BESCHREIBUNG
Mikrofluidisches System und zugehöriges Betriebsverfahren
Die Erfindung betrifft ein mikrofluidisches System, insbesondere für einen Zellsortierer, sowie ein zugehöriges Betriebsverfahren.
Aus MÜLLER, T. et al . : "A 3-D microelectrode System for hand- ling and caging single cells and particles", Biosensors and Bioelectronics 14 (1999) 247-256 ist ein üntersuchungsverfah- ren für biologische Zellen bekannt, bei dem die zu untersu- chenden Zellen in einem Trägerstrom eines mikrofluidischen
Systems suspendiert sind und dielektrophoretisch manipuliert und sortiert werden. In dem Trägerstrom werden die zu untersuchenden Zellen zunächst durch eine trichterförmige di- elektrophoretische Elektrodenanordnung (engl. "Funnel" ) auf- gereiht und anschließend in einem dielektrophoretischen Käfig (engl. "Cage") festgehalten, um die in dem Käfig befindlichen Zellen im ruhenden Zustand untersuchen zu können, wozu mikroskopische, spektroskopische oder fluoreszenzoptische Messmethoden angewendet werden können. In Abhängigkeit von der Un- tersuchung der in dem dielektrophoretischen Käfig gefangenen Zellen können diese anschließend sortiert werden, wozu der Bediener eine Sortiereinrichtung ansteuert, die aus einer in dem Trägerstrom stromabwärts hinter dem dielektrophoretischen Käfig angeordneten dielektrophoretischen Elektrodenanordnung besteht.
Nachteilig an diesem bekannten mikrofluidischen System ist die Tatsache, dass zur Untersuchung und Sortierung unterschiedlicher Partikeltypen getrennte üntersuchungsreihen er-
forderlich sind, zwischen denen das mikrofluidische System in der Regel sogar gespült werden muss, um Partikelrückstände der vorangegangenen Untersuchungsreihe zu beseitigen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine möglichst einfache Möglichkeit zur Untersuchung verschiedener Partikeltypen in einem mikrofluidischen System zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der nebengeordneten An- sprüche gelöst.
Die Erfindung umfasst die allgemeine technische Lehre, ein mikrofluidisches System mit mindestens zwei Trägerstromzuleitungen zu schaffen, über die Trägerströme mit darin suspen- dierten Partikeln in einen Prozessraum eingeleitet werden können, in dem die Partikel einer Untersuchung, Beobachtung, Manipulation und/oder Selektion unterzogen werden können. Dies bietet den Vorteil, dass im Rahmen einer einzigen Untersuchung ohne eine zwischenzeitliche Spülung des mikrofluidi- sehen Systems verschiedene Partikeltypen untersucht werden können.
Vorzugsweise enthalten also sämtliche Trägerströme in den einzelnen Trägerstromzuleitungen suspendierte Partikel, die dann in dem Prozessraum untersucht, beobachtet, manipuliert und/oder selektiert werden. Hiervon zu unterscheiden sind mikrofluidische Systeme, bei denen ebenfalls mehrere Trägerströme zugeführt werden, wobei aber nur ein einziger Trägerstrom die interessierenden Partikel (z.B. biologische Z'ellen) enthält, während die anderen Trägerströme beispielsweise eine Kandidatenverbindung (z.B. einen Zeilaktivator) enthalten, der mit den Partikeln reagiert.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung münden in den Prozessraum zwei Trägerstromzuleitungen, so dass zwei unterschiedliche Trägerströme mit darin suspendierten unterschiedlichen Partikeln in den Prozessraum eingeleitet werden können.
Die Erfindung ist jedoch hinsichtlich der Anzahl der Trägerstromzuleitungen nicht auf zwei Trägerstromzuleitungen beschränkt. Vielmehr ist auch eine größere Anzahl von Träger- Stromzuleitungen möglich, falls eine größere Zahl von Partikeltypen im Rahmen einer einzigen Untersuchungsreihe untersucht werden soll.
Die einzelnen Trägerstromzuleitungen können bei dem erfin- dungsgemäßen mikrofluidischen System beide zu der Tragerstromausgangsleitung angewinkelt sein, wobei die einzelnen Trägerstromzuleitungen denselben Einmündungswinkel relativ zu der Tragerstromausgangsleitung aufweisen können.
Es besteht jedoch alternativ die Möglichkeit, dass die Tragerstromausgangsleitung oder der kanalförmige Prozessraum eine Verlängerung einer der Trägerstromzuleitungen bildet, so dass die andere Tragerstromzuleitung in einen durchgehenden Kanal einmünden.
Der Einmündungswinkel der Trägerstromzuleitungen kann hierbei grundsätzlich jeden Wert größer als 0° und kleiner als 180° aufweisen, wobei beliebige Zwischenwerte möglich sind. Vorzugsweise münden die Trägerstromzuleitungen jedoch spitzwink- lig in den Prozessraum bzw. in die Tragerstromausgangsleitung ein, also mit einem Einmündungswinkel größer als 0° und kleiner als 90°, 60°, 50°, 40°, 30° oder sogar kleiner als 20°.
