Anordnung zur Verabreichung eines atembaren Gases , insbesondere CPAP-Geräteanordnung
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Verabreichung eines atembaren Gases, insbesondere auf einem über dem Umgebungsdruckniveau liegenden Druckpegel. Weiterhin betrifft die Erfindung auch Komponenten dieser Anordnung als solche, insbesondere ein Atemgasfördergerät, Atemgasschläuche, Luftbefeuchter und Atemmasken.
Gerätschaften dieser Art können, insbesondere in Form von CPAP-Geräteanordnungen bei der Behandlung schlafbezogener Atmungsstörungen Anwendung finden. Durch die Zufuhr eines atembaren Gases, insbesondere ggf. gefilterter und befeuchteter Umgebungsluft wird es möglich, im oberen Atemwegsbereich eines Patienten eine pneumatische Schienung herbeizuführen und damit etwaigen Atemwegsobstruktionen vorzubeugen.
Diese Anordnungen umfassen üblicherweise ein mit einer Gebläseeinrichtung ausgestattetes Fördergerät, einen Atemgasschlauch und eine Atemmaske, sowie bedarfsweise einen Luftbefeuchter. Die einzelnen Komponenten der jeweiligen Anordnung, insbesondere die Atemmaske und der Atemgasschlauch bedürfen aus hygienischen Gründen regelmäßiger Reinigung. Das Fördergerät selbst ist aufgrund des relativ großem Abstandes von der Atemmaske bei geeigneter Systemabstimmung lediglich geringer Verschmutzung ausgesetzt. Das Fördergerät sollte jedoch ebenfalls in überschaubaren Zeitintervallen durchgängig gereinigt werden.
Hierzu ist fachmännisches Können und Sorgfalt erforderlich. Unter bestimmten Umständen kann es vorkommen, dass die mit dem atembaren Gas, insbesondere bei Expiration zurückströmendem Atemgas in Kontakt gelangenden Komponenten verspätet gereinigt werden. Dies ist für den Patienten unter Umständen unangenehm und physiologisch nachteilig und zudem für die mit der Gerätereinigung betraute Fachkraft mit Unannehmlichkeiten verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen anzugeben, durch welche in physiologisch vorteilhafter Weise die in Verbindung mit einer verspäteten, oder unzureichenden Gerätereinigung verbundenen Unannehmlichkeiten zumindest abgemildert werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Anordnung zur Verabreichung eines atembaren Gases, die mit dem Atemgas in Kontakt tretende Strukturen, insbesondere Atemgaswege definierende Wandungen umfasst, wobei wenigstens ein Teil dieser Strukturen derart ausgebildet ist, dass die mit dem Atemgas in Kontakt tretenden Oberflächen keimunterdrückende Eigenschaften aufweisen.
Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, dem Auftreten oder der Vermehrung von Keimen in dem atemgasführenden -Bereich entgegenzuwirken und damit verbundenen nachteiligen Auswirkungen bei erschwerter, nur eingeschränkt erfolgreicher, oder vernachlässigter Reinigung vorzubeugen.
Vorzugsweise ist insbesondere ein Atemgasschlauch dieser Vorrichtung zumindest im Bereich seiner Innenwandung mit jener keimunterdrückende Eigenschaften aufweisenden Oberfläche versehen. Dadurch wird es möglich, der
Ausbreitung oder Vermehrung von Keimen im Bereich des Atemgasschlauches vorzubeugen.
Insbesondere in Kombination mit der vorangehend genannten Maßnahme, oder auch alternativ hierzu ist es auch möglich, eine Atemmaske die Teil der erfindungsgemäßen Anordnung bildet, so auszugestalten, dass diese zumindest im Bereich ihrer Innenwandung mit jener keimunterdrückende Eigenschaften aufweisenden Oberfläche versehen ist. Diese Oberfläche kann insbesondere durch den, den Maskeninnenraum definierenden Korpus und/oder auch die Dichtlippeneinrichtung bereitgestellt sein.
Vorzugsweise umfasst die Anordnung eine Fördereinrichtung bzw. eine Fördergerät mit saug- und druckseitigen Atemgaswegsabschnitten wobei die jene Atemgaswegsabschnitte definierende Wandung derart ausgebildet ist, dass diese zumindest zonenweise eine Oberfläche mit keimunterdrückenden Eigenschaften aufweisen.
Vorzugsweise umfasst die Anordnung, insbesondere das Fördergerät eine Fördereinrichtung mit einer Gebläseeinrichtung mit einem Laufrad umfasst das zumindest zonenweise mit einer keimunterdrückende Eigenschaften aufweisenden Oberfläche versehen ist.
