Sektionaltor
Einleitung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sektionaltor, insbesondere ein Sektionaltor mit Antrieb.
Mit Sektionaltoren bzw. Deckengliedertoren werden lichte Toröffnungen von Gebäuden, Garagen und dergleichen verschlossen. Die Sektionaltore umfassen allgemeinen ein Torblatt aus mehreren in Bewegungsrichtung aufeinanderfolgend aneinander angelenkten Verschlusselementen, die mittels Rollenführung in Laufschienen geführt werden. Die Laufschienen weisen dabei jeweils einen Vertikalabschnitt, in welchem sich die Rollen der Verschlusselemente in der Schließstellung befinden, einen sich daran anschließenden Bogenabschnitt sowie nachfolgend einen Horizontalabschnitt auf, in welchen die Rollen für die Offenstellung bewegt werden. Bei den meisten Sektionaltoren sind die Vertikalabschnitte beiderseits der Toröffnung und relativ zur Toröffnung hinter den Verschlusselementen angeordnet, so dass die Rollen auf der Rückseite der Verschlusselemente befestigt werden müssen. Die Horizontalabschnitte werden unter einer Decke oder dergleichen des zu verschließenden Gebäudes befestigt.
Bei einem herkömmlichen Sektionaltor ist der dem unteren Verschlusselement zugeordnete Rollenhalter in unmittelbarer Nähe der Unterkante des unteren Verschlusselementes auf dessen Rückseite montiert. Der Rollenhalter ist hierzu beispielsweise an einer Anschlagplatte angelenkt, die auf der Rückseite des Verschlusselementes mit diesem verschraubt ist.
Um eine möglichst optimale lichte Durchgangsöffnung zu erreichen, sollen die Verschlusselemente in der Offenstellung des Tores vorzugsweise eine horizontale Position einnehmen. Um dies zu erreichen, muss das Torblatt dermaßen weit nach hinten in die Horizontalabschπitte der Laufschienen verschoben werden, dass die Rolle bzw. die Rollen des unteren Rollenhalters aus den Bogenabschnitten heraus in die Horizontalabschnitte der Laufschienen
einfahren. Da sich die Horizontalabschnitte nach hinten an die Bogenabschnitte anschließen, bedingt dieses Konzept, dass die Unterkante des Torblatts zumindest um die horizontale Abmessung des Bogenabschnitts nach hinten versetzt ist. Hierdurch ist die Einschubtiefe des Tores, d.h. der Plaizbedarf des geöffneten Tores in das zu verschließende Gebäude hinein, bei einem solchen herkömmlichen Sektionaltor verhältnismäßig groß. Dies kann insbesondere dann zu Problemen führen, wenn beispielsweise ein Unterzug den unter der Gebäudedecke zur Verfügung stehenden Platz nach hinten beschränkt.
In einem solchen Fall kann ein herkömmliches Sektionaltor gegebenenfalls nicht weit genug nach hinten verschoben werden, um die Rollen des unteren Rollenhalters aus dem Bogenabschnitten der Laufschienen in die Horizontalabschnitte zu verfahren. In der Offenstellung des Tores weist das untere Verschlusselement demzufolge eine Neigung zur Toröffnung hin auf so dass die lichte Durchfahrtsöffnung entsprechend reduziert ist.
Aufgabe der Erfindung Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es folglich, ein verbessertes Sektionaltor mit optimierter Eiπschubtiefe vorzuschlagen.
Allgemeine Beschreibung der Erfindung
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Sektionaltor gemäss Anspruch 1.
Das erfindungsgemäße Sektionaltor mit Antriebsvorrichtung umfasst ein Torblatt mit mehreren um horizontale Achsen gegeneinander verschwenkbare Verschlusselemente, die mit seitlich angeordneten Rollen in Laufschienen geführt sind. Die Laufschienen weisen einen Vertikalabschnitt, einen Horizontalabschnitt und einen den Vertikalabschnitt mit dem Horizontalabschnitt verbindenden Bogenabschnitt auf. Die Antriebsvorrichtung weist aufwickelbare Zugmittel auf, die an einem dem unteren Verschlusselement zugeordneten unteren Rollenhalter angreifen. Das Sektionaltor weist weiterhin eine Arretiervorrichtung zum Stoppen einer Horizontalbewegung des Torblatts in der
Offenstellung des Torblatts auf. Der untere Rollenhalter ist mittels eines Hebels derart an dem unteren Verschlusselement angelenkt, dass das untere Verschlusselement durch Betätigen der Zugmittel in der Offenstellung des Torblatts bezüglich des unteren Rollenhalters nach oben verschwenkbar ist. Bei dem vorliegenden Sektionaltor sind die unteren Rollenhalter mittels eines Hebels gelenkig an dem unteren Verschlusselement angeordnet. Dies ermöglich ein Verkippen des unteren Verschlusselements in eine horizontale Position, selbst wenn sich die untere Rollenhalter noch in dem Bogenabschnitt der Laufschiene befinden. Zusammen mit der Arretiervorrichtung ermöglicht diese Anordnung ein automatisches Hochklappen des unteren Verschlusselements in eine horizontale Stellung sobald das Torblatt seine Offenstellung erreicht hat.
