Passives aktivierbares Sicherheitsmerkmal
Die Erfindung betrifft ein passives Sicherheitsmerkmal zur Applikation auf Wertdokumenten, wie Banknoten, Ausweispapieren und dergleichen, das erst nach der Applikation aktiviert wird.
Wertdokumente, wie Banknoten, Ausweispapiere und dergleichen werden zum Schutz gegen Nachahmung und Fälschung mit Sicherheitsmerkmalen, die unterschiedliche funktionelle Merkmale aufweisen, versehen. So werden beispielsweise Hologrammstreifen oder -patches, Sicherheitselemente mit leitfähigen und/oder magnetischen Eigenschaften, mit optischen Eigenschaften (Farbkippeffekt, Lumineszenzeigenschaften) und dergleichen auf das Wertdokument aufgebracht.
Diese Sicherheitselemente sind bereits vor Applikation auf das Wertdokument aktiv und können somit von Nachahmern als gültiges Sicherheitselement auch auf gefälschte Dokumente aufgebracht werden.
Ferner ist es bekannt drucktechnisch beispielweise Linienraster auf Wertdokumente aufzubringen, die mit versteckten Informationen versehen sind, die mittels Linsen, Filter oder dergleichen ausgelesen, jedoch nicht kopiert werden können.
Aufgabe der Erfindung war es, ein Sicherheitselement bereitzustellen, das erst durch register- und passergenaue Applikation mit hoher Präzision auf das Wertdokument zum Echtheitsnachweis geeignet ist und damit zum Sicherheitsmerkmal wird.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Sicherheitselement zur Applikation auf ein Wertdokument, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement Strukturen aufweist, die mit den Strukturen auf dem Wertdokument kompatibel sind und durch register- und passergenaues Aufbringen auf das Basismateria!
BESTATIGUNGSKOPIE
des Wertdokuments als Sicherheitsmerkmal aktiviert wird, wobei die versteckte Information visuell oder maschinell erkennbar wird.
Dadurch wird ein eindeutiger, unverwechselbarer Bezug zwischen Sicherheitselement und Wertdokument hergestellt. Das Sicherheitsmerkmal wird erst durch register- und passergenaue Applikation aktiviert, erst in Verbindung der Strukturen auf dem Basismaterial des Wertdokuments und dem Sicherheitselement ist die Authentizität des Wertdokuments erkennbar. Ferner werden dadurch auch die Anforderungen an die Sicherheitsmaßnahmen beim Transport der Sicherheitsmerkmale geringer, da das Sicherheitsmerkmal alleine praktisch wertlos für Nachahmer und Fälscher ist.
Das Sicherheitselement weist Strukturen, beispielsweise Linienraster oder Feinstrukturen auf.
Diese Raster und/oder Strukturen können in Form von Zeichen, Linien, Guillochen, Kurven, Wellen, Mustern, geometrischen Figuren und dergleichen, gegebenenfalls auch in Form eines Codes, vorliegen.
Die Raster und/oder Strukturen weisen optische Eigenschaften auf und können beispielsweise gedruckt oder metallisiert sein.
So sind beispielsweise Linienraster oder Feinstrukturen mit einer Linienstärke von 50 - 250 μm besonders geeignet. Die Zahl der Linien pro cm kann je nach Linienstärke dabei 25 -350, vorzugsweise 30 - 100 betragen.
Das Sicherheitsmerkmal mit den darauf vorhandenen Rastern, Strukturen und Informationen wird register- und passergenau mit hoher Präzision auf das Basismaterial des Wertdokuments aufgebracht.
Dabei können die auf dem Sicherheitsmerkmal vorhandenen Teil-Raster oder Teil-Feinstrukturen oder Teil-Informationen erst durch Deckung mit den auf dem Basismaterial des Wertdokuments vorhandenen Teil-Rastern oder Feinstrukturen bzw. Teil-Informationen die gewünschte vollständige Information bilden.
Es können aber auch durch Kombination oder Überlagerung der auf dem Sicherheitsmerkmal und dem Basismaterial des Wertdokuments vorliegenden Raster, Strukturen oder Informationen neue Effekte entstehen.
Neben den bei passergenauer Aufbringung auf das Basismaterial des Wertdokuments zum aktiven Sicherheitsmerkmal werdenden Strukturen können sowohl das Sicherheitselement als auch das Wertdokument zusätzliche funktionelle Merkmale aufweisen.
