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Die Erfindung betrifft Mund- und Zahnpflegemittel, die auf der Basis einer speziellen Wirkstoffkombination zur Reduzierung und Inhibierung von Verfärbungen auf menschlichen Zähnen sowie zur Inhibierung von Zahnstein und Plaque beitragen können.
Moderne Mund- und Zahnpflegemittel dienen in erster Linie zur Reinigung und Befreiung der Zahnoberfläche von Speiseresten, Verfärbungen und fest anhaftenden Zahnbelägen. Insbesondere Zahnbeläge (Plaque) sind die Grundlage für die Bildung von Zahnstein, der wiederum das Entstehen und Fortschreiten von Zahnfleischentzündungen, -blutungen (Gingivitis) und Karies zur Folge hat.
Dementsprechend muss zur Gesunderhaltung der Zähne und des Zahnfleisches der bakterielle Belag ständig durch entsprechende Zahnpflege quantitativ beseitigt werden. Im Idealfall soll ein Mund- und Zahnpflegemittel durch spezielle Zusätze sogar die Bildung von Plaque und Zahnstein gänzlich inhibieren.
In der Vergangenheit sind vielfach Versuche unternommen worden, die oben genannten Probleme zu lösen. Es ist beispielsweise aus der Literatur bekannt, dass gewisse antibakterielle Stoffe als Zusatz in Zahnpasten und Mundwässern Zahnfleischentzündungen entgegenwirken können. Chlorhexidin ist in diesem Zusammenhang seit langem als sehr effektiver antibakterieller Wirkstoff bekannt. Die Wirkung des Chlorhexidins beruht auf seiner hohen Retentionsrate in der Mundhöhle, was mit einem gewissen Depoteffekt bzw. einer Langzeitwirkung einhergeht.
Problematisch bei einer Langzeitanwendung von Chlorhexidin war jedoch bisher die Bildung von Verfärbungen im Mundraum, die durch Chlorhexidin-bedingte Ablagerungen primär von Polyphenolen verschiedener Genussmittel wie Tee, Kaffee oder Rotwein entstehen. Diese Verfärbungen wirken insbesondere auf den Zäh-
nen unästhetisch und werden von den Verbrauchern in der Regel nicht akzeptiert. Deshalb wird trotz der hohen Wirksamkeit des Chlorhexidins in Mund- und Zahnpflegemitteln eine Langzeitanwendung üblicherweise nicht praktiziert.
In der EP 304 627 B1 wurde durch die synergistische Kombination von Chlorhexidin und einem Alkylpolyglycosid versucht, dem Problem der Verfärbung entgegenzuwirken. Durch die synergistische Wirkungssteigerung der beiden Komponenten konnte der Gehalt des Chlorhexidins so weit verringert werden, dass das Problem der Verfärbungen deutlich reduziert werden konnte. Ein Vorstoß in der effektiveren Beseitigung oder Inhibierung von Plaque wurde dadurch aber nicht erreicht.
Ein Versuch der Reduktion von Zahnstein und Plaque wurde in der EP 480 811 A1 unternommen, indem ein kationisches, antibakterielles Mittel mit einem Anti- zahsteinwirkstoff (bevorzugt ein Azacycloalkandiphosphonsäure-Salz) kombiniert wurde. Dem Problem der Verfärbungen konnte jedoch bei regelmäßiger Anwendung der Mittel, bedingt durch die hohen Konzentrationen an Chlorhexidin, nicht entgegengewirkt werden.
Es besteht daher weiterhin der Bedarf an Mund- und Zahnpflegemitteln, die eine Bildung von Plaque und Zahnstein zu inhibieren und/oder zu verhindern vermögen, ohne dass dabei die Nachteile aus dem Stand der Technik, wie beispielsweise Verfärbungen, in Kauf genommen werden müssen.
Vollkommen überraschend wurde nun ein Mund- und Zahnpflegemittel gefunden, das durch eine spezielle Wirkstoffkombination nicht nur eine verfärbungsreduzie- rende und -verhindernde, sondern gleichzeitig eine hohe zahnsteininhibierende Wirkung sowie einen Antiplaque-Effekt aufweist.
Gegenstand der Erfindung sind daher Mund- und Zahnpflegemittel, enthaltend eine Wirkstoffkombination aus
(A) mindestens einer kationischen, antibakteriell wirkenden Komponente,
(B) mindestens einem Antizahnsteinwirkstoff, ausgewählt aus der Gruppe der Azacycloalkandiphosphonsäuren oder deren physiologisch verträglichen Salzen, und
(C) mindestens einem Bindemittel, ausgewählt aus Xanthan Gum, Carboxymethylcellulose oder einer Mischung dieser beiden Komponenten.
Als kationische, antibakterielle Komponenten werden erfindungsgemäß Bisbigua- nid-Derivate verstanden. Insbesondere bevorzugt sind die Verbindungen Chlorhexidin und Alexidin. Diese beiden Verbindungen werden in den Mund- und Zahnpflegemitteln bevorzugt in der Form ihrer wasserlöslichen, physiologisch verträglichen Salze eingesetzt. Solche Salze sind beispielsweise die Acetate, Gluconate, Hydrochloride, Hydrobromide, Citrate, Bisulfite, Fluoride, Sorbate, Salicylate, Ma- leate, Tartrate, Fumarate, Ethylendiaminotetraacetate, Iminodiacetate, Cinnamate, Thiocyanate, Arginate, Benzoate und Glutarate des Chlorhexidins oder Alexidins.
Andere erfindungsgemäß geeignete antibakterielle Biguanidverbindungen sind beispielsweise die aus den Polyhexamethylenbiguanidverbindungen des Typs Vantocil® IB (ICI), das aus der DE-A-1 964 196 bekannte 1 ,6-Bis-(4- chlorbenzylbiguanido)-hexan (Fluorhexidin) und ferner die aus den Dokumenten US-A-2,684,924, US-A-2,990,425, US-A-3,468,898, US-A-4,022,834, US-A- 4,053,636 und US-A-4, 198,392 bekannten äntibakteriellen Biguanidverbindungen.
Es ist erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt als antibakterielle Komponente Chlorhexidindigluconat in den Mund- und Zahnpflegemitteln einzusetzen.
Die antibakterielle Komponente (A) wird in den erfindungsgemäßen Mund- und Zahnpflegemitteln in Mengen von 0,001 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, eingesetzt. Bevorzugt ist eine Einsatzmenge der antibakteriellen Komponente von 0,01 bis 1 Gew.-% und insbesondere 0,01 bis 0,2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Als Antizahnsteinwirkstoff (B) werden erfindungsgemäß Verbindungen der Formel
in der n steht für ganze Zahlen zwischen 3 und 5, R steht für Wasserstoff oder eine CrC rAlkylgruppe und X steht für Wasserstoff, Ammonium, substituierte Ammoniumsalze wie Mono-, Di- oder Triethanolammoniumsalze oder Alkaliionen wie Natrium- oder Kaliumionen, wobei höchstens 3 Gruppen X gleichzeitig für Wasserstoff stehen.
Die 2,2-Diphosphono-1-azacycloalkane sind ausgezeichnete Sequestriermittel für mehrwertige Metallionen, insbesondere für 2- und 3-wertige Metallionen. Sie sind insbesondere geeignet als Komplexbildner für Erdalkalimetallionen.
