FUHRUNGSKORPER MIT EINER MASSVERKORPERUNG
Die Erfindung betrifft einen Führungskörper einer Linearbe- wegungsführung, die zwei entlang einer Führungsachse relativ zueinander bewegliche und mittels Wälzkörper aneinander geführte Führungskörper aufweist und mit einem Messsystem versehen ist, mit dem unter Verwendung einer an einem der Füh- rungskorper angebrachten Massverkörperung Messungen über die Grosse der Relativbewegungen bestimmbar sind, wobei die Massverkörperung durch Wärmeenergie direkt auf dem Führungs- körper erzeugt ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine solche Massverkörperung.
Wälzlagerlinearführungen werden in vielen Bereichen der Technik eingesetzt, in denen ein Bauteil gegenüber einem anderen Bauteil geradlinig und möglichst ohne Reibungsverluste bewegt werden soll. Ein Beispiel hierfür sind Werkzeugma- schinen. Derartige Führungen weisen als Führungskörper einen Wagen oder Schlitten auf, der über Wälzkörper, wie Kugeln, Rollen oder Nadeln, an einer Schiene geführt ist. Die Wälzkörper zirkulieren hierbei in in sich geschlossenen Wälzkörperumläufen des Wagens. Die Führungskörper weisen üblicher- weise einen Tragbereich auf, in welchen die Wälzkörper an einer Tragfläche des Wagens und an der Schiene anliegen und hierdurch die zu bewegende Last tragen. Durch die Linearbewegung des Wagens gelangen die Wälzkörper aus der Tragzone in einen ersten Umlenkkanal, in dem die Wälzkörper von der Tragzone in den Rücklaufkanal überführt werden. Nach Durchlaufen des Rücklaufkanals erreichen die Wälzkörper über ei-
nen zweiten Umlenkkanal wieder die Tragzone. Bei anderen Bauformen von Linearbewegungsführungen sind die Wälzkδrper nicht in Umläufen sondern ausschliesslich in einer oder mehreren Reihen angeordnet, die parallel zur Längsbewegungs- achse verlaufen. Diese Beschreibung soll allerdings nur zur Erläuterung dienen. Der Einsatz der im folgenden beschriebenen Erfindung ist selbstverständlich nicht nur für umlaufende Wälzlagerlinearführungen, sondern für alle Arten von Linearführungen und zudem auch für andere Anwendungen möglich, ohne die Erfindung ändern zu müssen.
Vorstehend beschriebene wie auch andere Linearbewegungsführungen werden zum hochgenauen linearen Verfahren von beispielsweise Werkstücken und/oder Werkzeugen, beispielsweise in Werkzeugmaschinen oder auch in beliebigen Handlingsystemen eingesetzt. Um eine hochgenaue Positionierung erreichen zu können, werden in der Regel Messsysteme eingesetzt. Hierzu sind bereits eine Vielzahl von Messverfahren bekannt geworden. Ein erstes Beispiel hierfür sind magnetische Mess- verfahren mit auf einem Träger alternierend aufgebrachten
Nord- und Südpolen. Ein anderes Messsystem basiert auf dem Durchlicht- oder Reflexionsmessverfahren mit beispielsweise Glasmassstäben, die in alternierender Weise Hell-/Dunkel- Markierungen als Massverkörperung aufweisen. Schliesslich sind auch Messverfahren bekannt geworden, bei denen die „Markierungen" induktiv abgetastet werden.
Insbesondere bei optischen Messverfahren ist es üblich, die Massverkörperung als gesondertes Bauteil neben der Schiene der Linearbewegungsführung oder als Einsatz in der Schiene vorzusehen. Neben einem hohen Fertigungs- und Montageaufwand hat dies auch den Nachteil einer erhöhten Gefahr von Mess- ungenauigkeiten. Solche können beispielsweise dann auftreten, wenn sich die MassVerkörperung gegenüber der Schiene verschiebt oder aufgrund von unterschiedlichen Wärmekoeffi-
zienten und/oder Temperaturbelastungen unterschiedlich starke Wärmeausdehnungen stattfinden.