Weiterhin münden die einzelnen Trägerstromzuleitungen vorzugsweise an derselben Stelle in den Prozessraum. Dies bedeutet, dass die Mündungen der einzelnen Trägerstromzuleitungen in Strömungsrichtung nicht versetzt sind.
Es besteht jedoch alternativ auch die Möglichkeit, dass die einzelnen Trägerstromzuleitungen in Strömungsrichtung hintereinander in den Prozessraum einmünden, so dass die Mündungen der einzelnen Trägerstromzuleitungen in Strömungsrichtung versetzt angeordnet sind.
Der Prozessraum muss jedoch im Rahmen der Erfindung nicht notwendigerweise kanalförmig sein. Es ist beispielsweise auch möglich, dass die Trägerstromzuleitungen und/oder die Träger- stromausgangsleitung bei dem erfindungsgemäßen mikrofluidi- schen System sternförmig in den Prozessraum mündet.
Vorzugsweise ist zur Untersuchung der in den einzelnen Trägerströmen suspendierten Partikel jeweils eine Messstation vorgesehen, wobei die einzelnen Messstationen in den getrennten Trägerstromzuleitungen angeordnet sein können. Vorzugsweise sind die einzelnen Messstationen für die verschiedenen Partikel jedoch in dem gemeinsamen Prozessraum angeordnet, wobei eine getrennte Untersuchung der einzelnen Partikel da- durch ermöglicht wird, dass die einzelnen zugeführten Trägerströme in dem Prozessraum zumindest in einem stromaufwärts innerhalb des Prozessraums gelegenen Untersuchungsbereich nebeneinander verlaufen, ohne sich dort nennenswert zu vermischen.
Beispielsweise können die beiden Trägerstromzuleitungen y-förmig in den gemeinsamen Prozessraum münden und dort zunächst nebeneinander verlaufen. Die erste Messstation ist dann in dem Untersuchungsbereich des Prozessraums im Bereich
des ersten Trägerstroms angeordnet, während die zweite Messstation in dem Untersuchungsbereich des Prozessraums im Bereich des zweiten Trägerstroms und bezüglich der Strömungsrichtung neben der ersten Messstation angeordnet ist.
Zur Vermeidung einer Mischung der beiden Trägerströme in dem stromaufwärts gelegenen Untersuchungsbereich des Prozessraums ist in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung eine optionale Trennwand zwischen den beiden Trägerströmen vorgesehen, wobei die Trennwand für die Partikel undurchlässig ist. Vorzugsweise ist die Trennwand auch für die Trägerströme undurchlässig, jedoch ist es auch denkbar, dass die Trennwand nur für die Partikel undurchlässig ist, wohingegen die Trennwand für die Trägerströme durchlässig ist.
Auch ohne eine Trennwand in dem Prozessraum ist das erfindungsgemäße mikrofluidischen System vorzugsweise so ausgelegt, dass sich die einzelnen Trägerströme in dem Prozessraum nicht oder nur vernachlässigbar vermischen. Dies lässt sich durch eine laminare Strömung in dem Prozessraum erreichen.
Weiterhin ist in dem gemeinsamen Prozessraum vorzugsweise mindestens ein dielektrophoretischer Feldkäfig angeordnet, um die Partikel zu fixieren. Es besteht auch die Möglichkeit, in dem Prozessraum in jedem Trägerstrom jeweils einen Feldkäfig anzuordnen, was eine Parallelisierung ermöglicht. Es ist aber auch möglich, dass die bereits erwähnten Messstationen als Feldkäfig ausgebildet sind und mit ihnen auch eine Fixierung, Sortierung, etc. stattfinden kann.
Eine Fixierung der Partikel in dem Feldkäfig ist beispielsweise vorteilhaft, da die Partikel im fixierten Zustand besser untersucht werden können, wozu vorzugsweise eine dritte Messstation vorgesehen ist, welche die in dem Feldkäfig fi-
xierten Partikel untersucht. Der Aufbau und die Funktionsweise eines Feldkäfigs ist beispielsweise in der bereits eingangs erwähnten Veröffentlichung von MÜLLER, T. et al . : "A 3- D icroelectrode system for handling and caging Single cells and particles" beschrieben, so dass der Inhalt dieser Veröffentlichung der vorliegenden Beschreibung in vollem Umfang zuzurechnen ist. Der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Feldkäfigs ist jedoch allgemein zu verstehen und nicht auf die bekannten konstruktiven Gestaltungen von Feld- käfigen beschränkt. Vielmehr umfasst der Begriff eines Feldkäfigs im Sinne der Erfindung alle dielektrophoretischen Halteelemente, wie beispielsweise auch einen sogenannten "Hook".
