GLEITRINGDICHTUNGSANORDNUNG
Die Erfindung betrifft allgemein eine Gleitringdichtungsanordnung. Insbesondere betrifft sie eine Gleitringdichtungsanordnung, deren rotierendes Bauteil, das gemeinsam mit einem der Gleitringe einer Gleitringpaarung rotiert, und stationäres Bauteil, an dem der andere Gleitring montiert ist, in einer zentrierten Beziehung zueinander gehalten sind. Weiter betrifft sie eine Gleitringdichtungsanordnung mit einer sog. Quenchvoriage.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Bei Gleitringdichtungsanordnungen, insbesondere für den Einsatz in Gegenwart umweltschädlicher, toxischer oder heisser Medien wird häufig eine Quenchvoriage an dem atmorphärenseitigen Bereich der Gleitringpaarung vorgesehen, indem in diesen gegenüber der Atmosphäre z.B. durch eine Stopfbüchsen- oder Drosselspaltdichtung abgedichteten Bereich ein zumeist druckloses Quenchmedium eingeführt und/oder aus dem Bereich Leckage nach aussen abgeführt werden kann, vergl. z.B. BURGMANN Dictionary „ABC of Mechanical Seals", 1992 Burgmann, Seiten 186-187. Das Quenchmedium kann ferner eine Schmierfunktion zur Vermeidung eines Trockenlaufs der Gleitringpaarung ausüben. Erwünscht ist es ferner, insbesondere bei als einbaufertige Einheiten ausgebildeten Gleitringdichtungsanordnungen, dass deren rotierende und nicht-rotierende Bauteile vor und während der Montage an einer abzudichtenden Gerätschaft in einer ausreichend genauen axialen und radialen Ausrichtung zueinander gehalten sind. Ebensolche Anforderungen bestehen bei der Lagerhaltung sowie dem Transport solcher Gleitringdichtungsanordnungen. Eine bewährte Massnahme zur Zentrierung der relativ zueinander beweglichen Bauteile ist die Verwendung von Montagelehren oder Montagehülsen, die vor der Inbetriebnahme der Gleitringdichtungsanordnung von der Einheit zu entfernen sind. Aus der US 5 913 520 A ist es ferner bekannt, bei einer geteilten Gleitringdichtungsanordnung zwischen
den rotierenden und stationären Bauteilen ein Zentrierungsband aus einem Kunststoffmaterial anzuordnen, das von aussen zwischen die zu zentrierenden Teilen eingeführt werden kann und nach dem Einbau der Gleitringdichtungsanordnung entfernt wird.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gleitringdichtungsanordnung der gattungsgemässen Art mit verbesserter Zentrierung von deren bei Betrieb rotierenden und nicht-rotierenden Bauteilen vor und während der Montage, sowie beim Transport und bei der Lagerhaltung zu schaffen, insbesondere, jedoch nicht ausschliesslich, bei einer Ausgestaltung der Gleitringdichtungsanordnung mit Quenchvorlage.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Gleitringdichtungsanordnung gelöst, die wenigstens ein Paar dichtend zusammenwirkender Gleitringe, von denen einer an einem rotierenden Bauteil zur gemeinsamen Drehung mit diesem montierbar ist und der andere gegenüber einem stationäres Bauteil nicht-rotierend gehalten ist, und eine Einrichtung zur Zentrierung des rotierenden Bauteiles gegenüber dem stationären Bauteil umfasst. Die Zentrierungseinrichtung weist wenigstens ein schnurförmiges Zentrierungselement auf, das in einem zwischen dem rotierenden Bauteil und dem stationären Bauteil vorgesehenen Ringraum aufnehmbar ist, der aus einem Paar radial und axial zueinander ausgerichteter Nuten in einander zugewandten, radial beabstandeten Bereichen des rotierenden Bauteiles und des stationären Bauteils gebildet ist. Das in beide Nuten eingreifende Zentrierungselement ist in wenigstens der im rotierenden Bauteil vorgesehenen Nuten mit Spiel in radialen Ebenen aufgenommen, so dass im Ringraum ein Drosselspalt gebildet ist und ferner die Nuten relativ zueinander drehbar sind.
