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Beschreibung
Hochdruckpumpe
Die Erfindung betrifft eine Hochdruckpumpe mit einem Pumpen¬ gehäuse und wenigstens einem Zylinderraum, in dem ein Hoch¬ druckkolben hin- und her bewegbar angeordnet ist, wobei der Antrieb der Hochdruckpumpe über eine Antriebswelle erfolgt.
Eine gattungsgemäße Hochdruckpumpe ist beispielsweise aus der DE 100 39 210 Al bekannt. Die Hochdruckpumpe ist dabei als Radialkolbenpumpe ausgebildet die von einer Antriebswelle mit einem Exzenterabschnitt angetrieben wird. Auf dem exzentri¬ schen Wellenabschnitt der Antriebswelle ist ein Hubring glei- tend gelagert angeordnet. Die Radialkolbenpumpe weist drei in einem Abstand von je 120° zueinander angeordnete Pumpenein¬ heiten auf. Jeder Pumpeneinheit ist ein radial im Pumpenge¬ häuse längs bewegbar geführter Pumpenkolben zugeordnet. Die einzelnen Pumpenkolben liegen jeweils an einem Gleitschuh an, der sich über eine Feder gegen den Hubring abstützt. Auf die¬ se Weise wird ein Mitdrehen des Hubrings mit der Antriebswel¬ le verhindert. Der Hubring weist zur Anlage der Gleitschuhe eine der Anzahl der Pumpenkolben entsprechende Zahl von Ab¬ flachungen auf.
Nachteilig an einer solchen Radialkolbenpumpe ist, das es im Pumpenbetrieb zu einer Relativbewegung zwischen der Gleitflä¬ che des Gleitschuhs und der Abflachung des Hubrings kommt. Diese führt insbesondere bei den bei Kraftstoffhochdruckpum- pen auftretenden hohen Drücken und hohen Drehzahlen zu einem starken Verschleiß der Gleitschuhe sowie der Abflachungen des Hubrings .
Zur Reduzierung des Verschleißes ist aus der EP 1 319 831 A2 eine Radialkolbenpumpe bekannt, die eine Nockenwelle auf¬ weist, die über einen Rollenstößel einen im Pumpengehäuse bzw. Zylinderkopf angeordneten Pumpenkolben bewegt. Der RoI-
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lenstößel ist zwischen der Nockenwelle und dem Pumpenkolben angeordnet und umfasst einen Stößelbecher sowie eine Rolle, die im Wesentlichen und unmittelbar im Stößelbecher drehbar angeordnet ist. Die Rolle rollt dabei auf der Außenumfangs- fläche der Nockenwelle ab. Hierdurch ergibt sich lediglich eine geringere Reibung an der Kontaktstelle zwischen der Rol¬ le und der Nockenwelle, wodurch der Verschleiß der Bauteile minimiert wird.
Nachteilig an dieser Lösung ist jedoch, dass zwischen Rolle und Nockenwelle nur eine sehr geringe Kontaktfläche vorhanden ist. Diese geringe Kontaktfläche muss jedoch den gesamten Druck der KraftStoffhochdruckpumpe aufnehmen. Hierdurch kommt es zu einer hohen Flächenpressung und wiederum zu einem er- höhten Verschleiß der Bauteile.
Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Hochdruck¬ pumpe bereitzustellen, die auch bei hohen Pumpendrücken einem geringen Verschleiß unterliegt.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen, welche ein¬ zeln oder in Kombination miteinander einsetzbar sind, sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Hochdruckpumpe, mit einem Pumpengehäuse und wenigstens einem Zylinderraum, in dem ein Hochdruckkolben hin- und her bewegbar angeordnet ist, wobei der Antrieb der Hochdruckpumpe über eine Antriebswelle erfolgt, zeichnet sich dadurch aus, dass die Antriebswelle mit einem ersten Kolben in Wirkverbindung steht, welcher einen ersten Druckraum mit einem ersten Druck beaufschlagt; der erste Druckraum mit ei¬ nem zweiten Kolben in Wirkverbindung steht, welcher seiner¬ seits in Wirkverbindung mit dem Hochdruckkolben steht; und
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der zweite Kolben einen größeren Kolbendurchmesser aufweist als der Hochdruckkolben. Der Vorteil der Erfindung liegt dar¬ in, dass der zweite Kolben aufgrund seines gegenüber dem Hochdruckkolben größerem Kolbendurchmessers eine Drucküber- setzung ermöglicht. Die Druckübersetzung ergibt sich dabei zu:
Hierbei ist p2 der Druck im Zylinderraum, pl der erste Druck im ersten Druckraum, dl der Durchmesser des zweiten Kolbens und d2 der Durchmesser des Hochdruckkolbens.