Beim Öffnen des Tores, wird das Torblatt durch Betätigung der Zugmittel von der senkrechten Schließstelluπg in die im wesentlichen waagerechte Position in den Horizontalbereichen der Laufschienen gezogen. Beim Erreichen der Offenstellung fährt das Torblatt gegen die Arretiervorrichtung. In dieser Stellung können sich die unteren Rollenhalter noch in dem Bogeπbereich der Laufschienen befinden, so dass das untere Verschlusselement nach unten verkippt ist und die lichte Durchfahrtshöhe des Tores verkleinert. Durch die erfindungsgemäße Anordnung des unteren Rollenhalters ist es bei dem vorliegenden Sektionaltor jedoch möglich, das untere Verschlusselement in eine im wesentlichen waagerechte Position hochzuklappen. Dies erfolgt dadurch, dass der untere Rollenhalter mittels der Zugmittel um eine bestimmte Strecke weiter hochgezogen wird. Da das Torblatt aufgrund der Arretiervorrichtung nicht weiter nach hinten läuft, bewirkt die Geometrie des Hebels, dass die untere Kante des unteren Verschlusselementes angehoben wird. Hierdurch ist es möglich, das untere Verschlusselement in eine im wesentlichen horizontale Position zu bringen, ohne dass der untere Rollenhalter bis in die Horizontalbereiche der Laufschienen bewegt wird. Das Torblatt muss demnach gegenüber herkömmlichen Sektionaltoren wesentlich weniger weit
nach hinten verschoben werden so dass die Einschubtiefe des vorliegenden Sektionaltors gegenüber diesen Toren deutlich reduziert ist.
Bei optimaler Anordnung der Arretiervorrichtung stoppt das Torblatt in einer Position, bei der die Oberkante des Torblatts um eine der Höhe des Torblatts entsprechende Länge gegenüber dem Torsturz nach hinten gezogen wurde. Bei einer solchen Konfiguration des Sektionaltors klappt die Unterkante des unteren Verschlusselementes unmittelbar hinter den Torsturz hoch wenn die Zugmittel weiter betätigt werden. Der Platzbedarf des geöffneten Tores in das zu verschließende Gebäude hinein ist demnach im wesentlichen gleich der Höhe des Torblatts.
Es ist anzumerken, dass die vorzugsweise mit einem Dämpfungselement ausgestattete Arretiervorrichtung an jeder beliebigen Stelle des Torblatts angreifen kann um eine Horizontalbewegung des Torblatts zu stoppen. In einer möglichen Ausgestaltung greift die Arretiervorrichtung beispielsweise an der Oberkante des Torblatts an. Die Arretiervorrichtung kann in diesem Fall zwischen den Horizontalbereichen der Laufschienen an der Decke des zu verschließenden Gebäudes oder an den Laufschienen selbst angeordnet sein. In einer anderen Ausgestaltung greift die Arretiervorrichtung an einem der Rollenhalter des Torblatts an. In diesem Fall kann die Arretiervorrichtuπg einfache Anschläge umfassen, die jeweils in bzw. an die Horizontalbereiche der Laufschienen montiert sind.
