Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen von geschäumtem thermoplastischem Fluid, insbesondere geschäumtem Heißschmelz-
Kiebstoff auf ein Substrat
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von geschäumtem thermoplastischem Fluid, insbesondere geschäumtem Heißschmelz-Klebstoff, auf ein Substrat, bei dem das thermoplastische Fluid aus einer Fluidquelle zu einer Mischvorrichtung gefördert wird, das Fluid in der Mischvorrichtung unter Druck einem Gas ausgesetzt wird, so dass das Gas in dem Fluid gelöst wird, und anschließend das Fluid mit gelöstem Gas zu einer Fluidauftragsvorrichtung mit einer Düsenanordnung gefördert und von dieser abgegeben wird und dabei auf Umgebungsdruck entspannt, so dass das Fluid mittels des zuvor gelösten Gases aufschäumt.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Auftragen von geschäumtem thermoplastischem Fluid, insbesondere geschäumtem Heißschmelz-Klebstoff auf ein Substrat, mit einer Fluidfördereinrichtung zum Fördern von Fluid aus einer Fluidquelle zu einer Mischvorrichtung, einer Fördereinrichtung zum Fördern von Gas zu der Mischvorrichtung, einer mit der Mischvorrichtung verbundenen Fluidabgabevorrichtung mit einer Düsenanordnung zum Abgeben des Fluids mit in der Mischvorrichtung eingebrachtem gelösten Gas auf ein Substrat, wobei die Düsenanordnung nicht in Kontakt mit dem Substrat steht.
Geschäumte thermoplastische Fluid-Materialien (nachfolgend als Fluide bezeichnet) werden in einer Vielzahl von vornehmlich industriellen Anwendungen beispielsweise als Klebstoffe oder Dichtstoffe verwendet, um Bauteile miteinander zu verkleben oder abzudichten. Werden diese Kleb- oder Dichtstoffe aufgeschäumt und als Schaum auf eine Oberfläche eines Teils (Substrat) aufgebracht, dann können sich Vorteile im Hinblick auf die Klebefestigkeit, die Dichtungseigenschaften,' im Hinblick auf- den Verbrauch an Fluidmaterial und andere Vorteile ergeben. Solche aufgeschäumten thermoplastischen Kleb- oder Dichtstoffe und Verfahren und Vorrichtungen zum Auftragen sind beispielsweise in dem US-Patent 4,059,714 oder US-Patent 4,200,207 beschrieben worden.
Das aufgeschäumte Fluid wird erzeugt, indem das Fluid vor der Abgabe durch eine Fluidabgabevorrichtung (Dispenser) mit einem unter Druck stehenden Gas vermischt wird, so dass sich das Gas, beispielsweise Kohlendioxid oder Stickstoff in dem Fluid löst. Das Fluid mit dem gelösten Gas wird dann unter Druck zu der Fluidabgabevorrichtung gefördert und nach der Abgabe durch eine Düse oder Düsenanordnung auf Umgebungsdruck entspannt. Dabei expandiert das zuvor gelöste Gas in dem Fluid, so dass das Fluid aufschäumt und dadurch ein Schaum aus Kleb- oder Dichtstoff auf dem Substrat entsteht.
