Beschreibung
Vorrichtung und Verfahren zum Unterscheiden einer Person von einem Gegenstand auf einem Fahrzeugsitz
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Unterscheiden, ob sich eine Person auf der Sitzfläche eines Fahrzeugsitzes be¬ findet oder ein Gegenstand mit mindestens einer weitgehend ebenen Auflagefläche, die über einem großen Teil der Sitzflä- che einschließlich eines mittigen Bereichs angeordnet ist. Die Vorrichtung umfasst einen Fahrzeugsitz, eine Sitzmatte mit flächig auf der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes verteilt angeordneten Gewichtssensoren und eine Auswerteeinheit, der die Signale der Gewichtssensoren zugeführt sind.
Bei einer Vielzahl von technischen Anwendungen in Kraftfahrzeugen ist die Sitzbelegung durch Kraftfahrzeuginsassen eine wichtige Eingangsgröße. In besonderem Maße gilt dies für In¬ sassenrückhaltesysteme, deren effizienter, d.h. einen Perso- nenschaden vermeidender, Einsatz von Insassenrückhaltemitteln oft von der Sitzposition des Fahrzeuginsassen abhängt.
Aus der Druckschrift DE 200 14 200 Ul ist es bekannt, zur Sitzbelegungserkennung in einem Kraftfahrzeug eine so genann- te Sensorsitzmatte zu verwenden, die aus einer Vielzahl von druckempfindlichen Sensorelementen besteht. Diese sind über die Sitzfläche des Fahrzeugsitzes verteilt angeordnet und können somit die Kraft erfassen, die durch eine auf dem Fahrzeugsitz aufsitzende Person oder ein dort befindliches Objekt auf die Sitzfläche aufbringen. Die Sensorelemente sind Wider¬ standselemente, die je nach dem auf sie einwirkenden Gewicht ihren Widerstand ändern. Diese Widerstandsänderungen können
als gewichtsabhängige Sensorsignale an den Widerstandselemen¬ ten abgegriffen werden.
Durch eine Auswertung der Sensorsignale in einer Auswerteein- heit kann damit ein Sitzprofil erstellt werden, anhand dessen auf die Sitzposition eines Fahrzeuginsassen zurückgeschlossen werden kann, aber auch auf Gegenstände, die auf dem Sitz abgestellt wurden. In Abhängigkeit von der ermittelten Sitzbe¬ legung wird das Auslöseverhalten eines Insassenrückhaltemit- tels, beispielsweise eines Airbags, durch die Steuereinheit des Insassenschutzsystems gegebenenfalls verändert, so dass ein bestmöglicher Schutz für den Fahrzeuginsassen je nach seiner momentanen Sitzposition gewährleistet ist. Dabei kann es unter Umständen notwendig sein, die Auslösung eines Insas- senrückhaltemittels wie z.B. die eines Airbags gänzlich zu unterdrücken, wenn sich beispielsweise ein Fahrzeuginsasse zu nah an dem auszulösenden Insassenrückhaltemittels (Airbag) befindet .
Besonders wichtig bei der Sitzbelegungserkennung für Insassenschutzsysteme ist es oftmals, Objekte von Gegenständen zu unterscheiden. Beispielsweise muss in der Regel die Auslösung eines dem betreffenden Fahrzeugsitz zugeordneten Insassenrückhaltemittels (Airbags) bei einem Fahrzeugunfall unter- drückt werden, falls ein Kindersitz, insbesondere ein Rückwärts, entgegen der Fahrtrichtung gerichteter Kindersitz durch die Sitzbelegungserkennung erkannt wird. Systeme zum Erkennen der Sitzbelegung auf einem Fahrzeugsitz, die lediglich die Sensorsignale einer Sensorsitzmatte verwenden, kön- nen oftmals nur schlecht beispielsweise einen Kindersitz von einer sehr leichten Person unterscheiden, beispielsweise einer so genannten 5% Frau, d.h. einer Frau, die als leichter und kleiner als 95% einer repräsentativen Vergleichsgruppe
von Frauen angenommen wird. Bei einer 5%-Frau sollte jedoch der Airbag im Normalfall ausgelöst werden. Allerdings sollte vor allem bei einem rückwärts gerichteten Kindersitz die Auslösung insbesondere eines Airbags unterbleiben, da dies ein Kind in dem Kindersitz verletzen könnte; .
