Beschreibung
Verfahren und Einrichtung zum Verwalten einer Gewinnausschüttung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verwalten einer Gewinnausschüttung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens nach Patentanspruch 8.
Im Zuge der Verbesserung der Datenübertragungsgeschwindigkeiten und der Optimierung der räumlichen Abdeckung von Festnetzen und Mobilfunknetzen werden auch im privaten Bereich immer mehr Anwendungen telefonisch oder per Datenübertragung von privaten Endgeräten abgewickelt. So wird beispielsweise das klassische Lottospielen mit dem manuellen Ausfüllen eines Lottoscheines und Abgeben und Bezahlen dieses Lottoscheines bei einer Annahmestelle durch "virtuelle" Anwendungen abgelöst, bei denen der Lottoschein beispielsweise über Internet oder über SMS abgegeben wird. Unter der Domain www.lotto-bayern.de wird ein derartiges virtuelles Lottospiel angeboten, an dem per SMS (Short Message Service) teilgenommen werden kann. Die teilnehmende Person muß zunächst eine Registrierung ausfüllen, durch die die persönlichen Kenndaten, beispielsweise Name, Adresse, Wohnort, etc. festgehalten werden. Des weiteren muß ein sogenanntes Wettkonto eingerichtet werden, wobei unter anderem die Bankverbindung der teilnehmenden Person angegeben werden muß.
Die derart registrierte Person kann dann per SMS einen Lottoschein spielen und kann sich per SMS über die
Gewinnzahlen informieren. Im Fall eines Gewinnes erhält
die teilnehmende Person eine SMS mit der sie über den Gewinn informiert wird.
Problematisch bei derartigen Verfahrensweisen ist, dass die Teilnahmezahlen an diesen "virtuellen" Spielen stark zunehmen und somit beim Anbieter sehr weit gehende Maßnahmen getroffen werden müssen, um die gesammelten Daten abzuspeichern und gegen unberechtigte Zugriffe zu schützen.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit der die Gewinnausschüttung vereinfacht ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Verwalten einer Gewinnausschüttung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 und durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des nebengeordneten Patentanspruches 8 gelöst.
Erfindungsgemäß werden von dem die Gewinnausschüttung verwaltenden Anbieter keine individuellen Daten zur Person abgespeichert, sondern lediglich die Telekommunikationskennung bspw. die Mobilfunknummer, unter der der Teilnehmer eine Mitteilung an den Anbieter geschickt hat, dass er an dem Verfahren teilnehmen will. Der Teilnehmer erhält dann vom Anbieter eine Teilnahmenummer (Losnummer) , die nur mit der individuellen Telekommunikationskennung verknüpft ist. D.h. , erfindungsgemäß ist der abzuspeichernde Datensatz gegenüber den herkömmlichen Lösungen auf einen Bruchteil reduziert, so dass zur Verwaltung der Gewinnausschüttung ein wesentlich geringerer Speicherplatzbedarf als bei den bekannten Lösungen erforderlich ist. Neben der Minimierung des Speicherplatzbedarfes und der damit einhergehenden Vereinfachung der Verwaltungssoftware und der Hardware hat die erfindungsgemäße Lösung einen
weiteren wesentlichen Vorteil: da zur Ermittlung der von der Gewinnausschüttung begünstigten Teilnahmenummern lediglich eine Telekommunikationskennung beim Anbieter abgespeichert ist, ist ein Missbrauch teilnehmerindividueller Daten durch unberechtigte Dritte praktisch ausgeschlossen.
