Beschreibung
Ermittlungsverfahren für ein Lagesignal
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ermittlungsverfahren für ein Lagesignal,
- wobei zwei Signalgeber eine relativ zu den Signalgebern be¬ wegbare Maßverkörperung mit einer Vielzahl äquidistant an¬ geordneter Maßteilungen abtasten und hiermit korrespondie- rende Messsignale liefern,
- wobei die Messsignale bei gleichförmiger Relativbewegung der Maßverkörperung periodisch sind, im Wesentlichen sinus¬ förmig sind, eine im Wesentlichen gleiche Amplitude aufwei¬ sen, im Wesentlichen um 90° relativ zueinander phasenver- setzt sind, eine mit der Relativbewegung der Maßverkörpe¬ rung korrespondierende Grundfrequenz aufweisen und die Ma߬ verkörperung während einer Periode der Messsignale eine Re¬ lativbewegung um eine Maßteilung ausführt,
- wobei aus den Messsignalen unter Heranziehung von Korrek- turwerten korrigierte Signale ermittelt werden,
- wobei anhand der korrigierten Signale ein Lagesignal der Maßverkörperung relativ zu den Signalgebern ermittelt wird,
- wobei für die korrigierten Signale oder mindestens ein aus den korrigierten Signalen abgeleitetes Zusatzsignal auf die Grundfrequenz bezogene Fourierkoeffizienten ermittelt wer¬ den,
- wobei die Korrekturwerte anhand der Fourierkoeffizienten nachgeführt werden,
- wobei die Korrekturwerte zwei Offsetkorrekturwerte, mindes- tens einen Amplitudenkorrekturwert und mindestens einen
Phasenkorrekturwert für die Messsignale oder ein Teil die¬ ser Werte umfassen.
Derartige Ermittlungsverfahren werden bei sogenannten Inkre- mentallagegebern eingesetzt. Bei ihnen werden die Messsignale meist als Cosinus- und Sinussignal bezeichnet. Durch Auswer¬ ten von Nulldurchgängen der Messsignale wird - auf eine Sig-
nalperiode genau - eine Groblage ermittelt. Durch Auswerten auch der Werte von Cosinus- und Sinussignal selbst kann - in¬ nerhalb einer Signalperiode - eine Feinlage bestimmt werden. Bei idealen Messsignalen x, y ergibt sich damit innerhalb der jeweiligen Signalperiode das Lagesignal φ zu
φ = arctan (y/x) falls X > O (D φ = arctan(y/x) + π falls X < O (2) φ = (π/2) sign(y) falls X = O (3)
In der Praxis sind die Messsignale x, y aber nicht ideal, sondern fehlerbehaftet. Im Stand der Technik wird für die fehlerbehafteten Messsignale x, y meist ein Ansatz
x = a cos (φ+Δ) + x0 (4) y = (1+m) a sin(φ) + y0 (5)
getroffen. Dabei sind xo und yo Offsetfehler der Messsignale x und y, m ein Amplitudenfehler und Δ ein Phasenfehler, a ist eine Signalamplitude. Verfahren zur Ermittlung und Kom¬ pensation dieser Fehlergrößen sind allgemein bekannt.
So ist beispielsweise ein Ermittlungsverfahren der eingangs genannten Art aus der DE-A-101 63 504 bekannt.
Aus der DE-A-100 34 733, der DE-A-101 63 528 sowie dem Fach¬ aufsatz "Erhöhung der Genauigkeit bei Wegmeßsystemen durch selbstlernende Kompensation systematischer Fehler" von B. Hö- scheler, Tagungsband SPS/IPC/DRIVES, Elektrische Automati- sierungstechnik - Systeme und Komponenten, Fachmesse und Kon- gress, 23. - 25. November 1999, Nürnberg, Seiten 617 bis 626, sind Ermittlungsverfahren für ein Lagesignal bekannt,
- wobei zwei Signalgeber eine relativ zu den Signalgebern be- wegbare Maßverkörperung mit einer Vielzahl äquidistant an¬ geordneter Maßteilungen abtasten und hiermit korrespondie¬ rende Messsignale liefern,
- wobei die Messsignale bei gleichförmiger Relativbewegung der Maßverkörperung periodisch sind, im Wesentlichen sinus¬ förmig sind, eine im Wesentlichen gleiche Amplitude aufwei¬ sen, im Wesentlichen um 90° relativ zueinander phasenver- setzt sind, eine mit der Relativbewegung der Maßverkörpe¬ rung korrespondierende Grundfrequenz aufweisen und die Ma߬ verkörperung während einer Periode der Messsignale eine Re¬ lativbewegung um eine Maßteilung ausführt,
- wobei aus den Messsignalen unter Heranziehung von Korrek- turwerten korrigierte Signale ermittelt werden,
- wobei anhand der korrigierten Signale ein Lagesignal der Maßverkörperung relativ zu den Signalgebern ermittelt wird,
- wobei die Korrekturwerte nachgeführt werden,
- wobei die Korrekturwerte zwei Offsetkorrekturwerte, mindes- tens einen Amplitudenkorrekturwert und mindestens einen
Phasenkorrekturwert für die Messsignale umfassen.
Bei den Ermittlungsverfahren gemäß der DE-A-100 34 733 und dem Fachaufsatz von B. Höscheler wird dabei das Lagesignal mittels eines Feinkorrekturverfahrens nachkorrigiert, um durch Oberwellen der Messsignale verursachte Restfehler zu kompensieren. Das dort beschriebene Feinkorrekturverfahren arbeitet jedoch nur dann zufriedenstellend, wenn auftretende Geschwindigkeitsänderungen hinreichend klein sind.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein möglichst einfach durchführbares Verfahren für eine möglichst vollständige Korrektur der in den Messsignalen enthaltenen Fehler anzugeben, das auch bei größeren Geschwindigkeitsände- rungen ordnungsgemäß arbeitet.
Die Aufgabe wird bei einem Ermittlungsverfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Korrekturwerte auch mindestens einen Korrekturwert für mindestens eine höherfre- quente Welle der Messsignale umfassen.
