Heizgerät und Verfahren zur Herstellung desselben
Die vorliegende Erfindung betrifft ein mit flüssigem oder gasförmigem Brennstoff betriebenes Heizgerät, insbesondere ein Kraftfahrzeugheizgerät. Weiterhin betrifft die Erfin¬ dung ein Verfahren zur Herstellung eines mit flüssigem oder gasförmigem Brennstoff betriebenen Heizgeräts, insbesondere eines Kraftfahrzeugsheizgeräts.
Bisher werden die Brennkammern sowie verschiedene den Brennkammern zugeordnete Komponenten von brennstoffbetrie¬ benen Heizgeräten aus hochtemperaturfesten Hochleistungs- stählen hergestellt. Derartige Hochleistungsstähle sind ei- nerseits vom Materialpreis her sehr teuer und andererseits von der Verarbeitung sehr aufwendig. Darüber hinaus weisen derartige Hochleistungsstähle die Eigenschaft auf, bei ho¬ hen Temperaturen z.B. Kohlenstoff einzulagern und damit ih¬ re guten Werkstoffeigenschaften zumindest teilweise zu ver- lieren (Hochtemperatur-Korrosion) . Eine weitere Ein¬ schränkung besteht darin, dass aus Hochleistungsstahl her¬ gestellte Brennkammern beziehungsweise aus Hochleistungs- stahl hergestellte, den Brennkammern zugeordnete Komponen¬ ten in der Regel nur bis zu einer Temperatur von 1200 0C einsetzbar sind. Dies begrenzt die Leistungsdichte der Brennkammern und führt zu großem Bauvolumen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemä¬ ßen Heizgeräte und Verfahren derart weiterzubilden, dass die Herstellungskosten gesenkt werden und gleichzeitig der Einsatz bei höheren Temperaturen möglich wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Er- findung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Das erfindungsgemäße Heizgerät baut auf den gattungsgemäßen Stand der Technik dadurch auf, dass zumindest eine der fol¬ genden Komponenten ganz oder teilweise aus einem kerami- sehen Oxid/Oxid-Faserverbundwerkstoff hergestellt und durch einen Formschluss-Fügeprozess befestigt ist: Brennkammer oder Teil der Brennkammer, Verdampferelement, Prallscheibe, Zündeinrichtung, Brennstoffdüse, Sekundärbrennbe- reich/Abgasleitung, Hitzeschild. Derartige Oxid/Oxid-Faser- Verbundwerkstoffe sind vom Materialpreis her günstiger als die bisher eingesetzten Hochleistungsstähle. Darüber hinaus sind derartige Keramiken bei Temperaturen bis zu 1500 0C einsetzbar, relativ elastisch, zäh und bruchunempfindlich (ähnliche Eigenschaften wie Holz) . Auch die erfindungsgemäß vorgesehene Befestigung über einen Formschluss-Fügeprozess ist in vielen Fällen deutlich kostengünstiger als bei¬ spielsweise aufwendige Schweißverfahren. Als Formschluss- Fügeprozess kommen beispielsweise die folgenden Befesti¬ gungsmöglichkeiten in Betracht: Verschrauben, Klipsen, Ras- ten, Presspassung, direktes Verbinden bei der Herstellung (Laminierung) der Faserkeramik im Grünzustand und insbeson¬ dere Klemm-Fügeprozesse. Im Zusammenhang mit einer Ver- schraubung kann zusätzlich oder alternativ zum Einsatz her-
kömmlicher Schrauben in besonders vorteilhafter Weise vor¬ gesehen sein, das einzelne Komponenten mit Außengewinden versehen sind, die mit in anderen Komponenten zusammenwir¬ kenden Innengewinden zusammenwirken. Beim Stand der Technik ist die Verbindung zwischen Stahl und Keramik sehr aufwän¬ dig, da sich insbesondere bei Vibrationsbeanspruchung des Bauteils die Verbindung zwischen der härteren Keramik und dem weicheren Stahlfügepartner lockert (Abrasion/Abnutzung) und der Keramik - da spröde - eine Beschädigung droht. Die Zähigkeit/Elastizität der erfindungsgemäß eingesetzten Ke¬ ramik erlaubt die oben genannten Fügeprozesse, da durch die Eleastische Vorspannung immer eine einstückige Verbindung der Fügepartner gewährleistet wird. Damit ist ein sich Freiarbeiten der Keramik bei Vibrationen ausgeschlossen.