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Feldkäfig in dem Prozessraum bezüglich der Strömungsrichtung im Wesentlichen mittig zwischen den beiden Trägerströmen angeordnet . Ohne eine externe Ansteuerung strömen die in den beiden Trägerströmen suspendierten Partikel deshalb seitlich an dem Feldkäfig vorbei und werden von diesem nicht fixiert.
Zwischen den beiden Messstationen für die Untersuchung der verschiedenen Partikel und dem Feldkäfig ist deshalb vorzugsweise eine Selektionseinheit angeordnet, die bestimmte Partikel aus dem ersten Trägerstrom und/oder aus dem zweiten Trä- gerstrom selektiert und dem Feldkäfig zuführt, damit dieser die Partikel fixieren kann. Die Selektionseinheit weist vorzugsweise eine dielektrophoretische Elektrodenanordnung auf, wie sie in der bereits eingangs erwähnten Veröffentlichung von MÜLLER, T. et al.: "A 3-D microelectrode System for hand- ling and caging single cells and particles" beschrieben ist und dort als "Funnel" bezeichnet wird. Die Erfindung ist jedoch hinsichtlich des Aufbaus der Selektionseinheit nicht auf dieses an sich bekannte Konstruktionsprinzip beschränkt.
Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Selektionseinheit die in dem ersten Trägerstrom suspendierten Partikel und die in dem zweiten Trägerstrom suspendierten Partikel vorzugsweise unabhängig voneinander selektieren und dem Feldkäfig zuführen kann. Hierbei kann die Selektionseinheit also wahlweise die in dem ersten Trägerstrom suspendierten Partikel oder die in dem zweiten Trägerstrom suspendierten Partikel selektieren und dem Feldkäfig zuführen. Die Auswahl der zu selektierenden Partikel kann hierbei in Abhängigkeit von dem Untersuchungs- ergebnis in den beiden Messstationen erfolgen. Beispielsweise kann ein in dem ersten Trägerstrom suspendierter Partikel selektiert und dem Feldkäfig zugeführt werden, wenn die vorangegangene Untersuchung in der ersten Messstation ein bestimmtes Untersuchungsergebnis erbracht hat. Entsprechend kann ein in dem zweiten Trägerstrom suspendierter Partikel selektiert und dem Feldkäfig zugeführt werden, wenn die vorangegangene Untersuchung dieses Partikels in der zweiten Messstation ein bestimmtes Untersuchungsergebnis erbracht hat.
Es ist jedoch im Rahmen der Erfindung auch möglich, dass die in den beiden Trägerströmen suspendierten Partikel gemeinsam selektiert und zur Paarbildung in dem Feldkäfig zusammengeführt werden.
Ferner kann in einer oder mehreren Trägerstromzuleitungen, in dem Prozessraum und/oder in einer oder mehreren Trägerstrom- ausgangsleitungen eine Zentriereinheit angeordnet sein, welche die in dem Trägerstrom suspendierten Partikel zentriert. Auf diese Weise wird vorteilhaft eine Partikelablagerung und -anhaftung an der Innenwand der Trägerstromzuleitungen, des Prozessraums bzw. der Tragerstromausgangsleitung verhindert. Eine derartige Zentriereinheit weist vorzugsweise eine die- lektrophoretische Elektrodenanordnung auf, wie sie beispielsweise in der bereits eingangs erwähnten Veröffentlichung von
MÜLLER, T. et al.: "A 3-D microelectrode System for handling and caging Single cells and particles" beschrieben ist und dort als "Funnel" bezeichnet wird. Der Inhalt dieser Veröffentlichung ist deshalb der vorliegenden Beschreibung hin- sichtlich der Gestaltung der Zentriereinheit zuzurechnen.
Darüber hinaus kann in einer oder mehreren Trägerstromzuleitungen, in dem Prozessraum oder in einer oder mehreren Ausgangsleitungen auch eine Halteeinheit angeordnet sein, welche die in dem Trägerstrom suspendierten Partikel vorübergehend festhält. Am Eingang des erfindungsgemäßen mikrofluidischen Systems kann eine derartige Halteeinheit dann stets einen bestimmten Vorrat an Partikeln bereithalten. Am Ausgang des mikrofluidischen System ermöglicht eine derartige Halteein- heit ebenfalls eine vorübergehende Fixierung der Partikel, was beispielsweise bei einem Batch-Betrieb sinnvoll sein kann, bei dem die gewünschten Partikel gesammelt und dann gemeinsam weiter transportiert werden. Vorzugsweise weist eine derartige Halteeinheit eine dielektrophoretische Elektroden- anordnung auf, die an sich bekannt ist und üblicherweise als "Hook" bezeichnet wird.
