Fahrassistenzvorrichtung zur gegenüber dem Sichtfeld des Fah¬ rers eines Kraftfahrzeugs positionsrichtigen Darstellung des weiteren Straßenverlaufs auf einem Fahrzeugdisplay
Die Erfindung betrifft eine Fahrassistenzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik:
Nachtfahrten stellen an den Fahrer eines Kraftfahrzeuges hö¬ here Anforderungen als Tagfahrten, da die Wahrnehmung bei¬ spielsweise von Gebäuden, Eingängen, Hausnummern, Straßen und Wegen, anderen Verkehrsteilnehmern und Hindernissen durch die geringere Beleuchtung und eine vermehrte Blendung durch ande¬ re Lichtquellen erschwert wird. Ähnliches gilt auch für Tun¬ nelfahrten und für Tagfahrten mit Beeinträchtigungen der Sicht beispielsweise durch Nebel oder starken Regen. Die Reichweite des Fahrlichts wird durch gesetzliche Vorschriften eng begrenzt, um eine Blendung des Gegenverkehrs möglichst gering zu halten. So reicht das Fahrlicht selbst bei optima¬ ler Ausleuchtung der Fahrbahn, beispielsweise mittels Kurven¬ licht, oft nicht aus, um den Straßenverlauf und Hindernisse rechtzeitig zu erfassen, wohingegen das Fernlicht wegen des zunehmenden Verkehrsaufkommens selbst auf Nebenstraßen immer seltener eingesetzt werden kann.
Zur Verbesserung dieser Situation wurden Fahrassistenzvor¬ richtungen in Form von Nachtsichtgeräten für Kraftfahrzeuge
entwickelt, die dem Fahrer je nach Funktionsprinzip eine ver¬ besserte oder alternative Sicht auf die aktuelle Verkehrs¬ und Fahrsituation bieten. Im Wesentlichen werden drei Funkti¬ onsprinzipien, die in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen des elektromagnetischen Spektrums arbeiten, unterschieden:
Restlichtverstärker zur Verstärkung des sichtbaren
Lichts,
- Nah-Infrarot-Nachtsichtgeräte oder aktive Infrarot- NachtSichtgeräte, welche mittels einem für den entgegen¬ kommenden Fahrer unsichtbaren, infraroten Fernlicht als Lichtquelle die Umgebung ausleuchten und den von Objek¬ ten in der Umgebung reflektierten Teil des infraroten Lichts als Bild erfassen, sowie
- Fern-Infrarot-Nachtsichtgeräte oder passive Infrarot- Nachtsichtgeräte, welche die von jedem Objekt in der Um¬ gebung abgegebene Wärmestrahlung erfassen.
Bei allen drei Funktionsprinzipien wird das Bild der aktuel¬ len Verkehrs- und Fahrsituation in der Umgebung auf einer ge¬ eigneten Bildwiedergabevorrichtung in Echtzeit angezeigt. Da¬ bei kommen neben der direkten Anzeige dienenden, konventio¬ nellen Bauformen, beispielsweise einem Monitor, auch Bildwie¬ dergabevorrichtungen wie beispielsweise head-up Displays zum Einsatz, welche das Bild oder einen als Information dienenden Teil des Bildes in die Windschutzscheibe oder auf eine teil¬ durchlässige Scheibe im Sichtfeld des Fahrers einspiegeln.
Restlichtverstärker werden dabei im zivilen Bereich nicht eingesetzt, da sie die großen Unterschiede in der Beleuch¬ tungsstärke, wie sie insbesondere beim Wechsel zwischen Ge¬ genverkehr und freier Strecke auftreten nicht beherrschen. Darüber hinaus sind Restlichtverstärker bei totaler Finster¬ nis, wie beispielsweise mondloser Nacht oder Nebel oder star-
kern Regen in der Nacht nicht oder nicht zufrieden stellend einsetzbar.
