Kraftfahrzeug, insbesondere Pick-Up, mit Hardtop
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Pick-Up, dessen Ladefläche mit einem Hardtop überdeckt ist gemäß Schutzanspruch 1, sowie ein Hardtop zur Überdeckung der Ladefläche eines Pick-Ups gemäß Schutzanspruch 10.
Kraftfahrzeuge mit einer Ladefläche sind allgemein bekannt. Eine solche Ladefläche kann entweder als geschlossene Ladefläche, wie beispielsweise als Kofferraum oder als offene Ladefläche, wie bei einem Lastwagen oder Pick-Up gestaltet sein. Bei offenen Ladeflächen ist es nachteilig, daß das Ladegut, insbesondere bei einem Transport, der freien Witterung und u.U . erheblichen Windkräften ausgesetzt ist. Demgegenüber weisen geschlossene Ladeflächen den Vorteil auf, daß das Ladegut gegenüber derartigen Einflüssen geschützt ist, wohingegen jedoch der Laderaum bzw. die Ladefläche nur schwer zugänglich ist und ein Transport von sperrigen Gütern problematisch ist. Dieses Problem wurde bisher dadurch umgangen, daß zum Transport sperriger Güter Lastwägen verwendet wurde, deren gesamte hintere Lade- raumbegrenzung offenbar war. Nachteilig bei dieser Vorgehensweise ist jedoch, daß die Heranziehung eines Lastwagens zum Transport von insbesondere nur einem sperrigen Gut überdimensioniert und zudem teuer ist.
Insofern wäre es wünschenswert, kleinere Fahrzeuge, wie beispielsweise Pick-Ups oder Personenkraftwagen mit einer Ladefläche zur Verfügung zu haben, deren Lade-
fläche möglichst einfach zugänglich und dennoch vor Wind- und Witterungseinflüssen geschützt ist.
Die DE 100 53 093 AI beschreibt einen Personenkraftwagen mit einem veränderba- ren Heck. Dies wird dort dadurch erreicht, daß der Kofferraum durch ein Hardtop überdeckt ist. Das Hardtop besteht seinerseits aus zwei Seitenwandabschnitten und einem Dachabschnitt. Die beiden Seitenwandabschnitte sind in Höhe vorderer Säulenabschnitte durch den Dachabschnitt miteinander verbunden. Diese Struktur ist einstückig ausgebildet. Ferner ist zwischen hinteren Säulenabschnitten des dortigen Hardtops ein Scheibenrahmen angeordnet, der eine Heckscheibe aufnimmt. Zusätzlich zu dem vorerwähnten Dachabschnitt ist ein verschiebbares Dachteil vorgesehen, das über den Dachabschnitt zur Vergrößerung der Zugangsöffnung zu der Ladefläche verschiebbar ist. Nachteilig bei der Konstruktion gemäß der DE 100 53 093 AI ist jedoch, daß der Zugang zu der Ladefläche nach wie vor relativ klein ist. Darüber hinaus erfordert die Erweiterung des Zugangs zu der Ladefläche einen erheblichen konstruktiven und auch Handhabungs-Aufwand. So muß zunächst die Heckscheibe entfernt werden. Sodann muß das Dachteil über den Dachabschnitt verschoben und in geeigneter Weise fixiert werden. Der die beiden Seitenwandabschnitte verbindende Dachabschnitt, der ein einstückiger und fixer Bestandteil der Hardtopstruktur ist, kann überhaupt nicht entfernt werden.
Um dieses Problem der nur begrenzten Zugänglichkeit der Ladefläche zu beheben, schlägt die DE 100 53 093 AI des weiteren vor, daß das Hardtop vollständig abnehmbar ist. Dies wiederum bedeutet den bereits vorgenannten Nachteil, daß ein Ladegut den vollen Witterungs- und Windkräften ausgesetzt ist und somit der durch das Hardtop ermöglichte Vorteil eines Wind- und Wetterschutzes wiederum nur für kleine zu transportierende Güter ermöglicht ist, während für den Transport größerer Teile nach wie vor die vorgenannten Nachteile in Kauf genommen werden müssen.
