Verfahren zur Herstellung eines strahlungsabsorbierenden optischen Elements und strahlungsabsorbierendes optisches Element
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines strahlungsabsorbierenden optischen Elements nach dem Ober¬ begriff des Patentanspruchs 1 und ein strahlungsabsorbieren¬ des optisches Element nach dem Oberbegriff des Patentan¬ spruchs 15.
Unter strahlungsabsorbierenden optischen Elementen werden im Rahmen der Erfindung sowohl teilweise absorbierende als auch zumindest nahezu vollständig absorbierende optische Elmente verstanden. Teilweise absorbierende optische Elemente werden zum Beispiel als optische Filter zur gezielten Lichtabschwä- chung, insbesondere als farbneutrale Filter, verwendet. Optische Elemente, die auftreffende Strahlung nahezu voll¬ ständig absorbieren, werden auch als Schwarzsσhichten bezeichnet und beispielsweise in der Sensorik im sichtbaren und im nahen infraroten Spektralbereich verwendet, insbeson¬ dere bei pyroelektrischen Sensoren.
Eine Möglichkeit zur Herstellung von Schwarzschichten besteht darin, eine Oberfläche mit einer stark rußenden Flamme eines organischen Gases, zum Beispiel Acetylen, zu beschichten. Die Dicke und die Gleichmäßigkeit der so erzeugten Schwarzschicht sind aber oftmals unbefriedigend. Weiterhin wird die Ober¬ fläche stark erhitzt, was insbesondere dann nachteilig ist, wenn hinter der Oberfläche empfindliche Sensoren angeordnet sind.
Bei einem anderen Verfahren wird durch eine Verdampfung eines Metalls, z.B. Silber, in einem Grobvakuum von etwa 1,33 mbar
eine Schwarzschicht aus einer porösen Metallschicht.erzeugt .
Allerdings weisen derartige poröse Metallschichten oftmals nur eine geringe Langzeitstabilität auf.
Weiterhin ist bekannt, dass Metallschichten durch anodische Oxidation oder plasmachemische Oxidation in schwarze oxid¬ keramische Schichten umgewandelt werden können. Diese zeigen aber unerwünscht hohe Reflexionswerte im nahen infraroten Spektralbereich und können nur auf metallischen oder ähnlich temperaturstabilen und chemisch beständigen Trägern erzeugt werden.
Aus der FR-A-2 592 063 ist bekannt, eine Schwarzschicht durch das Aufbringen mehrerer Schichten mit unterschiedlicher Zusammensetzung zu erzeugen. Die erste Schicht bildet dabei ein Material aus einer der Gruppen 4A oder 5A des Perioden¬ systems der Elemente, der eine Nitridschicht und eine Carbid- schicht desselben Elements nachfolgen. Die Schichtenfolge wird durch eine kohlenstoffhaltige Schicht abgeschlossen.
Die Verwendung einer Schwarzschicht als dekorative Schicht wird in der US 4,634,635 beschrieben. Hierin wird offenbart, die Oberfläche eines Ornaments mittels einem plasma¬ unterstützten CVD-Verfahren mit SiC zu beschichten, wobei die Oberfläche während des Beschichtungsprozesses auf hohe Tempe¬ raturen erhitzt wird. Für die Beschichtung von temperatur¬ empfindlichen Kunststoffen ist ein derartiges Verfahren deshalb nicht geeignet .
In der DE 689 10731 T2 wird eine absorbierende Beschichtung beschrieben, die mittels Kathodenzerstäubung (Sputtern) erzeugt wird. Dabei werden beispielsweise Targets, die eine Mischung aus Oxidnitriden des Aluminiums und Titans enthal-
ten, verwendet. Die Herstellung derartiger Targets ist aller¬ dings aufwendig und deshalb mit erheblichen Kosten verbunden.