Es ist auch möglich, im Bereich der Geräteanordnung vorgesehene Filter- oder Schalldämmungsmaterialien, insbesondere Schaumstoffe so auszubilden, dass diese keimunterdrückenden Eigenschaften aufweisen.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die keimunterdrückende Eigenschaften
aufweisenden Strukturbauteile aus einem Material gefertigt, das diese Wirkung verursachende Materialzusätze enthält.
Alternativ hierzu ist es auch möglich, die keimunterdrückenden Eigenschaften der entsprechenden Strukturbauteile durch Oberflächenbehandlung, insbesondere Beschichtungen dieser Bauteile herbeizuführen. Diese Oberflächen können insbesondere elektrolytisch, durch Bedampfen oder Beschichten erzeugt werden.
Die keimunterdrückenden Eigenschaften der entsprechenden Strukturbauteile können insbesondere durch Metallzusätze, insbesondere Ag-, Ni, und/oder Cu-Zusätze herbeigeführt werden. Es ist auch möglich, diese Eigenschaften durch anderweitige Stoffe, insbesondere Polymerstoffe herbeizuführen. Die keimunterdrückenden Eigenschaften können auch durch ausgewählte Oberflächenstrukturen (Lotusblüteneffekt-Struktur) herbeigeführt oder unterstützt werden.
Die entsprechenden Strukturbauteile sind vorzugsweise insbesondere derart ausgebildet, dass diese keimunterdrückenden Eigenschaften insbesondere in schwer zugänglichen Gerätezonen sowie Spaltbereichen herbeigeführt sind.
Unter keimunterdrückenden Oberflächen sind insbesondere, jedoch nicht ausschließlich antibakterielle, antimikrobielle und fungizidische Oberflächen zu verstehen. Diese Oberflächen unterdrücken oder bremsen insbesondere die Lebens- oder Vermehrungsfähigkeit von Keimen, Sporen, Algen, Pilzen, Hefen, Bakterien, und Viren.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
Figur 1 eine Skizze einer Geräteanordnung zur Behandlung schlafbezogener Atmungsstörungen mit einem Fördergerät, einem Atemgasschlauch und einer Atemmaske;
Figur 2 eine Skizze zur Erläuterung saug- und druckseitiger Atemwegsabschnitte in einem Fördergerät;
Figur 3 eine Skizze zur Erläuterung von erfindungsgemäß gestaltbaren Zonen im Bereich einer Gebläseeinrichtung;
Figur 4a eine Skizze eines durch zwei Wandungssegmente gebildeten Atemgasweges;
Figur 4b eine Skizze zur Erläuterung des Fügebereiches zwischen zwei WandungsSegmenten;
Figur 5 eine Skizze zur Beschreibung einer Applikationsmöglichkeit der Erfindung bei einer Atemmaske;
Figur 6a eine Querschnittsskizze zur Erläuterung eines Strukturbauteiles der erfindungsgemäßen Anordnung mit einer keimunterdrückenden Oberfläche;
Figur 6b eine Querschnittsskizze zur Erläuterung eines Strukturbauteiles der erfindungsgemäßen Anordnung das aus einem Material mit keimunterdrückenden Eigenschaften gefertigt ist.
In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Anordnung zur Verabreichung eines atembaren Gases dargestellt. Diese Anordnung umfasst eine Fördergerät 1, einen Atemgasschlauch 2 und eine Atemmaske 3. Die Anordnung ist derart ausgebildet, dass zumindest ein Teil der mit dem Atemgas in Kontakt tretende Strukturen, insbesondere die, die Atemgaswege definierende Wandungen oder die mit dem Atemgas in Kontakt tretenden Oberflächen keimunterdrückende, insbesondere antibakterielle Eigenschaften aufweisen.
Es ist möglich, auch die nur bedingt mit dem Atemgas in Kontakt tretende Komponenten und Wandungen der Anordnung, z.B. auch den Aussenbereich so auszubilden, dass dieser ebenfalls keimunterdrückende Eigenschaften aufweist.
