GLASFASERKOPPLERMODUL
Die Erfindung betrifft ein Glasfaser-Kopplermodul gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zunehmend wächst die Aufgabenstellung, in Glasfaserverteilergestellen Glasfaserverteilereinschübe mit Monitoring einzusetzen. Die als Koppler-Module oder auch als Monitoring-Module bezeichneten Einheiten werden in 19"- Baugruppenträger eingesetzt und sind mit Standard-Steckermodulen kombinierbar.
Hierzu ist es bekannt, dass das Glasfaser-Kopplermodul einen Koppler umfasst, mittels dessen die Signale mindestens einer Glasfaser auf mindestens zwei abgehende Glasfasern aufgeteilt wird, wobei eine abgehende Glasfaser für das Monitoring verwendet wird. Weiter umfassen die bekannten Glasfaser- Kopplermodule eine erste und zweite Gruppe von Kupplungen, wobei die zweite Gruppe von Kupplungen an der Frontplatte angeordnet ist. Über die erste Gruppe von Kopplern werden von der Rückseite des Glasfaser-Kopplermoduls kommende Stecker aufgenommen und über an der gegenüberliegenden Seite der Kupplung gesteckte Stecker in den Koppler geführt. Vom Koppler gehen dann die Glasfasern mit einem Stecker an die Kupplungen der zweiten Gruppe. Häufig ist es ausreichend, dass nur die TX-Glasfasern überwacht werden. Daher werden die rückseitigen RX- Glasfaserstecker direkt in die Kupplung an der Frontplatte gesteckt. Die TX- Glasfaserstecker werden hingegen in die Kupplungen der ersten Gruppe eingesteckt und über den Koppler zur zweiten Gruppe der Kupplungen geführt. Aufgrund der Tatsache, dass somit nur die Hälfte der Glasfasern zum Koppler geführt werden muss, stellen die Mindestbiegeradien kein Problem dar. Nachteilig an dem bekannten Glasfaser-Kopplermodul ist dessen Wartungsunfreundlichkeit. Bei Glasfaser-Kopplermodulen ist es nach einiger Zeit notwendig, die Stecker zu reinigen. Aufgrund des nur geringen Platzes ist es äußerst schwierig, die innerhalb des Gehäuses in der ersten und zweiten Gruppe von Kupplungen gesteckten
Stecker ohne Werkzeug zu entfernen. Darüber hinaus ist es kaum möglich, einen Stecker zu ziehen, ohne die benachbarten Glasfasern zu berühren und somit deren Übertragungseigenschaften zu beeinflussen.
Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, ein wartungsfreundliches Glasfaser-Kopplermodul zu schaffen.
Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch den Gegenstand mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Hierzu ist die erste Gruppe von Kupplungen auf einer Trägerplatte angeordnet, die schwenkbar an dem Kassettenträger angeordnet ist. Dadurch kann für Wartungszwecke die Trägerplatte aufgeschwenkt werden, so dass die Kupplungen und somit die in die Kupplungen gesteckten Stecker sich in einer anderen Ebene befinden. Hierdurch sind sowohl die Stecker in der ersten als auch der zweiten Gruppe von Kupplungen frei zugänglich, so dass diese werkzeuglos gezogen, gereinigt und wieder gesteckt werden können. Trägerplatte ist dabei allgemein als geeigneter Trägerkörper zu verstehen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist jedem von der Rückseite ankommenden Patchkabel eine Kupplung der ersten Gruppe zugeordnet, wobei die Kupplungen vorzugsweise alle in einer Reihe angeordnet sind. Somit sind die von der Rückseite des Glasfaser-Kopplermoduls ankommenden Patchkabel von der Rückseite aus einfach und leicht zugänglich, im Gegensatz zu den durchgeschleiften Patchkabeln beim Stand der Technik, die teilweise direkt in die Kupplungen der zweiten Gruppe von Kupplungen gesteckt sind.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind alle Kupplungen der zweiten Gruppe in einer Reihe angeordnet.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind unter der Trägerplatte Elemente zur Aufnahme einer Reserve-Arbeitslänge von Glasfasern angeordnet. Durch die Reserve-Arbeitslängen können die Stecker gezogen und eine gewisse Entfernung bewegt werden, was den Wartungsvorgang erheblich vereinfacht.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist unter der Trägerplatte mindestens ein Umlenkelement angeordnet. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Glasfasern