Aufgrund dieser Druckübersetzung reicht bereits ein geringer Druck im ersten Druckraum aus um einen hohen Druck im Zylin¬ derraum zu erzeugen. Ein Druck von 100 bar im ersten Druck¬ raum reicht beispielsweise aus, um bei einem Durchmesserver¬ hältnis zwischen dem zweiten Kolben und dem Hochdruckkolben von vier einen Druck von 1600 bar im Zylinderraum zu erzeu- gen. Der geringe Druck im ersten Pumpenraum kann dabei auf einfache Weise über die Antriebswelle und den mit Ihr in Wirkverbindung stehenden ersten Kolben erzeugt werden. Auf¬ grund des geringen Drucks im ersten Druckraum treten nur ge¬ ringe Beanspruchungen an der Antriebswelle sowie am ersten Kolben auf. Der Verschleiß wird dadurch gegenüber dem Stand der Technik auf ein Minimum reduziert. Der Hochdruck wird da¬ bei lediglich im Zylinderraum aufgebaut.
Der erste Druckraum kann selbstverständlich auch mit mehreren zweiten Kolben, welcher jeweils in Wirkverbindung mit einem Hochdruckkolben steht, zusammenwirken.
Die Druckübersetzung ist einfache durch die Auswahl des Ver¬ hältnisses von Kolbendurchmesser des zweiten Kolbens zum KoI- bendurchmesser des Hochdruckkolbens zu bestimmen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Antriebswelle eine Nockenwelle mit wenigstens einem am Umfang der Nockenwelle ausgebildeten Nocken ist. Die Anzahl der Pumpenhübe je Nockenwellenumdrehung lässt sich hierbei einfach über die Anzahl der Nocken festlegen. Die Anzahl der Pumpenhübe je Nockenwellenumdrehung entspricht dabei der An¬ zahl der am Umfang der Nockenwelle ausgebildeten Nocken.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der erste Kolben als Rollenstößel ausgebildet ist. Der Rol¬ lenstößel rollt dabei mit seiner Rolle auf der Außenumfangs- flache der Nockenwelle ab. Durch das Abrollen auf der Nocken¬ wellenoberfläche wird die Reibung zwischen den beiden Bautei¬ len auf ein Minimum reduziert. Hierdurch tritt ein besonders geringer Verschleiß an der Nockenwelle sowie am Rollenstößel auf.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Rollenstößel mittels eines ersten Federelements in Anlage an die Nockenwelle gehalten wird. Hierdurch wird sichergestellt, dass es nicht zu einem Abheben des Rollenstö¬ ßels während des Pumpenbetriebes kommt. Das Abheben des Rol¬ lenstößels ist unbedingt zu vermeiden, da beim Auftreffen des Rollenstößels auf die Nockenwelle anderenfalls hohe Druck- kräfte auf die Nockenwelle bzw. Rolle einwirken würden, die zu einem vorzeitigen Verschleiß der Bauteile führen.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Antriebswelle eine Exzenterwelle ist. Die Ex- zenterwelle ist dabei über einen Pleuel mit dem ersten Kolben verbunden. Der Pleuel ist hierzu vorteilhaft über einen Kreuzkopf mit dem Pumpenkolben verbunden. Durch die Verwen¬ dung eines Pleuels wird in vorteilhafter Weise die Reibung zwischen den Bauteilen minimiert und dadurch die Lebensdauer der Bauteile erhöht.
