Rosette für einen Türbeschlag
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rosette für einen Türbeschlag nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine gattungsgemäße Rosette ist beispielsweise in EP 0 942 121 Bl beschrieben und weist folgende Komponenten auf: Eine Basisrosette zur Vormontage an einer Tür, eine Unterrosette, die mit der Basisrosette in Eingriff bringbar ist zum Lagern eines Türgriffs oder zum Abdecken eines Schlosses, und eine Abdeckrosette zum Abdecken der Unterrosette.
Bei dem im EP 0 942 121 Bl beschriebenen Beschlag wird zur Montage die Unterrosette auf die an dem Türblatt montierte Basisrosette aufgesetzt. Anschließend wird die Abdeckrosette auf die Basisrosette aufgeschraubt, wodurch die Unterrosette gegen die Basisrosette angedrückt wird. Eine axiale Fixierung und ein mechanischer Halt der Unterrosette wird also bei diesem Stand der Technik durch die Abdeckrosette bereitgestellt, die deshalb entsprechend stabil ausgelegt werden muss .
Weitere Türbeschläge sind in DE 200 04 018 Ul, GB 1 185 859 A, EP 0 213 849 A2 und DE 202 09 493 Ul beschrieben.
A u f g a b e der vorliegenden Erfindung ist es, eine Rosette für einen Türbeschlag zu schaffen, bei dem eine zuverlässige axiale Fixierung der Unterrosette gegenüber der Basisrosette möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch die Rosette mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst .
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Rosette sind Gegenstand der Unteransprüche .
Die Rosette der oben angegebenen Art ist erfindungsgemäß dadurch weitergebildet , dass die Unterrosette mit der Basisrosette zur axialen Fixierung in einen hintergreifenden Eingriff bringbar ist .
Als ein Kerngedanke der vorliegenden Erfindung kann angesehen werden, die Basisrosette und die Unterrosette so auszubilden, dass im Montagezustand eine axiale Fixierung dieser beiden Komponenten durch einen hinter greif enden Eingriff bereitgestellt wird .
Ein erster wesentlicher Vorteil der Erfindung kann darin gesehen werden, dass die mechanischen Anforderungen an die Abdeckrosette erheblich gesenkt werden, da diese nicht mehr , wie im Stand der Technik , die axiale Fixierung der Unterrosette gegenüber der Basisrosette gewährleisten muss . Auf diese Weise kann eine erhebliche Kostenersparnis erzielt werden .
Darüber hinaus ist die Montage der erfindungsgemäßen Rosette einfach und sicher und der dadurch aufgebaute Türbeschlag zeichnet sich insgesamt durch eine hohe Stabilität aus .
Die Komponenten der erfindungsgemäßen Rosette können prinzipiell aus Metall , beispielsweise aus Aluminium oder Stahl , oder für kostengünstigere Varianten auch aus geeigneten Kunststof fen hergestellt sein . Auch Kombinationen von Metall und Kunststof f sind , j e nach Einsatzzweck, möglich .
Bei einer besonders bevorzugten Varianten sind die Basisrosette und die Unterrosette durch eine Bajonettverbindung verbindbar. Diese Ausführungsform gewährleistet zum einen einen definierten Verbindungszustand in der Anschlagposition des Ba onettverschlusses und ist darüber hinaus konstruktionsmäßig einfach zu realisieren.
Eine besonders schnelle Montage der Unterrosette auf der Basisrosette wird ermöglicht, wenn die Basisrosette auf die Unterrosette rastend aufsetzbar ist.
Prinzipiell kann auch vorgesehen sein, dass die Unterrosette zum Einschrauben oder Aufschrauben auf die Basisrosette ausgebildet ist. Auf diese Weise kann eine besonders hohe Stabilität der Verbindung von Unterrosette und Basisrosette erzielt werden.
Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung kann die Abdeckrosette mit der Unterrosette, insbesondere mit Hilfe einer Schraub- oder Rastverbindung, verbunden werden. Eine Anpassung der Form der Abdeckrosette im Hinblick auf eine Befestigung an der Basisrosette ist dann nicht notwendig. Auch für unterschiedlich geformte Unterrosetten und daran angepasste Abdeckrosetten kann dann eine einheitliche Basisrosette vorgesehen sein, so dass die Zahl der unterschiedlichen vorzuhaltenden Teile gesenkt werden kann.
Bei einer kostengünstigen Variante wird eine Metallabdeckrosette auf eine Kunststoffunterrosette aufgerastet.