Es ist deshalb in der WO 91/16594 auch schon vorgeschlagen worden, eine Massverkörperung direkt in den Werkstoff der Schiene einer Linearbewegungsführung einzubringen. Als Fertigungsverfahren werden Ätzen oder Aufprägen von Magnetzuständen angegeben. Magnetzustände sind jedoch für optische Messverfahren ungeeignet. Um mit Ätzverfahren eine präzise Massverkorperung erstellen zu können, muss ein hoher Aufwand betrieben werden, u.a. durch die Erstellung einer präzisen Maske, mit der die zu ätzenden Teilbereiche von jenen Teilbereichen isoliert werden, die nicht zu ätzen sind.
In der DE 196 08 937 AI wird zur Herstellung eines Markierungsträgers für eine Längenmesseinrichtung ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem ein Laser mit hochenergetischer Strahlung und Impulsen von etwa 20 ns oder weniger die Oberfläche des Markierungsträgers partiell anschmilzt. Nach- teilig an diesem Verfahren ist allerdings das Erfordernis einer vor der Laserbearbeitung zu erzeugenden hochreflektierenden Oberfläche, die der Laser anschmilzt und gegenüber der er weniger stark reflektierende Oberflächenstrukturen erstellt. Um solche hochreflektierende Oberflächen zu erstellen, ist es erforderlich, vor der Erstellung der Massverkörperung die gesamte Oberseite der Schiene mit grossem technischen Aufwand zu polieren. Hochglanzpolierverfahren, wie sie in der DE 196 08 937 AI vorgeschlagen werden, sind mehrstufig und damit zeitaufwendig und teuer.
Ein weiterer Nachteil des in der DE 196 08 937 AI angegebenen Verfahrens kann darin gesehen werden, dass sich bei der Abtragung von metallischen Werkstoffen mittels den angegebenen Lasern oftmals Schmelze oder verdampfter Werkstoff un- mittelbar neben der Bearbeitungsstelle niederschlagen. Damit ist zu befürchten, dass die zuvor hochglanzpolierte Fläche
auch in den nicht laserbearbeiteten Teilbereichen, d.h. auch auf den im hochpolierten Zustand zu belassenden Teilbereichen beeinträchtigt wird. Solche auf die Laserbearbeitung zurückzuführenden Verschmutzungen müssen dann mit einem zu- sätzlichen Aufwand, z.B. durch einen zusätzlichen und in der Aufgabenstellung der vorliegenden Erfindung zu vermeidenden zweiten Poliervorgang wieder entfernt werden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Mess- System zur Verfügung zu stellen, das mit möglichst wenig Fertigungsaufwand direkt auf einem der Führungskörper erzeugbar ist und trotzdem die Möglichkeit für hochgenaue Messungen bietet . Insbesondere soll die Massverkörperung auf einer Oberfläche, insbesondere einer noch Fräs- und/oder Schleifspuren aufweisenden Oberfläche, herstellbar sein, wobei ein Vorpolieren durchaus denkbar, aber eine Hochpolitur nicht notwendig ist.
Die Aufgabe wird bei einer Linearbewegungsführung der ein- gangs genannten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Massverkörperung mittels thermischer Energie auf eine nicht-endpolierte Oberfläche des Führungskörpers aufgebracht ist. Die Massverkorperung ist somit auf einer mit Schleifund/oder Fräsbearbeitungsrillen versehenen Oberfläche des Führungskörpers aufgebracht.