In der DE 102 41 708 Al wird der Einsatz einer Plasmaionen- quelle zur Erzeugung einer Brechzahlgradientenschicht, die die Grenzflächenreflexion eines KunststoffSubstrats reduziert, beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Strahlungsabsorbierenden optischen Elements anzugeben, das sich durch einen vergleichsweise geringen Herstellungsaufwand auszeichnet und insbesondere auch auf vergleichsweise temperaturempfindliche Substrate aus Kunststoff anwendbar ist. Weiterhin soll ein Strahlungsabsorbierendes optisches Element angegeben werden, das sich insbesondere durch eine hohe Langzeitstabilität und eine äußerst geringe räumliche Variation der optischen Eigen¬ schaften Absorption, Transmission und Reflexion auszeichnet.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines
Strahlungsabsorbierenden Elements nach Patentanspruch 1 und ein Strahlungsabsorbierendes optisches Element nach Patent¬ anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiter¬ bildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Gemäß der Erfindung wird ein strahlungsabsorbierendes optisches Element, das ein Substrat aus einem Kunststoff enthält, dadurch hergestellt, dass auf mindestens einer Ober- fläche des Substrats eine Brechzahlgradientenschicht erzeugt wird, und nachfolgend eine Metallschicht auf die Brechzahl¬ gradientenschicht aufgebracht wird.
Durch die Brechzahlgradientenschicht wird die Reflexion im
Vergleich zu einer herkömmlichen KunststoffOberfläche, die aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Rauheit einen annähernd sprunghaften Übergang des Brechzahl zum Umgebungs- medium aufweist, vorteilhaft stark vermindert.
Die Dicke der erzeugten Brechzahlgradientenschicht, innerhalb derer die Brechzahl in der Richtung senkrecht zur Oberfläche des Substrats variiert, beträgt vorzugsweise 50 nra oder mehr, besonders bevorzugt sogar 200 nm oder mehr.
Beispielsweise kann erreicht werden, dass die Reflexion der auf dem Substrat erzeugten Brechzahlgradientenschicht im Wellenlängenbereich von 400 nm bis 1100 nm weniger als 1,5 % beträgt . Aufgrund der Rauheit der Grenzfläche tritt nahezu keine spiegelnde Reflexion auf und allenfalls ein geringer Anteil des auf die Substratoberfläche auftreffenden Lichts wird diffus reflektiert .
Betrachtet man einen Lichtstrahl, der von der Substratseite her die auf das Substrat aufgebrachte Metallschicht durch¬ quert, muss die Summe der Transmission T, der Absorption A und der Reflexion R aufgrund der Energieerhaltung 1 ergeben, es gilt also: T + R + A = 1. Da die Reflexion R an der Grenz- fläche zwischen dem Substrat und der Metallschicht durch die im ersten Verfahrensschritt erzeugte Brechzahlgradienten¬ schicht auf einen sehr geringen Wert verkleinert werden kann, wird die Absorption A = I - T - R im wesentlichen von der Transmission T der Metallschicht bestimmt.
Die Transmission T der Metallschicht kann vorteilhaft durch eine Variation der Dicke der Metallschicht variiert werden. Indem beispielsweise eine Metallschicht, deren Dicke 200 nm
oder mehr beträgt, aufgebracht wird, kann die Transmission T der Metallschicht auf einen gegen 1 vernachlässigbar geringen Wert vermindert werden, so dass sehr hohe Werte für die Absorption A erreicht werden können. '
Insbesondere kann auf diese Weise eine Schwarzschicht herge¬ stellt werden, die auftreffendes Licht nahezu vollständig absorbiert. Die mittlere Absorption im Wellenlängenbereich von 200 nm bis 800 nm kann vorteilhaft 98% oder mehr betragen. Im UV-Spektralbereich von 200 nm bis 380 nm kann sogar eine mittlere Absorption von mehr als 99% erzielt werden.
Die Erfindung ist nicht auf die Herstellung derartig hoch absorbierender Schwarzschichten beschränkt. Vielmehr kann durch eine Variation der Dicke der Metallschicht die Transmission T und folglich auch die Absorption A auf nahezu beliebige Werte eingestellt werden. So können auch teilab¬ sorbierende Schichten, die insbesondere als farbneutrale Filter eingesetzt werden können, mit einem definierten Wert der Absorption A hergestellt werden. Zur Herstellung einer solchen teilabsorbierenden Schicht kann beispielsweise eine Metallschicht mit einer Dicke zwischen einschließlich 2 nm und 100 nm auf das mit der Brechzahlgradientenschicht versehene Substrat aufgebracht werden.
