Beschreibung
Verfahren zur Unterscheidung zwischen nichtinfektiösen und infektiösen Ursachen eines Multiorqanversaqens.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von in vitro aus einer Patientenprobe erhaltenen Genexpressionsprofilen für die Unterscheidung zwischen nichtinfektiösen und infektiösen Ursachen eines Multiorganversagens gemäß Anspruch 1 , ein Verfahren zur in vitro Messung derartiger Genexpressionsprofile gemäß Anspruch 11 sowie die Verwendung der Genexpressionsprofile und/oder von den hierfür verwendeten Sonden zum Ausschalten und/oder zur Aktivitätsveränderung von Zielgenen und/oder zur Bestimmung der Genaktivität zum Screening von Wirkstoffen gegen nichtinfektiöses/infektiöses Multiorganversagen und/oder zur Beurteilung der Therapieeffekte von Wirkstoffen gegen nichtinfektiöses/infektiöses Multiorganversagen, gemäß Anspruch 25.
Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung neue Möglichkeiten der Unterscheidung zwischen nichtinfektiösen und infektiösen Ursachen eines Multiorganversagens von Patienten, die sich aus experimentell abgesicherten Erkenntnissen im Zusammenhang mit dem Auftreten von Änderungen der- Genaktivitäten (Transkription) bei Patienten mit Multiorganversagen ableiten lassen.
Trotz Fortschritten im pathophysiologischen Verständnis und der supportiven Behandlung stellt das Multiorgandysfunktionssyndrom (MODS) bzw. das Multiorganversagen (MOV) bei intensivmedizinischen Patienten die häufigste Todesursache dar und nimmt weltweit weiter zu. Die Folgen dieser Entwicklung sind nicht nur für den einzelnen Patienten erheblich, sondern haben enorme Auswirkungen auf die Kosten des Gesundheitswesens und den medizinischen Fortschritt in vielen Bereichen der Medizin.
Als Multiorganversagen bezeichnet man das gleichzeitig oder in rascher zeitlicher Abfolge auftretende Versagen von zwei oder mehr vitalen
Organsystemen. Das Multiorgandysfunktionssyndrom (MODS) geht als initiale Organinsuffizienz dem MOV voraus [1]. Man spricht heute vom Multiorganversagen wenn zwei oder mehr Organe gleichzeitig oder nacheinander Funktionstörungen aufweisen, wobei ein chronisch persistierendes Organversagen auszuschließen ist [2], Die Prognose des MOV hängt eng mit der Anzahl der beteiligten Organsysteme zusammen. Die Mortalität beträgt bei Versagen eines Organs innerhalb der ersten 24 Stunden 22%, nach 7 Tagen 41 %. Beim Versagen von drei Organsystemen steigt die Mortalität am ersten Tag auf 80 % und nach 4 Tagen auf 100 % an [3].
Zur klinischen Schweregradeinteilung des MODS und MOV wird regelmäßig der Multiple-Organ-Failure-Score (MOF-Score) von GORIS et al. [4] oder alternativ auch der Sepsis-related Organ Failure Assessment-(SOFA-) Score verwendet [5]. Der MOF-Score erlaubt eine schnelle und klinisch einfache Klassifikation der Organfunktion in drei Abstufungen. Ein MOF-Score > 4 wird in der klinischen Literatur regelmäßig als MOV bezeichnet [6]. Der SOFA-Score ist ein Punktesystem, weiches die schnelle klinische Beurteilung der Funktion, jeweils in vier Schweregradstufen, folgende Organsysteme bewertet: Atmung (Lunge), Koagulation, Leber, Herz-Kreislaufsystem, zentrales Nervensystem und Niere.
Das MOV läuft klinisch in drei Phasen ab [7]:
1. Organ im Schock: Der auslösende pathophysiologische Mechanismus ist ein Perfusionsdefizit unterschiedlichster Genese. Dieses Geschehen spielt sich innerhalb von Stunden ab und hinterläßt noch keine bleibenden Schäden. 2. Orqandvsfunktion: Ein fortbestehendes Perfusionsdefizit innerhalb der nächsten Tage führt zur Entstehung eines SIRS (Systemic Inflammatory Response Syndrome, klassifiziert nach [8]) mit lokalen Ödemen und Zellschädigungen. Diese Phase wird als Multiorgandysfunktionssyndrom (MODS) bezeichnet. 3. Qrqanversaαen: Das fortbestehende Perfusionsdefizit führt zur Stase im Splanchnikusgebiet, wodurch es zur Superinfektion und Translokation von Endotoxinen aus dem Darm kommt. Das führt zu einer Potenzierung der klinischen Symptome und zum Vollbild der Sepsis. Aus der Organdysfunktion wird ein Organversagen.