Es ist erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt als Antizahnsteinwirkstoff Aza- cycloheptan-2,2-diphosphonsäure oder ein physiologisch verträgliches Salz, beispielsweise das Natriumsalz der Azacycloheptan-2,2-diphosphonsäure, in den Mund- und Zahnpflegemitteln einzusetzen.
Der Antizahnsteinwirkstoff (B) wird in den erfindungsgemäßen Mund- und Zahnpflegemitteln in Mengenbereichen von 0,001 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, eingesetzt. Bevorzugt ist eine Einsatzmenge der Komponente (B) in einem Mengenbereich von 0,01 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 2 Gew.-%.
Die dritte, zwingend erforderliche Komponente (C) der erfindungsgemäßen Wirk- stoffkombination ist das Bindemittel.
Bindemittel, die im Sinne der Erfindung eingesetzt werden können sind Xanthan Gum und Carboxymethylcellulose. Sie werden üblicherweise in Mengen von min-
destens 0,01 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 0,05 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, eingesetzt.
Es kann erfindungsgemäß bevorzugt sein, den Mund- und Zahnpflegemitteln noch weitere Binde- oder Verdickungsmittel zuzusetzen, die konsistenzregulierend wirken und weiterhin die Separation der flüssigen und festen Bestandteile verhindern.
Ihre Einsatzmengen in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen betragen 0,1 - 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 - 3 Gew.-% und insbesondere 0,5 - 2 Gew.-%.
Verwendet werden erfindungsgemäß natürliche und/oder synthetische wasserlösliche Polymere wie Alginate, Carrageenane, Agar-Agar, Guar-Gum, Gummi arabi- cum, Succinoglycan-Gum, Guarmehl, Johannisbrotkernmehl, Tragant, Karaya- Gummi, Pektine, Hydroxyethylcellulose oder Methylhydroxypropylcellulose, hydrophob modifizierte Cellulosen, Stärke- und Stärkeether.
Auch wasserlösliche Carboxyvinylpolymere (z. B. Carbopol®-Typen), Polyvinylal- kohol, Polyvinylpyrrolidon und höhermolekulare Polyethylenglycole (insbesondere solche mit Molekulargewichten von 102 - 106 D) eignen sich als Binde- oder Verdickungsmittel. Ebenso können Schichtsilikate und feinteilige Kieselsäuren (Aero- gelkieselsäuren und pyrogene Kieselsäuren) diese Funktion erfüllen.
Bevorzugt geeignet als weitere Binde- oder Verdickungsmittel sind wasserunlösliche, nicht derivatisierte Cellulosen, die beispielsweise von J. Rettenmaier & Söhne unter der Bezeichnung Arbocel® und Vitacel® angeboten werden. Im Sinne der Erfindung wird unter wasserunlöslich eine Löslichkeit von weniger als 1 Gew.-% in Wasser bei 20°C verstanden, d.h., daß in 100 g einer gesättigten Lösung bei 20°C weniger als 1 Gew.-% der Cellulose gelöst ist.
Arbocel® CGP 5000, eine hochviskose Paste aus Pulvercellulose mit thixotropen Eigenschaften, ist ein besonders effektiver Verdicker, der auch bei niedriger Einsatzkonzentration stark konsistenzgebende Eigenschaften besitzt, gegen ioni-
sehe Bestandteile inert ist und sich gut mit weiteren Verdickungsmitteln kombinieren lässt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die Mund- und Zahnpflegemittel zur Verbesserung der Reinigungswirkung und der Schaüm- bildung weiterhin oberflächenaktive Tenside oder Tensidgemische. Sie fördern die schnelle, vollständige Auflösung und Verteilung von Mund- und Zahnpflegemitteln in der Mundhöhle und unterstützen gleichzeitig die mechanische Zahnbelagsentfernung, insbesondere an den Stellen, die mit einer Zahnbürste nur schwer zugänglich sind. Darüber hinaus begünstigen sie die Einarbeitung wasserunlöslicher Stoffe, beispielsweise von Aromaölen, stabilisieren die Poliermitteldispersion und unterstützen die Antikarieswirkung von Fluoriden.
Prinzipiell können anionische Tenside, zwitterionische- und ampholytische Tenside, nichtionogene Tenside, kationische Tenside oder Gemische dieser Verbindungen als Tenside in Zahncremeformulierungen verwendet werden. Erfindungsgemäß enthalten Zahncremes vorzugsweise mindestens ein Tensid aus der Gruppe der anionischen Tenside, während Mundwässer vorzugsweise mindestens ein Tensid aus der Gruppe der nichtionischen Tenside enthalten.
Das Tensid oder das Tensidgemisch wird in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen üblicherweise in einer Menge von 0,1 - 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 - 7 Gew.-% und insbesondere 1 - 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, eingesetzt.
Anionische Tenside
Geeignete Tenside mit guter Schaumwirkung sind anionische Tenside, die auch eine gewisse enzymhemmende Wirkung auf den bakteriellen Stoffwechsel des Zahnbelags aufweisen.
Hierzu gehören beispielsweise Alkali- oder Ammoniumsalze, insbesondere Natriumsalze, von C8-Ci8-Alkancarbonsäuren, von Alkylpolyglycolethersulfaten mit 12 - 16 C-Atomen in der linearen Alkylgruppe und 2 - 6 Glycolethergruppen im Mole-
kül, von linearen Alkan-(Cι2-Cι8)-sulfonaten, Sulfobernsteinsäuremonoalkyl-(Cι2- Ci8)-estern, sulfatierten Fettsäuremonoglyceridβn, sulfatierten Fettsäurealkanola- miden, Sulfoessigsäurealkyl-(Ci2-Ci6)-estem, Acylsarcosinen, Acyltauriden und Acylisethionaten mit jeweils 8 - 18 C-Atomen in der Acylgruppe.
Bevorzugt ist die Verwendung mindestens eines anionischen Tensids, insbesondere eines Natriumlaurylalkylsulfats mit 12 - 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Ein derartiges Tensid ist Natriumlaurylsulfat, das beispielsweise unter der Bezeichnung Texapon®K1296 im Handel erhältlich ist.
Zwitterionische und ampholvtische Tenside
Es kann erfindungsgemäß bevorzugt sein, zwitterionische und/oder ampholvtische Tenside, bevoruzugt in Kombination mit anionischen Tensiden, einzusetzen. Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N- dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Trimethylammoniumglycinat, Ko- kosalkyldimethylam oniumglycinat, N-Acylamino-propyl-N,N-dimethyl- ammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyldimethyl- ammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylami- noethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Besonders bevorzugt ist das unter der CTFA Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat. Solche Produkte sind beispielsweise unter der Bezeichnung Tego-Betain®BL 215 und ZF 50 sowie Genagen®CAB im Handel erhältlich.
Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer Cs-C-jβ-Alkyl- oder Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -S03H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholvtische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkyl-
aminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamido- propylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkyisarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte amphol tische Tenside sind das N-Kokosalkyl- aminopropionat, das Kokosaeylaminoethylarninopropionat und das C12-C18- Acylsarcosin. Neben den ampholytischen kommen auch quartäre Emulgatoren in Betracht, wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methyl-quaternierte Difettsäuretriethanolaminester-Salze, besonders bevorzugt sind.
