Neue Imidazolderivate, deren Herstellung und deren Verwendung als Intermediate zur Herstellung von Arzneimitteln und Pestiziden
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind neue substituierte Imidazole der allgemeinen Formel
deren Tautomere, deren Enantiomere, deren Diastereomere, deren Gemische und deren Salze sowie Verfahren zu deren Herstellung. Die Verbindungen können als Intermediate zur Darstellung von Arzneimitteln oder Pestiziden Verwendung finden. Ausgehend von ihnen lassen sich weitere heterocyclische Ringe an das Imidazol zum Aufbau von wichtigen polycyclischen Grundstrukturen anknüpfen. Sie eignen sich im besonderen zur Darstellung von lmidazo[4,5-d]pyridazin-4-onen und lmidazo[4,5-c]pyridin-4-onen, die z.B. als DPP IV-lnhibitoren in der Behandlung von Diabetes eingesetzt werden können (s. z.B. WO 03/104229). Des Weiteren können breite Substituentenvariationen an drei Positionen des Imidazols unter unterschiedlichen Reaktionsbedingungen vorgenommen werden, welches diese Verbindungen besonders attraktiv als Grundbaustein (Scaffold) in der Synthese von kombinatorischen Bibliotheken erscheinen lässt.
In der obigen Formel I bedeuten
R1 ein Fluor-, Chlor-, Brom- oder lodatom,
R2 eine C3-8-Alkylgruppe,
eine durch eine Gruppe Ra substituierte Cι-3-Alkylgruppe, wobei
Ra eine gegebenenfalls durch eine oder zwei Cι-3-Alkylgruppen substituierte C3-7-Cycloalkylgruppe, eine gegebenenfalls durch eine oder zwei C-ι-3-Alkylgruppen substituierte C3_8- Cycloalkenylgruppe, eine Arylgruppe oder eine Heteroarylgruppe,
eine C3-8-Alkenylgruppe,
eine durch ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom oder durch eine Trifluormethyigruppe substituierte C3-6-Alkenylgruppe,
eine C3-8-Alkinylgruppe,
eine Arylgruppe oder
eine Aryl-C2- -alkenylgruppe,
X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder
ein Stickstoffatom, das durch Rb substituiert ist, wobei
Rb ein Wasserstoffatom, eine Hydroxy-, Aryloxy-, Arylmethyloxy-, Heteroaryloxy-, Heteroarylmethyloxy- oder Cι_ιo-Alkyloxygruppe, wobei die Wasserstoffatome der Alkyloxygruppe ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können,
eine Ci.io-Alkylcarbonyl-, Arylcarbonyl-, Heteroarylcarbonyl-, Cι,ιo-Alkyloxy- carbonyl-, Cι-ιo-Alkylaminocarbonyl-, Di-(Cι-ιo-alkyl)-aminocarbonyl-, C1-10- Alkylsulfonyl-, Arylsulfonyl-, Heteroarylsulfonyl-, Cι-10-Alkylsulfinyl-, Arylsulfinyl- oder Heteroarylsulfinylgruppe, wobei die Wasserstoffatome der vorstehend genannten Cι_ιo-Alkylreste ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können,
eine Ci-to-Alkyl-, C2-ιo-Alkenyl-, C2-ι0-Alkinyl-, C3-7-Cycloalkyl- oder C5-8-Cyclo- alkenylgruppe, wobei die Wasserstoffatome in den vorstehend genannten Gruppen jeweils ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und wobei in den vorstehend genannten Gruppen jeweils 1 bis 4 Methylengruppen durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder -N(Cι_3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonyl- gruppe ersetzt sein können,
eine Arylgruppe oder
eine Heteroarylgruppe bedeutet,
oder
Rb und R3 miteinander verknüpft und am Stickstoffatom zu einem Ring geschlossen sind, wobei Rb und R3 zusammen eine C2.7-Alkylengruppe, wobei eine oder zwei Methylengruppen jeweils durch ein oder zwei Fluoratome substituiert oder durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder -N(Cι.3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können, oder eine C4-7-Alkenylengruppe, wobei eine oder zwei Methylengruppen jeweils durch ein oder zwei Fluoratome substituiert oder durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder -N(Cι-3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt
sein können und wobei die Doppelbindung Teil einer an den Ring anellierten Aryl- oder Heteroarylgruppe sein kann, bedeuten,
und
R3 ein Wasserstoffatom,
eine Cι-2o-Alkylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 6 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder -N(Cι-3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können,
eine durch eine Gruppe RG substituierte Cι.i2-Alkylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 4 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder -N(Cι-3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können, wobei
Rc eine gegebenenfalls durch eine oder zwei Cι-3-Alkylgruppen substituierte C-3-ιs-Cycloalkylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der ein bis zwei Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder -N(Cι. 3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können, eine gegebenenfalls durch eine oder zwei Cι-3-Alkylgruppen substituierte Cs-is-Cycloalkenylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können,
ein bis zwei Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder -N(C1-3-AIkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können und die Doppelbindung Bestandteil einer an den Ring anellierten Aryl- oder Heteroarylgruppe sein kann, eine Arylgruppe oder eine Heteroarylgruppe bedeutet,
