Beschreibung
Verfahren zur effizienten Eingabe von Schriftzeichen in ein mobiles Kommunikationsgerät und für eine derartige Eingabe ausgestaltetes mobiles Kommunikationsgerät
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Eingabe eines Schriftzeichens in ein mobiles Kommunikationsgerät und ein mobiles Kommunikationsgerät, welches für die Eingabe eines Schriftzeichens ausgestaltet ist.
Wegen der permanent zunehmenden Bedeutung des chinesischen Markts hinsichtlich des Absatzes elektrischer Geräte ist es ein wichtiges Bestreben entwicklerischer Tätigkeit, die jeweiligen Geräte für die Bedürfnisse dieses Marktes anzupassen. Insbesondere erfordert die Eingabe chinesischer Schriftzeichen bzw. allgemeiner die Eingabe sogenannter logographischer, d.h. durch die jeweilige Form eine Bedeutung ausdrü- ckender Schriftzeichen eine für diesen Zweck zugeschnittene Anpassung. ,
Aus der Computertechnik sind mehreren Eingabemethoden für chinesische Zeichen bekannt. Die wohl verbreiteteste Methode ist die Verwendung der Lautschrift Pinyin, die es erlaubt, chinesische Zeichen durch Silben auszudrücken. Die Eingabe über Pinyin Silben erfolgt durch die Angabe der dem gewünschten Zeichen entsprechenden Silbe und nach Darstellung der der Silbe korrespondierenden Zeichen (in der Regel sind einer Silbe eine Vielzahl von Zeichen zugeordnet) durch Auswahl des gewünschten logographischen Zeichens. Diese Vorgehensweise wird bevorzugt in der VR China zur Eingabe des "Vereinfachten Chinesisch" (Simplified Chinese) benutzt und verwendet eine normale Tastatur mit lateinischen Buchstaben.
Bei mobilen Geräten, wie z.B. Mobilfunkgeräten, ist die Eingabe insofern erschwert, als meist eine Mehrfachbelegung von
Tasten vorgesehen ist (in Falle von Mobilfunkgeräten handelt es sich um sogenannte T9 Tastaturen) . Dadurch wird das Eintippen von Pinyin Silben deutlich umständlicher.
Die Erfindung hat zur Aufgabe, die Eingabe von Schriftzeichen und insbesondere logographischer Zeichen in mobile Kommunikationsgeräte zu vereinfachen und zu verbessern.
Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der Ansprüche 1 bzw. 9 gelöst.
Die Erfindung beinhaltet ein Verfahren zur Eingabe eines Schriftzeichens in ein mobiles Kommunikationsgerät und ein mobiles Kommunikationsgerät, welches für die Eingabe eines Schriftzeichens angepasst ist. Das mobile Kommunikationsgerät ist vorzugsweise ein Mobiltelefon, aber andere Ausgestaltungen wie z.B. ein tragbarer PC (Laptop), ein PDA (Personal Digital Assistant) etc. der Erfindung sind möglich. Die Erfindung ist beispielsweise für die Eingabe logographischer Zei- chen, wie z.B. chinesischer Schriftzeichen geeignet. Für die Eingabe chinesischer Schriftzeichen werden vorzugsweise Piny- in-Silben verwendet (in der Regel ohne Berücksichtigung der Töne) . Die Erfindung ist aber prinzipiell für die Eingabe beliebiger Schriftzeichen geeignet, welche sich mit lateini- sehen Buchstaben darstellen lassen.
Bei der Erfindung sind auf einer Tastatur Buchstaben eingebbar. Bei der Eingabe des ersten und des letzten Buchstabens einer dem einzugebenden Schriftzeichen zugeordnete Silbe wer- den Silben ausgewählt, deren erster und letzter Buchstabe mit den eingegebenen Buchstaben übereinstimmen bzw. ihnen korrespondieren. Für die Eingabe des Schriftzeichens mittels der Silben werden zwei alternative Vorgehensweisen vorgeschlagen: • Aus einer Liste von den Silben zugeordneten Schriftzeichen ist das einzugebende Schriftzeichen durch Auswahl eingebbar.
