Kältegerät
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kältegerät mit einem Korpus und einer an den Korpus um eine Achse schwenkbar angeschlagenen Tür, die einen kühl zu haltenden Innenraum umschließen. Genauer gesagt betrifft die Erfindung ein Konzept zur Aufteilung dieses Innenraumes.
Bei Gefrierschränken ist es seit langem gängige Praxis, in dem Innenraum in mehreren Etagen übereinander Körbe anzubringen, die auf Schienen geführt ausziehbar sind, um im aus dem Gefriergerät herausgezogenen Zustand einem Benutzer einen Zugriff auf den Inhalt des Korbes von oben zu ermöglichen. Die Innenseite der Tür eines solchen Kühlschrankes ist im Allgemeinen flach. Im Gegensatz dazu war es bei Kühlschränken üblich, im Innenraum Kühlgutträger in Form von stationären ebenen Platten oder Rosten anzubringen, und an der Innenseite der Tür in unterschiedlichen Abmessungen und Einbauhöhen Türabsteller unterzubringen, die insbesondere zur Lagerung von Flaschen und kleinen Behältern vorgesehen waren.
Bei einer solchen Aufteilung wurde als nachteilig empfunden, dass Gegenstände, die auf einem der stationären Kühlgutträger nahe an der Rückwand aufgestellt waren, schwer zugänglich waren und häufig Gefahr liefen, von davor stehendem Kühlgut verdeckt zu werden, so dass sie leicht übersehen und vergessen werden konnten. Um Gegenstände auch in einem hinteren Bereich der Kühlgutträger zugänglich zu behalten, durften diese im vorderen Bereich nicht zu voll geladen werden, was zu einer unbefriedigenden Ausnutzung des vorhandenen Kühlraumes führte.
Um diese Probleme zu beheben, sind in letzter Zeit vermehrt Kühlschränke mit verschiebbaren Kühlgutträgern vorgeschlagen worden, die aus dem Innenraum des Kühlschrankes nach vorn herausgezogen werden können, und so einem Benutzer freien Einblick und Zugriff auch auf von der Tür des Kühlschrankes entfernte Bereiche des Kühlgutträgers ermöglichen.
Bei Kühlschränken dieser Art, insbesondere bei Einbaukühlschränken, stellt sich jedoch das Problem, dass der Öffnungswinkel der Tür oft auf Werte von 90° oder nur wenig
darüber beschränkt ist. Kühlschränke dieser Art haben glatte Innenseiten ohne Türabsteller, denn Türabsteller würden die Ausziehbewegung der Kühlgutträger blockieren und so den Nutzen von deren Beweglichkeit weitgehend zunichte machen.
Auch diese Lösung erweist sich jedoch als nicht vollauf befriedigend. So zwingt zum Beispiel das Fortlassen der Türabsteller dazu, Getränkebehälter, für die in herkömmlicher Weise Türabsteller genutzt wurden, in einem Kühlgutträger des Innenraumes unterzubringen. Während bei einem Kühlschrank mit Türabstellern im Allgemeinen ein Handgriff, nämlich das Öffnen der Tür, genügt, um sich Zugang zu allen Getränkebehältern zu verschaffen, sind bei einem Kühlschrank ohne Türabsteller häufig zwei Handgriffe dafür erforderlich, nämlich das Öffnen der Tür und das Herausziehen des betreffenden Kühlgutträgers. Das ist für einen Benutzer nicht nur umständlich; es führt auch zu einem erhöhten Energieverbrauch des Geräts, da die Tür länger offen gehalten werden muss und somit mehr warme Außenluft in den Innenraum gelangt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, ein Kältegerät zu schaffen, das die Vorteile beider oben beschriebenen Bauformen, der mit stationären Kühlgutträgern und Türabstellern sowie der mit ausziehbaren Kühlgutträgern, in einem Gerät vereinigt.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Kältegerät mit den Merkmalen des Anspruches 1. Indem die Tiefe von oberem und unterem Kühlgutträger so gewählt ist, dass der untere, wenn er sich bei unter wenigstens 90° geöffneter Tür an seinem vorderen Anschlag befindet, wenigstens überwiegend unter dem oberen Kühlgutträger hervortritt, ist eine gute Zugänglichkeit des seines Inhalts unabhängig davon gewährleistet, ob sich in der Verlängerung des Herausziehweges des unteren Kühlgutträgers ein Türabsteller befindet oder ob dieser eventuell durch Öffnen der Tür über 90° hinaus aus vor dem unteren Kühlgutträger wegschwenken ließe.