eine C3-ι8-Cycloalkylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 6 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder -N(Cι-3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können,
eine C3-2o-Alkenylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 6 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder -N(Cι-3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können,
eine Cs^o-Cycloalkenylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 4 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder -N(Cι_3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können, und in der die Doppelbindung Bestandteil einer an den Ring anellierten Aryl- oder Heteroarylgruppe sein kann,
eine C3-2o-Alkinylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 6 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder -N(Cι-3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können,
eine Arylgruppe,
eine Heteroarylgruppe,
eine Aryl-C2-6-alkenylgruppe
oder, sofern X kein Stickstoffatom, das durch eine Hydroxy-, Aryloxy-, Arylmethyloxy- , Heteroaryloxy-, Heteroarylmethyloxy- oder Cι_ιo-Alkyloxygruppe substituiert ist, darstellt, auch eine Aminogruppe, die durch eine oder zwei Cι-3-Alkylgruppen substituiert sein kann,
oder, ebenfalls sofern X kein Stickstoffatom, das durch eine Hydroxy-, Aryloxy-, Arylmethyloxy-, Heteroaryloxy-, Heteroarylmethyloxy- oder Cι-ιo-Alkyloxygruppe substituiert ist, darstellt, auch eine 3- bis 7-gliedrigen Cycloalkyleniminogruppe, wobei ein bis zwei Methylengruppen der Cycloalkyleniminogruppe jeweils durch ein Sauerstoffatom oder eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können, oder
R und X zusammen bedeuten ein Fluor- oder Chloratom,
wobei unter den bei der Definition der vorstehend genannten Reste erwähnten Aryl- gruppen Phenyl- oder Naphthylgruppen zu verstehen sind, welche unabhängig voneinander durch Fluor- und Chloratome ein- bis fünffach substituiert und durch R mono-, di- oder trisubstituiert sein können, wobei die Substituenten gleich oder ver- schieden sein können und Rd ein Brom- oder lodatom, eine Trifluormethyl-, Cyan-, ' Nitro-, Amino-, Aminocarbonyl-, Aminosulfonyl-, Methylsulfonyl-, Acetylamino-, Methylsulfonylamino-, C- -Alkyl-, Cι-3-Alkyl-carbonyl-, Cyclopropyl-, Ethenyl-, Ethinyl- , Hydroxy-, C-ι-4-Alkyloxy-, C-M-Alkoxy-carbonyl-, Methylsulfinyl-, Phenylsulfinyl-, Methylsulfonyl-, Phenylsulfonyl-, Difluormethoxy- oder Trifluormethoxygruppe dar- stellt,
unter den bei der Definition der vorstehend erwähnten Reste erwähnten Heteroaryl- gruppen eine Pyrrolyl-, Furanyl-, Thienyl-, Pyridyl-, Indolyl-, Benzofuranyl-, Benzo- thiophenyl-, Chinolinyl- oder Isochinolinylgruppe
oder eine Pyrrolyl-, Furanyl-, Thienyl- oder Pyridylgruppe in der eine oder zwei Methingruppen durch Stickstoffatome ersetzt sind,
oder eine Indolyl-, Benzofuranyl-, Benzothiophenyl-, Chinolinyl- oder Isochinolinylgruppe in der eine bis drei Methingruppen durch Stickstoffatome ersetzt sind, zu verstehen ist, und die vorstehend erwähnten Heteroarylgruppen durch Fluor- und Chloratome ein- bis fünffach substituiert und Rd mono-, di- oder trisubstituiert sein können, wobei die Substituenten gleich oder verschieden sein können und Rd wie vorstehend erwähnt definiert ist,
unter den bei der Definition der vorstehend erwähnten Cycloalkylgruppen sowohl mono- als auch polycyclische Ringsysteme, die entweder verbrückt, spiro-verknüpft oder anelliert aufgebaut sind, zu verstehen sind,
unter den bei der Definition der vorstehend erwähnten Cycloalkenylgruppen sowohl mono- als auch polycyclische Ringsysteme, die entweder verbrückt oder anelliert aufgebaut sind, und die mindestens eine C=C-Doppelbindung tragen, zu verstehen sind,
wobei, soweit nichts anderes erwähnt wurde, die vorstehend erwähnten Alkyl-, Alkenyl- und Alkinylgruppen geradkettig oder verzweigt sein können,
wobei die Verbindung, in der R1 ein Bromatom, R2 eine 2-Butinylgruppe, X ein Sauerstoffatom und R3 eine Methylgruppe bedeuten, ausgeschlossen ist,
deren Tautomere, deren Enantiomere, deren Diastereomere, deren Gemische und deren Salze.
Des Weiteren schließen die in den vor- und nachstehenden Definitionen erwähnten gesättigten Alkyl- und Alkyloxyteile, die mehr als 2 Kohlenstoffatome enthalten, soweit nichts anderes erwähnt wurde, auch deren verzweigte Isomere wie beispiels- weise die Isopropyl-, tert.Butyl-, Isobutylgruppe etc. ein.
Bevorzugt sind diejenigen Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen
R2 und R3 wie oben erwähnt definiert sind,
R1 ein Chlor- oder Bromatom und
X ein Sauerstoffatom oder eine -NH- oder -N(Cι-3-Alkyl)- Gruppe bedeuten,
wobei die Verbindung, in der R1 ein Bromatom, R2 eine 2-Butinylgruppe, X ein Sauerstoffatom und R3 eine Methylgruppe bedeuten, ausgeschlossen ist,
deren Tautomere, deren Enantiomere, deren Diastereomere, deren Gemische und deren Salze.