MODS und MOV sind Krankheitsbilder mit einer komplizierten Pathophysiologie. Bis heute sind die genauen molekularen Ursachen der Entstehung und die Komplexizität der immunologisch-infiammatorischen Wirtsantwort auf schwere Infektion und Trauma, die zur Auslösung eines S(RS und zu den entsprechenden kardiozirkulatorischen Auswirkungen führen kann, nur unzureichend verstanden [9].
MODS und MOV können kann sowohl infektiologischer als auch nicht- infektiologischer Genese sein. MODS und MOV treten regelmässig als klinisch wichtige Komplikation bei Patienten mit Sepsis, nach traumatischen Schock, bei
Patienten nach Operationen unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine, nach
Organtransplantationen u.v.m. auf (Abbildung 1). Ein wichtiger
Pathomechanismus für die Entstehung von MODS und MOV ist die Entwicklung eines systemischen Inflammationssyndromes (SIRS, [8]). Die im Rahmen eines
SIRS initiierten pathophysiologischen Prozesse involvieren nicht nur alle
Komponenten des ϊrnrrmnsystems, sondern beeinträchtigen das kardiozirkulatorische System in allen Ebenen und beschränken sich nicht nur auf Myokarddepression und Vasodilatation. Die kardiozirkulatorischen Veränderungen vor allem auf Ebene der Mikrozirkulation bilden die gemeinsame Endstrecke und resultieren in einer Gewebehypoxie, die a)s wichtiger Kofaktor in der Pathogenese des Multiorganversagens gilt.
Abbildung 1 beschreibt exemplarisch die aus heutiger Sicht wichtigsten Mechanismen der Entstehung von MODS und MOV [1O]: Ein überaktives
Immunsystem scheint bei der Entstehung des Multiorganversagens eine zentrale Rolle zu spielen. Dabei nimmt das Endothel durch Sekretion von
Zytokinen und durch Vermittlung der Leukozyten-Adhäsion eine zentrale
Schlüsselrolle ein. In den Endothelzellen werden Signaitransduktionskaskaden aktiviert, die letztendlich zur Expression und Aktivierung von
Transkriptionsfaktoren führen.
Das noch lückenhafte Wissen über die Abläufe in der Frühphase des MODS und MOV ist der Grund dafür, das es bis heute keine sensitive/spezifische
Diagnostik, die zwischen infektiösen und nichtinfektiösen Ursachen diskriminieren kann, existiert. Neuartige Biomarker und Diagnostika, nunmehr auch auf Genexpressionsebene, können die für die Früherkennung des Multiorganversagens sowie zur Unterscheidung zwischen infektiösen und nichtinfektiösen Ursachen eines MODS und MOV essentiellen diagnostischen Informationen liefern und stellen darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung der pathophysiologiscnen Mechanismen systemischer Inflammationen dar.
Die klinisch häufig benutzten Frühsymptome wie Fieber, Leukozytose, Tachykardie und Tachypnoe sind bei der Diagnose eines MODS oder MOV sowie bei der Unterscheidung zwischen infektiösen und nichtinfektiösen Ursachen eines MODS und MOV völlig unspezifisch. Parameter, welche die MikroZirkulationsstörungen früh erfassen, wie pH-Veränderungen der Drammukosa [11] und Laktatspiegel im Kapillarbett [12,13], das Auftreten einer respiratorischen Insuffizienz, deren Ursache nicht in der Lunge liegt [2],der Anstieg der Leukozyten-Etastase [14,15], die Höhe des Neopterin-Spiegels [16], die Aktivierung polymorphkerniger Leukozyten und die Höhe des IL-6-Spiegels [17] sind als Frühparameter für die spätere Entstehung von MODS und MOV bedingt geeignet, können aber keinen Beitrag zur Unterscheidung zwischen infektiösen und nichtinfektiösen Ursachen eines MODS und MOV machen. Es besteht daher ein dringender Bedarf für neue diagnostische Verfahren, welche die Fähigkeit des Fachmanns verbessern sollen, nichtinfektiöses von infektiösen MODS oder MOV frühzeitig zu unterscheiden, und dem Ansprechen auf spezifische Behandlungen Aussagen abzuleiten.
