Beschreibung
Ultraschallwandler mit: einem piezoelektrischen Wandlerelement, Verfahren zum Herstellen des Wandlerelements und Verwendung des Ultraschallwandlers
Die Erfindung betrifft einen Ultraschallwandler mit mindestens einem piezoelektrischen Wandlerelement, das eine Vielschicht-Kondensatorstruktur mit einem Stapel abwechselnd angeordneter Elektrodenschichten und piezoelektrischer
Schichten aufweist, wobei sich jede der Elektrodenschichten des Stapels bis an jeweils mindestens einen seitlichen Isolationsoberflächenabschnitt des Stapels erstreckt und zur elektrischen Isolierung jeder der Elektrodenschichten am jeweiligen seitlichen Isolationsoberflächenabschnitt des
Stapels elektrisches Isolationsmaterial angeordnet ist. Neben dem Ultraschallwandler mit dem piezoelektrischen Wandlerelement wird ein Verfahren zum Herstellen des Wandlerelements des Ultraschallwandlers sowie eine Verwendung des Ultraschallwandlers angegeben.
Ein Ultraschallwandler der genannten Art ist beispielsweise aus R. L. Goldberg et al., IEEE Ultrasonic Symposium, 1993, S. 1103 bis 1106 bekannt. Der Ultraschallwandler ist ein sogenannter 2D-Ultraschallwander. Bei dem bekannten 2D-
Ultraschallwandler sind 3 x 43 einzelne Wandlerelemente zu einer Wandlerelementmatrix angeordnet. Jedes der Wandlerelemente weist eine Vielschicht-Kondensatorstruktur mit einem Stapel aus übereinander angeordneten, elektrisch parallel geschalteten Kondensatorelementen auf. Jedes der Kondensatorelemente verfügt über eine piezoelektrische Schicht. An einander abgekehrten Hauptflächen der piezoelektrischen Schicht sind Elektrodenschichten angeordnet. Im Stapel benachbarte Kondensatorelemente weisen jeweils eine gemeinsam Elektrodenschicht auf. Ein piezoelektrisches Material der piezoelektrischen Schichten ist Bleizirkonattitanat (PZT) . Eine Stapelhöhe des Stapels
beträgt beispielsweise 660 μm. Eine Grundfläche des Stapels beträgt 370 μm x 3.500 μm.
Aus der US 5,329,496 ist ein Ultraschallwandler mit Wandlerelementen in monolithischer Vielschichtbauweise bekannt. Zum Herstellen der Wandlerelemente werden beispielsweise keramische Grünfolien mit PZT, die in einem Siebdruckverfahren mit einer Silber-Palladium-Paste bedruckt sind, übereinander gestapelt, entbindert und gemeinsam gesintert. Es entsteht ein Stapel, bei dem
Elektrodenschichten (Innenelektroden) aus Silber-Palladium und piezoelektrische Schichten aus PZT abwechselnd übereinander zu einem monolithischen Stapel angeordnet sind. Eine Stapelhöhe betragt dabei 500 μm bis 1000 μm.
Zur elektrischen Kontaktierung der Elektrodenschichten sind in Stapelrichtung benachbarte Elektrodenschichten abwechselnd an zwei elektrisch voneinander isolierte, seitliche Kontaktoberflächenabschnitte des Stapels geführt, an denen jeweils eine Außenmetallisierung angebracht ist. Jede der
Elektrodenschichten eines Kondensatorelements erstreckt sich dabei nicht über die gesamte Hauptfläche der jeweiligen piezoelektrischen Schicht. Die Bereiche mit den beiden Außenmetallisierungen werden als Kontaktzonen des Wandlerelements bezeichnet. Im Bereich dieser Kontaktzonen ist die piezoelektrische Schicht und damit das Wandlerelement piezoelektrisch inaktiv. Durch die elektrische Ansteuerung der Elektrodenschichten wird in die piezoelektrische Schicht ein elektrisches Feld eingekoppelt, das zur Auslenkung der piezoelektrischen Schicht führt. In einen piezoelektrisch inaktiven Bereich der piezoelektrischen Schicht wird dabei ein elektrisches Feld eingekoppelt, das sich deutlich von dem elektrischen Feld unterscheidet, das in einen piezoelektrisch aktiven Bereich der piezoelektrischen Schicht eingekoppelt wird. Der piezoelektrisch aktive Bereich der piezoelektrischen Schicht befindet sich direkt zwischen den benachbarten Elektrodenschichten. Bei der elektrischen
Ansteuerung der Elektrodenschichten, also beim Polarisieren und/oder im Betrieb des Wandlerelements, kommt es aufgrund der unterschiedlichen elektrischen Felder zu unterschiedlichen Auslenkungen der piezoelektrischen Schicht im piezoelektrisch aktiven Bereich und im piezoelektrisch inaktiven Bereich.
