Beschreibung
Stromsensor
Die Erfindung bezieht sich auf einen Stromsensor zur Erfassung von Stromänderungen in Folge von Lichtbögen im Frequenzbereich zwischen 400kHz und 60MHz.
Zur Messung eines durch einen Primärleiter fließenden Stromes wird häufig ein auf dem Prinzip der Rogowski-Spule basierender Stromsensor eingesetzt. Dieser aus einer Luftspule ohne ferromagnetischen Kern bestehende Sensor liefert ein Ausgangssignal in Form einer Spannung, die proportional zum den Primärleiter durchfließenden Strom ist. Eine derartige Rogowski-Spule wird daher insbesondere auch zur Erfassung eines sich zeitlich ändernden elektrischen Stroms eingesetzt. Dabei induziert das variable magnetische Feld zwischen den Enden des um den Primärleiter herumgeführten Spu- lenleiters die von der zeitlichen Änderung des Stromes abhängige Spannung.
Die Rogowski-Spule ist dabei üblicherweise realisiert durch eine auf einen torus- förmigen Körper aus nicht-ferromagnetischem Material gewickelte elektrisch leitende Spule in Form von drahtförmigen Leitern oder durch Leiterbahnen, die auf einer mit ei- nem zentralen Loch versehenen, nicht-leitenden Platte radial zum Lochmittelpunkt verlaufend angeordnet sind. Dabei ist der den zu erfassenden Strom führende Primärleiter durch die vom torusförmigen Körper gebildete Öffnung bzw. durch das Plattenloch zentral hindurchgeführt.
Der Einsatz einer Rogowski-Spule bedingt jedoch eine relativ großflächige Sensorkonstruktion. Zudem ist der messbare Signalpegel sehr klein, was zur Signalauswertung eine aufwändige und daher kostenintensive Elektronik erfordert. Ferner werden mit einer Rogowski-Spule auch Störfelder erfasst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen zur Detektion von Ereignissen in Folge von Lichtbögen besonders geeigneten Stromsensor anzugeben. Der Stromsensor soll dabei schnelle Stromänderungen oder insbesondere auch steilflankige Stromanstiege (dl/dt) mit geringstmöglichem Aufwand zuverlässig erfassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Dazu umfasst der Stromsensor ein ferromagnetisches Koppelelement und eine dieses mit einer Anzahl von Sensorwindungen umgebende Sensorwicklung sowie eine den zu erfassenden Strom führende Erregerwicklung. An den Anschlussenden der Sensorwicklung ist ein Strom- oder Spannungssignal abgreifbar, das aus der Steigungsänderung (d2lp/dt2) infolge hochfrequenter Signalanteile im Stromsignal und der Dämpfung bzw. Verstärkung infolge der Kopplung der Sensorwicklung mit der Erregerwicklung über das ferromagnetische Koppelelement resultiert. Dieses Signal wird zweck- mäßigerweise in einem Analog/Digital-Wandler, beispielsweise mittels eines Kompara- tors oder 1 bit-Wandlers, abgetastet. Der detektierbare Frequenzbereich liegt dabei zwischen ca. 400 kHz und etwa 60 MHz.
Die aus der Sensorwicklung und dem Koppelelement aus ferromagnetischem Material bestehende wesentliche Baugruppe des Sensors wird unter Bildung eines Abstandes über das Koppelelement mit der Erregerwicklung gekoppelt. Dazu umgeben zweckmäßigerweise sowohl die Sensor- als auch die Erregerwicklung das Koppelelement unter Bildung eines Isolationsabstandes. Die Erregerwicklung und die Sensorwicklung sind dabei unter Bildung eines Abstandes auf dem Koppelelement nebeneinander an- geordnet. Alternativ umgibt die Erregerwicklung die Sensorwicklung vorzugsweise koaxial, wobei dann das Koppelelement axial im Zentrum des Sensors liegt. Diese Variante hat den Vorteil, dass für die Erregerwicklung eine praktisch beliebige Leiterdicke, d. h. ein Wicklungsleiter mit vergleichsweise großem Leiterdurchmesser verwendet werden kann. Die Erregerwicklung, d. h. der den zu messenden Strom führende Pri- märleiter ist somit nicht durch eine Sensorspule hindurchgeführt, sondern verläuft auf oder an dem gemeinsamen Koppelelement benachbart zur bzw. über der Sensorwicklung.