In Figur 2 ist skizzenhaft der Atemgasweg im Inneren eines CPAP-Gerätes dargestellt. Der Atemgasweg führt über eine Gebläseeinrichtung 5 und umfasst einen saugseitigen Abschnitt 6 und einen druckseitigen Abschnitt 7. Diese Abschnitte 6, 7 können derart ausgebildet sein, dass diese der Ausbreitung etwaiger Laufgeräusche der Fördereinrichtung entgegenwirkende Eigenschaften aufweisen. Diese Abschnitte können mit einem Auskleidungsmaterial versehen sein, das schallabsorbierende und keimunterdrückende Eigenschaften aufweist. in einem Anfangsbereich des saugseitigen Abschnitts 6 ist ein Filterkörper 8 vorgesehen. Dieser Filterkörper kann ebenfalls so ausgebildet sein, dass dieser antimikrobielle und antibakterielle Eigenschaften aufweist. Der Filterkörper 8 kann als Einwegbauteil insbesondere aus einem geschäumten Material gefertigt sein.
Die keimunterdrückenden Eigenschaften der Abschnitte 6, 7 können dadurch herbeigeführt sein, dass das Gerät in diesen Zonen galvanisch, oder durch Bedampfen mit einer
metallischen oder anderweitigen keimunterdrückenden Oberfläche versehen ist.
In Figur 3 ist vereinfacht eine Gebläseeinrichtung 5 dargestellt. Diese Gebläseeinrichtung 5 umfasst eine Gehäusestruktur mit einem Saugbereich 6a und einem Druckbereich 7a. Die Wandung der Gebläseeinrichtung 5 ist im Saugbereich βa und im Druckbereich 7a derart ausgebildet, dass diese keimunterdrückende Eigenschaften aufweist. Auch das Laufrad 9 der Gebläseeinrichtung kann so ausgebildet sein, dass dieses im Bereich seiner Außenflächen, oder der in verbautem Zustand Spalte definierenden Flächen, insbesondere im Motorflanschbereich keimunterdrückende Eigenschaften aufweist.
In Figur 4a ist vereinfacht ein aus zwei Schalen 7b, 7c definierter Atemgaswegabschnitt des Fördergerätes dargestellt. Die Innenwandung weist keimunterdrückende Eigenschaften auf. Der Atemgaswegsabschnitt ist insbesondere derart ausgebildet, dass auch in den Innenberiech einmündende Spaltzonen 10 von Strukturen begrenzt sind die keimunterdrückende Eigenschaften aufweisen.
In Figur 4b ist eine Fügezone 10' dargestellt wobei im Bereich dieser Fügezone 10' Vorkehrungen getroffen sind, dass im Beriech der hier auftretenden Fügespalte keimunterdrückende Bedingungen herrschen.
In Figur 5 ist vereinfacht der Innenbereich einer Atemmaske 12 dargestellt. Die Atemmaske 12 ist insbesondere im Bereich der Innenwandung eines Maskenbasiskörpers 11 aus einem material gefertigt, das keimunterdrückende Eigenschaften aufweist. Es ist möglich, auch die Dichtlippeneinrichtung 14 so auszubilden, dass diese ebenfalls keimunterdrückende
Eigenschaften aufweist. Es ist möglich, die Vorkehrungen gegen eine Keimbildung oder Keimablagerung auf diesbezüglich relevante Zonen - z.B. Fügespaltzonen - der jeweiligen Struktur zu beschränken. Etwaige unmittelbar mit dem Anwender in Kontakt tretende Strukturen sind vorzugsweise aus einem Material gefertigt, bei welchem eine hinreichende Keimunterdrückung ohne physiologische Beeinträchtigungen des Anwenders erreicht werden kann.
In Figur 6a ist eine Querschnittsskizze gezeigt, gemäß welcher die keimunterdrückenden Eigenschaften durch eine auf das eigentliche Strukturbauteil aufgebrachte Beschichtung herbeigeführt sind. Dies Beschichtung kann durch Bedampfen, elektrolytissche Ablagerung, Tauchen, Lackieren oder anderweitige Oberflächenbehandlungsverfahren herbeigeführt werden. Bei der Fertigung dieser Komponenten aus einem thermoplastischen Kunststoff ist es möglich, die Formrauminnenwandung eines entsprechenden Formwerkzeuges vorab zu durch Sprühauftrag, durch Einlage eines Folienmateriales oder anderweitige vorbereitende Maßnahmen mit keimunterdrückenden Materialien oder Lagen/Layern zu versehen.
In Figur 6b ist eine Querschnittsskizze gezeigt, K mit Beschichtungen versehen sind gemäß welcher die keimunterdrückenden Eigenschaften durch den zur Bildung des Strukturbauteils verwendeten Werkstoff herbeigeführt sind. Dieser Werkstoff kann durch Materialzusätze bereitet werden. Insbesondere ist es möglich, die entsprechenden Strukturen aus thermoplastischen Kunststoffen zu fertigen, die mit keimunterdrückenden Zusätzen befrachtet sind.