Weiterhin münden aus dem Prozessraum vorzugsweise mehrere Trägerstromausgangsleitungen aus, wobei die Partikel auf die verschiedenen Trägerstromausgangsleitungen sortiert werden können. Hierzu ist vorzugsweise eine Sortiereinheit vorgesehen, die vorzugsweise in dem stromabwärts gelegenen Bereich des Prozessraums angeordnet ist und die Sortierung auf die verschiedenen Trägerstromausgangsleitungen vornimmt. Die Sor- tiereinheit weist vorzugsweise eine dielektrophoretische Elektrodenanordnung auf, wie sie beispielsweise in der bereits eingangs erwähnten Veröffentlichung von MÜLLER, T. et al.: "A 3-D microelectrode System for handling and caging Single cells and particles" beschrieben ist und dort als
"Switch" bezeichnet wird. Die Erfindung ist jedoch hinsichtlich des Aufbaus und der Funktionsweise der Sortiereinheit nicht auf dieses an sich bekannte Konstruktionsprinzip beschränkt .
Die Ansteuerung der Sortiereinheit zur Sortierung der Partikel auf die verschiedenen Trägerstromausgangsleitungen erfolgt vorzugsweise in Abhängigkeit von der Untersuchung der Partikel in dem Prozessraum. Hierbei kann die Sortierung aus- schließlich in Abhängigkeit von der Untersuchung der in dem Feldkäfig fixierten Partikel erfolgen. Es ist jedoch auch möglich, dass die Sortierung nur in Abhängigkeit von der Untersuchung der Partikel in den getrennten Trägerströmen erfolgt. Darüber hinaus kann die Sortierung auch in Abhängig- keit von sämtlichen Untersuchungen erfolgen, die in dem Prozessraum durchgeführt werden.
Vorzugsweise mündet hierbei eine der Trägerstromausgangsleitungen in einer Strömungslinie hinter dem Feldkäfig aus dem Prozessraum aus, so dass die von dem Feldkäfig freigegebenen Partikel ohne eine aktive Ansteuerung der Sortiereinheit über diese Tragerstromausgangsleitung abgeführt werden. Die anderen Trägerstromausgangsleitungen münden dagegen vorzugsweise gegenüber der Strömungslinie hinter dem Feldkäfig seitlich versetzt aus dem Prozessraum aus, so dass eine aktive Ansteuerung der Sortiereinheit erforderlich ist, um die von dem Feldkäfig freigegebenen Partikel über diese seitlich versetzten Tragerstromausgangsleitung abzuführen.
Die in der Strömungslinie hinter dem Feldkäfig ausmündende Tragerstromausgangsleitung wird vorzugsweise zur Abführung solcher Partikel benutzt, die in den Trägerströmen häufig vorkommen, wohingegen die seitlich versetzten Trägerstromausgangsleitungen vorzugsweise zur Abführung von Partikeln be-
nutzt werden, die in den Trägerströmen seltener vorkommen. Dies ist vorteilhaft, da die Sortiereinheit auf diese Weise seltener aktiv angesteuert werden muss.
Ferner ist zu erwähnen, dass die Erfindung nicht nur das vorstehend beschriebene mikrofluidische System als Einzelteil, wie beispielsweise als Chip, umfasst, sondern auch einen Zellsortierer und einen Zellfusionierer mit einem derartigen mikrofluidischen System betrifft.
Hinsichtlich der Einzelheiten der Zellfusio ' wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Patentanmeldung DE 198 59 459 AI verwiesen, wobei der Inhalt dieser Patentanmeldung der vorliegenden Beschreibung hinsichtlich der Zellfusion zuzu- rechnen ist.
In einer Variante der Erfindung erfolgt in dem erfindungsgemäßen mikrofluidischen System zuerst eine Zellfusion und anschließend eine Untersuchung des entstandenen Zellpaars. In Abhängigkeit von dem Ergebnis dieser Untersuchung erfolgt dann eine Sortierung auf eine von mehreren Ausgangsleitungen.
Darüber hinaus umfasst die Erfindung auch ein entsprechendes Betriebsverfahren, das bereits vorstehend beschrieben wurde.
Weiterhin ist zu erwähnen, dass der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines Partikels allgemein zu verstehen ist und nicht auf einzelne biologische Zellen beschränkt ist. Vielmehr umfasst dieser Begriff auch synthetische oder biolo- gische Partikel, wobei sich besondere Vorteile ergeben, wenn die Partikel biologische Materialien, also beispielsweise biologische Zellen, Zellgruppen, Zellbestandteile, Viren oder biologisch relevante Makromoleküle, jeweils ggf. im Verbund mit anderen biologischen Partikeln oder synthetischen Träger-
partikeln umfassen. Synthetische Partikel können feste Partikel, flüssige, vom Suspensionsmedium abgegrenzte Teilchen o- der Mehrphasenpartikel umfassen, die gegenüber dem Suspensionsmedium in dem Trägerstrom eine getrennte Phase bilden.