Besonders bevorzugt sind diejenigen Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen
R1 ein Chlor- oder Bromatom,
R2 eine durch eine Gruppe Ra substituierte Cι-3-Alkylgruppe, wobei Ra wie oben erwähnt definiert ist,
eine C3-8-Alkenylgruppe,
eine durch ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom oder durch eine Trifluormethyigruppe substituierte C3-6-Alkenylgruppe oder
eine C3-8-Alkinylgruppe,
X ein Sauerstoffatom und
R3 ein Wasserstoffatom,
eine Cι-20-Alkylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 6 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder -N(Cι-3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können,
eine durch eine Gruppe Rc substituierte Cι-12-Alkylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 4 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder -N(Cι-3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können, und wobei Rc wie oben erwähnt definiert ist,
eine C3-8-Cycloalkylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 4 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder-N(C-ι_3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können,
eine C3-2o-Alkenylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 6 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder-N(C1-3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können,
eine C3-20-Alkinylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 6 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, durch eine -NH- oder-N(Cι-3-Alkyl)- Gruppe oder durch eine Carbonyl-, Sulfinyl- oder Sulfonylgruppe ersetzt sein können, oder
eine Aryl-C2-6-alkenylgruppe bedeuten,
wobei die Verbindung, in der R1 ein Bromatom, R2 eine 2-Butinylgruppe, X ein Sauerstoffatom und R3 eine Methylgruppe bedeuten, ausgeschlossen ist,
deren Tautomere, deren Enantiomere, deren Diastereomere, deren Gemische und deren Salze.
Ganz besonders bevorzugt sind diejenigen Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen
R1 ein Chlor- oder Bromatom,
R2 eine Phenylmethylgruppe, die am Phenylring durch ein Fluor-, Chlor-, Brom- oder lodatom oder durch eine Cyano- oder Methoxygruppe substituiert sein kann,
eine C3-8-Alkenylgruppe,
eine C3-8-Cycloalkenylmethylgruppe,
eine durch ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom oder durch eine Trifluormethyigruppe substituierte C3-6-Alkenylgruppe oder
eine C3-8-Alkinyigruppe,
X ein Sauerstoffatom und
R3 ein' Wasserstoffatom,
eine Cι_2o-Alkylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 6 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder durch eine -NH- oder -N(C1-3-Alkyl)- Gruppe ersetzt sein können,
eine durch eine Gruppe Rc substituierte Cι_i2-Alkylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 4 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder durch eine -NH- oder -N(Cι-3-Alkyl)- Gruppe ersetzt sein können, und wobei Rc wie oben erwähnt definiert ist,
eine C3-8-Cycloalkylgruppe, in der die Wasserstoffatome ganz oder teilweise durch Fluoratome ersetzt sein können und in der 1 bis 4 Methylengruppen jeweils durch ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder durch eine -NH- oder -N(Cι_3-Alkyl)- Gruppe ersetzt sein können,
eine C3-2o-Alkenylgruppe oder
eine C3-2o-Alkinylgruppe bedeuten,
wobei die Verbindung, in der R1 ein Bromatom, R2 eine 2-Butinylgruppe, X ein Sauerstoffatom und R3 eine Methylgruppe bedeuten, ausgeschlossen ist,
deren Tautomere, deren Enantiomere, deren Diastereomere, deren Gemische und deren Salze.
insbesondere jedoch diejenigen Verbindungen der allgemeinen Formel I, in denen
R1 ein Bromatom,
R2 eine 2-Buten-1-yl- oder 3-Methyl-2-buten-1-yl-Gruppe,
eine 2-Butin-1-yl-Gruppe oder
eine 2-Chlorphenylmethyl- oder 2-Bromphenylmethyl-Gruppe,
X ein Sauerstoffatom,
und
R3 eine Cι-10-Alkylgruppe oder C3-8-Cycloalkylgruppe bedeuten,
wobei die Verbindung, in der R1 ein Bromatom, R2 eine 2-Butinylgruppe, X ein Sauerstoffatom und R3 eine Methylgruppe bedeuten, ausgeschlossen ist,
deren Tautomere, deren Enantiomere, deren Diastereomere, deren Gemische und deren Salze.
Folgende Verbindungen der allgemeinen Formel I sind besonders bevorzugt:
,(a) 2-Brom-5-formyl-3-(3-methyl-2-buten-1-yl)-3 -/-imidazol-4-carbonsäuremethylester und
(b) 2-Brom-5-formyl-3-(2-butin-1-yl)-3 -/-imidazol-4-carbonsäureethylester
sowie deren Salze.
Erfindungsgemäß erhält man die Verbindungen der allgemeinen Formel I nach an sich bekannten Verfahren, beispielsweise nach folgenden Verfahren:
a) Reduktion einer Verbindung der allgemeinen Formel
in der
R
1 bis R
3 und X wie eingangs erwähnt definiert sind und Y eine Carbonsäure-, Carbonsäureamid-, Nitril-, Carbonsäureester-, Carbonsäurethioester-, Carbonsäureanhydrid- oder Carbonsäurechlorid-Gruppe, die jeweils über das Carboxyl- kohlenstoffatom an den Imidazolring gebunden sind, bedeutet.
Reduktionen von den genannten Carbonsäurederivaten zu Aldehyden sind Standardtransformationen in der synthetischen Organischen Chemie. Eine Übersicht der verschieden Möglichkeiten findet sich in Steven D. Burke, Rick L. Danheiser, Oxidizing and Reducing Agents, Weinheim: John Wiley, 1999 sowie in J. Seyden-Penne, Reductions by the Alumino- and Borohydrides in Organic Synthesis, Weinheim: VCH, 1991.
Stellvertretend sind nachfolgend einige Beispiele genannt:
Carbonsäuren lassen sich beispielsweise mit Alkalimetallen wie Lithium in Ammoniak oder Methylaminen und anschließender Hydrolyse des entstehenden Imins in Aldehyde überführen. Des Weiteren kommen Metallhydride wie Diisobutylaluminiumhydrid oder Borane wie Thexylchlor- oder -bromboran dafür in Frage. Die Reaktionen können bei Temperaturen zwischen -80°C und 100°C durchgeführt werden, vorzugs- weise zwischen -70°C und 40°C.