Prinzipiell kann aber auch vorgesehen sein, dass die Abdeckrosette zum Auf- oder Einschrauben auf die Basisrosette ausgebildet ist.
Je nach Funktion kann die Abdeckrosette auch als Schraub- und/oder Schmuckrosette bezeichnet werden.
Zweckmäßig wird zur Drehfixierung der Unterrosette gegenüber der Basisrosette eine Fixiereinrichtung vorgesehen. Auf diese Weise kann eine präzise Positionierung der Unterrosette bezüglich der Basisrosette erreicht werden.
Bei einer konstruktionsmäßig einfach zu realisierenden Variante ist dabei die Fixiereinrichtung mit einem in einer Bohrung der Unterrosette beweglich aufgenommenen Sicherungsstift ausgebildet, der in der zu fixierenden Relativstellung von Basisrosette und Unterrosette durch axialen Verschub mit einer Ausnehmung in der Basisrosette in Eingriff bringbar ist. Auf diese Weise wird eine Fixierung erreicht, wenn der Sicherungsstift beispielsweise mit Hilfe der Abdeckrosette in der Ausnehmung gehalten wird.
Bei dieser Ausführungsform ist es besonders zweckmäßig, wenn das in die Ausnehmung eingreifende Ende des Sicherungsstifts die Form eines stumpfen Kegels aufweist und die Ausnehmung zur wenigstens teilweise formschlüssigen Aufnahme des Sicherungsstifts ausgebildet ist. Wenn die Abdeckrosette abgenommen wird, kann dann die Drehfixierung mit geringem definiertem Kraftaufwand leicht gelöst werden.
Prinzipiell ist auch eine einrastende Verbindung zwischen Unterrosette und Basisrosette zur Drehfixierung möglich.
Um eine im Türschloss vorgesehene Feder zu entlasten, kann es zweckmäßig sein, wenn zur Vorspannung einer Drehbewegung eines Griffhalses, der in die Unterrosette eingesetzt ist, eine Feder vorgesehen ist. Diese Feder kann in die Unterrosette eingesetzt und beispielsweise als Druckfeder ausgebildet sein. In der Unterrosette ist dann zweckmäßig eine geeignete ringförmige Nut zur Aufnahme dieser Druckfeder ausgebildet.
In diesem Zusammenhang kann außerdem eine Positionierung dieser Feder und ein geeigneter Anschlag in konstruktiv einfacher Weise bereitgestellt werden mit Hilfe eines Begrenzers, der mit dem Griffhals eines Türgriffs fest verbindbar ist.
Um eine definierte und reibungsarme Bewegung des Griffhaltes eines Türgriffs in der Unterrosette zu ermöglichen, wird bevorzugt in die Unterrosette ein Lager, insbesondere ein Kugel- oder Nadellager, eingesetzt. Dies ist insbesondere bei Metallteilen zweckmäßig, um ein Gleiten von Metall auf Metall zu vermeiden.
Bei Kunststoffteilen kann auf ein Kugellager verzichtet werden. Statt dessen wird dann die Unterrosette zweckmäßig aus Kunststoff als Gleitlager für den Griffhals ausgebildet.
Die Montage der Unterrosette bezüglich der Basisrosette wird erleichtert, wenn die Unterrosette an seiner Außenseite eine Mehrzahl von Nocken, insbesondere zur Betätigung einer Drehbewegung, aufweist.
Zweckmäßig können diese Nocken zur Bildung eines Schlitzes für ein Werkzeug paarweise angeordnet sein. Die kozen- trische Montage mit einem Schraubendreher ist dann sehr leicht möglich.
Bei einer besonders bevorzugten Variante, bei der eine gute Handhabbarkeit bei gleichzeitig materialsparender Formgebung erzielt wird, sind an der Unterrosette zwei einander diametral gegenüberliegende Paare von Nocken vorgesehen. Eine von der Basisrosette unabhängige Befestigung der Abdeckrosette kann erreicht werden, wenn auf den radial außenliegenden Flächen der Nocken zumindest teilweise ein Gewinde oder Rasteinrichtungen ausgebildet sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten schematischen Figuren beschrieben.
