Symrise GmbH & Co. KG Mühlenfeldstraße 1 , 37603 Holzminden
alpha-Benzoyl-zimtsäurenitrile als neue UV-Absorber
Die Erfindung betrifft die Verwendung bestimmter neuer α-Benzoyl-zimtsäurenitrile als UV-Filter (UV-Absorber) in kosmetischen und dermatologischen Formulierungen wie Sonnenschutzmitteln, Tages- und Haarpflegeprodukten. Die Erfindung betrifft ferner entsprechende kosmetische und dermatologische Formulierungen. Schließlich betrifft die Erfindung auch die neuen α-Benzoyl-zimtsäurenitrile selbst.
UV-Strahlen werden nach ihrer Wellenlänge unterteilt in UV-A-Strahlen (320-400nm) und UV-B-Strahlen (280-320nm). Die schädigende Wirkung, das Auftreten von
Sonnenbrand (Erythem), wird dabei maßgeblich von der UV-B-Strahlung verursacht.
Dermatologische Untersuchungen haben ergeben, daß auch die UV-A-Strahlung
Hautschädigungen hervorruft. So wird dieser Bereich der Strahlung für die vorzeitige
Hautalterung bis hin zum Hautkrebs verantwortlich gemacht. Weitergehende Untersuchungen haben gezeigt, daß der Bereich der UV-AI-Strahlung (340-400nm) maßgeblich schädigenden Einfluß hat.
Aus dieser Erkenntnis heraus ist es für einen modernen kosmetischen
Sonnenschutz unerläßlich, neben dem UV-B-Bereich auch diesen Bereich durch effektive UV-A-Absorber abzudecken. Der z.Zt. wichtigste Vertreter dieser Klasse
ist das 4-Dimethylethyl-4'-methoxydibenzoylmethan (ein Dibenzoylmethan- Derivat), dessen Absorptionsmaximum bei 357nm liegt.
Nachteilig ist nun, daß bei Einsatz von Kombinationen von UV-A- mit UV-B-Ab- sorbern in Sonnenschutzmitteln teilweise Inkompatibilitäten auftreten. So ist z.B. eine Kombination von 4-Dimethylethyl-4'-methoxydibenzoylmethan und Octylmethoxycinnamat (einem Methoxycinnamat-Derivat) aufgrund von Interaktionen nicht photostabil. Das hat zur Folge, daß die Schutzleistung bei Sonnenbestrahlung rasch abnimmt.
In der US 32 75 520 werden Verbindungen beschrieben, die in dem oben genannten UV-AI-Bereich eine gute Extinktion besitzen, aber nur eine unzureichende Kompatibilität mit Octylmethoxycinnamaten aufweisen.
DE 196 34 229 offenbart Verbindungen, die im UV-AI-Bereich absorbieren und auch mit z.B. Octylmethoxycinnamat kompatibel sind. Nachteilig ist jedoch, daß bei Bestrahlung dieser Verbindungen eine E/Z-Isomerie auftritt, so daß bereits nach wenigen Minuten neben dem ursprünglich eingesetzten E-Isomer auch in etwa gleichen Anteilen das Z-Isomere entsteht (Gleichgewichtszustand). Dieses Z-Isomere hat jedoch eine Absorption im UV-B-Bereich, so daß die gesuchte Schutzwirkung im UV-A-Bereich wesentlich abnimmt.
Es war daher die primäre Aufgabe der vorliegenden Erfindung, UV-A-Filter, anzugeben, die photostabil sind, bezüglich der Photostabilität kompatible kosmetische Formulierungen mit UV-B-Filtern bilden und darüber hinaus vorzugsweise hinsichtlich ihrer E/Z-Isomere bei Bestrahlung ihren UV-A-Schutz im wesentlichen beibehalten.
Diese primäre Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst durch Verwendung der neuen Verbindungen der Formel I
worin
R1 Ci -C8-AIkOXy
R , R unabhängig voneinander Wasserstoff, CrC8-Alkyl oder Ci-C8-Alkoxy,
R4 Wasserstoff oder CrC8-Alkyl und
R5-R7 unabhängig voneinander Wasserstoff, d-C8-Alkyl oder CrC8-Alkoxy sind, als UV-A-Filter in kosmetischen oder dermatologischen Formulierungen.
Im Rahmen dieses Textes werden Verbindungen anhand Ihrer Formelbilder angegeben; unabhängig von der im Einzelfall gewählten bildlichen Darstellung umfasst jedes Formelbild dabei sämtliche möglichen Konfigurationsisomeren der angegebenen Verbindung sowie deren Mischungen; insbesondere sind die möglichen E/Z-Isomeren (sowie deren Mischungen) mit umfasst, im Falle der
Anwesenheit chiraler Zentren sind jeweils die R- und die S-Enantiomere (sowie deren Mischungen) mit umfasst.
Der erfindungsgemäßen Verwendung entspricht ein Verfahren zur Herstellung einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung, wobei eine wirksame Menge einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I (wie vorstehend definiert) mit weiteren Bestandteilen einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung vermischt wird.
Der erfindungsgemäßen Verwendung entspricht ferner ein Verfahren zum Schutz von Haut oder Haar gegen UV-Strahlung, insbesondere UV-A-Strahlung, wobei eine wirksame Menge einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I (wie vorstehend definiert) in Form einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung, die weitere Bestandteile enthält, auf die Haut oder das Haar appliziert wird.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen der Formel I sind insbesondere zur Kombination mit UV-Filtern aus der Gruppe der Methoxycinnamat-Derivate und/oder Dibenzoylmethan-Derivate (siehe dazu die Beispiele zur Photostabilitätsprüfung weiter unten) geeignet; solche Kombinationen haben sich als überraschend photostabil erwiesen. Die Erfindung betrifft daher auch die Verwendung von Verbindungen der Formel I (wie oben definiert) zur Erhöhung der Photostabilität von UV-Filtern aus der Gruppe bestehend aus Methoxycinnamaten und Dibenzoylmethanen (hinsichtlich bevorzugter Verbindungen der Formel I und hinsichtlich bevorzugter Methoxycinnamate und Dibenzoylmethane siehe weiter unten).
DE 10 87 902 A1 offenbart eine (sehr breite) allgemeine Formel, unter die (neben vielen anderen Verbindungen) auch die neuen Verbindungen der Formel
I fallen; die in DE 10 87 902 A1 als geeignete Verbindungen charakterisierten
Beispiele, die aus der allgemeinen Formel ausgewählt sind, sind aber keine
Verbindungen der obigen (erfindungsgemäßen) Formel I. Die Offenbarung der
DE 10 87 902 A1 betrifft zudem nur den technischen UV-Schutz, so dass hinsichtlich des jeweiligen Fachgebietes und der jeweiligen Bedürfnisse deutliche
Unterschiede bestehen. So ist die Einarbeitung (und Fixierung) eines technischen UV-Filters in Kunststoffe, Folien, Fasern oder dergleichen etwas gänzlich anderes als die Einarbeitung in eine kosmetische Formulierung (z.B eine O/W-Emulsion), die auf die Haut aufgetragen wird und - abhängig von der chemischen Struktur des UV-Filters zu Hautpenetration führen kann.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Verbindungen der Formel I, wobei (a) R1 C 1 -C8-AIkOXy, vorzugsweise para-ständiges Ci -C8-Al koxy, und R2, R3 Wasserstoff ist
und/oder
(b) R5-R7 Wasserstoff oder
R
6 und R
7 Wasserstoff sowie R
5 Ci-C
8-Alkyl, vorzugsweise para-ständiges
und/oder
(c) R4 Wasserstoff ist.
Ganz besonders bevorzugt ist die Verwendung von Verbindungen der Formel I als UV-Filter für den UV-A-Bereich, wobei
R1 para-ständiges CrC4-Alkoxy,
R2 und R3 Wasserstoff
R4 Wasserstoff
R5 Wasserstoff oder para-ständiges d-Alkyl (d. h. Methyl) sowie
R6 und R7 Wasserstoff
ist.