Genau die Unterscheidung zwischen infektiösen und nichtinfektiösen Ursachen eines MODS und MOV ist aber von höchster medizinischer Bedeutung, da mittels einer solchen Unterscheidung z.B. Antibiotika spezifischer eingesetzt werden können, was neben einer Vermeidung von Nebenwirkungen durch den unspezifischen Einsatz von Antibiotika auch zu einer erheblichen Kosteneinsparung beiträgt. Gleichfalls können so den Patienten sehr belastende sowie Zeit- und Personal-intensive diagnostische Massnahmen (z.B. Transport zum CT/MRT) zur Identifizierung des jeweiligen Infektionsortes,
die Durchführung umfangreicher mikrobiologischer Methoden (z.B. die Untersuchung von Blutkulturen, die ebenfalls mit der Abnahme großer Mengen an Blut verbunden sind) aber auch der risikoreiche Austausch aller mit dem Patienten verbundener Plastikmaterialien wie Venenkatheder etc. bei Vorliegen eines nichtinfektiösen MODS oder MOV vermieden werden. Vice versa kann die schnelle Identifikation infektiöser Ursachen eines MODS oder MOV die zeitnahe Einleitung solcher Maßnahmen und damit die Reduktion der Sterblichkeit sicherstellen.
Technologische Fortschritte, insbesondere die Entwicklung der Microarray- Technologie, versetzen den Fachmann nun in die Lage, 10000 oder mehr Gene und deren Genprodukte gleichzeitig zu vergleichen. Die Anwendung solcher Microarray-Technologien kann nun Hinweise auf den Status von Gesundheit, Regulationsmechanismen, biochemischer Wechselwirkungen und Signalübertragungsnetzwerken geben. Das Verbessern des Verständnisses darüber, wie ein Organismus auf Infektionen reagiert, sollte die Entwicklung von verstärkten Erkennungs-, Diagnose- und Behandlungsmodalitäten für Sepsis- Erkrankungen erleichtern.
Microarrays stammen vom „Southern blotting" [19] ab, was die erste Herangehensweise darstellt, DNA-Moleküle in einer räumlich ansprechbaren Art und Weise auf einer festen Matrix zu immobilisieren. Die ersten Microarrays bestanden aus DNA-Fragmenten, oft mit unbekannter Sequenz, und wurden auf eine poröse Membran (normalerweise Nylon) punktweise aufgebracht. Routinegemäß wurden cDNA, genomische DNA oder Plasmid-Bibliotheken verwendet, und das hybridisierte Material wurde mit einer radioaktiven Gruppe markiert [20-22].
Kürzlich hat es die Verwendung von Glas als Substrat und Fluoreszenz zur Detektion zusammen mit der Entwicklung neuer Technologien für die Synthese und für das Aufbringen der Nukleinsäuren in sehr hohen Dichten erlaubt, die Nukleinsäurearrays zu miniaturisierten bei gleichzeitiger Erhöhung des experimentellen Durchsatzes und des Informationsgehaltes [23-25].
Weiterhin ist aus WO 03/002763 bekannt, dass die Messung der Genexpression mittels Microarrays grundsätzlich für die Diagnose von Sepsis und sepsisähnlichen Zuständen verwendet werden können.
Eine Begründung für die Anwendbarkeit der Microarray-Technologie wurde zunächst durch klinische Untersuchungen auf dem Gebiet der Krebsforschung geliefert. Hier haben Expressionsprofile ihre Nützlichkeit bei der Identifizierung von Aktivitäten einzelner Gene oder Gengruppen gezeigt, die mit bestimmten klinischen Phänotypen korrelieren [26]. Durch die Analyse vieler Proben, die von Individuen mit oder ohne akute Leukämie oder diffusen B-ZeII Lymphomen stammten, wurden Genexpressionsmarker (RNA) gefunden und anschließend für die klinisch relevante Klassifizierung dieser Krebsarten angewandt [26,27]. Golub et al. haben herausgefunden, daß verlässliche Vorhersagen nicht aufgrund von irgendeinem einzelnen Gen gemacht werden können, aber daß Vorhersagen, die auf der Veränderung der Transkritiption von 53 Genen (ausgewählt aus über 6000 Genen, die auf den Arrays vertreten waren) basieren, sehr genau sind [26].