Bei besonders bevorzugten Ausführungsformen des erfindungs- gemäßen Heizgerätes ist vorgesehen, dass der keramische O- xid/Oxid-Faserverbundwerkstoff durch Anwenden eines Sin¬ terprozesses auf ein hochfestes Fasergewebe und eine Matrix aus porösem Mullit hergestellt ist. Anstelle von Mullit können gegebenenfalls auch andere keramische Nanopartikel verwendet werden. Ein derartiger keramischer Oxid/Oxid- Faserverbundwerkstoff ist beispielsweise in der Disserta¬ tion "Kolloidale Herstellung und Entwicklung eines neuen Oxid/Oxid-Faserverbundwerkstoffes" von R. Simon (Montana Universität Loben, 2004) beschrieben. Demgemäß kann das hochfeste Fasergewebe beispielsweise vom Typ Nextel 720 oder Nextel 610 sein. Zum Aufbau der Matrix wird eine kol¬ loidale Suspension verwendet, die eine Mischung aus Nano- und Submikron-Pulvern enthält und beim Sintern eine feinpo¬ röse Struktur bildet. Das im Rahmen der genannten Disserta¬ tion entwickelte Herstellungsverfahren zeichnet sich da¬ durch aus, dass es den Einsatz von einfachen und kosten-
günstigen, an sich bekannten Laminiertechniken ermöglicht, wie sie zur Herstellung von Bauteilen aus Faserverstärkten Kunststoffen bekannt sind. Die kolloidale Herstellung führt zu homogenen, defektarmen Gefügen von hoher chemischer Reinheit. Durch den Wegfall der sonst üblichen Faserbe¬ schichtung und Nachinfiltrationsschritte wird eine kosten¬ günstige Herstellung des genannten Oxid/Oxid-Faserverbund¬ werkstoffs möglich.
Obwohl es grundsätzlich bevorzugt wird, den Brenner des Heizgeräts aus verschiedenen Keramik-Grundbauteilen zu fer¬ tigen, die später durch Formschluss-Fügeprozesse zum Ge¬ samtbrenner verbunden werden, sieht eine bestimmte Ausfüh¬ rungsform der vorliegenden Erfindung vor, dass die Brenn- kammer (12) zumindest teilweise aus Stahl hergestellt ist. Denn aufgrund der Zähigkeit der erfindungsgemäß angesetzten Faser-Keramik ist es möglich, die aus dieser Keramik gefer¬ tigten Komponenten später durch einen Formschluss-Fügepro- zess in der Brennkammer aus Stahl zu fixieren, was bisher aufgrund der Sprödheit von herkömmlichen Keramik-Werkstof¬ fen gescheitert ist.
Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Heizge¬ rätes sieht vor, dass die Brennkammer und die Brennstoff- düse einstückig aus dem keramischen Oxid/Oxid-Faserverbund¬ werkstoff hergestellt sind. Derartige Brennstoffdüsen, die insbesondere in Form von Venturidüsen vorliegen können, werden beispielsweise bei Injektionsbrennern eingesetzt. Bisher müssen beispielsweise keramische Venturidüsen über sehr aufwendige Verbindungstechniken mit anderen Stahlbau¬ teilen gekoppelt werden. Im Gegensatz hierzu ist es durch den Einsatz des keramischen Oxid/Oxid-Faserverbundwerkstof¬ fes möglich, die Brennstoffdüsengeometrie in einem einzigen
Herstellungsschritt gemeinsam mit der Brennkammergeometrie herzustellen. Dabei ist es beispielsweise weiterhin mög¬ lich, eine Zündeinrichtung, beispielsweise in Form eines keramischen Glühstifts, über einen Fügeprozess direkt in die zähe, noch ungesinterte Faserkeramik, zum Beispiel über eine Presspassung, einzuschieben, ohne aufwendige Verbin¬ dungstechniken einsetzen zu müssen. Andererseits ist die Keramik auch im gesinterten Zustand zäh und nicht alle Glühstifte sind dazu geeignet, einem Sinterprozess ausge- setzt zu werden. Daher kann alternativ das Einschieben der Zündeinrichtung in die fertige Keramik als Presspassung vorgesehen sein. Weiterhin kann durch die Fertigung der Venturidüse aus dem porösen Material eine gewisse Verdamp¬ fereigenschaft der Düsenwände bezüglich Brennstoffnieder- schlagen vorteilhaft verwirklicht werden.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemä¬ ßen Heizgerätes sieht vor, dass das Verdampferelement ein Vlies umfasst. Bisher werden Verdampfer-Vliese von brenn- stoffbetriebenen Heizern aus gesinterten Stahlfasern herge¬ stellt, die einerseits vom Materialpreis her sehr teuer und andererseits von der Verabreitung sehr aufwendig sind. Fer¬ ner sind die bekannten Verdampfer-Vliese empfindlich gegen¬ über Überhitzung und Abbrand. Kommt statt des Grundstoffs Stahl ein Oxid/Oxid-Faserverbundwerkstoff zum Einsatz, so besteht die Möglichkeit, das Vlies und insbesondere die Vliesoberfläche temperaturmäßig höher zu belasten. Die Fer¬ tigung der gesamten Brennkammer oder eines Teils der Brenn¬ kammer aus Oxid/Oxid-Faserverbundwerkstoff eröffnet die Möglichkeit, große Teile der Brennkammer als Verdampferflä¬ che zu nutzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren baut auf dem gattungsgemäßen Stand der Technik dadurch auf, dass es die folgenden Schritte umfasst:
- Herstellen, ganz oder teilweise, zumindest einer der folgenden Komponenten aus einem keramischen Oxid/Oxid- Faserverbundwerkstoff: Brennkammer oder Teil der Brennkammer, Verdampferelement, Prallscheibe, Zündein¬ richtung, Brennstoffdüse, Sekundärbrennbe- reich/Abgasleitung, Hitzeschild, und
Fügen der Komponente durch einen Formschluss-Fügepro- zess.
Dadurch ergeben sich die im Zusammenhang mit dem erfin¬ dungsgemäßen Heizgerät erwähnten Vorteile in gleicher oder ähnlicher Weise, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen auf die entsprechenden Ausführungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Heizgerät verwiesen wird.
Gleiches gilt sinngemäß für die folgenden bevorzugten Aus¬ führungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei auch diesbezüglich auf die entsprechenden Erläuterungen im Zu¬ sammenhang mit dem erfindungsgemäßen Heizgerät verwiesen wird.
Auch für das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt, dass der keramische Oxid/Oxid-Faserverbundwerkstoff durch Anwenden eines Sinterprozesses auf ein hochfestes Faserge- webe und eine Matrix aus porösem Mullit hergestellt wird. Anstelle von Mullit können gegebenenfalls auch andere kera¬ mische Nanopartikel verwendet werden.
Darüber hinaus wird es bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als vorteilhaft erachtet, dass die Geometrie der Komponente durch ein Laminierverfahren festgelegt wird.
Zumindest bei bestimmten Ausführungsformen des erfindungs- gemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Brennkam¬ mer zumindest teilweise aus Stahl hergestellt wird.
Auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es als besonders vorteilhaft erachtet, dass die Brenn¬ kammer und die Brennstoffdüse einstückig aus dem kerami¬ schen Oxid/Oxid-Faserverbundwerkstoff hergestellt werden.
Wesentlich für die Erfindung ist die Erkenntnis, dass mo- derne Oxid/Oxid-Faserverbundwerkstoffe, die insbesondere als Thermalschütz von Raumfahrzeugen oder als Radom von Hy¬ perschallflugkörpern entwickelt wurden, auch im Zusammen¬ hang mit brennstoffbetriebenen Heizgeräten besonders vor¬ teilhaft eingesetzt werden können, wobei insbesondere die Anwendung von Formschluss-Fügeprozessen zu einer deutlichen Senkung der Herstellungskosten führt. Die Erfindung führt dabei insbesondere dazu, dass eine höhere Leistungsdichte im Brenner erreicht wird, dass eine höhere Lebensdauer er¬ reicht wird und dass eine preisgünstigere und zuverlässi- gere Fertigungsmethode zur Verfügung gestellt wird.
