Wasserfreie und silikonölfreie Deodorant- oder Antitranspirantformulierung in Stiftform
Die Erfindung beschreibt wasserfreie und silikonölfreie Deodorant- oder Antitranspirantformulierungen in Stiftform.
Üblicherweise werden Antitranspirantien (AT) und Deodorantien (Deo) in mannigfaltigen Produktformen angeboten, wobei in Europa Roller, Pumpzerstäuber und Aerosole dominieren, in den USA, Mittel- und Südamerika Stifte. Es sind sowohl wasserfreie (Suspensionen) als auch wasserhaltige Produkte (hydro-alkoholische Formulierungen, Emulsionen) bekannt.
Bei den Stiften werden hauptsächlich zwei Formulierungsarten unterschieden. Deodorantstifte enthalten vornehmlich Seife, beispielsweise Natriumstearat, Ölkörper und Bakterizide. Sie weisen einen alkalischen pH-Wert von größer 9 auf. Als nachteilig wird vom Verbraucher das mit diesen Stiften verbundene seifige Hautgefühl angesehen. Neuere Entwicklungen betreffen Stifte, die bekannte Antitranspirantwirkstoffe, wie z. B. Aluminiumchlorhydrat (ACH) enthalten. Diese Formulierungen sind wasserfrei und benötigen dazu besondere Verdickersysteme, z. B. auf Basis von Mischungen von Stearylalkohol und hydriertem Ricinusöl sowie auf Basis natürlicher oder synthetischer Wachse.
Wasserfreie feste oder halbfeste Formulierungen sind dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere feste, in Teilchenform vorliegende Antitranspirantmittel in einem Träger suspendiert sind. Der Träger besteht mindestens aus ein oder mehreren leicht flüchtigen Ölen, ein oder mehreren nicht flüchtigen Emollients und ein oder mehreren Verdickern.
Wasserfreie feste und halbfeste Produkte zeichnen sich durch eine hohe Wirksamkeit und ein pudriges, nicht klebriges, samtig-seidiges Hautgefühl aus. Nachteilig ist die Neigung zur Bildung weißer Rückstände. Dies ist durch die Auswahl und Konzentration der Rohstoffe, insbesondere der Öle und Verdicker zu verhindern.
Die Darstellung von wasserfreien Zubereitungen ist auf verschiedenen Wegen möglich, die im Folgenden beschrieben werden.
Antitranspirantformulierungen mit hohen Gehalten an Tonerden (US 4526780, US 5019375) oder Kieselsäuren (US 4937069, US 5069897, DE 69005029) mit einem Gehalt vorzugsweise größer 2%. Nachteil ist das unerwünschte Weissein, die Bildung von weißen Rückständen auf der Haut Einsatz von Silikon-Elastomeren (quervernetzte Silikonpolymere) (WO 9800097, WO 9951192) oder Silikon-Latex Copolymeren (WO 9804236) Einsatz von Verdickerkombinationen auf Basis von Triglyceriden wie z.B. Tribehenin (US 5718890, WO 9717941 , WO 0187251 ), auch zusammen mit anorganischen Verdickern (WO9851272), Verwendung von hydriertem Rizinusöl in Kombination mit Paraffin (WO 9916410) und in Kombination mit Stearylalkohol und Dimethiconcopolyol (US 5531986) Antitranspirantgelzubereitungen mit Hydroxystearinsäureestern (US 5,552,136), wobei ein zusätzlicher Gelbildner erforderlich ist
Im Stand der Technik finden sich ausschließlich Deodorant- oder Antitranspirantfomulierungen, die Silikonöle, insbesondere Cyclomethicone, beinhalten.
Cyclomethicone, INCI-Bezeichnung für ein Polydimethylcyclosiloxan, besitzen die allgemeine Formel, mit 1= 3 - 6
Silikonöle, insbesondere Cyclomethicone, dienen als Trägeröl für die Wirkstoffe und ermöglichen so ein gleichmäßiges Aufbringen auf die Haut. Durch die hohe Flüchtigkeit dampft Cyclomethicone sehr schnell von der Haut ab ohne ein klebriges Gefühl zu verursachen. Durch das Abdampfen des Silikonöls werden weiße Rückstände durch das AT-Mittel und die Verdicker auf der Haut sehr schnell sichtbar. Formeln mit Cyclomethicone werden durch viele Verbraucher als zu trocken und unangenehm im Hautgefühl empfunden, da sie keine Pflege vermitteln.