Zur Verwendung als UV-Filter für den UV-A-Bereich sind folgende Verbindungen besonders bevorzugt (vgl. auch die Beispiele 1-4 weiter unten):
Hinsichtlich der von den Formelbildern jeweils mit umfassten Isomeren gilt dabei das oben Gesagte. Besonders bevorzugt sind aber jeweils die E-Isomere, kristalline Verbindungen, welche eine hohe Extinktion im UV-A-Bereich besitzen. Bevorzugt sind zudem E/Z-Isomerenmischungen der dargestellten Verbindungen, insbesondere solche mit einem UV-A-Anteil an der UV- Gesamtabsorption (280 - 400 nm) größer oder gleich 50 %.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden α-Benzoyl-zimtsäurenitrilverbindungen können als UV-Filter (UV-Absorber) in kosmetischen oder dermatologischen Formulierungen, insbesondere zum Schutz vor akuten (Sonnenbrand) sowie chronischen (frühzeitiger Hautalterung) Hautschäden besonders in Sonnenschutzmitteln, Tagespflegeprodukten und Haarpflegeprodukten verwendet werden.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden α-Benzoyl-zimtsäurenitrilverbindungen können einzeln oder in Mischung in den entsprechenden Formulierungen (Zubereitungen) eingesetzt werden; man kann sie auch in Kombination mit UV- Absorbern anderer Substanzklassen oder auch mit diesen in beliebigen Gemischen untereinander einsetzen.
Eine erfindungsgemäße kosmetische oder dermatologische Formulierung
(Zubereitung) umfasst eine oder mehrere Verbindungen der Formel I wie oben definiert (mit der allgemeinen oder einer bevorzugten Bedeutung der Substituenten, wobei
die obigen Angaben zu bevorzugten Isomeren weiterhin zutreffen), als UV- Absorber.
Eine bevorzugte kosmetische oder dermatologische Formulierung umfasst weiter: einen oder mehrere weitere UV-Absorber, insbesondere aus der Gruppe der Methoxycinnamat-Derivate (p-Methoxyzimtsäureester) und/oder Dibenzoylmethan-Derivate und/oder - umhüllte oder nicht umhüllte Pigmente von Metalloxiden.
Diese Aspekte werden nachfolgend noch im Detail erläutert, wobei auch besonders bevorzugte Ausgestaltungen angegeben werden. In den kosmetischen oder dermatologischen Formulierungen sind die eingesetzten UV- Absorber bzw. Pigmente vorzugsweise so ausgewählt und in ihrer jeweiligen Menge so aufeinander abgestimmt, dass sie derart zusammenwirken, dass der Sonnenschutzfaktor der Formulierung synergistisch erhöht ist.
Bevorzugt ist somit die Verwendung der erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen der Formel I in Kombination mit herkömmlichen UV-Absorbern zur Verstärkung des Schutzes vor schädigender UV-Strahlung über das Maß des Schutzes, der bei Einsatz gleicher Gesamtmengen herkömmlicher oder der erfindungsgemäß zu verwendenden UV-Filter allein erzielt wird (synergistischer Effekt).
Besonders vorteilhaft sind die eingesetzten UV-Absorber so ausgewählt und in ihrer jeweiligen Menge so aufeinander abgestimmt, dass die kritische Wellenlänge der Formulierung λcrit.>380 nm ist. Die kritische Wellenlänge ist dabei die Wellenlänge, bei das Integral der spektralen Absorptionskurve 90% des Integrals von 290-400 nm erreicht.
Beispielhaft seien die folgenden UV-Absorber genannt, mit denen die Verbindungen der Formel I besonders vorteilhaft kombiniert werden können:
• p-Aminobenzoesäure
• p-Aminobenzoesäureethylester (25 Mol) ethoxyliert
• p-Dimethylaminobenzoesäure-2-ethylhexylester
• p-Aminobenzoesäureethylester (2 Mol) N-propoxyliert • p-Aminobenzoesäureglycerinester
• Salicylsäure-homomenthylester (Homosalate) (Neo Heliopan®HMS)
• Salicylsäure-2-ethylhexylester (Neo Heliopan®OS)
• Triethanolaminsalicylat
• 4-lsopropylbenzylsalicylat • Anthranilsäurementhylester (Neo Heliopan®MA)
• Diisopropylzimtsäureethylester
• p-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester (Neo Heliopan®AV)
• Diisopropylzimtsäuremethylester
• p-Methoxyzimtsäureisoamylester (Neo Heliopan®E 1000) • p-Methoxyzimtsäure-diethanolaminsalz
• p-Methoxyzimtsäure-isopropylester
• 2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat (Neo Heliopan®303)
• Ethyl^-cyano-S.S'-diphenylacrylat
• 2-Phenylbenzimidazolsulfonsäure und Salze (Neo Heliopan®Hydro) • 3-(41-Trimethylammonium)-benzyliden-bornan-2-on-methylsulfat
• Terephthalyliden-dibornansulfonsäure und Salze (Mexoryl®SX)
• 4-t-Butyl-41-methoxy-dibenzoylmethan (Avobenzon) / (Neo Heliopan®357)
• ß-lmidazol-4(5)-acrylsäure (Urocaninsäure)
• 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon (Neo Heliopan®BB) • 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure
• Dihydroxy-4-methoxybenzophenon
• 2,4-Dihydroxybenzophenon
• Tetrahydroxybenzophenon
• 2,21-Dihydroxy-4,41-dimethoxybenzophenon • 2-Hydroxy-4-n-octoxybenzophenon
• 2-Hydroxy-4-methoxy-41-methylbenzophenon
• 3-(4'-Sulfo)benzyliden-boman-2-on und Salze
• 3-(41-Methylbenzyliden)-d,l-campher (Neo Heliopan®MBC)
• 3-Benzyliden-d,l-campher
• 4-lsopropyldibenzoylmethan
• 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2l-ethylhexyl-1 '-oxy)-1 ,3,5-triazin • Phenylen-bis-benzimidazyl-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz (Neo Heliopan®AP)
• 2,2'-(1 ,4-Phenylen)-bis-(1 H-benzimidazol-4,6-disulfonsäure), Mononatriumsalz
• N-[(2 und 4)-[2-(oxoborn-3-yliden)methyl]benzyl]-acrylannid-Polynner
• Phenol, -(2H-benzotriazol-2-yl)-4-methyl-6-(2-methyl-3(1 ,3,3,3-tetramethyl-i - (trimethylsilyl)-oxy)-disiloxyanyl)-propyl), (Mexoryl®XL) • 4,4'-[(6-[4-(1 , 1 -Dimethyl)-aminocarbonyl)-phenylamino]-1 ,3,5-triazin-2,4- diyl)diimino]-bis-(benzoesäure-2-ethylhexylester) (Uvasorb®HEB)
• 2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benztriazol-2-yl)-4-1 , 1 ,3,3-tetramethylbutyl)-phenol), (Tinosorb®M)
• 2,4-bis-[4-(2-ethylhexyloxy)-2-hydroxyphenyl]-1 ,3,5-triazin • Benzylidenmalonat-Polysiloxan (Parsol®SLX)
• Glyceryl-ethylhexanoat-dimethoxycinnamat
• Dinatrium-2,2'-dihydroxy-4,4'-dimethoxy-5,5'-disulfo-benzophenon
• Dipropylenglykolsalicylat
• Natrium-hydroxymethoxybenzophenon-sulfonat • 4,4',4-(1 J3J5-Triazin-2J4J6-triyltriimino)-tris-benzoesäure-tris(2-ethylhexylester) (Uvinul®T150)
• 2,4-Bis-[{(4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy}-phenyl]-6-(4-methoxyphenyl)-1 ,3,5- triazin, (Tinosorb®S)
• 2,4-Bis-[{(4-(3-sulfonato)-2-hydroxy-propyloxy)-2-hydroxy}-phenyl]-6-(4-meth- oxyphenyl)-1 ,3,5-triazin-Natriumsalz
• 2,4-Bis-[{(3-(2-Propyloxy)-2-hydroxy-propyloxy)-2-hydroxy}-phenyl]-6-(4- methoxy-phenyl)-1 ,3,5-triazin
• 2,4-Bis-[{4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy}-phenyl]-6-[4-(2-methoxyethyl- carbonyl)-phenylamino]-1,3,5-triazin • 2,4-Bis-[{4-(3-(2-propyloxy)-2-hydroxy-propyloxy)-2-hydroxy}-phenyl]-6-[4-(2- ethylcarboxyl)-phenylamino]-1,3,5-triazin
• 2,4-Bis-[{4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy}-phenyl]-6-(1-methyl-pyrrol-2-yl-)- 1 ,3,5-triazin
• 2,4-Bis-[{4-tris-(trimethylsiloxy-silylpropyloxy)-2-hydroxy}-phenyl]-6-(4-nneth- oxyphenyl)-1 ,3,5-triazin • 2,4-Bis-[{4-(2"-Methylpropenyloxy)-2-hydroxy}-phenyl]-6-(4-methoxyphenyl)- 1 ,3,5-triazin
• 2,4-Bis-[{4-(1 ', 1 ', 1 'J3'5'J5'J5'-Heptamethylsiloxy-2"-methyl-propyloxy)-2-hy- droxy}-phenyl]-6-(4-methoxyphenyl)-1 ,3,5-triazin
• 2-(4-Diethylamino-2-hydroxybenzoyl)-benzoesäure-hexylester (Uvinul® A Plus) • Indanylidenverbindungen gemäß DE 100 55 940 (= WO 02/38537)
• Benzyliden-ß-dicarbonylverbindungen, wie sie in DE 10 2004 021 805 offenbart sind.