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Neben dem Antrieb des ersten Kolbens mit Hilfe eines Pleuels kann der Antrieb selbstverständlich auch über einen Hubring und über sich am Hubring abstützende Gleitschuhe erfolgen, wie dies üblicher Standard bei den meisten Radialkolbenpumpen ist.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der erste Druckraum mit einem im Wesentlichen inkompres- siblen Druckfluid gefüllt. Das inkompressible Druckfluid sorgt dafür, dass sich im ersten Druckraum ein möglichst ho¬ her Druck, ohne Verluste aufgrund einer Kompression des Druckfluids, aufbauen kann.
Besonders bevorzugt ist das inkompressible Druckfluid ein Schmieröl. Durch die Verwendung eines Schmieröls werden gleichzeitig die beweglichen Teile der Hochdruckpumpe ge¬ schmiert, wodurch sich die Reibung zwischen den beweglichen Teilen reduziert. Auf zusätzlihe Maßnahmen zur Schmierung kann dadurch weitgehend verzichtet werden, wodurch sich der Aufbau der Hochdruckpumpe vereinfacht und die Herstellungs¬ kosten reduzieren.
In einer besonders bevorzugt ausgestalteten Erfindung ist das Druckfluid dem ersten Druckraum über eine Zulaufleitung zu- führbar. Hierdurch kann ein eventuell auftretender Leckage¬ strom auf einfache Weise nachgefüllt werden.
Besonders bevorzugt ist in der Zulaufleitung ein Rückschlag¬ ventil ausgebildet. Das Rückschlagventil erlaubt ein beson- ders einfaches Zuführen des Druckfluides und verhindert wir¬ kungsvoll das Zurückströmen des Druckfluids beim Befüllen des ersten Druckraums aus der Zulaufleitung.
Erfindungsgemäß bevorzugt weist der zweite Kolben eine Dich- tung auf welche den ersten Druckraum gegenüber dem Zylinder¬ raum abdichtet. Durch die Dichtung wird verhindert, dass das
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Druckfluid aus dem ersten Druckraum in den Zylinderraum ge¬ langen kann.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der zweite Kolben als Stößelbecher ausgebildet ist. Der Stößelbecher ermöglicht eine besonders einfache Verbin¬ dung zwischen dem zweiten Kolben und dem Hochdruckkolben.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Stö- ßelbecher formschlüssig mit dem Hochdruckkolben verbunden. Die formschlüssige Verbindung gewährleistet eine dauerhafte und sichere Verbindung zwischen dem Stößelbecher und dem Hochdruckkolben auch bei hohen Drücken und Drehzahlen.
Erfindungsgemäß bevorzugt weist der Stößelbecher eine T-Nut auf, die mit einem am Hochdruckkolben ausgebildeten Absatz die formschlüssige Verbindung ausbildet. Eine solche T-Nut ist verhältnismäßig einfach in den Stößelbecher auszubilden und gewährleistet vorteilhaft eine einfache und sichere Ver- bindung sowie insbesondere eine einfache Montage der Bautei¬ le.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die formschlüssige Verbindung des Stößelbechers mit dem Hochdruckkolben mittelbar über eine mit dem Stößelbecher verbundene Aufnahmeeinheit erzielt ist. In der Aufnahmeein¬ heit kann besonders einfach eine T-Nut eingebracht werden. Nach dem Einbringen der T-Nut kann dann die Aufnahmeeinheit in den Stößelbecher befestigt werden. Durch die Verwendung einer Aufnahmeeinheit kann der Fertigungsaufwand weiter redu¬ ziert werden.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zwischen dem Pumpengehäuse und dem Stößelbecher ein zweites Federelement angeordnet ist, welches einen Kompressi- ons-/Förderhub des Hochdruckkolbens entgegen wirkt. Hierdurch wird der Saughub des Hochdruckkolbens wirkungsvoll durch das
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Federelement unterstützt. Gleichzeitig kann das Federelement dazu dienen, die Aufnahmeeinheit in Anlage an den Stößelbe¬ cher zu halten.
Erfindungsgemäß bevorzugt ist der Förderstrom der Hochdruck¬ pumpe über einen in der Zulaufleitung zum Zylinderraum ange¬ ordneten Steuerkolben steuerbar. Der Steuerkolben hat dabei den Vorteil, dass sich eine sehr exakte Dosierung des Förder¬ stroms erzielen lässt.