Weiterer Nachteil silikonhaltiger Deo - bzw. AT-Aerosole ist, dass das Verdicken von Silikonölen, insbesondere Cyclomethicon, nur mit ausgewählten Rohstoffen möglich ist. Teilweise werden dadurch höhere Mengen an Verdickern benötigt, die somit den Weißeleffekt erhöhen.
Der Nachteil Cyclomethicone-haltiger AT- bzw. Deo-Zubereitungen ist auch, dass durch das schnelle Abdampfen der flüchtigen Komponenten auch Parfüminhaltsstoffe entfernt werden, was zu einem Duftverlust bzw. einem nicht ausreichenden „long-lasting"-Effekt führt und die Parfümierung erschwert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher Alternativformulierungen für Deodorant- oder Antitranspirant-Stifte bereit zu stellen, die die Nachteile der silikonhaltigen Zubereitungen nicht aufweisen und gleichzeitig aber deren Vorteile beibehalten.
Insbesondere ist es die Aufgabe wasserfreie und silikonfreie Deo- und AT- Stiftformulierungen bereit zu stellen, die eine reduzierte Menge an Verdickern, Suspendiermitteln und/oder Wirkstoffen beinhalten und damit die Bildung von weißen Rückständen verhindert bzw. verringert wird. Ebenso ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Stift zur Verfügung zu stellen, der ein verbessertes, angenehmes Hautgefühl und Pflegeeffekte hinterläßt.
WO 9843605 beschreibt einen Stift mit weniger sichtbaren Rückständen enthaltend Verdicker, insbesondere hochschmelzende und niedrigschmelzende Wachse, Lösemittel für Verdicker, hierbei flüchtige Silikonöle und Kohlenwasserstoffe, nichtflüchtiges nichtsilikonhaltiges Emollient. Der Brechungsindex beträgt über 1 ,446. Es wird erwähnt, dass auf flüchtiges Silikonöl verzichtet werden kann, jedoch sind die dortigen Formulierung nicht frei von flüchtigem Silikonöl, sondern je nach bevorzugtem Konzentrationsbereich sind neben den Ölen mit einem hohem Brechungsindex (HR oils) auch Öle mit einem niedrigeren Konzentrationsbereich (LR oils) enthalten, die beispielsweise zyklische Silikone sein können.
EP 491843 beschreibt wasserfreie feste AT-Zusammensetzungen, die einen wasserfreien Träger, einen schweißhemmenden Wirkstoff, ein Geliermittel und ein Maskierungsmittel umfassen, wobei das Maskierungsmittel zur Verhinderung der Weißfärbung PPG-10-Butandiol ist. US 5254332 beschreibt Stiftformulierungen mit reduzierten weißen Rückständen mit 25-45% flüchtigem Silikonöl, 10-20% Emollient (Verhältnis SilikonölΕmollient 2:1 bis 4:1 ), 12-20%) niedrigschmelzendes Wachs, 5-15% „Coupling agent", 18-30% AT-Mittel und 1-30%) Sodium Bicarbonate.
WO 9734577 beschreibt Stiftformulierungen mit reduzierten oder nicht sichtbaren Rückständen enthaltend AT-Mittel, Verdicker, Träger für den Verdicker, Emollient mit mindestens einem nichtflüchtigen Silikonmaterial und mindestens einem nichtflüchtigen nicht-Silikon Material, wobei mindestens ein nichtflüchtiges Emollient einen Brechungsindex von > 1 ,446 aufweist.
Aufgabe ist es eine wasserfreie Deodorant- oder Antitranspirantformulierung in Stiftform zur Verfügung zu stellen, in der der Wirkstoff in einer festen Matrix suspendiert und möglichst homogen vorliegt und daher während der strukturformenden Abkühlung des Stiftes nicht sedimentiert. Darüber hinaus muss das Problem der Bildung von weißen Rückständen auf Haut und Kleidung nach Anwendung eines Deo- b zw. AT-stiftes gelöst werden. Problem dabei ist auch, dass bei der Behebung dieser Nachteile die Wirksamkeit der Deo- bzw- AT Wirkstoffe keine Einbußen erleiden.
Gelöst wird das Bündel an Aufgaben durch eine wasserfreie Deodorant- oder Antitranspirantformulierung in Stiftform entsprechend Anspruch 1. Gegenstand der Unteransprüche sind vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Zubereitungen. Des weiteren umfasst die Erfindung die Verwendung derartiger Zubereitungen.
