Beschreibung Antriebseinheit
Die Erfindung betrifft eine Antriebseinheit, insbesondere für eine Einspritzeinheit oder einen Auswerfer einer Spritzgießmaschine, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Spritzgießmaschinen wird aufgeschmolzenes Formmaterial unter hohen Druck in eine Kavität eines Werkzeugs gepresst, in der es dann zu einem Formteil aushärtet. Nach dem Aushärten wird das Formteil mit einem Auswerfer aus dem Werkzeug gelöst. Dabei werden sowohl beim Einspritzen als auch beim Auswerfen verschiedene Druck-, Kraft- und Bewegungsprofile gefahren.
Eine Antriebseinheit einer Spritzgießmaschine ist in der US 6,240,758 Bl offenbart. Die Antriebseinheit hat einen ArbeitsZylinder mit einem Kolben, der den Arbeits- zylinder in drei Druckräume unterteilt. Die Druckräume sind von unterschiedlich großen Wirkflächen begrenzt, von denen zwei in Ausfahrrichtung und eine in Einfahrrichtung wirkt. Zum schnellen Ausfahren des Kolbens wird die in Ausfahrrichtung wirkende kleinere Wirkfläche mit einem Pumpendruck beaufschlagt. Die in Ausfahrrichtung wirkende größere Wirkfläche und die in Einfahrrichtung wirkende Wirkfläche sind mit einem Tankdruck beaufschlagt. Zum Aufbringen einer großen Arbeitskraft wird die in Ausfahrrichtung wirkende größere Wirkfläche zugeschaltet und ebenfalls mit dem Pumpendruck beaufschlagt. Zum schnellen Rückzug werden die in Ausfahrrichtung wirkenden Wirkflächen weggeschaltet und mit dem Tankdruck beaufschlagt. Gleichzeitig wird die in Einfahrrichtung wirkende Wirkfläche mit dem Pumpendruck beaufschlagt.
Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die Antriebseinheit in einen offenen Kreislauf integriert ist, der nur aufwendig in eine elektrische angetriebene Spritz- gießmaschine einzufügen ist. Weiterhin ist nachteilig, dass eine aufwendige Pumpenansteuerung zum Kraftaufbau und zur entsprechenden Druckmittelversorgung erforderlich ist .
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Antriebseinheit für eine Einspritzeinheit oder einen Aus- werfer einer Spritzgießmaschine zu schaffen, die bei einfachem vorrichtungstechnischen Aufbau eine zuverlässige Betätigung der Einspritzeinheit oder des Auswerfers ermöglicht .
Diese Aufgabe wird durch eine Antriebseinheit mit den Merkmalen nach dem Anspruch 1 gelöst.
Eine erfindungsgemäße Antriebseinheit für eine Einspritzeinheit oder einen Auswerfer einer Spritzgießmaschine hat einen Arbeitszylinder mit einem Kolben und drei Druckräumen. Die Druckräume sind jeweils von einer Wirkfläche begrenzt, von denen zwei in Ausfahrrichtung und eine in Einfahrrichtung wirkt. 'Des Weiteren hat die Antriebseinheit eine Ventilanordnung zum Beaufschlagen der Druckräume mit Hochdruck oder Niederdruck. Erfindungsgemäß sind ein Hochdruckspeicher und ein Niederdruckspeicher vorgesehen, die über die Ventilanordnung mit den Druckräumen verbindbar sind. Weiterhin sind erfindungsgemäß die in Einfahrrichtung wirkende Wirkfläche und eine der in Ausfahrrichtung wirkenden Wirkflächen sowohl beim schnellen Ausfahren als auch beim schnellen Einfahren mit Hochdruck beaufschlagt.
Vorteilhaft an dieser Antriebseinheit ist, dass ein notwendiger Kraftaufbau zum Bewegen des Kolbens vorrangig über den Hochdruckspeicher erfolgt, so dass auf eine Pumpe zum Bewegen des Kolbens verzichtet werden kann. Weiterhin erlaubt das gleichzeitige Druckbeaufschlagen zweier Druckräume mit entgegengerichteten Wirkflächen, dass das Druckmittel bei einer Kolbenbewegung zwischen diesen Druckräumen umgefördert werden kann, wodurch der Hochdruckspeicher entlastet ist. Ferner weis die Antriebseinheit einen im wesentlichen geschlossenen hydraulischen Kreis und einen einfachen Aufbau auf, so dass die Antriebseinheit entsprechend leicht in Spritzgießmaschinen integriert werden.