Besonders bevorzugt ist der Steuerkolben über einen Piezoak- tor ansteuerbar. Der Piezoaktor weist dabei den Vorteil auf, dass der Steuerkolben mit hoher Geschwindigkeit gesteuert werden kann und so eine weiter verbesserte Zumessung der Flüssigkeit zum Zylinderraum erfolgen kann.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Steuerkolben in Öffnungsrichtung über ein drit¬ tes Federelement mit einer Federkraft beaufschlagt ist. Die Federkraft unterstützt den Piezoaktor, so dass nur geringe Kräfte am Piezoaktor notwendig sind. Darüber hinaus gewähr¬ leistet das Federelement den Kontakt zwischen dem Steuerkol¬ ben und dem Piezoaktor.
Erfindungsgemäß bevorzugt sind sämtliche Federelemente als Druckfedern ausgebildet. Die Druckfedern haben den Vorteil, dass sie eine einfache Montage erlauben und preiswert in den verschiedensten Größen erhältlich sind.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, durch eine Druck¬ übersetzung zwischen dem zweiten Kolben und dem Hochdruckkol¬ ben, die am ersten Kolben notwendigen Druckkräfte zu reduzie¬ ren. Hierdurch wird die Belastung der Antriebswelle sowie des ersten Kolbens deutlich reduziert, wodurch sich eine im Ver- gleich zum Stand der Technik wesentlich langlebigere Ausbil¬ dung der Hochdruckpumpe ergibt. Die Hochdruckpumpe ist da-
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durch auch für sehr hohe Drücken bzw. Drehzahlen, wie sie zum Beispiel bei Kraftstoffhochdruckpumpen auftreten geeignet.
Ausführungsbeispiele und weitere Vorteile der Erfindung wer- den im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt schematisch:
Figur 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäßen Hochdruck¬ pumpe; Figur 2 einen Radialschnitt durch ein erstes Ausführungsbei¬ spiel der Hochdruckpumpe entlang der Schnittlinie A- A;
Figur 3 einen Schnitt parallel zur Antriebswelle durch die in
Figur 2 gezeigte Hochdruckpumpe entlang der Schnitt- linie B-B; und
Figur 4 einen Radialschnitt durch ein zweites Ausführungsbei¬ spiel einer erfindungsgemäßen Hochdruckpumpe entlang der Schnittlinie A-A.
Gleiche bzw. funktionsgleiche Bauteile sind nachfolgend fi¬ gurübergreifend mit den selben Bezugszeichen versehen.
Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Hoch¬ druckpumpe. Die Draufsicht ist für beide nachfolgenden Aus- führungsbeispiele Identisch und dient lediglich dazu, die La¬ ge der Schnittdarstellungen zu verdeutlichen.
Die Hochdruckpumpe besteht im Wesentlichen aus einem Pumpen¬ gehäuse 1, einer Antriebswelle 4 sowie einem ersten Kolben 5, einem zweiten Kolben 8 und einem Hochdruckkolben 3. Die An¬ triebswelle 4 ist als Nockenwelle ausgebildet und drehbar im Pumpengehäuse 1 gelagert. Der erste Kolben 5 ist hin- und her bewegbar in einer Bohrung im Pumpengehäuse 1 gelagert und steht mit der Nockenwelle 4 in Wirkverbindung. Vorteilhaft ist der erste Kolben 5 als Rollenstößel ausgebildet. Der Rol¬ lenstößel umfasst einen Stößelbecher 25 sowie eine im Wesent¬ lichen im Stößelbecher 25 angeordnete Rolle 26. Die Rolle 26
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rollt auf dem Umfang der Nockenwelle 4 ab, wodurch sich eine besonders geringe Reibung zwischen der Nockenwelle 4 und dem ersten Kolben 5 ergibt. Bei jeder Umdrehung der Nockenwelle 4 führt der erste Kolben 5 eine der Anzahl der Nocken 4a, 4b, 4c... der Nockenwelle 4 entsprechende Zahl an Pumpenhüben durch. Der erste Kolben 5 wird mittels eines ersten Federele¬ mentes 11 in ständiger Anlage an die Nockenwelle 4 gehalten. Dies ist wichtig, da ein Abheben und Widerauftreffen des ers¬ te Kolbens 5 auf die Nockenwelle 4 zu Beschädigungen sowohl der Nockenwelle 4 als auch des erste Kolbens 5 führen würde. Als Federelement 11 kann eine einfache Druckfeder verwendet werden.