Die Erregerwicklung, die denjenigen Strom führt, dessen schnelle Stromänderungen erfasst werden sollen, umfasst eine viertel Windung bis zehn Windungen. Dabei kann die Erregerwicklung einen langgestreckten Leiter darstellen oder eine halbe Windung, also eine einseitig offene Schlaufe, eine ganze Windung oder auch mehrere Windungen umfassen. Zweckmäßigerweise umfasst die Erregerwicklung mindestens eine hal-
be Windung, vorzugsweise eineinhalb Windungen. Bezüglich der Anzahl der Windungen sowohl der Erregerwicklung als auch der Sensorwicklung ist dabei berücksichtigt, dass erkanntermaßen hinsichtlich elektrischer Kriterien möglichst wenige Wind ungen und hinsichtlich signaltechnischer Kriterien möglichst viele Windungen verwendet wer- den.
Die Windungszahl der Sekundärwicklung kann eine halbe Windung bis fünfzehn Windungen oder auch größer fünfzehn Windungen sein. Der detektierbare Frequenzbereich von etwa 400kHz bis ca. 60MHz und die Größe des an der Sensorwicl lung abgreifbaren Signals werden beeinflusst durch die Masse, das Material und die Geometrie des Koppelelementes sowie durch die Anzahl der Windungen der Erreg er- bzw. Sensorwicklung und deren geometrische Anordnung.
Das Koppelelement besteht zweckmäßigerweise aus einem vorzugsweise zylindrischen Ferritkern, der auch hohl ausgeführt sein kann. Hinsichtlich der Abmessungen des Koppelelements sind ein Durchmesser von 1mm bis 10mm, vorzugsweise 2mm, und eine Länge von 2mm bis 40mm, vorzugsweise 15mm, besonders geeignet. Die Anzahl der Erregerwindungen beträgt vorzugsweise eineinhalb, während die Anzahl der Sensorwindungen vorzugsweise größer oder gleich viereinhalb ist. Die Masse des Koppel- elementes beträgt zwischen 0,1g und 2g, vorzugsweise 0,2g.
Eine mit den Anschlussenden der Sensorwicklung verbundene Auswerteelektronik, vorzugsweise in Form eines Analog/Digital-Wandlers mit nachgeschalteter Signalverarbeitung, erfasst und verarbeitet direkt das an den Anschlüssen der Sensorwicklung abgreifbare frequenzabhängige Sensorsignal, d. h. ein Sensorsignal mit freque nzabhängiger Amplitude. Dieses von dem Sensor erzeugte Signal ist dabei um so g rößer oder höher, je steilflankiger die Stromänderung ist. Eine solche schnelle Stromände- rung (dl/dt) wird im oder mittels des Koppelelementes gespeichert und damit gedämpft bzw. verstärkt.
Das an den Anschlußenden der Sensorwicklung abgreifbare Sensorsignal wird mittels des Analog/Digital-Wandlers auf einen einstellbaren Wert normiert, dessen Pul shöhe oder Logikspannung und Pulsdauer durch ein Referenzsignal vorgebbar ist. Die Puls-
dauer oder zeitliche Pulslänge des Ausgangssignals des Analog/Digital-Wandlers wird insbesondere auch durch die Masse des Koppelelementes und damit durch die mit dem Stromsensor bewirkte Dämpfung bzw. Verstärkung bestimmt.
