KOSMETISCHE ZUSAMMENSETZUNGEN ZUR BEHANDLUNG GESTRESSTER HAUT ENTHALTEND TAURIN UND LANGKETTIGE FETTALKOHOLE
Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Unter ihren vielen Funktionen (beispiels¬ weise zur Wärmeregulation und als Sinnesorgan) ist die Barrierefunktion, diejenige die das Austrocknen der Haut (und damit letztlich des gesamten Organismus) verhindert, die wohl wichtigste. Gleichzeitig wirkt die Haut als Schutzeinrichtung gegen das Eindringen und die Aufnahme von außen kommender Stoffe. Bewirkt wird diese Barrierefunktion durch die Epidermis, welche als äußerste Schicht die eigentliche Schutzhülle gegenüber der Umwelt bildet. Mit etwa einem Zehntel der Gesamtdicke ist sie gleichzeitig die dünnste Schicht der Haut.
Die Epidermis ist ein stratifiziertes Gewebe, in dem die äußere Schicht, die Hornschicht (stratum corneum) den für die Barrierefunktion bedeutenden Teil darstellt. Sie wird im Kontakt mit der Umwelt abgenutzt und befindet deshalb sich in einem ständi¬ gen Erneuerungsprozess, wobei nach außen kontinuierlich feine Schuppen abgegeben und von innen verhorntes Zell- und Lipidmaterial nach produziert wird. Das heute in der Fachwelt anerkannte Hautmodell von Elias (P. M. Elias, Structure and Function of the Stratum Corneum Permeability Barrier, Drug Dev. Res. 13, 1988, 97 - 105) beschreibt die Hornschicht als Zwei-Komponenten-System, ähnlich einer Ziegel¬ steinmauer (Ziegelstein-Mörtel-Modell). In diesem Modell entsprechen die Hornzellen (Corneozyten) den Ziegelsteinen, die komplex zusammengesetzte Lipidmembran in den Interzellularräumen entspricht dem Mörtel. Dieses System stellt im wesentlichen eine physikalische Barriere gegen hydrophile Substanzen dar, kann aber aufgrund seiner engen und mehrschichtigen Struktur gleichermaßen auch von lipophilen Substanzen nur schwer passiert werden. Die besondere Struktur der Hornschicht schützt einerseits die Haut und stabilisiert andererseits ihre eigene Flexibilität durch Bindung einer definierten Wassermenge.
Auch mechanische Belastungen, wie beispielsweise Druck-, Stoß- oder Scherkräfte, können in erstaunlichem Maße durch die Hornschicht allein oder im Verbund mit den tieferen Hautschichten abgefangen werden. Größere Druck-, Dreh- oder Scherkräfte werden über die Verzahnung der Epidermis mit dem Corium an tiefere Hautschichten
weitergegeben. Die Regulation des Wasser- und Feuchtigkeitsgehaltes ist eine der wichtigsten Funktionen der epidermalen Lipidmembran. Allerdings hat sie nicht nur eine Barrierewirkung gegen externe chemische und physikalische Einflüsse, sondern trägt auch zum Zusammenhalt der Homschicht bei.
Die Lipide der Homschicht bestehen im wesentlichen aus Ceramiden, freien Fettsäuren, Cholesterin sowie Cholesterinsulfat und sind über die gesamte Homschicht verteilt. Die Zusammensetzung dieser Lipide ist für die intakte Funktion der epidermalen Barriere und damit für die Wasserundurchlässigkeit der Haut von entscheidender Bedeutung. Bereits bei einer Reinigung der Haut mit Hilfe eines einfachen Wasserbads - ohne Zusatz von Tensiden - kommt es zunächst zu einer Quellung der Homschicht der Haut. Der Grad dieser Quellung hängt u. a. von der Dauer des Bads und dessen Temperatur ab. Gleichzeitig werden wasserlösliche Stoffe ab- bzw. ausgewaschen, wie z. B. wasserlösliche Schmutzbestandteile, aber auch hauteigene Stoffe, die für das Wasserbindungsvermögen der Homschicht verantwortlich sind. Durch hauteigene oberflächenaktive Stoffe werden außerdem auch Hautfette in gewissem Ausmaß gelöst und ausgewaschen. Dies bedingt nach anfänglicher Quellung eine nachfolgende Austrocknung der Haut, die durch waschaktive Zusätze noch deutlich verstärkt werden kann.
Bei gesunder Haut sind diese Vorgänge im allgemeinen belanglos, da die Schutzmecha¬ nismen der Haut solche leichten Störungen der oberen Hautschichten ohne weiteres kompensieren können. Aber bereits im Fall nicht-pathologischer Abweichungen vom Normalstatus, z. B. durch umweltbedingte Abnutzungsschäden bzw. Irritationen, Licht¬ schäden, Altershaut usw., ist der Schutzmechanismus an der Hautoberfläche gestört. Bei alter Haut beispielsweise erfolgt die regenerative Erneuerung verlangsamt, wobei insbesondere das Wasserbindungsvermögen der Homschicht nachlässt. Sie wird deshalb inflexibel, trocken und rissig ("physiologisch" trockene Haut). Ein Barriere¬ schaden ist die Folge. Die Haut wird anfällig für negative Umwelteinflüsse wie die Invasion von Mikroorganismen, Toxinen und Allergenen. Als Folge kann es sogar zu toxischen oder allergischen Hautreaktionen kommen. Trockene Haut weist einen Mangel an Barrierelipiden (Ceramide, Cholesterol und freie Fettsäuren) in der Homschicht auf. Die verminderte Integrität und Reparaturleistung der Hautbarriere führt zu einem gesteigerten transepidermalen Wasserverlust. Die Haut wird rau, trocken, schuppig und neigt zu Spannungsgefühlen sowie Juckreiz.
Bei pathologisch trockener und empfindlicher Haut oder bei von atopischer Dermatitis betroffener Haut liegt ein Barriereschaden a priori vor. Epidermale Interzellularlipide
werden fehlerhaft oder in ungenügender Menge bzw. Zusammensetzung gebildet. Die Konsequenz ist eine erhöhte Durchlässigkeit der Hornschicht und ein unzureichender Schutz der Haut vor Verlust an hygroskopischen Substanzen und Wasser.
Im Stand der Technik sind diverse Hautpflegeprodukte bekannt, die in der Lage sind, die epidermale Barrierefunktion zu verbessern. Diese Hautpflegeprodukte sind jedoch in der Regel okklusiver Natur, z. B. Vaseline und Vaseline-haltige Cremes, und weisen häufig ein klebriges Hautgefühl und/oder einen unangenehmen Tragekomfort auf. Die Salbe oder Creme stellt sozusagen eine (zweite) künstliche Barriere dar, die den Wasserverlust der Haut verhindern soll. Entsprechend leicht kann diese physikalische Barriere - bei¬ spielsweise mit Reinigungsmitteln - wieder entfernt werden, wodurch der ursprüngliche, beeinträchtigte Zustand wieder erreicht wird. Darüber hinaus kann die Hautpflegewirkung bei regelmäßiger Behandlung nachlassen. Nach dem Absetzen der Produktanwendung kehrt die Haut sehr schnell wieder in den Zustand vor Behandlungsbeginn zurück. Eine nachhaltige Produktwirkung wird in der Regel also nicht oder nur in einem eingeschränk¬ ten Maße erreicht. Um die Haut bei ihrer natürlichen Regeneration zu unterstützen und ihre physiologische Funktion zu stärken, werden den topischen Präparaten in neuerer Zeit zunehmend Interzellularlipidmischungen, wie Ceramide oder Ceramidanaloga, zugesetzt, die von der Haut zum Wiederaufbau der natürlichen Barriere verwendet werden sollen. Allerdings handelt es sich bei diesen Lipiden zumeist um sehr teure Rohstoffe, die außerdem aufgrund ihres hohen Schmelzpunktes schwierig zu-formulieren- sind. Zudem ist ihre Wirkung begrenzt, da die topisch applizierten Lipide nur in geringem Umfang in die barriererelevanten Lipidmembranen im mittleren Stratum corneum penetrieren und nur zu einem geringen Teil in diese Strukturen integriert werden. Dem Stand der Technik mangelt es demnach an Zubereitungen, die die Barrierefunktion und die Hydratation der Hornschicht positiv beeinflussen und die physikalisch¬ chemischen Eigenschaften der Hornschicht und insbesondere der Lamellen aus Interzellularlipiden stärken bzw. sogar wiederherstellen.
Jüngere Untersuchungen haben gezeigt, dass unter trockenen Bedingungen der organi¬ sche Osmolyt Taurin in der äußeren Granularkeratinozytenschicht akkumuliert wird (J. Invest. Dermatol. 121 , 354 - 361 (2003)). Weiterhin wurde gezeigt, dass unter trockenen Bedingungen oder unter UV-Bestrahlung Mechanismen der Barrierereparatur stimuliert werden (J. Invest. Dermatol. 111 , 858 - 863 (1998), J. Invest. Dermatol. 109, 783 - 787 (1997), J. Lipid Res. 32, 1151 - 1158 (1991)).