Bei den bekannten Fluidabgabevorrichtungen zum Abgeben des aufschäumbaren Fluids strömt dieses aufgrund des hohen Drucks
innerhalb des Fluids mit hoher Geschwindigkeit aus der Düsenanordnung aus, In dem in eine Austrittsöffnung mündenden Fluidkanal der Düsenanordnung bildet sich dabei ein bestimmtes Geschwindigkeitsprofii des Fluids aus. Im Bereich der inneren Wand des Fluidkanals haftet das Fluid an der Wand, so dass dort die Strömungsgeschwindigkeit des Fluids sehr gering ist oder gegen Null geht, während mit zunehmendem Abstand von der den Fluidkanal begrenzenden Wand die Strömungsgeschwindigkeit zunimmt auf ein Maximum im Bereich des Zentrums des Fluidkanals. Dieses Geschwindigkeitsprofil innerhalb des Fluidkanals führt dazu, dass die sich auf der Oberfläche des Substrats, auf dem das Fluid abgelegt wird, eine Raupe oder gegebenenfalls auch nur ein Punkt mit einer abgeflachten Form entsteht. Anders ausgedrückt ist die Höhe der aufgebrachten Raupe, eines Punktes oder dgl. relativ gering. Bei bestimmten Anwendungen ist es jedoch wünschenswert, Raupen, Punkte oder andere Auftragsbilder auf Substraten herzustellen, die eine größere Höhe aufweisen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung der Eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass je nach Anwendung verbesserte Auftragsbilder erreicht werden. Insbesondere soll ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitgestellt werden, mit denen Auftragsbilder, insbesondere Raupen, Punkte oder dgl. hergestellt werden können, die größere Höhen aufweisen.
Die Erfindung löst die Aufgabe beim Verfahren der Eingangs genannten Art dadurch, dass das Fluid mit dem gelösten Gas vor der Abgabe aus der Düsenanordnung durch eine eine Vielzahl von kommunizierenden Hohlräumen aufweisende fluiddurchlassige Struktur durchströmt und anschließend von der Düsenanordnung in Richtung auf das Substrat abgegeben und auf diesem abgelegt wird, wobei die Düsenanordnung nicht in Kontakt mit dem Substrat steht. λ Die Erfindung löst ferner die Aufgabe bei einer Vorrichtung der Eingangs genannten Art dadurch, dass in der Düsenanordnung innerhalb des
Fluidkanals eine fluiddurchlassige Struktur ausgebildet ist, durch die das Fluid mit dem gelösten Gas hindurchströmen kann und anschließend auf das Substrat abgegeben werden kann bei Umgebungsdruck und aufgrund der Entspannung des gelösten Gases während und/oder nach der Abgabe von der Düsenanordnung aufschäumt.
In überraschender Weise ist gefunden worden, dass bei einem ' kontaktlosen Auftragsverfahren zum Herstellen eines Schaums, vorzugsweise eines Kleb- oder Dichtstoffschaums, bei dem während des Auftrags kein Kontakt zwischen der Fluidabgabevorrichtung und dem Substrat besteht, durch die Strömung eines mit einem Gas versetzten Fluids durch eine fluiddurchlassige Struktur mit einer Vielzahl von Hohlräumen, die miteinander kommunizieren, insbesondere durch das Hindurchströmen durch ein gesintertes Bauteil aus Metall oder Keramik oder dgl., sich innerhalb des Fluidkanals der Düsenanordnung ein abweichendes Strömungsprofil des mit Gas versetzten Fluids ausbildet. Bei diesem erfindungsgemäßen Geschwindigkeitsprofil, entsteht eine gleichmäßigere Geschwindigkeitsverteilung über den Querschnitt des Fluidkanals, da es aufgrund der vielen miteinander kommunizierenden Hohlräume in dem Sintermetallteil und den unregelmäßigen starren Strukturen innerhalb des Sintermetallteils zu Strömungsumlenkungen und Querströmungen kommt, die ein abgeflachtes Strömungsprofil erzeugen. Nach dem Entspannen des aus der Düse austretenden Fluids und nach dem Aufschäumen und der Ablage auf dem Substrat' wird dadurch eine Raupe, ein Streifen, Punkt oder dgl. aus Fluidmaterial mit deutlich größerer Höhe erreicht. Dies ist für viele Anwendungen vorteilhaft. Durch die größere Höhe wird eine größere Fluidmenge auf geringerer Fläche 'auf der Substratoberfläche abgelegt. Bei Kleb- oder Dichtstoffen ist ein derartig erhöhtes Auftragsbild oft vorteilhaft.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in vorteilhafter Weise dadurch weitergebildet, dass das Fluid mit dem gelösten Gas unmittelbar vor der Abgabe auf das Substrat ein innerhalb der Düsenanordnung angeordnetes Sintermetallteil mit einer Vielzahl von fluiddurchlässigen Hohlräumen durchströmt, welches innerhalb eines Fluidkanals der
Düsenanordnung angeordnet ist. Bei Durchströmung eines Sintermetallteils wird die Aufschäumung besonders' vorteilhaft beeinflusst, da aufgrund der vielen unregelmäßigen freien Strömungsquerschnitte ein besonders abgeflachtes Geschwindigkeitsprofil des Fluids und auch dadurch eine Raupe (oder anderes Auftragsbild) mit besonders großer Höhe erzeugen lässt. Femer ist ein Sintermetallteil hitzeunempfindlich, so dass beispielsweise Heißschmelz-Klebstoffe mit höheren Temperaturen aufgeschäumt werden können.