Ohne darauf beschränkt zu sein ist die vorliegende Erfin¬ dung insbesondere bei Heizungen mit Injektionsbrennern, Zerstäuberbrennern oder Verdampferbrennern anwendbar.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfol¬ gend anhand der zugehörigen Zeichnungen beispielhaft erläu¬ tert.
Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer ersten Aus- führungsform des erfindungsgemäßen Heizgeräts, wobei lediglich der Brenner näher dargestellt ist;
Figur 2 eine schematische Darstellung einer zweiten Aus- führungsform des erfindungsgemäßen Heizgeräts, wobei lediglich die Brennkammer näher dargestellt ist; und
Figur 3 eine schematische Darstellung einer dritten Aus- führungsform des erfindungsgemäßen Heizgeräts, wobei lediglich die Brennkammer näher dargestellt ist.
Figur 1 zeigt schematisch die hier interessierenden Kompo- nenten eines Brenners einer Ausführungsform des erfindungs- gemäßen Heizgeräts 10, das insgesamt nur als Block angedeu¬ tet ist. Der Brenner umfasst eine Brennkammer 12, in der eine unter anderem zur Verdampfung von Brennstoff vorgese¬ hene Prallscheibe 16 angeordnet ist. Die Prallscheibe 16 weist Prallscheibendurchbrüche 30 auf, von denen lediglich zwei dargestellt sind. Darüber hinaus ist der Prallscheibe 16 eine Startkammer 28 zugeordnet, in die in an sich be¬ kannter Weise eine Zündeinrichtung 18 ragt. Bezogen auf die Darstellung von Figur 1 ist links neben der Brennkammer 12 ein Flammrohr 22 angeordnet, das einen Sekundärbrennraum bildet und über einen Brennkammerauslass 48 mit der Brenn¬ kammer 12 in Verbindung steht. Ein Sekundärbrennraumauslass 50 steht mit einer hier nicht dargestellten Abgasanlage in
Verbindung, die zumindest teilweise ebenfalls aus einem ke¬ ramischen Oxid/Oxid-Faserverbundwerkstoff gebildet sein kann. Rechts von der Prallscheibe 16 ist eine Brennstoff- düse 20 in Form einer Venturidüse angedeutet. In die Brenn- Stoffdüse 20 ragt eine hier nicht näher interessierende Brennstoffnadel 26, wie dies an sich ebenfalls bekannt ist. Benachbart zur Brennstoffdüse 20 ist ein einstückig mit dieser ausgebildeter Hitzeschild 24 vorgesehen, der in ei¬ nen zylindrischen Kragen 34 übergeht. Obwohl dies nicht dargestellt ist, kann der Hitzeschild bei bestimmten Aus¬ führungsformen eine Sekundärluftbelochung aufweisen, um der Brennkammer neben der durch die Düse zugeführten Brennluft Sekundärluft zuzuführen, insbesondere verdrallte Sekundär¬ luft.
Obwohl prinzipiell auch Ausführungsformen denkbar sind, bei denen beispielsweise die Brennkammer 12 (oder andere der genannten Komponenten) zumindest teilweise aus Stahl herge¬ stellt ist, wird bevorzugt, dass die Brennkammer 12, die Prallscheibe 16, die Düse 20 beziehungsweise der Hitze¬ schild 24 sowie das Flammrohr 22 aus einem keramischen O- xid/Oxid-Faserverbundwerkstoff hergestellt sind. Im darge¬ stellten Fall sind sämtliche der genannten Komponenten durch einen Formschluss-Fügeprozess miteinander verbunden, wie dies nachfolgend im Zusammenhang mit der Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens noch näher erläutert wird.