In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Prinzips ist es hierzu beispielsweise möglich,
- dass das Zusatzsignal gleich der Summe der Quadrate der korrigierten Signale oder einem aus dieser Summe abgeleite- ten Wert ist,
- dass die Fourierkoeffizienten des Zusatzsignals ermittelt werden,
- dass die Offsetkorrekturwerte aus den Fourierkoeffizienten für den grundfrequenten Anteil des Zusatzsignals ermittelt werden,
- dass der mindestens eine Amplitudenkorrekturwert und der mindestens eine Phasenkorrekturwert aus den Fourierkoeffi- zienten für den Anteil der ersten Oberwelle des Zusatzsig¬ nals ermittelt werden und - dass der mindestens eine Korrekturwert für die mindestens eine höherfrequente Welle der Messsignale aus den Fourier¬ koeffizienten für die Anteile der übrigen Oberwellen des Zusatzsignals ermittelt wird.
Diese Ausgestaltung lässt sich noch dadurch weiter vereinfa¬ chen, dass die Korrekturwerte nur für höherfrequente Wellen der Messsignale ermittelt werden, deren Frequenz ein ungerad¬ zahliges Vielfaches der Grundfrequenz ist. Denn die Anteile mit einem geradzahligen Vielfachen der Grundfrequenz sind in vielen Fällen vernachlässigbar klein.
Das erfindungsgemäße Ermittlungsverfahren kann noch weiter vereinfacht werden, wenn die Korrekturwerte nur für höherfre¬ quente Wellen der Messsignale ermittelt werden, deren Fre- quenz das Drei- oder Fünffache der Grundfrequenz ist, und die Korrekturwerte für die höherfrequenten Wellen der Messsigna¬ le, deren Frequenz das Fünffache der Grundfrequenz beträgt, in einem vorbestimmten Verhältnis zu den Korrekturwerten für die höherfrequenten Wellen der Messsignale stehen, deren Fre- quenz das Dreifache der Grundfrequenz beträgt. Insbesondere ist es sogar möglich, die Korrekturwerte nur für höherfre¬ quente Wellen der Messsignale ermittelt werden, deren Fre-
quenz das Dreifache der Grundfrequenz ist, das Verhältnis al¬ so Null ist.
Alternativ zum Heranziehen der Summe der Quadrate bzw. der Wurzel aus dieser Summe ist es selbstverständlich auch mög¬ lich, die korrigierten Signale selbst einer Fourieranalyse zu unterziehen. In diesem Fall werden aber vorzugsweise die Fou- rierkoeffizienten für beide korrigierten Signale ermittelt. Weiterhin werden vorzugsweise die Korrekturwerte für die hö- herfrequenten Wellen der Messsignale anhand der Fourierkoef- fizienten beider korrigierter Signale nachgeführt.
In Ausgestaltung dieses Ermittlungsverfahrens ist es bei¬ spielsweise möglich, - dass anhand der Messsignale und der Korrekturwerte ein Ar- custangens ermittelt wird,
- dass anhand des Arcustangens und der Signalamplitude erwar¬ tete Signale ermittelt werden,
- dass die Zusatzsignale der Differenz der korrigierten Sig- nale und der erwarteten Signale entsprechen und
- dass die Korrekturwerte anhand der Fourierkoeffizienten der Zusatzsignale nachgeführt werden.
Die Implementierung des erfindungsgemäßen Ermittlungsverfah- rens ist besonders einfach, wenn
- zum Ermitteln der Fourierkoeffizienten die korrigierten Signale bzw. das mindestens eine Zusatzsignal in einem von mehreren Registern abgespeichert werden,
- den Registern jeweils ein Winkelbereich zugeordnet ist, - die Abspeicherung jeweils in demjenigen der Register er¬ folgt, in dessen Winkelbereich ein Arcustangens der korri¬ gierten Signale liegt, und
- die Fourierkoeffizienten anhand der in den Registern abge¬ speicherten Werte ermittelt werden.
Wenn nach dem Ermitteln der Fourierkoeffizienten die in den Registern abgespeicherten Werte gelöscht werden und eine er-
neute Ermittlung der Fourierkoeffizienten erst wieder nach einem hinreichenden Füllen der Register vorgenommen wird, er¬ gibt sich eine besonders stabile Ermittlung der Korrekturwer¬ te.
Im optimalen Fall sind die Register nur dann hinreichend ge¬ füllt, wenn in allen Registern gemäß dem obenstehend be¬ schriebenen Verfahren Werte abgespeichert sind. Es ist aber auch möglich, die Register bereits dann als hinreichend ge- füllt anzusehen, wenn in einem ersten Teil der Register gemäß dem obenstehend beschriebenen Verfahren Werte abgespeichert sind und in diesem Fall ein zweiter Teil der Register mit Werten gefüllt wird, die anhand der gemäß dem obenstehend be¬ schriebenen Verfahren abgespeicherten Werte ermittelt werden.
Die Auswertung der in den Registern abgespeicherten Werte ist besonders einfach, wenn jedem Fourierkoeffizienten bestimmte der Register zugeordnet sind und der jeweilige Fourierkoeffi- zient ausschließlich anhand der Werte ermittelt wird, die in den dem jeweiligen Fourierkoeffizienten zugeordneten Regis¬ tern abgespeichert sind. Bei geeigneter Zuordnung der Regis¬ ter zu den Fourierkoeffizienten ist es dabei sogar möglich, dass die Fourierkoeffizienten lediglich durch Summen- und Differenzbildung der in den zugeordneten Registern abgespei- cherten Werte ermittelt werden.
Die Korrektur der Messsignale ist besonders optimal, wenn
- zum Ermitteln der korrigierten Signale zunächst vorkorri¬ gierte Signale ermittelt werden, - die vorkorrigierten Signale aus den Messsignalen unter He¬ ranziehung der Offsetkorrekturwerte, des mindestens einen Amplitudenkorrekturwerts und/oder des mindestens einen Pha- senkorrekturwerts ermittelt werden und
- sodann anhand der vorkorrigierten Signale und des mindes- tens einen Korrekturwerts für die mindestens eine höherfre- quente Welle der Messsignale die korrigierten Signale er¬ mittelt werden.