Eine bevorzugte Weiterbildung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die fluiddurchlassige Struktur sich innerhalb des Fluidkanals im Wesentlichen bis hin zur Austrittsöffnung erstreckt und das Fluid mit dem gelösten Gas die fluiddurchlassige Struktur mit einem über die Querschnittsfläche des Fluidkanals abgeflachten, weitgehend gleichmäßigen Geschwindigkeitsprofil durchströmt. Aufgrund des starken Druckabfalls im Bereich der Austrittsöffnung des Fluidkanals kann es bereits innerhalb der fluiddurchlässigen Struktur, vorzugsweise des Sintermetallteils zu einer Aufschäumung kommen, was das Auftragsbild weiter dahingehend günstig beeinflusst, dass eine besonders große Höhe der Raupe entsteht.
Besonders günstige Schaumstrukturen auf dem Substrat lassen sich erzielen, indem das Fluid mit dem gelösten Gas mit Drücken von bis zu 150 bar zu der Düsenanordnung der Fluidabgabevorrichtung gefördert wird und dann im Bereich der fluiddurchlässigen, im Endbereich des Fluidkanals angeordneten Struktur bis auf Umgebungsdruck entspannt wird. Vorzugsweise ist das Gas Kohlendioxid oder Stickstoff oder ein anderes inertes Gas ist und ist das thermoplastische Fluid ein Heißschmelzklebstoff, Dichtungsmaterial oder anderes viskoses Material.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird ferner vorgeschlagen, dass das Fluid mit gelöstem Gas eine zylindrische oder rechteckige, quadratische oder ovale fluiddurchlassige Struktur
innerhalb der Düsenanordnung durchströmt, wobei die fluiddurchlassige Struktur vorzugsweise als Sintermetallteil ausgebildet ist. Dadurch lassen sich schmale oder auch breite Auftragsbilder aus geschäumtem Kleb- oder Dichtstoff mit relativ großer Höhe erzielen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird gleichermaßen wie das Verfahren dadurch weitergebildet, dass die fluiddurchlassige- Struktur ein Sintermetallteil ist, welches vorzugsweise ein zylindrischer Körper oder alternativ ein quaderförmiger, würfelförmiger oder ovaler Körper ist. Der Fluidkanal und ein zylindrisches Sintermetallteil weisen vorzugsweise einen Durchmesser im Bereich von etwa 5 - 12 mm auf.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung ist nachstehend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Auftragen von geschäumtem Klebstoff;
Figur 2 eine Fluidabgabevorrichtung als Teil der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung in einer Teilschnittdarstellung;
Figur 3 eine schematische Darstellung einer -Düsenanordnung und einer erfindungsgemäß auf ein Substrat aufgebrachten Raupe aus geschäumten Heißschmelz-Klebstoff;
Figur 4 ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Düsenanordnung mit einem sich erweiternden Diffusor-Fluidkanal; und
Figur 5 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen alternativen Vorrichtung zum Auftragen von geschäumtem Klebstoff.
Figur 1 veranschaulicht die Bestandteile eines Systems zum Aufbringen von geschäumtem thermoplastischem Heißschmelz-Klebstoff (hot-melt)
auf ein Substrat und zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Es könnten auch Schäume aus anderen Flüssigkeiten wie Dichtstoffen, Beschichtungsmaterialien aus Kunststoff oder dgl. erfindungsgemäß aufgeschäumt und auf einem Substrat abgelegt werden.