Vorzugsweise hat die Ventilanordnung ein Schaltventil und ein stetig verstellbares Ventil, im Folgenden Regelventil genannt.
Bei bevorzugten Ausführungsformen sind das Regelventil und das Schaltventil in Reihe geschaltet. Das Regelventil hat zwei Eingangsanschlüsse, die mit dem Hochdruckspeicher bzw. dem Niederdruckspeicher verbunden sind. Ferner hat das- Regelventil zwei Ausgangsanschlüsse, von denen der eine mit dem in Einfahrrichtung wirkenden Druckraum und der andere mit einem der in Ausfahrrichtung wirkenden Druckräume verbunden ist. Weiterhin stehen die Ausgangsanschlüsse mit jeweils einem Eingangsanschluss des Schaltventils in Verbindung. Ein Ausgangsanschluss des Schaltventil ist mit dem anderen der in Ausfahrrichtung wirkenden Druckräume verbunden.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind das Regelventil und das Schaltventil parallel geschaltet. Die Eingangsanschlüsse des Regelventils sind mit dem Hochdruckspeicher bzw. dem Niederdruckspeicher verbunden, und ein Ausσanσsanschluss des Regelventils ist mit dem in
Einfahrrichtung wirkenden Druckraum und der andere Aus- gangsanschluss ist mit einem der in Ausfahrrichtung wirkenden Druckräume verbunden. Die Eingangsanschlüsse des Schaltventils sind ebenfalls mit dem Hochdruckspeicher bzw. dem Niederdruckspeicher verbunden und der Ausgangsanschluss des Schaltventils ist mit dem anderen der in Ausfahrrichtung wirkenden Druckräume verbunden.
Vorzugsweise sind in den Ausführungsformen in Mittelposition des Regelventils die Ausgangsanschlüsse des Regelventils miteinander verbunden, so dass entsprechend alle Druckräume mit dem gleichen Druck beaufschlagt sind.
Der Kolben kann als ein Hohlkolben ausgebildet sein, in dessen Kolbenstange der in Ausfahrrichtung wirkende Druckraum mit der kleinen Wirkfläche ausgebildet ist. Diese Bauweise hat den Vorteil, dass der Arbeitszylinder kürzer und damit kompakter ausführbar ist als ein an sich üblicher Arbeitszylinder.
Sonstige bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand schematischer Darstellungen näher erläutert. Es zeigen Figuren 1-3 jeweils ein Schaltschema einer ersten Ausführungsform einer Antriebseinheit für einen Auswerfer einer Spritzgießmaschine, Figuren 4-6 jeweils ein Schaltschema einer zweiten Ausführungsform, und Figuren 7-9 jeweils ein Schaltschema einer dritten Ausführungsform.
Figur 1 zeigt ein vereinfachtes Schaltschema einer ersten erfindungsgemäßen Antriebseinheit eines Auswerfers
einer Spritzgießmaschine . Die Antriebseinheit steuert den Auswerfer derart an, dass ein Formteil mit großer Kraft und kurzem Hub aus einer Kavität eines Werkzeugs lösbar und anschließend bei kleiner Kraft und langem Hub aus dem Werkzeug drückbar ist. Ist das Werkzeug von dem Formteil befreit, wird der Auswerfer bei kleiner Kraft und langem Hub in seine Ausgangsstellung zurück bewegt.
Die Antriebseinheit hat einen Arbeitszylinder 2 mit einem verschiebbaren Kolben 4, dessen Kolbenstange mit- tel- oder unmittelbar auf einen Auswerfer wirkt. Der Kolben 4 unterteilt den Innenraum des Arbeitszylinders 2 in drei Druckräume 6, 8, 10.