Zum Ermitteln der korrigierten Signale aus den vorkorrigier¬ ten Signalen sind verschiedene Vorgehensweisen möglich. So ist es beispielsweise möglich, dass anhand der vorkorrigier¬ ten Signale zunächst ein vorläufiger Arcustangens ermittelt wird und sodann die korrigierten Signale durch Einsetzen des vorläufigen Arcustangens als Argument in eine Fourierreihen- entwicklung ermittelt werden.
Es ist also möglich, dass die korrigierten Signale anhand der vorkorrigierten Signale durch Bildung von Funktionen der Form
x„ = x c - α∑ k cos(qφc ) + dq ύn{qφe )] ( 6 )
und
y„
~ 1
πA) J
{1 ) ermittelt werden, wobei x
cc und y
cc die korrigierten Signale, x
c und y
c die vorkorrigierten Signale, a die Signalamplitude, c
q und d
q anhand der Fourierkoeffizienten ermittelte Wich¬ tungsfaktoren und φ
c der vorläufige Arcustangens sind.
Die zuletzt beschriebene Vorgehensweise kann dadurch verein¬ facht werden, dass der Ausdruck cos (qφc - qπ/2)
für q = 0, 4, 8, ... durch cos (qφc) , (8) für q = 1, 5, 9, ... durch sin (qφc) , (9) für q = 2, 6, 10, ... durch - cos (qφc) und (10) für q = 3, 7, 11, ... durch - sin (qφc) (11)
und der Ausdruck sin (qφc - qπ/2)
für q = 0, 4, 8, ... durch sin (qφc) , (12) für q = 1, 5, 9, ... durch - cos (qφc) , (13) für q = 2, 6, 10, ... durch - sin (qφc) und (14) für q = 3, 7, 11, ... durch cos (qφc) (15)
ersetzt wird.
Eine weitere Vereinfachung ist dadurch möglich, dass der Aus¬ druck cos (qφc) durch den Ausdruck
und der Ausdruck sin (qφ
c) durch den Ausdruck int[fo-l)/2] )
ersetzt wird.
Sogar die Ermittlung von trigonometrischen Funktionswerten kann vermieden werden, wenn schließlich noch der Ausdruck cos (φc) durch den Ausdruck xc/a und der Ausdruck sin (φc) durch den Ausdruck yc/a ersetzt wird.
Eine alternative Möglichkeit besteht darin, dass die korri- gierten Signale anhand der vorkorrigierten Signale durch Bil¬ dung von Funktionen der Form
ermittelt werden, wobei x
cc und y
cc die korrigierten Signale, x
c und y
c die vorkorrigierten Signale und b
q Wichtungsfaktoren sind.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nach¬ folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbin- düng mit den Zeichnungen. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung:
FIG 1 ein Blockschaltbild einer Ermittlungsschaltung für ein Lagesignal,
FIG 2 eine erste Ausgestaltung eines ersten Ausschnitts von
FIG 1, FIG 3 eine erste Ausgestaltung eines zweiten Ausschnitts von FIG 1,
FIG 4 eine Vereinfachung der Vorgehensweise von FIG 3,
FIG 5 eine Vereinfachung der Vorgehensweise von FIG 4,
FIG 6 eine Vereinfachung der Vorgehensweise von FIG 5, FIG 7 eine zweite Ausgestaltung des ersten Ausschnitts von FIG 1,
FIG 8 einen weiteren Ausschnitt der Ermittlungsschaltung von FIG 1,
FIG 9 eine Zuordnung von Winkelbereichen zu Registern, FIG 10 eine logische Verknüpfung,
FIG 11 eine erste Vorgehensweise zur Ermittlung der Korrek¬ turwerte,
FIG 12 eine alternative Vorgehensweise zur Ermittlung der
Korrekturwerte und FIG 13 eine weitere alternative Vorgehensweise zur Ermitt¬ lung der Korrekturwerte.
Gemäß FIG 1 weist eine Ermittlungsschaltung, mittels derer ein Lagesignal φcc ermittelt werden soll, zwei Signalgeber 1, 2 und eine Maßverkörperung 3 auf. Die Maßverkörperung 3 ist relativ zu den Signalgebern 1, 2 bewegbar. Gemäß FIG 1 ist sie beispielsweise um eine Drehachse 4 drehbar. Dies ist in FIG 1 durch einen Pfeil A angedeutet. Die Maßverkörperung 3 weist eine Vielzahl (z. B. 1000 bis 5000) äquidistant ange- ordneter Maßteilungen 5 auf. Die Signalgeber 1, 2 tasten die Maßverkörperung 3 ab und liefern hiermit korrespondierende Messsignale x, y.
Im Idealfall weisen die Signalgeber 1, 2 exakt gleiche Sensi- tivitäten auf und sind ideal positioniert. Bei gleichförmiger
Bewegung der Maßverkörperung 3 relativ zu den Signalgebern 1,
2 sind diese daher in der Lage, Messsignale x, y zu liefern, die folgende Bedingungen erfüllen:
- Sie sind periodisch. - Sie weisen eine gleiche Amplitude auf.
- Sie sind exakt sinusförmig.
- Sie sind exakt um 90° relativ zueinander phasenversetzt.
- Sie weisen eine Grundfrequenz fG auf, die mit der Relativ¬ bewegung der Maßverkörperung 3 korrespondiert.
Eine Periode der Messsignale x, y entspricht dabei einer Re¬ lativbewegung der Maßverkörperung 3 um eine Maßteilung 5.
Im Idealfall gilt daher innerhalb einer Maßteilung 5:
x = a cos (φ) (20) y = a sin(φ) (21)
a ist dabei die Amplitude der Messsignale x, y. Dementspre- chend gilt für das Lagesignal φ der MaßVerkörperung 3 inner¬ halb einer Maßteilung 5:
φ = arctan (y/x) falls X > 0 (22) φ = arctan(y/x) + π falls X < 0 (23) φφ == ( (ππ//22)) ssiiggnn((yy)) ffaallllss x X = = 0 0 (24)
Im Realfall sind die Signalgeber 1, 2 aber nicht exakt posi¬ tioniert und weisen auch - zumindest geringfügig - unter¬ schiedliche Sensitivitäten auf. Im Realfall weisen die Mess- Signale x, y daher bei gleichförmiger Relativbewegung der
Maßverkörperung 3 nur im Wesentlichen die gleiche Amplitude auf, sind nur im Wesentlichen sinusförmig und nur im Wesent¬ lichen um 90° relativ zueinander phasenversetzt. Die Grund¬ frequenz fG der Messsignale x, y bleibt hingegen erhalten.
