Strahlenschutzmaske
Die Erfindung betrifft eine Strahlenschutzmaske aus einem Matrixmaterial in das als bleifreie Strahlungsabsorbierende Materialien Elemente mit einer Ordnungszahl größer 50 oder deren Verbindungen eingearbeitet sind,
Strahlenschutzfolien in Form von Kleidung oder Schürzen sind hinreichend bekannt, auch sind solche bekannt, denen zur Absorption -von Röntgenstrahlung im Energiebereich von 45 bis 140 kV bleifree Absorbermaterial en beigemischt sind, so z.B. DE 19955192, DE 10234159, DE 10353917. Diese Materialien haben elastische Eigenschaften und lassen sich beliebigen Körperformen nicht so anpassen, dass ein sicherer Schutz beispielsweise von Gonaden, Ovarien oder andere, gegen ionisierender Strahlung besonders empfindliche Bereiche des menschlichen Körpers zu erreichen ist.
Hieraus stellt sich die Aufgabe, die Auslegung einer Strahlenschutzmaske so vorzuschlagen, dass ein sicherer Schutz empfindlicher Körperpartien gegen ionisierende Strahlung sowie auch gegen PartikelStrahlung durch Um- bzw. Einhüllen ermöglicht wird, wobei das Material der Strahlenschutzmaske einen
bleifreien Strahlungsabsorber enthalten soll, weiter soll es einfach anwendbar, sterilisierbar sowie recycelbar sein.
Diese Aufgabenstellung wird nach der Erfindung durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen beschreiben die Unteransprüche.
.Das in Form geschnittene, mit Strahlungsabsorbierenden Materialien versetzte Matrixmaterial ist als zumindest eine Folie in eine Hülle aus zwei Blättern eingelegt, wobei die Ränder der Bl tter bis auf einen Bereich zum Einführen und Entnehmen des Matrixmaterials miteinander verbunden sind, und das Verbinden vorzugsweise durch ein Verschweißen oder ein Vernähen vorgesehen ist.
Um auch im septischen Einsatz hinreichend Sicherheit gegen eine Keimverschleppung zu erreichen, wird die Strahlenschutzmaske sterilisiert. Dies ist mit dem die Strahlung absorbierenden Material der Maske aus einem mit bleifreiem Strahlungsabsorbierenden Zusätzen durchsetzten Plastomer, ohne weiteres möglich. Es versteht sich von selbst, dass die Blätter für die Folien-Umhüllungen so ausgewählt werden, dass auch diese der für ein Sterilisieren notwendigen Temperatur ggf. dem Einfluss von Wasserdampf oder Ethylenoxid widerstehen. Dieses Widerstehen ist bei textielen Geweben, insbesondere aus synthetischen Fasern im allgemeinen am besten gegeben.
Diese Umhüllungen können in einfachster Weise auch von zwei in ihrer Form der Zuschnittsform des Matrixmaterials entsprechenden Blättern aus einer schweißbaren Folie gebildet sein, die die zugeschnittene Maskenfolie umhüllen, wobei die offenen Kanten nachträglich verschweißt werden. Eine alternative Ausbildung ist die einer Tasche, in die die zugeschnittene Masken- Folie eingelegt wird und die zum Einführen offene Kante ebenfalls nachträglich verschweißt werden kann. Alternativ können die beiden Blätter auch von textilem Stoff gebildet sein, wobei deren Ränder vernäht werden. Auch hier kann eine Kante zum Einlegen des zugeschnittenen Matrixmaterials offen bleiben und wird nach dem Einlegen vernäht. Vorteilhaft weist eines der beiden Blätter einen Übertritt auf, der zum Verschließen der Einlege-Öff- nung umgelegt wird.
Dazu wird der Übertritt zum Verschließen dieser Einführöffnung umgeschlagen unter das andere Blatt geschoben bzw. über das andere Blatt geführt und so
festgelegt. Wird der Übertritt zum Festlegen unter das andere Blatt geführt, ist dieser in dem Spalt zwischen Matrixmaterial und anderem Blatt fixiert. Bei einer alternativen Ausführung wird der Übertritt auf das andere Blatt gelegt und dort fixiert. Zum Fixieren kann bei einer Ausführungsform auf dem anderen Blatt ein Riegelstreifen vorgesehen sein. Bei einer anderen Ausführungsform ist der Übertritt oder das andere Blatt im Bereich des umgelegten Übertritts mit einem Haftstreifen versehen, der den umgelegten Übertritt fixiert. Vorteilhaft ist dabei das andere Blatt oder der Übertritt mit einem Gegenstück zu dem Haftstreifen versehen.