Es war überraschend und für den Fachmann nicht vorauszusehen, dass eine wasserfreie Deodorant- oder Antitranspirantformulierung in Stiftform umfassend mindestens einen Deodorant- und/oder Antitranspirantwirkstoff und mindestens ein Verdicker und/oder Suspendiermittel, wobei der Wirkstoff in einer Olphase suspendiert vorliegt und die Olphase gewählt wird aus aus der Gruppe a.)Alkylbenzoate,
b.) Dialkylcarbonate und -ether, c.) lineare und/oder verzweigtkettige, aliphatische Kohlenwasserstoffe und/oder d.)kurzkettige Kohlenwasserstoffester, insbesondere Isopropylester und die Formulierung kein Silikonöl, insbesondere kein Cyclomethicon, enthält, die Aufgaben umfassend löst.
Es hat sich gezeigt, dass durch die Kombination der erfindungsgemäßen speziellen Öle das Absinken des Feststoffes verzögert wird. Sedimentation in den Stiften vor der Erstarrung ist somit kein Problem mehr. Weiterhin wird eine Kompatibilitätserhöhung durch eine verbesserte Öl-Benetzung des AT- bzw. Deowirkstoffes erzielt. Dies bewirkt eine erhöhte Mischbarkeit der Komponenten (Öle und Wirkstoffe), so dass diese erhöhte Mischbarkeit einer Agglomeration entgegenwirkt und die kleine Teilchengröße der AT-Partikel erhalten bleiben können.
Weiterhin kann durch Anpassung der Mengenverhältnisse zwischen den erfindungsgemäßen Ölen und dem AT-Mittel das Absinkverhalten so gesteuert werden, dass Weißein und die Rückstandbildung vermieden oder zumindest vermindert werden. Dabei ist ein Verhältnis von AT-Mittel zu Öl von 1:30 bis 3:1 , vorzugsweise von 1 :30 bis 2:1 , vorzugsweise von 1 :20 bis 1 :1 besonders geeignet.
Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Öle wird eine verbesserte Stift-Haltbarkeit ermöglicht, da der Einsatz geringerer Menge n flüchtiger Öle die Synerese (Ausölung) erniedrigt und dem Eintrocknen entgegenwirkt. Durch erniedrigtes Eintrocknen wird auch eine verbesserte Konsistenz des Stiftes ermöglicht, d.h. der Stift bröckelt nicht.
Die verb esserte Haltbarkeit hat auch den Vorteil , dass das Packmittel anders zu gestalten ist. Dem Problem des Abbruchs der Stiftoberfläche, wenn die Kalotte zum ersten Mal von dem Verwender entfernt wird, ist man nun zuvorkommen, da mit den erfindungsgemäßen Ölen die mechanische Beanspruchbarkeit höher ist.
Zusätzlich wird durch die Verminderung des Eintrocknens die Abdichtung des Packmittels vereinfacht.
Weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Stifte ist eine geringere Kristallinität auf Grund des Einflusses des Öles auf den Verdicker und damit auch auf die Stiftmatrix. Daraus ergibt sich ein besserer bzw. effektiver Abrieb und ein besseres Hautgefühl.
Da bei den Stiften des Standes der Technik die Verdickung von Cyclomethicone problematisch ist, ermöglichen die erfindungsgemäßen silikonölfreien Stifte eine effizientere Verdickung und eine gute und vereinfachte Einstellung der Härte der Stifte. Die Grundmasse der Stifte muss einerseits eine bestimmte Härte und Formbeständigkeit besitzen, anderseits jedoch auch auf der Haut unter leichtem Andruck abgerieben werden können, (vgl. Umbach, W.: Kosmetik , 2. Auflage, 1995, Georg Thieme Verlag).
Ein Maß für die Härte ist der Penetrationswert. Dieser stellt die Eindringtiefe eines definierten Eindringkörpers (z. B. einer Nadel oder eines Kegels) in die Stiftmatrix dar. Je größer die Eindringtiefe ist desto weicher ist der Stift.
