VERFAHREN ZUR HITZE- UND/ODER FEUERHEMMENDEN ABDICHTUNG EINER ROHR- UND/ODER KABELDURCH¬ FÜHRUNG SOWIE BRANDSCHUTZELEMENT HIERFÜR
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Brandschutzeiement gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 , ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 6 und eine Rohr- und/oder Kabeldurchführung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 13.
Aus der EP 0400 402 B1 sind intumeszierende Brandschutzelemente bekannt, die in verschiedenen geometrischen Formen oder als individu¬ elle Formteile hergestellt werden. Diese derart vorbereiteten Brand¬ schutzelemente werden verwendet, um Rohr- oder Kabeldurchführung- en gegen Hitze und Feuer abzudichten, damit ein in einem Brandfall eine Brandübertragung auf einen benachbarten Brandabschnitt verzö¬ gert wird. In den einzelnen Wänden sind entsprechende Ausbrüche vorgesehen, durch die Kabel oder Rohre geführt werden. Der nach der Verlegung der Rohre oder Kabel übrigbleibende Freiraum wird dann durch die Brandschutzelemente verschlossen. Dabei werden die vorgefertigten Brandschutzelemente von einem Handwerker passgenau zurechtgeschnitten und in den Freiraum eingesetzt, so dass die Rohr- und/oder Kabeldurchführung am Ende den entsprechenden Normen entspricht. Das Anpassen der Brandschutzelemente an die lokalen Gegebenheiten erfordert sehr viel Handarbeit und ist somit kostenintensiv.
Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Brandschutzvorrichtung, eine Rohr- und/oder Kabeldurch- führung und ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit denen ein kostengünstiger und zuverlässiger Hitze- und Feuerschutz
von einer Rohr- und/oder einer Kabeldurchführung erreicht werden kann.
Als technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Brandschutzelement gemäß den Merkmalen des Anspruches 1 , ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 6 und eine Rohr- und/oder eine Kabeldurchführung gemäß Anspruch 13 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen.
Ein nach dieser technischen Lehre ausgebildetes Brandschutzelement, ein nach dieser technischen Lehre ausgeführtes Verfahren und eine nach dieser technischen Lehre ausgebildete Rohr- und/oder Kabel¬ durchführung haben den Vorteil, dass ein längliches, vorzugsweise zylindrisches oder balkenförmig ausgebildetes Brandschutzelement mit einer Länge von vorzugsweise 50 cm geeignet ist, die gängigen Rohr- und/oder Kabeldurchführungen abzudichten, ohne dass das Brand¬ schutzelement vor Ort zurechtgeschnitten werden braucht.
Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dieses längliche Brand¬ schutzelement quer zum Rohr oder zum Kabel zu verlegen. Dies hat den großen Vorteil, dass das längliche Brandschutzelement zunächst mit einem Ende in die Rohr- und/oder Kabeldurchführung eingesetzt werden kann, bevor es um das Rohr oder Kabel herumgeschlungen werden kann und vollständig in die Rohr- und/oder Kabeldurchführung eingedrückt werden kann. Folglich braucht das Brandschutzelement auf Grund der Anordnung quer zum Rohr und/oder Kabel vor Ort nicht mühsam bearbeitet werden. Vielmehr ist das erfindungsgemäße Brand¬ schutzelement standardisiert und für eine Großzahl von Anwendungen in der hier genannten Art und Weise geeignet. Als einziges braucht der Handwerker nur noch das erfindungsgemäße Brandschutzelement auf die richtige Länge abzulängen und das auch nur in manchen Fällen.
Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Brandschutzelement zwischen 0,5 cm und 10 cm, vorzugsweise 5 cm dick auszuführen, da ein solches Brandschutzelement noch gut gebogen und in die Rohr¬ und/ oder Kabeldurchführung eingebracht werden kann.
In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist das Verhältnis von Länge zu Dicke des Brandschutzelementes zwischen 5 : 1 und 15 : 1 , vorzugsweise 10 : 1. In einer solchen Dimensionierung erhält man ein standardisiertes Brandschutzelement, welches in den meisten Anwen- dungsfälle eingesetzt werden kann, ohne vor Ort eine Nachbearbeitung durchführen zu müssen. Folglich senken sich die Montagekosten hierdurch erheblich.