• Die dem anzuzeigenden Schriftzeichen zugeordnete Silbe ist selektierbar und in einem weiteren Schritt ist aus einer Liste von dieser Silbe zugeordneten Schriftzeichen das einzugebende Schriftzeichen durch Auswahl eingebbar. In diesem Fall ist in der Regel die Anzahl der Schriftzeichen, aus denen das gewünschte ausgewählt wird, geringer, weil die Schriftzeichen nur einer einzigen Silbe korrespondieren. Bei beiden Vorgehensweisen ist es sinnvoll, auf einer Anzeige des Kommunikationsgerätes ein dediziertes Fenster zur Anzeige der Schriftzeichen, unter denen das gewünschte auswählbar ist, vorzusehen. Im ersten Fall kann ein weiteres Fenster zur Anzeige von einer Silbe, welche einem in dem Fenster zur An- zeige von Schriftzeichen angezeigten Schriftzeichen korrespondiert, vorgesehen sein. Im zweiten Fall ist es zweckdienlich, ein Fenster für die Selektion der Silbe in einer Anzeige des Kommunikationsgerätes anzuordnen. Bei der Texteingabe braucht man erfindungsgemäß für die Ein- , gäbe von Schriftzeichen, wie z.B. chinesischer Zeichen, nur den Startbuchstaben und den Endbuchstaben der entsprechende (Pinyin-) Silbe richtig einzutippen bzw. zu spezifizieren. Es ist nicht erforderlich, die anderen Buchstaben dazwischen ge- nau zu wissen und einzutippen. Das ist beispielsweise von Vorteil für Benutzer, welche die den Schriftzeichen entsprechende Silben (z.B. eine den Schriftzeichen korrespondierende Lautschrift) nur unvollständig beherrschen. Bei mobilen Kommunikationsgeräten, welche über eine eingeschränkte Tastatur verfügen, lässt sich der Erfindungsgegenstand vorteilhaft weiterbilden, indem für die Eingabe eine virtuelle Tastatur auf einer Anzeige des Kommunikationsgeräts erzeugt wird, auf welcher mittels eines Eingabemittels (z.B. optischer oder mechanischer Stift, Trackball oder Computermaus) Buchstaben eingebbar sind.
Bei der Eingabe von chinesischen Zeichen mittels Pinyin- Silben, ist es günstig, eine QWERTY oder QWERTZ Tastatur zu verwenden, denn Pinyin-Silben enden nur auf eine beschränkte Anzahl von Buchstaben, so dass jedem Endbuchstaben eine Spal- te zugeordnet werden kann. Diese Zuordnung kann für die Selektion von den Silben korrespondierenden Schriftzeichen verwendet werden .
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in weiteren Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im Folgenden im Rahmen eines Ausführungsbeispiels anhand von Figuren näher dargestellt.
Es zeigen:
Fig.l : Eine erfindungsgemäße Eingabe von chinesischen Schriftzeichen in ein Mobiltelefon
Fig.2: Beispiel für die Eingabe chinesischer Schriftzeichen in ein Mobiltelefon
Fig. 1 zeigt eine Mobiltelefon, dessen Anzeige folgende Fenster bzw. Schaltflächen aufweist: • Ein Fenster 1 für die Anzeige von eingegebenen logogra- phischen Zeichen. • Ein Fenster 2 für die Anzeige von eingegebenen Pinyin Text. Dieses Fenster ist optional. • Ein Fenster 3 entweder für die Anzeige von einer Pinyin- Silbe, welche einem aktuell angezeigten Schriftzeichen entspricht, oder für das Scrollen und Selektieren einer Pinyin-Silbe. • Bezugszeichen 4 bezeichnet einen Endbuchstaben a einer Silbe, die auf der Tastatur durch fette Umrahmung markiert ist. • Bezugszeichen 5 bezeichnet einen Startbuchstaben d einer Silbe.