Für die Messsignale x, y als Funktion der tatsächlichen Lage φ der Maßverkörperung 3 innerhalb einer Maßteilung 5 kann da¬ her folgender Ansatz getroffen werden:
x = a c(φ+Δ) + x0 (25) y = (1+m) a s(φ) + y0 (26)
c und s sind dabei periodische Funktionen der Form
c(φ) = cos(φ) + ∑q=2 ∞[cqcos (qφ) + dqsin(qφ)] (27)
und
s (φ) = sin(φ) + ∑q=2 ∞[cqcos (qφ-qπ/2) + dqsin (qφ-qπ/2) ] (28)
Die Funktionen c und s sind um 90° bzw. π/2 gegeneinander phasenverschoben. Es gilt also s (φ) = c(φ-π/2) .
In den obigen Formeln bezeichnen x0 und y0 Offsetfehler, m einen Amplitudenfehler und Δ einen Phasenfehler. cq und dq sind Spursignalverzerrungen durch Harmonische der Grundfre¬ quenz fG, also durch höherfrequente Wellen der Messsignale x, y verursachte Verzerrungen. Dabei gilt in aller Regel
|xo/a|, |yo/a|, |m|, |2Δ/π|, |cq|, |dq| « 1. (29)
Diese Signalfehler müssen bestimmt und kompensiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läuft iterativ ab. Nachfolgend wird dabei angenommen, dass für die Signalfehler x0, yo, m, Δ, cq, dq bereits Werte bestimmt wurden. Zu Beginn des Ver¬ fahrens können die Werte aber auf vorbestimmte Anfangswerte gesetzt werden, z. B. auf xo = yo = ra = Δ = cq = dq = 0.
Die von Signalgebern 1, 2 erfassten Messsignale x, y werden gemäß FIG 1 zunächst einem ersten Korrekturblock 6 zugeführt. Dem Korrekturblock 6 werden ferner die Korrekturwerte xo, Yor
m und Δ für Offset, Amplitude und Phasenfehler zugeführt. Der erste Korrekturblock 6 ermittelt daraus - siehe FIG 2 - vorkorrigierte Signale xc, yc gemäß der Beziehungen
Yc = (Y-Yo) /U+m) (30) xc = (x-xo+ycsinΔ) /cos (Δ) (31)
Für die vorkorrigierten Signale xc, yc, gilt näherungsweise
xc » a cos (φ) + a ∑q=2 ∞ [cq cos (qφ) + dq sin(qφ)] (32)
yc » a sin(φ) + a ∑q=2 ∞ [cq cos(qφ-qπ/2) + dq sin (qφ-qπ/2) ]
(33)
Anhand der vorkorrigierten Signale xc, yc und der Korrektur¬ werte cq, dq für die höherfrequenten Wellen der Messsignale x, y können daher in einem zweiten Korrekturblock 7 korri¬ gierte Signale xCCf Ycc ermittelt werden, bei denen auch die Spursignalverzerrungen weitgehend kompensiert sind.
Für die Ermittlung der korrigierten Signale xCC/ Ycc gibt es mehrere Möglichkeiten.
So kann z. B. - siehe FIG 3 - anhand der vorkorrigierten Sig- nale xc, yc gemäß den Beziehungen
<Pc = arctan (yc/xc) falls Xc > 0 (34)
<pc = arctan (yc/xc) + π falls Xc < 0 (35)
<Pc = (π/2 ) sign (yc ) falls Xc = 0 (36)
zunächst ein vorläufiger Arcustangens φc ermittelt werden und sodann die korrigierten Signale xcc, ycc durch Einsetzen des vorläufigen Arcustangens φc als Argument in eine Fourierrei- henentwicklung ermittelt werden. Die korrigierten Signale xcc, ycc werden also in diesem Fall z. B. durch Bildung von Funktionen der Form
Xcc = Xc - a ∑q=2∞ [ cq cos (qφc) + dq sin (qφc) ] ( 37 )
Ycc = yc - a ∑q=2 ∞ [cq cos (qφc-qπ/2 ) + dq sin (qφc-qπ/2 ) ] (38 )
gebildet . Für die so ermittelten korrigierten Signale xCC / Ycc gilt nun in sehr guter Näherung
xcc = a cos (φ) (39)
Ycc = a sin (φ) ( 40 )
Es ist daher möglich, in Analogie zu den Formeln 1 bis 3 an¬ hand der Messsignale x, y und der Korrekturwerte Xo,Yo/ m/ Δ, cq, dq einen Arcustangens φcc und so auch die Lage φcc der Ma߬ verkörperung 3 innerhalb einer Maßteilung 5 hochgenau zu bestimmen. Es kann also anhand der korrigierten Signale xCC/ ycc das Lagesignal φcc der Maßverkörperung 3 relativ zu den Signalgebern 1, 2 anhand der Gleichungen
φcc = arctan(ycc/xcc) falls xcc > 0 (41) φcc = arctan (ycc/xcc) + π falls xcc < 0 (42) φcc = (π/2) sign(ycc) falls xcc = 0 (43)
ermittelt werden.
Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass zur Bestimmung der vollständigen Lage der Maßverkörperung 3 auch bekannt sein muss, welche Maßteilung 5 von den Signalgebern 1, 2 gerade abgetastet wird (sogenannte Groblage) . Die Bestimmung der Groblage ist aber allgemein bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Sie wird vielmehr im Rahmen der vor- liegenden Erfindung vorausgesetzt.