Die Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Kraftfahrzeug bzw. ein Hardtop zur
Verfügung zu stellen, das einen möglichst großen Zugang zu der Ladefläche gewährt
und einen weitgehenden und möglichst vollständigen Schutz der zu transportierenden Güter vor Wind- und Witterungseinflüssen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeug, insbesondere Pick-Up gemäß Schutzan- spruch 1 sowie durch ein Hardtop zur Überdeckung der Ladefläche eines Pick-Ups gemäß Schutzanspruch 11 gelöst.
Insbesondere wird die Aufgabe durch ein Kraftfahrzeug, insbesondere Pick-Up, mit einer gegenüber einem Fahrgastraum abgegrenzten Ladefläche gelöst, die seitlich durch Karosserieseitenwände und nach hinten durch eine gegebenenfalls klappbare Rückwand begrenzt ist, wobei die Ladefläche von einem Hardtop überdeckt ist, das zwei sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende, im wesentlichen parallele Seitenwände und einen klappbaren Deckel aufweist, wobei die Seitenwände ortsfest montierbar sind, und wobei der klappbare Deckel die Ladefläche zu wenigstens 50%, vorzugsweise zu wenigstens 75% und besonders bevorzugt zu annähernd 100% überspannt.
Der wesentliche Punkt der Erfindung besteht hierbei darin, daß der klappbare Deckel den größten Teil der Ladefläche bzw. im wesentlichen die gesamte Ladefläche des Kraftfahrzeugs überdeckt und diese bei einem Wegklappen des Deckels, bevorzugt in Richtung Kraftfahrzeugdach, die Ladefläche zu mindestens 50%, bevorzugt jedoch praktisch vollständig freigibt, so daß ein Zugang von oben ungehindert erfolgen kann. Erfindungsgemäß ist das die Ladefläche überdeckende Hardtop so ausgebildet, daß keine Vorsprünge oder Dachteile über die Ladefläche hinausragen.
Auf diese Weise ist es möglich, auch sperrige Güter, beispielsweise mittels eines Krans von oben auf die Ladefläche abzusenken und hierbei die gesamte Fläche der Ladefläche voll ausnutzen zu können.
Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, daß eine die Ladefläche nach hinten begrenzende Rückwand klappbar ausgebildet ist, so daß ein Zugang zu der Ladefläche auch
von hinten problemlos möglich ist. Für eine Be- oder Entladung aus dieser Position kann beispielsweise ein Gabelstapler benutzt werden.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, daß der klappbare Deckel auf der Höhe des Fahrzeugdachs montiert ist, so daß ein fließender Übergang vom Fahrzeugdach auf den Deckel, respektive das Hardtop, möglich ist, um einen aerodynamisch optimierten Übergang vom Fahrzeugdach auf das Hardtop ohne unnötige energiezehrende Verwirbelungen während der Fahrt zu gewährleisten.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Seitenwände in ihrem vorderen Bereich, beispielsweise in Fahrzeugdachhöhe, mittels eines Holms verbunden. Der Holm kann in diesem Fall als Teil des Fahrzeugdachs ausgebildet sein, wobei jedoch auch eine Ausführungsform als separates Bauteil, quasi im Baukastenprinzip, möglich ist. Letztere Variante bietet den Vorteil, daß das Hardtop durch den separat ausgebildeten Holm eine zusätzliche Stabilität erfährt. Erstere Variante bietet den Vorteil, daß das Fahrzeugdach selbst als die die Seitenwände verbindende Komponente dient und somit keine zusätzlichen Bauteile notwendig sind. Die Verwendung eines Holms für das Hardtop ermöglicht es darüber hinaus, eine Verbindung des Hardtops mit der Fahrgastzelle völlig zu vermeiden. Eine Verankerung des Hardtops mit den Karosserieseitenwänden ist in diesem Fall ausreichend. Ebenso ist es auf diese Weise möglich, das Hardtop als Einheit, gegebenenfalls einstückig auszubilden.