Vorzugsweise sollte der untere Kühlgutträger, wenn er bis zu seinem vorderen Anschlag vorgezogen ist, überhaupt nicht von dem oberen Kühlgutträger überdeckt sein, um einen völlig freien Zugriff von oben auf seinen Inhalt zu gewährleisten.
Bei einer einfachen ersten Ausgestaltung kann es der Türabsteller selber sein, der bei unter wenigstens 90° geöffneter Tür als vorderer Anschlag für den unteren Kühlgutträger
fungiert. Dabei ist es ohne Belang, ob die 90° dem maximalen Öffnungswinkel der Tür entsprechen, oder ob der Türabsteller, wenn der maximale Öffnungswinkel größer als 90° ist und die Tür sich bei diesem maximalen Öffnungswinkel befindet, den Weg für ein weiteres Herausziehen des unteren Kühlgutträgers freigibt.
Bei einer bevorzugten zweiten Ausgestaltung ist ein vorderer Anschlag vorgesehen, der bei unter wenigstens 90° geöffneter Tür den unteren Kühlgutträger kurz vor einem Kontakt mit dem Türabsteller stoppt und so einen unsanften Zusammenstoß, der zu einer Beschädigung führen könnte, verhindert. Ein solcher vorderer Anschlag kann insbesondere an den den untern Kühlgutträger führenden Schienen gebildet sein.
Im Prinzip ist es möglich, die erste und zweite Ausgestaltung dahingehend zu kombinieren, dass bei einem ersten Öffnungswinkel zwischen 90° und einem Grenzwinkel von etwas über 90° der Anschlag durch Berührung von unterem Kühlgutträger und Auszugkasten definiert ist, während oberhalb des Grenzwinkels der durch die Schienen definierte Anschlag wirksam wird. Vorzugsweise wird der vordere Anschlag allerdings so gelegt sein, dass er auch bereits bei einem Öffnungswinkel von genau 90° den unteren Kühlgutträger vor Erreichen des Türabstellers stoppt.
Vorzugsweise ist auch der obere Kühlgutträger in der oben beschriebenen Weise an Schienen geführt. Insbesondere kann er in einem anderen Paar von oberem und unterem Kühlgutträgern den unteren Kühlgutträger mit den oben beschriebenen Merkmalen darstellen.
Die Kühlgutträger können kastenförmig ausgebildet sein. Dies ist insbesondere für Kühlgutträger zweckmäßig, die in einem unteren Bereich des Innenraumes angebracht sind, in einer Höhe, in der es einem Benutzer ohne Schwierigkeiten möglich ist, von oben in den ausgezogenen Kasten hineinzuschauen.
Wenn kastenförmige Kühlgutträger bis hinauf in ungefähr Augenhöhe eines Benutzers vorgesehen werden, so sollte wenigstens der höchstgelegene dieser Kühlgutträger eine schwenkbare Frontklappe aufweisen, die einem Benutzer auch einen Einblick von vorn ins Innere des Kastens gewährt.
Im Allgemeinen wird man in einem oberen Bereich des Innenraumes eher plattenförmige Kühlgutträger verwenden, die einem Benutzer einen freien Einblick und Zugriff von vorn gestatten, ohne dass sie zwangsläufig herausgezogen werden müssen. Daher ist von mehreren Kühlgutträgern des erfindungsgemäßen Kältegerätes vorzugsweise wenigstens der Höchstgelegene plattenförmig ausgebildet.