Die bekannten Ultraschallwandler werden in der medizinischen Diagnostik eingesetzt. Dabei fungiert der Ultraschallwandler als Antenne, die kurze Schallimpulse aussendet beziehungsweise empfängt. Eine Dicke (Stapelhöhe) der Wandlerelemente bestimmt eine Arbeitsfrequenz der Antenne. Im Fall der Wandlerelemente in monolithischer Vielschichtbauweise beträgt die Arbeitsfrequenz zwischen 1 MHz und 10 MHz. Eine Länge und eine Breite der
Wandlerelemente stellen ein Maß für eine laterale Auflösung der Antenne dar. Je kleiner eine Stapellänge und je kleiner eine Stapelbreite der die Wandlerelemente bildenden Stapel aus Elektrodenschichten und piezoelektrischen Schichten sind, desto höher ist die Auflösung. Eine hohe Auflösung ist für eine Erstellung von dreidimensionalen Abbildungen notwendig.
Aufgrund der Art der Kontaktierung der Elektrodenschichten sind einer Miniaturisierung Grenzen gesetzt. Mit genügend groß dimensionierten Kontaktzonen muss immer dafür gesorgt werden, dass die Elektrodenschichten abwechselnd mit den Außenmetallisierungen kontaktiert werden. Dies bedeutet, dass sich mit zunehmender Miniaturisierung ein Verhältnis von piezoelektrisch aktivem Bereich zum piezoelektrisch inaktivem Bereich verkleinert. Eine Empfindlichkeit der Wandlerelemente nimmt ab. Darüber hinaus nimmt herstellungsbedingt die Wahrscheinlichkeit für relative Schwankungen bezüglich der Abmessungen der inaktiven Kontaktzonen zu. Diese Schwankungen können ihre Ursache in einer Genauigkeitsgrenze des Siebdruckverfahrens haben, mit dem eine Elektrodenpaste auf eine keramische Grünfolie gedruckt wird. Ebenso kann es zu Schwankungen durch Schwundvariation und
Schwundinhomogenitäten beim Sintern kommen. Aus diesen Schwankungen ergeben sich starke Kapazitäts-, Signal- und Empfindlichkeitsschwankungen .
Aus der US 5,568,679 ist ein monolithischer Vielschichtaktor bekannt, der einen Stapel aus piezokeramischen Schichten und Elektrodenschichten aufweist. Dabei sind 100 piezokeramische Schichten, die jeweils eine Schichtdicke von etwa 100 μm aufweisen, mit den Elektrodenschichten zu einem Stapel mit einer Höhe von etwa 15 mm angeordnet. In diesem Stapel ist eine Bohrung mit einem Durchmesser von etwa 3,0 mm enthalten. Die Elektrodenschichten sind bis an Seitenflächen der Bohrung geführt. Zur elektrischen Isolierung werden an den Endflächen der Elektrodenschichten Glaspartikel elektrophoretisch abgeschieden und anschließend bei einer Temperatur von 650° C eingebrannt. Dabei entsteht eine Isolationsschicht von etwa 50 μm. Im Betrieb werden die Elektrodenschichten des Vielschichtaktors mit einer Gleichspannung von etwa 150 V betrieben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, aufzuzeigen, wie die Wandlerelemente eines 2D-Ultraschallwandlers auszugestalten ist, so dass trotz größerem Miniaturisierungsgrad eine im Vergleich zum Stand der Technik kleinere Kapazitäts-, Signal- und/oder Empfindlichkeitsschwankung auftritt .