Die Geometrie der Anordnung des unteren Rollenhalters ist vorzugsweise derart, dass der Anlenkpunkt des Hebels an dem Verschlusselement oberhalb einer gedachten Linie liegt, die durch den Anlenkpunkt des unteren Verschlusselementes an dem darüber liegenden Verschlusselement und den Anlenkpunkt des Hebels an dem unteren Rollenhalter definiert wird. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass das untere Verschlusselement bei Betätigen der Zugmittel in der Offenstellung des Torblatts nach oben in eine horizontale Position geklappt wird. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird diese Geometrie der Anordnung dadurch erreicht, dass der Hebel oberhalb des unteren Rollenhalters seitlich, z.B. an einem seitlichen Zapfen, an dem unteren
Verschlusselement angelenkt ist. Gleichzeitig kann die Anlenkung des Hebels an dem Rollenhalter dadurch erfolgen, dass der Hebel an der Drehachse der unteren Rolle angeleπkt ist. Ist der untere Rollenhalter als Tandemrolle mit zwei in Laufrichtung hintereinander angeordneten Einzelrollen ausgebildet, ist der Hebel vorzugsweise an der Drehachse der unteren Einzelrolle angelenkt. Durch die Anlenkung des Hebels an der unteren Rolle ist eine optimale Kurvenführung der Anordnung beim Durchlaufen der Bogenabschnitte der Laufschienen gewährleistet.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, weist der untere Rollenhalter ein Auflager für das untere Ende des unteren Verschlusselementes auf. Beim Herablassen des Tores, kommt das untere Ende des unteren Verschlusselementes auf dieses Auflager aufliegen, so dass ein Verkanten des Hebelmechanismus ausgeschlossen ist. Dies wirkt sich natürlich positiv auf die Laufruhe des Tores aus. Es ist anzumerken, dass das Auflager in der Schließposition des Tores vorteilhaft als Anschlag dient, der ein Verkippen des unteren Verschlusselementes nach innen verhindert.
Das Auflager umfasst vorteilhaft eine Verlängerung der Drehachse des Hebels zur Mitte des Torblatts. Hierdurch ist gewährleistet, dass das untere Ende des Verschlusselements nicht unterhalb des Aπleπkpunkts des Hebels verkippen kann. Der Anlenkpunkt des Hebels an dem unteren Rollenhalter bildet damit zwangsläufig den untersten Punkt des Hebelsystems. Zusammen mit der seitlichen Anlenkung des Hebels an dem unteren Verschlusselement ist hierdurch sichergestellt, dass die oben beschriebene Geometrie des Hebelsystems für alle Stellungen des Torblatts gegeben ist. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung weist die Antriebsvorrichtung des Sektionaltors eine antreibbare Trommel auf, auf die die Zugmittel aufwickelbar sind. Die Trommel ist dabei bezüglich der Toröffnung hinter den Horizontalbereichen der Laufschienen quer zu diesen angeordnet. Eine derartige Ausgestaltung der Antriebsvorrichtung ist durch eine besonders niedrige Bauhöhe gekennzeichnet, da alle wesentlichen Bauteile des Antriebs in Höhe der Horizontalbereiche der Laufschienen angeordnet sind. Im
Gegensatz zu einem klassischen Torantrieb, bei dem ein mit dem Torblatt verbundener Schlitten an einer unter der Decke montierten Schiene verfahrbar ist, braucht bei einer solchen Ausgestaltung des Tores keine zusätzliche Laufschiene mit dem Schlitten unter der Decke montiert zu werden. Die Horizontalbereiche der Laufschienen können somit unmittelbar unterhalb der Decke des zu verschließenden Gebäudes montiert werden, so dass eine maximale Durchgangshöhe unterhalb des geöffneten Tores erreicht wird.
Die Antriebstrommel kann unmittelbar hinter den Horizoπtalbereichen direkt an der Decke montiert werden. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist die Antriebstrommel jedoch direkt an den Horizontalbereichen der Laufschienen montiert. Bei dieser Ausgestaltung können die Laufschienen mit der Antriebstrommel eine vormontierte Einheit bilden, die die Montagearbeiten des Tores vor Ort erheblich vereinfacht. Dem Fachmann wird überdies klar sein, dass die Anordnung der Antriebstrommel unmittelbar hinter den Laufschienen sich vorteilhaft auf den Platzbedarf der Torkonstruktion in Laufrichtung des Tores auswirkt.
In einer alternativen Ausgestaltung ist die Trommel im bezüglich der Toröffnung hinteren Endbereich der Horizontalbereiche der Laufschienen oberhalb von diesen angeordnet, wobei im Endbereich der Horizontalbereiche eine oder mehrere Umlenkrollen für die Zugmittel vorgesehen sind. Die entlang der Horizontalbereiche der Laufschienen verlaufenden Zugmittel werden bei dieser Ausgestaltung an den Umlenkrollen noch oben hin umgelenkt und auf die oberhalb der Laufschienen angeordnete Trommel aufgewickelt. Bei dieser Ausgestaltung ist der Platzbedarf des geöffneten Tores in das zu verschließende Gebäude hinein minimal, da hinter den Horizontalbereichen der Laufschienen keine Funktionselemente des Tores angeordnet sind. Allerdings weist diese Ausgestaltung gegenüber der vorangehend beschriebenen Variante eine größere Bauhöhe auf.