Eine Härte von 5-20 mm vorzugsweise 5-15 mm ist für die erfindungsgemäßen Stifte geeignet. Zur Bestimmung der Penetrationswerte wurde ein Microprozessor basierter PNR 10 Penetrometer, Petrotest Instrumenst GmbH + Co. KG, Berlin, mit einer Kegelnadel von 2,5 g (AST/DIN, Petrotest art. 18-0081 ) und einem Plungerkolben von 47,5 g (Petrotest art. 18-0042), verwendet.
Weiterer Nachteil silikonölhaltiger Stifte ist, dass die flüchtigen Silikonöle schnell verdampfen und damit die Verdampfung des öllöslichen Parfüms dadurch beschleunigt wird. Da die erfindungsgemäßen silikonfreien Öle besser auf der Haut haften, sorgen sie dafür, dass das Parfüm länger auf der Haut bleibt. Somit kann mittels der erfindungsgemäßen Stifte eine verlangsamte Freisetzung des Parfüms erzielt werden und es entsteht ein anwenderfreundlicher „Long lasting" Parfümeindruck. Da die meisten Deowirkstoffe ebenfalls öllöslich sind, verbleiben Deowirkstoffe in gleicher Weise länger im Öl und damit auf der Haut, was analog zum Parfüm einen Long lasting Effekt bewirkt.
Ganz überraschend wurde eine Erhöhung der Antitranspirant-Wirksamkeit bei den erfindungsgemäßen Stiften beobachtet.
In der Literatur (Johnson, M. A.: Stability evaluation of aerosol Systems. Aerosol Age, Oktober 1989 Seite 22-25) wird der negative Einfluß von Isopropylmyristat auf die Wirkung von Aluminiumsalzen beschrieben. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäßen Alternativöle, insbesondere Dicaprylyl Carbonate und Isopropyl Stearate, die Wirksamkeit positiv beeinflussen.
In einem Test zur Ermittlung der schweißreduzierenden Wirkung konnte bei Formulierungen, die die erfindungsgemäßen Öle enthalten, eine Verbesserung der Schweißreduktion gegenüber einer Formulierung, bei der Cyclomethicone das einzige Trägeröl war, um bis zu 40% festgestellt werden. Somit ist es möglich, den Gehalt an AT-Mittel zu reduzieren und auch damit die weißen Rückstände bei gleichbleibender Wirkleistung zu minimieren.
Damit ist somit ein geringeren Einsatz von AT-Mitteln erforderlich, was zu einer besseren Verträglichkeit der silikonölfreien Stifte führt. Damit zusammenhängend wird auch das Weißein verringert bzw. sogar ganz vermieden.
Weiterer sinnvoll Effekt der erfindungsgemäßen Stifte ist, dass sich eine bessere hautpflegende Eigenschaft durch die verwendeten Öle einstellt. Silikonöle und insbesondere Cyclomethicone sind nicht okklusiv und infolgedessen nicht pflegend.
Einen weiteren Einfluss auf die unerwünschten weißen Rückstände hat der Brechungsindex der eingesetzten Öle. Je höher der Brechungsindex desto besser kann der weiße Rückstand auf der Haut, der unvermeidbar einige Zeit nach Produktauftrag sichtbar wird, kaschiert werden. Dieser Rückstand besteht im allgemeinen aus Antitranspirant-Wirkstoff, Suspendierhilfen und Verdickern, und wird vom Verbraucher als äußerst störend empfunden. Eine Kaschierung erfolgt dadurch, dass die durch Abtrocknung und/oder Resorption (Aufnahme über die Haut) der flüssigen Zubereitungskomponenten zurückbleibenden Feststoffe, von diesen schwerflüchtigen und/oder schwerresorbierbaren Komponenten umhüllt werden und sich keine sichtbaren Kristalle und/oder Feststoffagglomerate bilden.
Die erfindungsgemäß ausgewählten Öle besitzen daher einen höheren Brechungsindex als Cyclomethicon (>1 ,398) und können daher die weißen Rückstände besser kaschieren.
Die Trägeröle werden in den erfindungsgemäßen wasserfreien Formulierungen in einer Menge von 5 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise von 10 bis 70 Gew.-%, eingesetzt.
Erfindungsgemäß sind die Öle eine Kombination aus • mindestens einem Esteröl (a.) und • mindestens einem Öl aus der Gruppe der Dialkylcarbonate und -ether (b.) und/oder aus der Gruppe der linearen und/oder verzweigtkettigen aliphatischen Kohlenwasserstoffe (c).