Für den Teilnehmer hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, dass er ohne großen Verwaltungsaufwand, d.h. ohne komplexe Eingabe von personenspezifischen Daten per Internet oder E-mail teilnehmen kann.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Abrechnung der Kosten für die Teilnahme am Verfahren über die Telekommunikationsrechnung des Telekommunikations- netzbetreibers desjenigen Netzes, in das der Teilnehmer üblicherweise eingebucht ist. D.h. durch diese Verfahrensvariante wird die Sicherheit des Verfahrens für den Teilnehmer ganz wesentlich erhöht, da es zur Teilnahme an dem Verfahren nicht erforderlich ist, seine Bankverbindung preiszugeben. Das erfindungsgemäße Verfahren funktioniert auch bei Pre-Paid-Karten, da die Kosten für die Teilnahme dann direkt von der Pre-Paid- Karte abgebucht werden. Prinzipiell kann die Zahlung auch über Kreditkarten oder Debitkarten erfolgen, wobei eine Verknüpfung dieser Karten mit der Telefonnummer und/oder SIM-Karte erforderlich ist, die eine Abbuchung der mit der Transaktion verbundenen Kosten von der Karte ermöglicht.
Bei einer bevorzugten Variante der Erfindung schickt der Teilnehmer über ein Endgerät, beispielsweise über ein Mobiltelefon eine Teilnahmekennung an den Anbieter. Von diesem erhält der Teilnehmer dann eine Mitteilung gegebenenfalls per SMS - über die Kosten der Teilnahme
sowie über die Teilnahmenummer und eine Bitte, die Teilnahme zu bestätigen.
Bei Bestätigung durch den Teilnehmer über das benutzte Endgerät (Mobiltelefon) erfolgt dann die Teilnahme am Verfahren, wobei im Server des Anbieters lediglich ein Datensatz, bestehend aus der Losnummer und der Telekommunikationskennung (zusätzlich die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Daten) abgespeichert wird.
Im Fall eines Gewinnes wird der Teilnehmer dann über die Telekommunikationskennung darüber informiert, dass er gewonnen hat und muß erst dann, d.h. im Fall eines Gewinnes seine persönlichen Daten und / oder eine Bankverbindung angeben, auf die der Gewinn überwiesen wird.
Dazu muß sich der Teilnehmer bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung bei einer zentralen Registrierstelle melden, die beispielsweise ein
Internetportal, ein Callcenter oder ähnliches ist, so dass er Gewinn an die Teilnehmer verteilt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist keinesfalls auf bestimmte einzelne Telekommunikationsnetze beschränkt, sondern mit entsprechenden Verträgen zwischen den Telekommunikationsnetzbetreibern und den Anbietern der Gewinnausschüttung (Lotterie) können die Teilnehmer unterschiedlichen Netzen zugeordnet sein.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens können nur Teilnehmer an der Gewinnausschüttung teilnehmen, die zuvor registriert sind. Diese Registrierung erfolgt vorzugsweise jedoch nur über die Telekommunikationskennung und ggf. - falls durch die nationale Gesetzgebung vorgeschrieben - durch die
Bestätigung, dass man ein gewisses Mindestalter, beispielsweise 18 Jahre, erreicht hat. Das konkrete Alter wird nicht abgefragt oder gespeichert. Ohne Registrierung kann man nicht an dem Verfahren teilnehmen.
Erfindungsgemäß hat die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens einen Server zum Abspeichern des Datensatzes bestehend aus der Telekommunikationskennung und der vom Vertreiber vergebenen Teilnahmenummer, eine Auswahleinrichtung zur Auswahl von begünstigten, in den Genuss der Gewinnausschüttung kommenden Teilnahmenummern aus den registrierten Datensätzen und einer Informationseinrichtung zum Abgeben einer Nachricht an die mit der ausgewählten Teilnahmenummer verknüpften Telekommunikationskennung.
Die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens hat vorzugsweise eine Abrechnungseinrichtung zum Abbuchen der
Kosten für die Teilnahme an dem Verfahren (Loskauf) von dem vom Telekommunikationsnetzbetreiber geführten Konto des Teilnehmers.
Die Einrichtung hat des weiteren einen Personendatenspeicher, in dem die bevorzugten, in den Genuss der Gewinnausschüttung kommenden Teilnahmenummern abgelegt werden.
Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt am Beispiel einer Lotterie ein Ablaufschema zur Verdeutlichung des Datenflusses eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die zur Teilnahme an der Lotterie erforderliche Korrespondenz zwischen dem Teilnehmer (Spieler) und der Lotteriegesellschaft (Anbieter) soll bei dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel per SMS erfolgen.