Dort zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rosette in einer Explosionsdarstellung;
Fig. 2 eine weitere Darstellung der Rosette aus Fig. 1 in einem teilweise montierten Zustand;
Fig. 3 eine Teilansicht der erfindungsgemäßen Rosette in einem teilweise montierten Zustand;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Unterrosette des in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiels;
Fig. 5 eine weitere perspektivische Ansicht der in Fig. 4 dargestellten Unterrosette; und
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht der Basisrosette des in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiels.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Rosette 10 sowie deren Komponenten werden mit Bezug auf die Figuren beschrieben. Äquivalente Komponenten sind in den Figuren jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
Fig. 1 zeigt eine Explosionsdarstellung der erfindungsge- mäßen Rosette 10. Im gezeigten Beispiel dient die Rosette 10 zur Befestigung eines Türgriffs oder Türdrückers 50 an einem Türblatt 80.
Auf einen Hals 52 des Türgriffs 50 wird eine Unterrosette 30 zusammen mit einem Lager 54 aufgesetzt und dort mit Hilfe eines Sicherungsrings 70 befestigt. Der Sicherungsring 70 greift hierzu in eine an dem Griffhals 52 ausgebildete ringförmig umlaufende Nut 58 ein. Über das Lager 54, bei welchem es sich beispielsweise um ein Kugel- oder ein Nadellager handeln kann, ist der Griffhals 52 in der Unterrosette 30 dann drehbar gelagert. Die Drehbewegung des Griff- halses ist dabei mit Hilfe einer Druckfeder 39 vorgespannt. Die Druckfeder 39 wird hierzu in eine kreisbogenförmige Nut 35 - siehe Fig. 4 - in die Unterrosette 30 eingelegt. Zur Fixierung der Druckfeder 39 in der Nut 35 und zur Bereitstellung eines Anschlags dient dabei ein Begrenzer 60. Zwischen Unterrosette 30 und Griffhals 52 wird außerdem ein Gleitring 55 aus Kunststoff eingesetzt. Zum Abdecken der Unterrosette 30 dient schließlich eine Abdeckrosette 40.
Fig. 2 zeigt die auf den Griffhals 52 montierte Unterrosette 30. In dem dort gezeigten Zustand wird die Unterrosette 30 mit dem daran montierten Griff 50 in eine Basisrosette 20 eingesetzt und mit dieser erfindungsgemäß in einen hintergreif nden Eingriff gebracht. Eine stirnseitige Öffnung 56 in dem Griffhals 52 dient zur Aufnahme eines Vierkants zur Betätigung eines Türschnappers. Die Basisrosette 20 wird dann an einer in den Fig . 1 und 2 nicht dargestellten Tür montiert.
Fig. 3 zeigt die erfindungsgemäße Rosette 10 in einem an einer Tür 80 montierten Zustand vor dem Abschluss der Montage durch Aufbringen der Abdeckrosette 40.
Die Unterrosette 30 und die Basisrosette 20 sind zur Bereitstellung eines hintergreifenden Eingriffs mit einem Ba- jonettverschluss versehen. Als Teil dieses Bajonettver-
Schlusses weist die Unterrosette 30 auf ihrer Außenseite einander diametral gegenüberliegend zwei kreisbogenförmige Stege 37 - siehe Fig. 4 und 5 - auf. Diese Stege 37 kommen beim Aufsetzen der Unterrosette 30 auf die Basisrosette 20 und nach anschließendem Verdrehen mit kreisbogenförmigen Nuten 26 in Eingriff, die in Wänden 22 an einem Außenrand der Basxsrosette 20 ausgebildet sind. Zur Montage wird die Unterrosette 30 so weit gedreht, bis die Stege 37 der Unterrosette 30 an Anschlägen 27 anstoßen, die an den Wänden 22 der Basisrosette 20 ausgebildet sind.
Zur Fixierung im Hinblick auf Verdrehungen der Unterrosette 30 gegenüber der Basisrosette 20 dient ein Sicherungsstift 28 aus Kunststoff, der in einer Bohrung 34 der Unterrosette 30 aufgenommen ist. In der vorbeschriebenen Anschlagsposition fluchtet die Bohrung 34 mit einer Ausnehmung 25 in der Basisrosette 20, die zur wenigstens teilweise formschlüssigen Aufnahme des Sicherungsstifts 28 ausgebildet ist. Der Sicherungsstift 28 kann dann ein kleines Stück axial in Richtung der Basisrosette 20 verschoben werden und kommt dadurch mit der Ausnehmung 25 in wenigstens teilweise formschlüssigen Eingriff. Eine Verdrehung der Unterrosette 30 gegenüber der Basisrosette 20 ist dann nicht mehr möglich. Der Sicherungsstift 28 ist in seiner Länge so ausgebildet, dass er durch Aufbringen der Abdeckrosette 40 fixiert werden kann. Beispielsweise kann der Sicherungsstift 28 so geformt sein, dass bei Eingriff in die Ausnehmung 25 der Basisrosette 20 sein anderes Ende gerade mit der Rückseite 42 der Unterrosette 30 abschließt.