Zum sicheren Erkennen eines Objekts auf einem Fahrzeugsitz, insbesondere eines Kindersitzes, werden deshalb oft aufwändi¬ ge zusätzliche Erkennungssysteme verwendet. Aus der Druck- schrift DE 296 19 668 Ul ist es beispielsweise bekannt,
Transponder in einem Kindersitz anzuordnen und Sende- und Empfangsantennen in dem Fahrzeugsitz, auf dem der Kindersitz montiert worden ist. Über eine Kommunikation der Sende- und Empfangsantennen auf dem Fahrzeugsitz mit den Transpondern im Kindersitz kann der Kindersitz eindeutig erkannt werden.
Ein solches zusätzliches Erkennungssystem zum Erkennen eines Objekts auf einem Fahrzeugsitz, insbesondere eines Kindersit¬ zes, macht ein Insassenschutzsystem jedoch technisch aufwän- diger, wodurch üblicherweise höhere Kosten für ein Insassenschutzsystem entstehen und die Ausfallwahrscheinlichkeit un¬ ter Umständen erhöht wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfache Vor- richtung und ein einfaches Verfahren zum Unterscheiden, ob sich eine Person auf der Sitzfläche eines Fahrzeugsitzes be¬ findet oder ein Gegenstand mit einer mindestens weitgehenden ebenen Auflagefläche, insbesondere ein Kindersitz, zu schaf¬ fen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß An¬ spruch 1. Diese Vorrichtung dient zum Unterscheiden, ob sich eine Person auf der Sitzfläche eines Fahrzeugsitzes befindet
oder ein Gegenstand, insbesondere ein Kindersitz, mit mindes¬ tens einer weitgehend ebenen Auflagefläche, die über einen großen Teil der Sitzfläche einschließlich eines mittigen Bereichs angeordnet ist. Die Vorrichtung umfasst einen Fahr- zeugsitz, eine Sitzmatte mit flächig auf der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes verteilt angeordneten Gewichtssensoren und ei¬ ne Auswerteeinheit, der die Signale der Gewichtssensoren zu¬ geführt sind. Erfindungsgemäß ist der mittige Bereich der Sitzfläche konkav in Richtung des Fahrzeugbodens gewölbt aus- geformt, so dass mindesten ein dort angeordneter erster Gewichtssensor näher zum Fahrzeugboden angeordnet ist als mehrere zweite Gewichtssensoren, die in dem von dem Gegenstand überdeckten Bereich der Sitzfläche außerhalb des mittigen Bereichs angeordnet sind.
Die Erfindung nutzt aus, dass das Gewicht eines Fahrzeugin¬ sassen bei normaler Sitzhaltung anotomiebedingt ganz unterschiedlich verteilt auf die Sitzfläche aufgebracht wird als das Gewicht eines Gegenstands mit einer weitgehend ebenen Auflagefläche. Ein Fahrzeuginsasse bringt üblicherweise den größten Teil seines Gewichts in einem mittigen Bereich der Sitzfläche über sein Gesäß auf den Kraftfahrzeugsitz auf; ein Gegenstand mit einer weitgehend ebenen Auflagefläche hingegen kann jedoch sein Gewicht gleichmäßig über die ebene Auflage- fläche verteilt auf die Sitzfläche aufbringen, insbesondere wenn diese Sitzfläche ebenfalls weitgehend eben ausgeformt ist.