Jeder Teilnehmer muss sich zunächst registrieren, hierzu wird eine SMS mit einer Losanforderung an den Anbieter geschickt. Dieser fragt dann per SMS oder überprüft intern, ob der Teilnehmer registriert ist. Wenn nicht, wird vom Anbieter per SMS gefragt, ob der Teilnehmer das gesetzlich vorgeschriebene Mindestalter erreicht hat. Wird dies bejaht, dann wird die Telefonnummer auf den Server abgespeichert. Wir dies verneint, wird der Teilnehmer nicht registriert und kann kein Los kaufen. Ein Loskauf erfolgt nach dieser Registrierung in der folgenden Weise.
Zum Kauf eines Loses sendet der Teilnehmer eine SMS mit einem Kennwort, beispielsweise "lot" (das englische
Wort für Los) an eine Telefonnummer oder Kennnummer der Lotteriegesellschaft, beispielsweise die Ziffernfolge
7777.
Die Lotteriegesellschaft sendet daraufhin per SMS eine Nachricht an den Teilnehmer, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel zweiteilig sein kann. Im ersten Teil der SMS werden die Kosten des Loses mitgeteilt, beim zweiten Teil erhält der Teilnehmer die Losnummer und die Aufforderung, die Teilnahme an der Lotterie zu bestätigen. Gleichzeitig speichert die Lotteriegesellschaft die Losnummer und die aus der SMS ersichtliche Telefonnummer des Teilnehmers als Datensatz
in einem zentralen Server ab. Es ist nicht erforderlich, weitere Einzelheiten des Teilnehmers abzuspeichern. Für den Fall, dass es die nationalen Gesetze vorsehen, können jedoch selbstverständlich zusätzlich zu den beiden Kerndaten (Losnummer/Telefonnummer) gesetzlich erforderliche Daten, beispielsweise das Alter des Spielers abgespeichert werden. Dies erfolgt jedoch nur, um den gesetzlichen Vorschriften zu genügen, für die Verwaltung der erfindungsgemäßen Lotterie ist dies nicht erforderlich.
Nachdem der Teilnehmer per SMS sein Einverständnis mit der Teilnahme an der Lotterie erklärt hat, wird der vorbeschriebene Datensatz (Losnummer/Telefonnummer) endgültig abgespeichert und die Kosten für das Los über den Mobilfunknetzbetreiber per Telekommunikationsrechnung belastet oder von der Pre-Paid-Karte des Teilnehmers abgebucht. Hierzu hat die Lotteriegesellschaft mit allen wesentlichen Mobilfunknetzbetreibern und Providern einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. In dieser Abbuchung der Kosten liegt ein Vorteil des Verfahrens, da der Teilnehmer nicht - wie beim eingangs beschriebenen Stand der Technik - Einzelheiten über seine Bankverbindung gegenüber der Lotteriegesellschaft offenbaren muß.
Zu einem vorgegebenen Zeitpunkt werden dann über die Lotteriegesellschaft die Gewinnnummern, d.h. die an der Gewinnausschüttung teilnehmenden Losnummern gezogen und aus den abgelegten Daten die mit der jeweiligen Losnummer verknüpften Telefonnummern ermittelt. Die Gewinner erhalten dann über den Anbieter eine SMS mit der Nachricht, dass sie eine "Niete" gezogen haben oder dass sie bei der Lotterie gewonnen haben und eine Registrierstelle kontaktieren sollen, um sich gegenüber der Lotteriegesellschaft zu identifizieren, so dass der Gewinn ausbezahlt oder - bei Sachgewinnen - geliefert
werden kann. D.h. erfindungsgemäß werden nur im Fall eines Gewinnes die persönlichen Daten, wie Name, Adresse, Kontonummer, etc. eines Teilnehmers erfasst, für die eigentliche Durchführung der Lotterie bis zur Auszahlung des Gewinnes sind lediglich die beiden genannten Kerndaten (Losnummer/Telefonnummer und gesetzlich vorgeschriebene Daten) zu verwalten.