Nichtionogene Tenside
Erfindungsgemäß besonders geeignet zur Unterstützung der Reinigungswirkung sind nichtionogene Tenside. Insbesondere bevorzugt sind diejenigen nichtionoge- nen Tenside, die aus mindestens einer der folgenden Gruppen ausgewählt sind:
- Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/ oder 0 bis 5 Mol Pro- pylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C- Atomen in der Alkylgruppe;
- C12-C18- Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin;
- Glycerinmono- und -diester und Sorbitanmono- und -diester von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und deren Ethy- lenoxidanlagerungsprodukte;
- Alkylmono- und -oligoglycoside mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und deren ethoxylierte Analoga;
- Anlagerungsprodukte von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- Polyol- und insbesondere Polyglycerinester, wie z. B. Polyglycerin- polyricinoleat, Polyglycerinpoly-12-hydroxystearat oder Polyglycerindimerat.
Ebenfalls geeignet sind Gemische von Verbindungen aus mehreren dieser Substanzklassen;
- Anlagerungsprodukte von 2 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- Partialester auf Basis linearer, verzweigter, ungesättigter bzw. gesättigter Ce- Gaa-Fettsäuren, Ricinolsäure sowie 12-Hydroxystearinsäure und Glycerin, Po- lyglycerin, Pentaerythrit, Dipenta-erythrit, Zuckeralkohole (z. B. Sorbit), Sucro- se, Alkylglucoside (z. B. Methylglucosid, Butylglucosid, Laurylglucosid) sowie Polyglucoside (z. B. Cellulose);
- Mono-, Di- und Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri- PEGal- kylphosphate und deren Salze;
- Wollwachsalkohole;
- Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere bzw. entsprechende Derivate;
- Mischester aus Pentaerythrit, Fettsäuren, Citronensäure und Fettalkohol gemäß DE-PS 1165574 und/oder Mischester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Methylglucose und Polyolen, vorzugsweise Glycerin oder Polygly- cerin sowie
- Polyalkylenglycole.
Die Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an Fettalkohole, Fettsäuren, Alkylphenole, Glycerinmono- und -diester sowie Sorbitanmono- und -diester von Fettsäuren oder an Ricinusöl stellen bekannte, im Handel erhältliche Produkte dar und sind erfindungsgemäß bevorzugt. Es handelt sich dabei um Homologengemische, deren mittlerer Alkoxylierungsgrad dem Verhältnis der Stoffmengen von Ethylenoxid und/ oder Propylenoxid und Substrat, mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht. Ci2-Cι8-Fettsäuremono- und - diester von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Glycerin sind aus DE-PS 2024051 als Rückfettungsmittel für kosmetische Zubereitungen bekannt.
C8-Ci8-Alkylmono- und -oligoglycoside, ihre Herstellung und ihre Verwendung sind aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus US-A-3,839,318, DE-A-20 36472, EP-A-77 167 oder WO-A-93/10132 bekannt. Ihre Herstellung erfolgt insbesondere durch Umsetzung von Glucose oder Oligosacchariden mit primären Alkoholen mit 8 bis 18 C-Atomen. Bezüglich des Glycosidrestes gilt, dass sowohl Monoglycosi- de, bei denen ein cyclischer Zuckerrest glycosidisch an den Fettalkohol gebunden
ist, als auch oligomere Glycoside mit einem Oligomerisationsgrad bis vorzugsweise etwa 8 geeignet sind. Der Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer Mittelwert, dem eine für solche technischen Produkte übliche Homologenverteilung zugrunde liegt. Bevorzugt eignet sich als Alkyl-(oligo)-glycosid ein Alkyl-(oligo)- glycosid der Formel RO(C6Hι0O)χ-H, in der R für eine Alkylgruppe mit 12 bis 14 C- Atomen steht und x einen Mittelwert von 1 bis 4 aufweist.
Ein besonders bevorzugtes Tensid, das in den erfindungsgemäßen Mund- und Zahnpflegemitteln eingesetzt wird, ist das unter dem Handelsnamen Plantacare 1200 UP (Ci2-i6-Fettalkohol-1.4-glucosid) von der Firma Cognis vertriebene Al- kylglycosid.
Die Mund- und Zahnpflegemittel der Erfindung enthalten weiterhin Feuchthaltemittel zum Schutz vor Austrocknung sowie zur Konsistenzregelung und Kältestabilität der Produkte. Sie können aber ferner auch zur Suspensionsvermittlung und zur Geschmacks- oder Glanzbeeinflussung dienen.
Gewöhnlich werden als Feuchthaltemittel toxikologisch unbedenkliche Polyole, wie beispielsweise Sorbitol, Xylitol, Glycerin, Mannitol, 1 ,2-Propylenglycol oder Gemische davon verwendet, aber auch Polyethylenglycole mit Molekulargewichten von 200 - 2000, insbesondere von 200 bis 1500, können als Feuchthaltemittelkompo- nenten in Zahncremes dienen.
Bevorzugt ist die Kombination mehrerer Feuchthaltemittelkomponenten, wobei die Kombination von Glycerin und / oder Sorbitol mit einem Gehalt an 1,2- Propylenglycol oder Polyethylenglycol als besonders bevorzugt anzusehen ist.
Auch die Kombination von Xylitol mit einem oder beiden der Feuchthaltemittel Glycerin und Sorbitol ist als bevorzugte Kombination zu nennen, wobei neben der Eigenschaft als Feuchthaltemittel auch die antikariogene Eigenschaft des Xylitols zu nennen ist.
Für den Fall, dass die Mund- und Zahnpflegemittel der Erfindung als Mundwasser konfektioniert werden, können sie weiterhin Ethanol in Einsatzmengen von 0 bis 10 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, enthalten.
Je nach Produkttyp ist das Feuchthaltemittel oder das Gemisch aus Feuchthaltemitteln in der Gesamtzusammensetzung in einer Menge von 10 - 85 Gew.-%, vorzugsweise 20 - 70 Gew.-% und insbesondere 30 - 50 Gew.-% enthalten.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die erfindungsgemäße Zusammensetzung zusätzlich Öl/Fett- und/oder Wachskomponenten. Insbesondere in Kombination mit Tensiden verleihen diese den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen Glanz und Geschmeidigkeit. Erfindungsgemäß können natürliche, chemisch modifizierte und synthetische Wachse, Fette und Öle alleine oder in beliebiger Kombination eingesetzt werden.
Die Öl/Fett- und Wachskomponenten werden in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.- %, bezogen auf die Gesamtzusammensetzungen, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-% und insbesondere 0,8 bis 3 Gew.-% eingesetzt.
Öle/Fette
Im Sinne der Erfindung werden hierunter Mono-, Di- und Triglyceride mit flüssiger bis fester Konsistenz sowie Kohlenwasserstoffe und Silikonöle verstanden, die natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein können. Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, die Ölkomponenten aus der Gruppe der Triglyceride und/oder Paraffinöle zu wählen. Diese können pflanzlichen, tierischen oder synthetischen Ursprungs sein.