Um zu dem in Figur 1 näher dargestellten Brenner zu gelan¬ gen, kann das erfindungsgemäße Verfahren wie folgt durchge- führt werden. Zunächst werden das Flammrohr 22, die Brenn¬ kammer 12, die Prallscheibe 16 und das die Düse 20 sowie den Hitzeschild 24 bildende Bauteil unter Einsatz an sich bekannter Laminiertechniken aus einem Oxid/Oxid-Faserver-
bundwerkstoff hergestellt, insbesondere dem eingangs näher erläuterten Werkstoff. Bei der Herstellung des die Düse 20 beziehungsweise den Hitzeschild 24 bildenden Bauteils ist als Besonderheit zu erwähnen, dass die Zündeinrichtung 18 über einen Fügeprozess direkt in die zähe Faserkeramik ein¬ geschoben wurde, derart, dass sich eine Presspassung im Durchbruch 52 mit dem Bauteil ergibt. Daher können auch diesbezüglich aufwendige Verbindungstechniken entfallen. Zur Montage des Brenners wird zunächst die Prallscheibe 16 in die Brennkammer 12 eingeführt, derart, dass sie an einem von der Brennkammer 12 gebildeten umlaufenden Steg 32 an¬ liegt. Anschließend wird das die Düse 20 und den Hitze¬ schild 24 bildenden Bauteil, das bereits die Zündeinrich¬ tung 18 trägt, mit dem Kragen 34 in die Brennkammer 12 ein- gesetzt.
Die Abmessungen sind dabei so gewählt, dass der Kragen 34 die Prallscheibe 16 im Zusammenwirken mit dem Steg 32 fest¬ klemmt. Anschließend wird eine erste Klemmvorrichtung 44 in Form eines ersten Spannrings verwendet, um einen ersten Flansch 36 der Brennkammer 12 mit einem dritten Flansch 40 zu verbinden, der sich in der dargestellten Weise senkrecht zu dem Kragen 34 erstreckt. Der erste Spannring 44 kann ge¬ gebenenfalls zumindest leicht V-förmig ausgebildet sein, um den ersten Flansch 36 und den dritten Flansch 40 aufeinan¬ der zu vorzuspannen. Anschließend wird das Flammrohr 22 be¬ festigt, ebenfalls über einen Klemm-Fügeprozess. Zu diesem Zweck weist die Brennkammer 12 einen zweiten Flansch 38 auf, der mit einem durch das Brennrohr 22 gebildeten vier- ten Flansch 42 zusammenwirkt, indem der zweite Flansch 38 und der vierte Flansch 42 über einen zweiten Spannring 46 aufeinander zu vorgespannt werden.
Eine aus dem keramischen Material hergestellte Prallscheibe kann durch die Porosität des Materials auch teilweise eine Verdampferfunktion einnehmen, indem das Material Brenn¬ stofftropfchen aus der Düse zwischenspeichert und einer kontrollierten Verdampfung zuführt, was zu einer guten Brennstoff-Aufbereitung und damit zu einer sehr sauberen Verbrennung führt. Im Falle einer Stahl-Prallscheibe können diese Tröpfchen unter Umständen durch den Leidenfrost-Ef¬ fekt von der heißen, glatten Oberfläche abspringen und durch die Brennluft in den stromabwärtigen Teil des Bren¬ ners geführt werden. Dies kann zu einer unvollständigen Verbrennung und schlechten Abgaswerten führen.
In Figur 2 ist lediglich die Brennkammer eines ansonsten nur in Blockform dargestellten Heizgerätes 10 näher darge¬ stellt. Die Brennkammer 12 ist einstückig mit einer Brenn¬ stoffdüse 20 und einem als Hitzeschild 24 wirkenden Ab¬ schnitt ausgebildet, und zwar aus einem keramischen 0- xid/Oxid-Faserverbundwerkstoff. Zur Erzeugung der darge- stellten Geometrie können an sich bekannte Laminierverfah¬ ren eingesetzt werden. Eine mechanische Nachbearbeitung durch Bohren, Fräsen, Sägen, Feilen und so weiter kann in diesem wie auch in allen anderen Fällen ebenfalls vorgenom¬ men werden, wenn dies erforderlich ist. Als Besonderheit ist auch in diesem Fall hervorzuheben, dass die Zündein¬ richtung 18 direkt in die zähe Faserkeramik eingeschoben wurde, ohne aufwendige Verbindungstechniken einzusetzen. Durch das Einschieben der Zündeinrichtung 18 ergibt sich im Bereich des Hitzeschilds 24 ein Brennkammerdurchbruch 54. Hinter dem Brennkammerauslass 48 erstreckt sich vorzugs¬ weise ein nicht dargestelltes Flammrohr, das einen Sekun¬ därbrennraum bilden kann.