Die genannte Registrierstelle kann beispielsweise ein Internetportal sein, an das der Teilnehmer eine E-mail mit seinen persönlichen Daten richtet. Alternativ kann die Registrierung über ein Call-Center, per Fax oder dergleichen erfolgen.
Da die Lotteriegesellschaft mit einer Vielzahl von Netzwerkbetreibern Kooperationsverträge abschließen wird, ist der Teilnehmerkreis nicht auf die Nutzer eines einzigen Netzes beschränkt, sondern es können Teilnehmer aus einer Vielzahl nationaler Mobilfunknetze teilnehmen oder auch eine europaweite Ziehung mit Teilnehmern aus unterschiedlichen Nationen mit jeweils unterschiedlichen MobiIfunknetzen erfolgen.
Für den Fall, dass sich bei der • abschließenden Identifikation des Teilnehmers herausstellt, dass dieser Minderjährig ist oder sonstigen gesetzlichen Anforderungen nicht genügt, wird die Lotteriegesellschaft entsprechende Maßnahmen ergreifen, dass der Gewinn nicht an diesen Teilnehmer, sondern eine andere berechtigte Person, beispielsweise bei Teilnahme eines Minder¬ jährigen, an die Eltern ausgegeben wird. Des weiteren kann die betreffende Telefonnummer gesellschaftsintern gesperrt werden, so dass eine nochmalige Teilnahme ausgeschlossen ist. Selbstverständlich kann die Lotteriegesellschaft durch Dritte, beispielsweise Eltern,
vorab darüber informiert werden, dass eine bestimmte Telefonnummer nicht an der Lotterie teilnehmen darf.
Die Teilnehmer können sich zusätzlich noch über das Internetportal des Anbieters oder dgln. über die Gewinn- Losnummern informieren, so das der Gewinn auch dann abgerufen werden kann, wenn die SMS mit der Gewinnmitteilung - trotz wiederholter Absendung - nicht beim Teilnehmer ankam oder von diesem übersehen wurde.
Es ist des weiteren vorgesehen, die Maximalanzahl der zu erwerbenden Lose pro Telefonnummer auf einen
Maximalwert, beispielsweise auf vier Lose pro Tag zu beschränken, so dass ein Missbrauch im wesentlichen ausgeschlossen ist.
Prinzipiell ist die Erfindung nicht auf eine Nutzung in Mobilfunknetzen beschränkt. Es können auch - soweit technisch möglich - Teilnehmer über ein Festnetz oder über ein lokales Netz, beispielsweise ein Wireless LAN teilnehmen.
Anstelle der Abbuchung der Loskosten über die Telekommunikationsrechnung oder die Pre-Paid-Karte kommen auch andere bargeldlose Zahlungsmittel in Betracht. Beispielsweise kann die Lotteriegesellschaft einen Vertrag mit Kreditkartenunternehmen abgeschlossen haben, der es Kreditkarteninhabern ermöglicht, die Kosten von der Karte abbuchen zu lassen, wobei als Identifikation dann beispielsweise die Telefonnummer und der PIN-Code verwendet werden. Die gleiche Vorgehensweise ist auch mit Debitkarten möglich.
Offenbart sind ein Verfahren zum Verwalten einer Gewinnausschüttung, beispielsweise bei einer Lotterie und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, wobei
von derjenigen Person, die an der Gewinnausschüttung teilnehmen will, lediglich eine Telekommunikationsnummer und eine vom Anbieter der Gewinnausschüttung vergebene Teilnahmenummer abgespeichert wird. Eine weitere Identifikation des Teilnehmers erfolgt erst in dem Fall, in dem dieser tatsächlich einen Gewinn erhalten soll. Vorzugsweise werden die Kosten für die Teilnahme an der Gewinnausschüttung über eine Telekommunikationsrechnung vom Konto des Teilnehmers bei einem Telekommunikationsnetzbetreiber oder Provider abgebucht bzw. Pre-Paid-Karten mit einem derartigen Betrag belastet.