Die Formeln 37 und 38 sind mathematisch korrekt, erfordern aber einen großen Rechenaufwand, da sowohl für qφc als auch für (qφc - qπ/2) Sinus- und Cosinuswerte ermittelt werden müssen. Entsprechend den allgemein bekannten Additionstheore¬ men für Sinus und Cosinus werden daher - siehe FIG 4 - fol¬ gende Ersetzungen vorgenommen:
Der Ausdruck cos (qφc-qπ/2) wird
für q = 0, 4, 8, ... durch cos (qφc) , (44) für q = 1, 5, 9, ... durch sin (qφc) , (45) für q = 2, 6, 10, ... durch - cos (qφc) und (46) für q = 3, 7, 11, ... durch - sin (qφc) (47)
ersetzt. Weiterhin wird der Ausdruck sin (qφc-qπ/2)
für q = 0, 4, 8, ... durch sin (qφc) , (48) für q = 1, 5, 9, ... durch - cos (qφc) , (49) für q = 2, 6, 10, ... durch - sin (qφc) und (50) für q = 3, 7, 11, ... durch cos (qφc) (51)
ersetzt. Nunmehr müssen nur noch die Sinus und Cosinuswerte von qφc ermittelt werden.
Die Formel 37 und die durch Modifikation gemäß den Formeln 44 bis 51 erlangte modifizierte Formel 38 kann aber noch weiter vereinfacht werden. Denn es ist gemäß FIG 5 möglich, in die¬ sen Formeln den Ausdruck cos (qφc) durch den Ausdruck
zu ersetzen. Weiterhin ist es möglich, den Ausdruck sin (qφ
c) durch den Ausdruck
zu ersetzen. Nunmehr müssen nur noch Sinus und Cosinus von φ
c ermittelt werden.
Auch die Ermittlung dieser trigonometrischen Funktionen kann aber vermieden werden. Denn es ist - siehe FIG 6 - möglich, den Ausdruck cos (φc) durch den Ausdruck xc/a und den Aus¬ druck sin (φc) durch den Ausdruck yc/a zu ersetzen.
In manchen Fällen sind die Messsignale x, y durch Abbildung der Signale
xcos = a cos(φ+Δ) + x0 (54) Ycos = (1+m) a sin(φ) + y0 (55)
über eine (gemeinsame) nicht lineare Kennlinie f entstanden. Es gilt also
x = f (X008) (56)
Y = f (Ycos) (57)
In diesem Fall verschwinden die Korrekturwerte dq, haben also den Wert Null. In diesem Fall können daher - siehe FIG 7 - die korrigierten Signale xCC/ Ycc anhand der vorkorrigierten Signale xc, yc durch Bildung von Funktionen der Form
Xcc = Xc " ∑q=2∞ bq Xc q ( 58 )
Ycc = Yc - ∑q=2∞ bq yc q ( 59 )
ermittelt werden. Die Koeffizienten bq sind dabei durch die Beziehung
bq = a"q Σq,=q Q hq,q' Cq (60)
bestimmt, wobei hq,q' Matrixkoeffizienten sind. Die Matrix¬ koeffizienten hq,q' können dabei wie folgt ermittelt werden:
Der Einfachheit halber und ohne Beschränkung der Allgemein- heit wird nachfolgend zunächst angenommen, dass die Korrek¬ turwerte X0, V0, m und Δ Null sind.
Man nehme nun weiterhin an, die nicht lineare Funktion f sei taylorentwickelbar und die Taylorkoeffizienten der Funktion f entsprächen den Koeffizienten bq und es gelte |bq| « 1. Dann ergibt sich das Messsignal x aus der Lage φ zu
x = ∑q=o ∞ bq aq [ cos (φ) ] q ( 61 )
Auf Grund der für beliebige Winkel ß gültigen Beziehung int(#/2) ( a \ __9„ 0 cos (ß) = ∑ (-l)H H (cos/?)9 Zr(sin/?)2r ( 62 ) r=Q \ 2r) und der ebenfalls allgemein gültigen Beziehung (cosß)2 + (sinß)2 = 1 ist es aber möglich, Koeffizienten gq,r zu bestim¬ men, so dass gilt
[cos(φ)]q = ∑r=o q gq,r cos(rφ) (63)
Die Koeffizienten gq,r sind unabhängig von ß bzw. φ. Die ersten Koeffizienten gq,r ergeben sich zu go,o = 1/ gi,o = 0/ gi,i = 1, g2,o = 1^, qi,i = 0, g2,2 = -%, g3,o = 0, g3,i = H1 g3,2 = 0, g3,3 = H. Somit lässt sich die Gleichung 61 umformen in
x = ∑q=o∞ bq aq ∑r=o q gq,r cos(rφ) = ∑q=o∞ cq cos (qφ) (64)
mit
cq = ∑q'=q ∞ bq' aq' gq',q (65)
In der Praxis müssen nur endlich viele der Koeffizienten bq berücksichtigt werden. Die übrigen können in guter Näherung als Null angenommen werden. Damit reduziert sich das Glei¬ chungssystem von Gleichung 65 zu einem endlichen Gleichungs¬ system, das bei bekannten Korrekturwerten cq nach den Koef- fizienten bq aufgelöst werden kann. Die Auflösung ergibt ein Gleichungssystem in der Form von Gleichung 60. Die Matrixko¬ effizienten hq,q' lassen sich somit durch Koeffizientenver¬ gleich ermitteln. Auf diese Weise erhält man z. B. ho,o = 1/ ho,i = 0' ni,i = 1/ no,2 = -1/ hi,2 = 0, h2,2 = 2, ho,3 = 0, hi,3 = -3, h2,3 = 0, h3,3 = 4.
Zur Kompensation der durch die nicht lineare Funktion f her¬ vorgerufenen Fehler in den Messsignalen x, y kann man die vorkorrigierten Signale xC/ yc einfach der inversen Abbildung unterwerfen. Für kleine Fehler, das heißt für |cq| « 1, ist diese inverse Abbildung näherungsweise gegeben durch
Xcc = Xc " ∑q=2∞ bq Xc q ( 66 )
Ycc = Yc ~ ∑q=2∞ bq yc q ( 67 )
Im Vorstehenden wurde stets vorausgesetzt, dass die Korrek¬ turwerte X0, yo/ m, Δ, cq, dq bekannt sind und daher kompen¬ siert werden können. Die Korrekturwerte x0, γor m, Δ, cq, dq müssen aber auch bestimmt werden. Hierzu wird gemäß FIG 1 wie folgt vorgegangen:
Für jede ermittelte Lage φcc wird auch die Summe der Quadrate der korrigierten Signale xCC/ yCc bzw. die Wurzel aus dieser Summe ermittelt. Es wird also aus den korrigierten Signalen
Xcc / Ycc ein Zusatzsignal rcc 2 bzw . rcc der Form
I 2 2 rcc 2 = Xcc2 + Ycc2 bzw . rcc = -^xcc + ycc ( 68 )
abgeleitet. Nachstehend wird dabei nur die Vorgehensweise be¬ züglich des Zusatzsignals rcc behandelt. Die Vorgehensweise bezüglich des Zusatzsignals rcc 2 ist völlig analog.