Das in dem Ringraum befindliche Zentrierungselement, bei dem es sich um eine Schnur oder ein Band mit vorzugsweise kreisförmigem Querschnitt handeln kann, übt eine
doppelte Wirkung aus, indem es einerseits die Bauteile der Gleitringdichtungsanordnung in einer gewünschten axialen und radialen Ausrichtung zueinander hält, und andererseits wird hierdurch eine atmosphärenseitige Abdichtung in Gestalt einer Drosseldichtung geschaffen. Das Zentrierungselement verbleibt nach der Montage der Gleitringdichtungsanordnung im Ringraum, da es die relative Drehung der Bauteile zueinander nicht behindert.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist daher ein eineraxialends durch den Drosselspalt zwischen dem Zentrierungselement und dem Ringraum und anderenaxialends durch einen Drosselspalt zwischen dem nicht-rotierenden Gleitring und dem rotierenden Bauteil abgedichteter Quench- oder Fluidraum vorgesehen, in den ein Fluid, z.B. Quenchfluid, von aussen eingeführt werden kann. Alternativ könnte aus dem besagten Raum auch eine darin eingedrungene Leckage nach aussen abgeführt werden, um schädliche Auswirkungen der Leckage auf die Umwelt zu vermeiden. Dank der Erfindung entfallen die bislang erforderlichen aufwändigen Massnahmen zur atmosphärenseitigen Abdichtung des Quench- oder Fluidraumes.
Gemäss einem anderen Aspekt der Erfindung kann das Zentrierungselement in der dem stationären Bauteil zugeordneten Nut im Wesentlichen spielfrei aufgenommen sein, während es in die Nut, die dem rotierenden Bauteil zugeordnet ist, mit einem den Drosselspalt bildenden Spiel eingreift. Das Zentrierungselement wird auf diese Weise an einer Eigendrehung im Ringraum gehindert. Dies verhindert unerwünschten Abrieb des Zentrierungselementes an einer Öffnung im stationären Bauteil, über die das Zentrierungselement von aussen in den Ringraum eingebracht werden kann.
Gemäss einem anderen Aspekt der Erfindung kann das Zentrierungselement in beiden Nuten mit Spiel aufgenommen sein, so dass ein Drosselspalt in beiden Nuten gebildet wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung, die Ausführungsformen der Erfindung zeigt, näher erläutert.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
Fig. 1 zeigt in längsgeschnittener Ansicht eine Gleitringdichtungsanordnung gemäss einer Ausführungsform der Erfindung bei Montage auf einer Welle einer Gerätschaft,
Fig. 2 ist eine geschnittene Ansicht längs der Schnittlinie INI in Fig.1 ,
Fig. 3A zeigt in einer fragmentarischen geschnittenen vergrösserten Ansicht ein Detail der Gleitringdichtungsanordnung nach der Erfindung mit Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Ringraumes mit darin angeordnetem Zentrierungselement,
Fig. 3B zeigt in einer Ansicht ähnlich Fig. 3A den Ringraum bei weggelassenem Zentrierungselement,
Fig. 4A zeigt in einer fragmentarischen geschnittenen vergrösserten Ansicht ein Detail der Gleitringdichtungsanordnung nach der Erfindung mit Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Ringraumes mit darin angeordnetem Zentrierungselement,
Fig.4B zeigt in einer Ansicht ähnlich Fig. 4A den Ringraum bei weggelassenem Zentrierungselement,
Fig. 5A zeigt in einer fragmentarischen geschnittenen vergrösserten Ansicht ein Detail der Gleitringdichtungsanordnung nach der Erfindung mit Darstellung einer dritten Ausführungsform eines Ringraumes mit darin angeordnetem Zentrierungselement, und
Fig. 5B zeigt in einer Ansicht ähnlich Fig. 5A den Ringraum bei weggelassenem Zentrierungselement,
BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
Der grundsätzliche Aufbau einer Gleitringdichtungsanordnung nach der Erfindung ist in Fig. 1 und 2 gezeigt. Obschon die darin gezeigte bevorzugte Ausführungsform der Gleitringdichtungsanordnung eine Quenchvorlage hat, versteht es sich, dass eine erfindungsgemässe Gleitringdichtungsanordnung auch ohne eine solche Quenchvorlage ausgebildet sein kann.
Mit dem Bezugszeichen 1 in Figur 1 ist ein Deckel- oder Gehäuseteil 1 bezeichnet. Die gezeigte Gleitringdichtungsanordnung ist als montagefertige Einheit ausgestaltet, die in eine nicht gezeigte Durchtrittsbohrung für eine Welle, die das allgemeine Bezugszeichen 2 trägt, einer Gerätschaft (nicht gezeigt) eingeschoben werden kann, um die Welle 2 gegenüber der Gerätschaftsbohrung abzudichten.