Ist jedoch ein Teil der Sitzfläche, die durch den Gegenstand überdeckt wird, zum Fahrzeugboden hin konkav gewölbt, so verteilt sich das Gewicht des Gegenstands nicht gleichmäßig die Sitzfläche, sondern nur auf die Stellen der Sitzfläche um die Konkavwölbung. Ein erster Gewichtssensor, der innerhalb des
konkav gewölbten mittigen Teilbereichs der Sitzfläche ange¬ ordnet ist wird deshalb mit sehr viel weniger Gewicht beauf¬ schlagt, als solche zweite Gewichtssensoren, die außerhalb dieses konkav gewölbten mittigen Bereichs angeordnet sind, die zwar gleichermaßen von dem Gegenstand überdeckt werden, jedoch in direkten Kontakt mit der weitgehend ebenen Auflage¬ fläche des Gegenstands treten. Durch einen einfachen Vergleich des Signals des ersten Gewichtssensors oder mehrerer erster Gewichtssensoren mit dem Signal mehrerer zweiter Ge- wichtssensoren, die vergleichsweise mehr Gewichtsbeaufschla¬ gung durch den Gegenstand erfahren, lässt sich eine sehr sichere Erkennung eines solchen Gegenstands, insbesondere eines Kindersitzes, im Vergleich zu einer Person ermöglichen. Denn eine Person wird umgekehrt gerade den ersten oder die ersten Gewichtssensoren mit mehr Gewicht beaufschlagen, als die zweiten Gewichtssensoren außerhalb des gewölbten mittigen Bereichs der Sitzfläche.
Für eine erfindungsgemäße sichere Erkennung eines beschriebe- nen Gegenstands, insbesondere eines Kindersitzes, ist es von Vorteil, dass die Wölbung der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes dargestellt ausgebildet ist, dass auf den ersten Gewichtssen¬ sor, oder auf die ersten Gewichtssensoren weniger als 5% vorzugsweise weniger als 30% oder sogar weniger als 50% der Ge- wichtsbelastung durch den Gegenstand einwirkt, als auf min¬ destens einen zweiten Gewichtssensor, der vollständig durch den Gegenstand überdeckt wird.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der erste Gewichts- sensor oder die ersten Gewichtssensoren keine Gewichtsbelastung durch einen solchen Gegenstand erfahren. Dann ist die Unterscheidung der Signale belasteten zweiten Gewichtssensoren der von einem unbelasteten ersten Gewichtssensor oder
mehrere unbelasteten ersten Gewichtssensoren besonders einfach .
Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 6 zum Unterscheiden, ob sich eine Person auf der
Sitzfläche eines Fahrzeugsitzes befindet oder ein Gegenstand mit mindestens einer weitgehend ebenen Auflagefläche, die ü- ber einem großen Teil der Sitzfläche einschließlich eines mittigen Bereichs angeordnet ist, wobei das das Verfahren ei- ne Vorrichtung mit einem Fahrzeugsitz, einer Sitzmatte mit flächig auf der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes verteilt ange¬ ordneten Gewichtssensoren und mit einer Auswerteeinheit, der die Signale der Gewichtssensoren zugeführt sind, einsetzt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren laufen folgende Verfah- rensschritte ab: es wird das Signal mindestens eines ersten
Gewichtssensors erfasst, der im mittigen Bereich der Sitzflä¬ che angeordnet ist; des Weiteren werden die Signale mehrerer zweiter Gewichtssensoren erfasst, die in dem von dem Gegenstand überdeckten Bereich der Sitzfläche, jedoch außerhalb des mittigen Bereichs angeordnet sind; es erfolgt der Vergleich des Signals oder der Signale des ersten oder der ersten Gewichtssensoren mit den Signalen der zweiten Gewichtssensoren; Erkennen des Gegenstand, sobald das Signal des ersten Ge¬ wichtssensors oder die Signale der ersten Gewichtssensoren, beispielsweise einzeln oder in Summe, weniger als 5% des Sig¬ nals mindestens eines Signals eines zweiten Gewichtssensors beträgt, vorzugsweise weniger als 30%, insbesondere weniger als 50%.