Die Antriebsvorrichtung des Sektionaltores kann beispielsweise einen Achsmotor umfassen, wobei die angetriebene Achse die antreibbare Trommel ausbildet. Der Achsmotor kann dabei seitlich außerhalb des durch die gedachte
Verlängerung der Horizontalbereiche definierten Zentralbereichs angeordnet sein, wobei sich die angetriebene Achse des Motors in diesen Zentralbereich hinein erstreckt. Alternativ kann der Achsmotor in dem Zentralbereich montiert werden, wobei sich die angetriebene Achse des Motors beidseitig von diesem erstreckt. In einer besonders einfachen und raumsparenden Ausgestaltung umfasst die Antriebsvorrichtung einen Rohrmotor, der innerhalb der Trommel angeordnet ist und beispielsweise an einen an der Laufschiene montierten Flansch angreift. Diese Ausgestaltung zeichnet sich wiederum durch den geringen seitlichen Raumbedarf außerhalb der Laufschienen aus. Bei dem Motor kann es sich beispielsweise um einen Gleichstromrohrantrieb handeln, der im Fall eines Stromausfalls auch mittels eines Akkus betrieben werden kann. Gegebenenfalls kann zusätzlich ein Getriebe mit einer Handkurbel vorgesehen sein, mittels der das Sektionaltor bei einer Panne des Rohrmotors bedienbar ist. Wie oben bereits beschrieben, verlaufen die Zugmittel im hinteren Bereich des Tores im wesentlichen entlang der Horizontalbereiche der Laufschienen. Im vorderen Bereich des Tores, d.h. im Bereich der Toröffnung, müssen die Zugmittel demnach in eine im wesentlichen senkrechte Richtung umgelenkt werden. Eine solche Umleπkung der Zugmittel im vorderen Bereich des Tores * kann beispielsweise mittels Umlenkrollen erfolgen, die in dem Bereich der Bogenabschnitte der Laufschienen oberhalb von diesen angeordnet sind. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Zugmittel im Bereich der Bogenabschnitte der Laufschienen jedoch an den Laufschienen geführt. Dementsprechend ist ein Einbau von Umlenkrollen im dem Bereich hinter der Toröffnung nicht erforderlich. Hieraus folgt, dass keine Funktionselemente des Tores oberhalb der Toröffnung erforderlich sind, die sich über die durch die Horizontalbereiche der Laufschienen definierte Ebene erstrecken. Die Horizontalbereiche der Laufschienen können somit unmittelbar unterhalb der Decke des zu verschließenden Gebäudes montiert werden, so dass eine maximale Durchgangshöhe unterhalb des Tores erreicht wird. Daneben bedeutet der Wegfall der Umlenkrollen eine Reduzierung der
Einzelteile des Tores, wodurch einerseits die Herstellung des Tores verbilligt und seine Montage vereinfacht wird.
Es ist anzumerken, dass die Führung der Zugmittel an den Laufschienen zumindest in dem Bogenabschnitt gewährleistet, dass beim Verfahren des Tores von seiner Schließstellung in seine Offenstellung, eine Zugkraft der Antriebsvorrichtung immer in einer optimalen Richtung auf das entsprechende Verschlusselement einwirkt. Mit anderen Worten, die im hinteren Bereich der Laufschiene horizontal wirkende Zugkraft wird im Bogeπbereich zur Toröffnung hin in eine vertikale Zugkraft umgelenkt. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die Zugmittel zwei Gurte auf, von denen jeweils einer an jeder Seite des entsprechenden Verschlusselementes angreift und an der entsprechenden Laufschiene geführt ist. Im Gegensatz zu Stahlseilen, die in nebeneinanderliegenden Windungen aufgewickelt werden müssen, können Gurte in mehreren übereinaπderliegendeπ Windungen aufgerollt werden. Der seitliche Raumbedarf der aufgerollten Zugmittel ist demnach minimal und die Länge der Trommel muss im wesentlichen lediglich dem Abstand der beiden Gurte, entsprechen. Folglich ist die seitliche Ausdehnung der Trommel minimal so dass die gesamte Konstruktion sich durch einen sehr geringen seitlichen Raumbedarf auszeichnet. Dies ist insbesondere dann von besonderer Wichtigkeit, wenn der zu verschließende Raum eine geringe seitliche Ausdehnung aufweist, z.B. wie z.B. bei Garagenboxen.
Die Verwendung eines Gurtsystems als Zugmittel bewirkt darüber hinaus eine sehr hohe Laufruhe des Sektionaltores. Überdies sind Gurte, die entsprechend dem Gewicht der Verschlusselemente ausgelegt sind, kostengünstig als Meterware erhältlich und leicht verarbeitbar.