In an sich bekannter Weise umfasst die Gleitringdichtungsanordnung ferner ein paar zusammenwirkender Gleitringe 3, 4 mit gegenüberliegenden Dichtflächen, zwischen denen bei Betrieb ein bei 5 angedeuteter Dichtspalt gebildet wird. Einer der Gleitringe 3, 4, nämlich der in Figur 1 mit 4 bezeichnete Gleitring, ist auf einer Wellenbüchse 6 zur gemeinsamen Drehung mit dieser angeordnet. Die Wellenbüchse 6 ist auf der Welle 2 in einer nachfolgend noch näher beschriebenen Weise montiert, so dass die Wellenbüchse 6 zusammen mit der Welle 2 rotieren kann. Nahe einem axialen Ende der Wellenbüchse 6 ist eine Schulter 8 vorgesehen, an der sich ein Ende einer Vorspannfeder 7 abstützt, die mit ihrem anderen Ende an einem Stützring 9 anliegt, um eine Vorspannkraft über ein Sekundärdichtungselement 10, das vorzugsweise in Gestalt eines O-Ringes aus elastomerem Material ausgebildet ist, auf den rotierenden Gleitring 4 auszuüben, so dass dieser axial gegen den Gleitring 3 vorgespannt ist.
Der Gleitring 3 ist drehfest an einer Brille 11 gehalten und dagegen durch ein weiteres Sekundärdichtungselement 12, bei dem es sich ebenfalls vorzugsweise um einen O- Ring handeln kann, abgedichtet. Die Brille 11 ist in geeigneter Weise an dem Deckel oder Gehäuseteil 1 befestigt, wie dies durch die Schraubverbindung in der unteren Hälfte der Figur 1 angedeutet ist.
In der Brille 11 ist eine Bohrung oder Fluidpassage 13 vorgesehen, die in einen Fluidraum 14 mündet, der zwischen dem nicht rotierenden Gleitring 3 und einem an der Wellenbüchse 6 befestigten Stell- oder Montagering 15 axial begrenzt ist. Ein oder mehrere umfänglich verteilt angeordnete Bohrungen zur Aufnahme von Stellschrauben 16 sind im Stellring 15 eingebracht. Die Schrauben 16 dienen dazu, die Wellenbüchse 6 gegenüber der Welle 2 zu fixieren. Andere Mittel zur Schaffung einer schlupffreien Verbindung zwischen der Wellenbüchse 6 und der Welle 2 könnten ebenfalls vorgesehen sein.
Über die Fluidpassage 13 kann in den Fluidraum 14 eine Quenchflüssigkeit, vorzugsweise drucklos, eingeführt werden. Die Quenchflüssigkeit kann verschiedene Funktionen übernehmen, worauf mit weiteren Details in Burgmann Dictionary, a.a.O., Seite 187 hingewiesen wird, so dass darauf Bezug genommen werden kann. Die Quenchflüssigkeit kann insbesondere eine Schmierfunktion ausüben und über einen Drosselspalt 18 zwischen dem äusseren Umfang der Wellenbüchse 6 und dem inneren Umfang des nicht rotierenden Gleitringes 3 zum Dichtspalt 5 gelangen, um eine schmierende Funktion im Dichtspalt 5 auszuüben. Hierdurch wird Trocklauf der Gleitringdichtungsanordnung vermieden. Ausserdem kann eine Leckage längs des Dichtspaltes 5 über die Drosselbohrung 18 in den Fluidraum 14 gelangen und von dort über die Fluidpassage 13 nach aussen abgeführt werden. Der Fluidraum 14 kann, wenn erwünscht, auch von einem Kühlfluid durchströmt werden, um auf die benachbarten Teile der Gleitringdichtungsanordnung eine Kühlfunktion auszuüben.