Zur Lösung der Aufgabe wird ein Ultraschallwandler mit mindestens einem piezoelektrischen Wandlerelement angegeben, das eine Vielschicht-Kondensatorstruktur mit einem Stapel abwechselnd übereinander angeordneter Elektrodenschichten und piezoelektrischer Schichten aufweist, wobei sich jede der Elektrodenschichten des Stapels bis an jeweils mindestens einen seitlichen Isolationsoberflächenabschnitt des Stapels erstreckt und zur elektrischen Isolierung jeder der Elektrodenschichten am jeweiligen seitlichen Isolationsoberflächenabschnitt des Stapels elektrisches
Isolationsmaterial angeordnet ist. Der Ultraschallwandler ist dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische
Isolationsmaterial aus einer elektrochemischen Abscheidung am seitlichen Isolationsoberflächenabschnitt gebildet ist.
Zur Lösung der Aufgabe wird auch ein Verfahren zum Herstellen des Wandlerelements des Ultraschallwandlers mit folgenden Verfahrensschritten angegeben: a) Bereitstellen eines Stapels aus übereinander angeordneten Elektrodenschichten und piezoelektrischen Schichten, wobei sich jede der Elektrodenschichten an jeweils einen seitlichen Isolationsoberflächenabschnitt erstreckt, und b) elektrochemisches Abscheiden von Isolationsmaterial an den jeweiligen Isolationsoberflächenabschnitten.
Der Ultraschallwandler weist beispielsweise 64 x 64 einzelne Wandlerelemente auf. Eine Grundfläche der Wandlerelemente ist quadratisch und beträgt beispielsweise 250 μm x 250 μm. Die Höhe der Wandlerelemente beträgt beispielsweise 500 μm. Jedes der Wandlerelemente ist beispielsweise aus piezoelektrischen Schichten mit einer Schichtdicke von jeweils etwa 50 μm und Elektrodenschichten mit einer Schichtdicke von jeweils etwa 1 μm bis 2 μm aufgebaut. Die Wandlerelemente verfügen jeweils über eine Vielschicht-Kondensatorstruktur. Im Gegensatz zum Stand der Technik sind keine piezoelektrisch inaktiven Bereiche notwendig, um eine elektrische Isolierung benachbarter Elektrodenschichten gegeneinander zu gewährleisten. Das elektrische Isolationsmaterial ist derart am jeweiligen seitlichen Isolationsoberflächenabschnitt angeordnet, dass in Stapelrichtung des Stapels benachbarte
Elektrodenschichten durch das elektrische Isolationsmaterial voneinander elektrische isoliert sind. Somit können die piezoelektrischen Schichten der Wandlerelemente größere piezoelektrisch aktiven Bereiche aufweisen als vergleichbare piezoelektrische Schichten bekannter Wandlerelemente. Es resultiert eine höhere Kapazität der jeweiligen Vielschicht- Kondensatorstruktur als bei einer vergleichbaren, bekannten
Vielschicht-Kondensatorstruktur. Dies führt zu einer im Vergleich zum Stand der Technik höheren Empfindlichkeit. Darüber hinaus kann ein für eine hohe Auflösung notwendiger Miniaturisierungsgrad ohne Kapazitäts-, Signal- und Empfindlichkeitsschwankungen erzielt werden.
In einer besonderen Ausgestaltung entspricht eine Grundfläche der Elektrodenschichten des Stapels des Wandlerelements im Wesentlichen einer Grundfläche der piezoelektrischen Schichten des Stapels des Wandlerelements. Dies bedeutet, dass sich der piezoelektrisch aktive Bereich jeweils über die gesamte piezoelektrische Schicht erstreckt. Zur elektrischen Kontaktierung einer Elektrodenschicht weist der Stapel an einem seitlichen Kontaktoberflächenabschnitt eine Außenmetallisierung auf. Die Elektrodenschicht ist bis an den Kontaktoberflächenabschnitt des Stapels geführt und dort mit der Außenmetallisierung verbunden. Um zu verhindern, dass eine benachbarte Elektrodenschicht mit dieser Außenmetallisierung kontaktiert wird, ist die benachbarte Elektrodenschicht, die ebenfalls bis an den Rand des Stapels geführt ist, mit elektrischem Isolationsmaterial abgedeckt. Beispielsweise ist die Außenmetallisierung eine Oberflächenmetallisierung an einer Seite des Stapels . Die Oberflächenmetallisierung ist über eine Höhe des Stapels angebracht, die sich durch die zu kontaktierenden Elektrodenschichten ergibt. Alternierend werden die Elektrodenschichten mit dem Isolationsmaterial abgedeckt. Somit ist jede erste Elektrodenschicht mit der Oberflächenmetallisierung elektrisch kontaktiert. Jede zweite Elektrodenschicht ist von der Oberflächenmetallisierung elektrisch isoliert. Zwischen der Oberflächenmetallisierung und jeder zweiten Elektrodenschicht ist jeweils das Isolationsmaterial angeordnet.