Der in der Figur dargestellte rechte kolbenstangen- seitige Druckraum 6 ist ein Ringraum und wirkt in Einfahrrichtung auf den Kolben 4. Dabei wirkt der in dem Ringraum 6 anstehende Druck auf eine Ringfläche 12 des Kolbens 4.
Der in der Figur linke Druckraum 10 ist ein Zylinderraum und wird von einem kolbenbodenseitigen axialen Vorsprung 14 axial begrenzt. Über eine Stirnfläche 16 des axialen Vorsprungs 14 wirkt der in dem Zylinderraum 10 anliegende Druck in Ausfahrrichtung auf den Kolben 4.
Der in der Figur mittlere Druckraum 8 ist ebenfalls ein Ringraum, der sich radial zwischen dem axialen Vorsprung 14 und einem Innenumfangsabschnitt 18 des Arbeits- zylinders 2 erstreckt. Im Folgenden wird dieser Ringraum als Radialraum 8 bezeichnet. Axial wird der Radialraum 8 von einer ringförmigen Kolbenbodenfläche 20 und einer radial zurückgestuften Schulterfläche 22 des Arbeitszylinders 2 begrenzt. Der die Kolbenbodenfläche 20 beaufschlagende Druck wirkt in Ausfahrrichtung auf den Kolben 4. Die Rinαflache 12 ist kleiner als die Summe von der
Stirnfläche 16 und der Kolbenbodenfläche 20, wobei die Ringfläche 12 jeweils größer als die Stirnfläche 16 und die Kolbenbodenfläche 20. Die Stirnfläche 16 wiederum ist größer als die Kolbenbodenfläche 20.
Der Ringraum 6 ist über eine Ringraumleitung 24 mit einem Ausgangsanschluss B eines Regelventils 26 verbunden. Der Radialraum 8 steht über eine Radialraumleitung 28 mit einem Ausgangsanschluss A des Regelventils 26 in Verbindung. Das Regelventil 26 hat weiterhin zwei Eingangsanschlüsse P und P'. Der Eingangsanschluss P ist über eine Hochdruckleitung 38 mit einem Hochdruckspeicher HD und der Eingangsanschluss P' ist über eine Niederdruckleitung 40 mit einem Niederdruckspeicher ND verbunden. Zum Aufladen des Hochdruckspeichers HD ist zwischen diesem und dem Niederdruckspeicher ND eine nicht dargestellte Pumpe angeordnet.
Der Zylinderraum 10 steht über eine Zylinderraumleitung 30 mit einem Ausgangsanschluss S eines Schaltventils 32 in Verbindung. Das Schaltventil 32 steht über eine an einem Eingangsanschluss Q' angeschlossene Zweigleitung 36 mit der Ringraumleitüng 24 in Verbindung. Ein Eingangsanschluss Q des Schaltventils 32 ist über eine Zweigleitung 34 mit der Radialraumleitung 28 verbunden.
In einer Mittelposition (0) des Regelventils 26 ist der Ausgangsanschluss A mit dem Ausgangsanschluss B verbunden, wobei der Eingangsanschluss P aufgesteuert und der Eingangsanschluss P' zugesteuert ist. In seinen Regelpositionen (a) , (b) werden beide Eingangsanschlüsse P, P' aufgesteuert, so dass an dem Ausgangsanschluss A Hochdruck und an dem Ausgangsanschluss B Niederdruck anliegt oder umgekehrt.
In einer Grundstellung (1) des Schaltventils 32 ist der Eingangsanschluss Q1 abgesperrt und der Eingangsanschluss Q zum Ausgangsanschluss S aufgesteuert . In Schaltstellung (2) ist der Eingangsanschluss Q zugesteuert und der Eingangsanschluss Q' zum Ausgangsanschluss S aufgesteuert .
Im Folgenden wird das Funktionsprinzip dieser ersten Ausführungsform anhand der Figuren 1, 2 und 3 näher erläutert. Dabei zeigt Figur 1 die Antriebseinheit beim Auswerferhub, Figur 2 beim schnellen Vorschub und Figur 3 beim schnellen Rückzug.