Der Vergleich der Signale der Gewichtssensoren kann beispielsweise als Vergleich eines ersten Gewichtssensors mit einem Mittelwert der Signale der zweiten Gewichtssensoren ausgeführt werden. Bei mehreren ersten Gewichtssensoren kann
stattdessen auch ein Mittelwert der Signale der ersten Gewichtssensoren für den Vergleich verwendet werden. Allerdings können die Signale der ersten und zweiten Gewichtssensoren untereinander auch jeweils einzeln verglichen werden, ggf. auch kombiniert mit einem Vergleich von Mittelwerten. Das Erkennen des Gegenstands erfolgt anhand des Ergebnisses aus diesen Vergleich bzw. diesen Vergleichen der Signale der GewichtsSensoren.
Ein weiteres vorteilhaftes Verfahren bei der Verwendung von mehreren ersten Gewichtssensoren ist in Anspruch 7 wiedergegeben.
Auch wenn das Einsatzgebiet des erfindungsgemäßen Verfahrens in anderen Bereichen der Kraftfahrzeugtechnik eingesetzt werden kann, so ist dieses sichere und einfache Verfahren beson¬ ders vorteilhaft zum Einsatz in Insassenschutzsystemen, bei denen beim Erkennen eines Gegenstands mit einer weitgehend ebenen Auflagefläche die Aktivierung eines Insassenrückhalte- mittels stets unterdrückt werden sollte, vorzugsweise, wenn als Gegenstand ein Kindersitz erkannt wird. Denkbar ist es allerdings auch, dass andere erkannte Gegenstände zur Deakti¬ vierung eines Insassenrückhaltemittels führen sollen: Bei¬ spielsweise könnte das Verfahren auch Vorteilhaft eingesetzt werden zur Erkennung von großen Paketen oder ähnlichem, die ebenfalls eine weitgehend ebene Auflagefläche aufweisen. Die Auslösung eines Insassenrückhaltemittels wäre bei einem sol¬ chen Gegenstand unnötig und würde nur hohe Folgekosten durch eine Reparatur des Fahrzeugs nach Auslösen des Insassenrück- haltemittels nach sich ziehen. Eine Nichtauslösung des Rückhaltemittels ist deshalb zu bevorzugen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand mehrerer Figuren erläu¬ tert. Es zeigen:
Figur 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Kraft- fahrzeugssitz mit einer Sitzlinie und einer Sitzfläche in Draufsicht, Figur 2 den Kraftfahrzeugssitz aus Figur 1 im Querschnitt mit einem Kindersitz auf seiner Sitzfläche,
Figur 3 einen Fahrzeugsitz wie in Figur 2, jedoch mit einer Person auf der Sitzfläche und
Figur 4 ein erfindungsgemäßes Verfahren.
Figur 1 zeigt einem ein Ausführungsbeispiel für eine erfin¬ dungsgemäße Vorrichtung mit Kraftfahrzeugsitz 1 mit einer Sitzlehne 11 und einer Sitzfläche 2 in Draufsicht; darauf ist eine Sitzmatte 3 angeordnet, die gewichtsempfindliche Senso¬ ren SR, SM aufweist, an denen je ein Sensorsignal von einer Auswerteeinheit 7 abgegriffen werden kann, was Aufschluss ü- ber die auf die Sensoren SR und S M wirkenden Gewichtskräfte gibt. Ein umrandeter, mit dem Bezugszeichen M versehener Bereich stellt einen flächenmittigen Bereich der Sitzfläche 2 dar, in dem flächenmittige Gewichtssensoren SM angeordnet sind.
Die Auswerteeinheit 7 ist mit einer Auslöseeinheit 8 verbun¬ den, die die Auslösung eines Insassenschutzmittels 9 bei¬ spielsweise eines Frontairbags bewirken kann, wenn die Signa¬ le von (nicht dargestellten) Aufprallsensoren beispielsweise Beschleunigungs- oder Drucksensoren, für einen Aufprallunfall charakteristisch sind.
Ein strichliert dargestellter quadratischer Flächenbereich 10 auf der Sitzfläche 2 stellt die weitgehend ebene Auflageflä-
che eines Kindersitzes 4 dar. Je nach Aus führungsform des Kindersitzes 4 muss die weitgehend ebene Auflagefläche dabei nicht zwingend die gesamte geschlossene Fläche 10 einnehmen. Die ebene Fläche 10 kann durch eine Ausnehmung unterbrochen sein.