Alisadeh et al. [27] untersuchten große B-ZeII Lymphome (DLBCL). Die Autoren erarbeiteten Expressionsprofile mit einem „Lymphochip", einem Microarray, der
18 000 Klone komplementärer DNA trug und entwickelt worden war, um Gene zu überwachen, die in normale und abnormale Lymphozytenentwicklung involviert sind. Unter Anwendung von Cluster-Analysen waren sie in der Lage,
DLBCL in zwei Kategorien einzuteilen, welche starke Unterschiede bezüglich der Überlebenschancen der Patienten aufzeigten. Die Genexpressionsprofile dieser Untergruppen entsprachen zwei bedeutsamen Stadien der B-
Zelldifferenzierung.
Die grundsätzliche Verwendbarkeit von Genexpressionsprofilen, weiche beispielsweise mittels der Microarray-Technik erhalten werden können, zur Diagnose von SIRS, generalisierten inflammatorischen Entzündungen, Sepsis und schwerer Sepsis ist in den nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeidungen der Anmelderin der vorliegenden Erfindung DE 103 40
395.7, DE 103 36 511.7, DE 103 150 31.5 sowie 10 2004 009 952.9, auf die hiermit vollinhaltlich Bezug genommen wird, beschrieben.
Von Feezor et al. [28] ist bekannt, dass sich die Genaktivitäten von Patienten, welche aufgrund ihrer operativen Behandlung ein SIRS mit Multiorgan
Dysfunction Syndrome (MODS) entwickelten, gegenüber Patienten, die unter den gleichen operativen Bedingungen eine SIRS ohne MODS entwickelten, unterscheiden. Diese Untersuchungen lassen jedoch keine Aussage über die
Unterscheidung von nichtinfektiösen MOV gegenüber infektiösen MOV zu, da in bei den Patienten keine Infektion nachgewiesen wurde.
Die Verwendung von Genexpressionsprofilen zur Unterscheidung zwischen einem nichtinfektiösen MOV und einem infektiösen MOV wurde noch nicht beschrieben.
Ausgangspunkt für die in der vorliegenden Patentanmeldung offenbarten Erfindung ist die Erkenntnis, daß sich die Genaktivitäten von Patienten mit nichtinfektiösem MOV von Genaktivitäten von Patienten mit infektiösem MOV unterscheiden. Diese Unterschiede der Genaktivitäten lassen es somit zu, anhand der Genexpression zwischen nichtinfektiösen und infektiösen MOV zu^ unterscheiden. Diese Unterscheidung ist mit den bisher zur Diagnose verwendeten klinischen Parametern nicht möglich, aber für die Einleitung einer spezialisierten intensivmedizinischen Therapie sehr bedeutungsvoll.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, durch die Verwendung von Genaktivitätsmarkem zwischen einem nichtinfektiösen MOV und einem infektiösen MOV zu unterscheiden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 11 und 25 gelöst.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von in vitro aus einer Patientenprobe erhaltenen Genexpressionsprofilen für die Unterscheidung zwischen nichtinfektiösen und infektiösen Ursachen eines Multiorganversagens.
Ferner dient die vorliegende Erfindung der therapiebegleitenden Verlaufsbeurteilung von Patienten, welche an nichtinfektiösen und infektiösen Ursachen eines Multiorganversagens erkrankt sind.
Die vorliegende Erfindung ist ferner nützlich als Ein- oder Ausschlußkriterium von Patienten, die an nichtinfektiösen oder infektiösen Ursachen eines Multiorganversagens erkrankt sind, in klinische Studien der Phasen 2-4.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung liegt in der Erstellung von Genaktivitätsdaten für die elektronische Weiterverarbeitung sowie zur Herstellung von Software für die Beschreibung der individuellen Prognose eines Sepsispatienten, für Diagnosezwecke und/oder Patientendatenmangement- systemen.
Die vorliegende Erfindung kann auch zur Herstellung von „in silico" Expertensystemen und/oder zur „in silico"-Modellierung von zelluläreren Signalübertragungswegen verwendet werden.
Zur Erstellung des Genexpressionsprofiles gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Mehrzahl von spezifischen Genen und/oder Genfragmenten" verwendet, welche ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend aus SEQ-ID No. 1 bis SEQ-ID No. 1297 sowie Genfragmenten davon mit wenigstens 5- 2000, bevorzugt 20-200, mehr bevorzugt 20-80 Nukleotiden.