Da mit modernen Beschichtungsverfahren eine hohe Reproduzier¬ barkeit und eine sehr gute Homogenität der Dicke der Metall- schicht über die zu beschichtende Oberfläche erreicht werden kann, wird durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren auch eine besonders gute Homogenität und Reproduzierbarkeit der optischen Eigenschaften des Strahlungsabsorbierenden optischen Elements erreicht. Vorzugsweise erfolgt das
Aufbringen der Metallschicht mittels Sputtern. Alternativ sind selbstverständlich auch andere Beschichtungsverfahren geeignet.
Die aufgebrachte MetallSchicht kann insbesondere Silber, Gold oder Aluminium enthalten.
Die Brechzahlgradientenschicht an der Substratoberfläche wird vorteilhaft durch eine Aufrauung des KunststoffSubstrats erzeugt, so dass sich die Brechzahlgradientenschicht von der Oberfläche des Substrats aus in das Substrat hinein erstreckt. Vorteilhaft erstreckt sich die
Brechzahlgradientenschicht bis in eine Tiefe von 50 nm oder mehr, besonders bevorzugt sogar 200 nm oder mehr, in das Substrat hinein.
Die Erzeugung der Brechzahlgradientenschicht auf der oder den Oberflächen des KunststoffSubstrats erfolgt vorzugsweise mittels eines Plasmaätzprozesses. Der Plasmaätzprozess kann in einer Vakuumbedampfungsanlage, die über eine Plasmaionen¬ quelle verfügt, durchgeführt werden. Derartige Plasmaionen¬ quellen werden bei der Herstellung optischer Schichten üblicherweise dazu verwendet, um durch eine Substratvorbe¬ handlung durch Ionenbeschuss und/oder einen zusätzlichen Energieeintrag durch einen Ionenbeschuss während des
Beschichtungsprozesses vorteilhafte Wachstumsbedingungen zu erzielen, insbesondere um Schichten mit geringer Rauheit abzuscheiden, und um die Haftung der Schichten auf dem Substrat zu verbessern. Da Vakuumbedampfungsanlagen zur Herstellung optischer Schichten oftmals bereits über eine
Plasmaionenquelle verfügen, sind in diesem Fall zum Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens keine weiteren Ein- oder Umbauten notwendig.
Der Plasmaätzprozess wird bevorzugt in einem Ar-Plasma durch¬ geführt, wobei dem Plasma vorzugsweise Sauerstoff zugeführt wird. Besonders vorteilhaft ist es, wenn etwa 20 sccm bis 40 sccm Sauerstoff zugeführt" werden. Zur Herstellung der Brech¬ zahlgradientenschicht sollte die Energie der Ionen 100 eV oder mehr und die Dauer des Plasmaätzprozesses 200 s oder mehr betragen. Mittels des Plasmaätzprozesses kann vorteilhaft die Oberfläche des KunststoffSubstrats derart aufgeraut werden, das sich eine Brechzahlgradientenschicht bis in eine Tiefe von 50 nm oder mehr, bevorzugt sogar 200 ran oder mehr, in das Substrat hinein erstreckt. Weitere Details des Plasmaätzprozesses können der DE 102 41 708 Al entnommen werden, deren Inhalt hiermit durch Referenz aufgenommen wird.
Bei einer bevorzugten Variante der Erfindung wird nicht nur auf der zum Aufbringen der Metallschicht vorgesehenen Ober¬ fläche des KunststoffSubstrats eine Brechzahlgradienten¬ schicht erzeugt, sondern auch auf einer gegenüberliegenden Oberfläche des Substrats. Dazu werden beispielsweise die
Vorder- und die Rückseite eines KunststoffSubstrats nachein¬ ander mit dem Plasmaätzprozess behandelt. Auf diese Weise wird mit verhältnismäßig geringem Aufwand eine Entspiegelung der Oberfläche, die der absorbierenden Metallschicht gegen- überliegt, erzielt. Durch diese Entspiegelung wird die Absorption des optischen Elements erhöht, da ansonsten Strahlung, die bereits an der der Metallschicht gegenüberlie¬ genden Rückseite des Substrats reflektiert wird, nicht durch das Substrat zu der nachfolgenden absorbierenden Metall- schicht gelangen und dort absorbiert würde.