Der Fluidraum 14 ist in der nachfolgend beschriebenen Weise durch eine nach Art einer Drosselspaltdichtung abdichtenden Einrichtung gegenüber der Aussenatmosphäre abgedichtet. Hierzu ist eine kombinierte Zentrierungs- und Abdichtungseinrichtung vorgesehen, die in Figur 1 das allgemeine Bezugszeichen 17 trägt und zwischen benachbarten, gegenüberliegenden Umfangsbereichen 19, 20 des bei Betrieb rotierenden Stellringes 15 und der nicht rotierenden Brille 11 angeordnet ist. Insbesondere ist zwischen diesen relativ zueinander drehbaren Bereichen 19, 20 ein Ringraum 21 vorgesehen, der ein schnurförmiges Zentrierungselement 22 aufnehmen kann. Der Ringraum 21 erstreckt sich teilweise in der Brille 11 und teilweise im Stellring 15, so dass das Zentrierungselement 22 teilweise in den der Brille 11 zugeordneten Abschnitt des Ringraumes 21 und teilweise in den dem Stellring 15 zugeordneten Abschnitt eingreift. Infolge davon werden der Stellring 15 und die Brille 11 in ihrer axialen und radialen Lagebeziehung zueinander fixiert, so dass bei der Lagerhaltung, dem Transport und bei der Montage der Gleitringdichtungsanordnung die geschilderte Lagebeziehung der Bauteile aufrecht erhalten bleibt.
Das Zentrierungselement 22 kann über eine Einführpassage 23 in der Brille 11 von aussen in den Ringraum 21 eingeführt werden. Die Einführpassage 23 sollte tangential zum Ringraum 21 ausgerichtet sein. Um sicher zu stellen, dass sich das Zentrierungselement 22 längs des gesamten Ringraumes 21 erstreckt, wird von einem Schnurvorrat eine geeignete Länge des Zentrierungselementes abgeschnitten und danach die abgeschnittene Länge über die Einführpassage 23 in den Ringraum 21 hineinbewegt, bis die axialen Enden des zugeschnittenen Abschnitts in eine anliegende, weitestgehend abdichtende Beziehung zu einander kommen, wie dies in Figur 2 bei 24 angedeutet ist.
Bei dem Zentrierungselement kann es sich um irgendein geeignetes, tribologisch wirksames, schnür- oder bandförmiges Material handeln, das unter den bei Betrieb der Gleitringdichtungsanordnung auftretenden Temperaturen und Belastungen eine ausreichende Formbeständigkeit beibehält. Geeignete Materialien sind insbesondere
Kunststoffe aus der Familie der PTFE, PEEK und PA Kunststoffe, die bei guten tribologischen Eigenschaften über einen weiten Temperaturbereich ihre guten mechanischen Eigenschaften, wie Festigkeit und Steifigkeit, beibehalten. Wenn erwünscht, kann das Kunststoffmaterial auch eine Faserverstärkung aufweisen.
Das Zentrierungselement hat vorzugsweise einen kreisförmigen Querschnitt, jedoch ist die Erfindung hierauf nicht beschränkt. Auch andere geeignete Querschnittskonfigurationen, wie polygonale Querschnitte, können, wenn erwünscht ebenfalls zum Einsatz kommen und können mit entsprechend konfigurierten Querschnitten des Ringraumes 21 kombiniert werden.
Erfindungsgemäss ist der Ringraum 21 so bemessen, dass das Zentrierungselement 22 darin nicht in Festsitz, sondern mit einem bestimmten geeigneten Spiel in radialen Ebenen aufgenommen ist. Dies ermöglicht einerseits eine Relativdrehung des Stellringes 15 gegenüber der Brille 11, wobei das Zentrierungselement 22 bei Betrieb der Gleitringdichtungsanordnung im Ringraum 21 verbleibt, und andererseits wird hierdurch eine Dichtwirkung mittels eines Drosselspaltes geschaffen, die den Fluidraum 14 gegenüber der Aussenatmosphäre nach Art einer Drosselspaltdichtung abdichtet. Diese Dichtung übernimmt gleichzeitig die Funktion einer Notdichtung bei einem Ausfall der durch die Gleitringe 3, 4 gebildeten Hauptdichtung.
Figuren 3A und 3B zeigen die kombinierte Zentrierungs- und Dichtungseinrichtung 17 mit weiteren Details. Insbesondere zeigt Figur 3B eine bevorzugte Ausführungsform des Ringraumes 21 zur Verwendung mit einem Zentrierungselement 22 mit im Wesentlichen kreisförmigem Querschnitt gemäss Figur 3A. Der Ringraum 21 dieser Ausführungsform setzt sich zusammen aus radial und axial zueinander ausgerichteten gegenüberliegenden Nuten 25, 26, die seitens der inneren Umfangsfläche 19 der Brille 11 bzw. der äusseren Umfangsfläche 20 des Stellringes 15 eingebracht sind. Jede Nut 25, 26 hat vorzugsweise eine annähernd hyperbelartige Querschnittskonfiguration, so dass von einem zentralen Rundungsbereich 27 bzw. 28 der betreffenden Nut 25 bzw.