Diese Sequenzen mit der Sequenz ID: 1 bis zur Sequenz ID: 1297 sind durch den Umfang der vorliegenden Erfindung mit umfaßt und sind dem angefügten, 1297 Sequenzen umfassenden, Sequenzprotokoll, das somit Bestandteil der Beschreibung der vorliegenden Erfindung ist, im Einzelnen offenbart und ist somit ebenfalls Bestandteil der Offenbarung der Erfindung. Dieses Sequenzprotokoll beinhaltet zudem eine Zuordnung der einzelnen Sequenzen mit der Sequenz ID: 1 bis zur Sequenz ID: 1297 zu deren GenBank Accession Nr. (Internet-Zugang über http://www.ncbi.nlm.nih.gov/).
Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von in vitro aus einer Patientenprobe erhaltenen Genexpressionsprofilen und/oder von den hierfür verwendeten Sonden, welche ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend aus SEQ-ID No. 1 bis SEQ-ID No. 1297 sowie Genfragmenten davon mit wenigstens 5-2000, bevorzugt 20-200, mehr bevorzugt 20-80 Nukleotiden, zum Ausschalten und/oder zur Aktivitätsveränderung von Zielgenen und/oder zur Bestimmung der Genaktivität zum Screening von Wirkstoffen gegen nichtinfektiöses/infektiöses Multiorganversagen und/oder zur Beurteilung der Wirkung gegen nichtinfektiöses/infektiöses Multiorganversagen.
Hierzu können ebenfalls hybridisierungsfähige synthetische Analoga der aufgelisteten Sonden verwendet werden.
Ferner kann man bei Patienten, die an nichtinfektiösen oder infektiösen Ursachen eines Multiorganversagens erkrankt sind, in klinische Studien der Phasen 2-4 die Genaktivitäten in einer biologischen Flüssigkeit bestimmen und aus deren „Wert" Schlüsse hinsichtlich des Krankheitsverlaufs, der Überlebenswahrscheinlichkeit, des Therapieverlaufs oder der Ein- oder Ausschlussmöglichkeit dieser Patienten für klinische Studien ziehen.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein spezifisches Gen und/oder Genfragment ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus SEQ-ID No. 1 bis SEQ-ID No. 1297 sowie Genfragmenten davon mit wenigstens 5-2000, bevorzugt 20-200, mehr bevorzugt 20-80 Nukleotiden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens 2 bis 100 unterschiedliche Gene und/oder Genfragmente verwendet werden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens 200 unterschiedliche Gene und/oder Genfragmente verwendet werden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens 200 bis 500 unterschiedliche Gene und/oder Genfragmente verwendet werden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens 500 bis 1000 unterschiedliche Gene und/oder Genfragmente verwendet werden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens 1000 bis 2000 unterschiedliche Gene und/oder Genfragmente verwendet werden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die in Anspruch 9 aufgelisteten Gene oder Genfragmente und/oder von deren RNA abgeleiteten Sequenzen ersetzt werden durch synthetische Analoga, Aptamere sowie Peptidonukleinsäuren.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die synthetischen Analoga der Gene 5-100, insbesondere ca. 70 Basenpaare umfassen.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Genaktivitäten mittels Hybridisierungsverfahren bestimmt wird.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Genaktivität mittels Microarrays bestimmt wird.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Genaktivität durch Hybridisierungs-unabhängige Verfahren, insbesondere enzymatische und/oder chemische Hydrolyse und/oder Amplifikationsverfahren, vorzugsweise PCR, anschließende Quantifizierung der Nukleinsäuren und/oder von Derivaten und/oder Fragmenten derselben, bestimmt wird.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Probe ausgewählt wird aus: Körperflüssigkeiten, insbesondere Blut, Liquor, Urin, Ascitesflüssigkeit, Seminalflüssigkeit, Speichel, Punktat; Zellinhalt oder eine Mischung davon.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß Zellproben gegebenenfalls einer lytischen Behandlung unterzogen werden, um deren Zellinhalte freizusetzen.
Es ist dem Fachmann klar, daß die in den Ansprüchen dargelegten einzelnen Merkmale der Erfindung ohne Einschränkung beliebig miteinander kombinierbar sind.
Als Markergene im Sinne der Erfindung werden alle abgeleiteten DNA- Sequenzen, Partialsequenzen und synthetischen Analoga (beispielsweise Peptido-Nukleinsäuren, PNA) verstanden. Die auf Bestimmung der Genexpression auf RNA-Ebene bezogene Beschreibung der Erfindung stellt keine Einschränkung sondern nur eine beispielhafte Anwendung dar.