Mono-, Di- und Triglyceride sind die Mono-, Di- und Triester von Fettsäuren mit Glycerin, also Acylglycerine, wobei das Glycerin mit gleichen oder mit unterschiedlichen Fettsäuren oder Fettsäurederivaten (z.B. Lecithin) verestert sein kann. Bei den Fettsäuren handelt es sich vorzugsweise um C6-C3o-Fettsäuren, die gesättigt oder ungesättigt sowie verzweigt oder unverzweigt sein können. Hierzu gehören u.
a. die Produkte der Veresterung von Glycerin mit natürlich vorkommenden Fettsäuren wie beispielsweise Capronsäure, Önanthsäure, Caprylsäure, Pelargonsäu- re, Caprinsäure, Undecansäure, Laurinsäure, Tridecansäure, Myristinsäure, Pen- tadecansäure, Palmitinsäure, Margarinsäure, Stearinsäure, Nonodecansäure, A- rachinsäure, Behensäure, Lignocerinsäure, Cerotinsäure, Melissinsäure, 2-Ethyl- hexansäure, Isotridecansäure, Isostearinsäure, Palmitoleinsäure, Ölsäure, Elai- dinsäure, Petroselinsäure, Elaeostearinsäure, Erucasäure, Linolsäure, Linolensäu- re, Arachidonsäure, Clupanodonsäure, Docosahexansäure und Gadoleinsäure sowie deren technische Mischungen, die z. B. bei der Druckspaltung von natürlichen Fetten und Ölen oder der Dimerisierung von ungesättigten Fettsäuren anfallen. Besonders geeignet kann die Verwendung natürlicher Fette und Öle wie z. B. Rindertalg, Erdnussöl, Rüböl, Baumwollsaatöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Palmöl, Palmkernöl, Leinöl, Mandelöl, Rizinusöl, Maisöl, Olivenöl, Rapsöl, Sesamöl, Kakaobutter und Kokosfett und dergleichen ein. Auch die hydrierten oder gehärteten Öle, z. B. hydriertes Sojaöl, Rizinusöl und Erdnussöl können verwendet werden.
Erfindungsgemäß einsetzbar sind auch dünn- und dickflüssige Silikonöle oder natürliche und synthetische Kohlenwasserstoffe wie beispielweise dünn- bis dickflüssige Paraffinöle, Isohexadecan, Isoeicosan oder Polydecene, die beispielsweise unter der Bezeichnung Emery®3004, 3006, 3010, Ethylflo® oder Nexbase®2004G erhältlich sind.
Auch der Einsatz sogenannter inverser Fette (z. B. Ester vicinaler Tricarbonsäuren mit C6-C30-Fettalkoholen) oder von Glycerintrialkylethem ist hier denkbar.
Wachse
Unter Wachsen werden natürlich oder künstlich gewonnene Stoffe mit folgenden Eigenschaften verstanden: sie sind von fester bis brüchig harter Konsistenz, grob bis feinkristallin, durchscheinend bis opak, jedoch nicht glasartig, und schmelzen oberhalb von 35°C ohne Zersetzung. Sie sind schon wenig oberhalb des Schmelzpunktes niedrigviskos und nicht fadenziehend und zeigen eine stark temperaturabhängige Konsistenz und Löslichkeit.
Die häufigsten Vertreter aus der Gruppe der Wachse sind chemisch gesehen Ester aus Fettsäuren und höheren Fettalkoholen, die tierischen und pflanzlichen Ursprungs sind. Erfindungsgemäß verwendbar sind natürliche pflanzliche Wachse, wie z. B. Jojobaöl, Candelillawachs, Camaubawachs, Japanwachs, Espartogras- wachs, Korkwachs, Guarmawachs, Reiskeimölwachs, Zuckerrohrwachs, Ouricury- wachs, Montanwachs, Sonnenblumenwachs, Fruchtwachse wie Orangenwachse, Zitronenwachse, Grapefruitwachs, Lorbeerwachs (=Bayberrywachs) und tierische Wachse, wie beispielsweise Bienenwachs, Schellackwachs, Walrat, Wollwachs und Bürzelfett. Es kann auch vorteilhaft sein, hydrierte oder gehärtete Wachse einzusetzen.
Zu den erfindungsgemäß verwendbaren natürlichen Wachsen zählen auch die Mineralwachse, wie z. B. Ceresin und Ozokerit oder die petrochemischen Wachse, wie Paraffinwachse (z. B. Vaseline) und Mikrowachse. Als Wachskomponente sind auch chemisch modifizierte Wachse, wie z. B. Montanesterwachse, Sasol- wachse und hydrierte Jojobawach.se einsetzbar. Zu den synthetischen Wachsen, die erfindungsgemäß einsetzbar sind, zählen beispielsweise auch wachsartige Polyalkylenwachse und Silikonwachse.
Erfindungsgemäß einsetzbar sind auch synthetische Wachse, insbesondere die Ester aus Cβ-Cao-Fettsäuren mit C6-C3o-Fettalkoholen, die natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein können. Sowohl die Fettsäure-Komponente als auch die Fettalkohol-Komponente kann geradkettig oder verzweigt und gesättigt oder einfach oder mehrfach ungesättigt sein.
Vorzugsweise wird die Wachskomponente ausgewählt aus der Gruppe der pflanzlichen oder der tierischen und/oder der Paraffinwachse bzw. einem beliebigen Gemisch dieser Wachse.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Bienenwachs und Jojobaöl.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Mund- und Zahnpflegemittel können diese weiterhin noch zusätzliche Wirkstoffe wie Antikarieswirkstoffe, Re- mineralisierungswirkstoffe, Geschmacksstoffe oder weitere antimikrobielle Wirkstoffe und/oder Zahnstein-Inhibitoren, oder eine beliebige Kombination dieser Stoffe enthalten.
Antikaries-Wirkstoffe
Zur Bekämpfung von und Vorbeugung gegen Karies eignen sich vor allem Fluorverbindungen, bevorzugt aus der Gruppe der Fluoride oder Monofluorophosphate in einer Menge von 0,1 - 0,5 Gew.-% Fluor. Geeignete Fluorverbindungen sind z. B. Natriumfluorid, Kaliumfluorid, Zinnfluorid, Dinatriummonofluorophosphat (Na2P03F), Dikaliummonofluorophosphat oder das Fluorid einer organischen Aminoverbindung. Organische Aminfluoride im Sinne der Erfindung sind beispielsweise Ammoniumfluorid, Cetylaminhydrofluorid und Bis-(hydroxyethyl)-aminopropyl- N-hydroxyethyloctadecylamindihydrofluorid.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird dem Mund- und Zahnpflegemittel Natriumfluorid, Ammoniumfluorid oder ein organisches A- minfluorid zugesetzt.
Antimikrobielle Wirkstoffe
Als antimikrobielle Komponenten eignen sich z. B. Phenole, Resorcine, Bisphenole, Salicylanilide und -amide sowie deren halogenierte Derivate, halogenierte Car- banilide und p-Hydroxybenzoesäureester.