Ferner ist der im Rahmen der Erfindung verwendete Begriff eines mikrofluidischen Systems allgemein zu verstehen und bedeutet vorzugsweise, dass die Abmessungen der Trägerstromzuleitungen, des Prozessraums und der Trägerstromausgangslei- tungen so klein sind, dass der Trägerstrom laminar ist, ohne dass sich Wirbel bilden. Darüber hinaus ist zu erwähnen, dass die Breite der Trägerstromzuleitungen, des Prozessraums und der Trägerstromausgangsleitungen vorzugsweise im Bereich eines Mehrfachen (z.B. das 10- bis 400-fache) des Partikel- durchmessers liegen.
Vorzugsweise liegen die Abmessungen (Breite, Tiefe und/oder Durchmesser) der Trägerzuleitungen, des Prozessraums und/oder der Trägerstromausgangsleitungen im Bereich von 50 nm bis 2 mm, wobei beliebige Zwischenwerte und Teilbereiche innerhalb dieses Intervalls möglich sind.
In Strömungsrichtung weist der Prozessraum vorzugsweise eine Länge auf, die im Bereich von 100 nm bis 10 mm liegt, wobei beliebige Zwischenwerte und Teilbereiche innerhalb dieses Intervalls möglich sind.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet oder werden nachstehend zusam- men mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen mikrofluidischen System in einem Sortierchip eines Zellsortierers sowie
Figur 2 ein alternatives Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen mikrofluidischen Systems zur Zellfusion.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 münden zwei Trägerstromzuleitungen 1, 2 in einen Prozessraum 3, wobei über die beiden Trägerstromzuleitungen 1, 2 jeweils suspendierte Partikel 4, 5 zugeführt werden.
In den beiden Trägerstromzuleitungen 1, 2 ist jeweils eine trichterförmige Elektrodenanordnung 6, 7 angeordnet, um die in den Trägerströmen der beiden Trägerstromzuleitungen 1, 2 suspendierten Partikel 4, 5 zu zentrieren. Der Aufbau und die Funktionsweise der Elektrodenanordnungen 6, 7 ist an sich bekannt und beispielsweise in der bereits eingangs erwähnten Veröffentlichung MÜLLER, T. et al . : "A 3-D microelectrode system for handling and caging Single cells and particles" beschrieben .
In dem Prozessraum 3 befindet sich optional in einem stromaufwärts gelegenen Untersuchungsbereich an der Mündungsstelle der beiden Trägerstromzuleitungen 1, 2 eine Trennwand 8, so dass die in den Trägerströmen der beiden Trägerstromzuleitungen 1, 2 suspendierten Partikel 4, 5 in dem Prozessraum 3 zunächst parallel nebeneinander und getrennt voneinander geführt werden. Die Trennwand 8 ist deshalb für die beiden Trä- gerströme und für die darin suspendierten Partikel 4, 5 undurchlässig.
Im Bereich der Trennwand 8 befinden sich in dem Prozessraum 3 zwei Messstationen 9, 10, um die suspendierten Partikel 4, 5
während des Vorbeiströmens einer Voruntersuchung zu unterziehen. Die Voruntersuchung kann in herkömmlicher Weise erfolgen und beispielsweise eine Durchlichtmessung oder eine fluoreszenzoptische Untersuchung umfassen.
Stromabwärts hinter den beiden Messstationen 9, 10 befindet sich in dem Prozessraum 3 eine trichterförmige Elektrodenanordnung 11, welche die in den beiden Teilströmen beiderseits der Trennwand 8 suspendierten Partikel 4, 5 zentriert und ei- nem dielektrophoretischen Feldkäfig 12 zuführt, der die Partikel 4, 5 für eine Untersuchung in einer weiteren Messstation 13 fixieren kann. Der Aufbau und die Funktionsweise der Elektrodenanordnung 11 ist ebenfalls an sich bekannt und in der bereits vorstehend erwähnten Veröffentlichung von MÜLLER, T. et al . : "A 3-D microelectrode System for handling and caging Single cells and particles" beschrieben. Die Elektrodenanordnung 11 weist jedoch in diesem Ausführungsbeispiel zwei Schenkel auf, die getrennt und unabhängig voneinander schaltbar sind.
Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Untersuchung in der Messstation 13 ebenfalls in herkömmlicher Weise erfolgen kann und beispielsweise eine Durchlichtmessung, eine Fluoreszenzmessung, eine elektrische Messung (z.B. Impedanzmessung) oder eine Kombination mehrerer Messungen umfasst.
Die Fixierung der Partikel 4, 5 in dem Feldkäfig 12 ist vorteilhaft, da die Partikel 4, 5 im ruhenden Zustand genauer untersucht werden können.
Hinter jeder der beiden Messstationen 9, 10 und vor der E- lektrodenanordnung 11 kann zusätzlich jeweils ein Retardie- rungselement (Halteelemente) angeordnet sein, wobei diese beiden Retardierungselemente in der Zeichnung nicht darge-
stellt sind. Die Elektrodenanordnung 11 würde hierbei nur angesteuert, wenn die beiden Retardierungsele ente wirklich Partikel enthalten, wohingegen eine Ansteuerung der Elektrodenanordnung überflüssig ist, wenn sich in den Retardierungs- elementen keine Partikel befinden.