Beim Auswerferhub gemäß Figur 1 wird bei kurzen Hub des Kolbens 4 eine große Arbeitskraft zum Lösen des Formteils aus dem Werkzeug aufgebracht, d.h. gemäß der Figur bewegt sich der Kolben 4 langsam nach rechts. Zur Maximierung der Auswerferkraft ist der in Einfahrrichtung wirkende Ringraum 6 abgeschaltet, d.h. mit Niederdruck beaufschlagt. Gleichzeitig werden der in Ausfahrrichtung wirkende Radialraum 8 und Zylinderraum 10 mit Hochdruck beaufschlagt. Dementsprechend befindet sich das Regelventil 26 in einer seiner Regelpositionen (a) , in der an dem Ausgangsanschluss A Hochdruck und an dem Ausgangsanschluss B Niederdruck anliegt. Das Schaltventil 32 befindet sich in seiner Grundstellung (1) , in der der Eingangsanschluss Q' abgesperrt ist und über den Eingangsanschluss Q an dem Ausgangsanschluss S Hochdruck anliegt. Somit wird unter Hochdruck stehendes Druckmittel aus dem Hochdruckspeicher HD in den Radialraum 8 und den Zylinderraum 10 gefördert, so dass der Kolben 4 ausfährt.
Nach dem Lösen des Formteils aus einer Kavität des Werkzeugs wird zum Auswerfen der Kolben 4 weiter in Ausfahrrichtung bewegt (Figur 2) . Dabei wird im Eilgang, d.h. schnelles Ausfahren des Kolbens 4 bei kleiner Kraft,
das Formteil aus dem Werkzeug ausgedrückt. Dies wird dadurch erreicht, dass der Ringraum 6 zugeschaltet wird, d.h. mit dem Hochdruckspeicher HD verbunden wird, so dass sämtliche Druckräume 6, 8, 10 mit Hochdruck beaufschlagt sind. Dabei ist das Regelventil 26 in seine Mittelposition (0) gebracht. Das Schaltventil 32 bleibt in seiner Grundstellung (1) . Da die Kolbenbodenfläche 20 und die Stirnfläche 16 in der Summe größer sind als die Ringfläche 12, fährt der Kolben 4 aus. Dabei wird das aus dem Ringraum 6 verdrängte Druckmittel über die Ringraumleitung 24, das Regelventil 26 und die Radialraumleitung 28 in den Radialraum 8, sowie weiterhin über die Zweigleitung 34, das Schaltventil 32, und die Zylinderraumleitung 30 in den Zylinderraum 10 unmittelbar umgefördert, so dass die Ausfahrbewegung nur mit geringer Druckmittelentnahme vom Hochdruckspeicher HD erfolgen kann.
Beim Rückzug gemäß Figur 3, d.h. schneller Eilgang rückwärts bzw. schnelles Einfahren, führt der Kolben 4 bei kleiner Kraft einen schnellen Einfahrhub aus, d.h. gemäß der Figur bewegt er sich schnell nach links. Dabei sind der Ringraum 6 und der Zylinderraum 10 mit Hochdruck beaufschlagt und der" Radialräum 8 mit Niederdruck.
Das Regelventil 26 wird dann in eine seiner Regelpositionen (b) gebracht, in der an dem Ausgangsanschluss A Niederdruck und an dem Ausgangsanschluss B Hochdruck anliegt. Das Schaltventil 32 ist in seine Schaltstellung (2) überführt, in der die Zweigleitung 34 abgesperrt ist und über die Zweigleitung 36 an dem Ausgangsanschluss S Hochdruck anliegt. Der Druckraum 8 ist somit abgeschaltet, während die Druckräume 6 und 10 mit Hochdruck beaufschlagt sind. Da die Ringfläche 12 größer als die Stirnfläche 16 ist, führt der Kolben 4 einen Einfahrhub aus. Aufgrund der unmittelbaren Verbindung zwischen dem Zylinderraum 10 und dem Ringraum 6 über die Zylinderraumlei-
tung 30, das Schaltventil 32, die Zweigleitung 36, das Regelventil 26 und die Ringraumleitung 24 wird das aus dem Zylinderraum 10 verdrängte Druckmittel direkt in den sich vergrößernden Ringraum 6 umgefördert, wodurch die Einfahrbewegung mit minimaler. Energiezufuhr vom Hochdruckspeicher HD erfolgen kann.