Nah-Infrarot-Nachtsichtgeräte benötigen zur Funktion fahr- zeugseitig eine infrarote Lichtquelle zur Beleuchtung, sowie eine infrarot empfindliche Kamera und objektseitig infrarot reflektierende Oberflächen. Die meisten im Straßenverkehr re¬ levanten Hindernisse, wie beispielsweise Menschen, Fahrzeuge, Verkehrszeichen und dergleichen besitzen Oberflächen mit ho¬ hen Reflexionsgraden im infraroten Bereich und können von der infraroten Lichtquelle in einem günstigen Winkel angestrahlt werden, so dass eine Erkennbarkeit der Hindernisse bis auf Fernlichtdistanz gegeben ist. Fahrbahnmarkierungen besitzen zwar in der Regel ebenfalls einen hohen Reflexionsgrad im infraroten Bereich, werden aber unter sehr flachen Winkeln angestrahlt und sind auch nicht immer vorhanden.
Fern-Infrarot-Nachtsichtgeräte benötigen keine fahrzeugseiti- ge infrarote Lichtquelle, sie nutzen die von jedem Objekt ab¬ gegebene Wärmestrahlung zur Erzeugung eines Wärmebildes. Da¬ mit lassen sich, eine ausreichende Temperaturdifferenz zwi¬ schen Objekt und Umgebung vorausgesetzt, warme Objekte, wie beispielsweise Menschen, Tiere oder fahrende Kraftfahrzeuge sehr gut erkennen. Die Erkennbarkeit der Fahrbahn ist dagegen stark witterungsabhängig. Weisen Straßenbelag und Straßenrand die gleiche Temperatur auf, ist die Fahrbahn oder der Stra¬ ßenverlauf für Fern-Infrarot-Nachtsichtgeräte nicht zu erken¬ nen. Darüber hinaus kann ein auf der Bildwiedergabevorrich¬ tung angezeigtes Wärmebild wegen des optischen Eindrucks ei¬ nes Negativbildes leicht zur Verwirrung des Fahrers führen, da es in ungewohnter Weise von den Kontrastverhältnissen bei sichtbarem Licht abweicht.
Damit stehen für die Nachtfahrt Fahrassistenzvorrichtungen zur Verfügung, die dem Fahrer eines Kraftfahrzeugs Hilfe bei der frühzeitigen Erkennung von Hindernissen bieten, die Er¬ kennung des weiteren Straßenverlaufs aber nicht optimal, oder gar nicht unterstützen.
Demgegenüber bieten Navigationsvorrichtungen dem Fahrer viel¬ seitige Hilfe bei der Zielführung. Dazu wird von der Naviga¬ tionsvorrichtung die aktuelle Fahrzeugposition beispielsweise per GPS oder DGPS satellitengestützt bestimmt und auf eine digitale Straßenkarte, die derzeit hauptsächlich auf auswech¬ selbaren digitalen Datenträgern wie beispielsweise CD oder DVD gespeichert, oder per Datenübertragung verfügbar oder ak¬ tualisierbar ist, übertragen. Neben der Berechnung der je¬ weils optimalen Route zum Ziel bieten Navigationsvorrichtun¬ gen über eine Bildwiedergabevorrichtung eine Anzeige, in der die Straßenkarte in den unterschiedlichsten Ausprägungen, beispielsweise in Kartenform oder in einer 3D-Animation aus¬ schnittsweise dargestellt wird. Hierbei muss der Fahrer selbst die Übertragung der dargebotenen Informationen auf die aktuelle Verkehrs- und Fahrsituation leisten.
Eine derartige Navigationsvorrichtung kann über ein geeigne¬ tes Interface, beispielsweise mittels eines standardisierten Datenaustauschformats, die aktuelle Position des Fahrzeugs, den weiteren Straßenverlauf ab der aktuellen Position, die Straßenkategorie, beispielsweise Autobahn, Landstraße, Stadt, und die Sollkursinformation zur Zielführung, wie beispiels¬ weise eine Abbiegeinformation oder den Abstand zur nächsten Kreuzung oder Abzweigung an andere .Fahrassistenzvorrichtungen weitergeben. Eine weitere Ausbaustufe der Navigationsvorrich¬ tung berechnet aus den Kurvenradien des weiteren Straßenver¬ laufes ständig eine angepasste Geschwindigkeit, welche eben¬ falls als Information anderen Fahrassistenzvorrichtungen, wie
beispielsweise einem Kurvenwarner zur Verfügung gestellt wer¬ den kann.