Carbonsäureamide oder Nitrile lassen sich z.B. mit Diisobutylaluminiumhydrid, Lithium- oder Natriumaluminiumhydrid, Lithiumtri-tert.-butoxyaluminiumhydrid und Diaminoaluminiumhydriden in Lösungsmitteln wie Tetra hydrofu ran, Ether, Toluol, Hexan oder Dichlormethan zu den entsprechenden Aldehyden umsetzen. Die Reaktionen können bei Temperaturen zwischen -80°C und 100°C durchgeführt werden, bevorzugt zwischen -70°C und 25°C.
Unter den Beispielen für Reduktionsmittel, die Carbonsäureester oder -anhydride zu Aldehyden umformen können, sind Hydride wie Diisobutylaluminiumhydrid, Diamino- aluminiumhydride, Lithiumtri-tert.-butoxyaluminiumhydrid und Natrium-bis(2-methoxy- ethoxy)aluminiumhydrid in Lösungsmitteln wie Dichlormethan, Toluol oder Hexan als
besonders geeignet zu nennen. Die Reaktionen können bei Temperaturen zwischen -80°C und 100°C durchgeführt werden, bevorzugt zwischen -70°C und 0°C.
Carbonsäurethioester lassen sich beispielsweise durch Übergangsmetalle bzw. Übergangsmetallkomplexe, wie z.B. Palladium oder Nickel, in Gegenwart von
Hydriden wie Trialkylsilanen oder molekularem Wasserstoff in Aldehyde überführen. Die Anwendung von Metallhydriden wie Diisobutylaluminiumhydrid in Lösungsmitteln wie Hexan, Dichlormethan oder Toluol ist ebenfalls eine allgemein verbreitete Methode zur Reduktion von Thioestem zu Aldehyden. Die Reaktionen können bei Temperaturen zwischen -80°C und 100°C durchgeführt werden, bevorzugt zwischen -70°C und 25°C.
Carbonsäurechloride lassen sich u.a. mit Wasserstoff in Gegenwart von Übergangsmetallen, wie z.B. Palladium auf Kohle oder Bariumsulfat, zu den entsprechenden Aldehyden überführen. Natriumborhydrid in Dimethylformamid und Tetrahydrofuran oder Lithiumtri-tert.-butoxyaluminiumhydrid in Diglyme sind in vielen Fällen genauso geeignet Die Reaktionen können bei Temperaturen zwischen -1QQ°C und 100°C ausgeführt werden. In Gegenwart von Übergangsmetallkatalysatoren sind Temperaturen zwischen 0°C und 30°C bevorzugt, wogegen die Reaktionen mit Metallhydriden am besten zwischen -30°C und -80°C durchgeführt werden.
b) Oxidation einer Verbindung der aligemeinen Formel
in der R »1 , D R2 , D R3 und X wie eingangs erwähnt definiert sind.
Die Oxidation einer Hydroxymethylgruppe zu einem Aldehyd ist eine Standard- reaktion in der synthetischen Organischen Chemie. Als Oxidationsmittel .kommen
eine Vielzahl von Reagenzien in Frage. Eine Übersicht über Oxidationsmethoden bzw. -reagenzien zur Umformung von Alkoholen zu Aldehyden findet sich in Steven D. Burke, Rick L. Danheiser, Oxidizing and Reducing Agents, Weinheim: John Wiley, 1999 sowie in Milos Hudlicky, Oxidation in Organic Chemistry, Washington: ACS, 1990.
Als Beispiele seien genannt:
Oxidationen mit Dimethylsulfoxid in Gegenwart von beispielsweise Oxalylchlorid, Acetanhydrid oder Schwefeltrioxid-Pyridin-Komplex. Eine sehr milde Oxidation ist mit Verbindungen von lod in hohen Oxidationsstufen wie im sogenannten Dess-Martin- Periodinan durchführbar. Oxidationen durch Dehydrierung mittels eines Übergangsmetalls bzw. Übergangsmetallsalzes, wie z.B. Kupferoxid, Palladiumacetat oder Raney-Nickel, sind ebenfalls möglich. N-lod-, N-Brom- oder N-Chlorsuccinimid sind ebenfalls geeignete Oxidationsmittel für die genannte Transformation. Oxidationen mit Metallen in hohen Oxidationsstufen bzw. deren Komplexe und Salze, wie z.B. Braunstein, Bariummanganat, Pyridiniumchlorochromat, Pyridiniumdichromat, Kalium- oder Natriumdichromat, Cerammoniumnitrat, Silbercarbonat, Bleitetraacetat oder Tetrapropylammoniumperrhutenat sind auch breit anwendbar. Die Metalle können dabei in stöchiometrischer Menge oder, in Gegenwart eines geeigneten Co- Oxidans, wie beispielsweise N-Methylmorpholin-N-oxid, Natriumhypochlorid oder Natriumbromat, in katalytischen Mengen eingesetzt werden. Die Lösungsmittelwahl ist vom Reagenz abhängig, jedoch kommen in vielen Fällen Tetrahydrofuran, Ether, Dioxan, Toluol, Hexan, Dichlormethan, Essigsäureethylester, Sulfolan oder Dimethyl- formamid in Frage. Die Reaktionen können bei Temperaturen zwischen -80°C und 100°C durchgeführt werden. Bevorzugt werden die Umsetzungen zwischen 0°C und 60°C durchgeführt.