Unter den antimikrobiellen Komponenten sind diejenigen besonders geeignet, die das Wachstum von PIaque-Bakterien hemmen. Beispielsweise sind halogenierte Diphenylether, wie 2,4-Dichlor-2'-hydroxydiphenylether, 4,4'-Dichlor-2'-hydroxy- diphenylether, 2,4,4'-Tribrom-2'-hydroxydiphenylether, 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxy- diphenylether (Triclosan) als antimikrobielle Wirkstoffe geeignet. Neben Brom-
chlorophen, Phenylsalicylsäureestern und 5-Amino-1 ,3-bis(2-ethylhexyl)-hexa- hydro-5-methylpyrimidin (Hexetidin) wirken auch Zink- und Kupferionen antimikro- biell, wobei synergistische Effekte insbesondere in Kombination mit Hexetidin und Triclosan auftreten. Auch quartäre Ammoniumverbindungen, wie zum Beispiel Cetylpyridiniumchlorid, Benzalkoniumchlorid, Domiphenbromid und Dequaliniumchlorid sind einsetzbar. Als antimikrobiell wirksam haben sich auch Octapinol, Octenidine und Sanguinarin erwiesen. Die antimikrobiellen Wirkstoffe werden bevorzugt in Mengen von 0,01 - 1 Gew.-% in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt. Besonders bevorzugt wird Irgacare® MP in einer Menge von 0,01 - 0,3 Gew.-% verwendet.
Zahnsteininhibitoren
Bei Zahnstein handelt es sich um Mineralablagerungen, die dem natürlichen Zahnschmelz sehr ähnlich sind. Um eine Zahnsteinbildung zu inhibieren, werden den erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmitteln Stoffe zugesetzt, die gezielt in die Kristallkeimbildung eingreifen und bereits vorhandene Keime am Weiterwachsen hindern. Hierbei handelt es sich beispielsweise um kondensierte Phosphate, die bevorzugt gewählt werden aus der Gruppe der Tripolyphosphate, der Pyrophopha- te, der Trimetaphosphate oder deren Gemischen. Sie werden in Form ihrer Alkalioder Ammoniumsalze, bevorzugt in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze eingesetzt. Wässrige Lösungen dieser Phosphate reagieren typischerweise alkalisch, so dass der pH-Wert der erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel ggf. durch Zusatz von Säure auf Werte von 7,5 - 9 eingestellt wird. Als Säuren können dabei z. B. Zitronensäure, Phosphorsäure oder saure Salze, z. B. NaH2P04 verwendet werden. Der gewünschte pH-Wert des Zahnpflegemittels kann aber auch durch Zusatz saurer Salze der kondensierten Phosphate, also z. B. K2H2P2O7, eingestellt werden.
Auch Gemische verschiedener kondensierter Phosphate und/oder hydratisierte Salze der kondensierten Phosphate sind erfindungsgemäß einsetzbar. Zahnsteininhibitoren werden üblicherweise in Mengen von 0,1 - 5 Gew.-%, bevorzugt 0,1 -
3 Gew.-% und insbesondere 0,1 - 2 Gew.-% in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt.
Weitere geeignete Zahnsteininhibitoren sind Organophosphonate wie 1- Hydroxyethan-1 ,1-diphosphonat (Na-Salz) und Zinkeitrat.
Remineralsierunqswirkstoffe
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten vorzugsweise auch Stoffe, die eine Re- mineralisierung des Zahnschmelzes fördern und Dentalläsionen zu schließen vermögen. Diese sind üblicherweise in einer Gesamtmenge von 0,1 - 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 - 5 Gew.-% und insbesondere 0,1 - 3 Gew.-% enthalten. Hierzu gehören z. B. Fluoride, Phosphatsalze des Calciums wie z. B. Calcium- glycerinphosphate, Calciumhydrogenphopsphat, Hydroxylapatit, Fluorapatit, F- dotierter Hydroxylapatit, Dicaiciumphosphatdihydrat sowie Calciumfluorid. Aber auch Magnesiumsalze wie z. B. Magnesiumsulfat, Magnesiumfluorid oder Magne- siummonofluorophosphat wirken remineralisierend.
Geschmacksstoffe
Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Mittel Geschmacksstoffe, zu denen z. B. Süßungsmittel und/oder Aromaöle gehören. Als Süßungsmittel eignen sich beispielsweise Saccharinate (insbesondere Natriumsaccharinat), Cyclamate (insbesondere Natriumcyclamat) sowie Sucrose, Lactose, Maltose oder Fructose. Als Aromaöle kommen alle für Mund- und Zahnpflegemittel gebräuchlichen natürlichen und synthetischen Aromen in Frage. Natürliche Aromen können sowohl in Form der aus den Drogen isolierten etherischen Öle (Mischung) als auch in Form der hieraus isolierten Einzelkomponenten verwendet werden. Bevorzugt sollte wenigstens ein Aromaöl aus der Gruppe Pfefferminzöl, Krausenminzöl, Anisöl, Sternanisöl, Kümmelöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Zimtöl, Nelkenöl, Geraniumöl, Salbeiöl, Pimentöl, Thymianöl, Majoranöl, Basilikumöl, Citrusöl, Gaultheriaöl oder eine/mehrere daraus isolierte bzw. synthetisch erzeugte Komponenten dieser Öle
enthalten sein. Die wichtigsten Komponenten der genannten Öle sind z. B. Menthol, Carvon, Anethol, Cineol, Eugenol, Zimtaldehyd, Caryophyllen, Geraniol, Citronellol, Linalool, Salven, Thymol, Terpinen, Terpinol, Methylchavicol und Me- thylsalicylat. Weitere geeignete Aromen sind z. B. Menthylacetat, Vanillin, Jonone, Linalylacetat, Rhodinol und Piperiton.
Für den Fall, dass die erfindungsgemäßen Mund- und Zahnpflegemittel als Zahnpasten, Zahngele, oder flüssige transparente Zahnputzmittel konfektioniert werden, enthalten sie als weiteren Bestandteil mindestens einen Putzkörper.
Die Putzkörper dienen zur mechanischen Entfernung des unverkalkten Zahnbelags und sollen idealerweise zur Glanzgebung der Zahnoberfläche (Poliereffekt) bei gleichzeitiger minimaler Scheuerwirkung (Abrasionseffekt) und Schädigung des Zahnschmelzes und des Dentins führen. Das Abrasionsverhalten der Putzkörper wird im Wesentlichen durch deren Härte, Korngrößenverteilung und Oberflächenstruktur bestimmt. Bei der Auswahl geeigneter Putzkörper werden folglich insbesondere solche bevorzugt ausgewählt, die bei hoher Reinigungsleistung über eine minimale Abrasionswirkung verfügen.
Heutzutage werden als Putzkörper vorwiegend Stoffe verwendet, die kleine Korngrößen aufweisen und weitgehend frei von scharfen Ecken und Kanten sind.
Üblicherweise werden als Putzkörper oder Poliermittel wasserlösliche anorganische Stoffe eingesetzt. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung sehr feinteiliger Poliermittel mit einer mittleren Korngröße von 1 - 200 μm, vorzugsweise 1 - 50 μm und insbesondere 1 - 10 μm.
