Bezeichnung der Erfindung
Zugmitteltrieb für ein Nebenaggregat eines Verbrennungsmotors
Beschreibung
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft einen Zugmitteltrieb zur Verbindung der Zugmittelscheibe eines Nebenaggregats eines Verbrennungsmotors mit einer der Zugmittelscheiben von dessen Kurbelwelle.
Hintergrund der Erfindung
In der DE 100 57 818 A1 wird ein Zugmitteltrieb für einen Startergenerator eines Verbrennungsmotors offenbart, mit einem Zugmittel, das eine Zugmittel- scheibe des Startergenerators mit einer Zugmittelscheibe der Kurbelwelle verbindet. Als Spanner des Zugmittels dient der schwenkbar gelagerte Startergenerator selbst, der durch ein Federelement am Motorblock abgestützt ist.
Der Startergenerator besitzt eine Reihe von Nachteilen. So erfordert die Dop- pelfunktion des Startens und Stromerzeugens eine Kompromissauslegung, die zu einem schlechten elektrischen Gesamtwirkungsgrad führt.
Ein weiterer Nachteil des Startergenerators besteht darin, dass dieser wegen des permanenten Strombedarfs des Fahrzeugs im gesamten Betriebsbereich des Verbrennungsmotors mitlaufen muss. Das führt zur Steigerung von Verschleiß und Laufgeräusch. Nachteilig ist auch, dass beim Wechsel zwischen Start- und Generatorbetrieb ein Trumwechsel des Zugmittels eintritt, der be-
sondere Vorkehrungen zur Gewährleistung der notwendigen Zugmittelvorspannung im Starterbetrieb erfordert.
Ein weiterer Nachteil der obigen Lösung besteht darin, dass die Schwenkbar- keit des Startergenerators bei den im Fahrzeug zu erwartenden Beschleunigungen zu unerwünschten Relativbewegungen zwischen Startergenerator und Motorgehäuse führen kann.
Aufgabe der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zugmitteltrieb zu schaffen, der zum Verbinden der Zugmittelscheibe eines Nebenaggregats eines Verbrennungsmotors mit einer der Zugmittelscheiben von dessen Kurbelwelle dient und dessen Bauteile einen einfachen Aufbau, geringen Verschleiß und einen niedrigen Geräuschpegel aufweisen, sowie einen hohen mechanischen und elektrischen Wirkungsgrad
Zusammenfassung der Erfindung
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1 und 6 gelöst.
Im Gegensatz zum Startergenerator, der wegen seines Generatorteils im gesamten Betriebsbereich des Verbrennungsmotors mitlaufen muss, kann der Starter außerhalb des Startbetriebs still stehen. Da der Stillstand erfindungsgemäß durch Lösen eines zwischen der Kurbelwelle und deren Zugmittelscheibe angeordneten Kupplungsmittels erfolgt, bleibt zugleich mit dem Starter der gesamte Zugmitteltrieb stehen. Dadurch entfallen in der überwiegenden Betriebszeit des Verbrennungsmotors Geräusch und Verschleiß des erfindungs- gemäßen Zugmitteltriebs.
Da das Zugmittel desselben nur das Starterdrehmoment und somit nur in einer Richtung Zugkräfte zu übertragen hat, entfällt der bei dem Startergenerator
auftretende Wechsel von Zug- und Leertrum. Dadurch genügt ein unaufwändi- ger Spanner, der eine dem Startermoment entsprechende hohe, aber konstante Spannkraft aufweist, um ein Durchrutschen des Zugmittels im Startbetrieb zu vermeiden.
Vorteilhafterweise ist das lösbare Kupplungsmittel als Freilauf oder als Kupplung ausbildbar. Der Freilauf kann drehzahl- oder fliehkraftgesteuert werden. Die Kupplung ist als aktiv gestaltete Magnet- oder Klauenkupplung ausführbar. Die Klauenkupplung kann zusätzlich ein Ausrücksystem aufweisen.
Der erfindungsgemäße Zugmitteltrieb ist als Zweischeibentrieb ausgebildet, der nur dem Startbetrieb dient. Dadurch werden Spannerprobleme, die beim Wechsel von Zug- und Leertrum des Zugmittels auftreten, vermieden. Allerdings benötigt der Zweischeibentrieb einen zweiten Zugmitteltrieb für den An- trieb der übrigen Nebenaggregate der Verbrennungsmotors. Um die Baubreite der beiden Zugmitteltriebe möglichst gering zu halten ist es von Vorteil, wenn als Zugmittel für den Starter ein Zahnriemen verwendet wird. Dessen Form- schluss ermöglicht eine geringere Baubreite des Zweischeibentriebs als sie mit einem reibschlüssigen Zugmittel erreichbar ist.
Der getrennte Zugmitteltrieb für den Starter bietet sich vor allem für Sonderfälle wie Stop and Go-Betrieb an. Hierbei kann er ohne wesentliche Änderungen am bestehenden Zugmitteltrieb nachgerüstet werden.
Es hat Vorteile bezüglich Bauraum und Kosten, dass sämtliche Zugmittelscheiben durch ein Zugmittel verbunden sind.