Besonders zur Kombination geeignete UV-Absorber sind dabei
• p-Aminobenzoesäure
• 3-(41-Trimethylammonium)-benzyliden-boman-2-on-methylsulfat
• Salicylsäure-homomenthylester (Neo Heliopan®HMS)
• 2-Hydroxy-4-methoxy-benzophenon (Neo Heliopan®BB) • 2-Phenylbenzimidazolsulfonsäure (Neo Heliopan®Hydro)
• Terephthalyliden-dibornansulfonsäure und Salze (Mexoryl®SX)
• 4-tert.-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan (Neo Heliopan®357)
• 3-(4'-Sulfo)benzyliden-boman-2-on und Salze
• 2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat (Neo Heliopan®303) • N-[(2 und 4)-[2-(oxobom-3-yliden)methyl]benzyl]-acrylamid-Polymer
• p-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester (Neo Heliopan®AV)
• p-Aminobenzoesäure-ethylester (25 Mol) ethoxyliert
• p-Methoxyzimtsäure-isoamylester (Neo Heliopan®E1000)
• 2,4,6-Trianilino-(p-carbo-2l-ethylhexyl-1 '-oxy)-1 ,3,5-triazin (Uvinul®T150) • Phenol, 2-(2H-benzotriazol-2-yl)-4-methyl-6-(2-methyl-3(1,3,3,3-tetramethyl-1- (trimethylsilyl)-oxy)-disiloxyanyl)-propyl), (Mexoryl®XL)
• 4,4'-[(6-[4-(1 , 1 -Dimethyl)-aminocarbonyl)-phenylannino]-1 ^ö-triazin^^-divl)- diimino]-bis-(benzoesäure-2-ethylhexylester), (UvasorbHEB)
• 3-(41-Methylbenzyliden)-dJl-campher (Neo Helipan®MBC)
• 3-Benzylidencampher • Salicylsäure-2-ethylhexylester (Neo Helipan®OS)
• 4-Dimethylaminobenzoesäure-2-ethylhexylester (Padimate O)
• Hydroxy-4-methoxy-benzophenon-5-sulfonsäure und Na-SaIz
• 2,2'-Methylen-bis-(6-(2H-benztriazol-2-yl)-4-1 , 1.S.S-tetramethylbutyO-phenol), (Tinosorb®M) • Phenylen-bis-benzimidazyl-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz (Neo Heliopan®AP)
• 2,4-Bis-[{(4-(2-Ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy}-phenyl]-6-(4-methoxyphenyl)-1 J3J5- triazin, (Tinosorb®S)
• Benzylidenmalonat-Polysiloxan (Parsol®SLX)
• Menthylanthranilat (Neo Heliopan®MA) • 2-(4-Diethylamino-2-hydroxybenzoyl)-benzoesäure-hexylester (Uvinul® A Plus)
• Indanylidenverbindungen gemäß DE 100 55 940 (= WO 02/38537)
• Benzyliden-ß-dicarbonylverbindungen gemäß DE 10 2004 021 805.
Die Photostabilität der in den vorstehenden Listen enthaltenen Dibenzoylmethan- Derivate und Methoxycinnamat-Derivate wird durch Kombination mit den
Verbindungen der Formel I erhöht. Hinsichtlich bevorzugter Verbindungen der Formel I gilt das oben Gesagte.
Es kann auch von Vorteil sein, polymer-gebundene oder polymere UV-Absorber in erfindungsgemäßen Formulierungen zu verwenden, insbesondere solche, wie sie in WO-A-92/20690 beschrieben werden. Ebenso ist die Kombination der erfindungsgemäß zu verwendenden α-Benzoyl-zimtsäurenitrilverbindungen mit feinteiligen anorganischen und organischen Pigmenten, wie z.B. Titandioxid,
Zinkoxid und Eisenoxid bzw. Tinosorb®M, in Sonnenschutz- und Tagespflegeprodukten mit UV-Schutz möglich.
Die Aufzählung der genannten UV-Filter, die im Sinne der vorliegenden Erfindung in Kombination mit den α-Benzoyl-zimtsäurenitrilverbindungen der Formel I eingesetzt werden können, ist selbstverständlich nicht abschließend.
Die Gesamtmenge aller (einfach oder mehrfach) sulfonierten wasserlöslichen UV-Filtersubstanzen in den fertigen kosmetischen oder dermatologischen Formulierungen, beispielsweise an Phenylen-bis-benzimidazyl-tetrasulfonsäure- dinatriumsalz bzw. deren Salzen und/oder die entsprechende Disulfonsäure bzw. deren Salzen und/oder 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure bzw. deren Salzen und/oder 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure bzw. deren Salzen und/oder 4-(2-Oxo-3-bomylidenmethyl)-benzolsulfonsäure bzw. deren Salzen und/oder 2-Methyl-5-(2-oxo-3-bomyliden-methyl)-benzolsulfonsäure bzw. deren Salzen und/oder Benzol-1 ,4-di-(2-oxo-3-bomylidenmethyl)-10-sulfonsäure bzw. deren Salzen, wird vorteilhaft aus dem Bereich von 0,1 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 6,0 Gew.-% gewählt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierungen, falls die Gegenwart dieser Substanzen erwünscht ist.
Die Gesamtmenge an öllöslichen UV-Filtersubstanzen (einschließlich der Verbindungen der Formel I) in den fertigen kosmetischen oder dermatologischen Formulierungen, beispielsweise an 4,4',4"-(1,3,5-Triazin-2,4,6-triyltriimino)-tris- benzoesäure-tris-(2-ethylhexylester) und/oder 4-tert.-Butyl-4'-methoxy-dibenzoyl- methan und/oder 4-Methylbenzylidencampher und/oder Octyldimethyl-p- Aminobenzoesäure und/oder Mexoryl®XL und/oder Uvasorb®HEB und/oder Tinosorb®S und/oder Benzophenon-3 und/oder Parsol®SLX und/oder Neo Heliopan®MA wird vorteilhaft aus dem Bereich von 0,1 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 6,0 Gew.-% gewählt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierungen, falls die Gegenwart dieser Substanzen erwünscht ist.
Die Gesamtmenge an 2-Ethylhexyl-p-methoxy-cinnamaten und/oder p-Methoxy- zimtsäureisoamylester in den fertigen kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen wird vorteilhaft aus dem Bereich von 0,1 bis 15,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 7,5 Gew.-% gewählt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierungen, falls die Gegenwart dieser Substanzen erwünscht ist.