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung stellte sich die Frage, inwieweit diese beiden unterschiedlichen epidermalen Reaktionen auf Umwelteinflüsse miteinander im Zusam¬ menhang stehen. Dazu wurde durch wiederholte Behandlung der Haut mit Natriumdode- cylsulfat (SDS) ein Anstieg des transepidermalen Wasserverlustes (TEWL), Entzündung und Hyperplasie induziert. Die anschließende topische Applikation von Taurin senkte den TEWL in signifikantem Ausmaß. Weiterhin stimulierte Taurin an Hautmodellen in signifikantem Ausmaß die Synthese aller drei Klassen von Barrierelipiden, nämlich Cera- mide, Cholesterole und Fettsäuren.
Außerdem wurde überraschend gefunden, dass bei der Inkubation von Hautmodellen mit Taurin cytotoxische und proinflammatorische Vorgänge inhibiert wurden. Insbesondere nahm die Ausschüttung von lnterleukin-1 -alpha und von Prostaglandin-E2 ab, die Integrität der Keratinozytenmembran stabilisierte sich und die Vitalität der Keratinozyten verbesserte sich.
Epidermales lnterleukin-1 -alpha (IL-1 alpha) ist ein bedeutendes proinflammatorisches Cytokin, das an der Entwicklung einer Entzündung und an der Hyperproliferation nach einer Natriumdodecylsulfat (SDS)-induzierten Barrierestörung beteiligt ist. IL-1 alpha kann die Ausschüttung weiterer Cytokine induzieren, darunter IL-6 und IL-8, und wird in der gesamten Epidermis exprimiert, wenn durch wiederholte Barrierestörungen eine epidermale Hyperplasie induziert worden ist.
Basierend auf diesen Haut- und Hautmodelluntersuchungen, war es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, topische Zusammensetzungen zu entwickeln, die die Barriere¬ funktion der Haut, beispielsweise gegenüber dem transepidermalen Wasserverlust, stär¬ ken und gleichzeitig weitere negative Reaktionen der Haut auf Umweltstress vermindern. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, topische Zusammensetzungen zu entwickeln, die die Barrierefunktion der Haut stärken und gleichzeitig hautberuhigend und/oder entzündungshemmend wirken. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfin¬ dung war es, topische Zusammensetzungen zu entwickeln, die die Barrierefunktion der Haut stärken und gleichzeitig hautberuhigend und/oder entzündungshemmend wirken, ohne dabei Nebenwirkungen mit sich zu bringen, wie sie beispielsweise bei Entzündungshemmern auf Kortikoidbasis auftreten können. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, topische Zusammensetzungen zu entwickeln, die die Barrierefunktion der Haut stärken und gleichzeitig ein angenehmes, nicht-okklusives und/oder nicht-klebriges Hautgefühl aufweisen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung war es, topische Zusammensetzungen zu entwickeln, die die Barrierefunktion der Haut mit länger anhaltender Wirkung stärken als die Zusammensetzungen des Standes der Technik. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, kosten- und herstellungsoptimierte topische Zusammensetzungen zu entwickeln, die die Barrierefunktion der Haut stärken.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die Regeneration der Hautbarrierefunktion nach SDS-Schädigung bei Anwendung von Taurin (2-Aminoethansulfonsäure) signifikant beschleunigt wird. Überraschenderweise wurde festgestellt, dass Taurin an Hautmodellen in signifikantem Ausmaß die Synthese aller drei Klassen von Barrierelipiden, nämlich Ceramide, Cholesterole und Fettsäuren, stimulierte. Taurin steigert die Spiegel an Ceramiden, Cholesterol und freien Fettsäuren in gleichem Ausmaß. Diese Eigenschaft ist von zentraler Bedeutung, denn es gilt das korrekte Mischungsverhältnis der drei Barrierelipide beizubehalten (M. M. Man et al. Optimization of physiological lipid mixtures for barrier repair, J. Invest Dermatol. 106, 1096-101 , 1996). Der Zustand trockener Haut, empfindlicher Haut sowie der Altershaut wird nachhaltig verbessert. Taurin ist insbesondere auch zur Behandlung der atopischen Dermatitis geeignet. Im Gegensatz zu den bisher im Stand der Technik bekannten Barrierelipid-haltigen Hautbehandlungsmitteln resultiert die erfindungsgemäße Verwendung von Taurin zur Stimulierung der epidermalen Barrierelipidsynthese in einer Bereitstellung der Barrierelipide über den sekretorischen Mechanismus der Keratinozyten. Auf diese Weise werden die Barrierelipide korrekt enzymatisch prozessiert und funktionell in die multilamellaren Lipidmembranen eingebaut. Die Barrie¬ refunktion wird auf diese Weise dauerhaft verbessert. Der Effekt ist insbesondere noch vorhanden, wenn das Produkt für einige Tage nicht mehr angewendet wird. Weiterhin bietet der Einsatz von Taurin gegenüber den teuren synthetischen Ceramiden ökonomi¬ sche Vorteile. Weitere ökonomische und verfahrenstechnische Vorteile ergeben sich, da Taurin einfach in die Wasserphase eingearbeitet werden kann, während (synthetische) Barrierelipide aufgrund ihres hohen Schmelzpunktes nur unter (kostensteigerndem) Energieeintrag verarbeitet werden können.
Weiterhin wurde überraschenderweise festgestellt, dass Taurin auf biochemischer Ebene die durch anionische Tenside induzierte Freisetzung von Entzündungsmediatoren inhibiert und die zelluläre Vitalität und Integrität deutlich verbessert. Insbesondere der Effekt auf Prostaglandin E2 war für den Fachmann unerwartet, da die chemische Struk-
tur von Taurin keine Ähnlichkeiten zu bekannten NSAIDs (non-steroidal anti-inflam- matory drugs) zeigt.
Die beschriebenen Effekte sind insbesondere zu beobachten, wenn Taurin in einer Öl-in¬ Wasser-Emulsion vorliegt, die mindestens einen linearen primären Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen enthält. Besonders bevorzugt ist es, wenn der mindestens eine lineare primäre Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen in einer solchen Menge enthalten ist, dass in der Emulsion mindestens eine famellare Flüssigkristallphase vorliegt. Basierend auf den hier erstmals beschriebenen biologischen Effekten von Taurin und den bekannten biophysikalischen Effekten der lamellaren Emulsion ergibt sich ein unerwarteter Synergismus hinsichtlich einer Verbesserung der Barriereintegrität sowie einer Beschleunigung der Barriereregeneration. Derartige ÖI-in-Wasser-Emulsionen, die Taurin und mindestens einen linearen primären Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen enthalten, wobei besonders bevorzugt der mindestens eine lineare primäre Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen in einer solchen Menge enthalten ist, dass mindestens eine lamellare Flüssigkristallphase vorliegt, lösen die erfindungsgemäß gestellten Aufgaben und stärken die Barrierefunktion der Haut, insbesondere gegenüber dem transepiderma- len Wasserverlust. Gleichzeitig mindern sie weitere negative Reaktionen der Haut auf Umweltstress, insbesondere wirken sie hautberuhigend und/oder entzündungshemmend, ohne dabei Nebenwirkungen mit sich zu bringen, wie sie bei¬ spielsweise bei Entzündungshemmern auf Kortikoidbasis auftreten können. Außerdem weisen sie gleichzeitig ein angenehmes, nicht-okklusives und nicht-klebriges Hautgefühl auf. Sie bewirken eine lang anhaltende Stärkung der Barrierefunktion der Haut.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein kosmetisches Hautbehandlungs¬ mittel in Form einer öl-in-Wasser-Emulsion, enthaltend Taurin und mindestens einen linearen primären Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die nicht-therapeutische Verwendung eines kosmetischen Hautbehandlungsmittels in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion, enthaltend Taurin und mindestens einen linearen primären Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen, zur Regeneration der Hautbarrierefunktion. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die nicht-therapeutische Verwendung eines kosmetischen
Hautbehandlungsmittels in Form einer ÖI-in-Wasser-Emulsion, enthaltend Taurin und mindestens einen linearen primären Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen, zur Beschleunigung der Regeneration der Hautbarrierefunktion. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die nicht¬ therapeutische Verwendung eines kosmetischen Hautbehandlungsmittels in Form einer ÖI-in-Wasser-Emulsion, enthaltend Taurin und mindestens einen linearen primären Fett¬ oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von' 20 - 40 Kohlenstoffatomen, zur Verbesserung des Erscheinungsbildes trockener Haut. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die nicht-therapeutische Verwendung eines kosmetischen Hautbehandlungsmittels in Form einer ÖI-in-Wasser- Emulsion, enthaltend Taurin und mindestens einen linearen primären Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen, zur Verbesserung der Ausstrahlung der Haut. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die nicht-therapeutische Verwendung eines kosmetischen Hautbehand¬ lungsmittels in Form einer ÖI-in-Wasser-Emulsion, enthaltend Taurin und mindestens einen linearen primären Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen, zur Pflege trockener und/oder rissiger Lippen. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die nicht-therapeutische Verwen¬ dung eines kosmetischen Hautbehandlungsmittels in Form einer ÖI-in-Wasser-Emulsion, enthaltend Taurin und mindestens einen linearen primären Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen, zur Stimulierung der epidermalen Synthese von Barrierelipiden. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die nicht-therapeutische Verwendung eines kosmetischen Hautbehand¬ lungsmittels in Form einer ÖI-in-Wasser-Emulsion, enthaltend Taurin und mindestens einen linearen primären Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen, zur Regeneration der Hautbarrierefunktion, zur Beschleunigung der Regeneration der Hautbarrierefunktion oder zur Stimulierung der epidermalen Synthese von Barrierelipiden und gleichzeitig zur Hautberuhigung und/oder Entzündungshemmung. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines Hautbehandlungsmittels in Form einer ÖI-in-Wasser-Emulsion, enthaltend Taurin und mindestens einen linearen primären Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen, zur Herstellung einer therapeutischen Zusammensetzung zur Regeneration der Hautbarrierefunktion und gegebenenfalls gleichzeitig zur Hautberuhigung und/oder Entzündungshemmung. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines Hautbe-
handlungsmittels in Form einer öl-in-Wasser-Emulsion, enthaltend Taurin und min¬ destens einen linearen primären Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen, zur Herstellung einer therapeutischen Zu¬ sammensetzung zur Behandlung der atopischen Dermatitis.
Bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie Taurin in einer Menge von 0,001 - 5,0 Gew.-%, bevorzugt 0,05 - 3,0 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,1 - 1,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, enthalten.
Bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen linearen primären Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen in einer Gesamtmenge von 0,5 - 15 Gew.-%, bevorzugt 0,8 - 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 - 8 Gew.-% und außerordentlich bevorzugt 1 ,5 - 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, enthalten.
Bevorzugte lineare primäre Fett- oder Wachsalkohole mit einer Kettenlänge der Alkyl¬ gruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen sind ausgewählt aus Arachidylalkohol (1- Eicosanol), Behenylalkohol, Lignocerylalkohol (1-Tetracosanol, C24H50O), Cerylalkohol (C2BH54O), Myricylalkohol (1-Triacontanol, C30H62O) und Melissylalkohol (C31H64O, 1- Hentriacontanol). Besonders- bevorzugt sind Arachidylalkohol und-- Behenylalkohol. Bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzungen sind daher dadurch gekennzeichnet, dass der lineare primäre Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen ausgewählt ist aus Behenylalkohol und Arachidylalkohol sowie Mischungen dieser Substanzen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist Arachidylalkohol in Mengen von 0,05 - 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 - 4 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, enthalten. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfin¬ dung ist Behenylalkohol in Mengen von 0,5 - 4 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 - 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der gesamten Zusammensetzung, enthalten. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Mischung aus Arachidylalkohol und Behenylalkohol enthalten, wobei die für die Einzelsubstanzen genannten bevorzugten Mengenangaben auch für die Mischung als bevorzugt gelten. Erfindungsgemäß ist entscheidend, dass der mindestens eine lineare primäre Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen in
einer solchen Menge enthalten ist, dass in der Emulsion mindestens eine lamellare Flüs¬ sigkristallphase vorliegt. Bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzungen sind demnach dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine lineare primäre Fett- oder Wachsalkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen in einer solchen Menge enthalten ist, dass in der öl-in-Wasser-Emulsion mindestens eine lamellare Flüssigkristallphase vorliegt.
Weiterhin wurde überraschend festgestellt, dass durch die Anwesenheit der lamellare Flüssigkristallphasen erzeugenden linearen primären Fett- oder Wachsalkohole mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen und dem die Barrierefunktion der Haut stärkenden Taurin auch die Wirkung weiterer kosmetischer Wirkstoffe, ausgewählt aus Monomeren, Oligomeren und Polymeren von Aminosäuren, N-C2-C24-Acylaminosäuren und/oder den Estern und/oder den physiologisch verträglichen Metallsalzen dieser Substanzen, natürlichen Betainverbindungen, Vitami¬ nen, Provitaminen und Vitaminvorstufen der Gruppen A, B, C, E, H und K und den Estern der vorgenannten Substanzen, Flavonoiden und Flavonoid-reichen Pflanzenextrakten, Isoflavonoiden und Isoflavonoid-reichen Pflanzenextrakten, Polyphe- nolen und Polyphenol-reichen Pflanzenextrakten, Ubichinon und Ubichinol sowie deren Derivaten, Silymarin, Ectoin, hautberuhigenden und feuchtigkeitsspendenden Wirkstof¬ fen sowie Mischungen dieser Wirkstoffe in synergistischer Weise gesteigert wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen daher zusätzlich mindestens einen weiteren kosmetischen Wirkstoff, der ausgewählt ist aus Monomeren, Oligomeren und Polymeren von Aminosäuren, N-C2-C24-Acylaminosäuren und/oder den Estern und/oder den physio¬ logisch verträglichen Metallsalzen dieser Substanzen, natürlichen Betainverbindungen, Vitaminen, Provitaminen und Vitaminvorstufen der Gruppen A, B, C, E, H und K und den Estern der vorgenannten Substanzen, Flavonoiden und Flavonoid-reichen Pflanzenextrakten, Isoflavonoiden und Isoflavonoid-reichen Pflanzenextrakten, Polyphe- nolen und Polyphenol-reichen Pflanzenextrakten, Ubichinon und Ubichinol sowie deren Derivaten, Silymarin, Ectoin, hautberuhigenden und feuchtigkeitsspendenden Wirkstof¬ fen sowie Mischungen dieser Wirkstoffe.
Die Monomere der Aminosäuren und/oder der N-C2-C24-Acylaminosäuren sind ausge¬ wählt aus Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Canavanin, Citrullin, Cystein,
Cystin, Desmosin, Glutamin, Glutaminsäure, Glycin, Histidin, Homophenylalanin, Hydro- xylysin, Hydroxyprolin, Isodesmosin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Methylnor- leucin, Ornithin, Phenylalanin, Prolin, Pyroglutaminsäure, Sarcosin, Serin, Threonin, Thy¬ roxin, Tryptophan, Tyrosin, Valin, Zinkpyroglutamat, Natriumoctanoylglutamat, Natrium- decanoylglutamat, Natriumlauroylglutamat, Natriummyristoylglutamat, Natriumcetoylglu- tamat und Natriumstearoylglutamat. Besonders bevorzugt sind Lysin, Serin, Zink- und Natriumpyroglutamat und Natriumlauroylglutamat.
Der C2 - C24-Acylrest, mit dem die genannten Aminosäuren an der Aminogruppe deriva- tisiert sein können, ist ausgewählt aus einem Acetyl-, Propanoyl-, Butanoyl-, Pentanoyl-, Hexanoyl-, Heptanoyl-, Octanoyl-, Nonanoyl-, Decanoyl-, Undecanoyl-, Lauroyl-, Tride- canoyl-, Myristoyl-, Pentadecanoyl-, Cetoyl-, Palmitoyl-, Stearoyl-, Elaidoyl-, Arachidoyl- oder Behenoyl-Rest. Mischungen von C8-C18-Acylresten werden auch als Cocoyl-Rest bezeichnet und sind ebenfalls bevorzugte Substituenten.
Mit den vorgenannten C2 - C24-Acylresten können die Aminosäuren, die eine OH-Gruppe tragen, auch an dieser OH-Gruppe verestert sein. Ein erfindungsgemäß bevorzugtes Beispiel hierfür ist Hydroxyprolin, das mit zwei, bevorzugt linearen, C2-C22-Fettsäureres- ten N-acyliert und verestert ist, besonders bevorzugt Dipalmitoylhydroxyprolin, das z. B. unter der Bezeichnung Sepilift DPHP von der Firma Seppic erhältlich ist. Die physiologisch verträglichen Salze der erfindungsgemäß bevorzugten Wirkstoffe, die Säuregruppen enthalten und Salze bilden können, sind ausgewählt aus den Ammonium- , Alkalimetall-, Magnesium-, Calcium-, Aluminium-, Zink- und Mangan-Salzen. Bevorzugt sind die Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Aluminium-, Zink- und Mangan-Salze.
Unter Aminosäureoligomeren werden erfindungsgemäß Peptide mit 2 - 30, bevorzugt 2 - 15, Aminosäuren, verstanden. Die Oligomere der Aminosäuren und/oder der N-C2-C24- Acylaminosäuren sind bevorzugt ausgewählt aus Di-, Tri-, Tetra-, Penta-, Hexa- oder Pentadecapeptiden, die N-acyliert und/oder verestert sein können. Zahlreiche dieser Aminosäureoligomere stimulieren die Collagensynthese beziehungsweise sind in der Lage, Zellen des Immunsystems, wie Mastzellen und Makrophagen, zu rekrutieren, die dann über die Freisetzung von Wachstumsfaktoren Reparaturprozesse im Gewebe, z.B. die Collagensynthese, induzieren, beziehungsweise sind in der Lage, an die Sequenz Arg-Phe-Lys in Thrombospondin I (TSP-1) zu binden und damit aktives TGF-ß (tissue growth factor), der die Synthese von Collagen in dermalen Fibroblasten induziert, freizu¬ setzen. Derartige Aminosäureoligomere können als Wirkstoffe gegen die Hautalterung verwendet werden.