Die Abtastwerte des mittels des Analog/Digital-Wandlers digitalisierten Signals wird zweckmäßigerweise gezählt oder aufsummiert. Die ermittelte Summe enthält dann einen bestimmten Zählwert, der wiederum einem ursächlichen Ereignis zugeordnet werden kann. Die Summe ist dabei umso größer, je mehr Ereignisse pro Zeiteinheit der Abtastung aufgetreten sind. In Folge der Summation wird eine Reduktion der Datenrate erreicht. Durch die zeitdiskrete Summation ist zudem eine einfache Signalauswertung ermöglicht.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der mit dem insbesondere ferromagnetischen Koppelelement ausgeführte Stromsensor im Gegen- satz zum Rogowski-Prinzip bei gleichzeitig sehr geringen konstruktiven Abmessungen und daher kleinem Gesamtaufbau einen vergleichsweise hohen Signalpegel liefert. Die Signalpegel sind ausreichend groß bzw. hoch, so dass eine einfache Verarbeitung ohne weitere Signalverstärkung möglich ist. Der Stromsensor führt dabei keine proportionale Strommessung durch, sondern erfasst zuverlässig Änderungen der Stromstärke im zu detektierenden Frequenzbereich von 400kHz bis ΘOMHhz.
Zudem ist die Sensorwicklung des Stromsensors auf einfache sowie zuverlässige Art und Weise vom Strom führenden Erregerleiter während der Messung galvanisch getrennt, ohne dass der Stromsensor exakte Symmetrievoraussetzungen erfüllen muß. Daher ist eine im Vergleich zum Rogowski-Sensor wesentlich freiere konstruktive Positionierung der Sensorwicklung zum Strom führenden Leiter erreicht.
Insbesondere aufgrund der sehr geringen Abmessungen des Stromsensors eignet sich dieser besonders vorteilhaft zur Messung von Ereignissen in Systemen, bei denen be- sondere Anforderungen an Gewicht und Volumen gestellt werden. So kann der Stromsensor in ein Gehäuse mit entsprechend geringen Gehäuseabmessungen und/oder vorteilhaft auch in einen Schutzschalter integriert werden. Der Stromsensor selbst benötigt keinerlei weitere Bauelemente, da aufgrund des hohen Signalpegels keine auf-
wendige Signalaufbereitung erforderlich ist. Zudem können Signale im Frequenzbereich von 400 kHz bis 60 MHz ohne zusätzliche Filtermaßnahmen zuverlässig hinsichtlich steilflankiger Stromänderungen detektiert werden. Dabei ist praktisch jeder Lichtbogen detektierbar, der immer dann entstehen kann, wenn zwei unterschiedliche Spannungs- potentiale an Flächen, Leitern o.dgl. geführt werden und deren elektrische Isolation zueinander nicht ausreichend ist. Auch sind steilflankige Stromänderungen, wie diese von elektrischen Verbrauchern im jeweiligen Primärleiter erzeugt werden können, zuverlässig detektierbar.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 schematisch in perspektivischer Darstellung einen an einem Kom- parator mit Signalverarbeitung angeschlossenen erfindungsge- mäßen Stromsensor,