Figur 2 zeigt den Kraftfahrzeugsitz 1 aus Figur 1 im Querschnitt entlang der Querschnittslinie A-A. Auf der Sitzfläche 2 ist der Kindersitz 4 angeordnet, in dem sich ein Kind 5 be- findet. In dem mittleren Bereich M ist die Sitzfläche konkav in Richtung des Fahrzeugbodens gewölbt ausgeformt. Die ebene Auflagefläche 10 des Kindersitzes 4 überdeckt weit mehr als den Bereich M der gewölbten Sitzfläche 2, so dass das Gewicht des Kindersitzes lediglich auf solche Bereiche der Sitzfläche 2 zu einwirkt, die außerhalb des gewölbten Bereicht M liegen. Das Gewicht des Kindersitzes 4 und des Kindes 5 wird daher lediglich durch Gewichtssensoren SR außerhalb dieses mittigen Bereichs M erfasst. Nur diese Gewichtssensoren SR liefern daher jeweils ein durch die Auswerteeinheit 7 messbares ge- wichtsabhängiges Signal.
Die Sensoren SM im mittigen Bereich M werden nicht durch das Gewicht des Kindersitzes 4 und des Kindes 5 beaufschlagt oder nur sehr geringfügig im Vergleich zu der Mehrzahl der Ge- wichtssensoren SR außerhalb dieses mittigen Bereichs M.
Figur 3 zeigt eine Person 6 auf dem Fahrzeugsitz 1. Das Gesäß der Person 6 belastet den mittigen Bereich M der Sitzfläche 2 des Fahrzeugsitzes 1 wesentlich stärker als die umliegenden randseitigen Teile der Sitzfläche 2. Es wird dort vergleichs¬ weise mehr Gewicht auf die Sitzfläche 2 aufgebracht als au¬ ßerhalb dieses mittigen Bereichs M, so dass die mittige Kon-
kavwölbung im mittigen Bereichs M der Sitzfläche in Richtung des Fahrzeugbodens zusätzlich verstärkt.
Einen weiteren Teil des Gewichts der Person 6 nimmt üblicherweise der Boden des Fahrzeuginnenraums auf, da sich dort üb¬ licherweise die Beine der Person befinden; des Weiteren nimmt auch die Sitzlehne 11 Gewicht auf, da sich die Person 6 übli¬ cherweise an die Sitzlehne 11 anlehnt. Oftmals nehmen auch die Armlehnen, das Steuerrad usw. einen Teil des Gewichts des Fahrzeuginsassen auf, da dieser dort bevorzugt seine Arme ab¬ legt oder sich festhält usw.
Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemä- ßes Verfahren.
In einem ersten Verfahrensabschnitt I erfasst die Auswerte¬ einheit 7 in einem Verfahrensschritt 400 die Signale der flä- chenmittigen ersten Gewichtssensoren SM. Aus diesen Sensor- Signalen wird im Verfahrensschritt 600 ein Gewichtswert GWM abgeleitet, der charakteristisch ist für die Gewichtsbelas¬ tung auf dem flächenmittigen Bereich M der Sitzfläche 2. Beispielsweise kann ein, nötigenfalls zusätzlich gewichteter, Mittelwert der Sensorsignale der flächenmittigen Gewichtssen- soren SM gebildet werden. Der gewonnene Wert GWM wird in ei¬ nem weiteren Verfahrensschritt 800 mit einem Schwellwert TH verglichen.
In einem zweiten Verfahrensabschnitt II, der zeitgleich oder zeitlich versetzt zum ersten Verfahrensabschnitt I stattfin¬ det, werden in einem Verfahrensschritt 400' die Sensorsignale der zweiten Gewichtssensoren SR außerhalb des mittigen Bereichs M der Sitzfläche 2 ermittelt und die Sensorsignale der
ersten Gewichtssensoren, falls dies nicht schon im Verfahrensschritt 400 geschehen ist.