Erfindungsgemäß bevorzugte, gegebenenfalls N-acylierte und/oder veresterte Dipeptide sind Acetyl-Citrullyl-Arginin (z. B. Exsy-Algine von Exsymol), Tyr-Arg (Dipeptide-1), VaI- Trp (Dipeptide-2), Asn-Phe, Asp-Phe, N-Palmitoyl-ß-Ala-His, N-Acetyl-fyr-Arg- hexyldecylester (z. B. Calmosensine von Sederma), Camosin (ß-Ala-His), und N-Palmitoyl-Pro-Arg. Erfindungsgemäß bevorzugte, gegebenenfalls N-acylierte und/oder veresterte Tripeptide sind Gly-His-Lys, das z. B. unter der Bezeichnung „Omega-CH- Aktivator" von der Firma GfN oder in acylierter Form (N-Palmitoyl-Gly-His-Lys) unter der Bezeichnung Biopeptide CL von Sederma erhältlich ist, aber (in acylierter Form) auch einen Bestandteil des Produktes Matrixyl 3000 von Sederma darstellt. Das Tripeptid Gly- His-Lys kann auch als Kupfersalz (Cu2+) eingesetzt werden und ist als solches über ProCyte Corporation zu beziehen. Weiterhin können Analoga von Gly-His-Lys eingesetzt werden, wobei maximal zwei Aminosäuren durch geeignete andere Aminosäuren substituiert sind. Zur Substitution von GIy sind erfindungsgemäß AIa, Leu und He geeignet. Die erfindungsgemäß bevorzugten Aminosäuren, die His oder Lys ersetzen können, beinhalten eine Seitenkette mit einem Stickstoffatom, das bei pH 6 überwiegend geladen vorliegt, z. B. Pro, Lys, Arg, His, Desmosin und Isodesmosin. Besonders bevorzugt wird Lys durch Arg, Om oder Citrullin ersetzt. Ein weiteres erfindungsgemäß bevorzugtes Tripeptid ist Gly-His-Arg (INCI-Bezeichnung: Tripeptide-3) sowie dessen Derivat N-Myristoyl-Gly-His-Arg, das z. B. unter der Bezeichnung Collasyn 314-GR von Therapeutic Peptide Inc. erhältlich ist; weitere erfindungsgemäß bevorzugte Tripeptide sind ausgewählt aus Lys-Val-Lys, Lys-Val-Dab (Dab = Diaminobuttersäure), Lys-Phe- Lys, Lys-Ile-Lys, Dab-Val-Lys, Lys-Val-Orn, Lys-Val-Dap (Dap = Diaminopropionsäure), Dap-Val-Lys, Palmitoyl-Lys-Val-Lys, z. B. erhältlich von der Firma Pentapharm unter der Bezeichnung SYN®-COLL, Lys-Pro-Val, Tyr-Tyr-Val, Tyr-Val-Tyr, Val-Tyr-Val (Tripeptide- 2), Tripeptide-4 (z. B. ATPeptide, zu beziehen über IMPAG), His-Ala-Orn, N-Elaidoyl- Lys-Phe-Lys und N-Acetyl-Arg-Lys-Arg-NH2.
Erfindungsgemäß bevorzugte, gegebenenfalls N-acylierte und/oder veresterte Tetrapeptide sind ausgewählt aus Rigin und Rigin-basierten Tetrapeptiden sowie ALAMCAT-Tetrapeptiden. Rigin weist die Sequenz Gly-Gln-Pro-Arg auf. Rigin-basierte Tetrapeptide umfassen die Rigin-Analoga und Rigin-Derivate, insbesondere das erfindungsgemäß besonders bevorzugte N-Palmitoyl-Gly-Gln-Pro-Arg, das z. B. unter der Bezeichnung Eyeliss von Sederma erhältlich ist, aber auch einen Bestandteil des Produktes Matrixyl 3000 von Sederma darstellt. Zu den Rigin-Analoga zählen solche, bei denen die vier Aminosäuren umarrangiert sind und/oder bei denen gegenüber Rigin maximal zwei Aminosäuren substituiert sind, z. B. die Sequenz Ala-Gln-Thr-Arg.
Bevorzugt hat mindestens eine der Aminosäuren der Sequenz ein Pro oder Arg und besonders bevorzugt beinhaltet das Tetrapeptid sowohl Pro als auch Arg, wobei ihre Reihenfolge und Position variieren können. Die substituierenden Aminosäuren können aus jeder Aminosäure, die im folgenden definiert ist, ausgewählt werden. Besonders bevorzugte Rigin-basierte Tetrapetide umfassen: Xaa-Xbb-Arg-Xcc, Xaa-Xbb-Xcc-Pro, Xaa-Xbb-Pro-Arg, Xaa-Xbb-Pro-Xcc, Xaa-Xbb-Xcc-Arg, wobei Xaa, Xbb und Xcc gleiche oder voneinander verschiedene Aminosäuren sein können und wobei Xaa ausgewählt ist aus GIy und den Aminosäuren, die GIy substituieren können, Xbb ausgewählt ist aus GIn und den Aminosäuren, die GIn substituieren können, Xcc ausgewählt ist aus Pro oder Arg und den Aminosäuren, die Pro und Arg substituieren können. Die bevorzugten Aminosäuren, die GIy ersetzen können, beinhalten eine aliphatische Seitenkette, z. B. ß-Ala, AIa, VaI, Leu, Pro, Sarcosin (Sar) und lsoleucin (He). Die bevorzugten Aminosäuren, die GIn ersetzen können, beinhalten eine Seitenkette mit einer Aminogruppe, die bei neutralem pH (pH 6-7) überwiegend ungeladen vorliegt, z.B. Asn, Lys, Om1 5-Hydroxyprolin, Citrullin und Canavanin.
Die bevorzugten Aminosäuren, die Arg ersetzen können, beinhalten eine Seitenkette mit einem Stickstoffatom, das bei pH 6 überwiegend geladen vorliegt, z.B. Pro, Lys, His, Desmosin und Isodesmosin.
Als Rigin-Analoga sind erfindungsgemäß Gly-Gln-Arg-Pro und Val-Val-Arg-Pro bevor¬ zugt.
ALAMCAT-Tetrapeptide sind Tetrapeptide, die mindestens eine Aminosäure mit einer aliphatischen Seitenkette enthalten, z. B. ß-Ala, AIa, VaI, Leu, Pro, Sarcosin (Sar) und lsoleucin (Ue). Weiterhin beinhalten ALAMCAT-Tetrapeptide mindestens eine Aminosäure mit einer Seitenkette mit einer Aminogruppe, die bei neutralem pH (pH 6-7) überwiegend ungeladen vorliegt, z.B. GIn, Asn, Lys, Om, 5-Hydroxyprolin, Citrullin und Canavanin. Weiterhin beinhalten ALAMCAT-Tetrapeptide mindestens eine Aminosäure mit einer Seitenkette mit einem Stickstoffatom, das bei pH 6 überwiegend geladen vorliegt, z. B. Arg, Pro, Lys, His, Desmosin und Isodesmosin. Als vierte Aminosäure können ALAMCAT-Tetrapeptide jede beliebige Aminosäure enthalten; bevorzugt ist jedoch auch die vierte Aminosäure aus den drei vorstehend genannten Gruppen ausgewählt.