Figur 4 zeigt ein vereinfachtes Schaltschema einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Antriebs- einheit. Die Antriebseinheit hat einen Arbeitszylinder 42 mit einem Kolben 44, der als ein Hohlkolben ausgeführt ist. Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform gemäß den Figuren 1-3 sind bei dieser zweiten Ausführungsform ein Regelventil 26 und ein Schaltventil 32 nicht in Reihe, sondern parallel zueinander geschaltet.
Der Arbeitszylinder 42 hat einen sich in Längsrichtung erstreckenden Innenkörper 52, über den ein ringförmiger Innenraum des Arbeitszylinders 42 gebildet ist. Auf dem Innenkörper 52 ist der Kolben 44 geführt, dessen Ringbund 58 mit größerem Außendurchmesser den Innenraum in einen Ringraum 46 und einen Zylinderraum 50 unterteilt und dessen Kolbenstange 54 die in der Figur 4 rechte Stirnfläche 66 des ArbeitsZylinders 42 durchsetzt, wobei diese mit einer gegenüberliegenden Kolbenstangenfläche 64 einen Kolbenraum 48 axial begrenzt. Die Kolbenstangenfläche 64 wirkt bei Druckbeaufschlagung in Ausfahrrichtung auf den Kolben 44.
Der Ringraum 46 ist von einer Innenstirnfläche 60 des Arbeitszylinders 52 und einer Ringbundfläche 62 des Ringbundes 58 axial begrenzt, wobei die Ringbundfläche 62 bei Druckbeaufschlagung in Einfahrrichtung wirkt .
Der Zylinderraum 50 ist von einer Radialfläche 68 des Ringbundes 58 und einer gegenüberliegenden Innenstirnflä-
ehe 70 des Arbeitszylinders 42 axial begrenzt. Bei Druckbeaufschlagung wirkt die Radialfläche 68 in Ausfahrrichtung auf den Kolben 44.
Die Radialfläche 68 ist größer als die Ringbundfläche 62 und diese ist größer als die Kolbenstangenfläche 64.
Der Zylinderraum 50 steht über eine Zylinderraumleitung 30 mit einem Ausgangsanschluss A des Regelventils 26 in Verbindung. Der Ringraum 46 ist mit einer Ringraumleitung 24 an einem Ausgangsanschluss B des Regelventils 26 angeschlossen. Das Regelventil 26 steht mit seinen Eingangsschlüssen P und P' über eine Hochdruckleitung 38 mit einem Hochdruckspeicher HD bzw. über einem Niederdruckleitung 40 mit einem Niederdruckspeicher ND in Verbindung.
Der Kolbenraum 48 ist über eine axiale Durchgangsbohrung 72 in dem Innenkörper 52 und eine Kolbenraumleitung 74 mit einem Ausgangsanschluss S des Schaltventils 32 verbunden. Das Schaltventil 32 hat zwei Eingangsanschlüsse Q und Q', die über jeweils eine Zweigleitung 34, 36 mit der Hochdruckleitung 38 bzw. der Niederdruckleitung 40 in Verbindung stehen.
In einer Mittelposition (0) des Regelventils 26 ist der Ausgangsanschluss A mit dem Ausgangsanschluss B verbunden, wobei der Eingangsanschluss P aufgesteuert und der Eingangsanschluss P' zugesteuert ist. In seinen Regelpositionen (a) , (b) werden beide Eingangsanschlüsse P, P' aufgesteuert, so dass an dem Ausgangsanschluss A Hochdruck und an dem Ausgangsanschluss B Niederdruck anliegt oder umgekehrt.
In Grundstellung (1) des Schaltventils 32 ist der Eingangsanschluss Q abgesperrt und der Eingangsanschluss
Q' zum Ausgangsanschluss S aufgesteuert , so dass an diesem Niederdruck anliegt. In einer Schaltstellung (2) ist der Eingangsanschluss Q' zugesteuert und der Eingangsanschluss Q zum Ausgangsanschluss S aufgesteuert , so dass an diesem Hochdruck anliegt.
