Doppelschnittwerkzeug und Verfahren zur Anwendung eines derartigen Doppelschnittwerkzeuges
Beschreibung:
Die Erfindung bezieht sich auf ein Doppelschnittwerkzeug zur gleichzeitigen Kantenvorbereitung von vorzugsweise mittels Laserstrahl zu verschweißenden Blechplatinen, vorzugsweise unterschiedlicher Dicke mit mindestens zwei parallel zueinander angeordneten Schnittmessern und ein Verfahren zur gleichzeitigen Kantenvorbereitung von vorzugsweise mittels Laserstrahl zu verschweißenden Blechplatinen unter Verwendung eines Doppelschnittwerkzeuges nach den vorhergehenden Ansprüchen, wobei jeweils die beiden zu verschweißenden Blechplatinen gleichzeitig mit ein und demselben Doppelschnittwerkzeug beschnitten werden und vorzugsweise mit einer Handhabungsvorrichtung direkt in die Schweißstation eingelegt werden.
Beim Laserschweißen von Blechplatinen, insbesondere von sogenannten Tailored Blanks kommt es auf eine gute Kantenvorbereitung der zu verschweißenden Bleche an. Hierbei kann schon eine Zwischenlagerung und ein Transport der geschnittenen Bleche zu Beschädigungen an den Kanten führen, sodass es Probleme beim Herstellen einer gleichmäßigen Laserschweißnaht geben kann. Es hat sich daher die Verwendung eines sogenannten Doppelschnittwerkzeuges bewährt, bei dem an den beiden bereits grob vorgeschnittenen Blechplatinen unmittelbar vor dem Schweißvorgang mit zwei parallel zueinander in einer Vorrichtung angeordneten Schnittmessern in einem Schnittvorgang gleichzeitig die Kanten der beiden zugeordneten Blechplatinen beschnitten werden. Bei diesem Doppelschnittwerkzeug werden oder können bisher lediglich lineare Schnittlinien hergestellt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Anwendungsgebiet der Doppelschnittwerkzeuge zu erweitern.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Doppelschnittwerkzeug gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren gemäß Anspruch 5 vorgesehen. Die Unteransprüche 2 bis 4
enthalten sinnvolle Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Doppelschnittwerkzeuges.
Das erfindungsgemäße Doppelschnittwerkzeug besitzt parall zueinander angeordnete Schnittmesser mit zweidimensionalen Schnittlinien, wobei die Schnittlinien vorzugsweise spiegelsymmetrisch zu einer Symmetrielinie angeordnet sein können. In einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Schnittlinien jeweils aus zwei geraden gleichlangen Schenkeln, die winklig zueinander angeordnet sind, wobei bevorzugt der Schnittpunkt dieser beiden Schenkel sich auf der Symmetrielinie befindet (vgl. beigefügte Fig. 1). Der Winkel der beiden Schenkel zueinander ist bei beiden Schnittmessern identisch und kann zwischen 0° und 180°, bevorzugt zwischen und 30° und 60° liegen.
Die beiden Schnittmesser können insbesondere an einem als ebene Platte ausgebildeten gemeinsamen Messerhalter befestigt sein und durch eine Huboder Stanzbewegung senkrecht zu den Blechplatinen den Schnittvorgang ausführen.
Durch die spiegelsymmetrische Ausbildung der Schnittlinien können auch verschiedene Bauteile bzw. Blechplatinen mit ein und demselben Doppelschnittwerkzeug beschnitten werden, wenn die jeweiligen Schnittlinien spiegelsymmetrisch zu einer Symmetrielinie verlaufen. Diese an den Blechplatinen auszuführenden Schnittlinien können dabei auch ausgehend von der Symmetrielinie nach außen unterschiedlich lang sein. Wichtig ist dabei nur, dass sie nicht länger sind als die Schenkel der beiden Schnittmesser. Die Länge der Schenkel wird also erfindungsgemäß so gewählt, dass auch die größte an den Blechplatinen auftretende Schnittlinie (von der Symmetrielinie aus nach außen) einwandfrei hergestellt werden kann. Diese Ausführung des Doppelschnittwerkzeuges hat den Vorteil, dass man nicht für jedes herzustellende Bauteil jeweils ein Doppelschnittwerkzeug benötigt, sondern auch die Blechplatinen für verschieden ausgebildete Bauteile beschneiden kann. Voraussetzung ist lediglich, dass sie zu einer Symmetrielinie spiegelsymmetrische Schnittlinien besitzen. Diese Schnittlinien . können dabei insbesondere unterschiedlich lang sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung des beschriebenen Doppelschnittwerkzeuges sieht also vor, dass mit ein und demselben Doppelschnittwerkzeug nacheinander die Blechplatinen für spiegelbildliche Bauteile oder zumindest für Bauteile mit spiegelbildlichen Schnittlinien beschnitten werden, wobei die Blechplatinen jeweils spiegelbildlich zu der Symmetrielinie der Schnittlinie der Schnittmesser eingelegt werden.
Die Bewegung des Doppelschnittwerkzeuges bzw. des Messerhalters mit den beiden parallel zueinander angeordneten Schnittmessern kann mit Hilfe einer Presse und/oder von Druckzylindern oder sonstigen Betätigungseinrichtungen durchgeführt werden.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren 1 bis 5 beispielsweise näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Doppelschnittwerkzeug mit zwei parallel zueinander angeordneten Schnittmessern 1, 2, die eine zweidimensionale Schnittlinie 11 besitzen
Fig. 2a ein aus zwei Blechplatinen 5 und 6 zusammengefügtes Bauteil 3
Fig. 2b ein aus den Blechplatinen 5' und 6' zusammengefügtes Bauteil 3', wobei das Bauteil 3' spiegelbildlich zum Bauteil 3 angeordnet ist
Fig. 3a ein weiteres aus den Blechplatinen 7 und 8 zusammengefügtes Bauteil 4
Fig. 3b ein aus den Blechplatinen 7' und 8' zusammengefügtes Bauteil 4', das spiegelbildlich zum Bauteil 4 angeordnet ist
Fig. 4a die Anordnung von zwei Blechplatinen 5 und 6 im erfindungsgemäßen Doppelschnittwerkzeug
Fig. 4b die Anordnung der Blechplatinen 5' und 6' in dem Doppelschnittwerkzeug
Fig. 4c die gleichzeitige Anordnung der Blechplatinen 5, 6 und 5', 6' in dem Doppelschnittwerkzeug
Fig. 5a, Fig. 5b Fig. 5c die Anordnung der Blechplatinen 7, 8, 7', 8' in dem Doppelschnittwerkzeug entsprechend der Darstellung nach Figuren 4a, 4b und 4c.
In den Figuren 1, 4a, 4b, 4c, 5a, 5b und 5c ist in der Draufsicht jeweils schematisch die Anordnung der beiden Schnittmesser 1 und 2 an einem Messerhalter 9 dargestellt, der Führungen 10 für nicht näher gezeichnete Stangen besitzt. An diesen Stangen wird dann während des Schnittvorganges der Messerhalter 9 mit den daran befestigten Schnittmessern 1 und 2 senkrecht zur Ebene der Blechplatinen bewegt. Die Schnittmesser 1 und 2 besitzen jeweils gleichlange Schenkel 11a, 11b, die genau auf der Symmetrielinie 12 verbunden sind.
Bei den in den weiteren Figuren dargestellten Bauteilen 3, 3', 4, 4' besitzen die jeweiligen Schnittlinien 11 unterschiedlich lange, gerade Schenkel. Die beiden Schenkel der Schnittmesser 1 und 2 sind erfindungsgemäß so dimensioniert, dass sie zumindest der Länge des längeren Schenkels der Schnittlinie der jeweiligen Bauteile entsprechen.
In den Figuren 2a und 2b bzw. 3a und 3b sind jeweils im Wesentlichen identische Bauteile 3 und 3' bzw. 4 und 4' dargestellt, die sich lediglich dadurch unterscheiden, dass sie spiegelbildlich zueinander ausgebildet sind. Derartige Teile werden insbesondere im Automobilbau z.B. an der linken und rechten Seite eines PKWs benötigt. Zur Kantenvorbereitung der beiden durch Laserschweißen zu einem Bauteil zu verbindenden Blechplatinen werden die in ihrer Form vorgefertigten Blechplatinenpaare 5, 6 bzw. 5', 6' bzw. 7, 8 bzw. 7', 8' so unter den beiden Schnittmessern 1, 2 positioniert, dass die in den Figuren 4 und 5 dargestellten Ränder 13 an den beiden gegenüberliegenden Rändern der
Blechplatine mit einem Schnittvorgang gleichzeitig abgeschnitten werden. Diese beiden gegenüberliegenden Schnittlinien 11 werden dann in der direkt sich anschließenden Schweißanlage zusammengefügt und mit einer sauberen Laserschweißnaht verbunden. Die auf diese Weise beschnittenen Blechplatinen werden mit an sich bekannten Handhabungseinrichtungen, vorzugsweise ohne Zwischenlagerung auf dem Schweißtisch positioniert.
Die in den Figuren 2 und 3 dargestellten Bauteile bzw. Blechplatinen haben zwar jeweils unterschiedlich lange Schenkel der Schnittlinien 11, allen vier dargestellten Bauteilen ist aber gemeinsam, dass die Schenkel der Schnittlinien 11 in einem identischen Winkel zueinander angeordnet sind. Grundsätzlich können statt der geraden Schenkel auch beliebige zweidimensionale Schnittlinien hergestellt werden. Wichtig ist aber, dass diese Schnittlinien spiegelbildlich zu der Symmetrielinie 12 verlaufen und die Länge der beidseitig der Symmetrielinie 12 angeordneten Schnittlinien nicht länger ist als die Länge der beiden Schenkel der Schnittmesser.
Bezugszeichenliste:
1 Schnittmesser für 5, 5', 7, 7'
2 Schnittmesser für 6, 6', 8, 8'
3 Bauteil
3' Bauteil (spiegelbildliche Anordnung zu 3)
4 Bauteil
4' Bauteil (spiegelbildliche Anordnung zu 4)
5 Blechplatine für 3
5' Blechplatine für 3'
6 Blechplatine für 3
6' Blechplatine für 3'
7 Blechplatine für 4
7' Blechplatine für 4' Blechplatine für 4
8' Blechplatine für 4' Messerhalter
10 Führungen (senkrecht)
11 Schnittlinie (zweidimensional)
11a Schenkel von 11
11b Schenkel von 11
12 Symmetrielinie zu 11
13 Rand