In einem nächsten Verfahrensschritt 600' wird, wenn nicht schon im Verfahrensschritt 600 geschehen, ein Wert GWM aus den Signalen der ersten Gewichtssensoren abgeleitet, der charakteristisch ist für die Gewichtsbelastung auf der Flächenmitte ist. Gleichermaßen wird ein entsprechender Wert GWR aus den Signalen der zweiten Gewichtssensoren SR ermittelt, der charakteristisch ist für die Gewichtsbelastung außerhalb des mittigen Bereichs M der Sitzfläche 2.
In einem nächsten Verfahrensschritt 800 wird die Differenz der beiden Werte GWM und GWR mit einem Schwellwert TH1 ver- glichen. Übersteigt diese Differenz den Schwellwert TH1, bei¬ spielsweise um 5%, 30%, 50% oder gar mehr, so ist dies ein Hinweis darauf, dass sich eine Person 6 auf der Sitzfläche 2 befinden könnte und kein Gegenstand. Übersteigt der Wert GWM außerdem den Schwellwert TH, so ist dies ein weiterer Hinweis auf eine Person 6 auf dem Fahrzeugsitz. In einem Verfahrensschritt 900 werden diese beiden Hinweise miteinander logisch verknüpft und als Ergebnis, in einem weiteren Verfahrens¬ schritt 1100, die Anwesenheit einer Person 6 auf der Sitzflä¬ che 2 erkannt .
Unterschreitet jedoch die Differenz der beiden Werte GWM und GWR den Schwellwert TH1, so ist anzunehmen, dass sich beispielsweise ein Kindersitz 4 auf der Sitzfläche 2 befindet. Unterschreitet gleichzeitig der Wert GWM den Schwellwert TH, so ist dies als weiterer Hinweis darauf anzusehen. In einem
Verfahrensschritt 1000 werden diese beiden Informationen des¬ halb miteinander logisch verknüpft und das Vorhandensein ei-
nes Kindersitzes 4 auf der Sitzfläche 2 in einem weiteren Verfahrensschritt 1200 festgestellt.
Die Information, ob eine Person 6 oder ein Kindersitz 4 auf der Sitzfläche 2 des Kraftfahrzeugsitzes vorhanden ist, wer¬ den der Auswerteeinheit 7 zur Bewertung durch einen gespeicherten speziellen Algorithmus zugeführt. Dies ist in der Fi¬ gur 5 durch den Verfahrensschritt 14oo dargestellt. Dem Al¬ gorithmus der Auswerteeinheit werden außerdem Crashsignale von geeigneten Crashsensoren zugeführt, die durch den Algorithmus bewertet werden können. Anhand dieser Bewertung liegt in der Auswerteeinheit die Information vor, ob eine Unfallsi¬ tuation vorhanden ist oder nicht.
Der Algorithmus trifft in einem weiteren Verfahrensschritt
1500 deshalb die Entscheidung, ob die Zündung, beispielsweise eines Airbags, erforderlich ist oder nicht. Ist keine Zündung eines Airbags aufgrund der Crashsignale erforderlich, so ent¬ scheidet die Auswerteeinheit 17 in einem weiteren Verfahrens- schritt 1600, dass keine Zündung des Airbags erfolgt.
Wurde ein Kindersitz 4 auf der Sitzfläche 2 erkannt, so wird in keinem Fall ein Airbag ausgelöst, selbst dann nicht, wenn Crashsignale auf einem Fahrzeugunfall hindeuten. Dies ist in der Figur 5 durch den Pfeil angedeutet, der durch das Käst¬ chen hinweggeführt ist, dass den Verfahrensschritt 1400 für den Algorithmus darstellt.
Ist jedoch die Zündung eines Airbags erforderlich und wurde gleichzeitig eine Person auf dem Fahrzeugsitz erkannt, so entscheidet die Auswerteeinheit 7 in einem weiteren Verfah¬ rensschritt 1700, dass ein Airbag ausgelöst werden soll.