26 seitliche Nutabschnitte ausgehen, die konisch auseinander laufen und an der betreffenden Umfangsfläche 19, 20 enden. Wie ferner Figuren 3A und 3B zu entnehmen ist, stehen die Umfangsflächen 19, 20 in einem radialen Abstand voneinander, so dass der Ringraum 21 sowohl zum Fluidraum 14 als auch zur Aussenatmosphäre zugänglich ist.
Die zentralen Rundungbereiche 27, 28 sind der Umfangskonfiguration des Zentrierungselementes 21 angepasst, wie dies Figur 3A zeigt, wobei der Krümmungsradius der Rundungsbereiches 27 der in der Brille 11 vorgesehenen Nut 25 im Wesentlichen der Krümmung des Zentrierungselementes 21 entspricht, so dass dieses bei Betrieb in Anlage mit dem Rundungsbereich 25 treten kann und hierdurch an einer freien Rotation im Ringraum 21 behindert wird.
Dagegen steht die zugewandte innere Oberfläche des Zentrierungselement 21 in einem Abstand vom Rundungsbereich 28 der Nut 26, wie dies Figur 3A zeigt, so dass dazwischen ein bogenförmiger Spalt 29 gebildet wird, längs dem ein im Fluidraum 14 befindliches Fluid zur Aussenatmosphäre strömen kann. Der Spalt 29 wird durch eine entsprechende Krümmung des Rundungsbereiches 28 und/oder der Querschnittskonfiguration der Nut 26 erhalten und so eingestellt, dass sich eine Spaltweite ergibt, die eine Drosselwirkung auf das durch den Spalt strömende Fluid hervorrufen kann. Dadurch wird die freie Strömung des Fluids aus dem Fluidraum 14 an die Aussenatmosphäre entsprechend eingeschränkt.
Es wurde festgestellt, dass eine geeignete Drosselwirkung erzielt wird, wenn die Spaltweite bei etwa 10% oder weniger des Durchmessers des Zentrierungselementes 22 beträgt. Vorzugsweise sollte die Spaltweite etwa 5% des Durchmessers des Zentrierungselementes 22 betragen.
In Folge der hyperbelartigen Querschnittskonfiguration der Nuten 25, 26 wird ausserdem erreicht, dass an den axialen Seitenbereichen des Zentrierungselementes
22 Freiräume im Ringraum 21 verbleiben, die eine thermisch bedingte Ausdehnung des Zentrierungselementes 22 unter den bei Betrieb auftretenden Temperaturen aufnehmen können, ohne dass dadurch die freie Beweglichkeit des Zentrierungselementes 22 im Ringraum 21 beeinträchtigt wird.
Bei der vorbeschriebenen Ausführungsform des Ringraumes wird das Zentrierungselement 22 an einer Drehung zusammen mit dem Stellring 15 behindert. Dies ist vorteilhaft, da hierdurch verhindert wird, dass sich das Zentrierungselement 22 längs der Einführöffnung 23 der Brille 11 bewegen wird und hierdurch einem Abrieb an den Kanten der Einführöffnung 23 unterworfen sein könnte.
Figuren 4A und 4B zeigen eine Ausführungsform des Ringraumes, bei dem das Zentrierungselement 22 sowohl in Bezug auf den Stellring 15 als auch die Brille 11 frei beweglich ist, so dass es bei Betrieb in Drehung versetzt werden kann. In Figuren 4A und 4B sind gleiche oder ähnliche Bauteile, wie bei der Ausführungsform der Erfindung nach Figuren 3A und 3B mit gleichen Bezugszeichen versehen und brauchen nicht erneut beschrieben zu werden.
Der Ringraum trägt das Bezugszeichen 21' und wird, ähnlich wie bei der vorher beschriebenen Ausführungform, durch eine brillenseitige Nut 27' und eine dazu radial und axial ausgerichtete montageringseitige Nut 28' gebildet. Anders als bei der vorher beschriebenen Ausführungform ist die Querschnittskonfiguration beider Nuten 27', 28' gleich, so dass Drosselspalte 27' und 30 sowohl längs des äusseren als auch inneren Umfanges des Zentrierungselementes 22 gebildet werden können. Bezüglich der Bemessung dieser Drosselspalte kann auf die vorherige Ausführungsform verwiesen werden.
Darauf hinzuweisen ist, dass eine doppelseitige Drosselspaltbildung bei der Ausführungsform nach Fig. 3A, 3B auch erreicht werden könnte, indem man den
Abstand zwischen den Umfangsflächenbereichen 19, 20 der Brille 11 und des Stellringes 15 entprechend einstellt (vergrössert).
Fig. 5A und 5B zeigen eine Ausführungsform des Ringraumes, bei dem das Zentrierungselement 22 ähnlich wie bei der Ausführungsform nach Fig. 3A und 3B an einer Drehung im Ringraum gehindert ist. In Figuren 5A und 5B sind gleiche oder ähnliche Bauteile, wie bei der Ausführungsform der Erfindung nach Figuren 3A und 3B mit gleichen Bezugszeichen versehen und brauchen nicht erneut beschrieben zu werden.
Der Ringraum trägt das Bezugszeichen 21 " und wird wiederum durch eine brillenseitige Nut 33 und eine dazu radial und axial ausgerichtete montageringseitige Nut 31 gebildet. Anders als bei der vorher beschriebenen Ausführungsform ist die Querschnittskonfiguration der Nuten 31, 33 jedoch nicht ähnlich. Ein Drosselspalt 29 wird des inneren Umfangsbereiches des Zentrierungselementes 22 und der montageringseitigen Nut 31 gebildet. Bezüglich der Bemessung des Drosselspaltes kann auf die vorherige Ausführungsform verwiesen werden.
Im Wesentlichen unterscheidet sich die Ausführungsform nach Fig. 5A1 5B von der vorbeschriebenen in der Querschnittskonfϊguration des Ringraumes 21 " bzw. der Nuten 31, 33. Die montageringseitige Nut 33 hat vorzugsweise einen kreissegmentförmigen Querschnitt mit einer inneren Oberfläche 32, deren Krümmung der Durchmesserabmessung des Zentrierungselementes 21 " angepasst ist, so dass dazwischen bei Betrieb der Drosselspalt 29 gebildet wird. Die brillenseitige Nut 33 hat dagegen einen im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt mit einer Endwand 36 und Seitenwänden 34, 35. Die Endwand 36 kann, wenn erwünscht, leicht konvex gewölbt sein, um eine bevorzugte linienförmige Berührung mit dem Zentrierungselement 21 " zu ermöglichen.
Der Abstand der Seitenwände 34, 35 voneinander ist auf die Durchmesserabmessung des Zentrierungselementes 21 " so abgestimmt, dass dieses in vorzugsweise linienförmiger Berührung mit beiden Seitenwänden 34, 35 treten kann, wie dies in Fig. 5A gezeigt ist. Dadurch wird einerseits erreicht, dass das Zentrierungselement 21 " in Bezug auf die Brille 11 weitestgehend an einer Drehung gehindert ist und deshalb ähnliche Wirkungen erzielt werden, wie bei der Ausführungsform nach Fig. 3A, 3B. Andererseits wird die brillenseitige Nut 33 hierdurch gegen einen Fluideintritt wirksam abgedichtet. Der rechteckförmige Querschnitt der brillenseitigen Nut 33 hinterlässt ausreichend gross bemessene Freiräume für die thermisch Expansion des Zentrierungselementes 21" bei Temperaturänderung. Die im Wesentlichen linienförmige Berührung zwischen dem Zentrierungselement 21" und den Seitenwänden 31, 33 minimiert eine Wärmeübertragung von der Brille 11 auf das Zentrierungselement 21 ".
Bei den vorbeschriebenen Ausführungsformen der Erfindung ist die kombinierte Zentrierungs- und Dichtungseinrichtung 17 zwischen einer Brille 11 als nicht rotierender Bauteil und einem Stellring als rotierender Bauteil der Gleitringdichtungsanordnung vorgesehen. Es versteht sich jedoch, dass die Erfindung auf eine derartige Positionierung der Zentrierungs- und Dichtungseinrichtung 17 nicht beschränkt ist, sondern auch zwischen anderen geeigneten Bereichen der Gleitringdichtungsanordnung vorgesehen werden könnte.
Ferner braucht die erfindungsgemässe Zentrierungs- und Dichtungseinrichtung 17 nicht mit einem Fluidraum 14 kombiniert sein. Sie kann auch ohne einen derartigen Fluidraum vorgesehen werden, indem sie bei einer Gleitringdichtungsanordnung die Funktion einer Notdichtung übernimmt.