 nicht an eine mechanische Kopplung gebunden ist. Vielmehr kann er die jeweils eine komplette Einheit darstellenden Einzelerreger 7 beliebig auf der Bodenkontaktplatte 4 anordnen. Die Steuerung in Form der Zentralsteuerung oder des Zentralreglers ist dann in geeigneter Weise zu programmieren, um der Anordnung der Einzelerreger 7 bzw. 19 Rechnung zu tragen.
Fig. 6 zeigt in schematischer Draufsicht weitere Möglichkeiten der Anordnung der Einzelerreger 7 auf der Bodenkontaktplatte 4. Zur Vereinfachung sind die Einzelerreger 7 nur noch als Striche dargestellt, die mit den Drehachsen der Unwuchtwellen bzw. Unwuchtmassen zusammenfallen.
in Fig. 6a) sind dementsprechend die Unwuchtwellen der Einzelerreger 7 teilweise parallel, axial verschoben, koaxial und/oder teilweise winklig zueinander angeordnet.
In Flg. 6b) sind zusätzlich zu den "normalen" Einzelerregern 7 verstärkte, vorzugsweise mit gleicher Drehzahl drehende Einzelerreger 20 vorgesehen, die eine Unwuchtwelle mit betragsmäßig größerer Unwuchtmasse aufweisen. Dementsprechend sind die verstärkten Einzelerreger 20 nicht als Striche, sondern als gestreckte Kästchen symbolhaft dargestellt.
Die verstärkten Einzelerreger 20 können vorwiegend dazu eingesetzt werden, eine verstärkte Verdichtungswirkung oder eine zügigere Vorwärts- und Rückwärtsfahrt zu erreichen. Dementsprechend sind die normalen Einzeler - reger 7 bzw. die Einzelerreger mit geringeren Unwuchtmassen für die Lenkung der Vibrationsplatte vorgesehen. Die bei den verstärkten Einzelerregern 20 vorgesehenen Unwuchtwellen mit vergrößerten Unwuchtmassen können jedoch durch "normale" Einzelerreger 7 ersetzt werden, wenn z. B. mehrere Einzelerreger 7 hintereinander parallel zueinander angeordnet wer- den.
In Fig. 6c) sind fünf Einzelerreger auf der Bodenkontaktplatte 4 angeordnet, nämlich vier "normale" Einzelerreger 7 und ein verstärkter Einzelerreger 20, dessen Unwuchtmasse der doppelten Masse einer Unwuchtmasse eines Ein- zelerregers 7 entspricht. Die Einzelerreger 7, 20, deren Drehachse senkrecht zur Haupt-Fahrtrichtung X stehen, sind für den Vortrieb bzw. die Rückwärtsfahrt der Vibrationsplatte zuständig, während die beiden Einzelerreger 7, deren Drehachse sich in Fahrtrichtung X erstreckt, eine Querfahrt oder eine Lenkung der Vibrationsplatte bewirken.
Fig. 7 zeigt, ähnlich wie Fig. 2, eine schematische Draufsicht auf die Bodenkontaktplatte 4, auf der vier Einzelerreger 7 in sternförmiger Anordnung platziert sind. Im Gegensatz zu der Ausführungsform von Fig. 2 sind die Einzelerreger 7 jedoch nicht hydraulisch angetrieben, sondern über ein Ge- triebe 21 miteinander formschlüssig mechanisch gekoppelt.
Fig. 8 zeigt eine Schnittdarstellung der Vibrationsplatte von Fig. 7 entlang der Schnittlinie A-B.
in der Mitte der sternförmigen Anordnung der Einzelerreger 7 erstreckt sich eine vertikale Zentralachse 22, um die sich eine Antriebswelle 23 dreht. Auf der Antriebswelle 23 sind zwei koaxial übereinander angeordnete, zueinan-
der gerichtete Zentral-Kegelräder, nämlich ein oberes Zentral-Kegelrad 24 und ein unteres Zentral-Kegelrad 25 angebracht. Die Antriebswelle 23 mit den beiden Zentral-Kegelrädern 24, 25 werden über einen darüber liegenden Hydraulikmotor 26 angetrieben, dem unter Druck stehendes Hydraulikfluid von dem an der Obermasse 2 befindlichen Antrieb zugeführt wird.
Anstelle des Hydraulikmotors 26 kann auch ein Verbrennungsmotor vorgesehen sein, dessen vorzugsweise vertikale Abtriebswelle über eine elastische Kupplung direkt mit der Antriebswelle 23 gekoppelt ist. Auf diese Weise ist es möglich, dass der Motor ohne Zwischenschaltung eines Getriebes oder eines Hydrauliksystems die Antriebswelle 23 mit den Zentral-Kegelrädern 24, 25 antreibt.