Im Folgenden wird das Funktionsprinzip dieser zweiten Ausführungsform anhand der Figuren 4, 5 und 6 näher erläutert .
Figur 4 stellt den Auswerferhub, Figur 5 den schnellen Vorschub und Figur 6 den schnellen Rückzug der Antriebseinheit dar.
Beim Auswerferhub gemäß Figur 4 führt der Kolben 44 wie bereits erwähnt mit großer Kraft einen kurzen Hub aus. Das Regelventil befindet sich in einer seiner Regelpositionen (a) , in der der Zylinderraum 50 mit Hochdruck und der Ringraum 46 mit Niederdruck beaufschlagt ist. Das Schaltventil 32 befindet sich in seiner Schaltstellung (2) , in der der in Ausfahrrichtung wirkende Kolbenraum 48 ebenfalls mit Hochdruck beaufschlagt ist. Somit kann aufgrund des Wegschaltens des in Einfahrrichtung wirkenden Ringraums 46 der Kolben 4 eine maximale Arbeitskraft entwickeln. Dabei wird über den Hochdruckspeicher HD der notwendige Arbeitsdruck aufgebaut.
Beim Vorschub im Eilgang gemäß Figur 5 befindet sich das Regelventil 26 in seiner Mittelposition (0) , in der der Ringraum 46 und der Zylinderraum 50 jeweils mit Hochdruck beaufschlagt ist. Das Schaltventil 32 ist in seine Grundstellung (1) überführt, in der der Kolbenraum 48 mit Niederdruck beaufschlagt ist, d.h. der Kolbenraum 48 wird weggeschaltet. Da die in Ausfahrrichtung wirkende Radialfläche 68 größer ist als die in Einfahrrichtung wirkende Ringbundfläche 62, führt der Kolben 44 bei
geringer Kraft einen schnellen Ausfahrhub aus. D.h. die Ringbundfläche 62 wird mit der Radialfläche 68 verglichen. Dabei wird das aus dem Ringraum 46 verdrängte Druckmittel über die Ringraumleitung 24, das Regelventil 26 und die Zylinderraumleitung 30 direkt in den Zylinderraum 50 verdrängt, so dass die Einfahrbewegung mit minimaler Energiezufuhr vom Hochdruckspeicher HD erfolgt .
Beim Rückzug des Auswerfers gemäß Figur 6 ist das Regelventil 26 in eine seiner Regelpositionen (b) eingestellt, in der der Ringraum 46 mit Hochdruck und der Zylinderraum 50 mit Niederdruck beaufschlagt ist. Das Schaltventil 32 wird wieder in seine Schaltstellung (2) gebracht, in der der Kolbenraum 48 mit Hochdruck beaufschlagt ist. Da die Ringbundfläche 62 größer als die Kolbenstangenfläche 64 ist, führt der Kolben 44 einen schnellen Einfahrhub aus, wobei Druckmittel aus dem Zylinderraum 50 in den Niederdruckspeicher ND verdrängt wird. Somit wird beim Rückzug die Ringbundfläche 62 mit der Kolbenstangenfläche 64 verglichen.
Bei der in Figur 7 gezeigten dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Antriebseinheit ist der Arbeits- zylinder 42 gemäß den Figuren 4-6 mit einer Ventilanordnung kombiniert, die derjenigen aus den Figuren 1-3 nahekommt .
Gemäß Figur 7 sind ein Schaltventil 32 und ein Regelventil 26 hintereinander geschaltet. So sind Eingangsanschlüsse Q und Q1 des Schaltventils 32 nicht wie bei der vorbeschriebenen zweiten Ausführungsform mit der Hochdruck- bzw. Niederdruckleitung 38, 40 unmittelbar verbunden, sondern der Eingangsanschluss Q_ ' ist über eine Zweigleitung 36 mit einer Ringraumleitung 24 verbunden, und der Eingangsanschluss Q steht über eine Zweigleitung 34 mit einer Zylinderraumleitung 30 in Verbindung.