Die Gurte verlaufen vorzugsweise jeweils oberhalb der entsprechenden
Laufschiene. Auf diese Weise wird eine sehr einfache und kostengünstige
Führung der Gurte ermöglicht, die ohne zusätzliche Bauteile und ohne zusätzlichen Bauraum auskommt. Es ist anzumerken, dass sich bei einer
solchen Ausgestaltung die geringe Reibung der Gurte an den Laufschienen besonders vorteilhaft auf den Verschleiß der Laufschienen auswirkt.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Sektionaltor der vorliegenden Erfindung eine sehr einfache Konstruktion darstellt, die sich durch ihre besonders kompakten Ausmaße sowohl in der Höhe, als auch in der Breite und Tiefe auszeichnet. Dank dieser Eigenschaften eignet sich das vorliegende Sektionaltor insbesondere für den Einbau bei beengten Platzverhältnissen, z.B. bei sehr geringer Sturzhöhe bzw. bei sehr engen Räumen. Dank der kompakten Abmessungen kann selbst bei derartigen Verhältnissen ein Maximum an lichter Durchfahrtsöffnung erreicht werden. Für den Fachmann wird dabei klar sein, dass die vorliegende Erfindung nicht auf einen bestimmten Tortyp beschränkt ist. In der Tat kann es sich bei dem erfindungsgemäßen Sektionaltor sowohl um ein Einschieπensyste , d.h. eine Konstruktion bei der alle Führungsrollen der Verschlusselemente an beiden Seiten in jeweils einer einzigen Laufschiene geführt sind, als auch um ein Zweischienensystem handeln, d.h. eine Konstruktion bei der die obere Führungsrolle des oberen Verschlusselementes in einer gesonderten Laufschiene geführt ist um das obere Verschlusselement beim Erreichen der Schließstellung des Tores noch vorne zu verkippen.
Bei einem solchen Zweischienensystem weisen die seitlichen Laufschienen mindestens in dem Bereich des Bogenabschnitts jeweils eine obere Schiene zum Führen einer oberen Rolle eines oberen Verschlusselementes und eine untere Schiene zum Führen der Rollen der anderen Verschlusselemente auf. Die obere Laufschiene kann sich dabei über die gesamte Länge der Horizontalbereiche erstrecken. Alternativ können die obere Laufschienen als Kurzschienen ausgebildet sein, die sich lediglich im Bereich der Bogenabschnitte erstrecken.
In einer weiteren Ausgestaltung weisen die seitlichen Laufschienen mindestens in dem Bereich des Bogenabschnitts ein Führungselement auf, während dem oberen Verschlusselement ein Gleitschuh zugeordnet ist, der an dem Fuhrungselement auf einer bestimmten Bahn geführt wird. Eine derartige Führung mit Gleitschuh kann kompakter hergestellt werden als eine
schieneπgeführte Rolle. Darüber hinaus ist eine derartige Führung vergleichsweise kostengünstig herstellbar.
Aus Sicherheitsgründen weist ein Sektionaltor vorzugsweise zusätzlich eine Absturzsicherung auf, zum Verhindern eines Absturzes der Verschlusselemente im Falle eines technischen Defekts, z.B. bei Gurt- oder Seilbruch. Darüber hinaus ist das vorgeschlagene Sektionaltor vorzugsweise mit einer Verriegelungsvorrichtuπg ausgestattet, die ein Hochschieben der Verschlusselemente aus der Schließstellung des Tors verhindert. Eine solche Verriegelungsvorrichtung weist beispielsweise einen Verriegeluπgsbügel auf, der mit einem unteren Ende an einem der Rollenhalter verschwenkbar montiert ist, wobei ein oberes Ende des Verriegelungsbügels einen seitlich angeordneten Hebel aufweist, der bezüglich der Toröffnung hinter die Zugmittel eingreift und wobei der Verriegelungsbügel mittels eines Federelements in Richtung der Torrahmens hin vorgespannt ist. Solange das Gewicht des Tores von den Zugmitteln getragen wird, z.B. während des Öffnens des Tors, stehen die Zugmittel unter Spannung und der hinter den Zugmitteln eingreifende Verriegelungsbügel wird gegen die Wirkung der Federmittel nach hinten verschwenkt. Ist das Tor jedoch in seiner Schließstellung, so lässt die Spannung in den Zugmitteln nach. In diesem Fall wird der Verriegelungsbügel durch die Wirkung des Federelements nach vorne in Richtung des Torrahmens verkippt, wo er in entsprechende Ausnehmungen oder Rastnasen eingreifen kann. Auf diese Weise wird ein Hochschieben des Tores aus seiner Schließstellung wirksam verhindert.