Fig. 2a und 2b eine Stirnansicht auf eine Sensorwicklung bzw. auf eine Erregerwicklung des Stromsensors, Fig. 3 in einem Diagramm die Dämpfung bzw. Verstärkung des Stromsensors in Abhängigkeit von der Frequenz, Fig. 4 schematisch in einer Diagrammdarstellung ein Stromsignal mit steilflankiger Stromänderung und ein mittels des Stromsensors generiertes Sensorausgangssignal sowie ein normiertes Ausgangssignal des Komparators, Fig. 5 im oberen Diagrammteil ein Verbraucherstrom mit Störanteilen und im unteren Diagrammteil eine Ereignisrate als Ausgangssignal der Signalverarbeitung, Fig. 6 in einer Darstellung gemäß Fig. 5 die Ereignisrate als Ausgangssignal der Signalverarbeitung in Folge eines Schaltvorgangs, und. Fig. 7 in einer Stirnansicht den erfindungsgemäßen Stromsensor mit die Sensorwicklung koaxial umgebender Erregerwicklung.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Gemäß den Figuren 1 und 2 umfasst der Stromsensor 1 eine Sensorwicklung oder - spule 2, die ebenso wie eine Erregerwicklung 3 um ein gemeinsames Koppelelement 4 gewickelt ist. Das zylinder- oder stabförmig ausgebildete und ferromagnetische Koppel- element 4 durchdringt beide Wicklungen 2, 3 einstückig. Dabei sind die aus mehreren Sensorwindungen 5 bestehende Sensorwicklung 2 und die Erregerwicklung 3, die e- benfalls aus mehreren Windungen 6 bestehen kann, unter Bildung eines Abstandes a auf dem Koppelelement 4 angeordnet. Das Koppelelement 4 und die beiden Wicklungen 2, 3 sind in einem Sensorgehäuse 7 angeordnet, wobei die Anschlußenden der Erregerwicklung 3 gehäuseintern an entsprechende Anschlüsse 8a, 8b geführt sind. Das Gehäuse 7 kann auch dasjenige eines elektronischen Schutzschalters oder Schutzschaltrelais sein.
Der Abstand b der Erregerwicklung 3 zum entsprechenden Kernende 4a des Koppel- elements 4 liegt vorzugsweise im Bereich weniger Millimeter, z. B. 2mm bis 5mm. Der Abstand b sollte dabei gleich der Breite c der Erregerwicklung 3 auf dem Koppelelement 4 sein. Der entsprechende Abstand d der Sensorwicklung 2 zum gegenüberliegenden Kernende 4b kann in der gleichen Größenordnung dimensioniert sein.
Der Außendurchmesser D des Koppelelementes 4 beträgt zwischen 1 mm und 10mm, vorzugsweise 2mm. Die Länge L des Koppelelementes 4 beträgt zwischen 2mm und 40mm, vorzugsweise 15mm. Die Masse des Koppelelementes beträgt zwischen 0,1g und 2g, vorzugsweise 0,2g.
Die Sekundärwindungen 5 der Sensorwicklung 2 sind um das Koppelelement 4 unter Bildung eines Isolationsabstandes f herumgeführt. Dieser richtet sich wiederum nach den elektrischen Anforderungen. Der Isolationsabstand f wird durch ein geeignetes I- solationsmedium oder -material, vorzugsweise Luft, gebildet. Die Erregerwicklung 3 ist mit einem Isolationsabstand g um das Koppelelement 4 herumgeführt. Isolationsmedi- um ist hierbei ebenfalls vorzugsweise Luft. Die Abstände a, f und g sind im Wesentlichen abhängig von durch den bestimmungsgemäßen Einsatzzweck vorgegebenen e- lektrischen und/oder thermischen Isolationsanforderungen.
Die Anzahl der Sekundärwindungen 5 zur Bildung der Sensorwicklung 2 beträgt im Ausführungsbeispiel 41A Auch kann die Sensorwicklung 2 mehr oder weniger Windungen, beispielsweise zwei bis zehn Windungen aufweisen. Die Anzahl der Erregerwicklungen beträgt im Ausführungsbeispiel VΛ. Auch hier können mehr oder weniger Erre- gei indungen 6 vorgesehen sein. Beispielsweise kann die Erregerwicklung 3 ein im Abstand g quer zum Koppelelement 4 verlaufender und den zu detektierenden Strom Ip führender Leiter sein. Die Erregerwicklung 3 ist die den Strom Ip führende Leitung selbst oder ein mit dieser verbindbarer Leitungsabschnitt.