Im Rahmen der Erfindung konnte überraschenderweise festgestellt werden, dass zwischen unterschiedlichen Teilungsfeldern einer Massverkörperung auch dann ausreichend Kontrast erzielt werden kann, wenn die Oberfläche des mit der Massverkörperung versehenen Führungskörpers nicht poliert ist. Die zur Einbringung der Massverkörperung vorgesehene Oberfläche des vorzugsweise gehärteten Führungskörpers kann für die Laserbearbeitung vielmehr eine Beschaffenheit haben, wie sie aus den vorausgegangen formgebenden Arbeitsverfahren re-
sultiert. In der Regel werden die Schienen durch Fräs- oder eine Schleifbearbeitung endbearbeitet.
In bestimmten Ausführungsformen der Erfindung können für die Bearbeitung Laser verwendet werden, die eine längere Impulsdauer als 1 ns, insbesondere Impulsdauern von grösser oder gleich 10 ns, aufweisen. Eine untere Grenze der Impulsdauer wird durch die erforderliche Energiemenge gegeben. Beispiele hierfür sind insbesondere diodengepumpte Nd:YAG Laser mit einer Wellenlänge von 1064 nm, allenfalls frequenzverdoppelt oder anderweitig frequenzverschoben. Alternativ können aber auch diodengepumpte Ti : Saphir Laser mit einer Wellenlänge von ca. 800 nm, eventuell wiederum frequenzverdoppelt oder anderweitig frequenzverschoben oder aber andere, gleichwer- tige Laser verwendet werden.
Gemäss einer ersten Ausführungsform der Erfindung kann mit einem Laser oberflächlich Material des Führungskörpers abgetragen werden, um hiermit Teil- bzw. Flächenbereiche der Massverkörperung des optischen Messsystems zu erzeugen. In diesem Fall dienen diese behandelten Teilbereiche als gering- bzw. nicht-reflektive Teilbereiche einer inkre- mentellen Massverkörperung und erscheinen in der Messung als dunkle Teilbereiche. Sie weisen damit bei Lichteinstrahlung einen messbaren Kontrast zu nicht laserbehandelten Flächenbereichen der Massverkörperung auf.
Für diese Bearbeitung können beispielsweise ns-Laser verwendet werden, die Laserimpulse in einem Bereich von ca. 5 ns bis ca. 30 ns erzeugen. Wesentliche Vorteile dieses Lasertyps sind seine hohe Pulsenergie und seine geringe Komplexität, die in einer höheren Einsatzzuverlässigkeit zum Ausdruck kommt . Zudem ist bei Nanosekundenlasern die Gefahr einer Plasmabildung des erwärmten Werkstoffs geringer als bei Lasern mit noch kürzeren Pulsdauern. Eine Plasmabildung könnte die Materialabtragung beeinträchtigen. Mit diesem La-
sertyp lässt sich mit einer geringen Anzahl an Laserimpulsen - allenfalls auch mit einem einzelnen Laserimpuls - jeweils ein gegenüber nicht-laserbearbeiteten Flächenabschnitten vertiefter Teilbereich der Massverkorperung erzeugen.
In einer zweiten Ausführungsform der Erfindung können zur Erzeugung von vertieften Teilbereichen auch sogenannte ps- oder fs-Laser benutzt werden, wobei fs für Femtosekunden und ps für Pikosekunden steht . Mit diesen Lasertypen kann ein direktes Verdampfen des bestrahlten Werkstoffs erreicht werden, da hier die Laserenergie in sehr kurzer Zeit, nämlich Piko- oder Femtosekunden, in einer dünnen Schicht auf der Oberfläche des Fuhrungskorpers absorbiert und dadurch diese dünne Schicht so stark erhitzt wird, dass ein direktes Ver- dampfen stattfindet.
Vorzugsweise wird bei der beschriebenen Ausführungsform der Erfindung eine Nachbehandlung nur der nicht-laserbearbeite- ten Teilbereiche zur Steigerung ihrer Reflexionseigenschaf- ten und damit zur Erhöhung des Kontrasts zu den laserbehandelten Teilbereichen durchgeführt. Diese Nachbehandlung kann ein unvollständiges Polieren oder mechanisches Ausglätten, beispielsweise ein Glattwalzen, dieser Teilbereiche oder ein sonstiges Verfahren zur Verringerung der Oberflächenrauig- keit sein. Dies ist aber in jedem Fall bedeutend weniger aufwendig als das Hochglanzpolieren gemäss dem Stand der Technik nach DE 196 08 937 AI.