Dabei ist ein Verhältnis von Öl (a.) zu Öl (b. bzw. c.) wie x:y von 20:1 bis 1 :20, vorzugsweise von 10:1 bis 1 :10, bezogen auf den Gesamtanteil an Trägeröl besonders geeignet.
Unter Esteröl sind Öle aus der Gruppe der Ester aus gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unver- zweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen sowie aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen zu verstehen.
Bevorzugt aus der Gruppe der Ester aus Alkancarbonsäuren und Alkoholen sind Isopropylester, insbesondere Isopropylstearat und Isopropylpalmitat. Bevorzugt aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und Alkoholen sind Alkylbenzoate, insbesondere C12-C15 Alkylbenzoat. Erfindungsgemäß kann ein Esteröl alleine oder Gemische von Esterölen eingesetzt werden.
Öle der Gruppe (b) sind bevorzugt Dialkylcarbonate und -ether, insbesondere Dicaprylyl Carbonat und Dicaprylyl Ether sowie aus der Gruppe c.) lineare und/oder verzweigtkettige aliphatische Kohlenwasserstoffe, insbesondere Isoparaffine, wobei Isododecan und Isohxadecan besonders bevorzugt sind.
Die Kombination aus einem oder mehreren Ölen der Gruppe (a) und einem oder mehreren Ölen aus der Gruppe (b. bzw. c.) verleiht der Zubereitung vorher nicht erreichte Eigenschaften bezüglich der weißen Rückstände und des nach der Anwendung erreichten Hautgefühls.
Weitere Bestandteile der erfindungsgemäßen Deo- bzw. AT-Formulierungen sind - mindestens ein AT-Wirkstoff und/oder Deowirkstoff - mindestens ein Verdicker und/oder Suspendiermittel
Die Formulierung gilt im Sinne der Erfindung als wasserfrei, wenn bei der Herstellung der Zubereitung kein Wasser zugesetzt wird und der Wassergehalt kleiner als 5 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 2 Gew.-% Wasser und insbesondere weniger als 1 Gew.-% ist, wobei eine Restmenge an Wasser unvermeidbar durch die verwendeten Rohstoffe eingetragen wird.
Die nachfolgende Auflistung vorteilhaft einzusetzender Antitranspirant-Wirker soll in keinster Weise einschränkend sein:
Aluminium-Salze:
- Aluminium-Salze wie Aluminiumchlorid AICI3, Aluminiumsulfat AI2(SO4)3
- Aluminiumchloride der empirischen Summenformel [AI2(OH)mCln], wobei m+n=6
- Aluminiumchlorhydrat [AI2(OH)5CI] x H2O Standard AI-Komplexe: Locron P (Clariant), Micro-Dry (Reheis), ACH-331 , (Summit), Aloxicoll PF 40 (Giulini). Aktivierte AI-Komplexe: Reach 501 (Reheis), AACH-324 (Summit), Aloxicoll P (Giulini), Aloxicoll SD100
- Aluminiumsesquichlorhydrat [AI2(OH) ,5Clιι5] x H2O Standard AI-Komplexe: Aluminum Sesquichlorohydrate (Reheis), ACH-308 (Summit), Aloxicoll 31 L (Giulini) Aktivierte AI-Komplexe: Reach 301 (Reheis)
- Aluminiumdichlorhydrat [AI2(OH)4CI2] x H2O
Aluminium-Zirkonium-Salze: - Aluminium/Zirkonium Trichlorhydrex Glycin [AI4Zr(OH)13CI3] x H2O x Gly Standard Al/Zr-Komplexe: Rezal 33GP (Reheis), AZG-7164 (Summit), Zirkonal P3G (Giulini) Aktivierte Al/Zr-Komplexe: Reach AZZ 902 (Reheis), AAZG-7160 (Summit), Zirkonal AP3G (Giulini)
- Aluminium/Zirkonium Tetrachlorhydrex Glycin [AI Zr(OH)ι2CI4] x H2O x Gly Standard Al/Zr-Komplexe: Rezal 36G (Reheis), AZG-368 (Summit), Zirkonal L435G (Giulini) Aktivierte Al/Zr-Komplexe: Reach AZP 855 (Reheis), AAZG-7167 (Summit), Zirkonal AP4G (Giulini)
- Aluminium/Zirkonium Pentachlorhydrex Glycin [AI8Zr(OH)23CI5] x H2O x Gly Standard Al/Zr-Komplexe: Rezal 67 (Reheis), Zirkonal L540 (Giulini) Aktivierte Al/Zr-Komplexe: Reach AZN 885 (Reheis)
- Aluminium/Zirkonium Octachlorhydrex Glycin [AI8Zr(OH)2oCI8] x H O x Gly
Ebenso von Vorteil können aber auch Glycin-freie Aluminium/Zirkonium-Salze sein.