In noch einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist das Brand- schutzelement axial stauchbar. Dies hat den Vorteil, dass das Brand¬ schutzelement hierdurch in seiner Länge verkürzt werden kann, ohne dass aufwändige Schnitte durchgeführt werden müssen. Das bedeutet mit anderen Worten, beim Einsetzen des Brandschutzelementes in den Freiraum zwischen Rohr und/oder Kabel einerseits und der Wand an- dererseits kann das Brandschutzelement solange gestaucht werden, bis es vollständig in der Rohr- und /oder Kabeldurchführung aufgenom¬ men ist. Diese Längenverkürzung auf Grund der Stauchung hat den Vorteil, dass in vielen Fällen einerseits ein Ablängen entbehrlich ist, und dass andererseits mehr als genügend Material in der Rohr- und/oder Kabeldurchführung vorhanden ist, um im Ernstfall einen ausreichenden Hitze- und Feuerschutz zu erreichen.
In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform ist das Brandschutz¬ element lokal, radial eindrückbar. Hierdurch ist es möglich, dieses Brandschutzelement auch in solchen Freiräumen in der Rohr- und/oder Kabeldurchführung einzusetzen, die kleiner als der Durchmesser des Brandschutzelementes sind, so dass auch hier ein Anpassen des
Brandschutzelementes an den Freiraum in der Rohr- und/oder Kabel¬ durchführung durch Wegschneiden von Material entbehrlich ist. Außer¬ dem wird auch hierdurch erreicht, dass im Freiraum genügend Material für den Ernstfall zur Verfügung steht.
Es versteht sich, dass das Brandschutzelement beim Stauchen oder Eindrücken im Wesentlichen seine Form beibehält. Dies schließt natür¬ lich nicht aus, dass geringfügige Querschnittsveränderungen auftreten.
Beim Einbringen des Brandschutzelementes in die Rohr- und/oder Kabeldurchführung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Brand¬ schutzelement so weit abzulängen, dass das Brandschutzelement um das Rohr und/oder Kabel herumgelegt werden kann und dieses zumin¬ dest überwiegend umschließt. Dabei ist es nicht zwingend notwendig, dass das Brandschutzelement das Rohr und/oder Kabel lückenlos um¬ schließt, denn eine kleine Lücke kann von dem im Brandfall aufquellen¬ den Material noch verschlossen werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Lücke so klein gewählt wird, dass diese im Brandfall von dem aufschäumenden Material gefüllt wird. Dies hat den Vorteil, dass bei der Anbringung des Brandschutzelements keine sehr große Sorgfalt eingesetzt werden braucht, was wiederum die Montage erleichtert und die Montagekosten reduziert.
Analoges gilt auch für andere Freiräume, die nach Verlegen des Brand- Schutzelementes in der Rohr- und/oder Kabeldurchführung verbleiben. Solange diese Freiräume vom später aufquellenden Material geschlos¬ sen werden, sind diese unbeachtlich. Aus dieser Überlegung heraus erweist sich das erfindungsgemäße Brandschutzelement als besonders vorteilhaft, weil hierdurch ein schnelles und einfaches Einsetzen der Brandschutzelemente in die Rohr- und/oder Kabeldurchführungen möglich ist.
Dieses erfindungsgemäße Brandschutzelement kann entweder derart um das Rohr und/oder Kabel herumgeschlungen werden, dass die Stirnseiten aneinander stoßen, oder mit einer Stirnseite an einer Wand zum Anliegen kommen, so dass die andere Stirnseite des Brandschutz- elements nach Umschlingen des Rohres und/oder Kabels an einer Außenseite des Brandschutzelements zur Anlage kommen. Beide Verfahren sind schnell und einfach ausführbar. In beiden Fällen wird die Rohr- und/oder Kabeldurchführung ausreichend verschlossen, denn das im Ernstfall aufquellende Brandschutzelement verschließt die Rohr- und/oder Kabeldurchführung dann in einer ausreichenden Weise. Fol¬ glich trägt das erfindungsgemäße, standardisierte Brandschutzelement weiter zu einer einfachen und schnellen Montage bei.