Im Sinne einer Verringerung des Fertigungsaufwandes ist es bei den beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung besonders vorteilhaft, wenn die für die Massverkörperung vorgesehene Fläche vor der Laserbearbeitung nicht oder höchstens nur so geringfügig poliert wird, dass die Fräs- und/oder Schleifrillen in der Oberflächenstruktur zumindest teilweise erhalten bleiben können. Damit können Verfahrensschritte zur Steigerung der Reflektivität auf die in der
MassVerkörperung auch tatsächlich stark reflektiven Teilbereiche beschränkt werden. Zudem können hierdurch zum einen Verdampfungsniederschlag und/oder Schmelzspritzer und andererseits Schleifrillen gemeinsam - und nicht wie in der DE 196 08 937 AI erforderlich mit getrennten Verfahrensschritten - abgetragen oder vermindert werden.
Schliesslich ist es in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung auch möglich, mit einem oder mehreren Lasern so- wohl gerichtet-reflektive (spiegelnde) als auch diffus- reflektive Teilbereiche einer inkrementellen Massverkörperung in dem Führungskörper, insbesondere tdirekt in einer Schiene einer Linearbewegungsführung, zu erzeugen. Wird hierfür nur ein Laser verwendet, ist eine möglichst exakte Steuerung einer variablen Laserintensität zweckmässig, wobei sich in besonderem Masse diodengepumpte Festkörperlaser eignen.
Zur Optimierung der Wellenlänge kann in vorteilhaften Wei- terbildungen der Erfindung die Laserstrahlung frequenzvervielfacht oder anderweitig frequenzkonvertiert sein.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschriebenen, erfindungs- gemäss zu verwendenden Elemente unterliegen in ihrer Grosse,. Formgestaltung, Materialverwendung und technischen Kon- zeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so dass die in dem jeweiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können.
Weiterhin ist das Verfahren nicht auf den Einsatz von Lasern beschränkt. Vielmehr können auch andere Strahlungsquellen für die Wärmebehandlung eingesetzt werden.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der dazugehörigen Zeichnungen, in denen - bei- spielhaft - eine Vorrichtung und ein dazugehöriger Verfahrensablauf zur vorliegenden Erfindung erläutert wird.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Laserbehandlung zum Aufbringen einer MassVerkörperung gemäss der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine typische Anordnung einer Laserbehandlungs- einrichtung zum Aufbringen einer Massverkörperung gemäss der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3 ein Intensitätsprofil für ein gleichzeitiges Herstellen von Vertiefungen und aufgeschmolzenen, geglätteten Teilbereichen gemäss einer alternativen Ausführung der Erfindung.
Linearbewegungsführungen, auf denen eine Massverkörperung angebracht wird, werden beispielsweise in Werkzeugmaschinen zur linearen Bewegung von Maschinenkomponenten vorgesehen und weisen hierfür typischerweise eine profilierte Führungsschiene 2 (Fig. 1) und einen auf der Führungsschiene entlang einer Führungsachse längs verfahrbaren und im Querschnitt etwa U-förmigen Wagen auf. Die Führungsschiene 2 ist an ih- ren beiden Seitenflächen jeweils mit einer Tragfläche 3 versehen, an der sich der Wagen über Wälzkörper abstützt und längsverschiebbar ist. Im Ausführungsbeispiel ist der Wagen über Kugeln längsverschiebbar.