Ferner können die erhaltenen Verbindungen der allgemeinen Formel I, wie bereits eingangs erwähnt wurde, in ihre Enantiomeren und/oder Diastereomeren aufgetrennt werden. So können beispielsweise cis-/trans-Gemische in ihre eis- und trans-lso- mere, und Verbindungen mit mindestens einem optisch aktiven Kohlenstoffatom in ihre Enantiomeren aufgetrennt werden.
So lassen sich beispielsweise die erhaltenen cis-/trans-Gemische durch Chromatographie in ihre eis- und trans-lsomeren, die erhaltenen Verbindungen der allgemeinen Formel I, welche in Racematen auftreten, nach an sich bekannten Methoden (siehe Allinger N. L. und Eliel E. L. in "Topics in Stereochemistry", Vol. 6, Wiley Interscience, 1971 ) in ihre optischen Antipoden und Verbindungen der allgemeinen Formel I mit mindestens 2 asymmetrischen Kohlenstoffatomen auf Grund ihrer physikalisch-chemischen Unterschiede nach an sich bekannten Methoden, z.B. durch Chromatographie und/oder fraktionierte Kristallisation, in ihre Diastereomeren auftrennen, die, falls sie in racemischer Form anfallen, anschließend wie oben erwähnt in die Enantiomeren getrennt werden können.
Die Enantiomerentrennung erfolgt vorzugsweise durch Säulentrennung an chiralen Phasen oder durch Umkristallisieren aus einem optisch aktiven Lösungsmittel oder durch Umsetzen mit einer, mit der racemischen Verbindung Salze oder Derivate wie z.B. Ester oder Amide bildenden optisch aktiven Substanz, insbesondere Säuren und ihre aktivierten Derivate oder Alkohole, und Trennen des auf diese Weise erhaltenen diastereomeren Salzgemisches oder Derivates, z.B. auf Grund von verschiedenen Löslichkeiten, wobei aus den reinen diastereomeren Salzen oder Derivaten die freien Antipoden durch Einwirkung geeigneter Mittel freigesetzt werden können. Besonders gebräuchliche, optisch aktive Säuren sind z.B. die D- und L-Formen von Weinsäure oder Dibenzoylweinsäure, Di-O-p-toluoyl-weinsäure, Äpfelsäure, Mandelsäure, Camphersulfonsäure, Glutaminsäure, Asparaginsäure oder Chinasäure. Als optisch aktiver Alkohol kommt beispielsweise (+)- oder (-)-Menthol und als optisch aktiver Acylrest in Amiden beispielsweise (+)-oder (-)-Menthyloxycarbonyl in Betracht.
Des Weiteren können die erhaltenen Verbindungen der Formel I in ihre Salze übergeführt werden. Als Säuren kommen hierfür beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Methansulfonsäure, Phosphorsäure oder Ameisensäure in Betracht.
Außerdem lassen sich die so erhaltenen neuen Verbindungen der Formel I, falls diese eine Carboxygruppe enthalten, gewünschtenfalls anschließend in ihre Salze
mit anorganischen oder organischen Basen überführen. Als Basen kommen hierbei beispielsweise Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Arginin, Cyclohexylamin, Ethanolamin, Diethanolamin und Triethanolamin in Betracht.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Verbindungen der allgemeinen Formeln II und III sind entweder literaturbekannt oder man erhält diese nach an sich literaturbekannten Verfahren (siehe Beispiele 1 und 2).
Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist neben dem Herstellungsverfahren für die Verbindungen der allgemeinen Formel I auch die Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel I zur Synthese von lmidazo[4,5-d]pyridazin-4-onen der allgemeinen Formel IV gemäß Schema 1 sowie das Gesamtverfahren zur Herstellung von lmidazo[4,5-d]pyridazin-4-onen der allgemeinen Formel IV ausgehend von kommer- ziell erhältlichen Imidazol-Derivaten. Der hier beschriebene Zugang zu Verbindungen der allgemeinen Formel I in Kombination mit deren weiterer Umsetzung mit Hydra- zinen ergibt einen äußerst effizienten und variablen Syntheseweg zu lmidazo[4,5- d]pyridazin-4-onen des Typs V (Schema 2), die sehr gute Inhibitoren der Dipeptidyl- peptidase IV (DPP IV) sind und zur Behandlung von Diabetes eingesetzt werden können. Die dargestellte Vorgehensweise lässt eine breite und effiziente Variation der Substituenten R1, R2 und R4 der lmidazo[4,5-d]pyridazin-4-one zu, die eine schnelle Optimierung aller Substituenten bezüglich erwünschter und unerwünschter biologischer Wirkung ermöglichen. Die Möglichkeit der Variation von R1 und R4 auf einer späten Stufe der Synthesesequenz stellt einen deutlichen Vorteil gegenüber dem in WO 03/104229 dargestellten Vorgehen dar, nach dem nur an R4ιauf einer späten Stufe der Synthese variiert werden kann. Die Synthese eines bestimmten lmidazo[4,5-d]pyridazin-4-ons, wie z.B. von dem in Schema 2 dargestellten, ist auf dem vorgestellten Weg in nur vier bzw. fünf Synthesestufen ausgehend vom literaturbekannten 2-Brom-1 rV-imidazol-4,5-dicarbonsäuredimethylester möglich. Auch dies- bezüglich stellt der dargestellte Syntheseweg eine deutliche Verbesserung gegenüber dem in WO 03/104229 dargestellten Syntheseweg dar, der die gleiche Verbindung in neun bzw. zehn Reaktionsschritten ausgehend vom literatur-bekannten 2- Brom-1H-imidazol-4,5-dicarbonsäurenitril zugänglich machen würde.