Das Sicherheitselement, das auf das Basismaterial des Wertdokuments appliziert und/oder in das Basismaterial des Wertdokument eingebettet wird, wird hergestellt durch Aufbringen der gewünschten Raster, Strukturen und dergleichen auf ein Trägersubstrat.
Als Trägersubstrate kommen beispielsweise Trägerfolien, vorzugsweise flexible transparente Kunststofffolien, beispielsweise aus Pl, PP, MOPP, PE, PPS, PEEK, PEK, PEl, PAEK, LCP, PEN, PBT, PET, PA, PC, COC, POM, ABS, PVC in Frage.
Die Trägerfolien weisen vorzugsweise eine Dicke von 5 - 700 μm, bevorzugt 5 - 200 μm, besonders bevorzugt 5 - 50 μm auf.
Auf dieses Trägersubstrat werden dann die entsprechenden Linienraster, Feinstrukturen und Informationen aufgebracht.
Die Aufbringung dieser Merkmale kann auf jede bekannte konventionelle Weise erfolgen, beispielsweise durch Spin-Coating, Aufstreichen, Aufdampfen, durch Drucken, (Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck, Offsetdruck, Digitaldruck und dergleichen) durch Aufsprühen, Sputtem, Ätztechniken oder Walzenauftragstechniken.
Ebenso werden auf das Basismaterial des Wertdokuments an einer bestimmten definierten Stelle die entsprechenden Merkmale aufgebracht.
Das Basismaterial des Wertdokuments kann dabei aus zellstofffreiem, zellstoffhaltigem Papier, Baumwollpapier, Papier mit thermochromer oder chemisch aktivierbarer Beschichtung, Papieren mit Wasserzeichen, Verbunden dieser Papiere auch mit Kunststoffen oder Metallfolien, aus Kunststoffen, Verbunden mit Kunststoffen, aus Metallfolien oder Verbunden von Metallfolien mit Kunststoffen und/oder Papier und dergleichen bestehen. Die Dicke des Wertdokuments kann dabei 6 - 1000 μm betragen.
Die beschriebenen Merkmale können auf das Basismaterial des Wertdokuments in jedem bekannten Druckverfahren, beispielsweise durch Tiefdruckverfahren, indirekten Tiefdruck, Stahltiefdruck, Intaglio- Druckverfahren, Prägen, Blindprägen, Offsetdruck, Flexodruck, Buchdruck, Digitaldruck, und dergleichen aufgebracht werden.
In einer Ausführungsform können dabei sowohl auf dem Sicherheitselement als auch auf dem Basismaterial des Wertdokuments in einem definierten Bereich Feinrasterstrukturen aufgebracht sein. Durch register- und passergenaues Aufbringen des Sicherheitsmerkmals auf das Basismaterial des Wertdokuments entsteht dadurch beispielsweise ein Moiree-Effekt, wobei dadurch beispielsweise ein Schriftzug, eine geometrische Form oder ein bestimmtes Muster und dergleichen sichtbar wird.
Das Sicherheitselement kann dabei in Form eines Fadens, Streifens, Patches oder anderen Formaten, beispielsweise auf einer das Basismaterial des Wertdokuments vollflächig bedeckenden Laminatfolie (vollflächig oder partiell) vorhanden sein.
Die Applikation bzw. die teilweise Einbettung des Sicherheitselements auf bzw. in das Basismaterial des Wertdokuments muss register - und passergenau erfolgen und erfolgt vorzugsweise mittels eines registergesteuerten Verfahrens, wobei das mit einer definierten funktioneilen, wie oben beschriebenen Schicht
versehene Basismaterial des Wertdokuments über eine entsprechende Applikationsmaschine mit dem Sicherheitsmerkmal, das entsprechende Registermarken aufweist, verbunden wird.
Die Präzision der Aufbringung kann, je nach verwendetem Merkmal und gewünschten Effekt, Toleranzen von 0,05 bis 3 mm aufweisen.
Dabei kann vorzugsweise das Sicherheitselement einen Heiß- oder Kaltsiegelkleber, einen Kaschierkleber oder eine selbstklebende Beschichtung aufweisen.
Das Wertdokument kann anschließend mit einer bekannten Beschichtung zur Erhöhung der Umlauffähigkeit oder einem Schutzlack oder einer Schutzfolie versehen werden.