Darüber hinaus sind Verfahren bekannt, um aus dem Videostrom eines bildgebenden Sensors, beispielsweise einer Videokamera oder einer Infrarotkamera eines Nachtsichtgeräts, die Orien¬ tierung des Kraftfahrzeugs zur Fahrbahn in Form von lateraler Position, Fahrachse, Nick-, Roll- und Gierwinkel und derglei¬ chen und im Nahbereich den Straßenverlauf zu ermitteln. Damit ist es mit Kenntnis des Abbildungsverhältnisses der Kamera möglich, anderweitig, beispielsweise aus der Navigationsvor¬ richtung gewonnene Informationen perspektivisch richtig dem Videostrom zu überlagern und damit diese Information dem Fah¬ rer erfassbar zu machen. Dabei kann der für die Perspektive wichtige Nickwinkel auch von Sensoren eines aktiven Fahr¬ werks, welche Federwege oder Beschleunigungen messen, oder von einem speziellen Sensor geliefert werden. Nachteilig ist dabei, dass der weitere, außerhalb des Sichtfeldes liegende Straßenverlauf nicht anzeigbar ist.
Aus der JP 2002 046 504 Al ist eine Fahrassistenzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt, welche eine mit einem Steuer¬ gerät verbundene Bildwiedergabevorrichtung aufweist. Das Steuergerät ist mit einer Navigationsvorrichtung und mit ei¬ nem eine Infrarotkamera aufweisenden Nachtsichtgerät verbun¬ den. Mittels Annäherungssensoren, Radsensoren und Lenkwinkel- sensoren werden die Bewegungen des Fahrzeuges in Form einer virtuellen, 3D-Animation der Straße und des darauf fahrenden Fahrzeuges dargestellt. Mittels des Nachtsichtgeräts können Hindernisse frühzeitig erkannt und dem Fahrer auf der Bild¬ wiedergabevorrichtung in der zumindest teilweise der von der Infrarotkamera erfassten Verkehrs- und Fahrsituation entspre¬ chenden, virtuellen Umgebung angezeigt werden, um das von der Infrarotkamera erfasste und für den Fahrer ansonsten unge-
wohnliche Bild des Nachtsichtgeräts verständlich zu machen. Darüber hinaus können in der virtuellen Umgebung Sollkursin¬ formationen der Navigationsvorrichtung in Form von Pfeilen dargestellt werden. Je nach Hindernis und Verkehrs- und Fahr¬ situation können dabei von der Infrarotkamera erfasste andere Verkehrsteilnehmer sowie Gebäude und der gleichen in der vir¬ tuellen Umgebung ein- und ausgeblendet werden. Nachteilig an dieser Fahrassistenzvorrichtung ist, dass die Verkehrs- und Fahrsituation nur in Form einer virtuellen Umgebung, in der auch das eigene Fahrzeug dargestellt wird, wiedergegeben wird, wodurch sich diese Fahrassistenzvorrichtung nicht zur zuverlässigen und für den Fahrer verwendbaren Anzeige insbe¬ sondere des weiteren, außerhalb des Sichtfeldes liegenden Straßenverlaufs bei Nachtfahrt verwenden lässt.
Aus der DE 101 38 719 Al ist eine Fahrassistenzvorrichtung bekannt, bei der die Anzeige einer Navigationsvorrichtung auf einer Bildwiedergabevorrichtung mit der von einer Videokamera erfassten Umgebung im Sichtfeld des Fahrers gemischt und an die dreidimensionale Gestalt des Geländes angepasst wird, um eine bessere Übereinstimmung zwischen dem von der Videokamera aufgenommenen Bild der Umgebung im Sichtfeld des Fahrers und der eingeblendeten, errechneten Sollkursinformation in Form eines Pfeils zu ermöglichen. Nachteilig daran ist, dass diese Fahrassistenzvorrichtung nicht zur Unterstützung des Fahrers während Nachtfahrten geeignet ist, da die Videokamera im sichtbaren Bereich arbeitet, und da der weitere, außerhalb des Sichtfeldes des Fahrers liegende Straßenverlauf nicht an¬ zeigbar ist .