Es versteht sich, dass bei größeren Rohren und/oder Kabeln oder bei einer Vielzahl von Rohren und/oder Kabeln auch einmal zwei oder mehr Brandschutzelemente eingesetzt werden können, um das Bündel von Rohren und/oder Kabeln vollständig zum umschlingen. Analoges gilt, wenn der Freiraum zwischen Rohr und/oder Kabel einerseits und der Wand andererseits so groß ist, dass dieser nicht von einem einzigen Brandschutzelement gefüllt werden kann. In diesem Fall wird in die Wandebene ein zweites oder drittes usw. Brandschutzelement einge¬ legt, wobei das zweite Brandschutzelement das erste Brandschutz¬ element umschlingt.
Hierdurch wird deutlich, dass auch große Rohr- und/oder Kabeldurch¬ führungen in schneller und einfacher Art und Weise mit dem erfindungs¬ gemäßen Brandschutzelement verschlossen werden können. Somit ist das hier standardisierte Brandschutzelement universell einsetzbar und trägt zu einer deutlichen Kostenreduzierung beim brandschutzgemäßen Verschließen von Rohr- und/oder Kabeldurchführungen bei.
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Brandschutzelementes, der erfindungsgemäßen Rohr- und/oder Kabeldurchführung und des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus der beigefügten Zeichnung und den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausge¬ führten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden. Die erwähnten Aus¬ führungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Brandschutzelementes;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungs¬ form eines erfindungsgemäßen Brandschutzelementes; Fig. 3 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kabeldurchführung;
Fig. 4 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kabeldurchführung;
Fig. 5 eine Seitenansicht einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kabeldurchführung;
Fig. 6 eine Seitenansicht einer vierten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kabeldurchführung;
Fig. 7a eine geschnitten dargestellte Seitenansicht einer fünften
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kabeldurchführung zu einem ersten Zeitpunkt;
Fig. 7b eine geschnitten dargestellte Seitenansicht der Kabeldurch¬ führung gemäß Fig. 7a zu einem zweiten Zeitpunkt.
Figur 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Brandschutzelementes. Dieses Brandschutzelement 10 ist zylindrisch ausgebildet und weist eine Länge von 50 cm bei einem Durchmesser von 5 cm auf. Dieses Brandschutzelement 10 ist aus einem intumes-
zierenden Schaumstoff gebildet, welcher bei großer Hitzeeinwirkung aufschäumt und sein Volumen vervielfacht, ohne dabei zu verbrennen. Dabei verformt sich dieses Brandschutzelement, bleibt jedoch ein zusammenhängendes Bauteil und isoliert in hohem Maße.
Dieses formstabil verformbare Brandschutzelement 10 kann lokal in radialer Richtung eingedrückt oder in axialer Richtung gestaucht wer¬ den, ohne dass es beschädigt wird. Nach Beendigung dieser radialen oder axialen Krafteinwirkung bildet sich das Brandschutzelement zu seiner ursprünglichen, zylindrischen Form zurück. Es versteht sich, dass beispielsweise bei einer axialen Stauchung der Durchmesser des Brandschutzelementes 10 an der betreffenden Stelle leicht steigt. Ana¬ loges gilt beim radialen Eindrücken. Dennoch bleibt das Brandschutz¬ element 10 im Wesentlichen zylindrisch. Dieses Brandschutzelement 10 ist auch flexibel und in starkem Maße biegbar, so dass es um Rohre oder Kabel herumgeschlungen werden kann.
In Figur 2 ist eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Brandschutzelementes dargestellt. Dieses Brandschutzelement 12 unterscheidet sich von dem in Fig. 1 dargestellten Brandschutzelement 10 nur dadurch, dass es keinen runden, sondern einen quadratischen Querschnitt aufweist.
In anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsformen kann das Brandschutzelement auch einen anderen Querschnitt, beispielsweise einen ovalen, halbkreisförmigen, einen dreieckigen, einen fünfeckigen, einen sechseckigen oder dergleichen Querschnitt aufweisen. Auch ist es denkbar, das Brandschutzelement profiliert auszubilden.
Die Brandschutzelemente 10, 12 sind derart standardisiert, dass sie universell zum Verschließen von Rohr- und/oder Kabeldurchführungen eingesetzt werden können. In den Figuren 3 bis 6 sind verschiedene
Anwendungsbeispiele dargestellt. In Figur 3 ist schematisch eine Kabeldurchführung 14 dargestellt, wie sie im Hochbau oder im Schiff¬ bau häufig vorkommt. Dabei ist in einer Ecke einer Wand 16 nahe einer Seitenwand 18 und einer Decke 20 ein Freiraum 22 vorgesehen, durch den ein Kabel 24 verlegt ist.
In einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform ist an dieser Stelle ein Rohr oder eine Anzahl von Kabeln und Rohren verlegt.
Damit durch den für die Verlegung des Kabels 24 notwendigen Frei¬ raum 22 im Ernstfall kein Feuer oder keine Hitze hindurchtreten kann, muss dieser Freiraum 22 entsprechend den Brandschutzvorschriften verschlossen werden. Hierzu wird das standardisierte Brandschutz¬ element 10 derart um das Kabel 24 herumgeschlungen, dass das Brandschutzelement 10 das Kabel 24 nahezu vollständig umschließt. Gleichzeitig wird das Brandschutzelement 10 in den zwischen dem Kabel 24 und der Wand 16 der Seitenwand 18 und der Decke 20 entstehenden Freiraum 22 eingesteckt. Dabei wird das Brandschutz¬ element quer zur Richtung des Kabels 24 verlegt. Das Brandschutz- element 10 beim Einsetzen in den Freiraum 22 deformiert. Das heißt, das Brandschutzelement 10 wird an einigen Stellen radial zusammen¬ gedrückt und insgesamt auch axial gestaucht. Hierdurch passt sich das Brandschutzelement 10 den lokalen Gegebenheiten des Freiraums 22 an, ohne dass am Brandschutzelement 10 irgendwelche Arbeiten vor- genommen werden brauchen. Dabei ist es nicht problematisch, dass der Freiraum 22 nicht vollständig vom Brandschutzelement 10 ausge¬ füllt wird, solange die verbleibenden Resträume so klein sind, dass sie im Brandfall vom aufschäumenden Brandschutzelement 10 ausgefüllt werden.
Wie in Fig. 3 gut zu erkennen ist, kann das Brandschutzelement 10 mit einfachen Handgriffen um das Kabel 24 herumgeschlungen und in den
Freiraum 22 eingesteckt werden. Folglich ermöglicht das standardisier¬ te Brandschutzelement 10 eine schnelle, einfache und kostengünstige Montage.
Wie in der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform zu erkennen ist, können mit dem erfindungsgemäßen Brandschutzelement 10 auch größere Freiräume 26 verschlossen werden, indem zwei Brandschutzelemente 10 nebeneinander angeordnet werden. Dabei umschließt das erste Brandschutzelement 10 das Kabel 24, während das zweite Brand- schutzelement 10 das erste Brandschutzelement 10 umschlingt. Hierbei kann es erforderlich sein, dass das Brandschutzelement 10 etwas gekürzt werden muss, da das Stauchen des Brandschutzelementes 10 nur in einem gewissen Umfang möglich ist.
In der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform ist das Kabel 24 nicht mittig im Freiraum 22 verlegt und dennoch können die beiden Brand¬ schutzelemente 10 den Freiraum ordnungsgemäß ausfüllen. Dabei sind die Brandschutzelemente 10 an der der Seitenwand 18 zugewandten Seite eingedrückt in dem Freiraum 22 gehalten.
In der in Figur 6 dargestellten Ausführungsform ist das Brandschutz¬ element 10 mit einer Stirnseite an der Decke 20 anliegend verlegt, während die andere Stirnseite des Brandschutzelementes 10 an einer Oberfläche des Brandschutzelements 10 zur Anlage kommt.
In einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform kann das Brandschutzelement 10 auch zwei oder mehr Kabel umschlingen und den verbleibenden Freiraum abdichten.
In noch einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform können große Rohre oder Kabel mittels zweier hintereinander verlegter Brand¬ schutzelemente verschlungen werden.
In den Figuren 7a und 7b ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der zwei Brandschutzelemente parallel nebeneinander angeordnet sind, um den Freiraum 22 zu verschließen. Dabei ist ein Teil des Brand¬ schutzelementes 10 relativ stark radial zusammengedrückt, während der gegenüberliegende Teil des Brandschutzelementes 10 annähernd original verlegt ist. In Figur 7a ist die Situation im Regelfall dargestellt, während in Figur 7b die Situation nach einer Hitzeeinwirkung abgebildet ist. Hierbei hat sich das Brandschutzelement 10 unter der Hitzeeinwir¬ kung aufgeschäumt und sein Volumen vergrößert. Nachdem im Frei- räum 22 nicht genügend Platz zur Aufnahme des nunmehr vergrößer¬ ten Brandschutzelementes 10 zur Verfügung stand, sind Teile des Brandschutzelementes 10 rechts und links aus dem Freiraum 22 herausgequollen. Hier kann man relativ anschaulich erkennen, dass sowohl ein stark zusammengedrücktes Brandschutzelement 10 als auch ein im Originalzustand belassenes Brandschutzelement 10 sehr gute Abdichteigenschaften aufweisen.