Wie bereits ausgeführt, ist der Deckel des Hardtops klappbar ausgestaltet. Zu diesem Zweck ist der Deckel gelenkig entweder an dem Fahrzeugdach und/oder an dem die Seitenwände verbindenden Holm angebracht und zumindest soweit verschwenkbar, daß die Ladefläche nach oben vollständig, d.h. zu mindestens 50%, bevorzugt zu wenigstens 75% und besonders bevorzugt annähernd mit ihrer gesamten Fläche zugänglich ist. Dies bedeutet mit anderen Worten, daß der Deckel bezüglich der Ladefläche in eine Stellung von einer Geschlossen-Position bis zu einem Öffnungs- Winkel von mindestens 90° bringbar ist.
Gemäß einer Variante dieser Ausführungsform ist der Deckel, insbesondere dann, wenn dieser, beispielsweise mittels Zwischengelenken eine weitgehend ebene Fläche ausbilden kann, so weit aufklappbar, daß dieser auf dem eigentlichen Fahrzeugdach zu liegen kommt und an diesem befestigbar ist und auf diese Weise die Dachkon- struktion des Kraftfahrzeugs stärkt, so daß gegebenenfalls Güter auch auf dem Dach transportiert werden können.
In vorteilhafter Weise liegt der Deckel in geschlossenem Zustand dicht an den Seitenwänden an. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß der Laderaum vollständig nach außen abgeschlossen ist und ein optimierter Schutz gegen äußere Witterungs- und Windeinflüsse gewährleistet ist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Hardtop modular, insbesondere zerlegbar aufgebaut, so daß. Einzelteile davon, oder das Hardtop in seiner Gesamtheit von dem Fahrzeug abnehmbar sind. Auf diese Weise ist es vor allem bei guten Witterungsverhältnissen möglich, überbreite Gegenstände beispielsweise unter Weglassung einer Seitenwand zu transportieren; darüber hinaus ist eine Reinigung der Ladefläche bei abgenommenem Hardtop auf vereinfachte Weise möglich.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Deckel von dem Hardtop abnehmbar ausgebildet, wobei die Seitenwände des Hardtops so¬ wie gegebenenfalls der Holm des Hardtops an dem Kraftfahrzeug befestigt bleiben. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn Güter transportiert werden sollen, die ein Schließen des Hardtopdeckels nach einer Beladung der Ladefläche aufgrund ihrer Höhe nicht zulassen und das zu transportierende Gut seinerseits, beispielsweise in einer Kiste verpackt bzw. witterungsunempfindlich ist. Erfindungsgemäß ist darüber hinaus in vorteilhafter einfacher Weise gewährleistet, daß durch die ortsfest montierten und stehenbleibenden Seitenwände ein Wind- und Spritzschutz für die Ladefläche zur Verfügung gestellt wird.
Des weiteren ist es erfindungsgemäß vorgesehen, daß zumindest eine Arretierungsvorrichtung zum Feststellen eines bestimmten Öffnungswinkels des Deckels vorgesehen ist. Eine derartige Arretierungsvorrichtung kann beispielsweise eine Fixierung des Deckels mittels einer oder mehrerer Stangen sein, die den Deckel - auch während der Fahrt - in einem bestimmten Öffnungswinkel halten. Des weiteren ist es möglich, daß die Arretierungsvorrichtung teleskopartig gestaltet ist und auf einen entsprechend dem jeweiligen Ladegut individuell einstellbaren Öffnungswinkel einstellbar ist und als Windschutz bzw. zur Verbesserung der Aerodynamik dient. Eine solche Arretierung kann beispielsweise mittels in den Deckel eingearbeiteten . Haken oder Einhakmöglichkeiten realisiert sein. Auf diese Weise ist es möglich, das Ladegut mittels des Deckels soweit abzudecken, daß zum einen der Luftwiderstand beim Fahren minimiert als auch das Ladegut weitestgehend gegen Witterungs- und Windeinflüsse geschützt ist. Falls notwendig, kann zwischen den Seitenkanten des. Deckels und den Seitenwänden des Hardtops eine zusätzliche Folienbespannung angebracht sein. Eine weitgehende Zuhaltung des Deckels mittels Gummi- und/oder Seilzug ist ebenso möglich.