Erfindungsgemäß bevorzugte, gegebenenfalls N-acylierte und/oder veresterte Pentapep- tide sind ausgewählt aus Lys-Thr-Thr-Lys-Ser und seinen N-acylierten Derivaten, beson¬ ders bevorzugt N-Palmitoyl-Lys-Thr-Thr-Lys-Ser, das unter der Bezeichnung Matrixyl von der Firma Sederma erhältlich ist, weiterhin N-Palmitoyl-Tyr-Gly-Gly-Phe-Met, VaI-
Val-Arg-Pro-Pro, N-Palmitoyl-Tyr-Gly-Gly-Phe-Leu, Gly-Pro-Phe-Pro-Leu und N-Benzyloxycarbonyl-Gly-Pro-Phe-Pro-Leu (die beiden letztgenannten stellen Serin- proteinase-lnhibitoren zur Inhibition der Desquamation dar). Erfindungsgemäß bevorzug¬ te, gegebenenfalls N-acylierte und/oder veresterte Hexapeptide sind VaI-GIy-VaI-AIa- Pro-Gly und seine N-acylierten Derivate, besonders bevorzugt N-Palmitoyl-Val-Gly-Val- Ala-Pro-Gly, das unter der Bezeichnung Biopeptide EL von der Firma Sederma erhältlich ist, weiterhin Acetyl-Hexapeptide-3 (Argireline von Lipotec), Hexapeptide-4 (z. B. CoIIa- syn 6KS von Therapeutic Peptide Inc. (TPI)), Hexapeptide-5 (z. B. Collasyn 6VY von TPI), Myristoyl Hexapeptide-5 (z. B. Collasyn 614VY von TPI), Myristoyl Hexapeptide-6 (z. B. Collasyn 614VG von TPI), Hexapeptide-8 (z. B. Collasyn 6KS von TPI), Myristoyl Hexapeptide-8 (z. B. Collasyn Lipo-6KS von TPI), Hexapeptide-9 (z. B. Collaxyl von Vin- cience) und Hexapeptide-10 (z. B. Collaxyl von Vincience oder Seriseline von Lipotec), Ala-Arg-His-Leu-Phe-Trp (Hexapeptide-1), Acetyl Hexapeptide-1 (z. B. Modulene von Vincience), Acetyl Glutamyl Hexapeptide-1 (z. B. SNAP-7 von Centerchem), Hexapep- tide-2 (z. B. Melanostatine-DM von Vincience), Ala-Asp-Leu-Lys-Pro-Thr (Hexapeptide-3, z. B. Peptide 02 von Vincience), Val-Val-Arg-Pro-Pro-Pro, Hexapeptide-4 (z. B. Collasyn 6KS von Therapeutic Peptide Inc. (TPI)), Hexapeptide-5 (z. B. Collasyn 6VY von TPI), Myristoyl Hexapeptide-5 (z. B. Collasyn 614VY von TPI), Myristoyl Hexapeptide-6 (z. B. Collasyn 614VG von TPI), Ala-Arg-His-Methylnorleucin-Homophenylalanin-Trp (Hexa- peptide-7), Hexapeptide-8 (z. B. Collasyn 6KS von TPI), Myristoyl Hexapeptide-8 (z. B. Collasyn Lipo-6KS von TPI), Hexapeptide-9 (z. B. Collaxyl von Vincience); Hexapeptide- 10 (z. B. Collaxyl von Vincience oder Seriseline von Lipotec) und Hexapeptide-11 (z. B. Peptamide-6 von Arch Personal Care). Ein erfindungsgemäß bevorzugtes Pentadeca- peptid ist z. B. der Rohstoff Vinci 01 von Vincience (Pentadecapeptide-1). Ein weiteres bevorzugtes optionales Aminosäureoligomer ist das Peptidderivat L-Glutamylaminoethyl- indol (Glistin von Exsymol).
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die nicht-therapeutische Verwendung eines kosmetischen Hautbehandlungsmittels in Form einer ÖI-in-Wasser- Emulsion, enthaltend Taurin, mindestens einen linearen primären Fett- oder Wachs¬ alkohol mit einer Kettenlänge der Alkylgruppe von 20 - 40 Kohlenstoffatomen und mindestens einen kosmetischen Wirkstoff, ausgewählt aus Oligomeren von Aminosäuren, N-C2-C24-Acylaminosäuren und/oder den Estern und/oder den physio¬ logisch verträglichen Metallsalzen dieser Substanzen, zur Behandlung von Symptomen der Hautalterung.
Die Polymere der Aminosäuren und/oder der N-C2-C24-Acylaminosäuren sind ausge¬ wählt aus pflanzlichen und tierischen Proteinhydrolysaten und/oder Proteinen. Tierische Proteinhydrolysate sind z. B. Elastin-, Collagen-, Keratin-, Seiden- und Milcheiweiß- Proteinhydrolysate, die auch in Form von Salzen vorliegen können. Erfindungsgemäß bevorzugt sind pflanzliche Proteinhydrolysate, z. B. Soja-, Weizen-, Mandel-, Erbsen-, Kartoffel- und Reisproteinhydrolysate. Entsprechende Handelsprodukte sind z. B. DiaMin® (Diamalt), Gluadin® (Cognis), Lexein® (Inolex) und Crotein® (Croda). Besonders bevorzugt sind Sojaproteinhydrolysate, z. B. die Handelsprodukte Phytokine von Coletica oder Ridulisse C von Silab. Proteinhydrolysate können naturgemäß auch monomere Aminosäuren und Oligopeptide enthalten; ihre Zusammensetzung ist normalerweise nicht definiert.
Ebenfalls möglich ist der Einsatz von Acylderivaten der Proteinhydrolysate, z. B. in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte. Entsprechende Handelsprodukte sind z. B. Lamepon® (Cognis), Gluadin® (Cognis), Lexein® (Inolex), Crolastin® oder Crotein® (Croda).
Erfindungsgemäß bevorzugt sind auch kationisierte Proteinhydrolysate. Besonders bevorzugt sind kationische Proteinhydrolysate, deren zugrunde liegender Proteinanteil ein Molekulargewicht von 100 bis zu 25000 Dalton, bevorzugt 250 bis 5000 Dalton auf¬ weist. Weiterhin sind unter kationischen Proteinhydrolysaten quatemierte Aminosäuren und deren Gemische zu verstehen. "Weiterhin können die kationischen Proteinhydroly¬ sate auch noch weiter derivatisiert sein. Als typische Beispiele für erfindungsgemäß verwendete kationische Proteinhydrolysate und -derivate sind einige der unter den INCI- Bezeichnungen im "International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook", (seventh edition 1997, The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association 1101 17th Street, N.W., Suite 300, Washington, DC 20036-4702) genannten und im Handel erhältlichen Produkte aufgeführt: Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Collagen, Steardimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Collagen, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Rice Protein, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed SiIk, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Soy Protein, Cocodimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Wheat Protein, Cocodimonium Hydroxypropyl SiIk Amino Acids, Hydroxypropyl Arginine Lauryl/Myristyl Ether HCl. Ganz besonders bevorzugt sind die kationischen Protein¬ hydrolysate und -derivate auf pflanzlicher Basis.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Polymere der Aminosäuren aus¬ gewählt aus DNA-Reparaturenzymen.
Erfindungsgemäß bevorzugte DNA-Reparaturenzyme sind Photolyase und ,T4 Endo- nuclease V, letztere im weiteren mit "T4N5" abgekürzt. Diese beiden Enzyme sind im Stand der Technik bereits als sogenannte DNA-Reparatur-Enzyme bekannt. Unter DNA- Reparatur ist definitionsgemäß die Spaltung bzw. Entfernung von UV-induzierten Pyrimi- dindimeren aus der DNA zu verstehen.
Photolyase ist die Kurzbezeichnung für Desoxyribodipyrimidin-Photolyase bzw. DNA- Photolyase, ein Enzym mit der Klassifizierungsnummer EC 4.1.99.3. Eine besonders effi¬ ziente Photolyase stammt aus Anacystis nidυlans, einem phototrophen marinen Mikro¬ organismus. Die Photolyase aus A. nidυlans wird in technisch relevanten Mengen mittler¬ weile aus E. coli gewonnen. Photolyase ist zur Aktivierung auf Licht angewiesen. Das Enzym T4 Endonuclease V wird vom cfenV-Gen der Bakteriophage T4 produziert und gehört zu den Phosphodiesterasen, die die Nucleinsäuren an der (5*-3')-Bindung hydrolytisch spalten. T4N5 ist auch ohne Lichteinfluss aktiv.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist der Einsatz von liposomenverkapselten DNA- Reparaturenzymen. Liposomenverkapselte Photolyase ist im Handel z. B. unter der Pro¬ duktbezeichnung Photosomes™, liposomenverkapselte T4N5 z. B. unter der Bezeich¬ nung Ultrasomes™ von der Firma AGI Dermatics, USA, erhältlich. In bevorzugten erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind die Photosome™ oder Ulfrasome™ in Mengen von 0,1 -" 10 Gew.-%, bevorzugt 0,5 - 5,0" Gew.-% und beson¬ ders bevorzugt 1,0 - 4,0 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Zusammensetzun¬ gen sind die Monomere, Oligomere oder Polymere von Aminosäuren, N-C2-C24-Acyl- aminosäuren und/oder den Estern und/oder den physiologisch verträglichen Metallsalzen dieser Substanzen bevorzugt in Mengen von 0,00001 - 10 Gew.-%, besonders bevor¬ zugt 0,001 - 5 Gew.-% und außerordentlich bevorzugt 0,01 - 3 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, enthalten.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegen die Monomeren, Oligomeren und Polymeren von Aminosäuren, N-C2-C24-Acylaminosäuren, den Estern und/oder den phy¬ siologisch verträglichen Metallsalzen dieser Substanzen in geträgerter Form vor, insbe¬ sondere aufgetragen auf feinteiligen, pulverförmigen Substraten wie Kieselgel, insbeson¬ dere Aerosil-Typen, Talkum, Microsponges, modifizierten Stärken und Stärkederivaten, kristalliner Cellulose, Cellulosepulvem, Lactoglobulinderivaten, Polymerpartikeln aus
Nylon, Polyolefinen, Polycarbonaten, Polyurethanen, Polyacrylaten, (Meth)acrylat- oder (Methjacrylat-Vinyliden-Copolymeren, die vernetzt sein können, Polyestern, Polyamiden, Polystyrolen, Teflon und Siliconen. Ein besonders bevorzugter Rohstoff dieser Art sind die Vegetal Filling Spheres von Coletica.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zusätzlich mindestens ein DNA-Oligonucleotid oder ein RNA- Oligonucleotid.