Prinzipiell können die erfindungsgemäßen Poliermittel ausgewählt sein aus Kieselsäuren, Aluminiumhydroxid, Aluminiumoxid, Silikaten, organischen Polymeren oder Gemischen davon. Weiterhin können aber auch sogenannte Metaphosphate sowie calciumhaltige Polierkomponenten in Mengen bis zu 5 Gew.-% in den erfindungsgemäßen Mitteln enthalten sein.
Es kann erfindungsgemäß bevorzugt sein, Kieselsäuren als Poliermittel in Zahnpasten oder flüssigen Zahnreinigungsmitteln einzusetzen. Man unterscheidet unter den Kieselsäure-Poliermitteln grundsätzlich zwischen Gelkieselsäuren, Hydrogel- kieselsäuren und Fällungskieselsäuren. Fällungs- und Gelkieselsäuren sind erfindungsgemäß besonders bevorzugt, da sie bei ihrer Herstellung breit variiert werden können und besonders gut mit Fluorid-Wirkstoffen verträglich sind. Sie eignen sich weiterhin auch besonders gut für die Herstellung von Gel- oder Liquid- Zahncremes.
Gelkieselsäuren werden durch die Umsetzung von Natriumsilikatlösungen mit starken, wässrigen Mineralsäuren unter Ausbildung eines Hydrosols, Alterung zum Hydrogel, Waschen und anschließendem Trocknen erzeugt. Erfolgt die Trocknung unter schonenden Bedingungen auf Wassergehalte von 15 bis 35 Gew.-%, so werden sogenannte Hydrogelkieselsäuren erhalten, wie sie beispielsweise auch in der US 4,153,680 beschrieben sind. Durch Trocknung dieser Hydrogelkieselsäuren auf Wassergehalte unterhalb von 15 Gew.-% erfolgt eine irreversible Schrumpfung der vorher lockeren Struktur zur dichten Struktur des sogenannten Xerogels. Solche Xerogelkieselsäuren sind beispielsweise aus der US 3,538,230 bekannt.
Eine zweite, bevorzugt geeignete Gruppe von Kieselsäure-Poliermitteln sind die Fällungskieselsäuren. Diese werden durch Ausfällung von Kieselsäure aus verdünnten Alkalisilikat-Lösungen durch Zugabe von starken Säuren unter Bedingungen erhalten, bei denen die Aggregation zum Sol und Gel nicht eintreten kann. Geeignete Verfahren zur Herstellung von Fällungskieselsäuren sind beispielsweise in der DE-OS 25 22 586 und in der DE-OS 31 14 493 beschrieben. Erfindungsgemäß besonders geeignet ist eine gemäß der DE-OS 31 14 493 hergestellte Fällungskieselsäure mit einer BET-Oberfläche von 15 - 110 m2/g, einer Partikelgröße von 0,5 bis 20 μm, wobei wenigstens 80 Gew.-% der Primärpartikel unter 5 μm liegen sollen, und einer Viskosität in 30%iger Glycerin-Wasser-(1 :1)-Dispersion von 30 - 60 Pa s (20°C) in einer Menge von 10 - 20 Gew.-% der Zahnpaste. Bevorzugt geeignete Fällungskieselsäuren dieser Art weisen außerdem gerundete
Ecken und Kanten auf und sind unter der Handelsbezeichnung Sident®12 DS der Firma Degussa erhältlich.
Weitere Fällungskieselsäuren dieser Art sind Sident®8 der Firma Degussa und Sorbosil®AC 39 der Firma Crosfield Chemicals. Diese Kieselsäuren zeichnen sich durch eine geringere Verdickungswirkung und eine etwas höhere mittlere Teilchengröße von 8 - 14 μm bei einer spezifischen Oberfläche von 40 - 75 m2/g (nach BET) aus und eignen sich besonders gut für flüssige Zahncremes. Diese sollten eine Viskosität (25°C, Scherrate D = 10 s"1) von 10 - 100 Pa s aufweisen.
Des weiteren können die Kieselsäuren vom Typ Zeodent® der Firma Huber-Corp., Tixosil® der Firma Rhodia sowie weitere Sorbosil-Typen in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Zeodent®113, Tixosil® 123 und 73 sowie Sorbosil®AC33.
Zahnpasten, die eine deutlich höhere Viskosität von mehr als 100 Pa s (25°C, D = 10 s"1) aufweisen, benötigen hingegen einen genügend hohen Anteil an Kieselsäuren mit einer Teilchengröße von weniger als 5 μm, bevorzugt wenigstens 3 Gew.- % einer Kieselsäure mit einer Partikelgröße von 1 bis 3 μm. Solchen Zahnpasten setzt man daher bevorzugt neben den genannten Fällungskieselsäuren noch fein- teiligere, sogenannte Verdickungskieselsäuren mit einer BET-Oberfläche von 150 - 250 m2/g zu. Als Beispiele für Handelsprodukte, die die genannten Bedingungen erfüllen, sind insbesondere Sipemat®22 LS oder Sipernat®320 DS der Firma Degussa zu nennen.
Als Aluminiumoxid-Poliermittel eignet sich bevorzugt eine schwach calcinierte Tonerde mit einem Gehalt von wenigstens 10 Gew.-%, von Alpha-Aluminiumoxid verschiedener, sogenannter Gamma-Aluminiumoxid-Modifikationen.
Geeignete schwach calcinierte Tonerden werden durch Calcination aus Aluminiumhydroxid hergestellt. Aluminiumhydroxid geht durch Calcination in das bei Temperaturen oberhalb 1200°C thermodynamisch stabile α-AI203 über. Die bei Temperaturen zwischen 400 und 1000°C auftretenden, thermodynamisch instabi-
len A θ3-Modifikationen bezeichnet man als Gamma-Formen (vgl. Ulimann, En- zyclopädie der technischen Chemie, 4. Auflage (1974), Band 7, Seite 298). Durch Wahl der Temperatur und der Zeitdauer bei der Calcination kann man den Calci- nationsgrad, d.h. die Umwandlung in das thermodynamisch stabile α-A^Oa auf beliebige Höhe einstellen. Man erhält durch schwache Calcination eine Tonerde mit einem Gehalt an γ-A Os, der um so niedriger ist, je höher die Calcinationstem- peratur und je länger die Caicinationsdauer gewählt wird. Schwach calcinierte Tonerden unterscheiden sich von reinem 01-AI2O3 durch eine geringere Härte der Agglomerate, eine größere spezifische Oberfläche und größere Porenvolumina.
Der Dentinabrieb (RDA) der erfindungsgemäß zu verwendenden schwächer calci- nierten Tonerden mit einem Anteil von 10 - 50 Gew.-% γ-AI203 beträgt nur 30 - 60 % des Dentinabriebs eines stark calcinierten, reinen CC-AI2O3 (gemessen in einer Standard-Zahnpaste mit 20 Gew.-% Tonerde als einzigem Poliermittel).