Die in Figur 1 schematisch dargestellte Vorrichtung umfasst eine Fluidquelle in Form eines Fassschmelzers 2 zum Bereitstellen flüssigen Heißschmelz-Klebstoffs (nachfolgend generell als Fluid bezeichnet). Der Fassschmelzer 2 ist mittels einer Leitung 4 mit einer Förderpumpe 6, z. B. einer Zahnradpumpe verbunden, welche wiederum über eine Leitung 8 mit einem Druckregler 10 verbunden ist. Durch eine Leitung 12 kann der Klebstoff unter Druck in einer Mischvorrichtung 14 gefördert werden. Aus einer Gasquelle in Form eines Druckgasbehälters 16 wird Druckgas, z. B. Kohlendioxid oder Stickstoff durch eine Leitung 18 einem Druckregler 20 und durch eine weitere Leitung 22 in einen Massen- oder Volumenstrom-Durchflussmesser 24 gefördert. Das Druckgas kann durch eine von dem Durchflussmesser 24 in die Mischvorrichtung 14 führende Leitung 26 in die Mischvorrichtung 14 unter Druck eingeleitet werden.
In der Mischvorrichtung 14, bei der es sich z. B. um eine solche gemäß US-Patent 4,059,714 oder gemäß US-Patent 4,778,631 handeln kann, wird das Druckgas in dem Fluid, im Ausführungsbeispiel Klebstoff, gelöst unter hohem Druck. Die Mischvorrichtung 14 ist mittels Leitung 28, die auch als Schlauch ausgebildet sein kann, mit einer Fluidabgabevorrichtung 30 verbunden, so dass Fluid mit in diesem gelösten Gas unter Drücken von bis zu 130 bar zu der Fluidabgabevorrichtung 30 befördert werden kann. Die Fluidabgabevorrichtung 30 weist ein Abgabe-Modul 32 mit einer Düse oder Düsenanordnung 34 auf, welche einen Fluidkanal mit einer Abgabeöffnung zum Abgeben des mit Gas versetzten Fluids aufweist. Abgegebenes Fluid wir in einem Nicht-Kontakt-Verfahren, in Form einer schematisch dargestellten Raupe 36 auf einem relativ zu der
Fluidabgabevorrichtung 30 bewegbaren Substrat 38 als Schaum abgelegt.
Wie Figur 2 veranschaulicht, weist die Fluidabgabevorrichtung 30 einen mit der Leitung 28 (Figur 2) verbindbaren Anschluss 36 auf, durch welchen das Fluid mit gelöstem Gas in einen in einem Grundkörper 10 ausgebildeten Zuführ-Kanal 40 einleitbar ist, welcher mit einer in dem metallischen Gehäuse 42 des Moduls 32 gebildeten Bohrung 44 in Verbindung steht. Durch diese Bohrung 44 kann Fluid in eine Zentralbohrung 46 des Moduls 32 gelangen und - nach unten - in Richtung auf die Düsenanordnung 34 strömen. Die Düsenanordnung 34 ist an dem Gehäuse 42 festgeschraubt und weist einen als Bohrung ausgebildeten zentralen Fluidkanal 48 auf, der einerseits mit der Bohrung 46 kommuniziert und andererseits stromabwärts in eine Austrittsöffnung 50 mündet, durch welche Fluid in Richtung auf das Substrat 38 (Figur 1) abgegeben werden kann. Die Fluidabgabe kann mittels einer an sich bekannten Ventilanordnung gesteuert werden, welche eine mittels eines Druckluftkolbens 52 hin und her bewegbare Ventilnadel 54 auf oder ab bewegt, um den Fluidfluss durch die Austrittsöffnung 50 des • Fluidkanals 48 freizugeben bzw. zu unterbrechen.