Das Zusatzsignal rcc und die Lage φcc werden - siehe FIG 1 und 8 - einem Fourierblock 8 zugeführt. Der Fourierblock 8 weist gemäß FIG 8 eine Anzahl von Registern 9 auf. In einem dieser Register 9 wird das momentan zugeführte Zusatzsignal rcc ab¬ gespeichert.
Gemäß FIG 9 ist den Registern 9 jeweils ein Winkelbereich αl bis an zugeordnet, wobei n vorzugsweise eine Potenz von 2 ist. Der Fourierblock 9 weist daher einen Selektor 10 auf.
Dem Selektor 10 wird das Lagesignal φcc zugeführt. Anhand des Lagesignals φcc steuert der Selektor 10 dasjenige der Regis-
ter 9 an, in dessen zugeordnetem Winkelbereich αl bis an das Lagesignal φcc liegt, um das jeweilige Zusatzsignal rcc in diesem Register 9 abzuspeichern.
Jedem Register 9 ist weiterhin ein Flag 11 zugeordnet. Zusam¬ men mit dem Abspeichern des Zusatzsignals rcc in einem der Register 9 setzt der Selektor 10 zugleich auch das dem jewei¬ ligen Register 9 zugeordnete Flag 11.
Die Flags 11 sind mit einem Auslöseelement 12 verbunden. Das Auslöseelement 12 ermittelt anhand der Flags 11, ob eine Aus¬ lösebedingung erfüllt ist. Ist die Auslösebedingung nicht er¬ füllt, steuert das Auslöseelement 12 einen Rechenblock 13 nicht an. Ist die Auslösebedingung hingegen erfüllt, steuert es den Rechenblock 13 an. Eine Ermittlung der Fourierkoeffi- zienten E1, F1 wird also nur dann vorgenommen, wenn die Aus¬ lösebedingung erfüllt ist.
Ist die Auslösebedingung erfüllt, ermittelt der Rechenblock 13 anhand der Gesamtheit der in den Registern 9 abgespeicher¬ ten Werte die Fourierkoeffizienten E1, F1 des Zusatzsignals rcc. Er ermittelt also die Fourierkoeffizienten E1, F1 derart, dass gilt
rcc = E0 + E1=I 00 [E1 cos ( iφ) + F1 sin ( iφ) ] ( 69 )
Der Rechenblock 13 setzt nach dem Ermitteln der Fourierkoef- fizienten E1, F1 die Flags 11 wieder zurück. Weiterhin löscht er auch die in den Registern 9 abgespeicherten Werte. Ein er- neutes Ermitteln der Fourierkoeffizienten E1, F1 erfolgt also erst wieder, wenn die Auslösebedingung erneut erfüllt ist.
Im einfachsten Fall ist die Auslösebedingung nur dann er¬ füllt, wenn in allen Registern 9 gemäß dem obenstehend be- schriebenen Verfahren Werte abgespeichert sind. In diesem Fall muss lediglich überprüft werden, ob alle Flags 11 ge¬ setzt sind.
Es ist aber auch möglich, dass die Auslösebedingung erfüllt ist, wenn nur in einem ersten Teil der Register 9 gemäß dem obenstehend beschriebenen Verfahren Werte abgespeichert sind. Beispielsweise kann ein hinreichendes Füllen der Register 9 unterstellt werden, wenn für jedes Register 9 gilt, dass sein zugeordnetes Flag 11 gesetzt ist und/oder beide den unmittel¬ bar benachbarten Registern 9 zugeordneten Flags 11 gesetzt sind. Dies kann - für jeweils eines der Register 9 - mittels einer logischen Verknüpfung ermittelt werden, die beispiel- haft in FIG 10 dargestellt ist. Insbesondere in diesem Fall können die verbleibenden Register 9 mit Werten gefüllt wer¬ den, die anhand der bereits abgespeicherten Werte ermittelt werden. Beispielsweise kann in jedem Register 9, in dem nicht bereits gemäß dem obenstehend beschriebenen Verfahren ein Wert abgespeichert ist, der Mittelwert der beiden Werte abge¬ speichert werden, die in den beiden winkelmäßig unmittelbar benachbarten Registern 9 abgespeichert sind.
Der Rechenblock 13 ermittelt also - siehe FIG 11 und 12 - die Fourierkoeffizienten E1 (i = 0, 1, ..) und F1 (i = 1, 2, ...) in an sich bekannter Weise. Die Fourierkoeffizienten E1, F1 werden im Rechenblock 13 somit im Prinzip gemäß der üblichen Vorgehensweise ermittelt. Beispielsweise können sie gemäß den Formeln
E0 = ( l /n) ∑rn-o""1 rcc (m) ( 70 )
E1 = [ ( l / ( 2n) ] E1n=O 11"1 rcc (m) cos ( 2π i m/n) ( 71 )
F1 = [ ( l / ( 2n) ] E1n=O 11"1 rcc (m) sin ( 2π i m/n) ( 72 ) ermittelt werden .