Auf einer Oberseite 4 der Schiene, neben einer Reihe von Befestigungsbohrungen 5, sind als Massverkörperung eine oder
mehrere inkrementelle Messspuren 6 vorgesehen. Zur Vereinfachung wird nachfolgend nur von einer Messspur ausgegangen, die parallel zur Führungsachse verläuft. Diese weist in alternierender Weise gleichmässig reflektierende erste Teil- bereiche und diffus-reflektierende und somit dunkle Teilbereiche auf. Zum Lesen der Messspur 6 und damit zur Positionsbestimmung des Wagens relativ zur Schiene 2 ist dieser mit einem Lesekopf versehen, der zur gezielten Beleuchtung der Massverkörperung eine Lichtquelle und zur Detektion des reflektierten Lichts einen Sensor hat. Derartige optische MessSysteme sind an sich vorbekannt .
Zur Erzeugung einer solchen Massverkorperung kann eine Anlage benutzt werden, wie sie in Fig. 1 und 2 gezeigt ist. Diese ist mit einem Laser 8 versehen, dessen Strahlung über mehrere Umlenkspiegel 9, 11 und eine Zylinderlinse 12 auf eine Oberseite einer Führungsschiene 2 gerichtet wird. Die Brennlinie der Linse 12 befindet sich hierbei auf der Oberseite der Schiene 2.
Die Schiene 2 ist auf einem angetriebenen Lineartisch 13 befestigt, so dass die Schiene 2 entlang ihrer gesamten Länge unter der Zylinderlinse 12 durchgeführt werden kann. Hiermit ist es möglich, über vorzugsweise die gesamte Länge der Schiene 2 diese mit der inkrementellen Messspur 6 zu versehen.
In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung können Kurzpulslaser vorgesehen sein. Mit solchen ns-, ps- oder fs-Lasern können Energieintensitäten erzeugt werden, welche deutlich eine Schwellenintensität des jeweiligen Schienen-Werkstoffs für eine Materialabtragung überschreiten. Aufgrund der hohen Intensität der Strahlung können durch schnelles Schmelzen des Werkstoffs und einer auf- grund der hohen Energiemenge stattfindenden Austragung des geschmolzenen Werkstoffs vertiefte zweite Flächenbereiche
geschaffen werden. Bei noch höheren Intensitäten kann der Werkstoff oberflächlich auch in eine Dampfphase überführt und auf diese Weise ausgetragen werden. Auch hierdurch entstehen in den zweiten Flächenbereichen Vertiefungen, die einfallendes Licht nur diffus reflektieren lassen. Die laserbearbeiteten Flächenbereiche erscheinen im Messsignal des Sensors somit als dunkle Stellen mit stark reduzierter Signalamplitude .
Zur Erhöhung des Kontrastes wird zusätzlich eine Nachbearbeitung von Teilbereichen vorgesehen sein. Insbesondere bei Anwendung von werkstoffabtragenden Laserbearbeitungsverfahren wird zur Steigerung der Reflexionseigenschaften durch Anwendung von einfachen Polierverfahren - im einfachsten Fall das Abreiben von nur oberflächlich aufliegenden Niederschlägen etc. - oder durch mechanisches Ausglätten, wie beispielsweise Walzen, die Oberflächenrauigkeit von Teilbereichen verringert werden. Weniger bevorzugt, jedoch auch denkbar, ist an Stelle einer Nachbearbeitung eines der Bearbei- tungsverfahren vor der Laserbearbeitung anzuwenden, wobei aber auf den aufwendigen Vorgang der Herstellung einer hochpolierten Oberfläche verzichtet wird.