Die erfindungsgemäße Dimensionierung des Kühlgutträgers erlaubt es, dem Türabsteller eine größere Tiefe als bei herkömmlichen Kältegeräten zu verleihen. Bevorzugt besitzt der Türabsteller eine Tiefe, die das 0,4-fache bis das 0,6-fache der Tiefe des Kühlgutträgers ausmacht, aber die nach einer besonders bevorzugten Ausführung das 0,5-fache der Tiefe des Kühlgutträgers beträgt. Vorzugsweise beträgt die Tiefe des Türabstellers circa 13 cm bzw. ist ausreichend, um eine übliche 2-Liter-PET- Getränkeflasche in dem Türabsteller aufzunehmen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen vertikalen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Kältegerät;
Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch das Kältegerät entlang der Linie ll-ll aus Fig. 1 ;
Fig. 3 einen Schnitt durch das Kältegerät analog der Fig. 1, bei geöffneter Tür;
Fig. 4 einen horizontalen Schnitt durch das Kältegerät bei geöffneter Tür;
Fig. 5 einen vertikalen Schnitt durch eine zweite Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kältegerätes bei geöffneter Tür;
Fig. 6 einen vertikalen Schnitt durch eine zweite Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kältegerätes bei geöffneter Tür;
Fig. 7 einen horizontalen Schnitt durch das Kältegerät der Fig. 6 entlang der Ebene VII- VII aus Fig. 6 bei geöffneter Tür;
Fig. 8 das Kältegerät aus Fig. 6 im horizontalen Schnitt, bei geschlossener Tür
Fig. 1 zeigt einen vertikalen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Kühlschrank mit einem Korpus 1 und einer Tür 2. Der Korpus 1 und die Tür 2 sind in an sich bekannter Weise aufgebaut aus einer aus Kunststoff einteilig gezogenen Innenwand 3, 4 und einer äußeren Hülle 5 bzw. 6 aus Metall oder Kunststoff, die einen mit isolierendem Schaummaterial ausgefüllten Hohlraum 7 bzw. 8 begrenzen. An den Seitenwänden 9 der Innenwand 3 sind mehrere Teleskopschienen 10 montiert, die allerdings in Fig. 1 durch von ihnen gehaltene Kühlgutträger 11, 12 verdeckt sind.
Die Kühlgutträger 11 , 12 erstrecken sich bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel über ca. 60 % der Tiefe des Innenraumes 13 des Kältegerätes, gemessen zwischen der Rückwand 14 der Innenwand 3 einerseits und der Innenwand 4 der geschlossenen Tür 2 andererseits. Der Rest der Tiefe des Innenraumes 13 ist im Wesentlichen ausgefüllt durch Türabsteller 15, 16 in unterschiedlichen Abmessungen, die an der Innenwand 4 der Tür 2 aufgehängt sind.
Der zu unterst gelegene Kuhlguttrager 12 hat die Form eines Kastens mit hochgezogenen Wänden, die knapp unterhalb eines darüber angeordneten Kühlgutträgers 11 enden und einen Luftaustausch zwischen dem Inneren des kastenförmigen Kühlgutträgers 12 und dem Rest des Innenraumes 13 erschweren. In dem kastenförmigen Kühlgutträger 12 können daher Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten auftreten, die sich von denen des restlichen Innenraumes 13 unterscheiden und die den Kühlgutträger 12 beispielsweise für die Lagerung von Gemüse oder anderen gegen eine Lagerung bei zu tiefen Temperaturen empfindlichen Gütern prädestinieren.
Die anderen Kühlgutträger 11 sind hier in Art von Tabletts dargestellt, in Form einer flachen Platte mit umgebenden Seitenwänden geringer Höhe, die den Luftaustausch mit dem Rest des Innenraumes 13 nicht behindern und auch einen direkten Zugriff eines Benutzers auf in einem vorderen Bereich der Kühlgutträger 11 abgestellte Gegenstände erlauben, ohne dass der Kühlgutträger 11 hierfür in jedem Fall herausgezogen werden muss.
In dem horizontalen Schnitt der Fig. 2 sind vier eine zentrale Platte 17 umgebende niedrige Wände 18, 19, 20, 20 des Kühlgutträgers 11 zu erkennen. Die vordere Wand 18 kann auch völlig entfallen, um einen ungehinderten Zugriff von vorn auf auf der Platte 17 abgestellte Gegenstände zu ermöglichen. Auch die Seitenwände 20 können entfallen, sofern sie nicht zur Befestigung der Teleskopschienen 10 (Fig. 3) dienen.
Die Draufsicht auf den Türabsteller 15 in Fig. 2 zeigt eine vordere Wand 21, die der Wand 18 des Kühlgutträgers 11 in geringem Abstand gegenüberliegt, sowie zwei geschwungene Seitenflanken 22, 23. Die Seitenflanken 22, 23 haben einen kreisbogenförmigen Verlauf, wobei der Mittelpunkt des Kreisbogens 23 mit der Achse eines Scharniers 24 zusammenfällt, über das die Tür 2 am Korpus 1 angeschlagen ist. Die Kreisbogenform der Seitenflanke 23 erlaubt es, die Breite und damit die Absteilfläche des Türabstellers 15 zu maximieren und gleichzeitig zu verhindern, dass beim Öffnen der Tür 2 eine Ecke des Türabstellers 15 gegen die Seitenwand 9 des Korpus 1 stößt. Die Seitenflanke 22 ist in der gleichen Weise wie die Seitenflanke 23 gekrümmt, um nach Wahl eine Montage der Tür 2 mit links- oder rechtsseitigem Anschlag zu ermöglichen.