Der erste Kolben 5 steht in Wirkverbindung mit einem ersten Druckraum 6. Während des Kompressionshubes des ersten Kolbens 5 beaufschlagt der erste Kolben 5 den ersten Druckraum 6 mit einem ersten Druck pl. Der erste Druckraum 6 steht ebenfalls in Wirkverbindung mit dem zweiten Kolben 8. Hierdurch wird der zweiten Kolben 8 mit dem im ersten Druckraum 6 herrschen- den und vom ersten Kolben 5 aufgeprägten ersten Druck pl be¬ aufschlagt. Aufgrund der Druckbeaufschlagung wird der zweite Kolben 8 aus seiner Ruhelage herausbewegt und führt dadurch einen Hub aus . Da der zweite Kolben 8 in Wirkverbindung mit dem Hochdruckkolben 3 steht, führt auch der Hochdruckkolben 3 einen Kompressionshub durch und beaufschlagt dabei einen Zy¬ linderraum 2 mit einem zweiten Druck p2.
Der zweite Kolben 8 weist einen im Vergleich zum Hochdruck¬ kolben 3 größeren Kolbendurchmesser auf. Aufgrund der unter- schiedlichen Kolbendurchmesser ergibt sich eine Drucküberset¬ zung:
Hierbei ist p2 dem Druck im Zylinderraum,
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pl der Druck im ersten Druckraum 6, dl der Kolbendurchmesser des zweiten Kolbens 8 und d2 der Kolbendurchmesser des Hoch¬ druckkolbens 3.
Aufgrund der Druckübersetzung lässt sich mit einem verhält¬ nismäßig kleinen ersten Druck pl im ersten Druckraum 6 ein großer zweiter Druck p2 im Zylinderraum 2 erzeugen. Bei einem Verhältnis der Kolbendurchmesser vom dl/d2 = 4 ergibt sich beispielsweise bei einem ersten Druck von pl = 100 bar ein zweiter Druck von p2 = 1600 bar. Trotz des hohen Drucks im
Zylinderraum 2 wird dabei die Nockenwelle 4 sowie der Rollen¬ stößel 5 nur gering belastet, da diese lediglich einen Druck von pl = 100 bar aufbringen müssen. Die hohe Drücke treten ausschließlich zwischen dem Hochdruckkolben 3 und dem zweiten Kolben 8 auf. Diese hohen Drücke sind jedoch für die beiden Kolben 3, 8 unproblematisch, da zwischen dem Hochdruckkolben 3 und dem zweiten Kolben 8 keine Relativbewegung auftritt, wie dies zwischen dem Rollenstößel 5 und der Nockenwelle 4 der Fall ist und die zu einem hohen Verschleiß führen würde. Darüber hinaus ist die Auflagefläche zwischen den zweiten
Kolben 8 und dem Hochdruckkolben 3 wesentlich größer als zwi¬ schen der Rolle 26 des Rollenstößels 5 und der Nockenwelle 4. Hierdurch ist auch die Flächenpressung deutlich niedriger.