Aus der JP 09 325 042 Al ist eine Fahrassistenzvorrichtung bekannt, bei der die Anzeige einer Navigationsvorrichtung auf einer Bildwiedergabevorrichtung mit dem Bild der von einer Videokamera erfassten Umgebung im Sichtfeld des Fahrers kom-
biniert wird, um SollkursInformationen in Form von Pfeilen und dergleichen in dem Videobild einzublenden. Diese Fahras¬ sistenzvorrichtung ist ebenfalls nicht zur Unterstützung des Fahrers während Nachtfahrten oder witterungsbedingter schlechter Sicht verwendbar, da auch hier der weitere, außer¬ halb des Sichtfeldes liegende Straßenverlauf nicht angezeigt wird.
Technische Aufgabe der Erfindung:
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Fahras¬ sistenzvorrichtung zu entwickeln, welche eine effektive Un¬ terstützung des Fahrers eines Kraftfahrzeuges insbesondere bei Nachtfahrt bietet, indem der mit bloßem Auge nicht oder nur schwer erkennbare, außerhalb des Sichtfeldes liegende, weitere Straßenverlauf sowie Hindernisse auf der Fahrbahn dem Fahrer angezeigt werden.
Diese Aufgabe wird durch eine Fahrassistenzvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst . Die erfindungsgemäße Fahrassistenzvorrich¬ tung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs weist gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil auf, dass das Steuergerät zur Erkennung der Fahrbahn und des Straßen¬ verlaufs die von dem bildgebenden Sensor erfassten und als Videostrom weitergegebenen Bilder verarbeitet und mindestens den weiteren, außerhalb des Sichtfeldes des bildgebenden Sen¬ sors liegenden Straßenverlauf aus den der Navigationsvorrich¬ tung zur Verfügung stehenden Straßenkartendaten ermittelt, um durch Zusammenführen beider Informationen eine zuverlässige Vorhersage des Straßenverlaufes in Form einer positionsrich¬ tigen Anzeige auf der Bildwiedergabevorrichtung zu erzeugen, wobei diese Anzeige mit dem für den Fahrer sichtbaren Bild der aktuellen Verkehrs- und Fahrsituation positionsrichtig und vorzugsweise perspektivisch richtig überlagerbar ist, und insbesondere im Nahbereich der tatsächliche, mit Hilfe des
bildgebenden Sensors erfasste Straßenverlauf, bei Bedarf un¬ ter zusätzlicher Anzeige der Fahrspur, und im Fernbereich ein mit Hilfe der Navigationsvorrichtung ermittelter, für den Fahrer weder mit bloßem Auge, noch mit Hilfe des bildgebenden Sensors erkennbarer Straßenverlauf positionsrichtig zur aktu¬ ellen Fahrzeugposition und dem Sichtfeld des Fahrers perspek¬ tivisch richtig angezeigt wird.
Im Gegensatz zu dem insbesondere aus der JP 2002 046 504 Al bekannten Stand der Technik wird so eine Anzeige auf der Bildwiedergabevorrichtung erzeugt, die dem tatsächlichen Sichtfeld entspricht, ergänzt um die durch den bildgebenden Sensor gewonnenen Informationen innerhalb dessen Sichtbe¬ reichs, sowie der aus den im Navigationsgerät hinterlegten Daten ermittelten Information über den weiteren, außerhalb des Sichtfeldes des Fahrers liegenden Straßenverlauf mindes¬ tens außerhalb des Sichtbereichs. Der bildgebende Sensor kann dabei beispielsweise ein RADAR- oder LIDAR-Sensor sein, eine Infrarot-Kamera, oder die Kamera eines Nachtsichtgeräts, wo¬ bei der Sichtbereich bei Nacht durch den strahlenoptisch aus- leucht- oder erfassbaren Bereich unter Berücksichtigung der Reichweite beispielsweise eines als Infrarotkamera ausgeführ¬ ten bildgebenden Sensors bestimmt wird, der größer ist, als der von den Scheinwerfern des Kraftfahrzeuges im sichtbaren Wellenlängenbereich ausgeleuchtete Bereich. Durch Verwendung des bildgebenden Sensors zur Erkennung des Straßenverlaufs insbesondere im Nahbereich, können Digitalisierungsfehler aus den Straßenkartendaten kompensiert werden. Wegen der strah¬ lenoptischen geradlinigen Ausbreitung der elektromagnetischen Wellen kann der Straßenverlauf beispielsweise hinter einer Kuppe nicht mehr mit Hilfe des bildgebenden Sensors erfasst, aber mit Hilfe des Navigationsgeräts als zu erwartender Stra¬ ßenverlauf angezeigt oder angedeutet werden. Hierdurch wird eine Entlastung des Fahrers des Kraftfahrzeugs bei Nachtfahr-