Im Gegensatz zu α-Al2θ3 läßt sich das γ-A θ3 mit einer wässrig- ammoniakalischen Lösung von Alizarin S (1 ,2-Dihydroxy-9,10-anthrachinon-4- sulfonsäure) rot anfärben. Man kann den Grad der Anfärbbarkeit als Maß für den Calcinationsgrad bzw. für den Anteil an δ-A^Os in einer calcinierten Tonerde wählen :
Ca. 1 g AI2O3, 10 ml einer Lösung von 2 g/l Alzarin S in Wasser und 3 Tropfen einer wässrigen, 10 Gew.-%igen Lösung von NH3 werden in ein Reagenzglas gegeben und kurz aufgekocht. Das Al203 wird anschließend abfiltriert, nachgewaschen, getrocknet und unter dem Mikroskop beurteilt oder farbmetrisch ausgewertet.
Geeignete, schwach calcinierte Tonerden mit einem Gehalt von 10 - 50 Gew.-% γ- AI2O3 lassen sich nach diesem Verfahren schwach bis tief rosa anfärben.
Aluminiumoxid-Poliermittel verschiedener Calcinationsgrade, Mahlfeinheit und Schüttgewichte sind im Handel erhältlich, z.B. die "Poliertonerden" der Firma Giu- lini-Chemie beziehungsweise ALCOA.
Eine bevorzugt geeignete Qualität "Poliertonerde P10 feinst" weist eine Agglome- ratgröße unter 20 μm, eine mittlere Primärkristallgröße von 0,5 - 1 ,5 μm und ein Schüttgewicht von 500 - 600 g/l auf.
Die Verwendung von Silikaten als Poliermittelkomponenten kann ebenfalls erfindungsgemäß bevorzugt sein. Sie werden insbesondere in der modernen Praxis als Putzkörper eingesetzt. Beispiele für erfindungsgemäß einset∑bare Silikate sind Aluminiumsilikate und Zirkoniumsilikate. Insbesondere das Natrium- Aluminiumsilikat der empirischen Formel Nai2(Alθ2)i2(Siθ2)i2 x 7H2O kann als Poliermittel geeignet sein, wie beispielsweise das synthetische Zeolith A.
Beispiele für erfindungsgemäße wasserunlösliche Metaphosphate sind vor allem Natriummetaphosphat, Calciumphosphat wie beispielsweise Tricalciumphosphat, Calciumhydrogenphosphat, Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat und Calcium- pyrophosphat.
Des weiteren können erfindungsgemäß Magnesiumcarbonat, Magnesium- hydrogenphosphat, Trimagnesiumphosphat oder Natriumhydrogen-carbonat als Poliermittel, insbesondere als Mischung mit anderen Poliermitteln, eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Mund- und Zahnpflegemittel können vorzugsweise eine Reihe weiterer Komponenten enthalten. Hierzu gehören u. a.:
• Vitamine, z. B. Retinol, Biotin, Tocopherol, Ascorbinsäure und deren Derivate (z. B. Ester, Salze);
• Pigmente, z. B. Titandioxid oder Zinkoxid; o Gefärbte Pigmentpartikel, beispielsweise gefärbte Kieselsäurepartikel, wie sie z. B. unter der Verkaufsbezeichnung Sorbosil®BFG 51 , BFG 52 und BFG 53 oder Sorbosil®2352 im Handel sind. Es können auch Gemische unterschiedlich gefärbter Pigmentpartikel verwendet werden. Solche, z. B. kräftig orange, rot oder blau gefärbten Gelkieselsäure-Partikel können in
Mengen von 0,1 - 1 ,0 Gew.-% in den erfindungsgemäßen Mitteln enthalten sein; o Bleichmittel; o Farbstoffe; o pH-Stellmittel und Puffersubstanzen, z. B. Natriumeitrat, Matriumbicarbonat oder Kalium- und Natriumphosphate, o Natriumbenzoat;
• wundheilende und entzündungshemmende Stoffe wie z. B. Allantoin, Harnstoff, Panthenol, Azulen oder Kamillenextrakt, Acetylsalicylsäure-Derivate, Rhodanid; Wasserstoffperoxid;
• Zink- und Mangansulfat.
Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie den eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher, z. B. Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989 oder W. Umbach, Kosmetik: Entwicklung, Herstellung und Anwendung kosmetischer Mittel, 2. Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart 1995, verwiesen.
Die Mund- und Zahnpflege im Sinne der Erfindung ist als tägliche kosmetische, nicht-therapeutische Behandlung zu verstehen. Dabei werden die Zähne gereinigt und von Verfärbungen und Essrückständen befreit, was ihr kosmetisches Äußeres schöner und ansehnlicher macht.
Ein zweiter Gegenstand der Erfindung ist daher ein nicht-therapeutisches Verfahren zur Reduzierung und Verhinderung von Verfärbungen auf menschlichen Zähnen, bei dem ein Mund- und Zahnpflegemittel, enthaltend eine Wirkstoffkombinati- on aus
(A) mindestens einer kationischen, antibakteriell wirkenden Komponente,
(B) mindestens einem Antizahnsteinwirkstoff, ausgewählt aus der Gruppe der Azacycloalkandiphosphonsäuren oder deren physiologisch verträglichen Salzen, und
(C) mindestens einem Bindemittel, ausgewählt aus Xanthan Gum, Carboxymethylcellulose oder einer Mischung dieser beiden Komponenten, für die tägliche Mund- und Zahnpflege verwendet wird.
Ein dritter Gegenstand der Erfindung ist daher ein nicht-therapeutisches Verfahren zur Inhibierung von Zahnstein und Plaque, bei dem ein Mund- und Zahnpflegemittel, enthaltend eine Wirkstoffkombination aus
(A) mindestens einer kationischen, antibakteriell wirkenden Komponente,
(B) mindestens einem Antizahnsteinwirkstoff, ausgewählt aus der Gruppe der Azacycloalkandiphosphonsäuren oder deren physiologisch verträglichen Salzen, und
(C) mindestens einem Bindemittel, ausgewählt aus Xanthan Gum, Carboxymethylcellulose oder einer Mischung dieser beiden Komponenten, für die tägliche Mund- und Zahnpflege verwendet wird.
Ein vierter Gegenstand der Erfindung ist die nicht-therapeutische Verwendung einer Wirkstoffkombination aus
(A) mindestens einer kationischen, antibakteriell wirkenden Komponente,
(B) mindestens einem Antizahnsteinwirkstoff, ausgewählt aus der Gruppe der Azacycloalkandiphosphonsäuren oder deren physiologisch verträglichen Salzen, und
(C) mindestens einem Bindemittel, ausgewählt aus Xanthan Gum, Carboxymethylcellulose oder einer Mischung dieser beiden Komponenten, zur Reduzierung und Verhinderung von Verfärbungen auf menschlichen Zähnen.
Ein fünfter Gegenstand der Erfindung ist die nicht-therapeutische Verwendung einer Wirkstoffkombination aus
(A) mindestens einer kationischen, antibakteriell wirkenden Komponente,
(B) mindestens einem Antizahnsteinwirkstoff, ausgewählt aus der Gruppe der Azacycloalkandiphosphonsäuren oder deren physiologisch verträglichen Salzen, und
(C) mindestens einem Bindemittel, ausgewählt aus Xanthan Gum, Carboxymethylcellulose oder einer Mischung dieser beiden Komponenten,
zur Inhibierung von Zahnstein und Plaque.