In einer besonderen Ausgestaltung weisen die Grundfläche der Elektrodenschichten und die Grundfläche der piezoelektrischen Schichten eine laterale Ausdehnung auf, die aus dem Bereich
von einschließlich 50 μm bis einschließlich 500 μm ausgewählt ist. Vorzugsweise ist die Ausdehnung der Grundflächen aus dem Bereich von 50 μm bis 250 μm ausgewählt. Die Grundflächen können beliebig geformt sein. Beispielsweise sind die Grundflächen rechteckig, quadratisch oder trapezförmig. Bei einer rechteckigen Grundfläche ist die laterale Ausdehnung der Schichten und damit eine laterale Ausdehnung der Wandlerelemente eine Länge oder eine Breite der Schichten beziehungsweise eine Länge oder Breite der Wandlerelemente.
Je nach gewünschter Arbeitsfrequenz des Ultraschallwandlers wird eine unterschiedliche Stapelhöhe des Stapels gewählt, der die Vielschicht-Kondensatorstruktur bildet. Vorzugsweise ist aber ist eine Stapelhöhe des Stapels aus dem Bereich von einschließlich 100 μm bis einschließlich 1000 μm ausgewählt. Mit diesen Stapelhöhen ergeben sich Arbeitsfrequenzen im ein- bis zweistelligen MHz-Bereich.
Die piezoelektrischen Schichten können ein beliebiges piezoelektrisches Material aufweisen. Beispielsweise ist das piezoelektrische Material ein Kunststoff wie Polyvinylidenfluorid (PVDF) . Zum Herstellen der Wandlerelemente wird beispielsweise eine entsprechende Anzahl von PVDF-Folien, die mit Elektrodenmaterial bedruckt sind, übereinander gestapelt und laminiert. Anschließend wird der Stapel aus den PVDF-Folien in einzelne Wandlerelemente zerteilt.
In einer besonderen Ausgestaltung weisen die piezoelektrischen Schichten des Wandlerelements eine Piezokeramik auf. Die Piezokeramik ist bevorzugt ein Perowskit. Insbesondere ist die Piezokeramik ein PZT. Dabei können die piezoelektrischen Schichten und die Elektrodenschichten übereinander laminiert sein. Vorzugsweise aber weist das Wandlerelement eine monolithische
Vielschichtbauweise auf. Die piezokeramischen Schichten und die Elektrodenschichten bilden eine fest zusammenhängenden
Verbund. Das Elektrodenmaterial der Elektrodenschichten ist beispielsweise eine Silber-Palladium-Legierung. Andere Elektrodenmaterialien sind ebenfalls denkbar. Zum Bereitstellen eines das Wandlerelement bildenden Stapels aus piezoelektrischen Schichten und Elektrodenschichten werden bevorzugt folgende Verfahrensschritte durchgeführt: c) Bedrucken von keramischen Grünfolien mit Elektrodenmaterial, d) Stapeln der bedruckten keramischen Grünfolien, e) Sintern der gestapelten Grünfolien zu einer Platte und f) Erzeugen des Stapels aus der Platte. Zusätzlich können unbedruckte Grünfolien verwendet werden. Beispielsweise wird eine unbedruckte Grünfolie zwischen zwei bedruckten Grünfolien angeordnet. Dadurch verringert sich die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines elektrischen Kurzschlusses durch die daraus erhaltene piezoelektrische Schicht. Nach dem
Laminieren erfolgt in der Regel ein Entbindern . Ein in den keramischen Grünfolie enthaltener organischer Binder wird durch Temperaturerhöhung ausgebrannt. Nach dem Entbindern wird der Stapel gesintert. Es entsteht eine monolithische Platte aus abwechselnd gestapelten piezokeramischen Schichten und Elektrodenschichten. Diese Platte wird im weiteren Verlauf zersägt, wobei die Wandlerelemente in monolithischer Vielschichtbauweise erhalten werden. Dabei können die Wandlerelemente vereinzelt werden. Die Wandlerelemente werden voneinander getrennt. Denkbar ist auch, dass in die Platte Gräben gesägt werden, so dass zwar einzelne Wandlerelemente entstehen, die Wandlerelemente durch die gemeinsame Platte aber noch verbunden sind. Die Platte wird lediglich strukturiert .