Die Gesamtmenge an Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat in den fertigen kosmetischen oder dermatologischen Formulierungen wird, falls die Gegenwart dieser Substanz erwünscht ist, vorteilhaft aus dem Bereich von 0,1 bis 15,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10,0 Gew.-% gewählt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formul ieru ngen .
Die Gesamtmenge an einem oder mehreren Salicylsäurederivaten in den fertigen kosmetischen oder dermatologischen Formulierungen wird in vielen Fällen vorteilhaft aus dem Bereich von 0,1 bis 15,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10,0 Gew.-% gewählt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierungen. Wenn Ethylhexylsalicylat gewählt wird, ist es von Vorteil, dessen Gesamtmenge aus dem Bereich von 0,1 bis 5,0 Gew.-% zu wählen. Wenn Homomenthylsalicylat gewählt wird, ist es von Vorteil, dessen Gesamtmenge aus dem Bereich von 0,1 bis 10,0 Gew.-% zu wählen.
Die besonders bevorzugten Kombinationen von (a) p-Methoxyzimtsäureestem (Methoxycinnamate) und/oder Dibenzoylmethanen und (b) Verbindungen der Formel I lassen sich lichtstabil formulieren durch Einsatz von z.B. 0,1 bis 5 Gew.- %, bevorzugt 1 bis 3 Gew.-% 4-tert.-Butyl-4'-methoxydibenzoylmethan, 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 7,5 Gew.-% p-Methoxyzimtsäureethylhexyl- oder isoamylester und mindestens 0,2 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 6 Gew.-% der erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen der Formel I.
Bevorzugt wird ein Verhältnis eingestellt im Bereich 1 Teil Dibenzoylmethan- derivat, 2,5-3,5 Teile p-Methoxyzimtsäureester und 1,0-2,5 Teile der erfindungs¬ gemäß einzusetzenden α-Benzoylzimtsäurenitrilverbindungen. Besonders bevor¬ zugt ist die Kombination von 1 Teil Dibenzoyl-methanderivat, 3 Teile p-Methoxy¬ zimtsäureester und 1 Teil der erfindungsgemäß einzusetzenden α-Benzoyl- zimtsäurenitrilverbindungen. Vorteilhaft ist es zudem, zu dieser Dreierkombina- tion einen oder weitere sehr photostabile UV-Absorber, wie z.B. Methylbenzy- lidencampher, 2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3'-diphenylacrylat, Octyltriazon,
Uvasorb®HEB, Tinosorb®S, Tinosorb®M, Ethylhexylsalicylat, Homomenthyl¬ salicylat sowie Phenylenbenzimidazolsulfonsäure oder Phenylen-bis- benzimidazol-tetrasulfonsäure-dinatriumsalz, Mexoryl®SX, Mexoryl®XL,
Parsol®SLX, Uvinul®A Plus oder Indanylidenverbindungen gemäß DE 100 55 940 hinzuzusetzen.
Wie bereits erwähnt wird in kosmetischen oder dermatologischen Formulierungen überraschenderweise durch die Verwendung von α-Benzoyl- zimtsäurenitrilverbindungen der Formel I in Kombination mit anderen UV-Filtern eine synergistische Erhöhung des Sonnenschutzfaktors erreicht. Beispiel für eine synergistische Erhöhung des Sonnenschutzfaktors sind kosmetische oder dermatologische Emulsionen, die sowohl eine Verbindung der Formel I als auch Etylhexylmethoxycinnamat oder Octocrylene, oder eine Kombination einer Verbindung der Formel I mit Ethylhexylmethoxycinnamat und 2- Phenylbenzimidazolsulfonsäure, oder Ethylhexyl-methoxycinnamat und Methylbenzylidencampher, oder Ethylhexyl-methoxycinnamat und 4-t-Butyl-4'- methoxy-dibenzoylmethan, oder Neo Heliopan®AP und Ethylhexylmethoxy- cinnamat, oder eine Kombination von Verbindung der Formel I mit Octocrylene, Methylbenzylidencampher und Zinkoxid enthält. Ebenfalls weisen Kombinationen von Verbindung der Formel I mit Dibenzoylmethanen, Methylbenzylidencampher, 2-Phenylbenzimidazolsulfonsäure, Neo Heliopan®AP, Mexoryl®SX, Mexoryl®XL, Parsol®SLX, Tinosorb®S, Tinosorb®M, Uvinul®T150, Uvasorb®HEB, Uvinul®A Plus oder Indanylidenverbindungen gemäß DE 100 55 940 sowie mikrofeinen Pigmenten, Zinkoxid und Titandioxid, synergistische Erhöhungen des Sonnenschutzfaktors auf. Die genannten UV-Filter-Kombinationen sind hier nur beispielhaft angeführt; ein synergistischer Effekt tritt auch bei Kombination mit anderen UV-Filtern auf. So können einzeln oder in Kombination miteinander alle oben bereits genannten besonders geeigneten UV-Absorber (UV-Filter) sowie alle in den nachfolgenden Veröffentlichungen zugelassenen UV-Filter in Kombination mit Verbindungen der Formel I eingesetzt werden.
USA: Food and Drug Administration (FDA). Veröffentlichung in Mono- graphie für Sunscreen Drug Products for Over-The-Counter Hu¬ man Use.
Europa: Richtlinie 76/768 EWG des Rates zur Angleichung der Rechtsvor¬ schriften der Mitgliedsstaaten über kosmetische Mittel an den
technischen Fortschritt. Veröffentlichungen im Official Journal of European Communities.
Japan: Veröffentlichung der Kosmetik-Richtliniedes Ministry of Health and Weifare (MHW).
Deutschland: Veröffentlichung in der Verordnung über kosmetische Mittel ge¬ mäß dem Lebensmittel- und Bedarfsgegenstände-Gesetz (LMBG).
Australien: Registrierung durch Therapeutic Goods Administration (TGA) und Veröffentlichung im Australian Register of Therapeutic Goods (ARTG).
Regelmäßig wird durch die genannten Kombinationen eine synergistische Erhöhung des UV-Sonnenschutzfaktors erzielt.
Durch Kombination von (a) Verbindungen der Formel I mit (b) Neo Heliopan®AP (UV-A2-Absorber) und (c) einem UV-B-Filter, z.B. Etylhexylmethoxycinnamat oder UV-B-Filter-gemischen sowie (d) beschichteten oder un beschichteten feindispersen Metalloxiden wie z.B. Zinkoxid, Titandioxid (zur Erzielung eines besonders hohen Sonnenschutzfaktors) wird eine UV-Breitband-Schutzleistung mit einer kritischen Wellenlänge λcrit.> 380 nm erzielt (vgl. hierzu Diffey in Int. J. Cosm. Science 16, 47 (1994)).