Wie den hier dargestellten Anwendungsbeispielen zu entnehmen ist, kann das erfindungsgemäße und für diese Einatzzwecke standardisier- te Brandschutzelement 10 (genauso wie das Brandschutzelement 12) universell und in schneller und einfacher Weise zum Verschließen von Rohr- und/oder Kabeldurchführungen eingesetzt werden. Dabei kommt es nicht auf eine präzise Ausfüllung des jeweiligen Freiraums an, so dass das aus dem Stand der Technik bekannte Bearbeiten der Brand- schutzelemente entfallen kann. Noch ein Vorteil des erfindungsgemäs- sen Brandschutzelementes besteht darin lediglich eine einzige geo¬ metrische Form produziert und vorgehalten werden braucht, die in allen Anwendungsfällen verwendet werden kann. Auch dieses reduziert die Herstellungs- und Lagerkosten nochmals.
In einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform ist das Brandschutzelement in den Abmaßen 10 mm Breite, 50 mm Höhe und
500 mm Länge ausgeführt. Alternativ kann das Brandschutzelement auch eine Breite von 16 mm aufweisen. Mit diesem Brandschutzele¬ ment können auch kleinere Öffnungen, Freiräume oder Fugen ausgefüllt werden.
5
Beispiel für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Brandschutz¬ elements:
Eine flüssige Mischung aus: 0
46.76 g Bayfomox PA (Brandschutzmischung der Firma
Lanxess Deutschland GmbH, vormals Bayer AG) 131 ,86 g Mischung aus Polyethylenglykol.Polyetherpolyol 5 (Diol) mit einer OH-Zahl von 250-270 und N1N-
Dihydroxyethyl-aminomethanphosphonsäure- diethylester
40.77 g Mischung aus Melaminphosphat und
Ethylendiaminphosphat. 0 13.09 g Aluminiumhydroxid
1 ,30 g Eisenoxidrot
46,76 g Blähgraphit (z.B. Nordmin NM 248)
0,94 g Wasser 5 wird gründlich vermischt und mit Hilfe einer automatischen Dosier- und Mischmaschine unter Beimischung von 93,52 g Methylen-Diphenyldi- isocyanat (MDI) in eine Form mit den Innenmaßen 50 mm x 60 mm x 500 mm gegeben und die Form verschlossen. Die Mischung schäumt in der Form auf und nach ca. 15 min kann ein Formteil dieser Bemaßung o entnommen werden, das aus einem flexiblen Weichschaum besteht und eine Dichte von 250 g / L aufweist.
Mit Brandschutzelementen der oben beschriebenen Bauart, wurden Brandversuche nach ASTM E 814 / UL 1479 Fire Test Standard durch- 5 geführt. Dazu wurden durch Öffnungen in einer Betonwand, mit einer Stärke von 113 mm, Rohre unterschiedlicher Materialien mit unter¬ schiedlichen Durchmessern geführt und der zwischen Rohr und Öffnungswandung verbleibende ringförmige Spalt wurde mit einem
erfindungsgemäßen Brandschutzelement verschlossen. Dabei wurden die Rohre nicht immer zentriert eingebaut, so dass auch ungleich¬ mäßige Ringräume entstanden. Anschließend wurde eine Seite der Wand in einem Versuchsofen dem Feuer ausgesetzt und die Zeit bestimmt in der kein Rauch und Feuer auf die brandabgewandte Seite durch die Abschottungen drang (F-Rating).
Nach maximal zwei Stunden wurde dieser Versuch beendet und anschließend ein Wasserstrahl auf die Schottungen gerichtet, wobei kein Wasser durch die Schottungen dringen durfte (Hose-Stream-Test).
In Tabelle 1 werden die Aufbauten und Ergebnisse einiger dieser Brandversuch zusammengefasst:
Tabelle 1
10 Brandschutzelement
12 Brandschutzelement
10 14 Kabeldurchführung
16 Wand
18 Seitenwand
20 Decke
22 Freiraum
15 24 Kabel