ten und bei schlechten Sichtverhältnissen durch eine wirk¬ lichkeitsnahe Anzeige des Weiteren, außerhalb des vom Fahrer einsehbaren Sichtfeldes liegenden Straßenverlaufs erreicht. Die Überlagerung der Anzeige mit dem für den Fahrer sichtba¬ ren Bild kann dabei neben der Erfassung durch beispielsweise einen als Infrarotkamera eines Nachtsichtgeräts ausgebildeten bildgebenden Sensor, durch Erfassen der aktuellen Verkehrs¬ und Fahrsituation mittels einer im sichtbaren Wellenlängenbe¬ reich arbeitenden Videokamera, deren Bildinformation gemein¬ sam mit der Anzeige auf der als Fahrzeugdisplay ausgebildeten Bildwiedergabevorrichtung wiedergegeben wird, oder durch Ein- spiegeln der Anzeige in die Windschutzscheibe im Sichtfeld des Fahrers erfolgen, wobei die Anzeigevorrichtung in diesem Fall als ein aus Projektionsvorrichtung und Windschutzscheibe bestehendes Head-up-Display ausgebildet ist. Der sowohl au¬ ßerhalb als auch innerhalb des Sichtfeldes des Fahrers lie¬ gende Straßenverlauf kann dabei beispielsweise mittels von fern nach nah immer heller beidseitig am Straßenrand bis in den Nahbereich hinein aufleuchtenden Markierungen über eine als aus Projektionsvorrichtung und Windschutzscheibe beste¬ hendes Head-up-Display ausgebildete Bildwiedergabevorrichtung als zuschaltbare Anzeige positionsrichtig und perspektivisch richtig in das Sichtfeld des Fahrers eingespiegelt werden.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Anzeige der Bildwiedergabevorrichtung zusätzlich zu dem Straßenverlauf eine zur Zielführung durch die Navigationsvor¬ richtung dienende Sollkursinformation zeigt. Hierdurch wird eine leichtere Interpretierbarkeit der Sollkursinformation der Navigationsvorrichtung durch Einblendung in ein Bild der aktuellen Verkehrs- und Fahrsituation erreicht.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Anzeige der Bildwiedergabevorrichtung zusätzlich inner-
halb der Sichtweite des Nachtsichtgerätes auf der Fahrbahn liegende Hindernisse anzeigt, wobei direkt die unveränderten Bilddaten vom Bildsensor oder veränderte Bilddaten, z.B. farblich hervorgehobene Hindernisse, angezeigt werden können. Dabei können die Informationen über Hindernisse auch von an¬ deren im Fahrzeug angeordneten, abstandserkennenden Fahras¬ sistenzvorrichtungen, wie beispielsweise einer Adaptive- Cruise-Control, ACC, zur Verfügung gestellt werden, oder dazu benutzt werden, die Anzeige zu verändern bzw. den Informati¬ onsgehalt zu optimieren.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Bildwiedergabevorrichtung das Display eines Nachtsichtgeräts ist, wobei der bildgebende Sensor vorzugs¬ weise die Kamera des Nachtsichtgeräts ist, beispielsweise ei¬ ne IR-Kamera.
Eine zusätzliche vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Bildwiedergabevorrichtung ein die Anzeige über die Windschutzscheibe in den Sichtbereich des Fahrers des Kraftfahrzeugs einspiegelnde, aus der Windschutzscheibe und einer von unten gegen die Windschutzscheibe gerichteten Projektionsvorrichtung bestehendes Head-up-Display ist, so dass der Fahrer die Anzeige mit dem weiteren, außerhalb sei¬ nes Sichtfeldes liegenden Straßenverlauf und das für ihn in dem für das menschliche Auge sichtbaren Wellenlängenbereich erkennbare, tatsächliche Verkehrsgeschehen perspektivisch und positionsrichtig überlagert direkt vor Augen hat.