Detaillierte Beschreibung anhand der Figuren
Im folgenden wird eine Ausgestaltung der Erfindung anhand der beiliegenden Figuren beschrieben. Es zeigen:
Fig.1: in einem Schnitt schematisch den Aufbau einer Ausgestaltung eines Sektionaltores gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig.2: eine Seitenansicht des unteren Endes eines Sektionaltors, wobei sich der untere Rolleπhalter in dem Bogenabschnitt der Laufschienen befindet;
Fig.3: eine Detailansicht des unteren Rollenhalters mit Hebel; Fig.4: eine Seitenansicht eines Verriegelungsbügels für das Sektionaltor.
Das in Fig. 1 dargestellte Sektionaltor 10 umfasst im wesentlichen ein Torblatt 12 mit mehreren um im wesentlichen horizontale Achsen 13 aneinander angelenkten Verschlusselementen oder Paneelen 14. Die Paneele 14 weisen seitlich angeordnete Rollenhalter 16 mit Führungsrolleπ auf, die in seitlich der Paneele angeordneten Laufschienen 18 geführt sind.
Die Laufschiene 18 weist einen Vertikalabschnitt 26, einen Horizontalabschnitt 28 und einen den Vertikalabschnitt mit dem Horizontalabschnitt verbindenden Bogenabschnitt 30 auf. Der Vertlkalabschπitt 26 ist dabei im Bereich der Toröffnung seitlich von den Verschlusselementen 14 und im allgemeinen gegenüber den Verschlusselementen nach hinten versetzt montiert, während der Horizontalabschnitt 28 unter einer Decke 32 des zu verschließenden Gebäudes montiert ist. In der dargestellten Schließstellung des Tores sind alle Paneele 14 im Bereich der Toröffnung angeordnet, wobei die entsprechenden Führungsrollen 16 in dem Vertikalbereich 26 der Laufschiene 18 geführt sind. Wird das Tor geöffnet, werden die Paneele 14 nach oben geschoben bzw. gezogen, wobei die Führungsrolleπ 16 an dem Bogenabschnitt 30 der Laufschiene 18 in den Horizontalabschnitt umgelenkt werden. Die Paneele 14 nehmen hierdurch unter der Decke 32 des Gebäudes eine horizontal Ausrichtung an, so dass die Toröffnung freigegeben wird. Bei der dargestellten Ausführung des Sektionaltores 10 handelt es sich um ein Zweischieπensystem, bei dem die obere Führungsrolle 20 des oberen Paneels in einer gesonderten Schiene 22 geführt ist. Bei einer solchen Ausgestaltung kann die Führungsrolle 20 durch die Schiene 22 auf einer Bahn geführt werden, die von der der restlichen Rollen 16 unterschiedlich ist, so dass das obere Paneel beim Verschließen des Tores an den Torsturz 24 angeschwenkt wird. Es ist anzumerken, dass die gesonderte Schiene 22 in der dargestellten
Ausgestaltung als Kurzschiene ausgebildet ist, die sich lediglich im Bereich der Bogenabschnitte der Laufschienen 18 erstreckt. Alternativ kann die Schiene 22 auch als Langschiene ausgestaltet sein, die sich über die gesamte Länge des Horizontalbereichs 28 der Laufschiene erstreckt. Wie schematisch dargestellt, ist der untere Rollenhalter 17 des untersten Paneels 14 mittels eines Hebels 19 and dem unteren Paneel angelenkt. Diese Anordnung ermöglicht in der Offenstellung des Torblatts ein Verschweπken des unteren Paneels bezüglich des unteren Rollenhalters 17 nach oben. Hierdurch kann das untere Paneel in eine im wesentlichen horizontale Stellung gebracht werden selbst wenn sich die Rollen des unteren Rollenhalters noch in dem Bogenbereich 30 der Laufschienen 18 befinden.
Es ist anzumerken, dass die Rollenhalter 16, 17 und 20 des Sektionaltores vorteilhaft als Tandemrollen mit jeweils zwei in Laufrichtung hintereinander angeordneten Einzelrollen ausgebildet sind. Diese Ausgestaltung gewährleistet einen besonders ruhigen Lauf des Tores.
Die Antriebsvorrichtung 34 des in Fig. 1 dargestellten Sektionaltores umfasst eine motorgetriebeπe Antriebstrommel 36, die unmittelbar hinter den Horizontalbereichen 28 der Laufschienen 18 quer zu diesen angeordnet ist. In der dargestellten Ausgestaltung ist die Antriebstrommel beispielsweise in einem Gehäuse 38 unmittelbar unter die Decke 32 des Gebäudes montiert. In einer alternativen Ausgestaltung kann die Antriebstrammei 36 unmittelbar an die Horizontalbereiche 28 der Laufschienen montiert werden, so dass die Laufschienen und die Antriebstrommel eine vormontierte Einheit bilden.