In einer besonderen Form des Verfahrens gemäss der vorlie- genden Erfindung werden - wie in Fig. 3 gezeigt - sowohl die gerichtet-reflektiven (spiegelnden) , als auch die diffus- reflektiven Teilbereiche der Massverkörperung durch Laserbearbeitungen hergestellt . Im Ausführungsbeispiel können diese in Richtung der Führungsachse jeweils eine Länge von ca. 20 -40μm aufweisen. Besonders vorteilhaft geschieht dies durch eine angepasste Verteilung der Intensität der Laserstrahlung über die Oberfläche von zumindest zwei Teilbereichen 6' und 6". Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist die Intensität des gepulsten Lasers 8 über der Fläche eines dunklen Teilbereichs besonders hoch, nämlich deutlich über der Schwellenintensität 20 für eine Materialabtragung. Zur be-
nachbarten Fläche hin, welcher als stark reflektierender (heller) Teilbereich vorgesehen ist, fällt die Intensität ab. Sie liegt bei diesem Teilbereich bei Werten, die über einer Schwellenintensität 21 für das Aufschmelzen des Werkstoffs und unterhalb der Schwellenintensität 20 für Materialabtragung liegen. Es wird somit ein heller Teilbereich erzeugt, der zwischen einem bereits existierenden dunklen Teilbereich und einem mit diesem Laserbearbeitungsvorgang erzeugten dunklen Teilbereich liegt.
Nachdem der Laser 8 auf diese Weise über eine vorbestimmte Zeit in einem Bereich, beispielsweise von 1 bis 10 ns, eingewirkt hat, wird die Schiene entlang der Führungsachse um eine volle (aus zwei Teilbereichen bestehende) Teilung ver- schoben. In der Darstellung von Fig. 3 wird sie nach rechts verschoben. Zur Erzeugung der weiteren Teilbereiche der Messspur 6 wird dieser Laserbearbeitungszyklus mit einer der Anzahl der Teilungen entsprechenden Häufigkeit wiederholt.
Nachfolgend wird nochmals das bzw. ein Verfahren zur Herstellung einer Schiene 2 für eine Linearbewegungsführung beschrieben, die mit einer MassVerkörperung eines Längenmess- systems versehen ist, wobei die Schiene im Querschnitt pro- filiert ist, hierbei die Querschnittsform der Schiene unter Benutzung eines Schleifverfahrens und/oder Fräsbearbeitungs- verfahrens erzeugt wird, die Schiene auf einer ihrer Oberflächen mit einer inkrementellen oder absoluten Massverkörperung versehen und ein Bearbeitungsschritt vorgesehen ist, mit dem durch Laserbearbeitung auf der Schiene eine Massverkörperung erzeugt wird, das gekennzeichnet ist durch einen Laserbearbeitungsvorgang, der auf einer mit Schleif- oder Fräsbearbeitungsrillen versehenen Oberfläche der Schiene erfolgt . Dieses Verfahren kann gekennzeichnet sein durch eine Laserbearbeitung, mit der Teilbereiche der Massverkörperung 6 durch lokales oberflächiges Aufschmelzen der Schiene 2 er-
zeugt werden. Weiterhin kann eines der vorstehend beschriebenen Verfahren gekennzeichnet sein durch die Verwendung von ps-, fs- oder ns-Lasern 8 und/oder durch eine Verteilung der Intensität einer momentanen Laserstrahlung, die über eine Länge eines ersten Flächenbereichs eine Intensität aufweist, die oberhalb einer Schwellenintensität 20 des Schienenwerkstoffs für eine Materialabtragung liegt und zeitgleich oder zeitnah über eine sich in Richtung der Führungsachse nachfolgende Länge eine Intensität aufweist, die zwischen der Schwellenintensität 20 für eine Materialabtragung und einer Schwellenintensität 21 des Schienenwerkstoffs für ein Aufschmelzen des Werkstoffs liegt und/oder durch ein oberflächenglättendes Bearbeitungsverfahren auf den als spiegelnde Teilbereiche vorgesehenen Flächen der Schiene 2.
Bezugszeichenliste
2 Führungsschiene 3 Tragfläche 4 Oberseite 5 Befestigungsbohrungen 6 Massverkörperung, Messspuren 6 ' Teilbereich der Messspur 6" Teilbereich der Messspur 8 Laser 9 Umlenkspiegel
11 Umlenkspiegel
12 Linse
13 Lineartisch 20 Schwellenintensität für Materialabtragung
21 Schwellenintensität des Schienenwerkstoffs für ein Aufschmelzen des Werkstoffs