Der zweite Kolben 8 ist vorteilhaft als Stößelbecher ausge¬ bildet. Die Ausbildung als Stößelbecher bietet die Möglich¬ keit, den Hochdruckkolben 3 besonders einfach mit dem zweiten Kolben 8 zu verbinden. Bevorzugt ist der Hochdruckkolben 3 formschlüssig mit dem zweiten Kolben 8 verbunden. Der zweite Kolben 8 weist hierzu eine T-Nut 17 auf, die mit einem am
Hochdruckkolben 3 ausgebildeten Absatz 18 die formschlüssige Verbindung ausbildet. Die formschlüssige Verbindung ergibt eine besonders sichere Verbindung zwischen den beiden Bautei¬ len, und erleichtert zudem die Montage der Bauteile. Die T- Nut 17 zur Aufnahme des Hochdruckkolbens 3 kann unmittelbar bzw. mittelbar über eine Aufnahmeeinheit 19 erfolgen. Eine Verbindung über eine zusätzliche Aufnahmeeinheit 19 verein-
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facht die Herstellbarkeit. Die Aufnahmeeinheit 19 wird im zweiten Kolben 8 beispielsweise durch Einpressen befestigt. Der zweite Kolben 8 weist an seinem Umfang eine Dichtung 15 auf. Die Dichtung 15 verhindert, dass das im ersten Druckraum 6 befindliche Druckfluid am zweiten Kolben 8 entlang in einen Raum oberhalb des zweiten Zylinders 8 und von dort weiter in den Zylinderraum 2 gelangen kann. Da ein Eindringen von Druckfluid in dem Zylinderraum 2 zu Schäden an der Hochdruck¬ pumpe führen kann ist vorteilhaft eine zusätzliche Entlas- tungsbohrung 27 in dem Zwischenraum 28 zwischen dem zweiten Kolben 8 und dem Hochdruckkolben 3 vorgesehen (siehe hierzu Figur 3) . Zwischen dem Pumpengehäuse 1 und dem zweite Kolben 8 ist ein zweites Federelement 20 angeordnet, welches dem Kompressionshub des Hochdruckkolbens 3 entgegen wirkt. Das zweite Federelement 20 sorgt dafür, dass der zweite Kolben 8 sowie der mit ihm verbundene Hochdruckkolben 3 im Anschluss an den Kompressionshub zurück in seine Ausgangsposition ge¬ langt. Die Druckfeder 20 stützt sich dabei vorteilhaft am zweite Kolben 8 bzw. an der Aufnahmeeinheit 19 ab. Im letzte- ren Fall wird die Aufnahmeeinheit 19 zusätzlich im zweite Kolben 8 fixiert.
Der erste Druckraum 6 ist mit einem im Wesentlichen in- kompressiblen Druckfluid gefüllt. Als Druckfluid eignet sich insbesondere ein Schmieröl. Durch die Verwendung eines
Schmieröls werden die beweglichen Teile der Hochdruckpumpe gleichzeitig geschmiert. Eine zusätzliche Schmierstoffzufuhr ist somit nicht erforderlich, was den Aufbau der Hochdruck¬ pumpe vereinfacht. Durch die Schmierung der beweglichen Bau- teile wird die Reibung verringert und dadurch die Lebensdauer der Hochdruckpumpe wesentlich erhöht.
Um einen Leckagestrom des Druckfluids aus dem ersten Druck¬ raum 6 auszugleichen, weist der erste Druckraum 6 eine Zu- laufleitung 13 auf. In der Zulaufleitung 13 ist vorteilhaft ein Rückschlagventil 14 angeordnet. Das Rückschlagventil 14 erleichtert die Befüllung des ersten Druckraums 6 und verhin-
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dert beim Befüllen wirkungsvoll das Zurückströmen des Druckfluids aus der Zulaufleitung 13.
Figur 3 zeigt einen Schnitt parallel zur Antriebswelle 4 durch die in Figur 2 gezeigte Hochdruckpumpe entlang der Schnittlinie B-B. Aus der Abbildung ist die Steuerung des Förderstroms der Hochdruckpumpe ersichtlich. Der Förderstrom der Hochdruckpumpe wird über einen, in einer Zulleitung 21 angeordneten, Steuerkolben 22 gesteuert. Je nach Lage des Steuerkolbens 22 versperrt dieser mehr oder weniger die Zu¬ leitung 21, wodurch ein entsprechender Förderstrom in den Zy¬ linderraum 2 gelangen kann. Der Steuerkolben 22 ist dabei vorteilhaft über einen Piezoaktor 23 ansteuerbar. Der Pieozo- aktor 23 hat den wesentlichen Vorteil gegenüber anderen Ansteuerugen, dass hierdurch der Steuerkolben 22 sehr schnell angesteuert werden kann, wodurch sich eine sehr hohe Genauig¬ keit beim Zumessen des Förderstroms ergibt. Um die notwendi¬ gen Kräfte für den Piezoaktor 23 gering zu halten, ist der Steuerkolben 22 in Öffnungsrichtung über ein drittes Feder- element 24 mit einer Federkraft beaufschlagt. Als Federele¬ ment 24 kann wiederum eine Druckfeder verwendet werden.