Kurzbeschreibung der Zeichnung, in der zeigen: Fig. 1 einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Fahrassistenzvorrichtung und
Fig. 2 eine von einer erfindungsgemäßen Fahrassistenzvor¬ richtung auf einer Bildwiedergabevorrichtung darge¬ stellte Anzeige eines Straßenverlaufs.
Eine in Figur 1 dargestellte, erfindungsgemäße Fahrassistenz¬ vorrichtung besteht aus einem bildgebenden Sensor 1, vorzugs¬ weise einer im nahen oder fernen Infrarot arbeitenden Infra¬ rotkamera eines Nachtsichtgeräts, einer Navigationsvorrich¬ tung 2, welche eine oder mehrere der Informationen Fahrzeug¬ position, Straßenkategorie, Straßenkartendaten zur Bestimmung des weiteren Straßenverlaufs und der für den Straßenverlauf optimierte Geschwindigkeit, zulässige Höchstgeschwindigkeit, Sollkursinformation für eine geplante Route in Form einer Ab¬ biegeinformation zur Verfügung stellt, einem oder mehreren Fahrdynamiksystemen 3 oder dedizierten Sensoren, die Informa¬ tionen wie Fahrgeschwindigkeit, Getriebestellung, Lenkradein¬ schlagswinkel, Lenkwinkel, Nickwinkel zur Verfügung stellen, einer hinderniserkennenden Fahrassistenzvorrichtung 4, welche Informationen über vorausfahrende Fahrzeuge oder Hindernisse auf der Fahrbahn liefert, einer Bildwiedergabevorrichtung 5 sowie einem Steuergerät 6, mit dem die anderen Komponenten über Datenleitungen 7 verbunden sind und welches die die In¬ formationen tragenden Signale der anderen Komponenten verar¬ beitet und auf der Bildwiedergabevorrichtung als Anzeige aus¬ geben kann. Das Steuergerät 6 steuert dabei den bildgebenden Sensor 1 an, bereitet das von dem bildgebenden Sensor 1 in Form eines Videostromes ausgegebene Bild der aktuellen Ver¬ kehrs- und Fahrsituation zur Darstellung auf der Bildwieder¬ gabevorrichtung 5 auf, ermittelt den Nickwinkel des Kraft¬ fahrzeugs aus dem Kamerabild oder empfängt diese Information von dem Fahrdynamiksystem 3 und berechnet den Straßenverlauf aus dem Videostrom des bildgebenden Sensors 1, aus dem von der Navigationsvorrichtung 2 zur Verfügung gestellten Stra¬ ßenkartendaten, sowie aus einer Kombination aus Videostrom
und Straßenkartendaten, wobei der im Nahbereich genaue Stra¬ ßenverlauf aus dem Videostrom mit der Information aus den Straßenkartendaten so weitergeführt wird, dass sich ein glat¬ ter horizontaler Krümmungsverlauf ergibt. Dazu werden die Spurverläufe aus dem Videostrom und den Straßenkartendaten verglichen und geeignet fusioniert. Mit dieser Information kann dann der aus dem Videostrom ermittelte, im Sichtfeld des bildgebenden Sensors 1 liegende Straßenverlauf 9 mit den In¬ formationen aus den Straßenkartendaten verlängert werden. Da¬ mit werden die Digitalisierungsfehler der Straßenkartendaten kompensiert .