Das bleifreie Material zur Absorption der ionisierenden Strahlung, die beim Betrieb einer Röntgenröhre im Bereich etwa 40 kV bis 140 kV Anodenspannung entspricht, ist mehrfach beschrieben. Ein solches Material besteht in aller Regel aus einem zu einer Folie gewalzten oder gezogenen Matrixmaterial, in dem als strahlungsabsorbierende Zusätze Mischungen von Elementen, die in ihrer Ordnungszahl über etwa 50 liegen oder deren Verbindungen vorgeschlagen werden. Als solche Zusätze haben sich dabei Bismut und/oder Antimon bewährt; als weitere Zusätze sind Wolfram und Zinn vorgesehen. Weiter sind auch Seltene Erden - beispielsweise Gadolinium oder Cer vorgeschlagen worden. Diese Elemente sowie deren Verbindungen sind physiologisch zumindest weitgehend unbedenklich, insbesondere wenn sie in ein polyeres Matrixmaterial eingebettet sind. Ähnliche Materialien lassen sich auch gegen Partikel -Bestrahlung einsetzen, etwa bei Schwerionen-Bestrahlungen im Bereich des Auges.
Als Matrixmaterial wird ein Plastomer eingesetzt, das mit den vorgenannten, die Strahlung absorbierenden Zusätzen versetzt und zu einer Folie ausgewalzt wird. Für den Einsatz als Maske ist es vorteilhaft, wenn sich das Plastomer entsprechend dere gewünschten Form dauerhaft formen lässt. Solche Folien lassen sich beliebig zuschneiden und formen. Dabei können auch Durchbrüche in der Folie für die Strahlenschutzmaske vorgesehen sein, um Öffnungen zu erhalten, die lokale EinWirkungsbereiche für ionisierende Strahlung im geschützten Bereich des Patienten bilden.
Als Matrixmaterial ist vorteilhaft ein Plastomer (thermoplastische unvul- kanisierte Elastomere, elastomerhaltiges Plastisol oder -gel) vorgesehen, bei dem elastische Rückstel 1 kräfte kaum oder garnicht vorhanden sind. So kann ein Zuschnitt in gewünschter Größe an den Körper angelegt und in die notwendige Form gebracht werden. Diese so einmal eingenommene, an die örtliche Kontur des Körpers angepasste Form bleibt wegen der fehlenden Rück-
Stellung erhalten. Dabei ist es wichtig, dass bei diesen Verformungen die Dicke des Materials erhalten bleibt, um die Konstanz der Absorption über die Fläche der Maske sicher zu stellen. Hierzu haben sich insbesondere un- vulkanisierte Kautschuk-Arten (natürlich oder synthetisch) bewährt; vorzugsweise wird ein unvulkanisierter Silikonkautschuk eingesetzt. Die nachteilige Neigung solcher Plastomere zum Kleben wird durch die vorgesehene Hülle aufgehoben.
Besonders bei einem Einsatz solcher Strahlungsschutzmasken bei Behandlungen mit Schwerionen-Bestrahlung lassen sich bei der Absorption der energiereichen Schwerionen ein Auftreten sekundärer Röntgenstrahlung nicht vermeiden. In diesen Fällen ist es ratsam, dem Folienstück eine angepasste Röntgen- schutzfolie nachzuschalten, so dass sich ein mehrschichtiger Aufbau ergibt.
Als vorteilhaft hat sich eine Masken-Einlage aus mehreren Schichten bewährt, deren Strahlungsschwächungswerte sich überlagern. Bei Mehrfach-Schichten aus gleich zusammengesetzten Folien hat sich überraschender Weise gezeigt, dass diese Überlagerung nicht additiv ist, sondern das zumindest im Bereich unter 120 kV, die Strahlungsschwächungswerte der Kombination deutlich über denen liegen, die sich aus der einfachen Addition ergeben.