Des weiteren wird die erfindungsgemäße Aufgabe durch ein Hardtop zur Überdeckung der Ladefläche eines Pick-Ups gelöst, wobei das Hardtop zwei sich in Fahr- zeuglängsrichtung erstreckende, im wesentlichen parallele Seitenwände und einen klappbaren Deckel aufweist, wobei die Seitenwände ortsfest moπtierbar sind und der klappbare Deckel die Ladefläche zu wenigstens 50%, vorzugsweise zu wenigstens 75% und besonders bevorzugt zu annähernd 100% überspannt. Erfindungsgemäß ist der Deckel des Hardtops im Bereich des Fahrzeugdachs im vorderen Bereich der Seitenwände des Hardtops drehbeweglich befestigt, so daß der Deckel in eine Stellung von einer Geschlossen-Position bis zu einem Öffnuπgswiπkel von mindestens 90° bringbar ist.
Des weiteren ist das erfindungsgemäße Hardtop durch einen modularen, insbeson- dere zerlegbaren Aufbau gekennzeichnet. Auf diese Weise kann das Hardtop, sofern es von dem Kraftfahrzeug entfernt wird, auf einfache Weise auseinandergebaut, ins-
besondere zusammengelegt, werden, so daß es auf bequeme Weise verstaubar ist, oder aber auch in Form seiner Teilkomponenten, beispielsweise mit einer herausgenommenen Seitenwand oder ohne Deckel, verwendbar ist. Gemäß einem besonders bevorzugten Aspekt der Erfindung ist der Deckel demgemäß lösbar an dem Hardtop befestigt, so daß dieser bei Bedarf abgenommen werden kann.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, das anhand einer Abbildung näher erläutert wird. Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen, auf einem Kraftfahrzeug angebrachten Hardtops.
In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
Fig. 1 zeigt ein Kraftfahrzeug 10 mit einer gegenüber dem Fahrgastraum 20 abgegrenzten Ladefläche 30, die beidseitig von jeweils einer Karosserieseitenwand 40 sowie rückwärtig von einer Rückwand 50 begrenzt ist. Die Ladefläche 30 sowie die Karosserieseitenwände 40 und die Rückwand 50 sind von einem Hardtop 60 überdeckt. Das Hardtop 60 weist zwei im wesentlichen parallel angeordnete und sich im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende Seitenwände 70 auf, die in ihrem vorderen Bereich 75 im wesentlichen die Höhe des Fahrzeugdachs 95 aufweisen und mittels eines Holms 85 in einem dachnahen Bereich 90 miteinander verbunden sind. Der Deckel 80 des Hardtops 60 ist in geöffneter Stellung abgebildet und erstreckt sich, die Ladefläche 30 überspannend, von dem Holm 85 bis zur oberen Kante der Rückwand 50, welche die Ladefläche 30 nach hinten begrenzt. Der Holm 85 sowie die Seitenwände 70 des Hardtops 60 sind lösbar sowohl mit dem Fahr- zeugdach 95 als auch mit dem rückwärtigen Teil des Fahrgastraums 20 und den die Ladefläche 30 begrenzenden Wänden 40, 50 verbunden. Der Deckel 80 kann, sofern
notwendig, vollständig von dem Hardtop 60, d.h. in diesem Fall von dem Holm 85, gelöst werden.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in der Zeichnung dargestellten Details als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
Bezugszeichenliste
10 Kraftfahrzeug
20 Fahrgastraum
30 Ladefläche
40 Karosserieseitenwände
50 Rückwand
60 Hardtop
70 Seitenwände
75 vorderer Bereich der Seitenwände
80 Deckel
85 Holm
90 dachnaher Bereich
95 Fahrzeugdach