Schema 1 : Synthese von lmidazo[4,5-d]pyridazin-4-onen (IV) ausgehend von Verbindungen der allgemeinen Formel I
Schema 1 zeigt ein Verfahren zur Herstellung von lmidazo[4,5-d]pyridazin-4-onen der allgemeinen Formel IV, in der R1 und R2 wie eingangs erwähnt definiert sind, ausgehend von der Verbindung der allgemeinen Formel I, in der R1 bis R3 und X wie eingangs erwähnt definiert sind, und eines durch R4 substituierten Hydrazins, wobei
R4 beispielsweise ein Wasserstoffatom,
eine C3-8-Alkylgruppe,
eine durch eine Gruppe Ra substituierte Cι-3-Alkylgruppe, wobei Ra wie oben erwähnt definiert ist,
eine C3-8-Alkenyl- oder C3-8-Alkinylgruppe,
eine Arylcarbonylmethyl- oder Heteroarylcarbonylmethylgruppe,
eine Arylprop-2-enyl- oder Heteroarylprop-2-enylgruppe oder
eine Arylgruppe oder Heteroarylgruppe bedeuten kann.
Die Verbindungen der Formel IV können durch Umsetzung von Verbindung I mit einem durch R4 substituierten Hydrazin oder einem geschützten Hydrazinderivat
davon, wie z.B. 1 ,2-Bis-(t-butyldimethylsilyl)hydrazin, in einem Lösungsmittel wie z.B. Wasser, Alkohol, wie Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, Ether, Dioxan, Tetrahydrofuran, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N- Methylpyrrolidon, Ethylacetat, Benzol oder Toluol synthetisiert werden. Die Zugabe von Additiven wie Säuren oder Basen kann die Reaktion in Abhängigkeit von X fördern. Als organische Säuren eignen sich z.B. Toluolsulfonsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure oder Zitronensäure. Als Beispiele für anwendbare anorganische Säuren sind Salzsäure, Borsäure oder Schwefelsäure zu nennen. Saure Tonerden wie z.B. Montmorillonite oder Lewis-Säuren wie beispielsweise Eisen- chlorid, Lithiumchlorid, Lithiumperchlorat oder Magnesiumchlorid können ebenfalls Anwendung finden. Geeignete anorganische Basen sind z.B. Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Natrium- hydrogencarbonat, Aluminiumoxid oder Natriumacetat. Organische Basen wie z.B. Triethylamin, Diisopropylethylamin, Diazabicycloundekan, Diazabicyclononan, Diazabicyclooktan, Pyridin, Dimethylaminopyridin, N-Methylpiperidin oder Hexa- methyldisilazan können ebenfalls geeignet sein. Auch Umsetzungen im entsprechenden Additiv ohne zusätzliches Lösungsmittel sind möglich. Die Reaktionen können bei Temperaturen zwischen -80°C und 200°C durchgeführt werden, bevorzugt zwischen 0°C und 120°C. Die Reaktionen können auch unter Mikrowellen- bestrahlung durchgeführt werden.
Die danach erhaltenen lmidazo[4,5-d]pyridazin-4-one lassen sich durch geeignete Substitution nach an sich bekannten Verfahren beispielsweise in gute Inhibitoren der Dipeptidylpeptidase IV (DPP IV) umformen, die wiederum Anwendung in der Be- handlung von Diabetes finden können. Schema 2 gibt anhand eines Beispieles die Synthese einer solchen Verbindung ausgehend von einer Verbindung der allgemeinen Formel I wieder.
Verbindungen der allgemeinen Formel I können zur effizienten Synthese von lmidazo[4,5-d]pyridazin-4-onen der allgemeinen Formel IV verwendet werden. Durch geeignete Substitution lassen sich daraus gute DPPIV-lnhibitoren gewinnen, wie anhand des Beispiels in Schema 2 wiedergegeben ist.