Bezugszeichen 6 stellt eine (zur Verdeutlichung umrahmte) Spalte der Tastatur dar, wobei diese Spalte einen Endbuchstabe einer Pinyin-Silbe enthält. Bezugszeichen 7 bezeichnet Schriftzeichen, die Pinyin- Silben der Form "d*g" entsprechen. • Bezugszeichen 8 bezeichnet Pinyin-Silben der Form "d*g". • Bezugszeichen 9 repräsentiert das Durchsuchen der Liste 7 von Schriftzeichen bzw. der Liste 8 von Pinyin-Silben, welches beispielsweise durch vertikale Mausbewegung oder Eingabestift kontrolliert wird.
Fig.2 zeigt ein Eingabebeispiel für zwei chinesische Schriftzeichnen in Reihenfolge "ding ba". Von links nach rechts ist der Ablauf wie folgt: Eingabe der Silbe in Form "d*g"; Bestimmen und Aktivieren der gewünschten Schriftzeichen; Eingabe der nächsten Silbe "b*a" .
Sowohl in Fig. 1 als auch in Fig. 2 ist eine virtuelle QWERTY Tastatur für die Eingabe der Schriftzeichen dargestellt.
Die Eingabe von chinesischen Schriftzeichen erfolgt in folgenden Schritten, a. Bereitstellung einer virtuellen QWERTY-Tastatur. Das Verfahren basiert auf der präzisen Spezifikation des ersten Buchstabens einer Pinyin-Silbe. Hierzu wird dem Benutzer eine virtuelle QWERTY-Tastatur auf dem mobilen Geräte angeboten (siehe Figuren) , die er mit einem Touchscreen Stift oder mit über "Bluetooth" angeschlossenes Zeigegerät bedient. b. Spezifikation des ersten Zeichens. Wird eine Taste der Tastatur gedrückt (Bezugszeichen 5) , so scannt das System alle mit diesem Buchstaben vorhandenen Zeichen. Wird z.B. der Buchstabe "d" gedrückt, werden mindestens 22 Pinyin Silben, die mit "d" beginnen, gescannt (siehe Fig. 1) . c. Bereitstellung der Pinyin-Endungen auf der QWERTY Tastatur.
Untersuchungen haben ergeben, dass alle Pinyin Silben auf den Buchstaben a, e, g, n, u, v, i, o enden. (Durch v wird dabei der Endbuchstabe ü, welcher beispielsweise in der Pinyin-Silbe lü vorkommt, dargestellt. Andere Konventionen sind denkbar) . Dies ist insofern von Nutzen, da auf einer
QWERTY bzw. QWERTZ Tastatur - wie in Fig. 1 und 2 gezeigt - somit höchstens ein Endungsbuchstabe pro Tastatur-Spalte zu liegen kommt. Diese Tatsache wird wie unter d) beschrieben ausgenutzt. d. Tippen eines (Pinyin) Buchstaben
Drückt der Benutzer die virtuelle Taste des ersten Buchstabens und lässt sie ohne weitere Bewegung des Eingabe-Gerätes los, so wird eben dieser erste Buchstabe im Pinyin Text Fenster 2 geschrieben. e. Anwahl der verschiedenen Pinyin Silben
Wird dagegen das Eingabegerät weiterhin gedrückt gehalten und der Eingabestift dabei auf der Tastatur bewegt, so zeigt das System (im Pinyin Text Fenster 2) immer die jeweilige Pinyin Silbe an, die der Cursorposition des Zeigegerätes auf der Tastatur entspricht. Hierbei sind folgende Fälle zu unterscheiden:
1) Der Cursor befindet sich in einer der zwei Nicht- Endungs-Spalten .
Diese sind bei den in den Figuren dargestellten Tastaturen die Spalte w,s,x und die Spalte p, "+",".". Hierbei wird ein Platzhalter Zeichen ("*") im Pinyin-Text-Fenster angezeigt, um dem Benutzer diese Tatsache zu signalisieren.