Die Antitranspirant-Wirker werden in den erfindungsgemäßen wasserfreien Stiftformulierungen in Pulverform in einer Menge von 5 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise von 10 bis 25 Gew. -%, eingesetzt. Vorteilhaft sind dabei Antitranspirant-Wirker mit einem feinen Vermahlungsgrad, d. h. mit einem mittleren Teilchendurchmesser von maximal 50 μm. Vorzugsweise sollte bei 97%> der Teilchen der Durchmesser < 50 μm sein, ganz bevorzugt sind Vermahlungsgrade, bei denen 95% der Teilchen kleiner als 10 μm sind.
Vorteilhaft kann auch die Verwendung von AT-Salz-Suspensionen bzw. -Gelen sein, bei denen pulverförmig vorliegende Aluminium- und Aluminium/Zirkonium-Salze in diversen Ölen dispergiert angeboten werden.
Vorteilhaft können erfindungsgemäßen Zubereitungen Desodorantien zugesetzt werden. Den üblichen kosmetischen Desodorantien liegen unterschiedliche Wirkprinzipien zugrunde.
Durch die Verwendung antimikrobieller Stoffe in kosmetischen Desodorantien kann die Bakterienflora auf der Haut reduziert werden. Dabei sollten im Idealfalle nur die Geruch verursachenden Mikroorganismen wirksam reduziert werden. Der Schweißfluss selbst wird dadurch nicht beeinflusst, im Idealfalle wird nur die mikrobielle Zersetzung des Schweißes zeitweilig gestoppt. Auch die Kombination von Adstringentien mit antimikro- biell wirksamen Stoffen in ein und derselben Zusammensetzung ist gebräuchlich.
Alle für Desodorantien gängigen Wirkstoffe können vorteilhaft genutzt werden, beispielsweise Geruchsüberdecker wie die gängigen Parfümbestandteile, Geruchsabsorber, beispielsweise die in der DE 40 09 347 beschriebenen Schichtsilikate, von diesen insbesondere Montmorillonit, Kaolinit, llit, Beidellit, Nontronit, Saponit, Hectorit, Bentonit, Smectit, ferner beispielsweise Zinksalze der Ricinolsäure. Keimhemmende Mittel sind ebenfalls geeignet, in die erfindungsgemäßen Emulsionen eingearbeitet zu werden. Vorteilhafte Substanzen sind zum Beispiel 2,4,4'-Trichlor-2'- hdroxydiphenylether (Irgasan), 1 ,6-Di-(4-chlorphenylbiguanido)-hexan (Chlorhexidin), 3,4,4'-Trichlorcarbanilid, quatemäre Ammoniumverbindungen, Nelkenöl, Minzöl, Thymianöl, Triethylcitrat, Famesol (3,7,11-Trimethyl-2,6,10-dodecatrien-1-ol) sowie die in den DE 37 40 186, DE 39 38 140, DE 42 04 321 , DE 42 29 707, DE 42 29 737, DE 42 37 081 , DE 43 09 372, DE 43 24 219 beschriebenen wirksamen Agenzien. Auch Na- triumhydrogencarbonat ist vorteilhaft zu verwenden.
Die Liste der genannten Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen, die in den erfindungsgemäßen Emulsionen verwendet werden können, soll selbstverständlich nicht limitierend sein.
Die Menge der Desodorantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den Zubereitungen beträgt vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 5 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.
Unter Verdickern sind solche Stoffe zu verstehen, die bei einer Temperatur oberhalb der Raumtemperatur (20°C) schmelzen und beim Erstarren so kristallisieren, dass die Viskosität der Formulierung erhöht wird und ein halbfestes bis festes Produkt entsteht. Insbesondere sind Fette und Wachse gemeint. Sie sind vorzugsweise in Wasser nicht löslich bzw. mit Wasser im aufgeschmolzenen Zustand nicht mischbar.