Das in die Ausnehmung 25 eingreifende Ende des Sicherungsstifts 28 weist die Form eines stumpfen Kegels und, bezogen auf das andere Ende, einen erhöhten Durchmesser auf. Entsprechend ist die Ausnehmung 25 geformt. Bei gelöster Ab-
deckrosette 40 kann deshalb die Verbindung von Unterrosette 30 und Basisrosette 20 mit geringem Kraftaufwand gelöst werden, wodurch der Sicherungsstift 28 etwas aus der Unterrosette 30 herausgedrückt wird.
Details der Unterrosette 30 sind in den Fig. 4 und 5 gezeigt. Die Unterrosette 30 weist die Form eines Rings mit einer Durchgangsöffnung 31 für den Durchtritt und die Aufnahme des Griffhalses 52 auf. Insbesondere ist in Fig. 4 die Ausbildung der kreisbogenförmigen Nut 35 ersichtlich, in welche die Druckfeder 39 eingelegt wird. Als Begrenzung und zur Abstützung der Druckfeder 39 dient dabei eine Anschlagsnase 36. An der Außenseite der Unterrosette 30 sind zur Betätigung der Drehbewegung und zur Befestigung der Abdeckrosette 40 einander diametral gegenüberliegend zwei Paare von Nocken 32 ausgebildet. Durch ein Paar von Nocken 32 wird ein Schlitz 38 gebildet, der beispielsweise zur Betätigung der Drehbebewegung mit Hilfe eines Schraubendrehers dienen kann. An äußeren Stirnseiten 33 der Nocken 32 sind außerdem nicht gezeigte Befestigungseinrichtungen, beispielsweise Gewinde oder Rastverbindungen, zur Befestigung der Abdeckrosette 40 an der Unterrosette 30 ausgebildet.
Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Begrenzer 60 besteht im Wesentlichen aus einem Ring 61 mit einer zentralen Durchgangsöffnung 65. Radial nach innen in die Durchgangs- öffung 65 stehen einander diametral gegenüberliegend zwei Zungen 62 vor. Zur Drehfixierung gegenüber dem Griffhals 52 kommen diese Zungen 62 mit am Griffhals 52 ausgebildeten Ausnehmungen 53 in Eingriff. Auf diese Weise ist der Begrenzer 60 mit dem Griffhals 52 formschlüssig aber lösbar verbunden. Eine Positionierzunge 64 dient zum Halten der Druckfeder 39
in der kreisbogenförmigen Nut 35 in der Unterrosette 30. Zum Abstützen der Federkraft gegenüber dem Griffhals 52 dient eine an dem Begrenzer 60 ebenfalls vorgesehene gewinkelte Anschlagszunge 63.
Einzelheiten der Basisrosette 20 werden im Zusammenhang mit Fig. 6 beschrieben. Die Basisrosette 20 besteht im Wesentlichen aus einem kreisförmigen Ring mit einer Durchgangsöffnung 21, an dem auf der einen Seite die zuvor beschriebenen Wände 22 als Teil der Bajonettverbindung angeformt sind. Auf der gegenüberliegenden Seite sind Buchsen 23, 24 zum Einsetzen in geeignet vorbereitete Bohrungen in dem Türblatt 80 ausgebildet. Auf der der Buchse 23 gegenüberliegenden Seite ist eine Senkung 29 zur Aufnahme des Kopfs einer Befestigungsschraube ausgebildet. Die Buchse 24 ist auf ihrer Innenseite mit einem Gewinde versehen. Zwei der gezeigten Basisrosetten 20 können auf gegenüberliegenden Seiten eines Türblatts 80 mit Hilfe von durchgehenden Gewindeschrauben aneinander befestigt werden.
Mit der erfindungsgemäßen Rosette 10 wird ein neuer Türbeschlag bereitgestellt, der einerseits besonders einfach zu montieren ist und einen besonders stabilen Aufbau ermöglicht und bei dem andererseits die mechanischen Anforderungen an die Abdeckrosette und damit der Herstellungsaufwand deutlich gesenkt werden können.