Erfindungsgemäß werden unter einem Oligonucleotid Polymerisate aus 2 bis 20, bevor¬ zugt 2 bis 10 Mononucleotiden verstanden, die ebenso wie bei Polynucleotiden und Nucleinsäuren durch Phosphorsäurediester-Brücken verknüpft sind. Die Nucleotide be¬ stehen aus Nucleobasen (meist Pyrimidin- oder Purin-Derivaten), Pentosen (meist D-Ribofuranose oder 2-Desoxy-D-ribofuranose in ß-N-glykosidischer Bindung an die Nucleobase) und Phosphorsäure. Die Mononucleotide sind zum Beispiel Adenosinphos- phate, Cytidinphosphate, Guanosinphosphate, Uridinphosphate und Thymidinphospha- te, insbesondere CMP (Cytidin-5'-monophosphat), UDP (Uridin-5'-diphosphat), ATP (Adenosin-5 -triphosphat) und GTP (Guanosin-5'-triphosphat).
Ein erfindungsgemäß besonders bevorzugtes Oligonucleotid ist das Thymidin- Dinucleotid.
In den bevorzugten erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind die DNA-Oligo- nucleotide oder- RNA-Oligonucleotide bevorzugt in Mengen von 0,00001 - 5 Gew:-%, besonders bevorzugt 0,0001 - 1 ,0 Gew.-% und außerordentlich bevorzugt 0,0005 - 0,5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zusätzlich mindestens eine natürliche Betainverbindung. Erfin¬ dungsgemäß eingesetzte natürliche Betainverbindungen sind natürlich vorkommende Verbindungen mit der Atomgruppierung R3N+-CH2-X-COO" gemäß lUPAC-Regel C-816.1. Sogenannte Betaintenside (synthetisch) fallen nicht unter die erfindungsgemäß verwendeten Betainverbindungen, ebenso wenig andere zwitterionische Verbindungen, in denen sich die positive Ladung an N oder P und die negative Ladung formal an O, S, B oder C befindet, die aber nicht der lUPAC-Regel C-816.1 entsprechen. Erfindungsgemäß bevorzugte Betainverbindungen sind Betain (Me3N+-CH2-COO") und Carnitin (Me3N+-CH2-CHOH- CH2-COO'), jeweils mit Me = Methyl. Die Betainverbindungen sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen bevorzugt in einer Gesamtmenge von 0,05 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 3
Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 0,5 bis 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, enthalten.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zusätzlich mindestens ein Vitamin, Provitamin oder eine als Vitaminvorstufe bezeichnete Verbindung aus den Vitamingruppen A, B, C, E, H und K oder den Estern der vorgenannten Substanzen.
Zur Gruppe der als Vitamin A bezeichneten Substanzen gehören das Retinol (Vitamin A1) sowie das 3,4-Didehydroretinol (Vitamin A2). Das ß-Carotin ist das Provitamin des Retinols. Als Vitamin A-Komponente kommen erfindungsgemäß beispielsweise Vitamin A-Säure und deren Ester, Vitamin A-Aldehyd und Vitamin A-Alkohol sowie dessen Ester, wie Retinylpalmitat und Retinylacetat in Betracht. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen enthalten die Vitamin A-Komponente bevorzugt in Mengen von 0,05 - 1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zusammensetzung.
Zur Vitamin B-Gruppe oder zu dem Vitamin B-Komplex gehören unter anderem
Vitamin B1, Trivialname Thiamin, chemische Bezeichnung 3-[(4'-Amino-2'- methyl-5'-pyrimidinyl)-methyl]-5-(2-hydroxyethyl)-4-methylthiazoliumchlorid. Bevorzugt wird Thiaminhydrochlorid in Mengen von 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, eingesetzt.
Vitamin B2, Trivialname Riboflavin, chemische Bezeichnung 7-,8-Dimethyl-10-(1- D-ribityl)-benzo[g]pteridin-2,4(3H,10/-/)-dion. Bevorzugt werden Riboflavin oder seine Derivate in Mengen von 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, eingesetzt.
- Vitamin B3. Unter dieser Bezeichnung werden die Verbindungen Nicotinsäure und Nicotinsäureamid (Niacinamid) geführt. Erfindungsgemäß bevorzugt ist das Nicotinsäureamid, das in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten ist.
- Vitamin B
5 (Pantothensäure und Panthenol). Bevorzugt wird Panthenol eingesetzt. Erfindungsgemäß einsetzbare Derivate des Panthenols sind insbesondere die Ester und Ether des Panthenols sowie kationisch derivatisierte Panthenole. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können an Stelle von sowie zusätzlich zu Pantothensäure oder Panthenol auch Derivate des 2-Furanon mit der allgemeinen Strukturformel (I) eingesetzt werden.
(I)
Bevorzugt sind die 2-Furanon-Derivate, in denen die Substituenten R1 bis R6 unab¬ hängig voneinander ein Wasserstoffatom, einen Hydroxylrest, einen Methyl-, Methoxy-, Aminomethyl- oder Hydroxymethylrest, einen gesättigten oder ein- oder zweifach ungesättigten, linearen oder verzweigten C2-C4 - Kohlenwasserstoffrest, einen gesättigten oder ein- oder zweifach ungesättigten, verzweigten oder linearen Mono-, Di- oder Trihydroxy-C2-C4 - Kohlenwasserstoffrest oder einen gesättigten oder ein- oder zweifach ungesättigten, verzweigten oder linearen Mono-, Di- oder TrJa(TiJnO-C2-C4 - Kohlenwasserstoffrest darstellen. Besonders bevorzugte Derivate sind die auch im Handel erhältlichen Substanzen Dihydro-3-hydroxy-4,4-dimethyl- 2(3H)-furanon mit dem Trivialnamen Pantolacton (Merck), 4-Hydroxymethyl-γ- butyrolacton (Merck), 3,3-Dimethyl-2-hydroxy-γ-butyrolacton (Aldrich) und 2,5- Dihydro-5-methoxy-2-furanon (Merck), wobeL ausdrücklich , alle Stereoisomeren eingeschlossen sind. Das erfindungsgemäß außerordentlich bevorzugte 2-Furanon- Derivat ist Pantolacton (Dihydro-3-hydroxy-4,4-dimethyl-2(3H)-furanon), wobei in Formel (I) R1 für eine Hydroxylgruppe, R2 für ein Wasserstoffatom, R3 und R4 für eine Methylgruppe und R5 und R6 für ein Wasserstoffatom stehen. Das Stereoisomer (R)- Pantolacton entsteht beim Abbau von Pantothensäure.
Die genannten Verbindungen des Vitamin B5-Typs sowie die 2-Furanonderivate sind in bevorzugten erfindungsgemäßen Mitteln in einer Gesamtmenge von 0,05 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.-%, außerordentlich bevorzugt 0,5 bis 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, enthalten.
Vitamin B6, wobei man hierunter keine einheitliche Substanz, sondern die unter den Trivialnamen Pyridoxin, Pyridoxamin und Pyridoxal bekannten Derivate des 5-Hydroxymethyl-2-methylpyridin-3-ols versteht. Vitamin B6 ist in den erfindungs¬ gemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,0001 bis 1 ,0 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,001 bis 0,01 Gew.-%, enthalten.
- Vitamin B7 (Biotin), auch als Vitamin H oder "Hautvitamin" bezeichnet. Bei Biotin handelt es sich um (3aS,4S, 6aR)-2-Oxohexahydrothienol[3,4-c/]-imidazol-4-vale- riansäure. Biotin ist in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,0001 bis 1 ,0 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,001 bis 0,01 Gew.-% ent¬ halten.
Vitamin C (Ascorbinsäure) wird bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 3 Gew.-%', bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, eingesetzt. Die Verwendung der Derivate Ascorbylpal- mitat, -stearat, -dipalmitat, -acetat, Mg-Ascorbylphosphat, Na-Ascorbylphosphat, Natrium- und Magnesiumascorbat, Dinatriumascorbylphosphat und -sulfat, Kalium- ascorbyltocopherylphosphat, Chitosanascorbat oder Ascorbylglucosid kann bevorzugt jsein. Die Verwendung in Kombination mit Tocopherolen kann ebenfalls bevorzugt sein. Zur Vitamin E-Gruppe zählen Tocopherol, insbesondere α-Tocopherol, und seine Derivate. Bevorzugte Derivate sind insbesondere die Ester, wie Tocopherylacetat, -nicotinat, -phosphat, -succinat, -linoleat, -oleat, Tocophereth-5, Tocophereth-10, Tocophereth-12, Tocophereth-18, Tocophereth-50 und Tocophersolan. Tocopherol und seine Derivate sind bevorzugt in Mengen von 0,05 - 1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, enthalten.
Unter Vitamin F werden üblicherweise essentielle Fettsäuren, insbesondere Linolsäure, Linolensäure und Arachidonsäure, verstanden.
Vitamin H ist eine andere Bezeichnung für Biotin oder Vitamin B7 (siehe oben). Zu den fettlöslichen Vitaminen der Vitamin K-Gruppe, denen das Grundgerüst des 2-Methyl-1 ,4-naphthochinons zugrunde liegt, gehören Phyllochinon (Vitamin K1), Farno- chinon oder Menachinon-7 (Vitamin K2) und Menadion (Vitamin K3). Vitamin K ist bevor¬ zugt in Mengen von 0,0001 bis 1 ,0 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, enthalten.