An der Antriebstrommel 36 sind Zuggurte 40 befestigt, deren freies Ende 42 an dem unteren Rollenhalter 17 des unteren Paneels 14 angreift. Die Zuggurte verlaufen oberhalb der Laufschiene 18 und werden auf dieser geführt, so dass eine Zugkraft an dem Bogenabschnitt 30 umgelenkt wird. Dies bedeutet, dass die im hinteren Bereich der Laufschiene horizontal wirkende Zugkraft im Bogenbereich zur Toröffnung hin in eine vertikale Zugkraft umgelenkt wird. Beim Aufwickeln der Zuggurte 40 auf die Trommel 36 wird das untere Paneel 14 demnach im wesentlichen senkrecht angehoben, wobei die darüber
liegenden Paneele hochgeschoben und an dem Bogenabschnitt in den Horizontalabschnitt der Laufschiene umgelenkt werden.
In dem hinteren Bereich des Horizontalabschnitts der Laufschiene 18 ist weiterhin eine Arretiervorrichtung 44 angeordnet, gegen das eines der Verschlusselemente des Tores, in der dargestellten Ausführung beispielsweise das zweitoberste Verschlusselement, im letzten Teil seiner Öffnungsbewegung anläuft. Hierdurch wird eine weitere Verschiebung des Torblatts in das Innere des Gebäudes verhindert. Die Arretiervorrichtung 44 ist vorzugsweise derart angeordnet, dass das Torblatt in einer Position stoppt, bei der die Oberkante des Torblatts um eine der Höhe des Torblatts entsprechende Länge gegenüber dem Torsturz 24 nach hinten gezogen wurde. Wird anschließend die Antriebsvorrichtung weiter betätigt um den unteren Rollenhalter 17 in dem Bogenabschnitt weiter nach oben zu ziehen, klappt das untere Ende des unteren Paneels unter dem Einfluss des Hebels 19 unmittelbar hinter dem Torsturz 24 nach oben. Das untere Paneel kann auf diese Weise in eine im wesentlichen horizontale Position gebracht werden, ohne dass das Torblatt 24 weiter nach hinten verschoben wird.
Die Figur 2 zeigt eine detaillierte Seitenansicht des unteren Endes eines Sektionaltors, wobei sich der untere Rollenhalter in dem Bogenabschnitt der Laufschienen befindet. Der untere Rollenhalter 17 ist als Tandemrolle mit zwei in Laufrichtung des Tores hintereinander angeordneten Einzelrollen 17' und 17" ausgebildet. Der Rollenhalter 17 weist einen Arm 45 mit einem abgewinkelten Ausleger 46 auf, an dem das untere Ende 42 des Zuggurts 40 angreift. Der Arm 45 erstreckt sich von dem Rollenhalter 17 derart nach oben, dass der Ausleger 46 sich oberhalb der Laufschiene über diese erstreckt (siehe auch Fig. 3). In der dargestellten Ausgestaltung ist der Arm 46 zwischen den beiden Einzelrollen 17' und 17" angeordnet, dem Fachmann wird jedoch verständlich sein, dass der Arm ebenso gut in unmittelbarer Nähe einer der Einzelrollen 17' und 1 " angeordnet sein kann. Der untere Rollenhalter 17 ist mittels eines Hebels 19 an dem unteren Paneel 14 angelenkt. Der Hebel 19 ins hierzu beispielsweise an der Verlängerung 48
der Drehachse 50 der unteren Einzelrolle 17' angelenkt. An seinem anderen Ende ist der Hebel 19 vorzugsweise seitlich an dem Paneel 14 angelenkt. Dies erfolgt beispielsweise mittels einer Anschlagplatte 52, die an der Rückseite des Paneels 14 mit diesem verschraubt ist und die einen abgewinkelten Bereich 54 aufweist, der sich seitlich von dem Paneel 14 erstreckt. An dem abgewinkelten Bereich 54 ist im Bereich der Paneelvorderseite ein sich seitlich nach außen erstreckender Zapfen 56 montiert, an dem der Hebel 19 angelenkt ist. Die Hebelgeometrie ist derart gewählt, dass eine Betätigung der Antriebsvorrichtung bei gestopptem Torblatt bewirkt, dass der Rollenhalter 17 sich bezüglich der Uπterkante des unteren Paneels 14 nach hinten bewegt wodurch der Anlenkpunkt (Zapfen 56) des Hebels 19 an dem Paneel 14 nach oben verschoben wird. Diese Bewegung des Anlenkpunkts bewirkt, dass das untere Paneel 14 aus der in Fig. 2 dargestellten Position, in der das Paneel im Bereich der Toröffnung nach unten verkippt ist, in eine im wesentlichen horizontale Position bewegt wird so dass die volle Durchgangshöhe des Tores erreicht wird.