Die auf Blut bezogene Beschreibung der Erfindung stellt nur eine beispielhafte Anwendung der Erfindung dar. Als biologische Flüssigkeiten im Sinne der Erfindung werden alle Körperflüssigkeiten des Menschen verstanden.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aufgrund der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, sowie anhand der Zeichnung.
Fig. 1 zeigt den pathologischen Verlauf von Multiorganversagen, ausgehend von unterschiedlichen medizinischen Zuständen.
Ausführungsbeispiel
Untersuchungen der differentiellen Genexpression zur Unterscheidung zwischen nichtinfektiösen und infektiösen Ursachen eines Multiorganversagens.
Für die Messung der differentiellen Genexpression zur Unterscheidung zwischen nichtinfektiösen und infektiösen Ursachen eines Multiorganversagens wurden Untersuchungen von Vollblutproben von insgesamt 57 Patienten, welche auf operativen Intensivstationen behandelt wurden, durchgeführt.
Es wurden Vollblutproben von 31 Patienten abgenommen, welchen im Rahmen ihrer intensivmedizinischen Betreuung ein infektiöses MOV [dann als schwere Sepsis oder septischer Schock bezeichnet und klassifiziert nach 8] entwickelten.
Weiterhin wurden Vollblutproben von 26 Patienten abgenommen, welche im Rahmen ihrer intensivmedizinischen Betreuung ein nichtinfektiöses MOV [klassifiziert nach 8] entwickelten.
Als Referenzproben dienten die totale RNA aus Zelllinien SIG-M5.
Ausgewählte Charakteristika der beiden Patientengruppen sind in der Tabelle 1 dargestellt. Dabei werden Angaben zum Alter, Geschlecht, und dem SOFA- Score als Maß für die Funktion der Organsysteme gemacht. Gleichfalls sind die Plasmaproteinspiegel von Procalcitonin (PCT) und CRP, die Zahl der Leukozyten sowie die häufigsten CDC-Kriterien (Center of Disease Control) der Patienten angegeben.
Alle Patientenproben wurden mit der Referenzprobe jeweils auf einem Microarray ko-hybridisiert.
Tabelle"!: Daten der Patientengruppen
r Median (Intraquartilabstand)
Experimentelle Beschreibung:
Nach Abnahme des Vollblutes wurde die totale RNA der Proben unter Anwendung des PAXGene Blood RNA Kit gemäß den Vorgaben des Herstellers (Qiagen) isoliert. :
Zellkultivierung
Für die Zellkultivierung (Kontrollproben) wurden 19 Kryozellkulturen (SIGM5) (eingefroren in flüssigem Stickstoff) genutzt. Die Zellen wurden jeweils mit 2 ml Iscove's Medium (Biochrom AG) beimpft ergänzt mit 20% fetalen Kälber Serum (FCS). Die Zellkulturen wurden anschliessend für 24 Stunden bei 37° C unter 5% CO2 in 12-well Platten inkubiert. Danach wurde der Inhalt von 18 Wells in 2 Teile mit jeweils dem gleichen Volumen geteilt, sodass schliesslich 3 Platten des gleichen Formats (insgesamt 36 Wells) zur Verfügung standen. Die Kultivierung wurde anschliessend für 24 Stunden unter den gleichen Bedingungen fortgeführt. Im Anschluss daran wurden die resultierenden Kulturen von 11 Wells jeder Platte vereint und zentrifugiert (1000 x g, 5 min, Raumtemperatur). Der Überstand wurde verworfen und das Zellpellet in 40 ml