Einige der erfindungsgemäß zu verwendenden α-Benzoylzimtsäurenitrilverbin- dungen der Formel I sind bei Standardbedingungen (25°C; 1013 mbar) (kristalline) Feststoffe und müssen daher in kosmetischen Formulierungen ausreichend gelöst werden, um das Problem der Rekristallisation nach längerer Lagerungszeit zu vermeiden. Vorteilhafterweise wird zur Vermeidung der Rekristallisation eine ausreichende Menge der üblicherweise in kosmetischen Formulierungen eingesetzten ölkomponenten, flüssigen öllöslichen UV-Absorber oder Alkohole eingesetzt, z. B. Ethanol, Isopropanol oder 1-Butanol. Besonders bevorzugt ist der Einsatz folgender ölkomponenten und/oder UV-Absorber zur
Erzielung einer ausreichenden Löslichkeit kristalliner erfindungsgemäß zu verwendender α-Benzoyl-zimtsäurenitrilverbindungen der Formel I: Ethylhexylmethoxycinnamat, Isoamylmethoxycinnamat, Octocrylen, Ethylhexyl- salicylat, Homosalat, Menthylanthranilat, Padimate O, Diisopropyladipat, C12-15- Alkylbenzoat (Witconol TN), Butylenglykoldicaprylat/-dicaprat (Miglyol 8810), Cocoglyceride (Myritol 331), Capryl/capr.-triglyceride (Miglyol 812), Cetearyliso- nonanat (Cetiol SN), PVP/Hexadecen-Copolymer (Unimer U 151), Adipinsäure- /Diethylenglykol/Isononansäure-Copolymer (Lexorez 100), Propylenglykol- dicaprylat/ Dicaprat (Myritol PC), Hexyllaurat (Cetiol A), Dicaprylether (Cetiol OE), Diethylhexylnaphthalat (Hallbrite®TQ), Butyloctylsalicylat (Hallbrite®BHB), Dibutyladipat (Cetiol B), Triethylcitrat (Hydagen CAT), Propylenglykoldibenzoat (Finsolv PG 22), Tri buty leitrat, Dioctylmalat (Ceraphyl 45), Dipropylenglykol- dibenzoat (Benzoflex 245), Acetyltributylcitrat (Citroflex A-4), Acetyltriethylcitrat (Citroflex A-2). Die Aufzählung der genannten öle, die im Sinne der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, ist selbstverständlich nicht abschließend.
Die gesamte Einsatzmenge sämtlicher Komponenten der ölphase in kosmetischen Emulsionen mit Verbindungen der Formel I liegt vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 30%, bevorzugt 2 bis 15%. Alle oben genannten ölkomponenten bzw. flüssigen öllöslichen UV-Filter sind ausgezeichnete Lösungsmittel für alle kristallinen öllöslichen UV-Absorber.
Sehr nachteilig ist, wenn UV-Absorber auf Kleidungsstücken nicht mehr auswaschbare Flecken hinterlassen. Insbesondere ist von dem UV-A-Absorber tert.-Butylmethoxydibenzoylmethan bekannt, dass er nicht mehr auswaschbare Flecken auf Textilien erzeugt. Diesen Nachteil haben die erfindungsgemäß zu verwendenden α-Benzoyl-zimtsäurenitrilverbindungen nicht, da etwaige Flecken auf Textilien sehr gut auswaschbar sind.
Sonnenschutzprodukte sollen wasserfest sein, damit ein ausreichender UV- Schutz für den Anwender, insbesondere Kinder, beim Schwimmen oder Baden gewährleistet ist. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen erfüllen diese Anforderungen in besonderem Maße. In einer O/W-Emulsion mit 3% einer Verbindung der erfindungsgemäßen α-Benzoyl-zimtsäurenitrilverbindungen
wurden 97% Substantivität des UV-Absorbers nach dem Waschen gemessen und in einer W/O-Emulsion 95%. Weiterhin kann die Wasserfestigkeit von Sonnenschutzprodukten mit wasserlöslichen, einfach oder mehrfach sulfonierten UV-Filtern wie z.B. Neo Heliopan®AP, Mexoryl®SX, Benzophenon-4, Neo Heliopan®Hydro und/oder den oben aufgeführten öllöslichen UV-Absorbern durch Kombination mit Verbindungen der Formel I signifikant erhöht werden.
Es kann ferner von erheblichem Vorteil sein, die erfindungsgemäß genannten UV-Absorber mit chelatisierenden Substanzen, wie sie z.B. in EP-A 496 434, EP- A 313 305 und WO-94/04128 aufgeführt sind, oder mit Polyasparaginsäure und Ethylendiamin-tetramethyl-phosphonsäuresalzen zu kombinieren.
Die Gesamtmenge an UV-Filtersubstanzen (UV-A-, UV-B- und/ oder Breitband¬ filter) in erfindungsgemäßen kosmetischen oder dermatologischen Formulierungen, sei es als Einzelsubstanz oder in beliebigen Gemischen untereinander, liegt vorteilhaft im Bereich von 0,1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 10,0 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierungen.
Erfindungsgemäße kosmetische und dermatologische Formulierungen enthalten ferner vorteilhaft, wenngleich nicht zwingend, anorganische Pigmente auf Basis von feindispersen Metalloxiden und/oder anderen in Wasser schwerlöslichen oder unlöslichen Metallverbindungen, insbesondere der Oxide des Titans (1102), Zinks (ZnO), Eisens (z.B. Fe2O3), Zirkoniums (ZrO2). Siliciums (SiO2). Mangans (z.B. MnO), Aluminiums (AI2O3), Cers (z.B. Ce2O3), Mischoxiden der entsprechenden Metalle sowie Abmischungen aus solchen Oxiden. Diese Pigmente sind röntgen-amorph oder nichtröntgenamorph. Besonders bevorzugt handelt es sich um Pigmente auf der Basis von TiO2. Röntgenamorphe Oxidpigmente sind Metalloxide oder Halbmetalloxide, welche bei Röntgenbeugungsexperimenten keine oder keine erkenntliche Kristallstruktur erkennen lassen. Oftmals sind solche Pigmente durch Flammenreaktion erhältlich, beispielsweise dadurch, dass ein Metall- oder Halbmetallhalogenid mit Wasserstoff und Luft (oder reinem Sauerstoff) in einer Flamme umgesetzt wird.
In kosmetischen, dermatologischen oder pharmazeutischen Formulierungen werden röntgenamorphe Oxidpigmente als Verdickungs- und Thixotropierungs- mittel, Fließhilfsmittel zur Emulsions- und Dispersionsstabilisierung und als Trägersubstanz (beispielsweise zur Volumenerhöhung von feinteiligen Pulvern oder Pudern) eingesetzt. Bekannte und in der kosmetischen oder dermatologischen Galenik oftmals verwendete röntgenamorphe Oxidpigmente sind beispielsweise hochreines Siliciumoxid. Bevorzugt werden hochreine, röntgenamorphe Siliciumdioxidpigmente mit einer Partikelgröße im Bereich von 5 bis 40 nm und einer aktiven Oberfläche (BET) im Bereich von 50 bis 400 m2/g, bevorzugt 150 bis 300 m2/g, wobei die Partikel als kugelförmige Teilchen mit sehr einheitlicher Abmessung anzusehen sind. Makroskopisch sind die Siliciumdioxidpigment als lockere, weiße Pulver erkenntlich. Siliciumdioxidpigment werden im Handel unter dem Namen Aerosil® (CAS -Nr. 7631-85-9) oder Carb-O-Sil vertrieben
Vorteilhafte Aerosil®-Typen sind beispielsweise Aerosil®0X50. Aerosil®130, Aerosil®150, Aerosil®200, Aerosil®300, Aerosil®380, Aerosil®MQX 80. Aerosil® MOX 170, Aerosil®COK 84, Aerosil® R 202, Aerosil®R 805, Aerosil®R 812, Aerosil®R 972, Aerosil®R 974, Aerosil®R976.
Erfindungsgemäße kosmetische oder dermatologische Lichtschutzzuberei¬ tungen enthalten vorteilhafterweise 0,1 bis 20 Gew.-%, vorteilhaft 0,5 bis 10 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 1 bis 5 Gew.-% röntgenamorphe Oxidpigmente.
Die nicht-röntgenamorphen anorganischen Pigmente liegen erfindungsgemäß vorteilhaft in hydrophober Form vor, d.h., dass sie oberflächlich wasserabweisend behandelt sind. Diese Oberflächenbehandlung kann darin bestehen, dass die Pigmente nach an sich bekannten Verfahren mit einer dünnen hydrophoben Schicht versehen werden. Eines solcher Verfahren besteht beispielsweise darin, dass die hydrophobe Oberflächenschicht nach einer Reaktion gemäß n TiO2 + m (RO)3Si-R' → n TiO2 (oberfl.)
erzeugt wird, n und m sind dabei nach Belieben einzusetzende stöchiometrische Parameter, R und R' die gewünschten organischen Reste. Beispielsweise in Analogie zu DE-A 33 14 742 dargestellte hydrophobisierte Pigmente sind von Vorteil.