Schema 2: Synthese eines DPP IV-lnhibitors ausgehend von einer Verbindung der allgemeinen Formel I
Die Synthesesequenz beginnt mit der Umsetzung von VI, das ein konkretes Beispiel für Verbindungen der allgemeinen Formel I darstellt, mit Hydrazinhydrat in Ethanol. Nach vollständiger Umsetzung von VI mit Hydrazin zum Hydrazon, wird Essigsäure zugegeben und die Lösung bei 100°C gerührt. Danach wird VII in hoher Ausbeute
erhalten. Alkylierung von VII mit 2-(Chlormethyl)-4-methylchinazolin IX in Gegenwart von Kaliumcarbonat in DMF ergibt X. Alternativ kann X auch direkt aus VI mit 2- (Hydrazinylmethyl)-4-methyl-chinazolin VIII synthetisiert werden. Dazu wird wie von VI zu VII vorgegangen. X wird dann mit (R)-3-t-Butyloxycarbonylamino-piperidin in DMSO bei 70°C zu XI umgesetzt, das danach in guter Ausbeute erhalten wird. Im abschließenden Reaktionsschritt wird die Schutzgruppe in XI, t-Butyloxycarbonyl, unter sauren Bedingungen, z.B. mit Trifluoressigsäure oder alkoholischer Salzsäure in Dichlormethan, abgespalten. Der DPP IV-lnhibitor V wird so in nur drei bzw. vier Reaktionsschritten in durchweg hohen Ausbeuten erhalten.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern:
Beispiel 1
2-Brom-3-(3-methyl-2-buten-1-yl)-5-formyl-3f7-imidazol-4-carbonsäure-methylester
1 a) 2-Brom-1 H-imidazol-4,5-dicarbonsäuredimethylester
Bei Raumtemperatur wurden zu einer Lösung von 9.90 g (53,76 mmol) lmidazol-4,5- dicarbonsäuredimethylester in 300 ml Dichlormethan und 80 ml Acetonitril 9,50 g (59,45 mmol) Brom getropft. Es wurden 7,46 g (54,00 mmol) Kaliumcarbonat zugegeben, und das Reaktionsgemisch wurde 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Danach wurde das Dichlormethan am Rotationsverdampfer entfernt und der Rückstand mit einer gesättigten Lösung von Natriumchlorid und Natriumthiosulfat versetzt. Es wurde zehnmal mit Ethylacetat extrahiert, die organischen Extrakte wurden über Natriumsulfat getrocknet und dann vom Lösungsmittel befreit. Ausbeute: 12,31 g (87% der Theorie) C7H7BrN2O4 (263,05) Massenspektrum: (M+H)+ = 263/265 (Brom)
1 b) 2-Brom-1 -(3-methyl-2-buten-1 -y|V1 H-imidazol-4.5-dicarbonsäuredimethylester
Eine Mischung von 12,20 g (46 mmol) 2-Brom-imidazol-4,5-dicarbonsäuredimethyl- ester, 7,16 g (48 mmol) 1-Brom-3-methyl-2-buten und 7,19 g (52 mmol) Kalium- carbonat in 150 ml Dimethylformamid wurden zwei Stunden bei 50°C gerührt. Dann wurden 100 ml Wasser zugegeben, und es wurde drei Mal mit Ethylacetat extrahiert.
Die Extrakte wurden getrocknet und eingeengt. Das so erhaltene Rohprodukt wurde durch Säulenchromatographie gereinigt (Kieselgel; Elutionsmittel: Cyclohexan/Ethyl- acetat 4:1->2:1).
Ausbeute: 13,52 g (89% der Theorie)
Massenspektrum: (M+H)+ = 331/333 (Brom)
1 c) 2-Brom-3-(3-methyl-2-buten-1 -yl)-5-formyl-3H-imidazol-4-carbonsäure- methylester
Unter Argon-Atmosphäre wurden bei -65°C zu einer Lösung von 9,00 g (12,18 mmol) 2-Brom-1 -(3-methyl-2-buten-1 -yl)-1 H-imidazol-4,5-dicarbonsäuredimethylester in 140 ml Tetrahydrofuran 35 ml (35 mmol) Diisobutylaluminiumhydrid (1 mol/l in Toluol) innerhalb von 20 Minuten getropft. Nach 1 Stunde bei -65°C wurden noch einmal 5 ml (5 mmol) Diisobutylaluminiumhydrid (1 mol/l in Toluol) zugetropft. Es
wurde noch eine weitere Stunde bei -65°C gerührt und dann 20 ml einer 1 :1- Mischung aus Salzsäure (1 mol/l) und Tetrahydrofuran zugetropft. Nach dem Erwärmen auf Raumtemperatur wurden ca. 100 ml Wasser zugegeben, und es wurde drei Mal mit je 70 ml Essigester extrahiert. Die Extrakte wurden über Natriumsulfat getrocknet, eingeengt, und das so erhaltene Rohprodukt wurde durch Säulenchromatographie gereinigt (Kieselgel; Elutionsmittel: Cyclohexan/Essigsäureethylester 3:1- >1 :2).
Ausbeute: 7,03 g (86% der Theorie) CnH13BrN203 (301 ,14) Massenspektrum: (M+H)+ = 301/303 (Brom)
Beispiel 2
2-Brom-3-(but-2-invO-5-formyl-3H-imidazol-4-carbonsäureethylester
2a) 2-Brom-1 H-imidazol-4.5-dicarbonsäurediethylester
Unter Argonatmosphäre wurden zu einer Lösung von 2,60 g (12,25 mmol) Imidazol- 4,5-dicarbonsäurediethylester in 30 ml Acetonitril 3,30 g (18,54 mmol) N-Bromsuccin- imid gegeben. Die Lösung wurde 24 Stunden im Dunkeln bei Raumtemperatur ge-
rührt und dann eingeengt. Der Rückstand wurde in 150 ml Ethylacetat aufgenommen und jeweils zwei Mal mit gesättigter wässriger Natriumchloridlösung und gesättigter wässriger Natriumthiosulfat und noch einmal mit gesättigter wässriger Natriumchloridlösung gewaschen. Die organische Phase wurde über Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel entfernt. Ausbeute: 3,50 g (98% der Theorie) C9H11BrN2θ4 (291 ,10)
Rf-Wert: 0.6 (Kieselgel; Dichlormethan/Ethanol 9:1 ) Massenspektrum: (M+H)+ = 291/293 (Brom)
2b) 2-Brom-1 -(but-2-inyl)-1 H-imidazol-4,5-dicarbonsäurediethylester
Hergestellt analog 1b aus 3,50 g (12,02 mmol) 2-Brom-imidazol-4,5-dicarbonsäure- diethylester mit 1 ,09 ml (12,1 mmol) 1-Brom-2-butin und 2,07 g (15,00 mmol) Kalium- carbonat in 15 ml Dimethylformamid.