Besonders geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren für KunststoffSubstrate, die PMMA (Polymethylmethacrylat) ,
CR39 (Diethylenglycolbisalkylcarbonat) oder andere methyl- methacrylat-haltige Polymere enthalten. Da das erfindungs¬ gemäße Verfahren vergleichsweise schnell, einfach und kosten¬ günstig ist, und zudem eine hohe Fehlertoleranz aufweist, ist es auch für Massenbauteile geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere zur Herstellung von Absorbern für pyroelektrische Sensoren, oder für Absorber, die im optischen Gerätebau als Strahlfalle oder zur Absorption von Streulicht verwendet werden, geeignet.
Weiterhin ist auch eine Verwendung eines erfindungsgemäßen strahlungsabsorbierenden Elements als dekorative Schicht für Gebrauchsgegenstände, zum Beispiel als Ziffernblatt einer Uhr, denkbar. Vorteilhaft weist die aufgebrachten Metall- schichten auch eine ausreichende elektrische Leitfähigkeit für verschiedene Sensoranwendungen auf.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs- beispielen im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 8 näher erläutert .
Es zeigen:
Figuren IA, IB, IC und ID eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens anhand von vier Zwischenschritten,
Figur 2 eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines strahlungsabsorbierenden optischen Elements gemäß der Erfindung,
Figur 3 eine graphische Darstellung eines Absorptionsspekt¬ rums des Strahlungsabsorbierenden optischen Elements bei dem ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
Figur 4 eine graphische Darstellung eines Reflexionsspektrums der dem Substrat zugewandten Rückseite der Goldschicht des Strahlungsabsorbierenden optischen Elements bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Figur 5 eine graphische Darstellung eines Reflexionsspektrums der von dem Substrat abgewandten Vorderseite der Goldschicht des Strahlungsabsorbierenden optischen Elements bei dem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Figur 6 eine graphische Darstellung von Transmissionsspektren von 6 weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung,
Figur 7 eine graphische Darstellung von Reflexionsspektren der dem Substrat zugewandten Rückseiten der Silberschichten bei den 6 Ausführungsbeispielen der Erfindung,
Figur 8 eine graphische Darstellung der Transmission T für ein Ausführungsbeispiel eines Strahlungsabsorbierenden optischen Elements gemäß der Erfindung mit einer Silberschicht und für eine auf ein herkömmliches Substrat aufgebrachte Silberschicht in Abhängigkeit von der Dicke der Silberschicht.
Gleiche oder gleichwirkende Elemente sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren eines strahlungs- absorbierenden optischen Elements wird zunächst anhand von
den in den Figuren IA, IB, IC und ID schematisch dargestell¬ ten Zwischenschritten erläutert.
Figur IA zeigt ein Kunststoff-Substrat 1, beispielsweise aus PMMA oder CR39-, das eine vorderseitige Oberfläche 2 und eine rückseitige Oberfläche 3 aufweist. Die Oberflächenrauheiten eines derartigen Substrats liegen typischerweise im Bereich von 1 nm oder weniger und das Reflexionsvermögen gegenüber Luft beträgt etwa 4 %.
Bei dem in Figur IB schematisch dargestellten Verfahrens¬ schritt wird auf der vorderseitigen Oberfläche 2 des Substrats 1 mit einem Plasmaätzprozess, bei dem das Substrat 1 mit Ionen 5 beschossen wird, eine Brechzahlgradienten- schicht 4 erzeugt. Zur Erzeugung der
Brechzahlgradientenschicht 4 wird das Kunststoffsubstrat 1 durch den Plasmaätzprozess aufgeraut . Die an der Oberfläche 2 erzeugte Brechzahlgradientenschicht 4 erstreckt sich also von der Oberfläche 2 des Substrats 1 in das Substrat 1 hinein. Vorzugsweise erstreckt sich die Brechzahlgradientenschicht bis in eine Tiefe von 50 nm oder mehr, besonders bevorzugt sogar mehr als 200 nm oder mehr, in das Substrat hinein.
Zur Durchführung des Plasmaätzprozesses ist zum Beispiel eine Vakuumbedampfungsanläge vom Typ APS904 der Firma Leibold- Optics geeignet. Nach dem Einbau eines oder mehrerer Substrate 1 in die Anlage wird diese typischerweise auf etwa 7 * 10"6 mbar abgepumpt. Nachfolgend wird ein Argon-Plasma mit einem Druck von etwa 3 * 10"4 mbar erzeugt, dem etwa 30 sccm Sauerstoff zugeführt werden. Durch Einstellen einer
Vorspannung von mindestens 100 V werden Ionen mit einer entsprechenden Energie von mindestens 100 eV zum Substrat hin beschleunigt. Nach einer Ätzdauer von beispielsweise etwa 300
s ist die Substratoberfläche 2 derart aufgeraut, dass sie eine Brechzahlgradientenschicht 4 aufweist, innerhalb derer die Brechzahl von der Oberfläche des 2 des Substrats aus bis in eine Tiefe von mehr als 200 nm variiert.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird, wie in Figur IC dargestellt ist, auch auf der der vorderseitigen Oberfläche 2 gegenüberliegenden rück¬ seitigen Oberfläche 3 mit dem zuvor beschriebenen Plasma- ätzprozess eine zweite Brechzahlgradientenschicht 6 erzeugt. Dies ist vorteilhaft für Anwendungen, bei der auch die Rück¬ seite 3 des Substrats 1 eine möglichst geringe Reflexion aufweisen soll .
Bei dem in Fig. ID dargestellten nachfolgenden Verfahrens¬ schritt wird auf die vorderseitige Brechzahlgradientenschicht 4 eine Metallschicht 7 aufgebracht, die beispielsweise Al, Ag oder Au enthält. Das Aufbringen der Metallschicht erfolgt bevorzugt mittels Sputtern. Abhängig von der Schichtdicke der Metallschicht können teilweise absorbierende oder nahezu vollständig absorbierende optische Elemente hergestellt werden.
Figur 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Strahlungsabsorbierenden optischen Elements gemäß der
Erfindung, bei dem eine etwa 200 nm dicke Goldschicht 7 auf der vorderseitigen Oberfläche 2 eines 1 mm dicken PMMA- Substrats 1 aufgebracht wurde, das sowohl auf der vorder¬ seitigen Oberfläche 2 als auch auf der rückseitigen Ober- fläche 3 Brechzahlgradientenschichten 4, 6 aufweist.
Bei diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Schwarzschicht, die von der Substratseite her auftreffende
Strahlung 8 nahezu vollständig absorbiert. Durch die mit dem
Plasmaätzprozess erzeugten Brechzahlgradientenschichten 4, 6 weisen die vorderseitige Oberfläche 2 und die rückseitige Oberfläche 3 des Substrats 1 eine besonders geringe Reflexion auf. Strahlung 8, die von der Rückseite 3 des Substrats 1 auf das Strahlungsabsorbierende optische Element auftrifft, wird daher an der Grenzfläche 3 zwischen einem Umgebungsmedium, beispielsweise Luft, und dem Substrat 1, und an der Grenz¬ fläche zwischen dem Substrat 1 und der Metallschicht 7 vorteilhafterweise nur zu einem sehr geringen Anteil reflektiert . Die Strahlung dringt daher nahezu vollständig in die Goldschicht 7 ein. Da die Transmission der Goldschicht 7 aufgrund ihrer Dicke von etwa 200 nm ebenfalls äußerst gering ist, wird die Strahlung 8 in der Goldschicht 7 nahezu vollständig absorbiert . Von der Rückseite 3 des Substrats 1 aus betrachtet erscheint die Goldschicht 7 daher mattschwarz.
Die von dem Substrat 1 abgewandte Oberfläche 9 der Gold¬ schicht 7 weist dagegen eine nicht vernachlässigbare Reflexion R auf, so dass auf die Oberfläche 9 auftreffende
Strahlung 10 zumindest teilweise an der Goldschicht 7 reflek¬ tiert wird.
In Figur 3, Figur 4 und Figur 5 sind Absorptions- und Reflexionsspektren des ersten Ausführungsbeispiels der Erfin¬ dung in einem Wellenlängenbereich zwischen 200 nm und 800 nm dargestellt .
Das in Figur 3 dargestellte Absorptionsspektrum 11 für von der Rückseite 3 des Substrats 1 her auftreffende Strahlung 8 wurde mit einer Streulichtkugel bestimmt. Im ultravioletten Spektralbereich von 200 nm bis 380 nm beträgt die mittlere
Absorption mehr als 99 %. Im gesamten Messbereich von 200 nm bis 800 nm beträgt die Absorption im Mittel 98,3 %.
Das in Figur 4 dargestellte Reflexionsspektrum 12 der Rück- seite 3, also der von der Metallschicht 7 abgewandten Seite des Substrats 1, weist im sichtbaren Spektralbereich eine mittlere Reflexion von weniger als 1 % auf.
Das in Figur 5 dargestellte Reflexionsspektrum 13 der Ober- fläche 9 der 200 nm dicken Goldschicht auf der Vorderseite 2 des Substrats 1 des ersten Ausführungsbeispiels zeigt dagegen die für eine Metallschicht typische hohe Reflexion im sicht¬ baren Spektralbereich.
In Figur 6 sind Transmissionsspektren von 6 weiteren Ausfüh¬ rungsbeispielen der Erfindung, bei denen als Metallschicht 7 jeweils Silberschichten mit verschiedenen Dicken auf ein 1 mm dickes Substrat 1 aus PMMA, auf dem beidseitig eine Brech- zahlgradientensσhicht 4, 6 erzeugt wurde, aufgebracht sind. Die Dicke der aufgebrachten Silberschicht beträgt 10 nm bei der Kurve 14, 20 nm bei der Kurve 15, 30 nm bei der Kurve 16, 40 nm bei der Kurve 17, 50 nm bei der Kurve 18 und 50 nm und 60 nm bei der Kurve 19. Diese Darstellung der Transmission T in Abhängigkeit von der Wellenlänge λ für verschiedene Schichtdicken der Silberschicht verdeutlicht, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren optische Filter mit verschiedenen Werten für die Transmission T durch eine Variation der Dicke der Metallschicht 7 realisierbar sind.
In Figur 7 ist die Reflexion R in Abhängigkeit von der
Wellenlänge λ der zuvor genannten 6 Ausführungsbeispiele mit verschiedenen Dicken der Silberschichten für Strahlung, die auf die dem Substrat zugewandte Seite der Silberschichten
auftrifft, dargestellt. Die Kurve 20 zeigt die Reflexion R für die Schichtdicke der Silberschicht von 10 nm, Kurve 21 für die Dicke 20 nm, Kurve 22 für die Dicke 30 nm, Kurve 23 für die Dicke 40 nm, Kurve 24 für die Dicke 50 nm und Kurve 25 für die Dicke 60 nm. Die graphische Darstellung des
Vergleichs der wellenlängenabhängigen Reflexion zeigt, dass durch eine Variation der Schichtdicke der MetallSchicht die. Reflexion insbesondere im sichtbaren Spektralbereich variiert werden kann.
Figur 8 zeigt in Kurve 26 die Transmission T in Abhängigkeit von der Schichtdicke d einer Silberschicht, die gemäß der Erfindung auf ein mit einer Brechzahlgradientenschicht versehenes Substrat aufgebracht wurde, und in Kurve 27 die Transmission T in Abhängigkeit von der Dicke einer Silber¬ schicht, die auf ein herkömmliches Substrat aufgebracht wurde. Der Vergleich verdeutlicht, dass die Transmission T für das erfindungsgemäß hergestellte Strahlungsabsorbierende optische Elemente mit zunehmender Schichtdicke langsamer abnimmt als bei auf herkömmlichen Substraten aufgebrachten
Metallschichten. Dies erleichtert die Herstellung von optischen Filtern mit definierter Transmission, da aufgrund der geringeren Steilheit der Kurve eine höhere Fehlertoleranz hinsichtlich der Sσhichtdicke der aufgebrachten Metallschicht gegeben ist.
Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfin¬ dung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den
Patentansprüche beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprü¬ chen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.