Bei einer Messung wird in Folge einer zeitlichen Änderung dlp/dt des Stromes Ip sowie aufgrund einer mittels des Koppelelementes 4 erreichten Konzentration des durch die schnelle Stromänderung erzeugten Magnetfeldes in der Sensorwicklung 2 eine Spannung induziert. Infolge einer Verstärkung durch die Magnetfeldkonzentration im ferro- magnetischen Koppelelement 4 ist an den Anschlussenden 2a, 2b der Sensorwicklung 2 ein Spannungssignal S mit relativ hohem Signalpegel abgreifbar. Die vom Stromsensor 1 detektierte Steigungsänderung d2lp/dt2 der schnellen Stromänderung resultiert in einem Signal S, das um so größer oder stärker ist, je steilflankiger die Stromänderung dlp/dt ist. Zeitgleich wird eine solche schnelle Stromänderung dlp/dt im oder mittels des Koppelelementes 4 gespeichert und damit zeitlich verlängert, wie dies in Fig. 4 veran- schaulicht ist.
Fig. 4 zeigt schematisch im oberen Diagramm den Verlauf des erfassten Erregerstromes Ip über die Zeit t mit einer steilflankigen Stromänderung dlp/dt von einem vergleichsweise niedrigeren Stromwert Ipi zu einem vergleichsweise hohen Stromwert lp2. Die mittlere Darstellung in Fig. 4 zeigt das Signal S an den Eingängen Ei eines Analog/Digital-Wandlers (A/D-Wandler) 9 als Antwort auf die schnelle Stromänderung oder die Änderung der Steigung d2lp/dt2.
Fig. 3 zeigt die Abhängigkeit der Dämpfung θ des Signals S an den Eingängen Ei in Abhängigkeit von der Frequenz f bei einer Sensorwicklung 2 mit 4% Windungen und einer Erregerwicklung 3 mit VΛ Windungen sowie einer Länge L des Koppelelementes 4 von 15mm bei einem Außendurchmesser D von 2mm und einer Masse des Koppelelementes 4 von 0,2g .
Das an der Sensorwicklung 2 abgreifbare Signal S wird dem Eingang Ei des zweckmäßigerweise als Komparator ausgeführten A/D-Wandler 9 einer Auswerteeinrichtung o- der -elektronik zugeführt. Dem weiteren Eingang E2 des Komparator und damit des als 1 bit-Wandler ausgeführten A/D-Wandlers 9 wird ein Referenzsignal URΘf in Form einer Spannung von z. B. 50mV bis 300mV zugeführt. Durch die A/D-Wandlung wird das Eingangs- oder Sensorsignal S auf die Referenz- oder Logikspannung URef bei einer Pulsweite Δt von z. B. 10ns bis 100ns normiert. Dadurch können die entsprechenden Ereignisse einfach verarbeitet werden.
Die Pulsdauer oder zeitliche Pulslänge Δt des Ausgangssignals P des A/D-Wandlers 9 wird insbesondere auch durch die Masse des Koppelelementes 4 und damit durch die Dämpfung θ bzw. Verstärkung V des Signals S bestimmt. Das infolge der A/D- Wandlung normierte Sensorsignal S am Ausgang A des Wandlers 9 ist in der unteren Darstellung in Fig. 4 veranschaulicht. Erkennbar ist, dass der A/D-Wandler bzw. Komparator 9 auf einen schnellen Stromanstieg dlp/dt mit einem zeitlich kurzen Impuls P der Impulslänge Δt reagiert.
Für eine vereinfachte Darstellbarkeit der Ereignisse werden die Ausgangssignale oder Digitalwerte P des A/D-Wandlers 9 in einer diesem nachgeschalteten, nachfolgend als Signalverarbeitung bezeichneten Verarbeitungseinrichtung 10 aufsummiert. Deren Eingang Es ist mit dem Ausgang A des A/D-Wandlers 9 verbunden. Am Ausgang B der Signalverarbeitung 10 ist eine entsprechende Zahl oder Ereignisrate R in einem Zeitintervall abgreifbar. Die jeweiligen Ereignisraten R können - wie in den Fig. 5 und 6 ge- zeigt - graphisch dargestellt werden.