Beispielsweise seien TiO2-Pigmente genannt, wie sie unter der Handelsbezeichnung T805 von der Firma Degussa vertrieben werden. Bevorzugt sind auch Tiθ2/Fe2θ3-Mischoxide, wie sie beispielsweise unter der Handelsbezeichnung T817 ebenfalls von der Firma Degussa angeboten werden.
Die Gesamtmenge an anorganischen Pigmenten, insbesondere hydrophoben anorganischen Mikropigmenten in den fertigen kosmetischen oder dermatologischen Formulierungen liegt vorteilhaft im Bereich von 0,1 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 10,0, insbesondere 0.5 bis 6.0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierungen.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen und/oder dermatologischen Formulierungen können wie üblich zusammengesetzt sein und dem kosmetischen und/oder dermatologischen Sonnenschutz, ferner zur Behandlung, der Pflege und der Reinigung der Haut und/oder der Haare und als Schminkprodukt in der dekorativen Kosmetik dienen. Entsprechend können die erfindungsgemäßen Formulierungen, je nach ihrem Aufbau, beispielsweise verwendet werden als Hautschutzcreme, Reinigungsmilch, Sonnenschutzlotion, Nährcreme, Tages- oder Nach tcreme usw. Es ist gegebenenfalls möglich und vorteilhaft, die erfindungsgemäßen Formulierungen als Grundlage für pharmazeutische Formulierungen zu verwenden. Bevorzugt sind insbesondere solche kosmetischen und dermatologischen Formulierungen, die in der Form eines Hautpflege- bzw. Schminkproduktes vorliegen. Typische Ausgestaltung sind Cremes, Gele, Lotionen, alkoholische und wäßrig/alkoholische Lösungen, Emulsionen oder Stiftpräparate. Diese Mittel können ferner als weitere Hilfs- und Zusatzstoffe milde Tenside, Co-Emulgatoren, Überfettungsmittel, Perlglanzwachse, Konsistenzgeber, Verdickungsmittel, Polymere, Siliconverbindungen, Fette, Wachse, Stabilisatoren, biogene Wirkstoffe, Deowirkstoffe, Antischuppenmittel, Filmbildner, Quellmittel, Hydrotope,
Konservierungsmittel, Insektenrepellentien, Bräunungsmittel, künstliche Selbstbräunungsmittel (z.B. Dihydroxyaceton), Solubilisatoren, Parfümöle, Farbstoffe, keimhemmende Mittel und dergleichen enthalten. Zur Anwendung werden die erfindungsgemäßen kosmetischen und dermatologischen Formulierungen in der für Kosmetika üblichen Weise auf die Haut und/oder die Haare in ausreichender Menge aufgebracht.
Besonders bevorzugt sind solche erfindungsgemäßen kosmetischen und/oder dermatologischen Formulierungen, die in der Form eines kosmetischen Mittels zum Schutz von Haut und Haaren vorliegen. Vorteilhaft können diese zusätzlich zu erfindungsgemäß verwendeten UV-Filtern mindestens ein anorganisches Pigment, bevorzugt ein anorganisches Mikropigment, enthalten.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen und/oder dermatologischen Formulierungen können kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Formulierungen verwendet werden, z.B. Konservierungsmittel, Bakterizide, Parfüme, Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Farbstoffe, Pigmente, die eine färbende Wirkung haben, Verdickungsmittel, anfeuchtende und/oder feuchthaltende Substanzen, Fette, öle Wachse oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen oder dermatologischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren, Elektrolyte, organische Lösungsmittel oder Silikonderivate. Als nicht ionische Emulgatoren bzw. Dispergatoren kommen in Frage die Gruppe, die gebildet wird von Polyglyceryl- 2-dipolyhydroxystearate (Dehymuls®PGPH), Polyglyceryl-3-diiso-stearate (Lameform®TGI), Polyglyceryl-4-isostearate (lsolan®GI 34), Polyglyceryl-3-oleate, Diisostearyl-Polyglyceryl-3-diisostearate (lsolan®PDI), Polyglyceryl-3- methylglucose distearate (Tego Carey®450), Polyglyceryl-3-beeswax (Cera Bellina®), Polyglyceryl-4-caprate (Polyglycerol caprate T2010/90), Polyglyceryl-3- cetylether (Chimexane®NL), Polyglyceryl-3-distearate (Cremophor®GS 32), Polyglyceryl-2-stearate (Hostacerin®DGMS) und Polyglyceryl-polyricineoleate (Admul®WOL 1403) sowie deren Gemischen.
Die jeweils einzusetzenden Mengen an kosmetischen oder dermatologischen Hilfs- und Trägerstoffen und Parfüm können in Abhängigkeit von der Art des
jeweiligen Produktes vom Fachmann durch einfaches Ausprobieren leicht ermittelt werden.
Ein zusätzlicher Gehalt an Antioxidantien ist im allgemeinen bevorzugt. Erfindungsgemäß können als günstige Antioxidantien alle für kosmetische und/oder dermatologische Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen Antioxidantien verwendet werden.
Vorteilhaft werden die Antioxidantien gewählt aus der Gruppe bestehend aus Aminosäuren (z.B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole (z.B. Urocaninsäure) und deren Derivate, Peptide wie D,L-Camosin, D-Camosin, L-Camosin und deren Derivate (z.B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z.B. a-Carotin, b-Carotin, Lycopin) und deren Derivate, Chlorogensäure und deren Derivate, Liponsäure und deren Derivate (z.B. Dihydroliponsäure), Aurothioglucose, Propyl-thiouracil und andere Ihiole (z.B. Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, y-Linoleyl-, Cholesterγl- und Glycerγlester) sowie deren Salze, Dilaurγlthiodipropionat, Distearylthiodipropionat, Thiodipropionsäure und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z.B. Buthioninsulfoximine, Homocysteinsulfoximin, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen verträglichen Dosierungen (z.B. pmol bis μmol/kg), ferner (Metall)-Chelatoren (z.B. α-Hydroxyfettsäuren, Palmitinsäure, Phytinsäure, Lactoferrin), α- Hydroxysäuren (z.B. Citronensäure, Milchsäure, Apfelsäure), Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte, Bilirubin, Biliverdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und deren Derivate (z.B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure), Folsäure und deren Derivate, Ubichinon und Ubichinol und deren Derivate, Vitamin C und Derivate (z.B. Ascorbylpalmitat, Mg- Ascorbylphosphat, Ascorbylacetat), Tocopherole und Derivate (z.B. Vitamin-E- acetat), Vitamin A und Derivate (Vitamin-A-palmitat) sowie Koniferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und deren Derivate, α-Glycosyl rutin, Ferulasäure, Furfurylidenglucitol, Carnosin, Butylhydroxytoluol, Butyl hydroxyanisol, Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon,
Harnsäure und deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Zink und dessen Derivate (z.B. ZnO, ZnSO4) Selen und dessen Derivate (z.B. Selenmethionin), Stilbene und deren Derivate (z.B. Stilbenoxid, trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten Derivate (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide und Lipide) dieser genannten Wirkstoffe.
Die Menge der vorgenannten Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den Formulierungen beträgt vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung.
Sofern Vitamin E und/oder dessen Derivate das oder die Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
Sofern Vitamin A, bzw. Vitamin-A-Derivate, bzw. Carotine bzw. deren Derivate das oder die Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.
Die Lipidphase kann vorteilhaft gewählt werden aus folgender Substanzgruppe:
- Mineralöle, Mineralwachse;
- öle, wie Triglyceride der Caprin- oder der Caprylsäure, ferner natürlicher öle wie z.B. Rizinusöl;
- Fette, Wachse und andere natürliche und synthetische Fettkörper, vor zugsweise Ester von Fettsäuren mit Alkoholen niedriger C-Zahl, z.B. mit Isopropanol, Propylenglykol oder Glycerin, oder Ester von Fettalkoholen mit Alkansäuren niedriger C-Zahl oder mit Fettsäuren; - Alkylbenzoate;
- Silikonöle wie Dimethylpolysiloxan, Diethylpolysiloxan, Diphenylpoly- siloxan sowie Mischformen daraus.