Vitamin A-palmitat (Retinylpalmitat), Panthenol, Pantolacton, Nicotinsäureamid, Pyrido- xin, Pyridoxamin, Pyridoxal, Biotin, Ascorbylpalmitat, Ascorbylacetat, Magnesiumascor- bylphosphat, Natriumascorbylphosphat, Natrium- und Magnesiumascorbat und die Toco- pherolester, besonders Tocopherylacetat, sind erfindungsgemäß besonders bevorzugt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zusätzlich mindestens ein Flavonoid oder einen Flavonoid-reichen Pflanzenextrakt. Die erfindungsgemäß bevorzugten Flavonoide umfassen die Glycoside der Flavone, der Flavanone, der 3-Hydroxyflavone (Flavonole), der Aurone und der
Isoflavone. Besonders bevorzugte Flavonoide sind ausgewählt aus Naringin (Aurantiin,
Naringenin-7-rhamnoglucosid), α-Glucosylrutin, α-Glucosylmyricetin, α-Gluco- sylisoquercetin, α-Glucosylquercetin, Hesperidin (3',5,7-Trihydroxy-4'-methoxyflavanon-
7-rhamnoglucosid, Hesperitin-7-O-rhamnoglucosid), Neohesperidin, Rutin (3,3\4',5,7-
Pentahydroxyflavon-3-rhamnoglucosid, Quercetin-3-rhamnoglucosid), Troxerutin (3,5-
Dihydroxy-3',41,7-tris(2-hydroxyetrioxy)-flavon-3-(6-O-(6-deoxy-α-L-mannopyranosyl)-ß-
D-glucopyranosid)), Monoxerutin (3,3',4',5-Tetrahydroxy-7-(2-hydroxyethoxy)-flavon-3-(6-
O-(6-deoxy-α-L-mannopyranosyl)-ß-D-glucopyranosid)), Diosmin (3',4',7-Trihydroxy-5- methoxyflavanon-7-rhamnoglucosid), Eriodictin und Apigenin-7-glucosid (4\5,7-
Trihydroxyflavon-7-glucosid).
Erfindungsgemäß außerordentlich bevorzugte Flavonoide sind α-Glucosylrutin, Naringin und Apigenin-7-glucosid.
Ebenfalls bevorzugt sind die aus zwei Flavonoideinheiten aufgebauten Biflavonoide, die z. B. in Gingko-Arten vorkommen. Weitere bevorzugte Flavonoide sind die Chalkone, vor allem Phloricin und Neohesperidindihydrochalkon.
Erfindungsgemäß werden die Flavonoide bevorzugt in Mengen von 0,0001 bis 1 Gew.-
%, besonders bevorzugt 0,0005 bis 0,5 Gew.-% und außerordentlich bevorzugt 0,001 bis
0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Flavonoidaktivsubstanz in der gesamten
Zusammensetzung, eingesetzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zusätzlich mindestens ein Isoflavonoid oder einen Isoflavonoid- reichen Pflanzenextrakt. Zu den Isoflavonoiden werden an dieser Stelle die Isoflavone und die Isoflavon-Glycoside gezählt. Unter Isoflavonen sind im Sinne der vorliegenden Erfindung Stoffe zu verstehen, die Hydrierungs-, Oxidations- oder Substitutionsprodukte des 3-Phenyl-4H-1-benzopyrans darstellen, wobei eine Hydrierung in der 2,3-Stellung des Kohlenstoffgerüsts vorliegen kann, eine Oxidation unter Ausbildung einer Carbonylgruppe in der 4-Stellung vorliegen kann, und unter Substitution der Ersatz eines oder mehrerer Wasserstoffatome durch Hydroxy- oder Methoxy-Gruppen zu verstehen ist. Zu den erfindungsgemäß bevorzugten Isoflavonen zählen beispielsweise Daidzein, Genistein, Prunetin, Biochanin, Orobol, Santal, Pratensein, Irigenin, Glycitein, Biochanin A und Formononetin. Als Isoflavone besonders bevorzugt sind Daidzein, Genistein, Glycitein und Formononetin.
In den erfindungsgemäß bevorzugten Isoflavon-Glycosiden sind die Isoflavone über min¬ destens eine Hydroxygruppe mit mindestens einem Zυcker glycosidisch verknüpft. Als
Zucker kommen Mono- oder Oligosaccharide, insbesondere D-Glucose, D-Galactose, D- Glucuronsäure, D-Galacturonsäure, D-Xylose, D-Apiose, L-Rhamnose, L-Arabinose und Rutinose in Betracht. Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Isoflavon-Glycoside sind Daidzin und Genistin.
Erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt ist es, wenn die Isoflavone und/oder deren Glyco- side als Bestandteile eines aus einer Pflanze gewonnenen Substanzgemisches, insbe¬ sondere eines pflanzlichen Extraktes, in den Zubereitungen enthalten 'sind. Solche pflanzlichen Substanzgemische können in dem Fachmann geläufiger Weise beispielsweise durch Auspressen oder Extrahieren aus Pflanzen wie Soja, insbesondere aus den Sojakeimen, Rotklee oder Kichererbsen gewonnen werden. Besonders bevorzugt werden in den erfindungsgemäßen Zubereitungen Isoflavone oder Isoflavon- Glycoside in Form von aus Soja gewonnenen Extrakten eingesetzt, wie sie beispielsweise unter der Produktbezeichnung Soy Protein lsolate SPI (Protein Technology International, St. Louis) oder Soy Phytochemicals Concentrate SPC (Archer Daniels Midland, Decatur) im Handel erhältlich sind. Ein weiterer besonders bevorzugter Isoflavonoid-reicher Pflanzenextrakt ist Apfelkernextrakt, insbesondere das Handelsprodukt Ederline von Seporga. Ederline enthält Phytohormone, Isoflavonoide, Phytosterole, Triterpenoide, Tocopherole und natürliche Wachse. Erfindungsgemäß werden die Isoflavonoide bevorzugt in Mengen von 0,00001 bis 1 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,0005 bis 0,5 Gew.-% und außerordentlich bevorzugt 0,001 bis 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Isoflavonoidaktivsubstanz in der- gesamten Zusammensetzung, eingesetzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zusätzlich mindestens ein Polyphenol oder einen Polyphenol- reichen Pflanzenextrakt. Unter Polyphenolen sind erfindungsgemäß aromatische Verbindungen zu verstehen, die mindestens zwei phenolische Hydroxy-Gruppen im Molekül enthalten. Hierzu zählen die drei Dihydroxybenzole Brenzcatechin, Resorcin und Hydrochinon, weiterhin Phloroglucin, Pyrogallol und Hexahydroxybenzol. In der Natur treten freie und veretherte Polyphenole beispielsweise in Blütenfarbstoffen (Anthocyanidine, Flavone), in Gerbstoffen (Catechine, Tannine), als Flechten- oder Farn- Inhaltsstoffe (Usninsäure, Acylpolyphenole), in Ligninen und als Gallussäure-Derivate auf. Bevorzugte Polyphenole sind Flavone, Catechine, Usninsäure, und als Tannine die Derivate der Gallussäure, Digallussäure und Digalloylgallussäure. Besonders bevorzugte Polyphenole sind die monomeren Catechine, das heißt die Derivate der Flavan-3-ole,
und Leukoanthocyanidine, das heißt die Derivate der Leukoanthocyanidine, die bevorzugt in δJ.S'^'.S'-Stellung phenolische Hydroxygruppen tragen, bevorzugt Epicatechin und Epigallocatechin, sowie die daraus durch Selbstkondensation entstehenden Gerbstoffe. Solche Gerbstoffe werden bevorzugt nicht in isolierter Reinsubstanz, sondern als Extrakte gerbstoffreicher Pflanzenteile eingesetzt, z. B. Extrakte von Catechu, Quebracho, Eichenrinde und Pinienrinde sowie anderen Baumrin¬ den, Blättern von Grünem Tee (camellia sinensis) und Mate. Ebenfalls besonders bevor¬ zugt sind die Tannine.
Ein besonders bevorzugter Polyphenol-reicher kosmetischer Wirkstoff ist das Handels¬ produkt Sepivinol R1 ein Extrakt aus Rotwein, erhältlich von der Firma Seppic. Ein weiterer besonders bevorzugter Polyphenol-reicher kosmetischer Wirkstoff ist das Handelsprodukt Crodarom Chardonnay, ein Extrakt aus den Kernen der Chardonnay- Traube, erhältlich von der Firma Croda.
Erfindungsgemäß werden die Polyphenole bevorzugt in Mengen von 0,001 bis 10 Gew.- %, besonders bevorzugt 0,005 bis 5 Gew.-% und außerordentlich bevorzugt 0,01 bis 3 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, eingesetzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen zusätzlich mindestens ein Ubichinon oder Ubichinol oder deren
Derivate.
Ubichinole sind die -reduzierte Form der Ubichinone. Die erfindungsgemäß bevorzugten
Ubichinone weisen die Formel (II) auf:
(H)
mit n = 6, 7, 8, 9 oder 10.
Besonders bevorzugt ist das Ubichinon der Formel (II) mit n = 10, auch bekannt als Coenzym Q10.