Ausbeute: 3,60 g (87% der Theorie)
C13H15BrN2θ4 (343,17)
Rf-Wert: 0.8 (Kieselgel; Dichlormethan/Ethanol 9:1 ) Massenspektrum: (M+H)+ = 343/345 (Brom)
2c) 2-Brom-3-(but-2-invπ-5-formyl-3/-/-imidazol-4-carbonsäureethylester
Hergestellt analog 1c aus 20,00 g (58,28 mmol) 2-Brom-1-(but-2-inyl)-1H-imidazol- 4,5-dicarbonsäurediethylester mit 70 ml (70 mmol) Diisobutylaluminiumhydrid in 300 ml Tetrahydrofuran. Ausbeute: 15,90 g (91 % der Theorie) C
11H
11BrN
2O
3 (299,12) Massenspektrum: (M+H)
+ = 299/301 (Brom)
Analog den vorstehend genannten Beispielen und anderen literaturbekannten Ver- fahren können die folgenden Verbindungen hergestellt werden:
a) 2-Brom-3-(but-2-inyl)-3.5-dihvdro-imidazor4,5-d1pyridazin-4-on (V1H
Zu einer Lösung von 35,0 g (0,117 mol) 2-Brom-3-(but-2-inyl)-5-formyl-3r7-imidazol- 4-carbonsäure-ethylester in 400 ml Ethanol wurden bei Raumtemperatur 6,31 ml (0,126 mol) Hydrazinhydrat getropft. Nach 30 min Rühren wurden 27 ml (0,472 mol) konzentrierte Essigsäure zugefügt und die Lösung anschließend 1 h bei 100°C ge- rührt. Nach dem Abkühlen wurde der ausgefallene Feststoff abgesaugt, mit Ethanol und Diethylether gewaschen und getrocknet. Der Feststoff wurde noch durch Umkristallisieren aus EtOH gereinigt. Ausbeute: 84% der Theorie. C9H7BrN40 (267.09) Massenspektrum: (M+H)+ = 267/269 (Br)
b) 2-Brom-3-(but-2-inyl)-5-(4-methyl-chinazolin-2-ylmethvπ-3.5-dihvdro-imidazor4.5- dlpyridazin-4-on (X)
Zu einer Lösung von 300 mg (1 ,12 mmol) 2-Brom-3-(but-2-inyl)-3,5-dihydro-imidazo- [4,5-d]pyridazin-4-on und 344 mg (1 ,35 mmol) 2-Chlormethyl-4-methyl-chinazolin in 4 ml Dimethylformamid wurden 489 mg (1 ,5 m,ol) Cesiumcarbonat gegeben und dieses Gemisch 1 h unter Argon-Atmosphäre bei 80°C gerührt. Dann wurde mit 10 ml Wasser verdünnt, die Lösung auf ca. 10°C gekühlt, der ausgefallene Nieder-
schlag abgesaugt und getrocknet und durch Säulenchromatographie gereinigt (Kieselgel; Elutionsmittel: Dichlormethan/Ethanol 1 :0->19:1). Ausbeute: 94% der Theorie. C19Hι5BrN6O (423.28) Massenspektrum: (M+H)+ = 423/425 (Br)
c) (r?K1-π-(But-2-invn-6-(4-methyl-chinazolin-2-ylmethvn-7-oxo-6,7-dihvdro-1r-/- imidazof415-d1pyridazin-2-yll-piperidin-3-yl}-carbaminsäure-tert-butylester (XI)
Eine Lösung von 240 mg (0,57 mmol) 2-Brom-3-(but-2-inyl)-5-(4-methyl-chinazolin-2- ylmethyl)-3,5-dihydro-imidazo[4,5-d]pyridazin-4-on und 140 mg (0,70 mmol) (R)- Piperidin-3-yl-carbaminsäure-tert-butylester in 4 ml Dimethylsulfoxid wurde mit 95 mg (0,90 mmol) Natriumcarbonat versetzt und 3 h bei 80°C gerührt. Dann wurden noch- mals 50 mg Piperidin-3-yl-carbaminsäure-tert-butyIester hinzugefügt und weitere 2 h bei 80°C gerührt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wurde mit 10 ml Wasser versetzt und 30 Minuten gerührt. Das dabei ausgefallene Produkt wurde abgesaugt, mit 5 ml Wasser gewaschen und getrocknet. Ausbeute: 81% der Theorie. C29H34N8O3 (542.65)
Massenspektrum: (M+H)+ = 543
d) (RV2-(-3-Amino-piperidin-1-yl)-3-(but-2-invπ-5-(4-methyl-chinazolin-2-ylmethvπ- 3.5-dihvdro-imidazor4.5-d1pyridazin-4-on (V)j
Eine Lösung von 17,2 g (31 ,7 mmol) ( )-{1-[1-(But-2-inyl)-6-(4-methyl-chinazolin-2- ylmethyl)-7-oxo-6,7-dihydro-1 H-imidazo[4,5-d]pyridazin-2-yl]-piperidin-3-yl}-carb- aminsäure-tert-butylester in 400 ml Dichlormethan wurde mit 85 ml Trifluoressigsäure versetzt und drei Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das Gemisch wurde bei 30°C zur Trockne eingedampft, der Rückstand in Dichlormethan gelöst und die Lösung mit eisgekühlter gesättigter Natriumcarbonat-Lösung basisch gestellt. Die organische Phase wurde abgetrennt und die wässrige noch zwei Mal mit Dichlormethan extrahiert. Die vereinten organischen Phasen wurden über Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel entfernt. Der Rückstand wurde mittels Chromatographie auf Kieselgel gereinigt (Dichlormethan/Methanol/Ammoniumhydroxid 95:5:0,1).
Ausbeute: 89% der Theorie. C24H26N8O (442.53) Massenspektrum: (M+H)+ = 443
Analog Beispiel 3 wurden folgende Verbindungen erhalten: