WO2005056506A1

WO2005056506A1 - Lutein-konzentrat

Info

Publication number: WO2005056506A1
Application number: PCT/EP2004/013105
Authority: WO
Inventors: Dariush Behnam
Original assignee: Aquanova German Solubilisate Technologies (Agt) Gmbh
Priority date: 2003-12-10
Filing date: 2004-11-18
Publication date: 2005-06-23
Also published as: DE20319249U1; EP1692087A1; US20070148193A1; JP2007514024A

Abstract

Beschrieben wird ein Lutein-Solubilisat, das aus einem Teil einer Lutein enthaltenden Zusammensetzung und etwa 7 bis etwa 9 Teilen eines Polysorbats besteht, sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung, bei dem eine Lutein enthaltende Zusammensetzung mit etwa dem Sieben- bis Neunfachen an Polysorbat bis zur Homogenität verrührt wird.

Description

LUTEIN-KONZENTRAT

BESCHREIBUNG

Die Erfindung betrifft ein Lutein-Konzentrat sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.

Das Xanthophyll Lutein ist ein natürlicher Farbstoff, der auch im Lebensmittelbereich zugelassen und einsetzbar ist. Es kommt in vielen Pflanzen und Algen (beispielsweise Dunaliella salina) vor und lässt sich daraus in seiner veresterten Form, beispielsweise als Palmitat oder Myristat, in der in der USA- Patentschrift 6,191 ,293 beschriebenen Art gewinnen. Oft ist der Lutein-Ester mit einem geringen Anteil von Zeaxanthin-Ester vermischt.

Da Lutein anerkanntermaßen physiologisch einer Macular-Degeneration entgegen wirkt und auch bei der Atherogenese eine Rolle spielt, sind Lutein-Präparate als Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln vielfach empfohlen. Die Verwendung von Lutein enthaltenden Zusammensetzungen wird dadurch erschwert, dass Lutein und seine Ester praktisch wasserunlöslich sind und deshalb nur in öliger

Suspension verarbeitet werden können. Daher ist der vom Organismus tatsächlich verwertbare Luteinanteil nur sehr gering.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bioverfügbarkeit von Lutein oder seine Ester enthaltenden Zusammensetzungen sowie ihre Verarbeitbarkeit zu verbessern.

Dazu dient erfindungsgemäß ein Lutein-Solubilisat, das aus einem Teil einer Lutein enthaltenden Zusammensetzung und etwa 7 bis etwa 9 Teilen eines Polysorbats, zweckmäßig Polysorbat 80, besteht. Bewährt hat sich besonders ein

Solubilisat, das aus etwa 3 Gew% bis etwa 15 Gew% der Zusammensetzung und etwa 75 Gew% bis etwa 85 Gew% des Polysorbats besteht. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Das Solubilisat, das etwa 1 Gew% bis etwa 3 Gew% reines Lutein enthält, hat eine dunkelrote Farbe und ist bei Raum- oder Körpertemperatur oder gegebenenfalls bei leicht erhöhter Temperatur ohne weiteres in Wasser löslich. Die Wasserlöslichkeit des Solubilisats erleichtert nicht nur seine Verarbeitung als

BESTATIGUNGSKOPIE Lebensmittelfarbstoff und als Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln, sondern erhöht auch seine Bioverfügbarkeit.

Eine Studie von J. Milde und E.F. Elstner (TU München) zeigt, dass Lutein als Pulver oder in ethanolisch gelöster Form keine Wirkung auf die

Oxidationsresistenz von LDL (Iow density lipoprotein) hat. Dagegen führt das erfindungsgemäße Lutein-Solubilisat, beispielsweise nach dem weiter unten angegebenen Beispiel 3, zu einem merklich erhöhten Oxidationsschutz. Im LDL reichert sich das micellierte Lutein aus dem Solubilisat um den Faktor 9 höher an (10 mol Lutein/mol LDL). Eine weitere Studie (Biesalski, TU Stuttgart) zeigt eine sechsfach bessere Bioverfügbarkeit des erfindungsgemäßen Lutein-Solubilisats.

In der wässrigen Lösung des Lutein-Konzentrats liegt das Lutein in micellierter Form vor mit einer Micellengröße von etwa 50 nm bis etwa 100 nm.

Enthält das erfindungsgemäße Lutein-Solubilisat noch etwa 10,0 Gew% an einem mittelkettigen Triglycerid, vereinfacht sich die Herstellung des Konzentrats. Besonders zweckmäßig besteht das Polysorbat aus Polysorbat 80. Auch mit Polysorbat 20 lassen sich günstige Solubilisate mit gleich guten Eigenschaften wie bei der Verwendung von Polysorbat 80 gewinnen.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des Solubilisats sieht vor, dass eine Lutein enthaltende Zusammensetzung mit etwa dem Sieben- bis etwa dem Neunfachen an Polysorbat gegebenenfalls in leichter Wärme verrührt wird.

Das erfindungsgemäße Solubilisat lässt sich besonders einfach in der Weise verarbeiten, dass es auf mindestens 45 °C, zweckmäßig ca. 70 bis ca. 80 °C, erwärmt und mit entsprechend erwärmtem Wasser verrührt wird. Dabei kommen auf ein Teil Solubilisat zwei Teile Wasser.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind im Übrigen in den Unteransprüchen angegeben. Nachfolgend werden drei Herstellungsbeispiele mitgeteilt:

BESTATIGUNGSKOPIE Beispiel 1 :

Etwa 100 g Wasser werden auf ca. 50 °C erhitzt und etwa 50 g einer pulvrigen Zusammensetzung, die etwa 20 % Lutein und 17 % Zeaxanthin enthält (Bezugsquelle: Pfannenschmidt GmbH, Hamburg, Produktname: LUTEIN 20 % Extraktpulver), dem erwärmten Wasser zugegeben. Unter Beibehaltung der

Temperatur wird etwa fünf Minuten kräftig gerührt. Anschließend werden etwa 850 g Polysorbat 80 auf etwa 100 °C erhitzt und der Mischung zugegeben. Das entstandene Gesamtgemisch wird so lange etwa bei 100 °C gerührt, bis sich ein homogenes, tief rot-braunes, wasserlösliches Produkt ergibt. Nach Abkühlung auf Raum- oder Körpertemperatur bleibt die Wasserlöslichkeit der erhaltenen wässrigen Phase mit einem 1 ,0 Gew%igen Luteingehalt erhalten.

Beispiel 2:

32,5 g einer pulvrigen Zusammensetzung (Bezugsquelle: Cognis, Xangold Grade Lee.) mit einem Lutein-Ester-Gehalt von etwa 60 % und Lutein-Äquivalent von ca.

35 % und einem Gesamtzeaxanthin-Gehalt von maximal etwa 7 % werden mit 117,5 g Wasser vermischt und die Mischung auf 45 °C erwärmt. 750 g Polysorbat 80 werden mit 100 g eines mittelkettigen Triglycerid-Fettes (Bezugsquelle: CAESAR & LORETZ GmbH, Hilden, Produkt: MIGLYOL 812) vermischt und auf etwa 60 °C erwärmt. Beide Mischungen werden zusammengegeben und insgesamt auf 90 °C erhitzt und dabei stets gerührt. Nach Abkühlen auf Raumoder Körpertemperatur ergibt sich ein dunkelrotes, festes, wasserlösliches Solubilisat. Eine Erwärmung desselben auf etwa 45 °C macht das Solubilisat flüssig. Das oben beschriebene Solubilisat weist eine Gesamt-Luteinäquivaltent- Konzentration von etwa 1 % auf.

Beispiel 3:

150,0 g einer Zusammensetzung, die aus einem Gemisch aus einem Pflanzenöl

(z.B. Sonnenblumenöl) und etwa 20 % Lutein besteht (Bezugsquelle: Hoffmann-La Röche, Basel), werden auf ca. 85 ^CC erwärmt und anschließend zu 850 g

Polysorbat 80 gegeben, welches zuvor ebenfalls auf 85 °C erwärmt wurde. Das Gesamtgemisch wird bei Beibehaltung der Temperatur so lange gerührt, bis sich daraus ein homogenes, tief rot-braunes, wasserlösliches Solubilisat ergibt. Nach Abkühlen auf Raum- oder Körpertemperatur bleibt die Wasserlöslichkeit der so erhaltenen wässrigen Phase mit einem 3 Gew%igen Luteingehalt erhalten.

BESTATIGUNGSKOPIE Zu gleichen Lutein-Konzentrationen in den Solubilisaten gelangt man, wenn Polysorbat 80 durch Polysorbat 20 ersetzt wird. Solubilisate, hergestellt nach Beispiel 3, lassen sich zwecks einer leichteren Verarbeitung bzw. Einarbeitung in das Endprodukt mit temperiertem Wasser vorzugsweise so weit verdünnen, dass dadurch ein 1 %iges Lutein-Solubilisat gewonnen wird. Hierzu wird das Solubilisat, das zuvor auf ca. 45 °C erwärmt wurde, mit einem Verhältnis von 1 :2 mit ebenso temperiertem Wasser vermischt. Dabei ist zu beachten, dass das 3 %ige Solubilisat in das Wasser gegeben und gerührt wird und nicht in umgekehrter Reihenfolge.

Die vorstehend mitgeteilten Zahlenangaben sind solche, die zu einem Solubilisat mit optimalen Eigenschaften führen. Indes ist die Erfindung auf die genauen Zahlenwerte nicht beschränkt. Abweichungen von jeweils rund 10 % führen zu Solubilisaten mit noch befriedigenden Eigenschaften im Sinne des Erfindungszieles.

BESTATIGUNGSKOPIE

Claims

ANSPRUCHE A 583-1

1. Lutein-Solubilisat, bestehend aus einem Teil einer Lutein enthaltenden Zusammensetzung und etwa 7 bis etwa 9 Teilen eines Polysorbats.

2. Solubilisat nach Anspruch 1 , bestehend aus etwa 3 Gew% bis etwa 15 Gew% der Zusammensetzung und etwa 75 Gew% bis etwa 85 Gew% des Polysorbats.

3. Solubilisat nach Anspruch 1 oder 2, enthaltend Polysorbat 80 als Polysorbat.

4. Solubilisat nach einem der vorstehenden Ansprüche, weiter bestehend aus etwa 10 Gew% mittelkettiger Triglyceride.

5. Solubilisat nach einem der vorgenannten Ansprüche, bei dem die Zusammensetzung aus Pflanzen und/oder Algen gewonnen ist.

6. Solubilisat nach einem der vorgenannten Ansprüche, welches etwa 10 Gew% bis etwa 15 Gew% Wasser enthält.

7. Solubilisat nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Zusammensetzung etwa 10 Gew% bis etwa 30 Gew% Lutein enthält.

8. Solubilisat nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Zusammensetzung bis zu etwa 1 Gew% Zeaxanthin enthält.

9. Verfahren zur Herstellung eines Lutein-Solubilisats nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem eine Lutein enthaltende Zusammensetzung mit etwa dem Sieben- bis Neunfachen an Polysorbat bis zur Homogenität verrührt wird.

10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem etwa 5 Gew% bis etwa 15 Gew% der Zusammensetzung mit etwa 75 bis etwa 85 Gew% des Polysorbats verrührt wird.

BESTATIGUNGSKOPIE

11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, bei dem das Verrühren bei erhöhter Temperatur von etwa 90 °C bis etwa 100 °C erfolgt.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11 , bei welchem die pulvrige Zusammensetzung mit Wasser bei einer Temperatur von etwa 45 °C bis etwa 50 °C verrührt wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, bei dem die Zusammensetzung in etwa 10 Gew% bis etwa 15 Gew% Wasser verrührt wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, bei dem das Polysorbat vor seiner Vermischung mit der Zusammensetzung mit einem mittelkettigen Triglycerid bei einer Temperatur von etwa 60 ^CC vermischt wird.

BESTATIGUNGSKOPIE