Der A/D-Wandler 9 und die Signalverarbeitung 10 sind ebenfalls im Sensorgehäuse 7 angeordnet. Der Ausgang B der Signalverarbeitung 10 ist dabei an einen entsprechenden, analogen oder digitalen Anschluß 11 geführt, über den die Ereignisraten R aus- lesbar sind. Weitere Anschlüsse 12, 13 sind für die Versorgungsspannung UB bzw. Masse (Ground) vorgesehen.
Fig. 5 zeigt mehrere Halbwellen eines Erregerstroms I mit Störungen SHF in Folge hochfrequenter Signalanteile. Diese, mit herkömmlichen Strommessungen bereits qualitativ nicht oder nur äußerst schwierig bzw. mit hohem messtechnischen Aufwand erkennbaren hochfrequenten Signalanteile werden vom Stromsensor 1 als solche detek- tiert. Die kurzzeitigen Impulse P werden in der Signalverarbeitung 10 für eine vereinfachte graphische Darstellbarkeit zur Ereignisrate R in einem Zeitintervall summiert.
Fig. 6 zeigt ein mit herkömmlichen Mitteln erfasstes typisches Stromsignal Ip in Folge des Abschaltens eines Verbrauchers. Anhand des Verlaufes des Stromsignals Ip ist eine Abnahme des Strom Ip über die Zeit t in Folge des Abschaltens eines von mehreren Verbrauchern erkennbar. Das in dem unteren Teil des Diagramms dargestellte Signal zeigt die durch die Signalverarbeitung 10 ermittelte Ereignisrate R. Vom Stromsensor 1 detektiert wurde dabei der in dem Schalter für kurze Zeit erzeugte Lichtbogen.
Figur 7 zeigt eine alternative Ausführungsform des Stromsensors 1 , bei dem die Erregerwicklung 3 nicht neben, sondern über der Sensorwicklung 2 liegt. Diese wiederum umgibt das Koppelelement 4. Eine derartige geometrische Ausgestaltung des Stromsensors 1 hat den Vorteil, dass der Leiterquerschnitt der Erregerwicklung 3 vergleichsweise groß sein kann.
Anhand dieser Versuchsmessungen ist erkennbar, das mittels des erfindungsgemäßen Stromsensors 1 auch solche hochfrequente Stromänderungen eines zu erfassenden Stromes Ip zuverlässig erfasst werden, die bisher nur mit erheblichem messtechnischen Aufwand detektierbar wären. Da derartige, steilflankige Stromänderung insbesondere auch bei Störlichtbögen auftreten, die beispielsweise in Folge eines Potentialausgleichs zwischen zwei unterschiedliche Spannungspotentiale führenden und z. B. Isolationsdefekte aufweisenden benachbarten Leitern entstehen, eignet sich der Stromsensor 1 , insbesondere aufgrund dessen geringen Abmessungen und der einfachen Auswertung, vorteilhafterweise auch zur Detektion von Lichtbögen in Flugzeug-Bord netzen (arc tra- cking).
Bezugszeichenliste
1 Stromsensor
2 Sensorwicklung
2a,2b Anschlussende
3 Erregerwicklung
4 Koppelelement
4a,b Kernende
5 Sensorwindung
6 Erregerwindung
8a,b Anschluß
9 A/D-Wandler
10 Signalverarbeitung
11-13 Anschluß
a-g Abstand
Ip Erregerstrom lpi,P2 Stromverlauf t Zeit
A,B Ausgang
D Durchmesser
E Eingang
L Länge
R Ereignisrate
P Ausgangssignal/Digitalwert
S Signal
SHF Störanteil