Wenn der Partikel 4 in der Messstation 9 positiv bewertet wird und von der Elektrodenanordnung 11 in den Feldkäfig 12 gelenkt wird, sind die Eintrittselektroden (oder besser ge- sagt die stromaufwärts gelegenen Elektroden) des Feldkäfigs 12 ausgeschaltet, und die stromabwärts gelegenen Elektroden angeschaltet. Der Partikel 4 wird so von den angeschalteten Elektroden an einer Bewegung mit der Strömung gehindert und praktisch gehaltert. Erst wenn der weitere Partikel 5 nach einer positiven Bewertung in der Messstation 10 von der Elektrodenanordnung 11 in den Feldkäfig 12 abgelenkt wird, werden auch die stromaufwärts gelegenen Elektroden angeschaltet . •
Alternativ besteht auch folgende Möglichkeit: Alle Elektroden des Feldkäfigs 12 sind angeschaltet und bilden für den Partikel 4 eine Barriere, die den Partikel 4 an einer Weiterbewegung hindert. Erst wenn der Partikel 5 auch in Richtung des Feldkäfigs 12 abgelenkt wurde, werden alle Elektroden kurz ausgeschaltet, so dass beide Partikel 4, 5 in den Feldkäfig gelangen können. Unmittelbar danach werden sie wieder angeschaltet.
Stromabwärts hinter dem dielektrophoretischen Feldkäfig 12 befindet sich eine weitere Elektrodenanordnung 14, welche die in dem Trägerstrom suspendierten Partikel 4, 5 nach der Freigabe durch den Feldkäfig 12 in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Untersuchung in der Messstation 13 einer von drei Ausgangsleitungen 15, 16, 17 zuführt.
Die Ausgangsleitungen 15, 17 dienen zur Abführung der negativ selektierten Partikel 4, 5, während die Tragerstromausgangsleitung 16 der Weiterführung der positiv selektierten Parti- kel dient. Die Tragerstromausgangsleitung 16 mündet hierbei in der Strömungslinie hinter dem Feldkäfig 12 aus dem Prozessraum 3 aus, während die Ausgangsleitungen 15, 17 gegenüber der Strömungslinie hinter dem Feldkäfig 12 seitlich versetzt aus dem Prozessraum 3 ausmünden. Dies hat zur Folge, dass die von dem Feldkäfig 12 freigegebenen Partikel 4, 5 ohne eine äußere Krafteinwirkung in die Tragerstromausgangsleitung 16 gelangen. Die Elektrodenanordnung 14 muss also aktiv angesteuert werden, wenn die Partikel 4, 5 in die Ausgangsleitungen 15, 17 für die negativ selektierten Partikel 4, 5 befördert werden sollen, wohingegen keine Ansteuerung für die positiv selektierten Partikel 4, 5 erfolgt. Diese Anordnung eignet sich deshalb besonders bei solchen Untersuchungen, bei denen nur wenige der Partikel 4, 5 negativ selektiert werden.
Das in Figur 2 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen mikrofluidischen Systems stimmt weitgehend mit dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel überein, so dass ergänzend auf die vorstehende Beschreibung verwiesen wird, wobei im Folgenden für entsprechende Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass die Partikel 4, 5 in dem mikrofluidischen System effektiv zu Aggregaten, insbesondere zur Hybridpaaren, fusioniert werden können, wobei über die Trägerstromzuleitungen 1, 2 unterschiedliche Typen von Partikeln 4, 5 zugeführt werden.
Der Feldkäfig 12 ist deshalb in diesem Ausführungsbeispiel etwas anders gestaltet und vereinigt die Funktionen einer
Zentriereinheit (engl. "Funnel") und eines Feldkäfigs (engl. "Cage") .
Weiterhin bestehen die (Multi-) Elektrodenanordnungen 6, 7 in den beiden Trägerstromzuleitungen 1, 2 hierbei jeweils ggf. aus mehreren trichterförmigen und mehreren hakenförmigen E- lektroden, die auf mindestens einer der Elektrodenebenen galvanisch miteinander verbunden sein können und dann gemeinsam angesteuert werden. Dies bietet den Vorteil, die Anzahl der elektrischen Zuleitungen reduzieren zu können und sichert eine verbesserte Zentrierung und Vereinzelung der Partikel. Die (Multi-) Elektrodenanordnungen 6, 7 sollten galvanisch höchstens in einer Elektrodenebene verbunden sein, um sie in den beiden Trägerstromzuleitungen 1, 2 unabhängig schalten zu können.