Um verbrauchte Strahlenschutzasken wieder aufarbeiten zu können, wird die Maske zerlegt, das Plastomer thermisch behandelt und in einer Art Auf- schmelzprozess plastifiziert, so dass es erneut durch einen Kalander geschickt und so zur Folie gewünschter Dicke ausgewalzt werden kann. Dabei besteht auch die Möglichkeit, Verunreinigungen zu entfernen und Temperatur und Verweilzeit so zu wählen, dass auch eine Sterilisation erfolgt. Die so entstandene "neue" Folie kann erneut als Strahlenschutzmaske zugeschnitten, umhüllt und wieder eingesetzt werden.
Die Figuren 1 und 2 zeigen beispielhaft zwei Ausführungsformen der umhüllten Strahlenschutzmaske, nämlich:
Fig. 1: Strahlenschutzmaske in Folienhülle - teilgeschnitten; Fig. 2: Strahlenschutzmaske mit Gewebehülle - teilgeschnitten.
Die Strahlenschutzmaske 1 besteht aus einem Folienstück 2 eines mit einem Strahlungsabsorptionsmaterial versetzten Plastomers, das den Erfordernissen so zugeschnitten ist, dass ein Anlegen an bzw. ein Einhüllen des zu schüt-
zenden Körperteils möglich ist; dadurch ergibt sich eine Kontur 3. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist weiter davon ausgegangen worden, dass im Bereich des zu schützenden Körperteils eine Stelle zur Behandlung mit ionisierender Strahlung vorliegt. Daher ist in der Fläche des Folienstücks 2 des strahlungsabsorbierenden Materials eine Öffnung 4 vorgesehen, durch die die ionisierende Strahlung diese Behandlungsstelle erreichen kann. Eine Folienhülle 5 umgibt das Folienstück 2, wobei die Kanten 6 der Folienhülle 5 verschweißt sind. Somit umgibt eine Schweißnaht das Folienstück 2 umlaufend. Damit ist die Strahlenschutzmaske 1 umhüllt und die Strahlenschutz- folie vor direkter Berührung mit der Haut des Patienten geschützt. Dabei kann die Strahlungsdurchtritts-Öffnung 4 innerhalb des Folienstücks 2 mit der Umhüllung abgedeckt sein, da diese für die Strahlung durchlässig ist.
Die Strahlenschutzmaske nach Figur 2 besteht ebenfalls aus einem Folienstück 2 eines mit einem Strahlungsabsorptionsmaterial versetzten Plastomers, das den Erfordernissen so zugeschnitten ist, dass ein Anlegen an bzw. ein Einhüllen des zu schützenden Körperteils möglich ist; dadurch ergibt sich eine Kontur 3. In dieser Darstellung ist ebenfalls eine Öffnung 4 in der Fläche des Folienstücks 2 vorgesehen, durch die die ionisierende Strahlung diese Behandlungsstelle erreichen kann. Hier ist weiter unterstellt, dass sekundäre Röntgenstrahlung zu absorbieren ist. Daher ist dem Folienstück 2 eine übliche Strahlenschutzfolie 7 nachgeschaltet, die - übereinstimmend mit der Öffnung 4 des Folienstücks 2 - eine Öffnung 8 aufweist. Dieses Folienstück 2 samt nachgeschalteter Strahlenschutzfolie 7 ist in eine Gewebehülle 10 eingesetzt. Das Unterblatt 11 und das Oberblatt 12 dieser Gewebehülle 10 sind an den Rändern vernäht, so dass sich zumindest dreiseitig umlaufende Nähte 13 ergeben. Das Unterblatt 11 weist einem Übertritt 15 auf, der über das Oberblatt 12 geschlagen und - etwa mit einem bekannten VELKRO-Verschluss 16.1 - der mit dem Gegenstück 16.2 auf dem Oberblatt 12 zusammenwirkt, fixiert ist. Alternativ wird der Übertritt 15 unter einen Riegelstreifen 17 oder in die offene Kante des Oberblattes 12 der Hülle 10 so eingeschoben, dass dieser zwischen Folienstück 2 und Oberblatt 12 liegend eingeklemmt und so fixiert ist.