des o.g. Mediums gelöst. Diese 40 ml gelöste Zellen wurden in zwei 250 ml Kolben zu gleichen Teilen aufgeteilt und nach 48 Stunden Inkubation und Zugabe von 5 ml des o.g. Mediums wiederum inkubiert. Von den restlichen 2 ml der zwei verbleibendenden Platten wurden 80 μl in leere Wells der gleichen Platten gegeben, welche bereits vorher mit 1 ml des o.g. Mediums präpariert waren. Nach 48 Stunden Inkubation wurde nur eine der 12 Well-Platten wie folgt prozessiert: Aus jedem Well wurden 500 μl entnommen und vereint. Die daraus resultierenden 6 ml wurden in einen 250 ml Kolben gegeben, welcher ca. 10 ml frisches Medium enthielt. Dieses Gemisch wurde mit 1000 x g 5 Minuten bei Raumtemperatur zentrifugiert und in 10 ml des o.g. Mediums gelöst. Die anschliessende Zellzählung ergab folgendes Ergebnis: 1,5 x 107 Zellen pro ml, 10 ml Gesamtvolumen, Gesamtzahl der Zellen: 1 ,5 x 108. Da die Zellzahl noch nicht ausreichend war, wurden 2,5 ml des o.g. Zellsuspension in 30 ml des o.g. Mediums in einen 250 ml (75 cm2) Kolben gegeben (insgesamt 4 Kolben). Nach 72 Sunden Inkubationszeit wurden jeweils 20 ml frischen Mediums in die Kolben gegeben. Nach folgender 24-stündiger Inkubation erfolgte die ZeNzählung wie oben beschrieben, die eine Gesamtzellzahl von 3,8 x 10° Zellen ergab. Um die gewünschte Zellzahl von 2 x 106 Zellen zu errreichen wurden die Zellen in 47,5 ml des o.g. Mediums in 4 Kolben resuspendiert. Nach einer Inkubationszeit von 24 Stunden wurden die Zellen zentrifugiert und zweimal mit Phosphatpuffer ohne Ca2+ und Mg2+ (Biochrom AG) gewaschen.
Die Isolation der totalen RNA erfolgt mittels des NucleoSpin RNA L Kits (Machery&Nagel) entsprechend den Angaben des Herstellers. Die oben beschriebene Prozedur wurde wiederholt bis die erforderliche Zellzahl erreicht wurde. Dies war erforderlich, um die erforderliche Menge von 6 mg totale RNA zu erreichen, was etwa einer Effizienz von 600 μg RNA pro 108 Zellen entspricht.
Reverse Transkription / Markierung / Hybridisierung
Nach Abnahme des Vollblutes wurde die totale RNA der Proben unter Verwendung des PAXGene Blood RNA Kits (PreAnalytiX) gemäss den Vorgaben des Herstellers isoliert und auf ihre Qualität geprüft. Von jeder Probe
wurden 10 μg totale RNA aliquotiert und zusammen mit 10 μg total RNA aus SIGM5-Zellen als Referenz-RNA zu komplementärer DNA (cDNA) mit der reversen Transkriptase Superscript Ii (Invitrogen) umgeschrieben und die RNA anschließend durch alkalische Hydrolyse aus dem Ansatz entfernt. Im Reaktionsansatz wurde ein Teil des dTTP durch Aminoallyl-dUTP (AA-dUTP) ersetzt, um später die Kopplung des Fluoreszenzfarbstoffes an die cDNA zu ermöglichen.
Nach der Aufreinigung des Reaktionsansatzes wurden die cDNA der Proben und Kontrollen mit den Fluoreszeπzfarbstoffen Afexa 647 und Alexa 555 kovaJent markiert und auf einem Microarray der Firma SIRS-Lab hybridisiert.
Auf dem verwendeten Microarray befinden sich 5308 immobilisierte
Polynukleotide mit einer Länge von 55 - 70 Basenpaaren, die jeweils ein humanes Gen repräsentieren und Kontrollspots zur Qualitätssicherung. Ein Microarray unterteilt sich in 28 Subarrays mit einem Raster von 15x15 Spots.
Die Hybridisierung und das anschiiessende Waschen bzw. Trocknen wurde in der Hybridisierungsstation HS 400 (Tecan) nach Angaben des Herstellers über 10,5 Stunden bei 42 0C durchgeführt. Die verwendete Hybridisierungslösung besteht aus den jeweiligen gelabelten cDNA-Proben, 3,5x SSC (1x SSC enthält 150 mM Natriumchlorid und 15 mM Natriumeitrat), 0,3% Natriumdodecylsulfat (V/V) 25% Formamid (V/V) und je 0,8 μg μl-1 cot-1 DNA, Hefe t-RNA und poly- A RNA. Das anschliessende Waschen der Mikroarrays wurde mit nachfolgendem Programm bei Raumtemperatur in durchgeführt: je 90 Sekunden spülen mit Waschpuffer 1 (2x SSC, 0,03% Natriumdodecylsuifat), mit Waschpuffer 2 (1x SSC) und abschließend mit Waschpuffer 3 (0,2x SSC). Danach wurden die Mikroarrays unter einem Stickstoffstrom mit einem Druck von 2,5 bar bei 30 0C über 150 Sekunden getrocknet.