2) Der Cursor befindet sich in einer Endungs-Spalte Diese Spalten werden vom System je nach Situation bestimmt und können maximal folgende Spalten beinhalten: 1. q,a,z; 2. e,d,c; 3. r,f,v; 4. t,g,b; 5. z,h,n 6. u,j,m, 7. i,k,"!" und 8. o,l,"," (siehe Fig. 1 und 2, wo in diese Spalten Tasten durch Umrahmung markiert sind. In Fig. 1 wird beispielhaft die Auswahl des Endbuchstabens a durch das Bezugszeichen 4 dargestellt) . Im Beispiel von Fig. 1 sind auf der rechten Seite alle Pinyin Silben, die mit d beginnen, aufgelistet. Auf der Anzeige des Mobilfunkgeräts ist die Spalte t,g,b als
Kasten markiert (Bezugszeichen 6) und die Cursorposition als horizontale Linie in der Spalte visualisiert (Bezugszeichen 9) . Wird nun das Zeigegerät vertikal bewegt, so scannt und visualisiert das System alle Logographen bzw. Schriftzeichen (Bezugszeichen 7) , deren Pinyin-Silben (Bezugszeichen 8) mit dem ausgewählten ersten Buchstaben beginnen und mit dem fett umrahmten Buchstaben der gewählten Spalte enden. Dabei können prinzipiell folgende Sortierungen der Schriftzeichen gewählt werden: i) Zuerst alphabetisch nach Pinyin, und anschließend die jeweils einer Pinyin-Silbe entsprechenden Schriftzeichen nach logographischer Ähnlichkeit. ii) Nur nach logographischer Ähnlichkeit. Im Beispiel der Fig. 1 wäre die alphabetische Sortierung also: dang deng ding dong mit jeweiliger Listung der Logographen bei den Silben. Das führt dazu, dass mitunter für eine äquidistante Bewegung des Cursors in vertikaler Richtung verschieden schnell die Silben, aber gleichschnell die Logographen abgefahren werden. Würde das System nicht Silben und Logographen gleichzeitig scannen und visualisieren, so könnten die Sil- ben äquidistant durchlaufen werden, müssten .aber in einem weiteren Interaktionsschritt zu den Logographen in Beziehung gesetzt werden, z.B. durch ein weiteres Durchlaufen aller der Silbe entsprechenden Logographen oder durch eine Anzeige aller der Silbe entsprechenden Logographen mit anschließender Auswahl. Beiden Fällen ist gemeinsam, dass irgendwann nach logographischer Ähnlichkeit sortiert wird.
Für die Eingabe können z.B. folgenden Eingabemittel bzw. Ein- gabemethoden zur Anwendung kommen:
1. Optischer oder mechanischer Stift (z.B. Rollstift) mit Bluetooth Connection zum mobilen Gerät
2. Triangulation Systeme mit Infrarot- oder Ultraschall- Technologie. Über eine drahtlose Funkverbindung wird die Po- sition des Eingabemittels (z.B. Stift) und die Tastenstellung gesendet. Z.B. wird mit Ultraschall oder Infrarot die Lauf-
zeitdifferenz zwischen dem Stift und zwei Empfängern bestimmt und so die Position des Stifts auf der Anzeige ermittelt.
3. Touchscreen mit resistiver, induktiver oder kapazitiver Technik, welcher direkt am Gerät angebracht ist und mit entsprechendem Stift bedient wird.
4. Computermaus, Trackball etc., z.B. bei erfindungsgemäßer Schriftzeicheneingabe am PC oder Laptop.
5. Kapazitives Touchpad an einer Seite (z.B. der Unterseite) des mobilen Gerätes.
Zur Ausgabe wird in der Regel eine Anzeige verwendet, die ein 10 spaltiges QWERTY oder QWERTZ Tastatur darstellen kann. Diese kann, aber muss nicht farbig sein; die Markierungen während der vertikalen Selektion in der Endungs-Spalte können auch schwarzweiß visualisiert werden.
Bei der Visualisierung auf dem Gerät ist denkbar, zusätzlich noch Varianten von Lpgographen in einem weiteren Fenster an- zuzeigen (z.B. vereinfachte und traditionelle chinesische Schriftzeichen) .