Die Ringraumleitung 24 erstreckt sich zwischen dem Ringraum 46 und einem Ausgangsanschluss B des Regelven- tils 26. Die Zylinderraumleitung 30 erstreckt sich zwischen dem Zylinderraum 50 und einem Ausgangsanschluss A des Regelventils 26. Das Regelventil.26 hat zwei Eingangsanschlüsse P und P' die über eine Hochdruckleitung 38 mit einem Hochdruckspeicher HD bzw. über eine Niederdruckleitung 40 mit einem Niederdruckspeicher ND verbunden sind.
Ein Ausgangsanschluss S des Schaltventils 32 steht über eine Kolbenraumleitung 74 und über die Durchgangs- bohrung 72 im Innenkörper 52 des Arbeitszylinders 42 mit dem Kolbenraum 48 in Verbindung.
In einer Mittelposition (0) des Regelventils 26 ist der Ausgangsanschluss A mit dem Ausgangsanschluss B verbunden, wobei der Eingangsanschluss P aufgesteuert und der Eingangsanschluss P' zugesteuert ist. In seinen Regelpositionen (a) , (b) werden beide Eingangsanschlüsse P, P' aufgesteuert, wobei an dem Ausgangsanschluss A Hochdruck und an dem- Ausgangsanschluss B Niederdruck anliegt oder umgekehrt.
In Grundstellung (1) des Schaltventils 32 ist der Eingangsanschluss Q' abgesperrt und der Eingangsanschluss Q zum Ausgangsanschluss S aufgesteuert . In einer Schaltstellung (2) ist der Eingangsanschluss Q zugesteuert und der Eingangsanschluss Q' zum Ausgangsanschluss S aufgesteuert .
Im Folgenden wird das Funktionsprinzip dieser dritten Ausführungsform anhand der Figuren 7, 8 und 9 näher erläutert .
Figur 7 stellt den Auswerferhub, Figur 8 den schnellen Vorschub und Figur 9 den schnellen Rückzug der Antriebseinheit dar.
Beim Auswerferhub gemäß Figur 7 ist der in Einfahrrichtung wirkende Ringraum 48 weggeschaltet, so dass der Kolben 4 mit maximaler Kraft einen Hub ausführen kann. Das Regelventil 26 wird in eine seiner Regelpositionen (a) verstellt, in der an dem Ausgangsanschluss A Hochdruck und an dem Ausgangsanschluss B Niederdruck anliegt, so dass der Zylinderraum 50 mit Hochdruck und der Ringraum 46 mit Niederdruck beaufschlagt ist. Das Schaltventil 32 befindet sich in seiner Grundstellung (1) , in der über die Zweigleitung 34 an seinem Ausgangsanschluss S Hochdruck anliegt, so dass in dem Kolbenraum 48 über die Kolbenraumleitung 74 ebenfalls Hochdruck anliegt. Der Hochdruck in dem Kolbenraum 48 wirkt in Ausfahrrichtung auf die Kolbenstangenfläche 64 und der Hochdruck in dem Zylinderraum 50 wirkt in Ausfahrrichtung auf die Radial- fläche 68, so dass der Kolben 44 mit maximaler Kraft ausfährt. Dabei wird Druckmittel von dem Hochdruckspei- cher HD nachgefördert.
Beim schnellen Auswerfen gemäß Figur 8 wird der Ringraum 46 zugeschaltet, so dass sämtliche Druckräume 46, 48 und 50 mit Hochdruck beaufschlagt sind und der Kolben 44 bei einer kleinen Kraft einen schnellen Ausfahrhub ausführt. Das Regelventil 26 ist dazu in seine Mittelposition (0) gebracht, in der an den Ausgangsanschlüssen A und B Hochdruck anliegt. Das Schaltventil 32 bleibt in seiner Grundstellung (1) , in der über einen Abschnitt der Zylinderraumleitung 30 und über die Zweigleitung 34 an dem Ausgangsanschluss S ebenfalls Hochdruck anliegt. Aufgrund der Flächendifferenz zwischen der Summe von der in Ausfahrrichtung wirkenden Radialfläche 68 und der Kolben- stanσenfl che 64 einerseits und der in Einfahrrichtung
wirkenden Ringbundfläche 62 andererseits führt der Kolben 44 einen schnellen Ausfahrhub aus. Wie vorstehend insbesondere bei der ersten Ausführungsform gemäß den Figuren 1-3 erläutert, wird das aus dem Ringraum 46 verdrängte Druckmittel direkt über das Regelventil 26 und das Schaltventil 32 in die Druckräume 48 und 50 umgefördert, so dass die Ausfahrbewegung mit minimaler Energiezufuhr vom Hochdruckspeicher HD erfolgt .