Der Begriff Wachs ist nicht chemisch klar abgegrenzt und die große Vielfalt von wachsähnlichen Produkte n und deren chemische Komplexität müssen berücksichtigt werden. Der Begriff Wachs bezieht sich allerdings in der Regel auf die mechanisch - physikalischen Eigenschaften eines Stoffes. Eine allgemeine anerkannte Definition des Begriffes Wachs wurde von DGF, German Association for Fat Science, in neun Punkten gefasst, die die Eigenschaften dieser Reihe natürlicher und künstlich gewonnener Stoffe beschreibt (Ullmann's Encylclopedia of Industrial Chemistry, 1992). Daraus wird
verstanden, dass Wachse fester bis bröckeliger Konsistenz, grob bis feinkristallin, durchscheinend bis trüb sind , und schmelzen oberhalb von 40 Grad Celsius ohne Zersetzung. Sie sind schon wenig oberhalb des Schmelzpunktes niedrigviskos und nicht fadenziehend und zeigen eine stark temperaturabhängige Konsistenz und Löslichkeit.
Fette und Öle sind eine Sammelbezeichnung für verbreitete, feste, halbfeste oder flüssige, mehr oder weniger viskose Produkte aus Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen, die chemisch im wesentlichen aus gemischten Glycerinestern höherer Fettsäuren bestehen. Fette sind wasserunlöslich. Sie werden im Allgemeinen mit den "fettähnlichen Verb.", die ebenso wie die Fette nur in unpolaren organische Lösungsmittel lösl ich sind, zur Gruppe der Lipide zusammengefaßt. Die natürlich vorkommenden Fette sind stets Gemische zahlreicher Triacylglyceride, bei denen jede der drei Hydroxy-Gruppen des Glycerins verestert ist. Fette und Lipide sind Reservestoffe der Zelle und als Bestandteil der Zellwände von Gram-negativen Bakterien und der Plasmamembranen sämtlicher Zellen von großer Bedeutung. Bakterielle F. enthalten bes. langkettige, gesättigte oder einfach ungesättigte Fettsäuren (C14 -C18). (Version 2.1 RÖMPP Online, Thieme Verlag, 2003)
Als festigende Fett- oder Wachskomponente eignen sich besonders mehr oder weniger alle gesättigten, linearen Fettsäuren und Fettalkohole mit 14-22 C-Atomen, Triglyceride gesättigter Fettsäuren mit 14-22 C-Atomen, gesättigte lineare Wachsester (Fettsäure- Fettalkohol-Ester) mit 28-44 C-Atomen, Wachse natürlichen Ursprungs, Kohlenwasserstoffe oder Gemische davon. Ganz besonders gut eignet sich eine Mischung aus hydriertem Rizinusöl und 2- eines Fettalkohol, insbesondere Stearylalkohols.
Unter den Triacylglyce nen sind jene mit einem Schmelzpunkt zwischen 30 °C und 150 °C bevorzugt, die gesättigte, unverzweigte, und unsubstituierte Fettsäureester enthalten. Hierbei kann es sich auch um Mischester, also um Dreifachester aus Glycerin mit verschiedenen Fettsäuren handeln. Auch einsetzbar und als Konsistenzgeber gut geeignet sind so genannte gehärtete Fette und Öle, die durch Partialhydrierung gewonnen werden, z.B. gehärtetes Rizinusöl, Erdnussöl, Sojaöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl, Sesamöl, Kokosfett. Als Öl sind neben
Triglyceriden auch Mono- und Diglyceride bzw. Mischungen der Glyceride einsetzbar, solange diese Komponenten enthalten, die im Bereich von 30-150 °C schmelzen.
Verwendbare Wachse sind beispielsweise natürliche pflanzliche Wachse mit einem Schmelzpunkt von 30-150 °C, wie z.B. Candelillawachs und Carnaubawachs. Verwendbare tierische Wachse sind z.B. Bienenwachs, Schellwachs, Wallrat und Wollwachs. Im Sinne der Erfindung kann es vorteilhaft sein hydrierte oder gehärtete Wachse einzusetzen. Zu den erfindungsgemäß verwendbaren natürlichen Wachsen zählen auch die Mineralwachse wie z.B. Ceresin oder Ozokerit oder die petrochemischen Wachse wie z.B. Petrolatum, Paraffinwachse und Mikrowachse. Als Wachskomponente sind auch chemisch modifizierte Wachse, insbesondere die Hartwachse einsetzbar.