Darüber ist in den beiden' Trägerstromzuleitungen 1, 2 stromaufwärts vor den (Multi-) Elektrodenanordnungen 6, 7 jeweils eine Halteeinheit 18, 19 angeordnet, die aus einer die- lektrophoretischen Elektrodenanordnung besteht. Die Halteeinheiten 18, 19 können die über die Trägerstromzuleitungen 1, 2 zugeführten Partikel 4, 5 Zwischenspeichern, so dass am Eingang des mikrofluidischen Systems stets eine ausreichende, aber nicht zu hohe Anzahl der Partikel 4, 5 für eine Paarbil- düng zur Verfügung steht. Die Elektrodenanordnungen der beiden Halteinheiten 18, 19 bestehen hierbei jeweils aus zwei Zick-Zack-förmigen Elektroden, die in Strömungsrichtung hintereinander angeordnet sind, wobei die beiden Zick-Zack- förmigen Elektroden der Halteeinheiten 18, 19 galvanisch mit- einander verbunden sein und gemeinsam angesteuert werden können.
Die Halteeinheit 18 und die Elektrodenanordnung 6 in der Tragerstromzuleitung 1 werden hierbei zeitlich koordiniert mit
der Halteeinheit 19 und der Elektrodenanordnung 7 in der Tragerstromzuleitung 2 angesteuert. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass immer eine ausreichende Anzahl der Partikel 4, 5 beider Typen für die Paarbildung angesammelt wird. Darüber hinaus wird durch die zeitlich koordinierte Ansteuerung auch verhindert, dass sich die Partikel 4, 5 bei einer ungeeigneten Zellkonzentration zu stark verklumpen.
Durch die trichterförmigen (Multi-) Elektrodenanordnungen 6, 7 werden die Partikel 4, 5 von den Kanalrändern hin zur Kanalmitte geführt und zugleich auch in z-Ebene angehoben, was zu einem verbesserten Partikelfluss beiträgt und verhindert, dass sich Zellen oder Aggregate an der Glasoberfläche leicht anhaften und zu einem Partikelstau führen. Die (Multi-) E- lektrodenanordnungen 6, 7 sind hierbei so angeordnet, dass beide Partikelströme sich nicht unkontrolliert vermischen. In den mehreren hakenförmigen Elektroden der (Multi-) Elektrodenanordnungen 6, 7 können einzelne Partikeln 4, 5 zwischen-' gespeichert werden und kontrolliert in den Prozessraum 3 ab- gegeben werden. Dies kann bei gegebener Strömungsgeschwindigkeit durch kurzzeitiges Ab- bzw. Umschalten der Elektroden realisiert werden, so dass unter Freisetzung der am weitesten stromabwärts gefangenen Partikeln 4, 5 die anderen zwischengespeicherten Partikel 4, 5 jeweils eine Position stromab- wärts wieder gespeichert werden. Erfolgt dies korreliert mit der im Prozessraum 3 erfolgten Manipulation und oder Detekti- on, so kann eine optimale Versorgung des Prozessraums 3 mit den Partikeln 4, 5 und damit ein hoher Durchsatz des Mikro- systems realisiert werden.
Ferner ist in der Tragerstromausgangsleitung 16 eine weitere Halteeinheit 20 angeordnet, die ebenfalls aus einer dielektrophoretischen Elektrodenanordnung besteht und ähnlich aufgebaut ist wie die Halteeinheiten 18, 19. Die Halteein-
heit 20 ermöglicht es, ein in dem Feldkäfig 12 gebildetes Zellpaar vor der Weitergabe in der Tragerstromausgangsleitung 16 festzuhalten. Dies ist insbesondere bei einem batchweisen Betrieb des Mikrosystems vorteilhaft.
Im Folgenden wird nun das weitere Betriebsverfahren in dem Prozessraum 3 des in Figur 2 dargestellten Mikrosystems beschrieben.
Passieren die Partikel 4, 5 der beiden Zelltypen unabhängig von einander die Messstationen 9, 10, werden bspw. ihre optischen Eigenschaften registriert (z.B. Größe, Fluoreszenz, Durchlichteigenschaft, Phasenkontrast, Einzeln/Aggregat, Abstand zur nächsten Zelle) . Das Ein- bzw. Freischalten des Feldkäfigs 12 wird über einen detektionsseitigen Trigger ausgelöst .
Erfüllt der jeweilige Partikel 4, 5 die ausgesuchten Zielkriterien nicht, werden die unabhängig zu schaltenden Schenkel der trichterförmigen Elektrodenanordnung 11 ausgeschaltet und der negativ evaluierte Partikel 4, 5 gelangt nach Passieren der Elektrodenanordnung 14 in die Ausgangsleitungen 15, 17. Alternativ können anstelle der trichterförmigen Elektrodenanordnung 11 (engl. "Funnel") zwei sogenannte Fast-Switches eingesetzt werden. Derartige Fast-Switches sind beispielsweise aus den Figur 2 und 3 der deutschen Patentanmeldung 10 2004 017 482 bekannt, deren Inhalt deshalb der vorliegenden Beschreibung in vollem Umfang zuzurechnen ist.