Nach dem Zerteilen in einzelne Wandlerelemente beziehungsweise nach dem Strukturieren der Platte wird das elektrische Isolationsmaterial aufgebracht. Das elektrische Isolationsmaterial und/oder eine Vorstufe des elektrischen Isolationsmaterial wird am Isolationsoberflächenabschnitt des Stapels elektrochemisch abgeschieden. Das elektrochemische Abscheiden basiert auf der Wanderung von elektrisch geladenen
Teilchen, die sich in einer Flüssigkeit befinden und die einem elektrischen Feld ausgesetzt sind. Die elektrisch geladenen Teilchen werden im elektrischen Feld in Richtung des Isolationsoberflächenabschnitts bewegt und dort abgeschieden. Das Abscheiden kann mit einer Redoxreaktion der Teilchen verbunden sein. In einer besonderen Ausgestaltung ist die elektrochemische Abscheidung eine elektrophoretische Abscheidung. Zum elektrochemischen Abscheiden wird ein elektrophoretisches Abscheiden durchgeführt. Dabei wandern dispergierte und/oder kolloidal gelöste Teilchen im elektrischen Feld.
Für die elektrochemische Abscheiden kann direkt das Isolationsmaterial verwendet werden. Ebenso kann eine Vorstufe des Isolationsmaterials verwendet werden. Dies bedeutet, dass während oder nach dem Abscheiden der Vorstufe des Isolationsmaterials ein Umwandeln der Vorstufe des Isolationsmaterials in das eigentliche Isolationsmaterial durchgeführt wird. Das Umwandeln kann eine Redoxreaktion oder eine Polymerisation umfassen. Es kann auch lediglich ein
Verdichten des abgeschiedenen Material beinhalten. Es findet keine StoffUmwandlung statt. In einer besonderen Ausgestaltung wird nach dem Abscheiden und/oder während des Abscheidens eine Wärmebehandlung des Stapels durchgeführt, so dass sich aus dem abgeschiedenen Isolationsmaterial eine Isolationsschicht bildet. Die Isolationsschicht führt zur elektrischen Isolierung der entsprechenden Elektrodenschicht.
Als Isolationsmaterial eignet sich jeder Werkstoff, der aus Partikeln besteht, die sich elektrostatisch aufladen lassen. In einer besonderen Ausgestaltung ist das Isolationsmaterial zumindest ein aus der Gruppe Glas und/oder Keramik und/oder Kunststoff ausgewählter Werkstoff. Beim Kunststoff können polymerisierbare Ausgangsverbindungen des Kunststoffs abgeschieden werden. Nach oder während dem Abscheiden wird die Polymerisierung initiiert. Das Initiieren erfolgt beispielsweise durch eine Wärmebehandlung. Denkbar ist auch,
dass bereits polymerisierte Kügelchen aus einem thermoplastischen Kunststoff abgeschieden werden, die durch nachfolgende Wärmebehandlung verdichtet werden.