Erfindungsgemäß werden die Ubichinone, Ubichinole oder deren Derivate bevorzugt in Mengen von 0,0001 bis 1 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 0,5 Gew.-% und außerordentlich bevorzugt 0,005 bis 0,1 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Zu¬ sammensetzung, eingesetzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zusätzlich Silymarin. Silymarin stellt erfindungsgemäß ein früher als einheitliche Substanz angesehenes Wirkstoff-Konzentrat aus den Früchten der Mariendistel (Silybum marianum) dar. Die Hauptbestandteile des Silymarine sind Silybin (Silymarin I), Silychristin (Silymarin II) und Silydianin, die zur Gruppe der Flavanolignane gehören. Silymarin wird besonders bevorzugt in liposomenverkapselter Form eingesetzt, erhältlich z. B. unter der Handelsbezeichnung Silymarin Phytosome (INCI: Silybum Marianum Extract and Phospholipids) von der Firma lndena SpA. Erfindungsgemäß wird Silymarin bevorzugt in Mengen von 0,0001 bis 1 Gew.-%, beson¬ ders bevorzugt 0,001 bis 0,5 Gew.-% und außerordentlich bevorzugt 0,005 bis 0,1 Gew.- %, jeweils bezogen auf die Aktivsubstanz in der gesamten Zusammensetzung, eingesetzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen - Zusammensetzungen zusätzlich Ectoin. Ectoin ist der Trivialname für 2-Methyl-1 ,4,5,6- tetrahydropyrimidin-4-carboxylat. Erfindungsgemäß ist Ectoin bevorzugt in Mengen von 0,0001 bis 1 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,001 bis 0,5 Gew.-% und außerordentlich bevorzugt 0,005 bis 0,01 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, enthalten.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zusätzlich mindestens einen hautberuhigenden oder feuchtigkeits- spendenden Wirkstoff.
Erfindungsgemäß bevorzugte hautberuhigende Wirkstoffe sind ausgewählt aus Allantoin, α-Bisabolol, α-Liponsäure, Extrakten aus Centella asiatica, beispielsweise erhältlich unter der Bezeichnung Madecassicoside von DSM, Glycyrrethinsäure, die besonders bevorzugt in Liposomen verkapselt vorliegt und in dieser Form z. B. unter der Handelsbezeichnung Calmsphere von Soliance erhältlich ist, Mischungen aus Getreide-
wachsen, Extrakten aus Schibutter und Argania Spinosa-Öl mit der INCI-Bezeichnung „Spent grain wax and butyrospermum park» (shea butter) extract and Argania Spinosa Kernel OiI", wie sie z. B. unter der Handelsbezeichnung Stimu-Tex AS von der Firma Pentapharm erhältlich sind, Extrakten aus Vanilla Tahitensis, wie sie z. B. unter der Handelsbezeichnung Vanirea (INCI : Vanilla Tahitensis Fruit Extract) von der Firma Solabia erhältlich sind, Extrakten aus Olivenblättern (INCI: Olea Europaea (Olive) Leaf Extract), wie sie insbesondere unter der Handelsbezeichnung Oieanoline DPG von der Firma Vincience erhältlich sind, weiterhin Alginhydrolysaten, wie sie z. B. unter der Handelsbezeichnung Phycosaccharide, insbesondere Phycosaccharide AI, von der Firma Codif erhältlich sind, Extrakten aus Bacopa Monniera, wie sie z. B. unter der Handelsbezeichnung Bacocalmine von der Firma Sederma erhältlich sind, Extrakten aus der Rooibos-Pflanze, wie sie z. B. unter der Handelsbezeichnung Rooibos Herbasec MPE von der Firma Cosmetochem erhältlich sind, den physiologisch verträglichen Salzen von Sterolsulfaten, wie sie z. B. unter der Handelsbezeichnung Phytocohesine (INCI: Sodium Beta-Sitosterylsulfate) von der Firma Vincience erhältlich sind, sowie beliebigen Mischungen dieser Wirkstoffe.
Die hautberuhigenden Wirkstoffe, die von Taurin verschieden sind, sind bevorzugt in Mengen von 0,001 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,01 bis 2 Gew.-% und außer¬ ordentlich bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, enthalten.
Erfindungsgemäß bevorzugte feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe sind ausgewählt aus Desoxyzuckem, besonders bevorzugt Rhamnose und Fucose, Polysacchariden, die min¬ destens einen Desoxyzucker-Baustein enthalten, besonders bevorzugt das Handelspro¬ dukt Fucogel®, Harnstoff, (2-Hydroxyethyl)harnstoff, Glycosaminoglycanen, besonders bevorzugt Hyaluronsäure, Dextran, Dextransulfat, Chondroitin-4-sulfat und Chondroitin- 6-sulfat.
Die feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffe sind bevorzugt in Mengen von 0,001 bis 5 Gew.- %, besonders bevorzugt 0,01 bis 2 Gew.-% und außerordentlich bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, enthalten.
Experimentelle Untersuchungen
Tab. 1: Einfluss von Taurin auf die epidermale Barrierefunktion nach repetitiver SDS- Schädigung in vivo (SDS = Natriumdodecylsulfat)
Die Barriere der Haut wurde durch okklusive Applikation von 0.75% SDS geschädigt. Anschließend wurden ÖI-in-Wasser-Emulsionen mit 1 ,5 Gew.-% Behenylalkohol und 2,75 Gew.-% Arachidylalkohol (VAR1 : 0 Gew.-% Taurin; VAR2: 1 Gew.-% Taurin) appliziert, oder die Haut verblieb unbehandelt (VAR3). Diese Behandlung wurde zweimal täglich an 5 aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt. Der transepidermale Wasserverlust (TEWL) wurde jeweils vor der SDS-Schädigung mit einem TEWAMETER (Courage & Khazaka, Köln, Germany) bestimmt. Die Daten wurden auf die to-Werte normiert und ein dimensionsloser Wert „area under the curve" errechnet (siehe Tabelle 1). Die statistische Analyse der Daten basiert auf dem gepaarten Wilcoxon-Test. Die Daten repräsentieren die Mittelwerte (n=18).
Tab. 2: Einfluss von Taurin auf Irritationsmarker in vitro
Epidermismodelle wurden 1 Stunde lang topisch mit einer wässrigen Lösung von 0,18% SDS in Wasser inkubiert. Diese Behandlung resultierte erwartungsgemäß in einer deutli¬ chen Verminderung der zellulären Vitalität, einer gesteigerten Freisetzung von LDH (Lac-
tatdehydrogenase), lnterleukin 1 -alpha (IL-1 alpha) und Prostaglandin E2 (PGE2). Anschließend wurden die Epidermismodelle abgespült und für weitere 24h unter topischer Applikation folgender Emulsionen inkubiert: C: Kortikoid-ratiopharm® Creme (0.1 Gew.-% Triamcinolonacetonid); D: 1 ,5 Gew.-% Behenylalkohol + 2,75 Gew.-% Arachidylalkohol; E: 1 ,5 Gew.-% Behenylalkohol + 2,75 Gew.-% Arachidylalkohol +1 Gew.-% Taurin. Zur Kontolle wurden Epidermismodelle unbehandelt kultiviert (A) oder verblieben nach Abspülung der SDS-Lösung unbehandelt (B). Die Daten repräsentieren die Mittelwerte +/- SEM (n=3).
Einfluss von Taurin auf die epidermale Synthese von Barrierelipiden Epidermismodelle wurden 12 Tage lang kultiviert. Nach 12 Tagen (t = 0) wurden die indi¬ viduell entwickelten sogenannten Barrierelipide (Ceramide, Cholesterol, Fettsäuren, Cholesterolsulfate und Cholesterolester) quantifiziert. Anschließend wurde ein Teil der Epidermismodelle 5 Tage lang ohne Zusatz von Taurin weiterkultiviert. Ein anderer Teil der Epidermismodelle wurde 5 Tage lang ohne Zusatz von 0,3 mM Taurin weiterkultiviert. Nach insgesamt 17 Tagen Kultivierungsdauer (t = 5) wurden erneut die Barrierelipide quantifiziert. Es zeigte sich, dass der Zusatz von Taurin zu einer Steige¬ rung der epidermalen Synthese von Barrierelipiden führte (siehe Tabelle 3). Die in Tab. 3 gezeigten Unterschiede zu t = 5 waren statistisch signifikant (p < 0,05).
Tabelle 3: Einfluss von Taurin auf die epidermale Synthese von Barrierelipiden
(Angaben der Menge an Barrierelipiden in Gew.-%, bezogen auf den Gesamt- lipidgehalt der Epidermismodelle, Mittelwerte aus n = 4 Messungen (+/- S.D.))
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie hierauf zu beschränken.
1. Lamellare öl-in-Wasser-Emulsionen als Tagescremes
3. Lamellare öl-in-Wasser-Emulsionen mit DNA-Reparaturenzym und Silymarin
4. Lamellare Öl-in-Wasser-Emulsionen mit Sonnenschutz
5. Lamellare öl-in-Wasser-Emulsionen
6. Lamellare öl-in-Wasser-Emulsionen
Liste der verwendeten Rohstoffe