Die Figuren 3 und 4 zeigen das gleiche Kältegerät in einem vertikalen und einem horizontalen Schnitt bei maximal geöffneter Tür, wobei als maximaler Türöffnungswinkel hier ein Winkel von 90° angenommen ist, wie er für viele Einbau-Kältegeräte typisch ist. Der untere Kühlgutträger 12 ist hier in einer bis zu einem vorderen Anschlag ausgezogenen Position dargestellt. Dieser vordere Anschlag kann durch die zum Scharnier 24 benachbarte Seitenflanke 22 des auf gleicher Höhe wie der Kühlgutträger 12 angeordneten Türabstellers 16 definiert sein, die eine vordere Ecke des Kühlgutträgers berührt und so dessen Weiterbewegung blockiert, oder sie kann sich um einen an den TeleskopschienenIO gebildeten Anschlag handeln, der den Kühlgutträger 12 kurz vor Erreichen der Seitenflanke 22 abstoppt und ihn daran hindert, diese zu berühren.
Da die Tiefe der Kühlgutträger 11 , 12 gleich der Hälfte des Abstandes zwischen der
Seitenflanke 22 bei unter 90° geöffneter Tür und der Rückwand 14 des Innenraumes gewählt ist, kann der Kühlgutträger 12 trotz des Anschlags so weit herausgezogen werden, dass seine gesamte Bodenfläche von oben frei zugänglich ist. Die gleiche
Bewegungsfreiheit haben auch die höhergelegenen Kühlgutträger 11.
Allein bei dem höchstgelegenen der Kühlgutträger 11 ist der freie Zugriff von oben durch die Decke des Korpus 1 eingeschränkt, wenn dieser Kühlgutträger so weit herausgezogen ist, wie in Fig. 3 für den Kühlgutträger 12 gezeigt. Dieses Problem lässt sich jedoch lösen, indem, wie in Fig. 5 gezeigt, für diesen obersten Kühlgutträger 11 eine Teleskopschiene 10 mit besonders großem Hub eingesetzt wird, die es erlaubt, den Kühlgutträger 11 vollständig oder so gut wie vollständig aus dem Innenraum 13 herauszuziehen, und zu diesem Zweck auf einen Türabsteller 15 in gleicher Höhe ganz verzichtet wird, oder, wie ebenfalls in der Fig. 5 gezeigt, ein Türabsteller 25 verwendet wird, der sich nur über einen Teil der Breite der Tür 2 erstreckt und so genügend Platz zum Herausziehen des Kühlgutträgers 11 lässt.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kältegerätes ist in Fig. 6 als vertikaler Schnitt bei geöffneter Tür und in Fig. 7 und 8 als horizontaler Schnitt in Höhe der Linie Vll-Vll aus Fig. 6 bei geöffneter bzw. geschlossener Tür 2 gezeigt. Die Tiefe der Kühlgutträger 11 , 12 ist hier im Vergleich zu den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 bis 5 auf etwa 2/3 der Tiefe des Innenraumes 13 vergrößert. Um dennoch jeden Kühlgutträger 11, 12 so weit vorziehen zu können, dass er in der Draufsicht mit den anderen Kühlgutträgern nicht mehr überlappt, sind bei dieser Ausgestaltung die Türabsteller 15, 16 im Vergleich zu Fig. 3 schmaler gemacht und ihre dem Scharnier 24 zugewandte Seitenflanke 22 ist im Vergleich zu Fig. 3 zur Mitte der Tür 2 hin versetzt, um bei geöffneter Tür 2 mehr Bewegungsfreiheit für die Kühlgutträger 11 , 12 zu lassen. Um auch bei dieser Ausgestaltung eine Montage der Tür 2 wahlweise mit rechtem oder mit linkem Anschlag zu ermöglichen, sind für die Türabsteller 15, 16 zweckmäßigerweise jeweils zwei alternative, zueinander spiegelsymmetrische Montagepositionen an der Innenseite der Tür 2 vorgesehen, wie für den obersten Türabsteller 15 in Fig. 6 durch einen gestrichelten Umriss 15' angedeutet.