Nach der Hybridisierung wurden die Hybridisierungssignale der Mikroarrays mit einem GenePix 4000B Scanner (Axon) ausgelesen und die Expressionsverhältnisse der differenziert exprimierten Gene mit der Software GenePix Pro 4.0 (Axon) bestimmt.
Auswertung:
Für die Auswertung wurde die mittlere Intensität eines Spots als der Medianwert der zugehörigen Spotpixel bestimmt.
Korrektur systematischer Fehler:
Die Korrektur systematischer Fehler erfolgte nach dem Ansatz von Huber et al. (2002). Dabei wurden der additive und der multipUkative Blas innerhalb eines Microarrays aus 70% der vorhandenen Genproben geschätzt. Für alle weiteren Berechnungen wurden die Signale mittels arcus sinus hyperbolicus transformiert.
Für die Analyse wurden die normalisierten und transformierten relativen Verhältnisse der Signale der Patientenproben gegen die allgemeine Kontrolle berechnet. D.h. für das j-te Gen des n-ten Patienten ergab die Berechnung den Wert Gj,n = arcsinh(Scy5(j,n)) - arcsinh(Scy3(j,n)), wobei [SCy3(j,π), SCy5(j,n)] das zugehörige Signalpaar bezeichnet. War für einen Patienten ein Spot nicht auswertbar (z.B. Fleck auf dem gescannten Bild), so wurde der zugehörige Wert als nicht vorhanden (,missing value') gekennzeichnet.
Statistischer Vergleich:
Für den Vergleich wurde der zweiseitige Zweistichproben Student-Test pro Gen verwendet. Beide Stichproben enthielten die Werte der Patientengruppen nichtinfektiöses MOV bzw. infektiöses MOV. Für die Auswahl der differenziert exprimierten Gene wurde der zugehörige p-Wert bewertet. Für die Gruppe der ausgewählten Gene war der zugehörige p-Wert kleiner als 0.05.
Die Höhe des Expressionsverhältnisses jedes Gens stellte das Kriterium für eine Sortierung der untersuchten Gene dar. Von Interesse waren die Gene, die zwischen den an einem nichtinfektiösen MOV erkrankten Patienten gegenüber den an infektiösen MOV erkrankten Patienten am meisten überexprimiert bzw. unterexprimiert wurden.
Aus Tabelle 2 ist ersichtlich, dass 721 Gene den Patientenprobe gefunden wurden, die in den Patienten mit infektiösem MOV gegenüber den Patienten mit
nichtinfektiösem MOV signifikant überexprimiert waren. Weiterhin ist aus Tabelle 3 ersichtlich, dass 576 Gene der Patienten mit infektiösem MOV gegenüber den Patienten mit nichtinfektiösem MOV signifikant unterexprimiert waren. Aus den Ergebnissen wird deutlich, dass die in Tabelle 2 und Tabelle 3 aufgeführten Genaktivitäten zwischen den nichtinfektiösen Ursachen eines Multiorganversageπ und den infektiösen Ursachen eines Multiorganversagen (unterscheiden. Somit stellen die aufgeführten Genaktivitäten Marker für eine Unterscheidung von nichtinfektiösen und infektiösen Ursachen eines Multiorganversagens dar.
Tabelle 2: Signifikant gesteigerte Genaktivitäten in Proben von Patienten mit infektiösem MOV1 im Ver leic zu den Genaktivitäten von Patienten mit nichtinfektiösem MOV
Tabelle 3: Signifikant reduzierte Genaktivitäten in Proben von Patienten mit infektiösem MODS/MOV, im Vergleich zu den Genaktivitäten von Patienten mit nichtinfektiösem MODS/MOV
Diese in Tabelle 2 und 3 charakteristischen Veränderungen sind für die erfindungsgemäße Verwendung gemäß Anspruch 1 ausnutzbar.
Die in den Tabellen 2 und 3 aufgeführten GenBank Accession Nummern (Internet-Zugang über http://www.ticbi.nim.nih.gov/) der einzelnen Sequenzen sind in dem dieser Anmeldung angefügten Sequenzprotokol im Einzelnen jeweils einer Sequenz ID (Sequenz ID: 1 bis zur Sequenz ID: 1297) zugeordnet.
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