In Figur 2 ist eine Anzeige 8 der erfindungsgemäßen Fahras¬ sistenzvorrichtung auf einer Bildwiedergabevorrichtung 5 dar¬ gestellt. Dabei zeigt die Anzeige 8 den Straßenverlauf 9. Im Bereich der Fahrspur 10 des Fahrzeuges wird das Bild der An¬ zeige 8 so verändert, insbesondere optimiert, dass der Fahrer den weiteren Straßenverlauf 9 deutlicher als die Umgebung 11 wahrnimmt . Geeigneterweise werden hierzu auf der Fahrbahn 14 von dem bildgebenden Sensor 1 erkannte Fahrbahnmarkierungen 15 hervorgehoben oder solche Fahrbahnmarkierungen 15 ergänzt. Dabei können grafische Elemente korrespondierend' zu den Stra¬ ßenrändern 12 und/oder grafische Elemente korrespondierend zu dem Mittelstreifen 13 von dem Steuergerät 6 erzeugt und angezeigt werden. Darüberhinaus ist eine geeignete Anpassung der Helligkeit des Bildes und/oder der angezeigten grafischen Elemente in der Anzeige 8 möglich, sowie eine geeignete An¬ passung des Kontrastes, der Schärfe sowie der Farbe denkbar. Unabhängig von der Art der Darstellung des Straßenverlaufs wird diese Darstellung dem Krümmungsverlauf der Straße, bei¬ spielsweise unter Annahme einer ebenen Straße 16, unter Er¬ mittlung des Krümmungsverlaufes der Straße 16 aus dem Video¬ strom des bildgebenden Sensors 1 oder durch Ermittlung des Krümmungsverlaufes der Straße 16 aus den Straßenkartendaten
der Navigationsvorrichtung 2 perspektivisch positionsrichtig angepasst .
An Kreuzungen, Ausfahrten Kreisverkehren oder generell an al¬ len Verzweigungen können die vorher beschriebenen Manipulati¬ onen an der Anzeige 8 an allen abgehenden Straßenverläufen 9 vorgenommen werden. Dabei kann je nach Komplexität der Ver¬ kehrs- und Fahrsituation das Bild der Anzeige 8 so überladen werden, dass es dem Fahrer keine Hilfe mehr bietet. Um die Menge der dargestellten Informationen zu verringern, wird nur ein einziger Straßenverlauf 9 vollständig hervorgehoben. Der hervorgehobene Straßenverlauf 9 kann dabei bei eingeschalte¬ ter Zielführung der Navigationsvorrichtung 2 dem Sollkurs der empfohlenen Route, der Straße 16 gleichen Namens, der Straße 16 gleicher Kategorie, oder der Straße 16 mit dem kleinsten Krümmungsverlauf, oder einer auf vorangegangenen Fahrten er¬ lernten Route folgen.
Damit die Information über eine Verzweigung als besonderer Gefahrenpunkt und/oder Routenalternative nicht verloren geht, können Verzweigungen mit speziellen grafischen Elementen oder durch die Darstellung von Fahrbahnmarkierungen 15 der abge¬ henden Straßen 16 positionsrichtig auf der Bildwiedergabevor¬ richtung 5 angezeigt werden.
Um den Fahrer nicht mit unplausiblen Informationen zu über¬ lasten, wird die Anzeige 8 im Stadtverkehr und beim Rück¬ wärtsfahren ausgesetzt, reduziert oder vereinfacht. Eine ent¬ sprechende Optimierung der Anzeige 8 ist bei einem Lenkrad¬ einschlagswinkel oberhalb einer einstellbaren Schwelle, einer Fahrgeschwindigkeit unterhalb einer einstellbaren Schwelle, einer Fahrgeschwindigkeit oberhalb einer einstellbaren Schwelle, einer Fahrgeschwindigkeit oberhalb einer als zuläs¬ sig erkannten Schwelle, bei einem instabilen Fahrzustand des
Kraftfahrzeugs, einem Abstand zu einem vorausfahrenden Kraft¬ fahrzeug unterhalb einer einstellbaren Schwelle, bei einer bestimmten Straßenkategorie, bei der beispielsweise eine schlechte oder veraltete Digitalisierung erkannt oder vermu¬ tet wird, bei oder in einem Kreisverkehr oder einer Kreuzung, bei einer nicht verfügbaren optischen oder kartografischen Erkennung des Straßenverlaufs 9, bei einer Krümmung des vor¬ aus liegenden Straßenverlaufs 9 oberhalb einer einstellbaren Schwelle, bei einer Erkennung einer Überlastung des Fahrers, beispielsweise durch Bedienen komplexer Fahrzeugfunktionen oder Kommunikationseinrichtungen, oder wenn der bildgebende Sensor 1, die Navigationsvorrichtung 2 oder ein angeschlosse¬ nes Fahrdynamiksystem 3 keine Informationen liefert, denkbar.