Eine Steuerung des Förderstroms über ein Einlassventil, wie es Stand der Technik ist, ist selbstverständlich ebenfalls möglich.
Wie aus Figur 2 und 3 ersichtlich, können der erste Kolben 5, der zweite Kolben 8 sowie der Hochdruckkolben 3 jeweils in Sacklochbohrungen 29, 30, 31 geführt werden, die im Pumpenge- häuse 1 ausgebildet sind. Hierdurch ergibt sich ein besonders einfach zu fertigendes Pumpengehäuse 1. Das Verschließen der Sacklochbohrungen 29, 30, 31 erfolgt über einen Pumpendeckel 32, der vorteilhaft mit dem Pumpengehäuse 1 dichtend ver¬ schraubt ist. In dem Pumpendeckel 32 kann besonders vorteil- haft der erste Druckraum 6 ausgebildet sein. Hierdurch ver¬ einfacht sich der Aufbau der Hochdruckpumpe weiter. Im Pum¬ pengehäuse 1 kann auch der Steuerkolben 22 zum Zumessen des
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Förderstromes sowie ein dem Zylinderraum 2 nachgeschaltetes Auslassventil 33 untergebracht sein. Hierdurch ergibt sich eine besonders kompakte Hochdruckpumpe.
Figur 4 zeigt einen Radialschnitt durch ein zweites Ausfüh¬ rungsbeispiel einer Hochdruckpumpe, entlang der Schnittlinie A-A in Figur 1. Das zweite Ausführungsbeispiel ist dabei weitgehend identisch mit dem ersten Ausführungsbeispiel, wes¬ halb nachfolgend nur auf die Unterschiede zwischen den Aus- führungsbeispielen eingegangen wird.
Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich dabei le¬ diglich im Antrieb des ersten Kolbens 5 vom ersten Ausfüh¬ rungsbeispiel. Anstelle einer Nockenwelle weist das zweite Ausführungsbeispiel eine Antriebswelle 4 auf, die als Exzen¬ terwelle ausgebildet ist. Der erste Pumpenkolben 5 wird dabei von der Exzenterwelle 4 über einen Pleuel 12 und einem Kreuz¬ kopf 35 angetrieben. Der Pleuel 12 weist ein Großauge 36 so¬ wie ein Kleinauge 37 auf. Das Großauge 36 des Pleuels 34 ist mit einer Gleitlagerbuchse versehen und drehbar auf der Ex¬ zenterwelle 4 angeordnet. Das Kleinauge 37 des Pleuels 12 ist mit einem Bolzen 38 versehen. Der Bolzen 38 sorgt für die Verbindung zwischen dem Pleuel 12 und dem Kreuzkopf 35. Der Kreuzkopf 35 weist hierzu vorzugsweise eine gabelförmige Auf- nähme für das Kleinauge 37 des Pleuels 12 auf (in der Dar¬ stellung nicht sichtbar) . Das Kleinauge 37 wird bei der Mon¬ tage in die gabelförmige Aufnahme des Kreuzkopfes 35 gesteckt und über den Bolzen 38 mit dem Kreuzkopf 35 formschlüssig verbunden. Die gabelförmige Aufnahme des Kreuzkopfes 35 weist vorteilhaft zwei Gleitlagerbuchsen auf, wodurch das Pleuel 12 und der Kreuzkopf 35 besonders reibungsarm und leicht gegen¬ einander schwenkbar sind. Der Kreuzkopf 35 ist im Pumpenge¬ häuse 1 geführt. Durch die Führung des Kreuzkopfes 35 im Pum¬ pengehäuse 1 kann der Kreuzkopf 35 lediglich eine lineare Hubbewegung ausführen. Auf diese Weise wird die Umwandlung der Drehbewegung der Exzenterwelle 4 in eine lineare Hubbewe¬ gung des ersten Kolbens 5 ermöglicht. Der weitere Aufbau der
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Hochdruckpumpe ist identisch zum ersten Ausführungsbeispiel. Insbesondere die Zumessung des Förderstroms erfolgt identisch zum ersten Ausführungsbeispiel. An dieser Stelle sei deshalb noch einmal auf die vorherige Beschreibung insbesondere zu Figur 3 hingewiesen.