Die Unwuchtwellen 9 der Einzelantriebe 7 weisen an ihrem dem Gehäuse 21 zugewandten Ende jeweils ein Antriebs-Kegelrad 27 auf. Die Einzelantriebe 7 können mit ihren Unwuchtwellen 9 über den Umfang der Zentralachse 22 jeweils abwechselnd etwas erhöht und etwas abgesenkt (jeweils um den Modul der Verzahnung versetzt) auf der Bodenkontaktplatte 4 angeordnet werden, so dass die Antriebs-Kegelräder wechselweise mit dem oberen Zentral-Kegel- rad 24 und dem unteren Zentral-Kegelrad 25 kämmen. Das bedeutet, dass über den Umfang der Zentralachse 22 und damit entlang dem Umfang der Zentral-Kegelräder 24, 25 abwechselnd ein Antriebs-Kegelrad 27 mit dem oberen Zentral-Kegelrad 24 und das darauf folgende nächste Antriebs-Kegelrad 27 mit dem unteren Zentral-Kegelrad 25 kämmt. Auf diese Weise wird erreicht, dass die jeweils am Umfang gesehen zueinander benachbarten Unwuchtwellen 9 gegenläufig drehen.
Aufgrund der formschlüssigen Kopplung der einzelnen Unwuchtwellen 9 über das Getriebe 21 wird stets eine präzise relative Phasenlage der einzel- nen Unwuchtmassen 10 zueinander erreicht.
Um eine Steuerung der Vibrationsplatten zu ermöglichen, ist es erforderlich, die Phasenlagen der einzelnen Unwuchtmassen bezüglich den Phasenlagen der anderen Unwuchtmassen zu verstellen. Für diesen Zweck weisen drei der Einzelerreger 7 eine Phaseneinstelleinrichtung auf. Der vierte Einzelerreger 7 benötigt dann keine Phaseneinstelleinrichtung, so dass seine Unwuchtmasse als Referenzunwuchtmasse 28 gezeichnet wird. Die Referenzun-
wuchtmasse 28 ist direkt und unveränderlich über das Getriebe 21 mit dem Hydraulikmotor 26 gekoppelt (formschlüssig drehbar). Eine Änderung der Phasenlage der Referenzunwuchtmasse 28 zu der Motorwelle des Hydraulikmotors 26 bzw. der Antriebswelle 23 ist dementsprechend nicht möglich.
Im Gegensatz dazu kann die Phasenlage der Unwuchtmassen 10 der restlichen Einzelerreger 7 bezüglich der Phasenlage der Antriebswelle 23 und damit bezüglich der Referenzunwuchtmasse 28 mit Hilfe der jeweiligen Phaseneinstelleinrichtung verändert werden. Jeder der übrigen Einzelerreger 7 weist somit eine ihm individuell zugeordnete Phaseneinstelleinrichtung auf.
Als Phaseneinstelleinrichtung eignen sich z. B. Drallhülsen, wie sie aus dem Stand der Technik (z. B. EP 0 358 744 Al ) bekannt sind. Jedoch sind andere Bauformen für Phaseneinstelleinrichtungen denkbar. Es kommt nur dar- auf an, dass die Phasenlage der betreffenden Unwuchtwelle bzw. Unwuchtmasse bezüglich der Phasenlage der zentralen Antriebswelle 23 individuell eingestellt werden kann.
Die Phaseneinstelleinrichtung kann z. B. einen Stellantrieb 29 aufweisen, über den mechanisch, elektrisch oder hydraulisch eine Veränderung der Phasenlage der Unwuchtmasse im Inneren des jeweiligen Einzelerregers 7 vorgenommen wird. Hierbei ist es ebenfalls möglich, über Zwischenschaltung eines Planetengetriebes und gezieltes Blockieren oder Verdrehen blok- kierter Elemente (Hohlrad, Planetenradträger) eine Phaseneinstelleinrich- tung zu realisieren.
Die Koordination der Phaseneinstelleinrichtungen kann durch den Bediener manuell, aber auch durch eine bereits oben beschriebene Zentralsteuerung bzw. einen Zentralregler durchgeführt werden.
Durch das Zusammenwirken der verschiedenen Unwuchtmassen 10 in den Einzelerregern 7 wird die gewünschte Fahrbewegung der Vibrationsplatte erreicht.