Beim Rückzug gemäß Figur 9 ist der Kolbenraum 48 und der Ringraum 46 jeweils mit Hochdruck beaufschlagt und der Zylinderraum 50 mit Niederdruck. Das Regelventil 26 ist dazu in eine seiner Regelpositionen (b) gebracht, in der an dem Ausgangsanschluss A Niederdruck und an dem Ausgangsanschluss B Hochdruck anliegt. Gleichzeitig ist das Schaltventil 32 in seine Schaltstellung (2) überführt, in der die Zweigleitung 34 abgesperrt ist und über einen Abschnitt der Ringraumleitung 24 und über die Zweigleitung 36 der Hochdruck zum Ausgangsanschluss S und somit zum Kolbenraum 48 geführt werden kann. Aufgrund der im Verhältnis zur Kolbenstangenfläche 64 größeren Ringbundfläche 62 bewegt sich der Kolben 44 in der Figur nach links und fährt bei kleiner Kraft schnell ein. Dabei wird wie vorstehend bereits bei den Figuren 1-3 erläutert, das aus dem sich verkleinernden Kolbenraum 48 verdrängte Druckmittel über das Schaltventil 32 direkt in den sich vergrößernden Ringraum 46 umgefördert, so dass dem Hochdruckspeicher HD nur wenig Druckmittel entnommen werden muss .
Wie erwähnt wird der Hochdruckspeicher HD durch eine kleine Pumpe auf Hochdruck gebracht, wobei das Druckmittel aus dem Niederdruckspeicher ND entnommen wird. Die hydraulische Antriebseinheit lässt sich sehr kompakt ausführen und in eine Spritzgießmaschine integrieren.
Offenbart ist eine Antriebseinheit, insbesondere ein Auswerfer oder eine Schließeinheit einer Spritzgießmaschine, mit einem Arbeitszylinder, der drei Druckräume hat, von denen einer eine in Ausfahrrichtung wirkende kleine Wirkfläche, einer eine in Ausfahrrichtung wirkende große Wirkfläche und einer eine in Einfahrrichtung wirkende Wirkfläche hat, und mit einer Ventilanordnung zum Beaufschlagen der Druckräume jeweils mit Hochdruck oder Niederdruck, wobei ein Hochdruckspeicher und ein Niederdruckspeicher über die Ventilanordnung mit den Druckräumen verbindbar sind, und wobei die in Einfahrrichtung wirkende Wirkfläche und eine der in Ausfahrrichtung wirkenden Wirkflächen sowohl beim schnellen Ausfahren als auch beim schnellen Einfahren mit Hochdruck beaufschlagt sind.
Bezugzeichenliste:
2 Arbeitszylinder 4 Kolben 6 Ringraum 8 Radialräum 10 Zy1inderräum 12 Ringfläche 14 Vorsprung 16 Stirnfläche 18 Innenumfangsabschnitt 20 Kolbenbodenfläche 22 Schulterfläche 24 Ringraumleitung 26 Regelventil 28 Radialraumleitung 30 Zylinderraumleitung 32 Schaltventil 34 Zweigleitung 36 Zweigleitung 38 Hochdruckleitung 40 Niederdruckleitung 42 Arbeitszylinder 44 Kolben 46 Druckraum, Ringraum 48 Druckraum, Kolbenraum 50 Druckraum, Zylinderraum 52 Innenkörper 54 Kolbenstange 56 Ringöffnung 58 Ringbund 60 Innenstirnfläche 62 Ringbundflache 64 Kolbenstangenfläche 66 Stirnfläche
68 Radialfläche
70 Innenstirnfläche
72 Durchgangsbohrung
74 Kolbenraumleitung