Um ein Verkippen der unterkante des unteren Paneels in eine Position unterhalb des Rollenhalters zu verhindern, weist der untere Rollenhalter 17 vorzugsweise ein Auflager 58 für das untere Ende des unteren Verschlusselementes auf. Dieses Auflager 58 umfasst beispielsweise eine Verlängerung der Drehachse 48 des Hebels zur Mitte des Torblatts hin (siehe Fig. 3). Beim Herablassen des Tores, kommt das untere Ende des unteren Paneels 14 auf dieses Auflager 58 aufliegen, so dass ein Verkanten des Hebelmechanismus ausgeschlossen ist. Dies wirkt sich natürlich positiv auf die Laufruhe des Tores aus. Es ist anzumerken, dass das Auflager 58 in der Schließposition des Tores vorteilhaft als Anschlag dient, der ein Verkippen des unteren Paneels 14 nach innen verhindert.
Das in Fig. 2 dargestellte Sektionaltor ist mit einer Verriegelungsvomchtung ausgestattet, die ein Hochschieben der Verschlusselemente aus der Schließstellung des Tors verhindert. Eine solche Verriegelungsvorrichtuπg weist beispielsweise einen Verriegelungsbügel 60 auf, der mit einem unteren Ende an dem unteren Rollenhalter 17 verschwenkbar montiert ist. In der dargestellten
Ausgestaltung ist der Verriegelungsbügel beispielsweise zentral zwischen den beiden Einzelrollen 17' und 1 " des Rollenhalters angelenkt.
Die Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht eines solchen Verriegelungsbügels 60. Der Verriegelungsbügel weist eine abgewinkelte Form auf und umfasst an seinem oberen Ende einen seitlich angeordneten Hebel 62, der bezüglich der Toröffnung hinter den Zuggurt 40 eingreift. Der Verriegelungsbügel ist vorteilhaft mittels eines Federelements, z.B. einer einfachen Spiralfeder 64, in Richtung der Torrahmens hin vorgespannt. Solange das Gewicht des Tores von den Zuggurten 40 getragen wird, z.B. während des Öffnens des Tors, stehen die Gurte 40 unter Spannung und der hinter den Gurten 40 eingreifende Verriegelungsbügel 60 wird gegen die Wirkung der Federmittel 64 nach hinten verschwenkt. Ist das Tor jedoch in seiner Schließstellung, so lässt die Spannung in den Gurten nach. In diesem Fall wird der Verriegelungsbügel 60 durch die Wirkung der Feder 64 nach vorne in Richtung des Torrahmens verkippt, wo er in entsprechende Ausnehmungen oder Rastnasen eingreifen kann. Auf diese Weise wird ein Hochschieben des Tores aus seiner Schließstellung wirksam verhindert.
Es ist anzumerken, dass der Verriegelungsbügel an seinem oberen vorderen Ende vorzugsweise eine Einkerbung 66 aufweisen kann, die mit entsprechenden Rastnasen an dem Torrahmen zusammenwirken können um ein Abstürzen des Tores im Falle eines technischen Defekts, z.B. bei Gurt- oder Seilbruch zu verhindern. Aus diese Weise kann eine kostengünstige Absturzsicherung realisiert werden.
Referenzzeichenliste
10 Sektionaltor 36 Antriebstrommel
12 Torblatt 38 Gehäuse
13 Achsen 40 Zuggurt
14 Verschlusselement, Paneel 42 freies Ende des Zuggurts
16 Rollenhalter mit Führungsrollen 44 Arretiervorrichtung
17 unterer Rollenhalter 45 Arm
18 Laufschiene 46 Ausleger
19 Hebel 48 Verlängerung der Drehachse 50
20 Führungsrolle des oberen 50 Drehachse Paneels 52 Anschlagplatte
22 Kurzschiene 54 abgewinkelten Bereich
24 Torsturz 56 Zapfen
26 Vertikalabschπitt 58 Auflager
28 Horizontalabschnitt 60 Verriegelungsbügel
30 Bogenabschnitt 62 Hebel
32 Decke 64 Spiralfeder
34 Antriebsvorrichtung 66 Einkerbung