unter Einhaltung der Mindest-Biegeradien in den darunter liegenden Koppler geführt werden können.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Umlenkelement als Innenbegrenzer ausgebildet. Hierdurch ist sichergestellt, dass beim Ziehen der Stecker die aus dem die Reseπ/e-Arbeitslänge beinhaltenden Speicher gezogene Glasfaser im Speicher selbst den Mindest-Biegeradius nicht unterschreitet.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Innenbegrenzer mit mindestens einem Niederhalter ausgebildet. Durch den Niederhalter wird insbesondere verhindert, dass beim Ziehen an der Glasfaser diese sich nach oben wölbt und somit oberhalb des Innenbegrenzers unter den Mindest-Biegeradius zusammengezogen werden könnte.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind seitlich an der Trägerplatte Kabelkanäle angeordnet. Durch diese Kabelkanäle können die Glasfasern unter Einhaltung der Mindest-Biegeradien von der ersten Gruppe von Kupplungen zurückgeführt und in den unterhalb der Trägerplatte angeordneten Speicherbereich geführt werden. Ebenso können die Glasfasern über die Kabelkanäle wieder vom Speicherbereich bzw. Koppler zurückgeführt werden und mit Steckern in die Kupplungen der zweiten Gruppe von Kupplungen gesteckt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Breite der Trägerplatte mit Kabelkanälen kleiner oder gleich der Breite des Kassettenträgers. Dadurch kann das erfindungsgemäße Glasfaser-Kopplermodul in Standard 19"-Einschübe verwendet werden. Durch die zusätzlichen Kabelkanäle wird also die Gesamtbreite des Glasfaser-Kopplermoduls nicht größer, sondern die ohnehin vorhandene Breite des Kassettenträgers wird für die Glasfaserführung ausgenutzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zwischen den Kabelkanälen ein Anschlussteil in Form einer Platte angeordnet. Das Anschlussteil schützt zum einen die Glasfasern und hält diese nieder. Zum anderen kann das Anschlussteil beispielsweise als Beschriftungsfläche dienen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Trägerplatte zur Rückseite des Kassettenträgers mit nach unten gebogenen V-förmigen Verlängerungen ausgebildet. Die V-förmigen Verlängerungen trennen die rückgeführten Glasfasern von den darüber angeordneten Steckern in der ersten Gruppe von Kupplungen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Fig. zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Glasfaser-Kopplermoduls im geschlossenen Zustand,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Glasfaser-Kopplermoduls in einer aufgeschwenkten Position,
Fig. 3 Prinzipschaltbild der Glasfaser-Verbindungen des Glasfaser-
Kopplermoduls und
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines herausgezogenen und aufgeschwenkten Glasfaserkopplermoduls in einem Baugruppen- Träger.
In der Fig. 1 ist das Glasfaser-Kopplermodul 1 dargestellt. Das Glasfaser- Kopplermodul 1 umfasst einen Kassettenträger 2, der mit einer Frontplatte 3 verbunden ist. Unterhalb des Kassettenträgers 2 ist ein Koppler 4 angeordnet. An dem Kassettenträger 2 ist schwenkbar eine Trägerplatte 5 angelenkt. An der Trägerplatte 5 sind seitlich zwei Kabelkanäle 6 angeordnet, zwischen denen ein Anschlussteil 7 angeordnet ist. Auf der Trägerplatte 5 ist eine erste Gruppe von acht Kupplungen 8 angeordnet.
An der Frontplatte 3 ist eine zweite Gruppe von zwölf Kupplungen 9 angeordnet. Der Kassettenträger 2 weist einen Freischnitt 10 auf, aus dem ein Niederhalter 11 herausgebogen ist. Bevor nun das Glasfaser-Kopplermodul 1 in seiner konkreten Ausgestaltung näher erläutert wird, soll zunächst anhand Fig. 3 die damit zu realisierende Verschaltung der Glasfasern näher erläutert werden.
Von der Rückseite des Glasfaser-Kopplermoduls kommen acht Glasfasern mit Steckern an. Dabei sind jedem Teilnehmer zwei Glasfasern zugeordnet, eine für die ankommenden (RX) und eine für die abgehenden (TX) Signale. Diese nicht dargestellten Glasfaser-Stecker werden von der Rückseite des Glasfaser- Kopplermoduls in die Kupplungen 8 gesteckt. Zur Realisierung eines Monitoring, d.h. der Überwachung der Glasfaserverbindung, werden die TX-Glasfasern von der gegenüberliegenden Seite der Kupplungen 8 über Glasfasern mit Stecker zu dem Koppler 4 geführt. In dem Koppler 4 werden die TX-Signale mittels Splitter 12 aufgeteilt, wobei beispielsweise 10 % der Lichtleistung in eine Glasfaser für das Monitoring eingekoppelt werden. Somit werden vier ankommende Glasfasern im Koppler 4 auf acht abgehende Glasfasern aufgeteilt. Wird wie dargestellt auf ein Monitoring der RX-Glasfasern verzichtet, können diese über entsprechende Patchkabel von den Kupplungen 8 direkt zu den Kupplungen 9 geführt werden. Die Monitoring-Signale M können dann mittels von der Vorderseite der Frontplatte 3 eingesteckter Stecker abgegriffen und zu einer Überwachungseinheit geführt werden. Zur besseren Orientierung für den Monteur können die einzelnen Glasfasern mittels Farbmarkierungen 13 gekennzeichnet werden. Es versteht sich, dass auch andere Aufteilungen im Koppler 4 möglich sind, beispielsweise eine Aufteilung auf drei Glasfasern. Des weiteren können auch die RX-Glasfasern in das Monitoring einbezogen werden. Ebenso ist die Anzahl der RX- und TX-Glasfasern beliebig. Des weiteren kann auch eine bidirektionale Glasfaserverbindung zur Anwendung kommen.