Vorzugsweise aber sind jedem Fourierkoeffizienten E1, F1 be¬ stimmte der Register 9 zugeordnet. Diese Register 9 können insbesondere diejenigen der Register 9 sein, bei denen für den jeweiligen Fourierkoeffizienten E1, F1 der Beitrag des in dem jeweiligen Register 9 hinterlegten Wertes besonders stark gewichtet ist, der Wert cos (2πim/n) bzw. sin (2πim/n) also betragsmäßig in der Nähe von Eins liegt. Denn dann kann der
Rechenaufwand deutlich reduziert werden, ohne dass das Ergeb¬ nis, also der ermittelte Fourierkoeffizient E1, F1 sich we¬ sentlich ändert. Es ist also möglich, den jeweiligen Fourier¬ koeffizienten E1, F1 ausschließlich anhand der Werte zu er- mittein, die in den dem jeweiligen Fourierkoeffizienten E1, F1 zugeordneten Registern 9 abgespeichert sind. Die Register 9, die den jeweiligen Fourierkoeffizienten E1, F1 zugeordnet sind, sind dabei selbstverständlich für jeden Fourierkoeffi¬ zienten E1, F1 individuell bestimmt.
Die zuletzt skizzierte Vorgehensweise kann sogar soweit aus¬ gedehnt werden, dass jedem Fourierkoeffizienten E1, F1 nur diejenigen der Register 9 zugeordnet sind, bei denen der Co¬ sinus bzw. Sinus betragsmäßig maximal werden. In diesem Fall ist es möglich, die Fourierkoeffizienten E1, F1 ausschlie߬ lich durch Summen- und Differenzbildung der in den zugeordne¬ ten Registern 9 abgespeicherten Werte zu ermitteln.
Wie sich aus den FIG 11 und 12 ergibt, werden die Offsetkor- rekturwerte xo, Yo aus den Fourierkoeffizienten Ei, Fi für den grundfrequenten Anteil des Zusatzsignals rcc ermittelt. Der Amplitudenkorrekturwert m und der Phasenkorrekturwert Δ wer¬ den aus den Fourierkoeffizienten E2, F2 für den Anteil der ersten Oberwelle des Zusatzsignals rcc ermittelt. Denn es gilt für kleine Fehlergrößen x0, yo, m, Δ in sehr guter Nähe¬ rung
E0 = a (73)
Ei = X0 + (a/2) C2 - (a/2) d2 (74) Fi = yo + (a/2) C2 + (a/2) d2 (75)
E2 = -(a/2) m (76)
F2 = -(a/2) Δ. (77)
Unter der realistischen Annahme, dass die Korrekturwerte C2, d2 verschwinden bzw. gegenüber den Offsets xo, yo vernachläs¬ sigbar klein sind, ergeben sich somit aus diesen Gleichungen
die Grundkorrekturwerte (das heißt die Offset-, Amplituden- und Phasenkorrekturwerte) xo, y0, m und Δ eindeutig.
Für höherfrequente Wellen der Messsignale x, y hingegen wird die Zuordnung der Fourierkoeffizienten E1, F1 zu den Korrek¬ turwerten cq, dq mehrdeutig. Denn es gilt für n = 0, 1, 2, ... näherungsweise
E3 + 4n = (a/2 ) ( C2+4n + d2+4n + C4 + 4n + d4+4n) ( 78 ) F3 + 4n = ( a/2 ) ( -C2+4n + d2+4n " C4 + 4H + d4 + 4n) ( 7 9 )
E4+4n = a ( c3+4n + c5+4n) ( 80 )
F4+4n = a (d3+4n + d5+4n) ( 81 )
E5+4n = (a/2 ) ( c4+4n - d4+4n + C6+4n - dδ+4n) ( 82 )
F5+4n = ( a/2 ) ( c4+4n + d4+4n + c6+4n + d6+4n) ( 83 )
Diese Mehrdeutigkeiten sind auf verschiedene Art und Weise lösbar.
Das obige Gleichungssystem ist nämlich anhand erster partiel- ler Ableitungen hergeleitet. Es ist daher beispielsweise mög¬ lich, auch Ableitungen höherer Ordnung zu berücksichtigen und so zu weiteren Beziehungen zwischen den Fourierkoeffizienten E1, F1 auf der einen Seite und den Korrekturwerten cq, dq auf der anderen Seite zu gelangen. So könnte die Mehrdeutigkeit gegebenenfalls behoben werden. Diese Vorgehensweise erfordert jedoch einen sehr hohen Rechenaufwand. Auch ist das entste¬ hende Gleichungssystem in aller Regel nur noch numerisch lös¬ bar, nicht mehr analytisch.
In der Praxis kann man jedoch oftmals vereinfachende Annahmen treffen, auf Grund derer die Zuordnung der Fourierkoeffizien¬ ten E1, F1 zu den Korrekturwerten cq, dq eindeutig wird.
Eine erste mögliche Annahme besteht darin, dass in den Mess- Signalen x, y im Wesentlichen nur höherfrequente Wellen auf¬ treten, deren Frequenz ein ungeradzahliges Vielfaches der Grundfrequenz fG ist. Diese Annahme, die in den meisten Fäl-
len durchaus anwendbar ist, führt dazu, dass nur die Glei¬ chungen 80 und 81 gelöst werden müssen. Es müssen also die Korrekturwerte cq, dq für die mindestens eine höherfrequente Welle der Messsignale x, y nur für höherfrequente Wellen der Messsignale x, y ermittelt werden, deren Frequenz ein unge¬ radzahliges Vielfaches der Grundfrequenz fG der korrigierten Signale xcc, ycc ist.
Auch kann ohne große Fehler angenommen werden, dass nur hö- herfrequente Wellen der Messsignale x, y relevant sind, deren Frequenz das Drei- und eventuell noch das Fünffache der Grundfrequenz fG der korrigierten Signale xcc, ycc ist. Es reicht daher aus die Gleichungen 80 und 81 für n = 0 zu lösen und so die Korrekturwerte C3, d3, C5, d5 zu bestimmen. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten, die alternativ in den FIG 11 und 12 dargestellt sind.
Zum Einen - siehe FIG 11 - kann angenommen werden, dass die Korrekturwerte C5, d5 in einem vorbestimmten Verhältnis zu den Korrekturwerten c3, d3 stehen. Beispielsweise kann ange¬ nommen werden, dass die Korrekturwerte C3 und C5 im Verhält¬ nis von 3:1 stehen, dass also der Korrekturwert C3 stets dreimal so groß wie der Korrekturwert c5 ist. Auch andere (sogar negative) Verhältnisse sind jedoch denkbar. Mit dieser Annahme sind die Korrekturwerte C3 und C5 anhand Gleichung 80 eindeutig ermittelbar. Für die Korrekturwerte d3 und d5 kann alternativ die gleiche oder eine andere Annahme getroffen werden.