Die Wachskomponente kann ebenso gewählt werden aus der Gruppe der Ester aus gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren, Dicarbonsäuren, Tricarbonsäuren bzw. Hydroxycarbonsäuren, sowie ferner aus der Gruppe der Lactide langkettiger Hydroxycarbonsäuren, sofern die Wachskomponente oder die Gesamtheit der Wachskomponenten im Bereich von 30-150 °C schmelzen.
Als Suspendierhilfen werden vorzugsweise modifizierte Schichtsilikate, Tonmineralien und/oder Kieselsäuren eingesetzt. Vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung sind sogenannte Bentone, d. h. organische Derivate von Montmorilloniten (bzw. Bentoniten) und/oder Hektoriten, die durch lonenaustausch-Reaktionen mit Alkylammonium-Basen hergestellt werden.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Stearalkoniumhektorit, ein Reaktionsprodukt aus Hektorit und Stearalkoniumchlorid (Benzyldimethylstearylammoniumchlorid), und Quaternium-18 Hektorit, ein Reaktionsprodukt aus Hektorit und Quatemium-18, welche z. B. unter den Handelsbezeichnungen Bentone 27 und Bentone 38 bei Nordmann & Rassmann erhältlich sind.
Ebenso bevorzugt ist erfindungsgemäß Quatemium-90 Bentonite, ein Reaktionsprodukt aus Bentonite und Quatemium-90, das von der Firma Süd-Chemie unter dem Handelsnamen Tixogel VP-V zu beziehen ist.
Bevorzugte Kieselsäuren sind unter den Handelnamen Aerosil und Cab-O-Sil mit verschiedenen Eigenschaften erhältlich.
Die Gesamtmenge an einer oder mehreren Suspendierhilfen in den erfindungsgemäßen Formulierungen liegt vorteilhaft in dem Bereich von 0,05 bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,1 bis 3,0 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,2 bis 2,0 Gew.-% gewählt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
Es hat sich als vorteilhaft gezeigt, das Verhältnis der Gesamtmenge der Olphase zu der Gesamtmenge an Suspendiermitteln von 10:1 bis 50:1 , besonders bevorzugt ein Verhältnis von 15:1 bis 40:1, zu wählen.
Zur Applikation der Zubereitung lassen sich Dispenser und Pomadehalter wie sie in der Kosmetik und Dermatologie bekannt sind verwenden. Insbesondere Dreh- /Schiebespender für DeodorantVAntitranspirantstifte und Lippenstifte sind hervorragend geeignet.
Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen, wasserfreien Antitranspirant-Zubereitung werden in einem ersten Schritt alle wachsartigen Komponenten zusammen mit den flüssigen Komponenten aufgeschmolzen und in einem zweiten Schritt die pulverförmigen Bestandteile unter Rühren eingearbeitet. Die noch warme Masse wird ohne weiteres Rühren abgekühlt, wobei die Formgebung des späteren Produktes vor der Abkühlung erfolgt. Erfindungsgemäß wird als Schmelztemperatur eine Temperatur gewählt, die nicht mehr als 5 °C über der Schmelztemperatur der höchstschmelzenden Komponente liegt.
Beispiele
Bsp. 1 Bsp. 2 Bsp. 3 Bsp. 4 Bsp. 5
Stearyl alcohol 20 20 20 20 20
C12-C15 Alkyl Benzoate 50 30 5 10
Dicaprylyl Carbonate 20 45 35 45
Isohexadecane 5 3 6 5
Isopropyl Stearate 3 6 10 11
Hydrogenated Castor Oil 1 1 1 1 1
Tale 3 2 2 2 2
AT-Mittel 20 20 20 15 15 Perfume 1 1 1 1 1 Summe 100 100 100 100 100
Bsp. 6 Bsp. 7 Bsp. 8 Bsp. 9 Bsp. 10
C12-C15 Alkyl Benzoate 5 30 26 6
Dicaprylyl Carbonate 30 45 11 20 35
Dicaprylyl Ether 10 10
Isohexadecane 6
Isopropyl Stearate 5 5 10
Isododecane 10 5
PPG-14 Butyl Ether 11 10
Hydrogenated Castor Oil 1 1 1 1 1
Stearyl Alcohol 18 18 18 18 18
AT-Mittel 20 15 20 20 15
Tale 4 4 4,5 4,5 4
Parfüm 1 1 0,5 0,5 1
Summe 100 100 100 100 100