Um den Fahrer nicht durch das Umschalten zwischen Zuständen der Anzeige 8 mit und ohne Hervorhebung von relevanten Infor¬ mationen abzulenken, werden die eingeblendeten Fahrbahnmar¬ kierungen 16 , Richtungsanzeigen 17 zur Information über den Sollkurs oder den Straßenverlauf 9 in ihrer Vorausschau ins¬ besondere in Bezug auf ihre Wahrnehmbarkeit auf der Bildwie¬ dergabevorrichtung 5 in einem für die menschliche Wahrnehmung geeigneten zeitlichen Verlauf ein- und ausgeblendet. Dazu können z.B. Helligkeit, Kontrast, Schärfe sowie Farbwerte an- gepasst werden.
Bedingt durch die perspektivische Darstellung der Anzeige 8 auf der Bildwiedergabevorrichtung 5 ergeben sich für den Fah¬ rer ab einer gewissen Distanz keine mehr wahrnehmbaren De¬ tails. Dabei wird die Darstellung auf die Reichweite be¬ schränkt, in der die gewählte Darstellungsart Effekte auf der Bildwiedergabevorrichtung 5 erzeugt, die größer als ein Pixel ist und oberhalb einer für den Fahrer wahrnehmbaren Stufe liegt. Darüber hinaus ist die Reichweite davon abhängig, wie weit der weitere Verlauf der Fahrbahn 14 zuverlässig aus dem
Videostrom erkannt oder aus den Straßenkartendaten ermittelt werden kann. Stehen dabei keine Straßenkartendaten zur Verfü¬ gung, wird die Reichweite der Fahrassistenzvorrichtung auf den aus dem Videostrom erkannten Straßenverlauf 9 beschränkt . Steht keine Erkennung der Fahrspur 10 aus dem Videostrom zur Verfügung, beispielsweise weil die Fahrspurerkennung nicht implementiert ist, oder keine Fahrspur 10 mangels Fahrbahn¬ markierungen 15 erkennbar ist, kann die Darstellung und damit die Fahrassistenzvorrichtung in der oben beschriebenen vollen Reichweite betrieben werden.
Sind von dem bildgebenden Sensor 1 des Nachtssichtgeräts er¬ kennbare Fahrbahnmarkierungen 15 nicht vorhanden oder schlecht erkennbar, kann die Fahrbahn 14 auch anhand des Ü- berganges zwischen Straßenrand 12 und Umgebung 11, beispiels¬ weise innerorts der Bordsteinkante, oder außerorts dem Stra¬ ßengraben oder dem tiefer liegenden, nicht asphaltierten Straßenunterbau, oder anhand von am Straßenrand stehenden Ob¬ jekten, wie beispielsweise Leitpfosten, Leitplanken, Schilder und dergleichen erkannt werden.
Um dem Fahrer Hinweise auf potenzielle Gefahrenstellen geben zu können, und um einer missbräuchlichen Verwendung der Fahr¬ assistenzvorrichtung entgegenzuwirken, kann die Reichweite der Darstellung weiter eingeschränkt werden, wenn die Fahrge¬ schwindigkeit über der von einem Kurvenwarner empfohlenen Ge¬ schwindigkeit, oder über der von der Navigationsvorrichtung 2 erkannten zulässigen Geschwindigkeit liegt .
Neben dem Straßenverlauf 9 können noch weitere Informationen aus den genannten Komponenten perspektivisch richtig in die Anzeige 8 der aktuellen Verkehrs- und Fahrsituation einge¬ blendet werden, beispielsweise ein farblich codierter Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug, wobei die farbliche Codie¬ rung eine Information trägt, ob der Abstand ausreichend ist,
oder nicht, der Angabe eines Bremspunktes oder einer generel¬ len Abstandsinformation. Zur Zielführung durch die Navigati¬ onsvorrichtung 2 können darüber hinaus ein Abbiegepfeil, ein Abbiegepunkt, die Wegstrecke bis zum Abbiegepunkt, sowie Ab¬ zweigungen, Kreuzungen und Kreisverkehre in der Anzeige 8 auf der Bildwiedergabevorrichtung 5 dargestellt werden.
Gewerbliche Anwendbarkeit:
Die Erfindung ist insbesondere im Bereich der Herstellung von Kraftfahrzeugen sowie von Fahrassistenzvorrichtungen für Kraftfahrzeuge gewerblich anwendbar.