In der Fig. 1 sind die von der Rückseite des Glasfaser-Kopplermoduls 1 gesteckten Stecker 14 sowie die abgehenden Stecker 15 an der ersten Gruppe von Kupplungen 8 dargestellt. Die an den abgehenden Steckern 15 angeordneten Glasfasern werden über die Kabelkanäle 6 zurückgeführt. Dabei werden die vier linken Glasfasern der Stecker 15 im rechten Kabelkanal 6 und die rechten Glasfasern im linken Kabelkanal geführt, wodurch sich ein ausreichend großer Biegeradius ergibt. Unter der
Trägerplatte 5 befindet sich ein Speicher zur Aufnahme einer Arbeits-Reservelänge für die einzelnen Glasfasern, der in Fig. 2 erkennbar ist. Der Speicher umfasst einen Innenbegrenzer 16 mit mehreren integrierten Niederhaltern 17. Des weiteren ist der Innenbegrenzer 16 mit zwei Öffnungen 18 versehen, die zusammen ein
Umlenkelement bilden. Die zurückgeführten Glasfasern werden in den Speicher geführt und dort mehrmals gewickelt. Die RX-Glasfasern werden dann herausgeführt und über Stecker 19 in die zugehörige Kupplung 9 gesteckt. Die TX-Glasfasern werden zunächst nach dem Wickeln in den darüber liegenden Koppler 4 geführt und die von den Splittern abgebundenen Glasfasern wieder herausgeführt. Anschließend werden dann die aus dem Koppler 4 kommenden Glasfasern mittels der Stecker 19 in die Kupplung 9 geführt. Mittels des Umlenkelementes kann die Wickelrichtung einzelner Glasfasern umgedreht werden, so dass diese mit einem ausreichend großen Biegeradius in den Koppler 4 geführt werden können. Dies gilt insbesondere für einzelne Glasfasern, die in den Koppler 4 geführt werden müssen.
Wie weiter aus Fig. 2 zu entnehmen ist, ist die Trägerplatte 5 mit den darauf befindlichen Kupplungen 8 mittels zweier Scharniere 20 an den Kassettenträger 2 angelenkt. Auf der den Scharnieren 20 gegenüberliegenden Seite des Kassettenträgers 2 ist ein Verriegelungselement 21 angeordnet. Weiter sind im
Speicher Führungselemente 22 für die Glasfasern angeordnet. Die Trägerplatte 5 ist im Bereich der Stecker 14 mit stegförmigen Verlängerungen ausgebildet, wobei die stegförmigen Verlängerungen 23 V-förmig nach unten abgewinkelt sind. Hierdurch wird verhindert, dass die aus dem Kabelkanal 6 kommenden bzw. in diesen zurückgeführten Glasfasern mit den Steckern 14 sowie den daran angeschlossenen Glasfasern in Berührung kommen.
Wie nun aus Fig. 2 in Verbindung mit Fig. 4 ersichtlich, kann ein in einem Baugruppenträger 24 angeordnetes Glasfaser-Kopplermodul 1 herausgezogen und die Trägerplatte 5 aufgeschwenkt werden. In dieser aufgeschwenkten Position sind nun die Stecker 14, 15 und 19 sowie ggf. von der Vorderseite der Frontplatte gesteckte Stecker jeweils frei zugänglich. Die Stecker 14, 15, 19 können dann beispielsweise für Wartungszwecke gezogen und gereinigt werden. Beim Ziehen der Stecker 15 bzw. 19 steht dann dem Monteur die Arbeits-Reservelänge der Glasfasern im Speicher zur Verfügung, so dass die Stecker 15, 19 entsprechend von den Kupplungen 8, 9 räumlich entfernt werden können.
Bezugszeichenliste
1 Glasfaser-Kopplermodul
2 Kassettenträger
3 Frontplatte
4 Koppler
5 Trägerplatte
6 Kabelkanäle
7 Anschlussteil
8 Kupplungen
9 Kupplungen
10 Freischnitt
11 Niederhalter
12 Splitter
13 Farbmarkierungen
14 Stecker
15 Stecker
16 Innenbegrenzer
17 Niederhalter
18 Öffnungen
19 Stecker
20 Scharniere
21 Verriegelungselement
22 Führungselement
23 Verlängerung
24 Baugruppenträger