Wie die Figuren 2 und.3 -veranschaulichen, ist in dem unteren Abschnitt des Fluidkanals ein Sintermetallteil 56 eingesetzt und durch Presspassung in dieser Anordnung 34 befestigt. Durch dieses Sintermetallteil 56 mit einer großen Anzahl unregelmäßiger freier Hohlräume, die miteinander in Fluidverbindung stehen, kann das mit gelöstem Stickstoff oder Kohlendioxid oder einem anderen Gas versetzte Fluid durch das Sintermetallteil 56 hindurchströmen. Während der Abgabe von dem Modul 32 durch die Austrittsöffnung 50 expandiert das zuvor unter hohem Druck von bis zu 150 bar stehende Fluid, und das dabei besonders stark expandierende Gas führt zu einer Aufschäumung des Klebstoffes.
In dem in Figur 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiel einer Düsenanordnung 34 ist das Sintermetallteil 56 als zylindrischer Körper ausgebildet und in eine zylindrische Bohrung 58 eingepresst, die in dem unteren Abschnitt der Düsenanordnung 34 ausgebildet ist. Das Sintermetallteil 56 ist so eingepasst, dass die untere Oberfläche 60 des ■ Sintermetallteils 58 mit der Austrittsöffnung 50 des Fluidkanals fluchtet. In nicht dargestellter Weise kann das Sintermetallteil 56 und die Bohrung 58 so dimensioniert sein, dass die Oberfläche 60 entweder stromaufwärts von der Austrittsöffnung 50 nach innen versetzt innerhalb der Düsenanordnung 34 angeordnet ist oder alternativ aus der Bohrung 58 heraussteht und stromabwärts von der Austrittsöffnung 50 angeordnet ist. Zwischen der dem oberen Abschnitt 62 des Fluidkanals 48 und der Bohrung 58 befindet sich ein sich kegeistumpfförmig erweiternder Abschnitt 64 des Fluidkanals 48. Aufgrund dieser Erweiterung des Strömungsquerschnitts im Bereich des Abschnitts 64 verringert sich während der Durchströmung die
Strömungsgeschwindigkeit.
Figur 4 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Düsenanordnung 34, welches sich von dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel lediglich dadurch unterscheidet, dass der untere, die fluiddurchlassige Struktur aufnehmende Abschnitt des Fluidkanals 62 sich erweitert und somit in Richtung auf die Austrittsöffnung 50 des Fluidkanals einen erweiterten Strömungsquerschnitt aufweist. Dies wird dadurch realisiert, dass eine kegeistumpfförmig sich erweiternde Bohrung 66 ausgebildet ist und in diese kegelstumpfförmige Bohrung 66 ist ein angepasstes kegeistumpfförmig sich in Richtung auf die Austrittsöffnung 50 erweiterndes Sintermetallteil 68 eingesetzt, genauer gesagt' eingepresst.
Figur 5 veranschaulicht eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und eines erfindungsgemäßen Verfahrens, deren Unterschiede gegenüber der vorherigen Ausführungsform nachfolgend erläutert sind:
Ein Fassschmelzer 2 ist mittels Leitung 4 mit einer ersten Förderpumpe 7 verbunden, welche mittels Leitung 9 geschmolzenes Fluid zu einer zweiten Förderpumpe 11 fördert, die jedoch einen größeren Massenoder Volumenstrom relativ zur ersten Förderpumpe 7 fördern kann. Die Förderpumpe 11 ist über Leitung 13 mit der Fluidabgabevorrichtung 30 verbunden. Aus einer Gasquelle in Form eines Druckgasbehälters 16 wird Druckgas durch' Leitung 15 zu einem Druckregler 20 und von dort durch Leitung 17 in Leitung 9. Das Gas wird aufgrund der größeren von der Förderpumpe 7 erzeugbaren Massen- oder Volumenströme in Leitung 9 eingesaugt'und in dem Fluid gelöst. Die Leitung 9 kann somit als Mischvorrichtung angesehen werden. Dann wird das Fluid mit gelöstem Gas durch Leitung 13 der Fluidabgabevorrichtung 30 zugeführt und wie beim ersten Ausführungsbeispiel erfindungsgemäß auf das Substrat 38 aufgetragen. Fassschmelzer 2 und die Pumpen 7 und 11 sind vorzugsweise innerhalb eines Gehäuses 19 untergebracht.
Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung und die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum kontaktlosen Aufbringen eines Schaums sind wie folgt.
Der flüssige Klebstoff strömt aus dem Fassschmelzer 2 zu der Pumpe 6 und wird von dieser auf hohen Druck gebracht, der von dem Druckregler 10 auf einen genauen Wert gebracht werden kann. Gas wie Stickstoff oder Kohlendioxid wird aus der Druckgasbehälter 16 von der Pumpe 20 und mit Hilfe des Druckreglers 24 auf einen gewünschten Druck gebracht und in die Mischvorrichtung 14 eingebracht. Dort wird unter hohem Druck Gas in dem Fluid gelöst, und die Mischung aus Fluid und Gas strömt zu der Leitung 28 zu der Fluidabgabevorrichtung 30.
Alternativ wird das Gas mittels der in Figur 5 gezeigten Vorrichtung mit dem Fluid in Leitung 9 vermischt und in diesem gelöst und dann durch Leitung 13 der Fluidabgabevorrichtung 30 zugeführt.
In der Fluidabgabevorrichtung 30 strömt das Fluid auf die zuvor beschriebene Weise durch den Fluidkanal 62 und gelangt dann in den
sich erweiternden Abschnitt 64. Dann durchströmt das mit Gas angereicherte Fluid die durch das Sintermetallteil 56 gebildete fluiddurchlassige Struktur und strömt dann unter starkem Druckabfall durch die Austrittsöffnung 50 des Fluidkanals aus der Düsenanordnung 34 heraus. Dabei kommt es zu einer starken Expansion des zuvor gelösten Gases und zu einem starken Aufschäumen des Fluids, welches dann, wie die Figuren 1 und 3 schematisch veranschaulichen, in Form einer Raupe 36 auf dem Substrat 38 abgelegt wird. Die Raupe 36 wird somit in einem Nicht-Kontakt-Verfahren aufgebracht und weist aufgrund der Durchströmung des Fluids mit dem zuvor gelösten Gas eine besonders große Höhe auf, wie Figur 3 veranschaulicht. Zum Auftragen wird regelmäßig eine Relativbewegung zwischen Substrat und der Fluidabgabevorrichtung 30 erzeugt; es sind jedoch auch Anwendungen vorstellbar ohne Relativbewegung, z. B. um Punkte herzustellen.
Wie zuvor ausgeführt worden ist, bildet sich aufgrund des Sintermetallteils 48 mit den vieien Hohlräumen ein abgeflachtes Geschwindigkeitsprofil in dem unteren Abschnitt des Fluidkanals 62 aus. Es kommt bereits vor dem Austritt aus der Düsenanordnung 34 durch die Austrittsöffnung 50 zu einer Expansion des Gases und einer gleichmäßigen Ausströmung über den gesamten Strömungsquerschnitt, wodurch sich eine besonders große Höhe H einer Raupe 36 ergibt Aufgrund des Sintermetallteils 68 ist auch die Austrittsgeschwindigkeit reduziert gegenüber herkömmlichen Flüidabgabevorrichtungen zum Abgeben von aufschäumbaren Fluiden.
Bei dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel wird aufgrund des sich im Bereich der Bohrung 66 erweiternden Strömungsquerschnitt die Ausströmungsgeschwindigkeit weiter reduziert innerhalb des Sintermetallteils 68. Es ist ein Diffusor gebildet. Auch bei dieser Ausführungsform kann es bereits im Bereich des Sintermetallteils 68 zu einer Aufschäumung aufgrund der Druckreduktion bis auf den Umgebungsdruck kommen. Die erfindungsgemäßen Vorteile lassen sich gleichermaßen bei dem Aufbringen von Dichtstoffen oder dgl. erzeugen.