Der Werkstoff Glas (Si02) als Isolationsmaterial eignet sich besonders bei der Verwendung einer Piezokeramik als piezoelektrisches Material. Das Glas wird beispielsweise als feines Pulver in Wasser dispergiert. Ein Partikeldurchmesser der Glaspartikel ist dabei so gewählt, dass aus den abgeschiedenen Glaspartikeln eine dichte Isolationsschicht gebildet werden kann. Dazu sind die Glaspartikel möglichst kein. Möglichst kleine Glaspartikel sind auch zum Herstellen einer Dispersion vorteilhaft, aus der die elektrophoretische Abscheidung stattfindet. Mit kleinen Glaspartikeln kann eine dichte Dispersion mit einem möglichst hohen Feststoffanteil hergestellt werden, ohne dass Sedimentation statt findet. Darüber hinaus eignen sich kleine Glaspartikel besonders, da sie nach dem elektrophoretischen Abscheiden sehr gut am Isolationsoberflächenabschnitt haften. Bei einer Schichtdicke einer zu isolierenden Elektrodenschicht von etwa 5 μm eignen sich solche Glaspulver besonders, deren durchschnittlicher Partikelgröße (dso~Wert) aus dem Bereich von 0,5 μm bis 2,0 μm ausgewählt ist. Größere und kleinere durchschnittliche Partikelgrößen sind ebenfalls denkbar.
Die dispergierten Glaspartikel werden an der Partikeloberfläche mit einem elektrischen Ladung beaufschlagt. Die geladenen Glaspartikel wandern zur entsprechend mit Spannung beaufschlagten Elektrodenschicht und werden am Isolationsoberflächenabschnitt der
Elektrodenschicht beziehungsweise des Stapels abgeschieden. Nachfolgend werden die abgeschiedenen Glaspartikel eingebrannt. Es findet eine Wärmebehandlung statt. Es erfolgt ein Verdichten der Glaspartikel durch viskoses Fließen. Gleichzeitig entsteht eine innige Verbindung des
Isolationsmaterials mit der Piezokeramik des Wandlerelements.
Es resultiert eine feste und zuverlässige elektrische Isolierung der Elektrodenschicht.
In einer besonderen Ausgestaltung ist eine Vielzahl von Wandlerelementen zu einer Wandlerelementmatrix zusammengefasst . Es wird ein 2D-Ultraschallwandler realisiert. Der 2D-Ultraschallwandler weist beispielsweise eine Wandlerelementmatrix mit 64 x 64 Wandlerelementen auf.. Vorzugsweise ist dabei die Vielzahl von Wandlerelementen auf einem gemeinsamen Trägerkörper angeordnet. Der Trägerkörper ist ein Substrat, das entsprechende elektrische Leiterbahnen zur Ansteuerung der Wandlerelemente aufweist. Die Wandlerelemente können voneinander getrennt, also vereinzelt auf dem gemeinsamen Trägerkörper angeordnet sein. Denkbar ist insbesondere auch, dass die einzelnen Wandlerelemente zusammenhängend, als nicht voneinander getrennt auf dem Trägerkörper angeordnet sind. Beispielsweise wird eine monolithische Platte mit Hilfe von Gräben derart strukturiert, dass zusammenhängende Wandlerelemente entstehen. Eine Weite der Gräben ist beispielsweise aus dem Bereich von 10 μm bis 50 μm ausgewählt. Jedes der Wandlerelemente wird über den Trägerkörper mit passenden elektrischen Leiterbahnen separat elektrisch angesteuert.
Der beschriebene Ultraschallwandler wird bevorzugt in der medizinischen Diagnostik oder in der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung (Ultraschallprüfung) verwendet.
Zusammenfassend ergeben sich mit der Erfindung folgende wesentlichen Vorteile:
- Es wird ein Ultraschallwandler mit Wandlerelementen bereitgestellt, die nahezu identische elektrische, piezoelektrische und Ultraschalleigenschaften aufweisen.
Aufgrund der effizienten elektrischen Isolierung der Elektrodenschichten ist die Wahrscheinlichkeit für den
Ausfall von einzelnen Wandlerelementen durch Kurzschluss erniedrigt. Damit kommt es zu keinen Artefakten in einer Bildrekonstruktion.
- Es ist eine im Vergleich zum Stand der Technik höhere Auflösung möglich.
Anhand mehrerer Ausführungsbeispiele und der dazugehörigen Figuren wird die Erfindung näher erläutert. Die Figuren sind schematisch und stellen keine maßstabsgetreuen Abbildungen dar.