Die folgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand näher beschreiben:
Beispiele:
1.) Wniieninc-Effekt bzw. Reduzierung der Verfärbungen stuf Zähnen
Der Wirkungsnachweis der Verfärbungsreduzierung bzw. des Whitening-Effekts erfolgte in vitro an Rinderzähnen mit einem speziellen Anfärbe- und Meßverfahren.
Reagenzien:
Beuteltee, Ostfriesenmischung
Materialien und Geräte:
Graues Wachs (Kerr)
Probenträger
Färberad aus Kunststoff (22 cm Durchmesser)
Kunststoffwanne für Färberad (18 x 5 x 3,5)
Apparatur mit Motor zur Bewegung von maximal 5 Rädern
Farbmetrik-Meßgerät, Micro-Color, Fa. Dr. Lange
Versuchsbeschreibung:
Die Rinder-Frontzähne werden so zugeschnitten, dass möglichst plane Slabs der Labialseiten mit 7x7 mm Fläche erhalten werden. Diese Slabs werden mit dem Wachs auf der Mitte der Probenträger so befestigt, dass nur die Schmelzoberfläche frei liegt. Die Schmelzoberfläche wird mit Schleifpapier, Körnung 600, gleichmäßig bearbeitet, um Unebenheiten und Verunreinigungen zu beseitigen.
Für alle Untersuchungen wird das Farbmetrik-Messgerät der Fa. Dr. Lange verwendet.
Die Ausleuchtung der Probe erfolgt mit Licht der Normlichtart D65 (entspricht Tageslicht). Dabei wird jeweils die gesamte Slaboberfläche vermessen. Durch Blenden wird das Eindringen von Streulicht während der Messung vermieden.
Zur Beurteilung der Verfärbung der Probe bzw. des verfärbungsinhibierenden Effektes wird als Prüfbarometer der nach DIN 6174 festgelegte Helligkeitswert L* verwendet.
Je 4 Slabs einer Gruppe werden im Kunststoffbecher mit der Schmelzseite nach oben plaziert und dann entweder mit 40 g Mundwasser oder dem Zentrifugat einer
Aufsehlämmung von 10 g Zahncreme in 40 g destilliertem Wasser Übergossen.
Die Behandlung mit Wirkstofflösung erfolgt jeweils 2x täglich morgens und a- bends.
Nach 5 min. Einwirkszeit bei RT werden die Slabs unter fließendem destilliertem
Wasser gut abgespült, dann am Färberad angebracht und mit 2 UpM durch ein
Färbebad bewegt, das zweimal täglich frisch aufgesetzt wird durch Aufbrühen von
3 g Beuteltee in 300 ml Wasser. Anschließend lässt man 10 Minuten ziehen.
Vor jedem Badwechsel werden die Slabs mit destilliertem Wasser abgespült, und nach Beendigung der Prozedur zusätzlich mit Zellstoff trockengerieben, um lose haftende Beläge zu entfernen.
Dieses Behandlungsschema wurde 10 Tage lang durchgeführt.
Nach der letzten Teefärbung am 10 Tag wurde der Helligkeitswert L* der Proben gemessen und die Differenz zu den Ausgangswerten bestimmt sowie Mittelwerte gebildet.
2.) Zahnstein- und Pia iue-inhibierender Effekt
Der Wirkungsnachweis des Zahnstein- und PIaque-inhibierenden Effekts erfolgte über die Bestimmung des Kristallwachstums von Hydroxylapatit.
Durch Zugabe von Hydroxylapatit zu einer übersättigten Ca-Phosphatlösung wird die Kristallisation gemäß folgender Gleichung ausgelöst:
5Ca2+ + 3HP04 2" + H20 -» Ca2+ 5(PO4 3-)3OH + 4H+
Die Geschwindigkeit des Kristallwachstums, die durch Wirkstoffe beeinflußt werden kann, wird durch Titration mit einer Lauge bestimmt.
Geräte:
Thermostat
Magnetrührer und Stäbchen
Autobürette 25 ml (ABU 80 Radiometer) pH-Meter (82 Radiometer) pH-Elektrode(N61 Schott)
Titrator (TTT80 Radiometer)
Servograph (Rec 80 Radiometer)
Zentrifuge, Zentrifugengläser
Bechergläser: 800 ml doppelwandig
200 ml Pipette: 10 ml
Meßzylinder: 500 ml Bürette: 50 ml
Allgemeine Beschreibung:
In ein auf 37°C thermostatisiertes Reaktionsgefäß werden 400 ml 0,0008 molarer KH2 PO -Lösung und 45 ml 0,012 molarer CaCI2-Lösung gegeben. Dann wird mit 0,05 molarer KOH auf pH=7,4 titriert. Wenn der pH-Wert 15 min. stabil ist, gibt
man 100 mg Apatit zu und titriert 2 Stunden unter Rühren bei pH=7,4. Die Menge an verbrauchter KOH wird mittels Servograph über die Zeit registriert.
Aufbereitung der Zubereitungen:
Zahnpastenslurry bestehend aus 20 g Zahnpaste und 80 g entsalztem Wasser wird 15 min. gut durchgerührt und anschließend zentrifugiert. Von dieser klaren Lösung werden 10 ml zu der Ca-Phosphatlösung gegeben und vor Zugabe von 100 mg Apatit auf pH=7,4 eingestellt.
Bei der Testung von Mundwasser werden 10 g Mundwasser zu der Ca- Phosphatlösung gegeben.
Verst/cΛsatJSwe/τi/np;:
Die Kurve ohne Zahnpaste wird als Nullkurve mit 0 % Inhibierung ausgewertet. Der Verbrauch an KOH der Nullkurve wird nach 2 Stunden abgelesen und mit dem Verbrauch der Zahnpastenlösung verglichen.
% I = % Inhibierung
AN = Verbrauch der Nullkurve
AZ = Verbrauch der Zahncremelösung
Folgende Testmischungen wurden angefertigt (alle Mengenangaben beziehen sich, sofern nicht anders angegeben, auf Gew.-%):
Tabelle 1
Ergebnis:
Nur die Probe D, d.h. die Formel mit der Dreierkombination AHP, Xanthan Gum
(Keltrol F) und Chlorhexidin-digluconat zeigt eine Whitening-Wirkung.
Tabelle 2
Ergebnis:
Die Formelstabilität ist erst ab einer Konzentration von 0,1 % Keltrol (Xanthan
Gum) gewährleistet, bei geringerem Keltrolgehalt ergeben sich Ausfällungen.
Tabelle 3
Ergebnis:
Auch in dieser Zusammensetzung ergibt sich nur durch einen Zusatz der Polymer- Komponente Carboxymethylcellulose eine verfärbungsinhibierende Wirkung.
In den Beispielen wurden die folgenden Rohstoffe und Handelsprodukte eingesetzt:
1 vertrieben von der Firma Degussa als 20%ige Lösung
2 INCI-Bezeichnung: Lauryl Glucoside; AS: 50 - 53%, vertrieben von der Firma Cognis
3 INCI-Bezeichnung: Xanthan Gum, vertrieben von der Firma CP Kelco
4 INCI-Bezeichnung: Disodium Azacycloheptane Diphosphonate, vertrieben von der Firma Albright & Wilson
5 INCI-Bezeichnung: PEG-60 Hydrogenated Castor Oil, vertrieben von der Firma Goldschmidt