Alternativ kann auch - sozusagen als Spezialfall dieser Vor¬ gehensweise - angenommen werden, dass die Oberwelle mit dem Fünffachen der Grundfrequenz fG der korrigierten Signale xcc, ycc verschwindet, die Korrekturwerte C5 und d5 also den Wert Null haben. In diesem Fall müssen nur die Korrekturwerte C3, d3 für höherfrequente Wellen der Messsignale x, y ermittelt werden, deren Frequenz das Dreifache der Grundfrequenz fG
ist. In diesem Fall gilt beispielsweise C3 = E4/E0. Diese Vor¬ gehensweise ist in FIG 12 dargestellt.
Je nach Lage des Einzelfalls kann es sogar sinnvoll sein, an- zunehmen, dass sowohl die Korrekturwerte d3 und ds als auch der Korrekturwert C5 verschwinden, also den Wert Null haben.
Anhand der Fourierkoeffizienten E1, F1 können dann die Kor¬ rekturwerte xo, yo, m, Δ, cq, dq nachgeführt werden. Bei- spielsweise können für den Fall, dass nur für die dritte Har¬ monische die Korrekturwerte C3, d3 ermittelt werden, folgende Nachführregeln ausgeführt werden:
a = a + α E0 (84) xo = X0 + α Ei (85)
Δ = Δ - 2 α F2/Eo (88)
Der Faktor α ist dabei eine positive Zahl, die kleiner als Eins ist. Sie ist vorzugsweise für alle nachgeführten Werte a, xo/ y0/ m, Δ, C3, d3 dieselbe. Sie kann aber auch für jeden einzelnen nachgeführten Wert a, x0, yo, m, Δ, C3, d3 individu¬ ell bestimmt sein.
Obenstehend wurde beschrieben, dass und wie die Korrekturwer¬ te xo, V0, m, Δ, C3, d3 anhand eines Zusatzsignals rcc ermit- telt wurden. Das Zusatzsignal rcc (bzw. rcc 2) entsprach dabei der Summe der Quadrate der korrigierten Signale xcc, ycc bzw. der Wurzel aus dieser Summe. Alternativ ist es gemäß FIG 13 selbstverständlich aber auch möglich, Fourierkoeffizienten XRq, XIq, YRq, YIq der korrigierten Signale xcc, ycc selbst zu ermitteln und die Korrekturwerte a, x0, y0, m, Δ, cq, dq an¬ hand dieser Fourierkoeffizienten XRq, XIq, YRq, YIq nachzufüh-
ren. Dies ist in FIG 1 gestrichelt angedeutet. In diesem Fall müssen die Gleichungen
xcc = X0 + a cos (φcc+Δ) + a ∑q=2 ∞ [cq cos (qφcc+qΔ) + dq sin(qφcc+qΔ) ] (91)
ycc = yo + a ( 1+m) sin (φcc) + a ( 1 +m) ∑q=2 ∞ [ cq cos (qφcc-qπ/2 ) + dq sin ( qφccqπ/2 ) ] ( 92 )
mit den korrespondierenden Fourierentwicklungen
xcc = XR0 + Eq=I 00 [XRq cos (qφcc) + XIq s in (qφcc) ] ( 93 )
ycc = YR0 + Eq=I 00 [YRq cos (qφcc) + YIq s in (qφcc) ] ( 94 )
gleichgesetzt werden. Die Zuordnung der Fourierkoeffizienten XRq, XIq, YRq, YIq zu den Korrekturwerten cq, dq ist in diesem Fall einfach und eindeutig durchführbar. Die prinzipielle Vorgehensweise, also insbesondere die Art und Weise der Er- mittlung der Fourierkoeffizienten XRq, XIq, YRq, YIq, das
Nachführen der Korrekturwerte x0, y0, m, Δ, cq und dq anhand der ermittelten Fourierkoeffizienten XRq, XIq, YRq, YIq und das Ermitteln der korrigierten Signale xcc, ycc anhand der Messsignale x, y und der Korrekturwerte xo, Yor m, Δ, cq, dq ist aber ebenso wie zuvor für das Zusatzsignal rcc beschrie¬ ben.
Im Einzelfall können sich durch Auswertung der Gleichungen 91 und 93 einerseits sowie 92 und 94 andererseits geringfügige Unterschiede zwischen den ermittelten Korrekturwerten cq, dq ergeben. Vorzugsweise werden daher entsprechend FIG 13 die Fourierkoeffizienten XRq, XIq, YRq, YIq für beide korrigierten Signale xCC/ Ycc ermittelt. Die Korrekturwerte cq, dq für die höherfrequenten Wellen der Messsignale x, y werden in diesem Fall vorzugsweise anhand der Fourierkoeffizienten XRq, XIq,
YRq, YIq beider korrigierter Signale xcc, ycc nachgeführt. Ins¬ besondere kann eine Mittelwertbildung erfolgen.
Im Gegensatz zur Summe der Quadrate der korrigierten Signale xcc, ycc weisen die korrigierten Signale xcc, ycc selbst eine ausgeprägte Schwingung mit der Grundfrequenz fG auf. Es kann daher sinnvoll sein, vorab anhand des Arcustangens φcc und der Amplitude a erwartete Signale x' , y' gemäß den Gleichun¬ gen
x' = a cos φcc und (95) y' = a sin φcc (96)
zu ermitteln und diese erwarteten Signale x' , y' von den kor¬ respondierenden Messsignalen x, y abzuziehen. In diesem Fall werden also Zusatzsignale δx, δy gebildet, die der Differenz der Messsignale x, y und der erwarteten Signale x' , y' ent¬ sprechen. Die Korrekturwerte x0, γor m, Δ, cq, dq werden in diesem Fall anhand der Fourierkoeffizienten der Zusatzsignale δx, δy nachgeführt.
Mittels der erfindungsgemäßen Vorgehensweise ist es somit auf einfache Weise möglich, auch höherfrequente Wellen der Mess¬ signale x, y zu korrigieren.