Für eine optimale Auslegung der elektrischen Seite ist die erfindungsgemäße Trennung von Starter und Generator ein Vorteil. Hierdurch kann ein hoher Wir- kungsgrad der beiden Aggregate erzielt werden.
Dadurch, dass die Starterwelle mit der Starter-Zugmitteischeibe über ein Kupplungsmittel lösbar verbunden ist, kann der Starter nach dem Anspringen des
Verbrennungsmotors von dem Zugmittel abgekoppelt und stillgelegt werden. Dadurch entfallen dessen Laufgeräusche, seine Schleppleistung und sein Verschleiß.
Eine schaltbare Magnetkupplung hat den Vorteil, dass Beginn und Ende des Startbetriebs frei wählbar sind.
Eine zusätzliche radiale oder axiale Verzahnung unterstützt den Reibschluss der Magnetkupplung durch Formschluss. Dadurch kann die Magnetkupplung kleiner dimensioniert werden.
Ein Anschrägen der Verzahnung bewirkt auf einfache Weise eine automatische Trennung der abgeschalteten Magnetkupplung.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnungen, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt ist.
Die Zeichnungen zeigten Ansichten von Zugmitteltrieben für den Starter.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
In der Figur 1 ist eine Ansicht eines Zugmitteltriebs 1 dargestellt. Dieser ist als Zweischeibentrieb ausgebildet. Er weist eine Starter-Zugmittelscheibe 2 und eine Kurbelwellen-Zugmittelscheibe 3 auf. Die Starter-Zugmittelscheibe 2 ist verdrehfest mit einer Starterwelle 4 eines Starters 10 und die Kurbelwellen- Zugmittelscheibe 3 ist über einen Freilauf 5 mit der Kurbelwelle 6 eines nicht dargestellten Verbrennungsmotors verbunden. Die Zugmittelscheiben 2 und 3 verbindet ein Zugmittel 7, dessen Leertrum 8 von einer Spannerrolle 9 druckbeaufschlagt wird.
Der Startbetrieb verläuft folgendermaßen:
Die Starterwelle 4 dreht sich beim Startvorgang im Uhrzeigersinn. Sie überträgt die Starterleistung über die Starter-Zugmittelscheibe 2 und das Zugmittel 7 auf die Kurbelwellen-Zugmittelscheibe 3 und von dort über den Freilauf 5 auf die Kurbelwelle 6. Der Freilauf 5 dreht sich mit, bis der Verbrennungsmotor anspringt und mit steigender Drehzahl den Freilauf 5 überholt. Dieser kommt dann zum Stehen und mit ihm der gesamte Zugmitteltrieb einschließlich des Starters 10. Somit entfallen Geräusch, Verschleiß und jegliche Schleppleistung des Zugmitteltriebs 1 während des feuernden Betriebs des Verbrennungsmotors. Der Zugmitteltrieb 1 wird erst beim nächsten Startvorgang für dessen Dauer aktiviert. Somit werden mit dem erfindungsgemäßen Zugmitteltrieb 1 ein hoher elektrischer und mechanischer Wirkungsgrad und ein Minimum an Ge- rausch und Verschleiß erreicht.
Der Zugmitteltrieb 1 weist eine Kurbelwellen-Zugmittelscheibe 2 einer Kurbelwelle 4 und eine Starter-Zugmittelscheibe 3 eines Starters 10 auf. Die Kurbelwellen-Zugmittelscheibe 2 ist verdrehfest mit der Kurbelwelle 4 des Verbren- nungsmotors verbunden. Eine Starterwelle 5 steht über eine Magnetkupplung 6 mit der Starter-Zugmittelscheibe 3 in drehfester Verbindung. Die Zugmittelscheiben 2 und 3 verbindet ein Zugmittel 7, dessen Leertrum 8 von einer Spannerrolle 9 druckbeaufschlagt ist.
Der Starbetrieb funktioniert folgendermaßen:
Die Starterwelle 5 des Starters 10 dreht sich beim Startvorgang im Uhrzeigersinn. Sie überträgt die Starterleistung über die schaltbare Magnetkupplung 6 auf die Starter-Zugmittelscheibe 3 und weiter über das Zugmittel 7 und die Kurbelwellen-Zugmittelscheibe 2 auf die Kurbelwelle 4.
Sobald der Verbrennungsmotor angesprungen ist, wird die schaltbare Magnetkupplung 6 gelöst, so dass der Starter 10 vom Zugmitteltrieb 1 getrennt ist und
still steht. Der Zugmitteltrieb 1 selbst und mit ihm alle anderen Nebenaggregate laufen mit dem Verbrennungsmotor mit. Der stillstehende Starter 10 verursacht dabei weder Geräusch noch Verschleiß und bedarf keiner Schleppleistung.
Bezugszeichen
1 Zugmitteltrieb
2 Starter-Zugmittelscheibe
3 Kurbelwellen-Zugmittelscheibe
4 Starterwelle
5 Freilauf
6 Kurbelwelle
7 Zugmittel
8 Leertrum
9 Spannerrolle
10 Starter
21 Zugmitteltrieb
22 Kurbelwellen-Zugmittelscheibe
23 Starter-Zugmittelscheibe
24 Kurbelwelle
25 Starterwelle
26 Magnetkupplung
27 Zugmittel
28 Leertrum
29 Spannerrolle
30 Starter