Nachfolgend soll jetzt kurz auf die Funktionsweise der Hoch¬ druckpumpe eingegangen werden. Hierbei wird lediglich die prinzipielle Funktion der Hochdruckpumpe beschrieben, ohne näher auf die einzelnen Ausführungsbeispiele einzugehen. Wäh¬ rend des Kompressionshubes des ersten Kolbens 5 wird das im ersten Druckraum 6 befindliche Druckfluid mit einem ersten Druck pl beaufschlagt. Dieser erste Druck pflanzt sich fort und wirkt auf die Stirnfläche 39 des zweiten Kolbens 8, wel- eher mit dem ersten Druckraum 6 in Wirkverbindung steht. Der an der Stirnfläche 39 des zweiten Kolbens 8 anliegende erste Druck pl bewirkt, dass der zweite Kolben 8 sowie der form¬ schlüssig mit dem zweiten Kolben 8 verbundene Hochdruckkolben 3 einen Kompressionshub durchführt. Während dieses Kompressi- onshubes ist der Steuerkolben 22 in der Zulaufleitung 21 zum Zylinderraum 2 vollständig geschlossen. Ebenso ist das dem Zylinderraum 2 nachgeschaltete Auslassventil 33 geschlossen. Hierdurch erfolgt während des Kompressionshubs eine Kompres¬ sion des im Zylinderraum 2 befindlichen Fluids. Das kompri- mierte Fluid gelangt im Anschluss an den Kompressionshubs ü- ber das geöffnete Auslassventil 33 zum Ausgang 40 der Hoch¬ druckpumpe. Der Ausgang 40 kann, falls es sich bei der Hoch¬ druckpumpe um eine Kraftstoffhochdruckpumpe handelt, mit ei¬ nem gemeinsamen Hochdruckspeicher, dem so genannten Common Rail verbunden sein.
Im Anschluss an den Kompressionshub gibt der Steuerkolben 22 wieder die Zuleitung 21 frei. Die zweite Druckfeder 20 bewegt den zweiten Kolben 8 zurück in seine Ausgangsposition. Wäh¬ rend des Zurückbewegens erfolgt gleichzeitig ein Ansaugen von Fluid in den Zylinderraum 2. Anschließend beginnt wieder ein neuer Kompressionshub.
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Während bei der Verwendung einer Exzenterwelle als Antriebs¬ welle 4 jeweils nur ein Förder-/Kompressionshub je Antriebs¬ wellenumdrehung erfolgt, kann bei der Verwendung einer No¬ ckenwelle als Antriebseinheit die Anzahl der Förder- /Kompressionshübe über die Anzahl der Nocken vorgegeben wer¬ den. Die Anzahl der Förder-/Kompressionshub entspricht dabei der Anzahl der Nocken 4a, 4b, 4c,... der Nockenwelle 4.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass in einem ers- ten Druckraum 6 zunächst über einen ersten Kolben 5 ein ers¬ ter Druck pl aufgebaut wird, der auf einen zweiten Kolben 8 wirkt, welcher mit einem Hochdruckkolben 3 in Wirkverbindung steht. Zwischen dem zweiten Kolben 8 und dem Hochdruckkolben 3 besteht eine Druckübersetzung, so dass ein geringer Druck im ersten Druckraum 6 ausreicht, um einen hohen Druck im Zy¬ linderraum 2 zu bewirken. Aufgrund dessen besteht nur eine geringe Belastung der Antriebswelle 4 sowie des ersten Kol¬ bens 5. Hierdurch wird die Lebensdauer der Hochdruckpumpe er¬ heblich erhöht.