Figur 3 zeigt eine dritte Ausführungsform eines insgesamt lediglich als Block angedeuteten Heizgerätes 10, wobei auch in diesem Fall lediglich die Brennkammer 12 näher darge¬ stellt ist. Das Heizgerät 10 von Figur 3 weist einen soge- nannten Verdampferbrenner auf, bei dem ein saugfähiges Ele¬ ment zur Verdampfung des flüssigen Brennstoffs vorgesehen ist. Bei bekannten Verdampferbrennern sind die saugfähigen Elemente durch Verdampfer-Vliese aus gesinterten Stahlfa¬ sern gebildet, die jedoch empfindlich gegenüber Überhitzung und Abbrand sind. Gemäß der Darstellung von Figur 3, bei der die Zündeinrichtung nicht dargestellt ist, ist ein ins¬ gesamt mit 14 bezeichnetes Verdampfer-Vlies vorgesehen, dem über eine Brennstoffleitung 56 flüssiger Brennstoff zuge¬ führt wird. Das Verdampfer-Vlies 14 ist aus einem kerami- sehen Oxid/Oxid-Faserverbundwerkstoff hergestellt und weist einen ersten Abschnitt 14a sowie einen zweiten optionalen Abschnitt 14b auf Der zweite Abschnitt 14b des Verdampfer- Vlieses 14 bildet einen Wandabschnitt der Brennkammer 12, so dass die für den Verdampfungsprozess wirksame Oberfläche sehr groß ist. Obwohl die Brennkammer 12 prinzipiell auch aus Stahl hergestellt sein kann, wird bevorzugt, dass auch die Brennkammer 12 aus einem keramischen Oxid/Oxid-Faser¬ verbundwerkstoff besteht. Wenn die Brennkammer 12 bezogen auf die Darstellung von Figur 3 eine obere Brennkammer- hälfte und eine untere Brennkammerhälfte aufweist, kann die Montage der dargestellten Baugruppe beispielsweise so er¬ folgen, dass das Verdampfer-Vlies zunächst in eine der Ge¬ häusehälften eingesetzt wird und die Brennkammer 12 an¬ schließend durch die andere Gehäusehälfte komplementiert wird. Gemäß der Darstellung von Figur 3 ist ein in der Brennkammer 12 umlaufender Steg 32 vorgesehen, der das Ver¬ dampfer-Vlies 14 axial festlegt, so dass sich aufgrund der aufeinander abgestimmten Geometrien insgesamt eine Klemm-
Befestigung des Verdampfer-Vlieses 14 ergibt. Obwohl dies nicht dargestellt ist, ist es prinzipiell ebenfalls mög¬ lich, die Brennkammer 12 und das Verdampfer-Vlies 14 einstückig auszubilden. In diesem Fall sind die zur Brenn- Stoffverdampfung vorgesehenen Bereiche der Brennkammer 12 saugfähig ausgestaltet, während der Außenbereich der Brenn¬ kammer 12 vorzugsweise dicht ist, um ein Austreten von Brennstoff zu vermeiden.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste:
10 Heizgerät
12 Brennkammer
14 Verdampfer-Vlies
14a erster Abschnitt
14b zweiter Abschnitt
16 Prallscheibe
18 Zündeinrichtung
20 Brennstoffdüse
22 Sekundärbrennbereich/Flammrohr
24 Hitzeschild
26 Brennstoffnade1
28 Startkammer
30 Prallseheibendurchbrüche
32 Steg
34 Kragen
36 erster Flansch
38 zweiter Flansch
dritter Flansch vierter Flansch erste Klemmvorrichtung/erster Spannring zweiter Spannring Brennkammerauslass Sekundärbrennraumauslass Durchbruch Brennkammerdurchbruch Brennstoffleitung