Figur 1A zeigt ein piezoelektrisches Wandlerelement eines Ultraschallwandlers in einem seitlichen Querschnitt.
Figur 1B zeigt eine Elektrodenschicht des Wandlerelements in Aufsicht.
Figur IC zeigt einen Ausschnitt des Wandlerelements aus Figur 1A.
Figur 2A zeigt ein piezoelektrisches Wandlerelement eines Ultraschallwandlers gemäß Stand der Technik in einem seitlichen Querschnitt.
Figur 2B zeigt eine Elektrodenschicht des Wandlerelements gemäß Stand der Technik in Aufsicht.
Figur 2C zeigt einen Ausschnitt des Wandlerelements aus Figur 2A.
Figur 3 zeigt eine Platte aus gesinterten piezoelektrischen Schichten und Elektrodenschichten.
Figur 4 zeigt einen aus der Platte aus Figur 3 gesägten Streifen.
Figur 5 zeigt die Platte aus Figur 3, in die Gräben gesägt sind
Figur 6 zeigt einen Ausschnitt einer Wandlerelementmatrix von oben .
Der Ultraschallwandler 1 ist eine 2D-Ultraschallantenne. Diese 2D-Ultraschallantenne besteht aus 64 x 64 einzelnen piezoelektrischen Wandlerelementen 2 (Figur 6) . Die Wandlerelemente sind zu einer 64 x 64 Elemente enthaltenden Wandlerelementmatrix 3 zusammengefasst. Die Vielzahl der Wandlerelemente ist auf einem gemeinsamen Trägerkörper 4 angeordnet. Der Trägerkörper dient unter anderem der elektrischen Ansteuerung der Wandlerelemente.
Jedes der Wandlerelemente ist ein Vielschicht-Wandlerelement (Mini-Vielschichtaktor) mit Vielschicht-Kondensatorstruktur (Figuren 1A und IC) . Jede Vielschicht-Kondensatorstruktur verfügt über einen Stapel 20 aus Elektrodenschichten 22 und 23 und piezoelektrischen Schichten 24, die in Stapelrichtung
21 des Stapels abwechselnd angeordnet sind. Die piezoelektrischen Schichten sind aus einem PZT. Die Elektrodenschichten sind aus einer Silber-Palladium- Legierung. Die Grundfläche 241 der piezoelektrischen Schichten 24 und die Grundfläche 221 der Elektrodenschichten
22 und 23 sind quadratisch und im Wesentlichen gleich (Figur 1B) . Eine Kantenlänge 222 und 242 der jeweiligen Grundfläche 221 und 241 beträgt jeweils etwa 250 μm. Die Stapelhöhe entlang der Stapelrichtung 21 beträgt 500 μm. Jede der Elektrodenschichten erstreckt sich mindestens an jeweils einem seitlichen Isolationsoberflächenabschnitt 25 und 26 des Stapels .
Im vorliegenden Fall erstreckt sich jede der Elektrodenschichten an alle vier seitlichen
Oberflächenabschnitte des Stapels. Zur elektrischen Isolierung jeder der Elektrodenschichten sind an den
Isolationsoberflächenabschnitten, bis zu denen sich die Elektrodenschichten erstrecken, elektrochemische Abscheidungen 27 und 28 aus einem Isolationsmaterial angebracht. Die elektrochemischen Abscheidungen sind jeweils eine elektrophoretische Abscheidung. Das Isolationsmaterial ist ein Glas.
Zur elektrischen Kontaktierung sind an
Kontaktoberflächenabschnitten 29 und 30, die den jeweiligen Isolationsoberflächenabschnitten 27 und 28 abgekehrt sind, elektrische Außenmetallisierungen 31 und 32 angebracht.
Zur Verdeutlichung ist in den Figuren 2A bis 2C der Stand der Technik gezeigt. Jede der piezoelektrischen Schichten weist in der Kontaktzone einen piezoelektrisch inaktiven Bereich 17 auf. Im übrigen Bereich 16 ist jede piezoelektrischen Schichten 16 piezoelektrisch aktiv.