Die Besonderheit besteht bei derartigen Fast-Switches darin, dass die Elektrodenanordnung eine Pfeilelektrode aufweist, die entgegen der Strömungsrichtung ausgerichtet ist und permanent angesteuert wird, wobei an die Pfeilelektrode zwei Ablenkelektroden angrenzen, die zur Ablenkung in die gewünschte
Ausgangsleitung jeweils einzeln angesteuert werden. Diese Konfiguration wird als "Ultra Fast Sorter" (UFS) bezeichnet und ermöglicht eine schnelle Sortierung der suspendierten Partikel 2.
Ist einer der Partikel 4, 5 positiv ev-aluiert, werden die korrespondierenden Einzelschenkel der Elektrodenanordnung 11 eingeschaltet und der Partikel 4, 5 gelangt vor den Feldkäfig 12, welcher der Paarbildung dient. Dies kann anstelle des Feldkäfigs 12 ein sogenannter "Hook" sein oder ein sogenannter "Hohlka merfunnel" (auch mit mehreren Taschen, hier nicht gezeigt) . Dieser Prozess wird nach Freigabe des fehlenden Partikels 4 bzw. 5 aus der entsprechenden Tragerstromzuleitung 1 bzw. 2 wiederholt, bis zwei Partikel 4, 5 vor dem Feldkäfig 12 bereit stehen, die anschließend durch kurzes Um- bzw. Ein- und Ausschalten zumindest der stromaufwärtsliegenden Feldkäfigelektroden in dem Feldkäfig 12 als Paar gefangen werden. Hieran kann sich eine zusätzliche Manipulation anschließen. So können die Partikel 4, 5 bspw. hinreichend lan- ge bzw. stark in dem Feldkäfig 12 dielektrisch aufeinander gepresst werden, so dass sie einen festen Verbund ausbilden können und/oder kurzen hohen elektrischen Gleichspannungspulsen ausgesetzt werden. Damit können z.B. biologische Zellen fusioniert werden. Die Verbundbiidung kann auch optisch (z.B. photochemisch oder durch sogenannte Laserskalpelle) und oder thermisch (z.B. durch Anlegen einer erhöhten Käfigspannung) aktiviert werden.
Ist durch die z.B. optische Detektion sichergestellt, dass die Paarbildung erfolgte, kann das Zellpaar das System passieren und wird in der mittleren Tragerstromausgangsleitung 16 ausgespült, bzw. bei batchweisem Abarbeiten in der Halteeinheit 20 zwischengespeichert.
Ansonsten wird durch die Sperrfunktion der pfeilförmigen E- lektrodenanordnung 14 die mittlere Tragerstromausgangsleitung 16 dielektrisch verschlossen.
Anspruchsvoller ist es, wenn die beiden Partikel 4, 5 erst in dem Feldkäfig 12 gezielt vereint werden sollen. Damit ist es bspw. möglich, alle Paare einer Beschickung (engl. "batch") eine definierte Zeitspanne miteinander in Kontakt treten zu lassen, um etwa eine zuverlässige Aktivierung der einen Par- tikelsorte zu realisieren. Zusätzlich ermöglicht diese Vorgehensweise bei mehr als zwei Trägerstromzuleitungen eine definierte Abfolge der Partikelaggregation. Zur Partikelvereinigung in dem Feldkäfig 12 ist es sinnvoll, nach dem Passieren der trichterförmigen Elektrodenanordnung 11 durch den positiv bewerteten Partikel 4, 5 den Partikel 4, 5 in dem eingeschalteten Feldkäfig 12 zu halten. Wenn der zweite Partikel 4, 5 vor den Feldkäfig 12 gelangt, werden die stromaufwärts liegenden Elektroden des Feldkäfigs 12 kurz um- bzw. aus- und dann wieder angeschaltet. Das Partikelpaar ist dann gefangen. Alternativ ist es auch möglich zunächst nur den Feldkäfig 12 im Fangmodus zu betrieben. Hier sind die Strömungsabgewandten Elektrodenpaare angeschaltet, die in Strömung liegenden Bereich sind ausgeschaltet. Einer der Partikel 4, 5 wird im Käfigbereich gehalten. Erst wenn der zweite Partikel 4, 5 in den Zentralbereich des Feldkäfigs 12 gelangt, wird auch die strömungszugewandte Seite über ein Triggersignal angeschaltet
Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene bevorzugte Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. -Ä- -k -k
Bezugszeichenliste:
1 Tragerstromzuleitung
2 Tragerstromzuleitung
3 Prozessraum
4 Partikel
5 Partikel
6 Elektrodenanordnung
7 Elektrodenanordnung
8 Trennwand
9 Messstation
10 Messstation
11 Elektrodenanordnung
12 Feldkäfig
13 Messstation
14 Elektrodenanordnung
15 Tragerstromausgangsleitung
16 Tragerstromausgangsleitung
17 Tragerstromausgangsleitung
18 Halteeinheit
19 Halteeinheit
20 Halteeinheit •k k k k