Die ölphasen der Emulsionen, Oleogele bzw. Hydrodispersionen oder Lipodispersionen im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen vorteilhafterweise Substanzen aus der Gruppe der Ester aus gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle können dann vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe Isopropylmyristat, -palmitat, -stearat, -oleat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n- Decyloleat, I sooctyl stearat, Iso-nonylstearat, Isononylisononanat, 2-Ethyl- hexyl palmitat, Ethylhexyllaurat, 2-Hexyl-decylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat sowie synthetische, halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester, zB. Jojobaöl.
Ferner kann die ölphase vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe und -wachse, der Siliconöle, der Dialkylether, der Gruppe der gesättigten oder ungesättigten, verzweigten oder unverzweigten Alkohole, sowie der Fettsäuretriglyceride, namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter, verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 8 bis 24, insbesondere 12 bis 18 C-Atomen. Die Fettsäuretriglyceride können beispielsweise vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der synthetischen, halbsynthetischen und natürlichen öle, z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl, Sojaöl, Erdnußöl, Rapsöl, Mandelöl, Palmöl, Kokosöl, Palmkemöl und dergleichen mehr.
Auch beliebige Abmischungen solcher öl- und Wachskomponenten können vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Es kann auch gegebenenfalls vorteilhaft sein, Wachse, beispielsweise Cetylpalmitat, als alleinige (nicht in relevantem Maße UV-absorbierende) Lipidkomponente der ölphase einzusetzen.
Vorteilhaft umfasst die ölphase eine oder mehrere Substanzen aus der Gruppe gewählt aus der Gruppe 2-Ethylhexylisostearat, Ocryldodecanol, Isotridecylisononanoat, Isoeicosan, 2-Ethylhexylcocoat, Ci2-i5-Alkyl-benzoat, Capryl- Caprinsäure-triglycerid, Dicaprylether.
Besonders vorteilhaft sind Mischungen aus Ci2-i5-Alkylbenzoat und 2-Ethyl¬ hexylisostearat, Mischungen aus Ci2-i5-Alkylbenzoat und Isotridecylisononanoat sowie Mischungen aus Ci2-i5-Alkylbenzoat, 2-Ethylhexylisostearat und Isotridecyl-isononanoat.
Die ölphase kann auch vorteilhaft einen Gehalt an cyclischen oder linearen Silikonölen aufweisen, wobei allerdings bevorzugt wird, außer dem Silikonöl oder Siliconölen einen zusätzlichen Gehalt an anderen ölphasenkomponenten zu verwenden.
Vorteilhaft wird Cyclomethicon (Octamethylcyclotetrasiloxan) als zu verwendendes Silikonöl eingesetzt. Aber auch andere Silikonöle sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden, beispielsweise Hexamethyl- cyclotrisiloxan, Polydimethylsiloxan, Poly(methylphenylsiloxan).
Besonders vorteilhaft sind ferner Mischungen aus Cyclomethicon und Isotri¬ decylisononanoat sowie aus Cyclomethicon und 2-Ethylhexylisostearat.
Die wäßrige Phase der erfindungsgemäßen Formulierungen enthält gegebenenfalls vorteilhaft Alkohole, Diole oder Polyole (Niederalkyl), sowie deren Ether, vorzugs-weise Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Glycerin, Ethylenglykol-monoethyl- oder -monobutylether, Propylenglykolmonomethyl, - monoethyl- oder -monobutylether, Diethylenglykolmonomethyl- oder - monoethylether und analoge Produkte, ferner Alkohole (Niederalkyl), z.B. Ethanol, 1,2-Propandiol, Glycerin sowie insbesondere ein oder mehrere Verdickungsmittel, welches oder welche vorteilhaft gewählt werden können aus der Gruppe Siliciumdioxid, Aluminiumsilikate, Polysaccharide bzw. deren Derivate, z.B. Hyaluronsäure, Xanthangummi, Hydroxypropylmethylcellulose, besonders vorteilhaft aus der Gruppe der Polyacrylate, bevorzugt ein Polyacrylat
aus der Gruppe der sogenannten Carbopole, beispielsweise Carbopole der Typen 980, 981 , 1382, 2984, 5984, jeweils einzeln oder in Kombination.
Eine umfassende Beschreibung der in kosmetischen Mitteln eingesetzten Roh- und Wirkstoffe ist in DE 199 19 630 A1 dargestellt.
Die Erfindung betrifft auch die neuen Verbindungen der Formel I selbst. Erfindungsgemäße Verbindungen sind solche der Formel I
worin
R1 Ci -C8-AIkOXy
R , R unabhängig voneinander Wasserstoff, Ci-C8-Alkyl oder Ci-C8-Alkoxy,
R4 Wasserstoff oder CrC8-Alkyl und
R -R unabhängig voneinander Wasserstoff, CrC8-Alkyl oder d-C8-Alkoxy sind.
Hinsichtlich bevorzugter Verbindungen der Formel I und ihrer Verwendung gilt das oben Gesagte. Die in DE 1087902, US 3275520 und DE 19634229 angegebenen Verbindungen sind nicht erfindungsgemäß.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Beispielen (inklusive Rezepturbeispielen, Beispielen zur Photostabilität usw.) und den beigefügten Patentansprüchen.
Beispiele zur Herstellung und zum Absorptionsverhalten:
Beispiel 1
A1
1 Mol Benzoylacetonitril und 1 Mol Anisaldehyd werden in 200g Toluol zusammen gegeben und mit 0,1 Mol Ammoniumacetat sowie 0,1 Mol Propionsäure versetzt. Man erhitzt zum Sieden und schleust das entstehende Wasser über einen Wasserabscheider aus. Nach 4h Stunden wird auf Raumtemperatur abgekühlt mit 100g Wasser gewaschen und das Produkt (A1 , vgl auch die Beispiele zur Photostabilitätsprüfung weiter unten) aus Isopropanol als E-Isomer kristallisiert. Ausbeute: 60% d.Th. Extinktion: 1.060 bei 352 nm
Beispiel 2
1 Mol p-Tolylacetonitril werden analog zu Beispiel 1 umgesetzt. Ausbeute: 60% d.Th (E-Isomer). Extinktion: 1.000 bei 350 nm
Beispiel 3
1 Mol Benzoylacetonitril werden analog zu Beispiel 1 mit p-Butoxy-benzaldehyd umgesetzt.
Ausbeute: 60% d.Th (E-Isomer). Extinktion: 960 bei 352 nm
Beispiel 4
1 Mol p-Tolylacetonitril werden analog zu Beispiel 1 p-Butoxy-benzaldehyd umgesetzt. Ausbeute: 60% d.Th (E-Isomer). Extinktion: 920 bei 350 nm
Herstellungsverfahren
Teil A: Auf ca. 85°C erhitzen.
Teil B: Rohstoffe ohne Carbopol einwiegen. Carbopol mit Ultra Turrax eindisper- gieren. Auf ca. 85°C erhitzen. B zu A geben.
Teil C: Sofort zu A/B geben und anschließend heiß homogenisieren (Ultra Tur¬ rax). Unter Rühren abkühlen lassen.
Teil D: Zugeben und verrühren.
Rezepturbeispiel 2
Sonnenschutzlotion O/W , in-vitro SPF 20
Herstellungsverfahren
Teil A: Auf ca. 85°C erhitzen.
Teil B: Rohstoffe ohne Carbopol einwiegen. Carbopol mit Ultra Turrax eindispergieren. Auf ca. 85°C erhitzen. B zu A geben.
Teil C: Sofort zu A/B geben und anschließend heiß homogenisieren (Ultra Tur¬ rax). Unter Rühren abkühlen lassen.
Teil D: Zugeben und verrühren.
Herstellungsverfahren
Teil A: Auf 80-850C erhitzen.
Teil B: Auf 80-850C erhitzen, unter Rühren Teil B zu Teil A geben.