Zum Herstellen der Wandlerelemente des Ultraschallwandlers werden keramische Grünfolien mit Elektrodenmaterial bedruckt und übereinander gestapelt. Dabei ist dafür gesorgt, dass nur an die Kantenfläche 41 und 42 entweder Elektrodenschichten 22 oder weitere Elektrodenschichten 23 geführt sind. Die Elektrodenschichten sind abwechselnd an die Kantenflächen 41 und 42 geführt. Nachfolgendes Entbindern und Sintern des Gesamtstapels führt zu einer monolithischen keramischen Platte 40 (Figur 3) . Die Plattendicke entspricht der späteren Dicke der Wandlerelemente. Mit dem Bezugszeichen 48 ist die Abmessung des 2D-Ultraschallwanders angedeutet, der aus der Platte 40 durch die nachfolgend beschriebenen Prozessschritte wird.
Im nächsten Schritt werden die Kantenflächen 41 und 42 zur elektrischen Kontaktierung der jeweiligen Elektrodenschichten ganzflächig metallisiert.
Nachfolgend wird die Platte 40 in Streifen 411 zersägt (Figur 4) . Eine der Seitenflächen 44 oder 47 wird abgedeckt. Nachfolgend wird das Glas elektrophoretisch aus einer wässrigen Dispersion eines Glaspulvers an den freien Elektrodenschichten abgeschieden. Das Glaspulver weist eine durchschnittliche Partikelgröße von 2,0 μm auf. Im Folgenden wird die Abdeckung entfernt und die andere Seitenfläche 47 oder 44 abgedeckt. Anschließend wird an den nun freien Elektrodenschichten Glas elektrophoretisch abgeschieden. Nach Entfernen der Abdeckung wird der Streifen einer
Wärmebehandlung unterzogen. Bei einer Temperatur von etwa 700 °C wird das Glas eingebrannt. Es bildet sich eine dichte elektrische Isolationsschicht.
Im nächsten Schritt werden die Seitenflächen 47 und 49 des Streifens 411 gemeinsam metallisiert. Ebenfalls werden die Seitenflächen 43 und 44 gemeinsam metallisiert. Das Metallisieren der Seitenflächen 43, 44, 47, und 49 erfolgt in einer ersten Ausführungsform gemeinsam. Nachfolgend werden die Seitenflächen 47 und 49 von den Seitenflächen 43 und 44 getrennt. Das Trennen erfolgt durch Laserstrukturierung. In einer dazu alternativen Ausführungsform werden die Seitenflächen abgedeckt, so dass entweder die Seitenflächen 47 und 49 oder die Seitenflächen 43 und 44 metallisiert werden.
Im Weiteren werden die Streifen auf einen gemeinsamen Trägerkörper mit Abstandshaltern eingesetzt. Zur Fertigstellung der Ultraschallantenne werden Verkleben, Polarisieren, Aufbringen weiterer elektrischer
Kontaktierungen und Quersägen (Figur 4, Bezugszeichen 46) in einzelnen Wandlerelemente durchgeführt.
In einer alternativen Ausführungsform wird die gesinterte Platte nicht in Streifen zersägt. In einem Sägeschritt werden Gräben 45 in die Platte eingesägt (Figur 5) . Eine Grabenweite der Gräben beträgt etwa 40 μm. Im Weiteren wird je ein Graben
abgedeckt und im nicht abgedeckten Graben Glas an den Elektroden elektrophoretisch abgeschieden. Die so erhaltenen Glasabscheidungen werden wieder eingebrannt. Nachfolgend werden die Seitenflächen 43 und 49 und die Flächen der Gräben 45 metallisiert. Die so resultierende Platte 40 wird auf einen Trägerkörper aufgeklebt . Neben dem bereits oben beschriebenen Polarisieren, Aufbringen weiterer elektrischer Kontaktierungen und Quersägen werden die beim Teileinsägen stehen gebliebenen Reststege durch einen weiteren Sägeschritt entfernt. Zum Trennen der Reststege wird in jeden der bestehenden Gräben ein weiterer Graben mit einer Grabenweite von etwa 20 μm eingesägt. In einer dazu alternativen Ausführungsform bleiben die Reststege erhalten. Die Wandlerelemente werden nicht komplett voneinander getrennt.