Teil C: Carbopol in das Wasser eindispergieren und unter Rühren mit NaOH neutralisieren.
Teil C bei ca. 60°C unter Rühren zugeben. Auf RT (Raumtemperatur, 25°C) abkühlen lassen.
Teil D: Zugeben und verrühren.
Herstellungsverfahren
Teil A: Auf 80-850C erhitzen.
Teil B: Auf 80-850C erhitzen, unter Rühren Teil B zu Teil A geben.
Teil C: Carbopol in das Wasser eindispergieren und unter Rühren mit NaOH neutralisieren.
Teil C bei ca. 60°C unter Rühren zugeben. Auf RT abkühlen lassen.
Teil D: Zugeben und verrühren.
Herstellungsverfahren
Teil A: UV-Absorber gemäß Formel 1 in den ölen bzw flüssigen UV-Filtern lösen (Erwärmen bis ca. 700C). Abkühlen lasen auf ca. 300C, restliche Bestand¬ teile außer Carbopol und Pemulen zufügen und bei Raumtemperatur mischen (ca. 5 Minuten rühren). Carbopol und Pemulen einrühren.
Teil B: Solbrole unter Erwärmen in Phenoxyethanol lösen. Mit Wasser und Glyce¬ rin mischen, unter Rühren zu Teil A geben. Ca. 60 Minuten rühren.
Teil C: Zu A/B geben, mit dem Ultra Turrax homogenisieren.
Herstellungsverfahren
Teil A: Auf ca. 85°C erhitzen.
Teil B: Auf ca. 85°C erhitzen (ohne Zinkoxid; Zinkoxid mit dem Ultra Turrax ein- dispergieren). B zu A geben. Unter Rühren abkühlen lassen, anschließend homogenisieren.
Rezepturbeispiel 7
Sonnenschutz Softcreme W/O , in-vitro SPF 40
Herstellungsverfahren
Teil A: Auf ca. 85°C erhitzen.
Teil B: Auf ca. 85°C erhitzen (ohne Zinkoxid; Zinkoxid mit dem Ultra Turrax ein- dispergieren). B zu A geben. Unter Rühren abkühlen lassen.
Teil C: Zugeben und anschließend homogenisieren.
Rezepturbeispiel 8
Sonnenschutzmilch W/O
Herstellungsverfahren
Teil A: Auf ca. 85°C erhitzen.
Teil B: Auf ca. 85°C erhitzen. B zu A geben. Unter Rühren abkühlen lassen.
Teil C: Zugeben und anschließend homogenisieren.
Rezepturbeispiel 9
Ta es fle ecreme mit UV-Schutz
Herstellungsverfahren
Teil A: Auf 800C erhitzen.
Teil B: Auf 800C erhitzen. Unter Rühren zu Teil A geben.
Teil C: Carbopol in Wasser dispergieren und mit Natronlauge neutralisieren. Bei ca. 55°C zu Teil A/B geben.
Teil D: Bei RT zugeben und homogenisieren.
Rezepturbeispiel 10
Sonnenschutzs ra
Herstellungsverfahren
Teil A: Lara Care A-200 unter Rühren in den anderen Bestandteilen von Teil A lösen.
Teil B: Alle Rohstoffe (ohne Pemulen) einwiegen und die kristallinen Substanzen unter Erwärmen lösen. Pemulen eindispergieren. Teil B zu Teil A geben und 1 Minute homogenisieren.
Teil C+D zugeben und nochmals 1 -2 Minuten mit dem Ultra Turrax homogenisieren.
Rezepturbeispiel 11
Sonnenschutz H drodis ersions el BaIm
Herstellungsverfahren
Teil A: Carbopol in Wasser dispergieren und mit Natronlauge neutralisieren. Teil B: Unter Rühren zu Teil A geben. Teil C: Kristalline Bestandteile unter Erwärmen (max.40°C) in den anderen
Rohstoffen von Teil C lösen und zu Teil A/B geben. Gut verrühren und anschließend homogenisieren. (Homozenta).
Rezepturbeispiel 12
Hair Conditioner mit UV-Filtern
Herstellungsverfahren
Teil A: Auf 800C erhitzen.
Teil B: Auf 80°C erhitzen. Unter Rühren zu Teil A geben.
Teil C: Bei 400C zugeben und auf RT abkühlen.
Rezepturbeispiel 13
Sonnenschutzlotion O/W
Herstellungsverfahren
Teil A: Auf 80-850C erhitzen.
Teil B: Auf 80-850C erhitzen, unter Rühren Teil B zu Teil A geben.
Teil C: Carbopol in das Wasser eindispergieren und unter Rühren mit NaOH neutralisieren. Teil C bei ca. 60°C unter Rühren zugeben.
Beispiele zur Photostabilitätsprüfung:
Mit einem Suntester der Fa. Heraus wurden Photostabilitätsprüfungen durchge¬ führt. Die Bestrahlungsstärke betrug dabei 80 W/m2, bezogen auf den UV- Bereich von 290-400 nm. Die Bestrahlungszeit betrug insgesamt 4h, wobei der Photoab¬ bau der UV-Filter nach 2 und 4h Bestrahlungsdauer anhand von HPLC-Analysen gemessen wurde. Die Bestrahlungen der UV-Filter-Mischungen wurden in einer Isopropylmyristat-Lösung durchgeführt. Die prozentualen Werte beziehen sich auf den gemessenen Wert ohne Bestrahlung (Abbau der Konzentration).
Vergleichsmessung (Bezug)
3% Octylmethoxycinnamat (OMC)
1% 4-Dimethylethyl-4'-methoxydibenzoylmethan (DMDBM)
Nachfolgend werden erfindungsgemäß zu verwendende Verbindungen A und nicht erfindungsgemäß zu verwendende Verbindungen B verglichen.
Versuch 1 (erfindungsgemäß):
3% Octylmethoxycinnamat (OMC)
1% 4-Dimethylethyl-4'-methoxydibenzoylmethan (DMDBM)
1% Verbindung A1 aus Beispiel 1
Die Untersuchung ergab eine hervorragende Photostabilität nicht nur der Verbindung A1 selbst, sondern auch der Co-UV-Filter OMC und DMDBM im Vergleich mit der Vergleichsmessung.
Verbindung A1 bewirkt also eine Erhöhung der Photostabilität der eingesetzten Co- UV-Filter, bei denen es sich um ein Methoxycinnamat-Derivat und ein Dibenzoyl- methanderivat handelt.
Anmerkung: In gleicher Weise erhöhen auch die anderen erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I die Stabilität von Methoxycinnamat- Derivaten und Dibenzoylmethanderivaten. Hinsichtlich bevorzugter Verbindungen gilt dabei das oben Gesagte; die Verbindungen aus den Beispielen 1 - 4 sind besonders bevorzugt.
Versuch 2 (erfindungsgemäß):
Zur Bestimmung der E/Z-Isomerie der Verbindung A1 wurde eine 1-proz. Lösung in Ethanol hergestellt und die UV-Absorption ermittelt:
Extinktion 1.060 bei 353nm (reines E-Isomer; Absorption im UV-A-Bereich).
Die Lösung wurde 2h nach o.a. Bedingungen bestrahlt und wiederum die UV- Absorption des entstandenen E/Z-Isomerengemisches ermittelt:
UV-A-Anteil an Gesamtabsorption zwischen 280-400nm beträgt 50%. Es fand also keine inakzeptable Verschiebung in den UV-B-Bereich statt.
Versuch 3 (nicht erfindungsgemäß):
Zur Bestimmung der E/Z-Isomerie der Verbindung B1 wurde eine 1-proz. Lösung in Ethanol hergestellt und die UV-Absorption ermittelt:
Extinktion 1.050 bei 350nm (reines E-Isomer; Absorption im UV-A-Bereich).
Die Lösung wurde 2h nach o.a. Bedingungen bestrahlt und wiederum die UV- Absorption ermittelt: UV-A-Anteil an Gesamtabsorption zwischen 280-400nm beträgt lediglich 20%.